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Paul


Enormer Leidensdruck
              



Den "Hansl machen" das ist in einem matriarchalisch orientiertem Haushalt immer Männersache. - Mal sind es offene Superioritätsbekundungen gegenüber der männlichen Minderheit oder gar Randgruppe, mal wird subtiler ausgedrückt, wer denn hier das Sagen hat, den Rock trägt, den Hammer schwingt und wer denn als notwendiger Kollateralschaden der Evolutionstheorie sein Gnadenbrot empfangen darf. - Man darf nur so weit nicht sinken, sich dagegen offen wehren zu wollen, da Männer über keine Konfliktbewältigungsgene verfügen sonder nur über Brüllgene, ist auf dem intellektuellen Weg keine Chance eine annähernde Gleichberechtigung zu erwirken. - Die robuste Form der Standeserhaltung, also das Brüllen oder die Geschichte mit dem: So lange du deine Füße…, fällt sowieso flach, das erzeugt bestenfalls ein Grinsen, oder diese völlig erniedrigende: Ja Papa, du hast recht, du bist der Größte. - Ich bin nicht ignorant genug um so etwas nicht zu verstehen, habe schwer dafür bezahlt, letztendlich auch damit, dass meine virtuelle Stellung als Haushaltsvorstand immer nur höhnisches Gelächter mit sich bringt.

Man muss aber in keiner Weise nun Mitleid mit mir haben, ich bin lernfähig und habe mich da ganz an die angeborene Weisheit unseres Katers gehalten. - Nietzsche hatte unrecht, das mit der Peitsche und dem Weib, vergessen Sie das schnell, es gibt viel bessere und wirksamere Methoden in einem gut geführten Matriarchat auch als Mann zu bestehen. - Was immer funktioniert ist die konsequente Ausnutzung des "Kindchenschemas", das fällt dem Kater natürlich einfacher als mir, aber auch da gibt es Abstufungen. - Es gibt auch so etwas wie ein geistiges Kindchenschema, man könnte auch einfach sagen, wer sich am tollpatschigsten und naivsten benimmt, der entgeht jeglichem Geschlechterkampf und geht bestenfalls als "niedlich" oder "süß" eingestuft sogar noch als Objekt der Begierde durch. - Aber auch da ist Paul mir hoffnungslos überlegen, er beherrscht das "sich zum Lieblingstrottel machen" in allerfelinster Form und sofort gibt es danach als Belohnung das Kräulerchen, das Bussichen und das Fresserchen. - Man darf dabei natürlich nicht auf solche beiläufigen Dinge wie Respekt oder Ehre pochen, das ist geschenkt, längst abgetropft an bröckelnden Statuen der Männlichkeit, wie Winnetou, Löwenherz oder dem Marlboro-Mann. - Die Heinz Erhard-Taktik fruchtet aber weiterhin, ein bisschen Depp, ein bisschen Tollpatsch und schon hat man dich lieb. - Besonders bei deutlicher weiblicher numerischer Überlegenheit, eine fast lebensnotwendige Gabe. Und wer hat´s erfunden, der Paul natürlich.





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Paul


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