La Palma Aktuell - International
Whistlers Whistle - Hintergründiger Alltag in British Columbia



Ferienhäuser | Kalenderblatt | Newsarchiv | Aktuelle Beiträge


Nachrichtenarchiv aus Whistler, Januar 2011


31.01.2011, Montagmorgen - wir haben 21 Grad Unterschied zur Früh-Temperatur des Inselchens

Is this a nice to have or a must have?

So wird der Meister der Bürger des kleinen Bergdorfs Whistler zitiert, als es bei der vergangenen Sitzung des Stadtrates um diverse Infrastrukturprojekte ging.

Zum einen handelt es sich um einen 2,3 Millionen Dollar teuren Park, der die "Cheakamus Crossing"-Siedlung zwischen Asphaltwerk und Kläranlage auf der ausgedienten Müllkippe und ihres Zeichens dem ehemaligen olympischen Dorf zieren soll.

Zum anderen betrifft es zwei Fußgängerbrücken, von denen eine 520.000 $ und die andere 423.000 $ kosten sollen. Und weil das noch nicht genug ist, überdenkt man nun auch noch die sofortige Umsetzung weitere "Trails" am Lost Lake in den Wald zu schlagen, damit Jogger und Mountainbiker für 250.000 $ eine weitere Alternative haben den See zu umrunden.

Bei dem Park handele es sich um ein Projekt, das der vorherige Stadtrat, welcher derzeit ordentlich auf den Nachfolgern herum hackt "WIR hätten das so und so gemacht" "Bei UNS wäre es nicht zu einem solchen Defizit gekommen" etc. pp., verabschiedet hat. Ich denke, ein jeder kann sich vorstellen, was die Damen und Herren der Lokalpolitik so von sich geben - das ist weltweit wahrscheinlich ziemlich gleich.

Anyway, dieser Park steht im 5-Jahresplan der Periode 2006-2010 drin und wurde nun einmal vom vorherigen Stadtrat verabschiedet. Das ist Fakt. Gut, sie konnten nicht ahnen, dass es so eine kleine Wirtschaftskrise geben wird und dass diese auch Whistler betreffen könnte - aber wer wusste das schon? Die jetzige Stadtregierung geht nun hin und sagt, dass der Park eine notwendige Sache ist, um die Siedlung attraktiver für reiche Immobilienkäufer zu machen, denn von den 20 zur Verfügung stehenden "Market Lots", also Grundstücken, die auch Menschen erwerben können, die nicht auf der Warteliste des sozialen Wohnungsbaus des Ortes stehen, ist bisher kein einziges verkauft worden. Es gibt auch bereits fertig errichtete Reihenhäuser. 25 an der Zahl. Ein einziges hat bisher den Eigentümer gewechselt. Nun, ich denke, dass ein Park diesbezüglich wenig ändern wird. Wer will denn schon auf einer alten Müllkippe leben? Und ein Asphaltwerk hintendran und noch dazu den Duft einer Kläranlage für 55.000 Menschen in der Nase haben? Ich nicht - aber wenn schon 1.200 Menschen freiwillig in eine solche Wohnsituation gezogen sind, dann kann es ja nicht so schlimm sein - ich schweife ab, aber das kann ich ja gut... ;-)

Der Stadtrat denkt halt, dass der Park mehr Käufer anlocken wird, denn eines muss man im Hinterstübchen behalten: die Häuser und die Erschließung der Grundstücke sind finanziert worden. Irgendwann muss jeder Kredit einmal zurückgezahlt werden und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Schulden lasten auf Whistler's Schultern und je länger es dauert, um die Immobilien zu verkaufen, umso länger müssen Zinsen & Co. bezahlt werden, die wiederum budgetunfreundlich sind. Wann der Park Gestalt annehmen wird? Kein Ahnung, aber das wissen die Verantwortlichen noch nicht einmal selbst...

Die beiden Fußgängerbrücken sollen das sowieso schon gute Wegenetz noch weiter verbessern. Es besteht eigentlich kein Grund diese Brücken sofort zu bauen - es existieren reichlich davon. Hier hat der Stadtrat drum auch beschlossen, dass diese Investition ruhig noch ein oder zwei Jährchen warten kann. Geschehen doch noch Zeichen und Wunder, dass man nicht immer alles und zwar sofort haben muss?

Bei den zusätzlichen Wegen rund um den See ist man sich allerdings nicht einig. Im Stadtrat gibt es halt Leute, die selbst gerne mit dem Mountainbike durch die Gegend fahren - sie wollen die Trails natürlich. Diejenigen, die eher selten dort zu finden sind, sagen: nee, brauchen wir nicht. Warten wir ab, wie es ausgeht und auf welchen Wegen man den noch-Bürgermeister in Zukunft antreffen wird, der fährt nämlich gerne Fahrrad... ;-)



30.01.2011, Sonntagmorgen - wir erwarten ein paar kalte aber sonnige Tage

Ich liebe Sonntage!

Nicht, weil ich dann länger als sonst schlafen kann - dafür sorgt schon der Kleinzoo - sondern weil ich mir hier eine eigene Tradition geschaffen habe. Das Sonntagsrezept. Eigentlich ist mir an einem Tag mal so gar nichts eingefallen, über das ich hätte schreiben können, also wurde ein Rezept veröffentlicht. - Mittlerweile weiß ich, dass viele schon auf den Sonntag warten - nur um eine Idee für die eigene Kocherei zu bekommen. Ich fühle mich geschmeichelt... ;-)

Das heutige Rezept ist aber keines von mir - es stammt aus der Feder meiner kleinen Cousine Rebecca, die es mir zu meinem 30. Geburtstag schenkte. Damals habe ich mir von allen Gästen nichts anderes als ein handgeschriebenes Rezept gewünscht. Es kam eine wunderschöne Sammlung dabei heraus und viele der Leckereien koche ich auch heute noch. Wie z.B. diese

Calzone

Mann/Frau/Kind nehme für 4 Personen:

500 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
50 ml Olivenöl
ca. 250 ml warmes Wasser
1 Teel. Salz

Alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten und an einem warmen Ort gehen lassen. In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten.

4 Tomaten, gewürfelt
1 große Zwiebel, in Ringe geschnitten
1 Glas Kapern
4 hartgekochte Eier, gewürfelt
2 Dosen Thunfisch
2 -3 Knoblauchzehen - feinst gehackt
250 g geriebener Käse
Oregano

Alles miteinander vermengen und ggf. mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken - dies sei jedem selbst überlassen. Den Teig doppelt so groß wie das Backblech ausrollen und mit

Tomatenmark

bestreichen. Die Füllung auf einer Hälfte verteilen und zuklappen. Am besten legt man den ausgerollten Teig aufs Backblech, lässt die 2. Teighälfte über den Rand hängen und erspart sich so das Hantieren mit dem großen gefüllten Teigstück.

Bei 180 Grad Umluft solange backen, bis der Teig halbwegs braun und knusprig ist. Bei meinem Ofen dauert dies ca. 35 - 40 Minuten. - In der Wartezeit kann man sich ja ein Liedchen anhören. Che bello... ;-)

Gutes Gelingen, "Enjoy!" und "Buon appetito!"




vorher




nachher



mehr ging nicht




29.01.2011, Samstagmorgen - es schneit mal wieder

Mal wieder etwas aus der Verbrecherecke

Ach ja, ein Ehekrach mit Folgen: Da hat es sich doch tatsächlich ein Paar gewagt sich in der Öffentlichkeit eines Nachtclubs zu streiten. Um 2 in der Früh begann das Gezanke woraufhin der angetrunkene Mann aus dem Club heraus befördert wurde. Dabei kam es zu einer Keilerei mit dem Türsteher, bei der sich der Mann eine Schnittverletzung am Kopf zuzog. Kurzerhand wurde auch noch die Polizei herbei gerufen. Dies bekam die Frau mit, die daraufhin ausrastete und ihrem Schnucki zu Hilfe eilen wollte. Dummerweise wählte sie Fäuste statt Worte, um damit auf einen der Beamten einzuprügeln. Das Ende vom Lied: beide wurden verhaftet und durften die weitere Nacht in wahrscheinlich recht ungemütlichen Zellen verbringen. Beide bekamen Tickets verpasst weil sie betrunken in der Öffentlichkeit waren und sie darf sich noch mit dem Eindreschen auf den Cop beschäftigen - da wird noch eine Gerichtsverhandlung folgen. Was lernen wir daraus? Leute, streitet zuhause übers Haushaltsgeld... ;-)

Ebenfalls um Geld ging es bei einer weiteren Tat. Ein Tourist aus Schottland stand gegen Mitternacht in der Nähe der Greyhound-Haltestelle und wurde dort von zwei Männern angesprochen, die "mal Feuer" und 10 Dollar von ihm haben wollten. Beides war er nicht willens zu geben, die beiden Männer gaben sich damit nicht zufrieden und forderten kurzerhand all sein Geld. Aber nicht einfach so - sie haben ihn dabei auch ordentlich verprügelt. Mehrere Hundert Dollar hatte der Mensch dabei, die die beiden Wegelagerer entwendeten und damit flüchteten. Nicht aber, ohne dem armen Schotten nochmals eins über zu braten. Gefunden wurden sie bisher nicht...

Ansonsten wurde mal wieder ein Fund aus der Drogenszene bekannt. Vier Männer wurden verhaftet, die außergewöhnlich viel Marihuana und Ecstasy mit sich trugen, so dass davon auszugehen sei, es handele sich um Dealer. Weitere Ermittlungen folgen - die Männer sind jedenfalls noch in Haft...

Dann gab es noch diverse Verkehrsdelikte. Zu schnelles Fahren (90 statt der vorgeschrieben 60 km/h im Ortskern) und den einen oder anderen Trunkenbold am Steuer. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 6 Führerschein für 90 Tage und 4 für 3 Tage einkassiert. Das gibt ordentlich Geld in die Kasse...



28.01.2011, Freitagmorgen - es ist unglaublich wie sehr die Zeit rast

WinterPride

Es ist mal wieder soweit - die Regenbogenfahnen wehen im ganzen Ort und auch die eine oder andere schillernde Persönlichkeit wandelt wieder durch den Ort. Also, ich mag diese 8 Tage "Gay Ski Week", eine Veranstaltung, die es bereits seit 19 Jahren in Whistler gibt. Der Ort ist endlich weniger verbappt und engstirnig wie sonst und der Slogan "Where the world comes to party" stimmt wenigstens einmal. Denn eines muss man den Jungs und Mädels lassen - die Parties sind 1A... ;-)

Natürlich "muss" mann oder frau auch auf die Pisten, aber ob das nach dem umfangreichen Programm noch machbar ist, wage ich fast zu bezweifeln. Die Herrschaften haben nämlich ganz schön viel zu tun und ein wenig Schönheitsschlaf dazwischen sollte wohl auch noch sein... ;-)

Da ich mich in der LGBT-Szene (Lesbian-Gay-Bi&Transsexual) nicht so auskenne, sagen mir die Showacts auch nicht wirklich etwas - aber wozu habe ich einen guten Freund namens Google, der mir so einiges verrät... ;-)

Aber fangen wir einfach mal am ersten Tag - sprich den morgigen Samstag - an:

Um 9 Uhr abends beginnt der Event mit der alljährlichen Avalanche-Party zum fröhlichen kennen lernen. Die Party geht lt. Zeitplan bis um 4 Uhr morgens. (Oder auch nicht...)

Am Sonntag ist um 3 PM die erste Après Ski-Party, von 8 PM bis um 10 PM ist die Welcome Party, die dann nahtlos in den Welcome Dance übergeht.

Montag beginnt das dann sportliche Rahmenprogramm. Von 10 Uhr morgens bis 2 Uhr mittags findet das tägliche "Never Roam Alone Skiing" statt, damit niemand alleine seine Kurven schwingen muss. Die tägliche Après Ski-Party beginnt wieder um 3, um 6 gibt's Abendessen und die tägliche Party beginnt um 9. Wie wäre es mit einer Martini Party? Oder steht der Sinn doch eher nach einer Cowboy & Cowgirl Party, der Gender Bender Party oder Aruba Pool Party? Kein Problem, das gibt es alles - und weil ich nun niemanden mit dem ganzen Programm incl. weiterer sportlicher Aktivitäten langweilen möchte, findet man hier alles rund um die bunte Woche im sonst so langweilig weißen Schnee...

Nee, eines muss noch sein. Ein Liedchen - die diesjährige "Hymne" der Woche. Nun ja, die Geschmäcker sind verschieden. So oder so...;-)



27.01.2011, Donnerstagmorgen, trocken aber grau in grau bei plus 2 Grad

Wir schöpfen aus dem Vollen…

... auch wenn überhaupt nicht genug vorhanden ist...

Das Ausgabeverhalten des kleinen Bergdorfs namens Whistler werde ich als nicht-schwäbische Hausfrau wahrscheinlich niemals verstehen. Es wird von Seiten der "Resort Municipality of Whistler" (RMOW) nur so mit dem nicht vorhandenen Geld um sich geworfen.

An das Haushaltsdefizit erinnert sich der eine oder die andere sicherlich. Oft genug habe ich darüber geschrieben - und weil ich mich nur höchst ungern wiederhole, lasse ich es sein nochmals groß auszuholen.

Der Stadtrat ist nun hingegangen und hat seine ordentliche Sitzung um einen Tag verschoben. Normalerweise tagen die Herren (Damen sind keine dabei) an einem Dienstagabend - Zeit genug für die beiden lokalen Käseblättchen einen Bericht bis zur Deadline am Mittwochabend zu verfassen. Aber versch... lassen sich die Menschen der Reporterzunft dennoch nicht, haben an der Sitzung teilgenommen und den Bericht in die Online-Ausgabe gestellt. Diese hat nun einmal keinen Druckschluss. Es lebe die moderne Technik! ;-)

Anyway, der Stadtrat der RMOW hat beschlossen, dass in den kommenden fünf Jahren 4.826.476$ in den Fuhrpark investiert werden. Pro Jahr wird also rund eine Million Dollar für neue Fahrzeuge (Autos, Anhänger & Co.) ausgegeben. Wow! Das ist viel...

Nun, da frage ich mich, ob es in Zeiten knapper Kassen wirklich notwendig ist, soviel Geld für den Fuhrpark auszugeben, denn eine wirkliche Rostlaube habe ich mit einem Whistler-Logo darauf bisher nirgendwo gesehen. Warum dann also neue Fahrzeuge für die Angestellten? Denn eines muss ich einmal fest stellen: in unserer Strasse wohnen drei Mitarbeiter der RMOW. Alle fahren morgens mit einem/ihrem Truck zur Arbeit und kommen nachmittags mit diesem Gefährt wieder zurück. Alle tragen das Wappen auf den Türen. Ist ja schön für diejenigen einen Dienstwagen zu haben - muss der aber alle zwei Jahre erneuert werden? Denn: die neuen Fahrzeuge werden nun angeschafft, weil die "alten" Gurken jetzt noch einen halbwegs passablen Wiederverkaufswert haben. Nun, ich fahre meine Autos immer bis der TÜV uns scheidet. Praktischerweise gibt es hier keinen, man könnte seinen Wagen also fahren, bis er wirklich zusammenbricht. Aber das scheint für einen Mitarbeiter der RMOW wohl unter der Würde zu sein.

Da verwundert es einen auch nicht mehr, dass die RMOW pro Kopf und Jahr über 5.000 Dollar an Steuergeldern ausgibt. In Pemberton und Squamish ist man mit weit unter 1.000 Dollar dabei...- Na ja, Whistler war schon immer etwas größenwahnsinnig. Denn: es kann mir niemand erzählen, dass es einen Touristen stören würde, wenn das Fahrzeug des Straßenkehrers ein paar Rostflecken aufweist...

Eine Million Dollar p.a. für Neuanschaffungen im Fuhrpark - ich komme nicht darüber hinweg und freue mich jetzt schon auf den Sturm der Entrüstung und die vielen Leserbriefe, die folgen werden...



26.01.2011, Mittwochmorgen - es regnet in Strömen

Welches Bild haben die meisten von Kanada im Kopf?

Ganz viel Wald, ganz viele Flüsse und Seen, Berge, Ebenen, Bären, Wölfe, Coyoten, Lachse, Männer im karierten Holzfällerhemd, Ahornsirup, Indianer - oh pardon: First Nations (denen hier in Mount Currie ist es völlig schnuppe, wie sie genannt werden, Hauptsache man geht vernünftig miteinander um) - Lagerfeuer, Eisfischen, Eskimos, Ice Roads, große Steaks auf dem Grill, usw. usf. Oder?

Nun, ein paar Leute haben es tatsächlich gewagt etwas "typisch kanadisches" auf dem Green Lake zu machen - und bekamen direkt Besuch von den Ordnungshütern.

Es waren einmal drei Männer Ende Zwanzig aus Vancouver. Sie verbrachten ein paar Ferientage im kleinen Dorf Whistler und wollten die Natur genießen. Dazu nahmen sie einen Bohrer und ein paar Klappstühle mit auf den zugefrorenen Green Lake hinaus und gedachten ein paar Fische zu angeln. Der böse Anlieger, der ihnen das Abendmahl nicht gönnte, rief die "Concervation Officer" heran, die den nichtsahnenden Vancouverites Strafmandate in Höhe von 1,000 Dollar ausstellten. Die drei holden Jünglinge haben leider nicht gewusst, dass jegliches Angeln auf dem Green Lake vom 31. Dezember bis zum 31. März untersagt ist - dennoch hatten drei Forellen aus diesem sehr großen See ihr Leben lassen müssen. Denn auch das war alles andere als korrekt - jegliche Fische, die im Green Lake geangelt werden, müssen nachdem sie den Angelhaken verlassen haben, wieder in den See gesetzt werden. Nix da mit frischem Fisch aus Whistler. Jedenfalls nicht für die drei Männer aus Vancouver. Die Forellen wurden konfisziert und angeblich in den "exhibit lock-up" der Conservation Officer gebracht. Ich denke mal, das ist eine nette Umschreibung für den menschlichen Magen... ;-)

So, die Wasserbewohner haben wir nun abgehakt. Gehen wir in den Wald. Dort finden sich bekanntlich die Bären, wenn sie nicht gerade durch die Straßen ziehen...

Aufgrund des schlechten Wetters im vergangenen Jahr und entsprechenden Ernteausfällen für fleißige Beerensucher, ist davon auszugehen, dass die ersten männlichen Bären bereits Ende Februar aus ihren Höhlen kommen werden, um sich auf Nahrungssuche zu begeben. Das ist nicht ungewöhnlich - im Radio lief gestern die Meldung, dass der erste Schwarzbär in Squamish unterwegs sei. Nun, dort unten am Pazifik ist es relativ warm und Schnee liegt auch keiner. Sie finden also Nahrung...

Die weiblichen Bären bleiben aber noch für eine Weile in ihren Behausungen und kümmern sich um den frisch geschlüpften Nachwuchs. Bei "Lily" war es mal wieder soweit. Vor 4 Tagen ist mindestens ein Junges auf die Welt gekommen, das selbst von der großen Schwester "Hope" betreut wird. Hier findet man einen Live-Blick per Webcam in Lily's Zuhause - es wird erst ein kleiner Werbefilm eingeblendet, wenn man auf den Pfeil klickt. Es lohnt sich aber - die Bären sind zu putzig. Außerdem: Wer hat schon mal Bären nuckeln sehen?



25.01.2011, Dienstagmorgen, die Berge sind wolkenverhangen und ich kann dieses weiße Zeug da draußen nicht mehr sehen

Kanadier kauft "Canadian"!

Mal wieder etwas aus der Abteilung "Patriotismus" - diesbezüglich stehen die Canucks den US-Amerikanern in nichts nach. Im Gegenteil...

"Eat local, help a Canadian" ist die neue Devise, welche die Regierung ins Land erschallen lässt. Zukünftig soll ein kleiner Aufkleber mit einem roten Ahornblatt darauf (wie einfallsreich) die Einkaufsentscheidung vereinfachen und den Konsumenten weiter verdummen lassen. Denn, was ist bitteschön so schwer daran einfach mal auf die Packung zu schauen, um herauszufinden, wo das Produkt hergestellt wurde? Dass hier die meisten Konserven aus Asien kommen, ist Fakt. Vieles an Obst und Gemüse kommt entweder aus den USA, Mexiko oder einem südamerikanischen Land. Ich habe hier - bis auf meine Küchenfensterbank - noch keinen Avocadobaum gesehen und auch Ananas wachsen hier nicht. Aber wir sind ja auch nicht in Alaska... ;-)

Jetzt sollen aber Käse, Wurst, Kekse & Co. die in Kanada hergestellt wurden, diese extra-Auszeichnung bekommen. Nun, da frage ich mich, wie kanadisch das kanadische Produkt denn sein muss. Importierter Weizen aus den USA für die kanadischen Pancakes, Rohrzucker von irgendwoher, der die kanadischen Kekse süßt, Kaffeebohnen, die in Kanada geröstet aber ganz bestimmt nicht angebaut wurden, der "Fruit Smoothie" mit Mango, Papaya und Banane, hier gepresst aber mit importiertem Obst, und und und. Die Liste könnte ich ellenlang fortführen...

Denn: die Regierung hat dieses Programm nicht aufgelegt, um den kanadischen Farmern unter die Arme zu greifen - das wäre ja zu einfach. Die "Manufacturer" oder "Food Processors" hatten in den vergangenen zwei Jahren Umsatzrückgänge in Milliardenhöhe zu verzeichnen. 4 Milliarden um genau zu sein. Ja, das geht natürlich nicht! Da muss Abhilfe geschaffen werden - und zwar schnell. Die arme Lebensmittelindustrie... ;-)

Wie dem auch sei, die ersten Reaktionen auf die Kampagne sind durchweg positiv - die gedrillten Kanadier werden jetzt nach dem kanadischen Ahornblatt Ausschau halten, das Ganze wird vielleicht eine Woche oder zwei so sein und dann wird die Geschichte wieder im Sande verlaufen. Oder vielleicht doch nicht? Jedenfalls können die Hersteller von Aufklebern und Reklameschildern nun mit einem erhöhten Umsatz rechnen. Irgendeiner wird schon daran verdienen...

Wer mag, kann sich hier den Bericht ansehen. Die Kommentare sind auch wieder einmal lesenswert...



24.01.2011, Kurz am späten Montagmorgen

Langeweile?

Nee, die hat derzeit glaube ich niemand in meinem Umfeld. Ganz im Gegenteil. - Sollte es aber dennoch mal dazu kommen, man gerade kochendes Wasser zur Hand und -30 Grad vor der Tür hat, dann sollte man mal ein Experiment wagen, welches immer wieder für Staunen sorgt. Liebe Kinder aufgepasst - die Tante im Filmchen zeigt Euch mal was. Und weil sie nicht erklärt hat, warum und wieso das funktioniert, dann fragt doch einfach Euren Eltern, Lehrern oder der Maus ein Loch in den Bauch - das wird sie sicherlich höchst erfreuen... ;-)

Alles andere als erfreulich ist die Zunahme der Fälle der Kategorie Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Immer wieder fallen hier Leute auf Pseudo-Vermieter herein, die ihnen eine tolle Wohnung vermieten, Miete und Kaution abdrücken und der "Vermieter" damit über alle Berge flüchtet. Auch die Anrufe bei älteren Leuten, wo das Enkelkind angeblich in Schwierigkeiten ist und ganz dringend Geld benötigt, nehmen zu.

Aber die für mich absolute Krönung ist eine bestimmte Variante des Datendiebstahls von Kreditkarten. Im Fernsehen war ein Bericht darüber, wie einfach es ist an fremder Leute Kartenummern und Sicherheitscodes zu gelangen. Es wurde einfach ein bestimmtes Lesegerät in ein Täschchen gepackt, dieses hielt man unbemerkt an Tasche oder Jacke des potentiellen Opfers und schwuppdiwupp konnte man die Zahlen sehen. Leider ist der komplette Bericht nicht online - wahrscheinlich gäbe es sonst zu viele Nachahmer - dennoch sind hier zwei Fotos zu sehen. Also aufgepasst, wenn sich jemand mit einem kleinen schwarzen Täschchen nähert... ;-)

Ein Diebstahl der anderen Art ereignete sich gestern auf dem Inselchen. Es handelte sich um Mundraub. Da wurden doch gestern leckere Rinderrouladen zubereitet, sogar mehr als eigentlich Personen am Tisch saßen - nur, damit man dem Gast des Abends noch ein Essen für den nächsten Tag mitgeben konnte. Dummerweise haben die Gastgeber die Rechnung ohne Willy gemacht, der die Roulade stibitzte. Nach langer Suche fand sich eine halb vertilgte Roulade hinter der Kaffeemaschine, die andere Hälfte muss im Magen gelandet sein. Böser Willy! ;-)



23.01.2011, Sonntagmorgen um kurz nach 7 - der Kleinzoo hat mich aus dem Bett geworfen

Immer wieder sonntags

Kommt die Erinnerung? Nee, das Liedchen meine ich natürlich nicht. Sonntags wird hier doch immer gekocht! Da mache ich es mir mit dem täglichen Geschreibsel ganz schön einfach und greife einfach ins Repertoire meines Hirnkastls.

Heute sind wir mal - ganz gemäss des Liedchens - griechisch drauf. Bei dem ganzen Schnee vor der Tür darf es ruhig mal mediterrane Kost sein. Was es gibt? Nun, der eine oder die andere wird sicherlich den Zeigefinger erheben und sagen: "Aber das ist doch nicht authentisch!". Nee, das ist es auch nicht - aber ich muss hier ja sehen, wo ich bleibe und drum wandle ist alles so ab, dass es passt beim:

(Pfannen)Gyros mit bäuerlichem Salat, Tzatziki und Pommes

Mann/Frau/Kind nehme für 4 Personen:

4 schöne Schnitzel vom Schwein, in Streifen geschnitten
2 Zwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
Oregano, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Olivenöl

Alles in einen Gefrierbeutel geben, durch durchmengen und kurz im Kühlschrank marinieren lassen.

1 Salatgurke
2-3 Knoblauchzehen, fein zerquetscht
500 g Sour Cream (14%) oder griechischer Joghurt (10%)
Saft einer Zitrone
3 Essl. Olivenöl
Salz, Pfeffer

Die Gurke schälen (wer mag oder muss, da gespritzt), raspeln und mit etwas Salz vermengen. Ca. 10 Minuten stehen lassen, gut ausdrücken und mit den restlichen Zutaten vermengen. Ab in den Eisschrank damit.

4 große Kartoffeln, geschält und in Streifen geschnitten
Öl zum Frittieren
Salz

Die Kartoffelstreifen in kaltes Wasser legen und das Wasser solange wechseln, bis es klar ist, sprich: keine Stärke mehr herausgewaschen wird. Sie werden dann knuspriger. Gut abtrocknen und im heißen Fett goldbraun frittieren. Salzen.

1 Salatgurke, geschält und gewürfelt
2 große Tomaten, gewaschen und gewürfelt
1 Handvoll Oliven
Feta, so viel man mag
Salz, Pfeffer, Oregano, Essig und Olivenöl

Alles zu einem Salat vermengen - da muss ich glaube nicht näher erläutern, wie das geht... ;-)

Für das Gyros eine Pfanne ziemlich heiß werden lassen, die Fleisch-Zwiebel-Öl-Gewürzmischung hinzufügen und in wenigen Minuten anbraten. Dabei lieber etwas weniger braun, dafür aber saftig bleiben statt knochentrocken und hart werden zu lassen. Mit Pommes, Tzatziki und Salat servieren.

Gutes Gelingen, und "Enjoy!"




Sieht nicht lecker aus, schmeckt aber...




22.01.2011, Samstagmorgen - es ist trocken aber kalt

Lonely?

Na ja, wirklich einsam, abgeschieden, öde oder verlassen ist Whistler nicht wirklich. Dennoch hat "Lonely Planet" Whistler zum Nr. 1 Abenteuer-Spot in Kanada gekürt. Das Skigebiet reißt halt doch alles wieder raus, es kann nun einmal mit einigen nordamerikanischen Superlativen aufweisen. Wer mag, findet hier die anderen Attraktionen, die sich der liebe Tourist nicht entgehen lassen sollte. Jedenfalls, wenn es nach dem einsamen Reiseführer geht...

Nun, Einsamkeit wird man gerade am Wochenende nicht wirklich finden. Die Berge werden nach den Schneefällen der vergangenen Tage wieder gerappelt voll sein und der Lost Lake ist mit seinen Langlaufloipen auch alles anderes als verloren. Dazu ist er auch viel zu gut ausgeschildert... ;-) Im Radio wird jedenfalls fleißig die aktuelle Lage auf dem Highway durchgegeben - in nördlicher Richtung soll ganz schön etwas los sein. Nun, wir fahren gleich erst einmal in südlicher Richtung gen Pazifik und erst gegen Mittag wieder nordwärts, da ist die Blechkarawane längst durch...

Weniger Glück auf dem Highway hatten 40 Fahrzeuge in Ontario. Bei der Massenkarambolage ist eine Frau ums Leben gekommen. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass es "nur" eine Person war, wenn man sich die Bilder ansieht. Hier findet man einen entsprechenden Bericht - ich stelle mir vor, wie ich reagiert hätte, wenn auf einmal ein LKW auf mich zugestürzt käme...

911

Kaum zu glauben, aber wahr: Pemberton hat nun auch eine Notrufnummer. Bisher galt die 604 894 Trallala (ich kann mir die Nummer einfach nicht merken) und am anderen Ende der Leitung wurde man mit Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus oder den Rangern verbunden. Der 911-Nummer-Service hat nun zum 18. Januar Einzug gehalten - benutzt wird allerdings immer noch die alte 10-stellige Nummer. Die Disponenten müssten erst einmal gründlich geschult werden, damit kein Anruf verloren ginge. ??? Also, ich stelle mir jetzt mal eine schnöde Telefonzentrale vor. Da sitzt jemand, vor der Nase ist ein Computerbildschirm, es gibt einen Telefonhörer und diverse bunte Lämpchen, die aufblinken, wenn eine Leitung belegt ist oder aber dort angerufen wird. Dann drückt man auf das Knöpfchen und nimmt das Gespräch entgegen. So kenne ich es jedenfalls. Hier muss es offensichtlich anders sein. Denn: ich habe die 911 im Einzugsbereich der Pemberton Search & Rescue / Fire-Police District bereits gewählt. Einmal war ein Motorradunfall auf dem Highway, wo eine Frau verletzt im Graben lag und ein anderes Mal als mein Hund und ich ein totes Tier der Kategorie Reh auf dem Weg fanden. - Zum Handy gegriffen, 911 getippt, es kam ein Mensch ans Telefon, ich schilderte den Sachverhalt und im Handumdrehen waren Polizei & Krankenwagen bzw. die Ranger vor Ort. Warum muss der Dienst eingeführt werden, wenn er schon existiert? Fragen über Fragen...



21.01.2011, Freitagmorgen - es schneit munter weiter

Die bösen jungen Amerikaner...

... haben bei der RCMP in Whistler am vergangenen Wochenende keine Langeweile aufkommen lassen.

Wie jetzt bekannt wurde, haben die zumeist College-Studenten am amerikanischen Martin-Luther-King-Feiertag in Whistler das getan, mit dem Whistler nun einmal wirbt: "Where the world comes to party". Das hat aber vielen nicht wirklich gepasst - zumal sie halt gegen das eine oder andere (teils unsinnige) Gesetz hier verstoßen haben.

In den USA sind sie noch zu jung, um Alkohol zu konsumieren. Was machten sie also? Genau, sie haben die Gunst der Stunde bzw. der Tage genutzt und haben den einen oder anderen Drink zu sich genommen. Verständlich, oder? Waren wir nicht alle einmal jung? Es wurde berichtet, dass einige bereits zur Lunch-Time, die meisten am Nachmittag damit begonnen haben, zum erheiternden Getränk zu greifen und dass der Liquor Store alles andere als verwaist war.

Nun, jetzt stellen wir uns alle mal ein Skigebiet in Europa vor. Ein Bier zum Mittagessen? Da habe ich aber viele gesehen. Ein Schnaps aus dem Flachmann in der Seilbahn? Wurde mir auch schon öfters als ein Mal angeboten. Après Ski mit Wodka Feige, Williams & Co. am Nachmittag an der Schirmbar? Normal, oder? Nun, hier ist es halt nicht normal.

Die Polizei stellte diverse Tickets aus und nahm gar 25 Personen fest, um sie auszunüchtern. 14 Personen mussten Teile ihres Budgets dafür ausgeben, betrunken auf der Strasse gewesen zu sein, 6 haben es sich gewagt "open liquor" mit sich herum zu tragen und 2 haben gar den Frevel begangen in der Öffentlichkeit zu fluchen und sich so den Ärger der "Public" zugezogen. Können diese "butt faces" das mal bitteschön f*$*ing sein lassen? Ich würde niiiiieeemals nicht fluchen... ;-)

Tja und dann wollten sich auch noch 200 Leute wie ein großer Mob an der Warteschlange vorbei Zutritt zu einem der Nachtclubs verschaffen, die Polizei witterte eine Massentrampelei und hat mittels eines Verlängerungskabel die Guten in der Warteschlange von den Bösen Vordränglern getrennt. Wer dann wann in die Kneipe gelassen wurde, stand leider nicht in dem Bericht...

Dann wurde noch das Fenster eines Ladenlokals zerstört, als sich zwei Personen prügelten und einer der Beiden durch die Scheibe flog. Beide wurden wegen ihrer Schnittverletzungen im Krankenhaus behandelt...

Und zu guter Letzt lassen unsere nicht immer Freunde und Helfer (den Fall aus Kelowna, wo ein Mountie munter auf einen wehrlosen Menschen eingedroschen hat, kann sich jetzt mal jeder googlen) mitteilen, dass sie zukünftig auch auf den Forstwegen nach falsch geparkten Fahrzeugen Ausschau halten werden. Die Snowmobiler würden dort ihre Fahrzeuge kreuz und quer abstellen und so ein Durchkommen erschweren. Ja, das ist wichtig - im Wald herrscht ja auch immer ein solcher Hochbetrieb. Was habe ich da schon oft im Stau gestanden, weil jemand falsch geparkt hat und die Hunderte anderen Hunde-Spaziergänger nicht durchkamen... ;-)



20.01.2011, Donnerstagmorgen - leichter Schneefall und der Highway ist wegen eines Unfalls komplett gesperrt

Vergleichsweise gering

Stadtrat und Bürgermeister der Village of Pemberton (VoP) haben vorgestern eine Erhöhung ihrer jährlichen Bezüge beschlossen. Seit 2005 waren diese Einkünfte nicht mehr angehoben worden - deshalb kam es nun zu einem ganz schön großen Sprung.

Der Bürgermeister bekommt demnach 25.000 Dollar p.a. - vorher waren es 17.832 $. Die Bezüge der Stadträte wurden von 6.623 $ auf die Hälfte des Bürgermeistergehaltes gebracht. Sie bekommen also künftig 12.500 $ für ihre Dienste als "Lawmaker".

In Whistler sind die Stadtobersten weniger bescheiden. Der dortige Obermuckel bekommt nahezu 90k$ p.a. und die Stadträte sind neben ihren normalen Einkünften auch mit großzügigen Bezügen in Höhe eines kanadischen Durchschnitteinkommens dabei - Wie viel mehr müssen sie wohl arbeiten? Sie sollen einfach die Diskussionen über "Pay-Parking", "Asphaltwerk neben Wohngebiet" und "Tourist Amenity Hubs" sein lassen und schon wird weniger Zeit vertrödelt. Time is money - deshalb lässt man in Pemberton einfach die Finger von so etwas...;-)

Der Häuptling wird gewählt

Also ich hatte es früher ja nicht so mit Karl May & Co. - OK, Winnetou habe ich als Kind natürlich auch geguckt, habe aber nicht mehr wirklich eine Erinnerung an Namen und Handlung. Da war der schöne Winnetou mit dem französischen Akzent - der war wichtig, die Geschichte eher schnuppe... ;-)

Vielleicht wüsste ich mit einer umfassender Lektüre auch mehr über das Prozedere zur Wahl des Häuptlings. Denn der wird bald bei den Mount Currie-First Nations vom Stamm der Lil'Wat gewählt (ich darf ja politisch korrekt nicht Indianer schreiben). Aber unsere Zeitungen machen es mir ganz einfach - sie erklären den Ablauf für jeden verständlich.

Am 21. Januar findet eine Versammlung im großen Wigwam alias "Community Centre" statt, bei der die Wahlberechtigten ihre Stammesmitglieder nominieren können. Sollten sie keine Zeit oder Lust haben, an dem Treffen teilzunehmen, können sie ihre Nominierung auch schriftlich beim obersten Wahlbeauftragten abgeben. Am 5. März findet dann die eigentliche Wahl zum 12-köpfigen "Council" und zum Häuptling statt. Der jetzige Big Boss hat nun bereits vier Amtszeiten à zwei Jahren hinter sich - ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch noch ein fünftes Mal der Hüter von Friedenspfeife und Kriegsbeil sein möchte. Warten wir es am Lagerfeuer sitzend einfach ab... Hm, da fällt mir gerade ein: wie viel mag man wohl als Häuptling verdienen? Ob es sich lohnt der Mann mit dem ganz großen Federkopfschmuck zu sein?

He he, und weil ich heute einen kleinen Clown im Kaffee hatte, gibt es auch mal wieder ein passendes Liedchen - Howgh, ich habe gesprochen! ;-)



19.01.2011, Mittwochmorgen - alles dick gefroren da draußen

Es könnte einfach sein... ist es aber nicht...

Unser Hund hat nun ein eigenes Konto in der Apotheke. Ein Kundenkonto, um genauer zu sein. Ja, richtig gelesen. Nachdem wir nun eine ganze Weile mit unserem Hund und der Tante Tierarzt herum doktern und es trotz zig Untersuchen, Tests, Biopsien und Gepieke bisher zu keinem Ergebnis kam, der damalige Tierarzt in Deutschland aufgrund der Laborbefunde und eines Videos zu einer Epilepsie-Behandlung riet, haben wir gestern die kleinen grünen Pillen für den Wauzi verschrieben bekommen. Wirklich machen wollten sie es in der Praxis nicht, stattdessen sollte der Hund zu einem Internisten, einem Neurologen und einem Kardiologen nach Vancouver gebracht werden, damit sie dort weitere klinische Untersuchungen anstellen können. Nein, das haben wir abgelehnt. Nicht, weil uns die 260 Dollar "Consultion Fee" pro Arzt für den ersten Besuch zu viel wären, aber soll ich meinen Hund zig Mal nach Vancouver fahren, nur damit irgendwelche Untersuchungen gemacht werden, die auch zu keinem Ergebnis führen? Nein, er bekommt ab sofort 2x am Tag 2 ¼ Tabletten Phenobarbital 60 mg und dann sehen wir weiter. Der nächste Bluttest ist in 30 Tagen und dann wissen wir, ob er darauf anspricht.

Aber das wollte ich ja eigentlich gar nicht schreiben, sondern vielmehr über das Erlebnis in der Apotheke. Wir selbst brauchen keine verschreibungspflichtigen Arzneimittel, hatten also zum ersten Mal das Vergnügen ein Rezept abzugeben. Rein in den Drogeriemarkt, ab zum Apothekenschalter und naiv wie ich noch oft genug bin, habe ich einfach das Rezept überreicht. Ich wurde angesehen und gefragt, ob der Patient ein Hund sei. Ja (...das steht doch auf dem Rezept drauf. Außerdem ist es vom ortsansässigen Tierarzt ausgestellt und unterzeichnet du blöde Kuh - das habe ich natürlich nicht laut gesagt. Ich kann mich manchmal auch beherrschen.). OK, hat der Hund ein Konto bei uns? Ein Konto? Nein, das hat er nicht. Ob ich die Besitzerin sei. Ja, der Hund gehört mir. Gut, dann bräuchte sie Adresse und Telefonnummer und ob ich eine Krankenversicherungskarte habe. Ja, habe ich. Here you go. Die Nummer wurde vermerkt und nun wird der Hund unter meiner Versicherungsnummer im System geführt. Hat man so was schon einmal gehört? Wir sind es doch allesamt gewohnt einfach in die Apotheke zu gehen, den Zettel abzugeben und das Medikament ohne großen bürokratischen Aufwand zu erhalten - denn mit der Kontoeröffnung war es noch nicht getan...

Nach ca. einer Viertelstunde Wartezeit wurde ich zum Schalter gerufen und konnte die Pillen in Empfang nehmen. Ich wurde zum dritten Mal in Folge darüber belehrt, wie oft und wie viele Tabletten er zu nehmen hat und musste dann quittieren, dass ich a) unterrichtet wurde und b) die kleinen grünen Dinger ausgehändigt bekommen habe.

Warum stelle ich mir gerade Apotheken in Deutschland vor, wo Oma und Opa und ganz viele andere Menschen am Schalter stehen und über jedes der 10 Medikamente des täglichen Bedarfs aufgeklärt werden. Wie lang soll die Warteschlange sein? Unglaublich - und wieder einmal eine Geschichte aus dem Kapitel: "was ist hier anders als "drüben""...




Wachkatze Muschi




18.01.2011, Dienstagmorgen - gefrierender Regen

Is an earthquake going to hit British Columbia on January 26, 2011?

Bei diesem Satz musste ich gestern erst einmal herzlich lachen. Wie kommt man auf solch eine bescheuerte Frage? Und schreibt sie auch noch auf eine Website?

Am 26. Januar findet hier in BC der erste Great British Columbia ShakeOut Drill statt. Um genau 10 Uhr morgens wird hier die Erde beben. - Nein, das wird sie natürlich nicht tun, auch wenn es so klingen mag. Außerdem: wer will so etwas denn so lange im Voraus vorhersagen - noch dazu auf die Minute genau... ;-)

Es werden auch keine Löcher in die Erde gebohrt und Dynamit darin versenkt, damit der Boden vibriert. Bei dem "Drill" handelt es sich um eine großangelegte Übung, wie man sich im Falle eines Erdbebens zu verhalten hat. Warum das Ganze? Weil BC überfällig ist - jedenfalls nach Ansicht der Damen und Herren Experten...

Das letzte große Erdbeben mit einer geschätzten Stärke von 8,7 - 9,2 fand am 26.Januar 1700 statt und löste einen Tsunami aus, der bis Japan reichte. Die Erdplatten sind immer noch da wo sie waren und die Experten sagen, dass alle 250 - 850 Jahre ein solch starkes Erdbeben auftreten würde. Tja, und nun meinte ein Forscher auf Vancouver Island, dass die Gegend hier seit 1950 überfällig sei. Hm, dann rechnen wir jetzt mal: 1700 plus 250 = 1950 bzw. 1700 plus 850 = 2550. Gut, er erweiterte seine Vorhersage noch um den Satz, dass sich ein Erdbeben nur schwer genau vorhersagen ließe - es aber in diesem Zeitrahmen geschehen werde.

Den Ort des Geschehens meint der gute Mensch auch vorhersagen zu können. Er sei "off-shore" - vielleicht westlich von Vancouver Island - und das Epizentrum wird irgendwo zwischen der Nordspitze Vancouver Islands und dem nördlichen Kalifornien, ca. 1000 km weiter südlich, sein. Wenn das mal keine präzise Vorhersage ist... ;-)

Aber wann und wo spielt jetzt erst einmal keine Rolle. BC macht nun die Übung, in Oregon findet sie zeitgleich statt, Kalifornien und Nevada waren schon im Oktober dran und "Central US" übt im April. Ich wette, dass danach keine "Emergency Kits" mehr in den Geschäften zu finden sein werden. Alle ausverkauft...

Immer diese Revoluzzer!

Also ich finde das ja gut. Was ich gut finde? Letztens habe ich doch darüber geschrieben, dass Money for Nothing nicht mehr in seiner ursprünglichen Fassung in kanadischen Radios gespielt werden darf.

Am vergangenen Freitag ist ein Sender in Nova Scotia hingegangen und hat eine ganze Stunde lang nichts anderes als dieses Lied gespielt. Das Ende vom Lied? Es hagelte Petz-Mails an den Council, der dieses Lied verboten hat, aber auch Mails an den Sender, um sein Wohlgefallen auszudrücken. Welche Art Mail ich geschrieben hätte, weiß wohl ein jeder... ;-)



17.01.2011, Montagmorgen - ein stressiger Tag liegt vor uns

Neue Regeln für Hypotheken

Das bringt die Gemüter der Immobilienbesitzer, denen es noch nicht gelungen ist die "Mortgage" loszuwerden, ordentlich in Wallung.

Der Federal Finanzminister hat heute neue Regeln für die Re-Finanzierung von Immobilien bekannt gegeben. Diese sollen die weitere Verschuldung kanadischer Haushalte begrenzen. Nun, die Privatschulden vieler Menschen hier habe ich öfters einmal anklingen lassen. Viele - auch in unserem Umfeld - belasten ihre 8 - 10 Kreditkarten im Portemonnaie bis zum Anschlag und zahlen munter Zinsen in Höhe von 20, 25 oder gar 28% auf ihre Einkäufe. - Wir haben mittlerweile auch Kreditkarten - aber solche, die pre-paid sind und keinerlei Kreditrahmen haben. So haben wir die Vorteile einer Kreditkarte, zahlen dafür eine monatliche Gebühr wie bei einem normalen Bankkonto, müssen aber keinerlei Zinsen entrichten. Brauchen wir die Karte, um online zu bestellen, ein Hotel zu bezahlen oder einen Flug zu buchen, dann packen wir Summe x darauf and that's it. Für uns die optimale Lösung...

Für viele Kanadier oder Permanent Residents mit belasteten Immobilien, gelten nun folgende Regeln:

* Die Amortisierung wird von 35 auf 30 Jahre gesenkt.
* Bei der Re-Finanzierung nach x Jahren, werden max. noch 85 statt der bisherigen 90% als Mortgage heraus gegeben
* Der Staat zieht sich aus der Ausfallversicherung zurück

Einen entsprechenden ersten Bericht findet man hier - wie immer sind vor allem die Kommentare lesenswert...

Die Gondel fährt wieder

Der eigens eingeflogene Eidgenosse war fleißig. Die Village Gondola, die Anfang letzter Woche den Dienst verweigerte, zuckelt nun wieder brav die Drahtseile rauf und runter. Das "Fresh Tracks Breakfast", bei dem die bettflüchtigen Skifahrer oder Snowoarder in aller Herr- oder Fraugottsfrüh auf Whistler Mountain befördert werden, um a) zu frühstücken, b) den Sonnenaufgang zu betrachten und c) als Erste auf den frisch präparierten Pisten zu sein, ist nun auch wieder möglich. Das freut sicherlich den einen oder die andere. Braves Schweizerlein... ;-)

Ach ja, Skifahren in der Schweiz, besser gesagt in Wengen, haben wir uns gestern auch im TV angesehen. Kaum ist mal ein Kanadier - oder besser gesagt ein Whistlerite - ziemlich weit oben mit dabei, schon wird es auch, wenn auch ziemlich zeitverzögert, gesendet. Gut, das Endergebnis kannte ich schon - habe es dem Schatz aber nicht gesagt. Sonst hätte er sich den Slalom im Leben nicht angetan. - Eines muss ich sagen: Hier liegt mehr Schnee als in dem autofreien Bergdorf...



16.01.2011, Sonntagmorgen - es regnet in Strömen

Ein Tag "ohne"

Na, haben mich gestern auch alle schön vermisst? Sorry, aber irgendwelche Strom- und Telefonleitungen meinten uns einen Strich durch die Rechnung machen zu müssen und wir waren weder online oder hatten Festnetz-Telefon/Fax und Strom kam auch keiner aus den Steckdosen. Abends ging es dann aber wieder - war wohl doch zuviel Schnee oder Regen für die zart besaiteten Überlandleitungen... ;-)

Nee, übers Wetter schreibe ich heute nicht, auch nicht über die Geschehen im Ort, dass die Gondel immer noch nicht wieder funktioniert - auch wenn Techniker und Ersatzteile bereits am Mittwochnachmittag eintrafen - was es Neues in Sachen Finanzen gibt oder welch Skandale sich um die RCMP ranken, die derzeit alles andere als in den positiven Schlagzeilen ist. - Heute ist Sonntag und da gibt es nichts anderes als Kulinarisches. Tja, und weil ich mal nicht so sein will, gibt es heute ein paar kleine Leckereien zum Aperitif oder als kleine Vorspeise sowie ein leckeres Fischgericht. Ab in die Küche mit uns!

Ein Trio von Palatschinken-Röllchen

OK, das ist schon fast ein alter Hut und mittlerweile alles andere als unbekannt - ich mag die Teile aber immer noch gern...

4 Eier
4 gut gehäufte Esslöffel Mehl
Milch
Öl für die Pfanne

Aus Eiern, Mehl und Milch einen recht dünnflüssigen Teig anrühren. Fett in einer beschichteten Pfanne erhitzen und möglichst dünne Pfannkuchen backen. Auf Küchenpapier legen, damit das Fett aufgesogen wird und abkühlen lassen.

Kräuter-Frischkäse
Räucherlachs
Kochschinken
Parmaschinken

Die Pfannkuchen dünn mit Frischkäse einstreichen, mit Lachs, Parma- oder Kochschinken belegen und aufrollen. Mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. In Scheiben aufschneiden und servieren...

So, da haben wir den ersten Hunger gestillt, das erste (oder zweite, dritte, vierte) Getränk ist intus und wir wenden uns der Hauptspeise zu.

Gegrillter Red Snapper mit Spinat-Garnelen-Sauce

Natürlich muss man nicht zwangsläufig Red Snapper nehmen. Ich habe mir sagen lassen, dass es auf dem Inselchen eine gewisse Wolfsbarsch-Schwemme gibt. Aber auch günstigere Fischfilets tun ihren Dienst oder mein Lieblingsfisch - Mahi Mahi...

4 Fischfilets
200 g Garnelen, geschält, aber roh
2 Bund Blattspinat, gewaschen und abgetropft
1 relativ große Zwiebel, halbwegs fein gehackt
1 Dose Kokosmilch
1 kleine Chilischote, feinst gehackt
Currypulver, Paprikapulver edelsüß, Salz, Pfeffer
Öl zum Anbraten

Etwas Öl erhitzen, die Zwiebel- und Chilischotenwürfel(chen) darin anschwitzen, Blattspinat hinzufügen und zusammenfallen lassen. Kokosmilch hinzufügen, salzen und ein paar Minütchen köcheln lassen.

Fischfilets mit den Gewürzen einreiben und auf den Grill oder in die Pfanne schmeißen. Die Garnelen in die Sauce geben und darin gar ziehen lassen. Achtung, nicht zu lange - sie werden sonst zäh wie ein alter Gummiadler. - Fisch mit der Sauce anrichten und Reis oder einfach nur Baguette dazu reichen. Lecker! Und schmeckt so richtig schön nach Sommer - auch wenn draußen Schnee(matsch) liegt...

Gutes Gelingen, "Enjoy!" und lasst es Euch schmecken!




Trio von Palatschinkenröllchen




Gegrillter Red Snapper mit Spinat-Gernele-Sauce




14.01.2011, Freitagmorgen - leichter Schneefall

Auf dem Index

Wieder einmal eine Geschichte aus der Kategorie "schier unglaublich":

Gestern wurde in sämtlichen Nachrichtensendungen eine Meldung gebracht, die einen wieder mal nur noch mit dem Kopf schütteln lässt: Ein jeder wird Money for Nothing von den Dire Straits kennen. Seit 1985 dudelt es die Radiosender rauf und runter und nun ist es auf einmal ganz böse. So böse, dass der "Canadian Broadcast Standards Council" nun hingegangen ist und hat das Lied in seiner ursprünglichen Version verboten. Warum und wieso? Im Text sei 3x das Wort "faggot" zu vernehmen - dies sei diskriminierend und somit nicht akzeptabel.

Das glaubt mir jetzt alles keiner? Nein, es ist kein verfrühter Aprilscherz, hier findet man die Story und ich muss dringend in den Drugstore gehen, um mir Aspirin zu holen. Die Kopfschüttelei tut auf Dauer weh... ;-)

Aber die Dire Straits befinden sich ja in guter Gesellschaft. Da gibt es doch ein Liedchen des Aber-bitte-mit-Sahne-Onkels, welches zu papst/kirchenkritisch war, so dass es ebenfalls auf den Index gesetzt wurde. Kann sich noch jemand daran erinnern?

Eingeschneit

Auf den angekündigten Regen warten wir noch immer. Stattdessen schneit es seit 3 Tagen mehr oder weniger ununterbrochen. Die Schneeschieber sind im Dauereinsatz und der Highway ist mittlerweile halbwegs frei. Seit 2 Tagen wollen wir eigentlich nach Squamish fahren - haben es aufgrund der doch eher widrigen Bedingungen allerdings bleiben lassen. Squamish lauft und nicht weg und in die Reihe der im Graben liegenden Fahrzeuge wollten wir uns nicht einreihen. Heute versprechen die Webcams bessere Verhältnisse und wir brechen jetzt in Richtung Pazifik auf. Bis morgen!





13.01.2011, Donnerstagmorgen - Schnee bis zum Abwinken

Was haben Alkohol und Sonnenbänke gemein?

Darauf kommt jetzt bestimmt kein Mensch... Über die für uns teils unverständlichen Alkoholbestimmungen habe ich ja schon oft genug geschrieben. "Minors" dürfen keinen Alkohol erwerben und schon einmal gar nicht konsumieren. Es sei denn, es findet im elterlichen Haus und mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten statt.

Unsere Provinzhauptstadt hat gestern ein neues Ortsrecht verabschiedet, welches den Besuch von Solarien für Minderjährige verbietet. Unter 18 darf jung/mädel sich nicht mehr für den Abschlussball oder sonstige Veranstaltungen "tannen".

Tja, und weil jetzt einer damit angefangen hat, soll es demnächst ein entsprechendes provinzweites Gesetz geben, welches ebenfalls 2 oder mehrere Sonnenbankbesuche innerhalb von 24 Stunden verbieten soll. Ich weiß, was bald wieder bei vielen Leuten im Keller stehen wird...

Another fundraising

Eigentlich hat es uns ja schon gewundert, dass bisher keine Spendengalas, Dinner oder Aufrufe im Fernsehen kamen, den Flutopfern in Australien unter die Arme zu greifen. Wenn man mal bedenkt, wie viel Land dort unter Wasser steht und wie viel Schäden bereits entstanden sind, dann vermag man das ganze Ausmaß noch gar nicht abzusehen.

Dennoch hat bisher niemand zu Spenden aufgerufen. Warum eigentlich nicht? Wahrscheinlich sind "zu wenig" Menschen betroffen und Australien ist ja auch weit weg...

Für viele Menschen in Whistler ist Australien aber gar nicht mal so weit entfernt. Whistler ist fest in Hand der "Aussies" und ohne diese würde die Wirtschaft hier überhaupt nicht funktionieren. Wirtschaft ist dabei doppeldeutig - ohne die Aussies würde in der Gastronomie der Herd kalt bleiben, es würde kein Bier gezapft und es gäbe auch nur wenige, die das Essen servieren.

Drum wundert es einen dann auch kaum, dass eine aus Brisbane stammende Whistlerite nun ein Fundraising organisiert. Am 26.Januar - dem "Australia Day" wird es stattfinden und man kann nur hoffen, dass viel Geld dabei herum kommt...



12.01.2011, Mittwochmorgen - dichtes Schneetreiben

Welch Armutszeugnis

Ich hatte doch gestern von der Gondel geschrieben, die den Dienst verweigerte. Nun, sie ist immer noch außer Betrieb und wird dies wohl auch noch für eine Weile bleiben.

Irgendetwas ist an der "Gear Box" defekt, das Ersatzteil kommt aus Colorado und der Techniker, der die Reparatur durchführen wird, muss erst noch aus der Schweiz eingeflogen werden. OK, dass man nicht alle Ersatzteile für alle Anlagen bereit liegen haben kann, ist verständlich. Es gibt aber auf dem ganzen nordamerikanischen Kontinent keinen einzigen Menschen, der dieses Teil einbauen kann??? Wie viele Skigebiete gibt es in Kanada und den USA? Ich meine in Erinnerung zu haben, dass es so um die 600 gibt. Und dann findet sich außer dem Eidgenossen kein Techniker? Unglaublich...

Ebenfalls unglaublich ist die Nachricht, dass ICBC, die Insurance Company of British Columbia, 140 Kameras an unfallträchtigen Kreuzungen anzubringen gedenkt. Wer bei Rot über die Ampel fährt, wird fotografiert und es ist ein Bußgeld in Höhe von 167 Dollar fällig.

Richtig gelesen, die Versicherung verhängt das Bußgeld, nicht die Polizei. Ja, wo gibt es denn so etwas? Man stelle sich jetzt mal vor, dass eine europäische Autoversicherung auf diesen Trichter kommt...

Natürlich werden sie nur wegen der "Safety" installiert - es geht doch nicht darum Geld zu kassieren. Gott bewahre! 30 Kameras gibt es bereits. Diese 30 Kameras knipsten 23.000 Mal. Das multiplizieren wird nun mal mit 167 Dollar und kommen auf die stattliche Summe von 3.841.000 Dollar. - Die neuen Kameras sollen nach Angaben des ICBC-Sprechers 33.000 weitere Fotos anfertigen. Ich habe keine Ahnung, wie sie zu dieser Summe kommen. Hier findet man einen Fernsehbericht und kann über den Link im Text zu einer Karte gelangen, welche die Standorte preisgibt. Lesenswert sind auch mal wieder die Kommentare...

Und sonst? Gibt es nicht viel Neues zu berichten. Doch, wir haben den neuen Bewohner der Wald-Wohngemeinschaft ermitteln können. Dieses possierliche graue Tier mit dem langen Schwanz, den putzigen runden Ohren und dem leichten Silberblick ist nichts anderes als ein "Common Hamster". Ob wir dem Tier ein Rad bauen sollen? ;-)








11.1.2011, Dienstagmorgen - minus 12 Grad

Das war kalt

Für ca. 300 Fahrgäste begann der Tag im Skigebiet mit rot gefrorenen Nasen. Bei -14 Grad meinte die Village Gondola in Streik treten zu müssen und verweigerte den Dienst. Das untere Seil war bereits nach 20 Minuten wieder willig zu arbeiten und entließ die ersten Fahrgäste an der "Olympic Station". Diejenigen, die am oberen Seil hingen, mussten sich etwas länger gedulden. Hier waren die Letzten nach insgesamt 2 ½ Stunden wieder auf den Kabinen raus. Empfangen wurden alle mit Gratis-Tickets, warmen Getränken, Essengutscheinen sowie Hand- und Fußwärmern. Die waren auch bestimmt nötig - brrrrr...

Womit macht man sich beliebt?

Mit Geschenken, oder? Und was macht man als Politiker, um sich die Gunst der Wähler zu erschmeicheln? OK, Steuersenkungen kennt jeder. Da muss man bzw. frau schon etwas kreativer sein. - Wie wäre es also mit einem zusätzlichen Feiertag? "Family Day" ist nun das Zauberwort, der sich um den Posten des Premierministers bewerbenden Kandidatin Christy Clark. - In einigen Provinzen ist dieser Feiertag bereits etabliert und am 3. Montag im Februar dürfen die Arbeitnehmer länger im Bett bleiben - es sei denn die lieben Kleinen pochen auch ihren Rechtsanspruch des Familientags.

Mal wieder eine Warnung

Aber keine vor Gift in Eiern oder vor umverpackten Fisch - die Behörden warnen hier mal wieder vor dem Schnee.

Heute Nachmittag soll Frau Holle wieder in Produktion gehen und uns 10 - 20 cm dieses weißen Zeugs bescheren. Der Boden ist knüppelhart gefroren, so dass mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass der Schnee auch liegen bleiben wird. Dummerweise bringt diese pazifische Front auch ganz viel warme Luft mit sich, so dass der Schnee wohl bereits im Laufe des morgigen Tages in Regen übergehen wird. Ja, dann haben wir wieder eine wunderschöne Matsche auf der Strasse und ich darf wieder putzen wie blöd...

Wir machen unsere eigene Überprüfung

He he, das finde ich gut. Ich auditiere mich selbst und teile dann einfach mein Ergebnis mit. Ich spreche mal wieder in Rätseln? OK, fangen wir am Anfang an.

Die Stadtverwaltung in Whistler hat im vergangenen Sommer damit begonnen die eigenen Arbeitsabläufe unter die Lupe zu nehmen und hat einen Bericht für den Stadtrat erstellt, was es an großartigen Herausforderungen gibt und wie man sich diesen stellt. Jetzt geht man in die zweite Phase und erstellt einen Plan, wie man eventuell-vielleicht neue Abläufe implementieren kann, um so zu einer Verbesserung in Sachen Effizienz & Co. zu gelangen. Jeder darf seinen Arbeitsplatz "gestalten" und dem Stadtrat erzählen, wie man was besser machen könnte. Hm, wenn man doch weiß, wo der Pferdefuss ist, warum ändert man es nicht einfach und gut ist's? Ich würde da niemanden fragen, sondern es einfach machen. Aber so etwas scheint wohl jenseits des hiesigen gesunden Menschenverstands zu liegen...



10.01.2011, Montagmorgen - es ist knackig kalt und ab morgen Abend erwarten wir ausgiebige Schneefälle

Ausgeglüht

In einer kleinen Randnotiz in der Zeitung habe ich gestern gelesen, dass seit dem 1.1. diesen Jahres nur noch die 100 und 75 Watt Glühbirnen verkauft werden dürfen, die im Handel vorrätig sind. Auch hier sollen die Verbraucher auf die angeblich umweltfreundlichen Energiesparlampen umsteigen. - Bis zum Jahr 2012 soll auch den niedrigeren Wattzahlen der Garaus gemacht werden.

Blöd nur, dass es keine groß angelegten Recycling-Programme für die quecksilberhaltigen Dinger gibt. Im Canadian Tire und Home Depot soll man sie zurückgeben können - aber sonst? Außerdem: wer trägt denn wirklich seine alten Energiesparlampen in den Laden zurück? Vor allem hier, wo man das Wort Recycling zwar kennt, aber dennoch das Meiste einfach im Landfill landet. Erde drauf - gut ist's... Und dann versickert das Quecksilber der Hellmacher im Boden und vergiftet dann das Wasser. Laut diesem Zeitungsbericht verschmutzt eine einzige dieser spiralförmigen Teile 22.000 Gallonen Wasser - das sind umgerechnet ca. 83.000 Liter Wasser. Und da wundern sich die Leute hier, warum es so viele Erkrankungen gibt (und es noch viel mehr geben wird)...

Das Auto des Jahres 2011

Interessiert das überhaupt jemanden? Für mich muss ein Auto in erster Linie vier Räder haben und fahren. OK, eine Ente wollte ich auch nicht mehr haben - es darf schon etwas mehr Dampf unter der Motorhaube sein.

Gestern wurden jedenfalls die nordamerikanischen Autos des Jahres 2011 gekürt. In seiner Kategorie hat der Chevy Volt gewonnen und wird irgendwann im Laufe des Jahres erhältlich sein. Die Warteliste für den knapp 33.000 Dollar teuren fahrbaren Untersatz füllt sich bereits. 50.000 Kunden scharren mit den Hufen, um die Pferdchen im Motor zu bewegen. - Nee, ich glaube diesen Sieger wollte ich nicht haben. Dann lieber den Ford Explorer, der zum dritten Mal in Folge als bester Truck abgeschnitten hat. Der ist auch nicht teurer und gefällt mir viel besser...

Zum guten Schluss gibt's heute noch ein Liedchen. Die gut unterrichteten Kreise wissen ja, dass wir gerade fleißig dabei sind spanisch zu lernen. Tja, und weil die gestrige Lektion von Kleidungsstücken handelte, werfe ich heute mal ein schwarzes Hemd in die Runde. Nee, das komplette Lied habe ich nicht verstanden - der Mensch singt viel zu schnell. Bei Autos mag ich Geschwindigkeit ja, aber beim Liedchen komme ich (noch) nicht mit... ;-)



09.01.2011, Sonntagmorgen - minus 7 Grad

Kulinarischer Sonntag

Um Speis und Trank dreht es sich sonntags schließlich meistens bei meinem Geschreibsel - oder aber, wenn mir sonst nichts einfällt… ;-)

Whistler kann mit einer neuen kulinarischen Attraktion auf den beiden Bergen aufwarten. Sie scheinen meine Meckereien in Sachen Essen in den "Skihütten" gelesen zu haben und bieten nun "Euro Snacks" an, welche man in drei Kiosk im Skigebiet verteilt erhält. Aber was um alles in der Welt bekommt man dort?

Belgian Waffles konnte man lesen. OK, Waffeln bekommt man in Europa - die gibt es aber auch hier. Praktischerweise tiefgefroren, damit die faule Hausfrau sie nur noch fürs Frühstück in den Toaster stecken muss.

"French Hot Dogs" - die Franzosen essen zwar Froschschenkel - aber heiße Hunde? Ein Blick auf die Website eines anderen Euro Snacks-Kiosk lüftet das Geheimnis. Es ist nichts anderes als eine Bockwurst, die anstelle von einer pappigen Brotummantelung in ein Stück Baguette gekleidet wird.

Crêpes findet man auch im Sortiment - leider konnte ich nicht herausfinden, ob sie damit die hiesigen pancakes oder "richtige" Crêpes meinen. Auch zum Preisgefüge gibt es keinerlei Informationen. Einzig ein Euro Snack in Kalifornien ist diesbezüglich informativ. Kanadischer und Amerikanischer Dollar sind derzeit mehr oder weniger "on par", so dass ich jetzt einfach mal davon ausgehen, dass die Preise auch ähnlich sein werden. - Ein dünnes Würstchen im Baguette-Stück kostet 7 $, eine Waffel: 4 $ - den Preis eines Teigfladens konnte man leider nicht finden - ebenso wenig habe ich Informationen entdecken können, ob es den klassischen Whistler-Zuschlag auf Speis und Trank gibt. Ich gehe fast davon aus...

So, und damit man sich die Snacks auch erlauben kann, bereiten wir heute mal ein Haushaltsgeld-freundliches Essen zu.

Reibekuchen

Ich weiß nicht, ob ich das Rezept schon einmal geschrieben habe - ich vermute es fast, bin aber zu faul nahezu ein Jahr Geschreibsel zu durchforsten - so dass ich es ggf. einfach nochmals zum Besten gebe. Fangen wir an:

Mann/Frau/Kind nehme:

4 große Kartoffeln
1 große Zwiebel
1 Ei
1 Essl. Mehl
Salz, Pfeffer und etwas Muskat
Öl zum Braten

Kartoffeln und Zwiebeln reiben, mit Ei, Mehl und den Gewürzen vermengen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Reibekuchen schön goldbraun ausbacken. Fertig!

Der Schatz bevorzugt die klassische Variante mit Apfelmus - bei mir darf es auch gerne mit Sauerrahm und Räucherlachs oder Matjes sein. Nobel geht die Welt zugrunde - war wohl doch nix mit sparen... ;-)





08.01.2011, Samstagmorgen - Glatteis - wir müssen unbedingt Streusalz kaufen

Ausgeknattert

Eine der beliebtesten Winter-Freizeitaktivitäten ist es mit dem Snowmobile durch die Pampa zu düsen. Bisher gab es nur wenige Gebiete, in denen es nicht erlaubt war den Motor anzuwerfen und diese waren nicht als solche ausgeschildert. Wurde man dennoch dabei erwischt, hatte man immer die schöne Ausrede parat "Oh, I'm so sorry, but I didn't know that". Dazu schön erstaunt und betroffen gucken und schon bekam man kein Ticket. Damit ist nun aber Schluss.

In den Gebieten rund um Rainbow, Gin & Tonic Lake, 21 Mile Creek, Rainbow Mountain und der Nordhang von Sproatt Mountain wurden nun für sage und schreibe 30.000 $ Schilder installiert, die auf dieses Verbot hinweisen. Grund für die Sperrungen sind zum einen die Waldbewohner, zum anderen sind dort aber auch Trinkwasserreservoirs, die möglichst keine Benzin oder Öl abbekommen sollten. Wer mag schon verunreinigtes Wasser haben?

Auf Ihr Freizeitvergnügen verzichten müssen die Fahrer allerdings nicht gänzlich. Es gibt noch sooooo viele Gebiete, in denen sie sich tummeln können, da werden sie wohl auf die "paar" Hektar verzichten können...

Erste Zahlen zur Auslastung der Hotels zu Weihnachten bzw. Neujahr wurden nun auch bekannt gegeben. Bis auf das Four Seasons waren alle zu fast 100% ausgelastet - lediglich die "Quattro Stagioni" hatten 20% weniger als alle anderen. Das lag aber nicht an fehlenden Buchungen oder so. Es lag schlichtweg daran, dass die Urlauber nicht aus Europa weg kamen, weil ein bisschen Schnee die Flughafen lahm legte. - Ich frage mich nun, ob die Zimmer, die an einen Reiseveranstalter aus UK vermietet waren, bezahlt werden müssen oder nicht...

Voll ist es aber auch nach den Feiertagen noch. Und zwar ganz schön voll. Der viele Neuschnee lockt viele an und im Radio hört man von "lots of North-bound traffic". Na ja, ich werde mich gleich auch mal ins Getümmel stürzen. Aber nicht, um mich am Lift anzustellen. Ich werde gleich ganz brav im Stuhl bei meiner "Hairstylistin" sitzen und auch nicht weinen, wenn sie mir die Spitzen schneidet und die grauen Haare anpinselt. Ich bin ja schon groß... ;-)





07.01.2011, Freitagmorgen - der Regen hat ueber Nacht eingesetzt

Ist Ted Williams schon drüben angekommen?

Wer das sein soll? Die amerikanische Antwort auf Susan Boyle. So wird er jedenfalls in den Medien bezeichnet. Ein einstiger Radio-Mensch, dessen Leben ein wenig aus dem Ruder geraten ist und der sich nun dank Youtube zu einem Star gemausert hat. Wer die ganze Geschichte lesen und/oder sehen möchte, findet sie hier. - Eines muss man ihm lassen, die Stimme ist wirklich klasse...

Die Explosion in einer Ölsand-Fabrik in "Fort Mac" wird hingegen in den hiesigen Medien eher totgeschwiegen als dass großartig darüber berichtet wird. Bereits gestern Nachmittag wurden die 4 Arbeiter verletzt - in den Abendnachrichten in BC tauchte die Meldung überhaupt nicht auf. Immerhin tauchen nun immer mehr Berichte auf. Hier ist einer mitsamt kleinem Video zu finden...

Einen tödlichen Unfall gab es gestern mitten in Whistler. Morgens gegen 3 Uhr wurde eine junge Frau auf dem Highway von einem Taxi erfasst. Im nahegelegenen Krankenhaus (das ist von der Unfallstelle keinen Kilometer entfernt), konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden.

Zum Zeitpunkt des Unfalls war der Highway voller Schnee, rechts der Strasse waren durch die Räumfahrzeuge aufgeschaufelte "snow banks" und auf der Gegenfahrbahn kamen Autos entgegen, so dass der Fahrer nirgendwohin ausweichen konnte. Bisher wurde nur bekannt gegeben, dass es sich bei der Frau um eine ausländische Saisonarbeiterin handelt, deren Identität erst nach Benachrichtigung ihrer Familie veröffentlicht wird.

Matsch

Hat jemand Bedarf an nassem Schnee? Wir hätten welchen günstig abzugeben... ;-)

Nachdem wir mit 45 cm Neuschnee beschenkt wurden, setzte über Nacht tatsächlich der angekündigte Regen ein. 80 mm sollen es angeblich werden - die Menge kann ich aber nicht nachprüfen. Ich höre es draußen nur munter vor sich hin plätschern.

Mein Hund wollte auch gar nicht in den Garten hinaus, um mal eben sein Beinchen am Baum zu heben - der kleine Afrikaner ist etwas wasserscheu, aber da muss er durch. Wir ja auch...




Freddy kämpft sich durch den Schnee




06.01.2011, Donnerstagmorgen - Neuschnee - 25 cm sind schon da und es kommt noch mehr...

Ein Nachrichten-Schneegestöber

Man darf wieder landen Zum Jahresende hat das Krankenhaus endlich wieder die Betriebserlaubnis für den dortigen Helipad erhalten. Die nötigen Arbeiten sowie Schulungen des dortigen Personals sind also zur vollsten Zufriedenheit von Transit Canada ausgeführt worden und nun gab's den Stempel. Hoffentlich muss der Landeplatz nicht allzu oft genutzt werden...

BC-Assessment

Jedes Jahr bekommt man seine "Property Assement Notice" - so auch in diesen Tagen. Darin stehen dann Informationen wie die genaue Katasterbezeichnung sowie Wert für Grundstück und Gebäude und es dient als Grundlage zur Bestimmung der "Property Taxes" - also der Grundsteuer.

Die Gesamtwert aller Immobilien in Whistler wird nun auf 10,849 Milliarden Dollar festgelegt - das ist ein Rückgang zu 2009, als die Immobilien einen Wert von 11,02 Milliarden hatten. In der Zwischenzeit sind aber viele neue Gebäude hinzu gekommen, so dass man den Abwärtstrend in Sachen Immobilienpreise im Ski-Resort erkennen kann. Am meisten sind die großen Protz-Häuser betroffen, deren Wert extremen Schwankungen unterliegt. Lt. Bericht des Pique Magazines ist ein Einfamilienhaus in Whistler Cay Heights, das im vergangenen Jahr noch mit 2,984 Millionen bewertet wurde, jetzt nur noch 2,042 Millionen wert. Mal eben 900.000 weniger...- Nicht ganz so schlimm stehen die Townhomes in den Benchlands da. Statt 2,059 Millionen haben sie nun einen Wert in Höhe von 1,94 Millionen. Ein Schnäppchen für ein Reihenhaus, oder? ;-)

Die etwas abseits gelegenen Ortsteile mit ihren ganz normalen Häusern wurden ungefähr so eingestuft wie im vergangenen Jahr. Der Preisverfall liegt dort bei vielleicht 20 oder 30 Tausend Dollar - bei einem Wert pro Haus in Höhe von durchschnittlich ca. 960.000 Dollar. Das ist vertretbar.

Denn, wir müssen ja im Hinterstübchen behalten, dass der Immobilienwert Grundlage für die Besteuerung der "Property" ist. Wenn der Wert sinkt, muss man auch weniger Steuern an die Gemeinde abdrücken. War das nicht erst letztens etwas in Sachen Erhöhung der Grundsteuer? Richtig behalten. Die Grundsteuer steigt um 4%, um das Defizit im Haushalt ein wenig auszugleichen. Wenn nun aber weniger Steuern eingenommen werden als erwartet? Dann steigt das Defizit noch weiter an. Vielleicht sollten Stadtrat und die Mitarbeiter der Gemeinde doch einmal über vernünftige Lösungen zur Senkung der Kosten nachdenken...

Das Wetter

Eigentlich sollte es in der Nacht anfangen zu regnen. Nein, nicht in der Nacht, es sollte eigentlich schon gestern Nachmittag so weit sein. Frau Holle dachte aber gar nicht daran mit der Produktion aufzuhören und schickte ihre Ware weiter vom Himmel hinab. - Angeblich kommt der Regen nun im Tagesverlauf. Ich glaube den Wettermenschen kein Wort...



05.01.2011, Mittwochmorgen - es schneit

Jedem sein Lebensmittelskandälchen

Da drüben ist es Dioxin - hier ist es "nur" umverpackter Fisch. Aber kennen wir das nicht auch schon aus Europa? Ich kann mich noch gut an Gammelfleisch & Co. erinnern und es passt mal wieder zu meiner These, dass hier alles ein wenig später ankommt...

Eine Supermarktkette wurde dabei erwischt, wie Lachs mit einem "Best before date" 5. Dezember kurzerhand für länger frisch erklärt wurde. Neue Folie mit Aufkleberchen des Tages drauf und zurück damit in die Auslage. (Nicht nur) das Laborergebnis war natürlich entsprechend - stinkender, alter Fisch...

Eines habe ich bei dem CTV-Bericht aber auch gelernt: ich wusste bisher nicht, dass es erlaubt ist Lebensmittel auch noch nach dem "Best before date" zu verkaufen. OK, bei Konservendosen, Trockennudeln & Co. ist es sicherlich nicht schlimm, wenn man die Sachen ein paar Tage später verzehrt als auf der Verpackung angegeben - aber bei Fisch, Fleisch, Eiern & Co.? Nein danke...

Neue Fitness-Richtlinien

Wie hieß das früher in Deutschland "Trimm Dich 130"? Na ja, jedenfalls so was in der Art...

Die Canadian Society for Exercise Physiology gibt neue Richtlinien heraus, wie oft und wie lange man sich abstrampeln, beim Yoga die Beine verdrehen oder unsinnig durch die Pampa rennen soll. Damit soll erreicht werden, dass die bisher sportfaulen (nicht nur) Kanadier im Land ebenfalls zu Aktivitäten motiviert und sich von der Couch erheben, weil das Fitnessziel ja nun leichter erreichbar sei. Aha. Ich mache also keinen Sport, weil mir die Fitnessrichtlinien dieser Gesellschaft unerreichbar erscheinen und bevor es mich frustriert, dass ich das Ziel nicht erreiche, lasse ich es ganz sein. Ja ja, alles klar...

Egal. Die körperliche Aktivität wurde für Kinder von 90 auf 60 Minuten am Tag gesenkt, Erwachsene müssen sich nur noch 150 Minuten pro Woche anstelle von einer Stunde am Tag in Sachen Fitness bemühen und Senioren sollen ebenfalls 150 Minuten pro Woche einer moderaten Aktivität nachgehen.

So ein Schwachsinn? Hier kann sich jeder den Bericht durchlesen. Vor allem sind mal wieder die Kommentare unterhaltsam. Soll ich meinem Hund jetzt sagen, dass wir nur noch einmal am Tag spazieren gehen? Ansonsten machen wir mehr als wie müssen - ich glaube da hätte er, der ja muss, etwas dagegen... ;-)



04.01.2011, Dienstagmorgen - leichter Schneefall, die sonnigen Tage sind vorbei

Freddy hat 'ne Freundin!

Oder vielleicht doch eher einen Freund? Ich kenne mich bei der Anatomie von Eichhörnchen nicht so aus... ;-)

Jedenfalls scheint Freddy einen Lover zu haben, was jetzt aber nicht heißen soll, dass immer eitel Sonnschein im Hause Squirrel herrscht. Oh nein! Wehe es wagt sich der eine in den mit Vogelfutter versehenen Blumenkasten des anderen, dann ist aber was los. Böses Knurren ist der Anfang und wenn der andere nicht wieder in seinen Kasten zurück geht, dann gibt es Gekloppe und es beginnt eine wilde Jagd über Tische und Bänke. Und weil das offensichtlich nicht genug ist, müssen auch noch die Tannenbäume spiralförmig hoch und runter gerannt werden. Mir würde schwindelig dabei - soviel steht fest...

Irgendwann ist der Ringelpiez mit Anfassen aber vorbei und schon schlagen sie sich wieder den Bauch am kalten Buffet voll. Denn kalt ist das Buffet - eigentlich nehmen unsere Waldbewohner seit geraumer Zeit nur Tiefkühlkost zu sich. Egal, Hauptsache sie verderben sich nicht den Magen - und wer weiß? Vielleicht gibt es ja bald kleine Freddys... ;-)

Bleiben wir heute mal in der Tierwelt und wenden uns kleinen Käfern zu, die ihr Unwesen in Metro Vancouver treiben.

In einem der reichsten Stadtteile - dort, wo die ganz "billigen" Häuser stehen - hat es sich der "European Chafer" gemütlich gemacht und nutzt die feinen Rasenflächen als Kinderzimmer. Und was für den einen das Kinderzimmer ist, das ist für den anderen der Speisesalon. Waschbären, Stinktiere und Krähen finden die Larven allzu lecker und graben die Grünflachen um. Sehr zur "Freude" der Gartenbesitzer. Die gehen nun hin und versuchen die Tiere zu verscheuchen. Keine Chance. Sie breiten auch Netze auf dem Rasen auch. Erfolgreich? Das bleibt abzuwarten. Die Plage ist aber nicht neu. Bereits seit 2001 kennt man das Problem und den vergangenen 9 Jahren hat sich nicht viel verbessert - im Gegenteil. Wer mehr darüber lesen oder sehen mag, findet hier einen Bericht der CTV.

Das war jetzt ekelig, oder? Ich hab's ja nicht so mit Krabbelviechern. Drum höre ich lieber auf und hänge noch ein paar Fotos von gestern an...




Freddy und sein(e) Freund(in)




Freizeitvergnügen auf dem Green Lake - im Hintergrund sieht man den Blackcomb




Die kann´s..

.


03.01.2011, Montagmorgen - minus 12 Grad bei blauem Himmel

8,51 Euro

Zum Jahresbeginn misten wir immer aus. Beispielsweise wird alles, was wir ein Jahr nicht angezogen haben, rigoros in den Altkleidersack gestopft. Auch Bücher, Magazine & Co. wandern in einen Müllsack und landen dann in entsprechenden Bücher-Sammelcontainern, mit denen dann u.a. öffentliche Büchereien bestückt werden. Am Wochenende war es mal wieder soweit und insgesamt füllten sich binnen kürzester Zeit sechs 120-l-Muellsaecke. Wegwerfen bzw. uns von Sachen trennen können wir uns wirklich gut...

Bei der Aktion fanden sich auch 8,51 Euro, die wir entgegen unserer Devise: ein Jahr nicht benutzt - weg damit - aber nicht in die Tonne gekloppt haben. Die können wir bestimmt noch einmal gebrauchen. Also überlegten wir, was man wohl für diese Summe in Europa kaufen kann. Wenn man in einen Discounter geht, bekommt man glatt ein Frühstück zusammen. Eine Packung Eier - bitte nicht Dioxin-verseucht - ein Toastbrot, ein halbes Pfund Butter, ein Glas Marmelade, ein Camembert, etwas abgepackte Wurst und ein Liter Orangensaft. Sicherlich zu dem Preis aufzutreiben...- Eine kleine Pizza beim Schnell-Italiener ist bestimmt auch drin oder aber das Feierabendbier daheim oder am Tresen. Oder oder oder...

Was bekommt man hier für umgerechnet 11 Dollar? Eine Packung Eier: so um die 3 Euro, wenn man die billigsten Legewaren kauft. Ein halbes Pfund Butter: auch so um die 3 Dollar. Ein Toastbrot: so um die 2 Dollar - eher aber 3,50. Dann sind schon mal 8 Dollar weg, rechnen wir knapp. Marmelade nochmals 2 oder 3 "Loonies" - schon ist das Continental Breakfast fertig. Allerdings fehlen Käse, Wurst und Saft - wenn man dies dazu nehmen möchte, dann gehen für den Camembert mindestens 6 Dollar drauf, die Wurst landet für 5 Dollar auf dem Band an der Kasse und für den Saft legen wir weitere 2 oder 3 Dollar in die Hand des freundlichen Personals an der Bezahlstelle.

Ja, das Leben ist ganz schön teuer in diesem Land... - Teuer werden auch die Folgen dieses Autoflippers sein. Kann dort mal bitte jemand streuen? So klamm können die dortigen Stadtsäckel doch auch nicht sein... Spaß beiseite, ich frage mich, warum die Leute trotz dieser enormen Glätte gefahren sind - manchmal sollte man einfach anhalten. Wobei? Das hätte einem ja auch nichts genutzt, dann wäre ein anderer rein geknallt. Liebe Leute, fahrt immer schön vorsichtig...

Wir fahren heute mal wieder nach Squamish - "running errands". Der Highway soll angeblich wunderschön frei sein und die Sonne scheint. So mag ich das... Bis morgen!



02.01.2010, Sonntagmorgen - es ist immer noch knackig kalt und sonnig

Das neue Jahr beginnt ohne großartige Schlagzeilen

Noch scheint nichts Aufregendes passiert zu sein - in den Nachrichten bringen sie einen Jahresrückblick nach dem anderen und in den hiesigen Zeitungen kann man sich über "Best of Whistler" informieren und weiß danach, welches Restaurant die besten Nachos serviert, wer die Haare am schönsten schneidet und welcher Anwalt das beste Geschick im Paragraphenreiten besitzt.

Gewählt wurde durch eine Online-Befragung. Jeder konnte nach Herzenslust abstimmen - gerne auch mehrfach - so dass das Ergebnis sowieso nicht als repräsentative Meinungsumfrage durchgehen kann.

"Mein" Friseurladen musste gar nach 7 Jahren an der Spitzenposition die Krone abgeben! Wie furchtbar - da haben wohl in diesem Jahr nicht alle ihren Pflichtteil erfüllt und sind brav jeden Tag auf die Website gegangen. Ich auch nicht - in diesem bzw. im vergangenen Jahr habe ich mich der Stimme enthalten. Hinterher werden sie noch völlig abgehoben und die Preise steigen noch weiter hinauf ins Unermessliche... ;-)

Ob uns "Best of Whistler" beeinflusst? Nein. Uns ist es schnuppe, wer der beste Kellner ist, der beste Anwalt, der Buerger des Jahres, der beste Koch, der beste Sommelier, der beste "Mixologist" or whatever. Wir gehen immer dorthin, wohin wir unseren Hund mitnehmen können. Wir können ihn nicht mitnehmen - gut, dann bleiben wir daheim. Dort schmeckt es auch meistens gut und diese lästige Frage nach dem "designated driver" (Für mich der Favorit zum Unwort 2011 - aber das sei nur nebenbei bemerkt) entfällt auch... ;-)

Bevor wir nun aber in die heimische Küche gehen, um das Sonntagsrezept zuzubereiten, muss ich noch ein Geburtstagsständchen für jemanden auf dem Inselchen loswerden. Zuerst dachte ich ja etwas in Richtung Tiffany, aber dazu findet frau ja eher wenige Songs. Als wir aber gestern Abend "Mamma Mia!" geschaut haben, dachte ich mir, ja, das ist es. Ein Liedchen aus Deinen "wilden Jahren". Happy Birthday Rosi! ;-)

So, jetzt drehen wir alle die Musik so richtig schön auf und kneten voller Inbrunst den Hefeteig für die heutige

Sonntags-Pizza

Die gibt es auf dem Inselchen ja auch mal zum Fernsehabend und wir haben gestern alle möglichen Reste aus dem Kühlschrank auf die Teigfladen befördert. Ich darf nun wieder einkaufen gehen... ;-)

Mann/Frau/Kind nehme für 2 Pizzen:

500 g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
50 ml Olivenöl
ca. 250 ml warmes Wasser
1 Teel. Salz

Alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten und an einem warmen Ort gehen lassen. Ausrollen und nach Herzenslust belegen.

Tomatenmark auf den Boden streichen - ja, da mache ich es mir immer einfach, ich nehme einfach ein "zubereitetes" Tomatenmark mit Kräutern und/oder Knoblauch darin. Wenn es das hier gibt, dann bekommt man es ganz bestimmt auch in good old Europe...

Darauf kamen dann gestern:

Pizza Numero Uno:
zwei frische Tomaten
eine Zwiebel
eine Handvoll Oliven
ein halbes Glas Sardellen
Oregano und Knoblauch

Pizza Numero Due:
Salamiwürfel
Champignons
Thunfisch
Oregano

Beide großzügig mit Käse belegen und dann ab damit in den auf 200 ºC (Umluft) vorgeheizten Backofen. Nach ca. 10 Minuten hatten wir köstlichste Pizza auf dem Teller. Schneller als bei jedem Lieferservice... ;-)

Gutes Gelingen, "Enjoy!" und "Buon appetito!"




Nein, wir haben sie nicht ganz aufgegessen, die Reste gibt es heute Mittag.




01.01.2011, Neujahrsmorgen - es ist knackig kalt draußen

2 Böller und eine Rakete

Das war das "Feuerwerk" und stellt somit eine Riesensteigerung zu den vergangenen Jahren dar. Vorher war weder etwas zu hören, geschweige denn zu sehen. - Nun, gesehen haben wir die Rakete auch nicht. Der erste Böller weckte uns um kurz nach 12, danach zischte die Rakete gen Himmel, es folgte Böller Nr. 2 und danach war wieder die bekannte Silvester-Stille zu vernehmen. Umdrehen, weiterschlafen...

Der gestrige Abend verlief auch ganz ruhig und gemütlich und ich habe mir gar ein Konzert der Rolling Stones im TV angetan. Nein, dabei bekomme ich keine Satisfaction - ganz im Gegenteil... Ich bin wohl zu jung für diesen mickrigen alten Mann in engen Hosen... ;-)

Auch um "Kevin Otter" kam ich gestern nicht herum. Er schmetterte ein Kinderlied - das war irgendetwas mit Baby, Baby, Baby - bei einer der unzähligen Open Air Veranstaltungen (es könnte die an den Niagara Fällen gewesen sein) und aus dem Lincoln Centre in New York beglückte uns dann noch Kurz Kurz - oh pardon, Lang Lang - mit dem 2. Akt der Nussknackersuite. Ansonsten liefen irgendwelche blöden Filme im Fernsehen - wer mag denn bitteschön zum 187. Mal "Zurück in die Zukunft" schauen? Mittlerweile weiß wohl ein jeder, dass er den Rückweg schafft - sonst hätte es wohl auch kaum Fortsetzungen davon gegeben...;-)

Irgendwann hatten wir auf all das keine Lust mehr, und DJ Youtube verschaffte uns noch das eine oder andere schöne Liedchen bevor wir um 11 gen Bett aufbrachen. Aufs neue Jahr angestoßen hatten wir bereits um 3 Uhr nachmittags mit unseren Leutchen in Deutschland, das Inselchen stand 60 Minuten später auf dem Silvesterplan - da war es nicht wirklich schlimm, dass wir unseren Jahreswechsel nicht mitbekamen. Außerdem gab es ja schon Teile in Kanada, die bereits das Jahr 2011 schrieben...

Wie viele Leute ein Ticket von den geliebten Cops in die Hand gedrückt bekamen, werden wir sicherlich im Laufe des Tages erfahren. In Whistler waren angeblich mehrere Hundert Polizisten im Einsatz, um über Ordnung und Moral wachen. Hoffentlich hat es sich niemand gewagt ein Bier in der Öffentlichkeit zu trinken oder gar ein Glas Sekt auf der Strasse zu sich zu nehmen. Quel scandal, was sollen denn die anderen Partypeople denken?... ;-)



Nun denn, weil sonst nichts passiert ist und ich von keinen bereits gebrochenen Vorsätzen berichten kann, mache ich mal Schluss für heute. Morgen ist auch noch ein Tag. Allen einen guten Start ins neue Jahr, möge es ein Gutes sein...






Familie Ellen & Simon Märkle

Kontaktinformationen


Wir empfehlen eine Bildschirmauflösung von 800 x 600 Pixel, oder den Augenarzt Ihres Vertrauens.