La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den September 2004



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Wetter:

Ein Monat ganz ohne Überraschungen und bis auf ein paar Tage Mitte September ganz im Zeichen des ständigen Nordostpassats. Temperaturen zwischen 20 und 31 Grad und ganz ohne Niederschläge auf der Westseite. In der zweiten Septemberwoche war der Nordostpassat zeitweise so heftig, dass die Wolken bis über den Kamm der Cumbre Nueva bis in die hohen Zonen von La Rosa und Tacande geblasen wurden. Dort fällt dann feiner Nieselregen, der es zwar Brillenträgern schwer macht zu sehen, aber für die Vegetation nichts hergibt. "Serena" nennt man das hier.

Mitte des Monats gerieten wir kurz in den Einfluss eines thermischen Tiefdruckgebietes und brachte noch mal leichten Calima. Dieser war auf La Palma und den anderen westlichen Inseln kaum zu spüren, auf den östliche Inseln stiegen die Temperaturen aber wieder deutlich über dreißig Grad. Gegen Ende des Septembers gab es eine erneute Instabilität, das Azorenhoch wanderte weit in den Norden und für ein paar Tage gelangte teilweise Westwind zu uns. Das war der erste Vorbote des Winters, aber dieser erste Versuch die Wetterwende einzuläuten, schlug fehl. Das Azorenhoch wanderte zurück an seinen angestammten Platz und lässt kein Tief vom Nordatlantik bis auf unsere Höhe herab.

Aus meteorologischer Sicht ein extrem langweiliger Monat, für Gäste aus Mitteleuropa die ersehnte Verlängerung des Sommers und so war jeder zufrieden mit diesem "langweiligen" Wetter. Für die Gäste kann es ruhig so weiter gehen und ein bis zwei Wochen halte ich auch noch durch, bevor ich wieder anfange den Regen herbei zu sehnen. Die Wassersituation auf der Insel ist aber noch lange nicht bedrohlich, die Staubecken sind noch bei etwa 60% ihrer Kapazität, da hat man klug gewirtschaftet dieses Jahr.


Tourismus:

Der September ist immer der Monat der Wahrheit, die Festlandspanier sind wieder auf ihrer Halbinsel und die Besucher von den anderen Inseln sind auch wieder verschwunden. Nun sind wir wieder "unter uns", mag heißen im Moment wird auf den Bergen und in der Caldera wieder holländisch und deutsch gesprochen.

Witzig sind immer wieder die unterschiedlichen Statistiken, welche uns die diversen Organisationen nennen. Den Vogel schießt immer wieder unser Tourismusbehörde ab und nennt Zahlen, die in sich selbst nicht mal einer Prüfung stand halten, geschweige denn irgend etwas mit der tatsächlichen Situation auf der Insel zu tun hat. Da werden uns Zuwachszahlen von 89% genannt, dabei hat der Flugverkehr lediglich um knappe 10% zugenommen und irgendwie kommen die Gäste nicht mit dem Fahrrad zu uns. Der Trick ist ganz einfach, man erklärt einen großen Teil der Leute welche interinsulare und Flüge von der Halbinsel nehmen, zu Touristen, obwohl sie eigentlich nicht aus Urlaubsgründen den Flieger nach La Palma nehmen. Es steht halt keiner am Flughafen und fragt: Sind Sie Tourist, oder haben Sie einen anderen Grund um nach La Palma zu fliegen? Ich kann mich immer wieder herrlich darüber amüsieren, wie wenig kritisch Zahlen, wie 89% Zuwachs hingenommen werden.

Es ist müßig, sich darüber aufzuregen, der Hintergrund ist klar. Die paar Wenigen die an den großen Hotelplänen dieser Insel profitieren können, haben natürlich ein großes Interesse daran, den möglichen Investoren positive Zahlen zu melden. Bei den Internationalen klappt das nicht, da zählt sowieso jeder der in diesen Maschinen sitzt als Tourist und da gibt es klare Zahlen. Natürlich übersteigt im August die Zahl der nationalen Urlauber die der internationalen, aber das war immer so und für maximal Wochen im Jahr gute Auslastung kann man doch eine Insel nicht komplett verändern wollen.

Es ist immer wieder schade, dass die Marktwirtschaft unsere touristische Zukunft regeln wird und nicht die Vernunft. Selbst die Italiener, groß als Retter dieser Insel angekündigt, haben den wöchentlichen Flug nach La Palma wieder eingestellt. Diese Insel darf sich einfach nicht auf den, für uns tödlichen Konkurrenzkampf, mit anderen touristischen Zielen den Sonne und Strand Fraktion werfen. Wir können nur unsere Nischen belegen mit dem was wir haben. Nette Leute, jede Menge Landschaft und eine, bislang vom touristischen Massentreiben unverdorbene Gesellschaft, die den Unterschied zwischen professionellem Grinsen und ehrlicher Herzlichkeit noch nicht kennt. Deshalb besucht man uns, Sonne und Strand und Nachtleben, das gibt es überall auf der Welt besser und billiger.


Flora

Von Peter Merle www.semillas.de

Die Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae) umfasst eine Reihe von Gattungen (Genera) in der mehrere Hundert Arten (Species) von Kletterpflanzen, Sträuchern und Bäumen aufgeführt sind, die weltweite Verbreitung haben. Neben dem Nutzwert einiger Baumarten für leichte, edle Holzprodukte, ist es vor allem der hohe Anteil an Zierpflanzen, der diese Familie interessant macht. Kein Wunder, dass es hier praktisch kein Hausgründstück gibt, auf dem sich nicht mindestens eine Pflanze dieser schönen Trompetenblütler befindet.

Distictis buccinatoria (1) stammt aus Mexiko und der Karibik und ist eine sehr kräftige Kletterpflanze, die für Pergolas ausgezeichnet geeignet ist. Der hohe Preis in den Gärtnereien ist völlig unbegründet und rührt daher, dass man nicht so recht weiss, wie man die Stecklinge dieser Art vermehren soll. Jacaranda mimosifolia (2) stammt aus Südamerika und ist als Solitärbaum eine absolute Augenweide. Der Baum braucht allerdings Platz und sollte wenig beschnitten werden, sonst verliert er schnell seine charakteristische Form (siehe auch Kalenderblatt ). Macfadyena unguis-cati (3)(Katzenkralle) ist eine aggressive Rankpflanze, die in subtropischen Ländern mit ausreichend Regenfall schnell invasiv werden kann. Bei uns besteht wegen der fehlenden Sommerniederschläge allerdings kein Ausbreitungsrisiko.

distictis_buccinatoria La Palma jacaranda_mimosifolia macfadyena_unguis-cati


Markhamia lutea (4) ist ein schlankes Bäumchen mit großen glänzenden Blättern und sehr schönen Trompten. Nach der Blüte werden bis zu 40cm lange, gewundene Schoten ausgebildet. Pandorea jasminoides (5) ist eine australische Art, die relativ langsam wächst und ein Spalier beranken kann. Podranea ricasoliana (6) stammt aus Südafrika und ist auf der Insel sehr verbreitet. Innerhalb eines Jahres werden meterlange Triebe ausgebildet. Die Pflanzen sind weitgehend trockenresistent und lassen sich leicht über Stecklinge vermehren.

markhamia_lutea pandorea_jasminoides podranea_ricasoliana


Wer kennt ihn nicht, den afrikanischen Tulpenbaum (Spathodea campanulata)(7), von dem es besonders schöne Exemplare an der Avenida Enrique Mederos in Los Llanos gibt. Tecoma stans (8) stammt aus Südamerika und kann sich im Laufe der Jahre je nach klimatischer Lage und Wasserangebot zu einem kleinen Baum entwickeln, der den ganzen Sommer über blüht. Die strauchige Art Tecomaria capensis (9) kommt aus Südafrika und ist so kälteunempfindlich, dass sie hier bei uns auch noch im Winter blüht.

spathotea_campanulata tecoma_stans tecomaria_capensis


Wird fortgesetzt.


Gesellschaft:

Auch wenn es in dem nächsten Artikel um Tenerife geht und nicht um La Palma, so gleicht sich doch vieles, wenn es um die Berichterstattung möglicher Naturkatastrophen geht. Zugegeben, auf Tenerife misst man seit Monaten erhöhte seismische Tätigkeit in einer bestimmten Region und niemand kann ausschließen, dass es zu einem Austritt von Lava an die Oberfläche kommen kann. Allerdings scheint es in Teilen der Gesellschaft Tenerifes nun ein Zeitvertreib zu werden, dieses Naturschauspiel herbeizureden und die Gerüchteküche brodelt heftiger als heiße Lava. Kratzt man aber mal ein bisschen an diesen "vertraulichen Informationen aus gut informierter Quelle", dann wird gleich heiße Kuft daraus.
Folgenden Artikel habe ich dazu entdeckt und darf diesen mit freundlicher genehmigung von Michael Wieseler und der "Teneriffa Nachrichten" hier veröffentlichen.

Pico Viejo und Teide


Was passiert, wenn nichts passiert?

Die Wolken über den Cañadas bestehen weiterhin aus Wasserdampf, nicht aus Rauch. Noch nicht? - Wüsteste Gerüchte kursieren über einen baldigen vulkanischen Ausbruch auf Teneriffa, der allerdings von Variante zu Variante an immer anderen Orten stattfinden soll. Selbst der Zeitraum der Katastrophe wird - desgleichen in mehreren Varianten - bereits benannt.

Unterdessen versuchen Inselregierung und Kanarische Regierung, die Bevölkerung zu beruhigen. Ricardo Melchior, Präsident der Inselregierung Teneriffas, hat die Menschen dazu aufgerufen, den Gerüchten keinerlei Glauben zu schenken und nur auf die offiziellen Berichte zu vertrauen, die seit Beginn der durch leichte Beben angezeigten verstärkten vulkanischen Tätigkeit wöchentlich veröffentlicht werden und bislang keinen Anlaß zur Sorge gäben. Er bleibe bei der "Warnstufe Gelb" auf der sogenannten vulkanischen Ampel.

Grün bedeutet bei diesem Warnstufen-System die "vulkanische Normalität"; Gelb signalisiert ein Ansteigen der Tätigkeit; bei Orange wäre ein Vor-Alarm ausgelöst; bei Rot könnte der Notfall bevorstehen. Dann könnte es krachen. Niemand aber denkt derzeit daran, die "Ampel" von Gelb auf Orange umzustellen. Viele aber scheinen lieber mit dem gruseligen Zukunftsbild einer knapp bevorstehenden Katastrophe zu leben und sich am bevorstehenden Grauen zu ergötzen - vermutlich hoffend, selbst nicht betroffen zu werden. Im Ton des ahnungsvollen Munkelns, das man ansonsten von Verschwörungstheorien gewohnt ist, werden die Regierungen bezichtigt, der Bevölkerung die schreckliche Wahrheit vorzuenthalten. Alle Politiker, Mitarbeiter der Verwaltung und Angehörigen des Zivilschutzes seien zu eisernem Schweigen verpflichtet worden. So komme nicht ans Licht, was wirklich bevorstehe.

Daß eine solche Verheimlichung, bei der Hunderte mitwirken müßten, nicht einmal in der miesesten Bananenrepublik funktioniert, weil (unter dem Siegel der Verschwiegenheit natürlich) immer etwas durchsickert, kümmert die Verschwörungstheoretiker keineswegs. Der Einwand ist im übrigen leicht zu entkräften, indem man sich auf eine angebliche Quelle bei höchsten Stellen beruft, die - unter Freunden sozu-sagen - wirklich beunruhigende Andeutungen habe durchsickern lassen und dazu geraten habe, hinreichend Wasser, Vorräte und Kerzen anzusammeln. Andere Zeitgenossen, die offenbar ebenfalls kaum zwischen einem Bierzelt und einem Konzertsaal unterscheiden können, preisen den Ausbruch gar als Anlaß für einen regen Katastrophen-Tourismus. Nicht nur werde die internationale Medienwelt ihre Teams entsenden, um über das Desaster zu berichten. Auch der private Tourist werde mit der Kamera anreisen, um das Naturschauspiel zu betrachten und im Bild festzuhalten.

Dazu paßt ein aus angeblich gut informierter Quelle stammendes Gerücht, ein bestimmtes Hotel sei für genau den Zeitraum des erwarteten Ausbruchs von Journalisten und Fernsehteams total ausgebucht. Eine Nachfrage hat dies bestätigt. Allerdings handelt es sich bei den Medienleuten keineswegs um auf Pünktlichkeit hoffende Beobachter der Eruption (Wie sollten sie denn auch den Zeitraum erfahren haben, wenn alles derart streng geheimgehalten wird, wie behauptet?): Die Leute kommen, um von einem Schönheitswettbewerb zu berichten. Natürlich könnte auch diese Behauptung nur eine Verschleierung sein...

"Unglaublich ist, was die Leute reden", sagt Ingo Pangels, der deutsche Honorarkonsul auf Teneriffa. "Tatsache ist, daß man hier jetzt einen Notfallplan aufgestellt hat, nachdem die verstärkten vulkanischen Aktivitäten gemessen worden waren. Das Rütteln in der Tiefe hat die Politiker endlich - nach Jahren - daran erinnert, daß niemand wissen würde, wie man sich im Fall eines tatsächlichen Ausbruchs zu verhalten hätte. Die Schaffung eines solchen Planes macht vielleicht Angst. Aber die Existenz eines Notfall-Planes bedeutet ja noch lange keinen Notfall." Derzeit scheint sich das Innere der Erde zu beruhigen. Die Zahl der leichten Beben ist in der Woche vor Redaktionsschluß um ein Drittel zurückgegangen. Es bleibt jedoch bei der Alarmstufe "Gelb", bis die endgültige Normalität sich wiederhergestellt hat.


Gastronomie:


Restaurant "Chipi - Chipi" in Las Nieves (Isla La Palma)

Bei uns gibt es keinen Besuch auf unserer Trauminsel La Palma, ohne mindestens einmal im Restaurant "Chipi - Chipi" gegessen zu haben.

Zu erreichen ist es, indem von der "großen" Straße, die die Ost - mit der Westseite der Insel verbindet, in Richtung "Las Nieves" (ist ausgeschildert) abgefahren wird. Dann findet man es etwa 300 Meter nach dem Ortseingang auf der linken Seite. Als Alternative kann man auch aus "Santa Cruz" (vor der Post) kommende, alte Inselstraße hochfahren. Dann ist das Restaurant entsprechend auf der rechen Seite zu finden.

Von außen noch völlig unspektakulär, eröffnet sich dem Gast, nachdem er die kleine Treppe zum Restaurant hochgestiegen ist, eine wahre Oase der Gastlichkeit in Form eines wunderschönen Gartens, der noch zusätzlich mit Volieren tropischer Vögel gespickt ist. Sitzen kann man hier entweder im sonnigen Innenhof, oder in einem der kleineren oder größeren, witzigen Separeés, die den Hof säumen.

La Palma Restaurant Chipi Chipi Restaurant Chipi Chipi auf La Palma


Die Speisekarte enthält alle typischen kanarischen Gerichte sowie natürlich auch die übliche, mitteleuropäische Küche. Sehr zu empfehlen sind vor allem alle Speisen, die gegrillt (a la Plancha) zubereitet werden. Dabei ist es egal, ob es Rind, Schwein, Kaninchen oder Fisch ist. Alles ist einfach köstlich! Die Portionen sind sehr üppig und als Beilage sollten sich zwei Personen eine Portion der landestypischen "Papas Arrugadas" ("Runzelkartoffeln"), zusammen mit der köstlichen Soße ("Mojo") "Verde" teilen. Die Kartoffeln sind ähnlich unserer Pellkartoffeln, werden aber mit der Schale gegessen. Für mich gibt es hier die besten "Papas" von La Palma!

Zum Essen bestellt man am besten den "Chipi - Chipi" eigenen Hauswein ("Vino de la Casa"), der ein "Rosé" ist und in einer unetikettierten 0,7 Liter Flasche, gekühlt serviert wird. Der Wein ist sehr köstlich. Alternativ ist auch ein kühles Bier vom Fass ("Cerveza de Baril") nicht zu verachten!

Wer dann noch nicht genug hat, bestellt als Nachtisch ("Postres") eine der herrlichen, selbst gemachten Nachspeisen.

La Palma Restaurant Chipi Chipi Restaurant Chipi Chipi auf La Palma


Wem es dann noch nicht reicht, der kann sich eine der handgefertigten, palmerischen Zigarren ("Puros") bestellen und sie sich dann selbst aus dem an den Tisch gebrachten "Humidor" aussuchen.

Alle Speisen und Getränke werden zu sehr fairen Preisen angeboten, so dass man hier problemlos einen Abend zu viert für etwa 40€ (!) verbringen kann.

Die Bedienung ist sehr höflich und schnell. Die Speisekarten sind mehrsprachig (auch in deutsch). Man sollte aber nach Möglichkeit auf spanisch bestellen, da das von den Angestellten auf La Palma gern gesehen und honoriert wird.

Wenn es an dieser Gaststätte überhaupt was zu kritisieren gibt, dann sind es zum einen die auf dem Hof stehenden, weißen Plastiktische - und Stühle, die nicht so recht zur restlichen, stilvollen Ausstattung passen wollen und zum anderen, die vor allem in den Sommermonaten (Juli bis Mitte September) vorkommenden Wartezeiten auf einen Tisch. Da das Restaurant sehr gerne vor allem von spanischen Gästen (Einheimische wie auch Festlandspanier) besucht wird, sind die vorhandenen Plätze schnell besetzt. Wir haben aber immer einen Platz bekommen. Nur wer in eines der Separeés möchte sollte am besten vorbestellen (Tel. 922 411024)!

Öffnungszeiten: 12 bis 17 und 19 bis 23:30 Uhr, Mittwoch und Sonntag ist Ruhetag

René Bouillon im August 2004


Familie Ellen & Simon Märkle

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