La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Mai 2016

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Dienstag 31.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Der Sommer guckt um die Ecke
Die Sonne lockt die Katzen vom Sofa

Sieht man die Zerstörungen durch dir Unwetter im Südwesten Deutschlands, dann können wir doch wieder richtig froh sein, in einer ziemlich ungefährlichen Wetterregion der Welt zu liegen. - Gerade im Sommer gibt es bei uns keine Gewitter, kein Starkregen, einzig Südwind mit afrikanischer Hitze kann unseren Sommertraum mal schwitzend unterbrechen, ansonsten gibt es eigentlich nirgendwo besseres Wetter als bei uns. - Gut, im Frühjahr kann es bei uns schon mal deutlich frischer sein als in Mitteleuropa, gerade wenn kein Wind weht und so die selbstgemachte Wolkenschicht über der Insel nicht verweht wird, aber was nützen mir tagsüber 28 Grad, wenn dann gegen Nachmittag bereits Hitzegewitter und Starkregen den sommerlichen Anflug wieder entzaubern. - Allerdings haben wir uns bereits dermaßen an stabiles Wetter und Klima gewöhnt, dass wir unter 20 Grad frieren und ab 28 Grad bereits über die Hitze schimpfen. - Wahrscheinlich sind wir einfach nur "verpimpelt", in Regionen, in denen die Tageshöchst- und Tiefsttemperatur meist kein 10 Grad differieren, verweichlicht man halt auf Dauer.

Die Zahl der Sonnenstunden bei uns kann man auch an der Anzahl der Eidechsenkadaver auf der Terrasse bei uns feststellen, aber das kann eben nur derjenige, welcher sich den unbeschreiblichen Luxus leistet, mehrere Katzen zu haben. - Aber es ist wie bei den tief fliegenden Schwalben, nicht die Katzen zeigen die Sonne an, sondern die Eidechsen, die bei Sonnenschein sich eben notgedrungen aus dem Bau wagen und damit der Jagdleidenschaft der Katzen erliegen. - Gut, dass unsere Eidechsen hier nicht vom Aussterben bedroht sind, diese gibt es in solchen Mengen, dass die Katzen keine Möglichkeit haben, da nachhaltigen Schaden anzurichten, ganz anders als das bei den Rieseneidechsen auf La Gomera, El Hierro und Gran Canaria der Fall ist, welche wohl unter der Verbreitung von, vor allem verwilderten Katzen leiden und gelitten haben. - Auch auf La Palma soll es mal besonders große Eidechsen gegeben haben und vor ein paar Jahren tauchte auch mal die Meldung auf, im Norden der Insel hätte man erneut ein solches Exemplar gesichtet, allerdings haben wir nichts weiter davon gehört über die Jahre, woraus man auch schließen könnte, dass es sich um einen Irrtum gehandelt haben könnte.

Sonnenschein und frischer Wind. - Das ist das angenehme Geheimnis unseres besonderen Wetters, allerdings muss man dabei aufpassen, dass man sich keinen brachialen Sonnenbrand holt. - Gerade wer sportlich in den Bergen unterwegs ist, der ist besonders gefährdet, man spürt die brennenden Strahlen eben nicht so drohend auf der Haut, weil der frische und feuchte Passat uns Kühle bringt. - Dabei brutzelt uns die Sonne doch die Haut wie unter einem Grill, und wer ohne Hut und Sonnenschutz in den Bergen unterwegs ist, der kann meist abends kein Lied darüber singen, wie schön es bei uns auf den Vulkanen war. - Aber die meisten Leute sind inzwischen vernünftig, selten genug trifft man inzwischen krebsrote Leiber und Köpfe am Ende der Wanderungen oder bekannten Ausflugsorten an, und oft sind das dann Engländer, von den Kreuzfahrtschiffen, und die sehen wohl nach Sekunden in der Sonne schon so aus.

Ich freue mich immer riesig auf den Sommer, nur noch ein Hemd oder T-Shirt auf dem Leib und auch die ganze Stimmung ist irgendwie anders und vielleicht mache ich mir das zu einfach und beschreibe diese Stimmung einfach mal als "sommerlich". - Als unsere Kinder noch zur Schule gegangen sind, das war das mit dem sommerlich irgendwie erst ab dem ersten Tag Schulferien, und der Sommer endete, als der erste Schultag im September die Kleinen wieder zur Ordnung rief. - Jetzt erkennt man den Sommer am Horizont, der sieht anders aus jetzt als im Winter, und an den Gerüchen und Geräuschen. - Der Wind ist anders im Sommer, weicher, so als streichle er die mächtige Washingtonpalme gegenüber meinem Schlafzimmer. - Der Winterwind zerrt an den Pflanzen, ist böig und abrupt, der Sommerwind schlendert eher und ist höchstens mal launisch, aber er lädt ein, eben einen ganzen Sommer lang.






Dienstag 31.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten

La Palma Festival de Música (III)


Santa Cruz de La Palma, 30. Mai 2016, 20.38 Uhr

Heute kommt eine Neuheit, ich schreibe zum ersten Mal eine "Live-Berichterstattung". Direkt aus dem Teatro Municipal Circo de Marte berichte ich, oben im Anfiteatro, im Volksmund auch "Gallinero" genannt, mit freiem Blick auf die Bühne.

Soeben findet die zweite Tutti-Probe statt, die erste ließ uns heute schon von 11 bis 14 Uhr in Ehrfurcht, Glück und Bewunderung erstarren. Ich bin nun gewiss kein Neuling in Sachen Oper. Außerdem bin ich als tätiges Mitglied der veranstaltenden "Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Ópera" ACAPO ja geradezu gezwungen, Werbung für unser Produkt "Festival" zu machen.

Trotzdem fehlen mir die Worte um auszudrücken, was sich hier abspielt. Das Orchester tönt - was sonst - aus einem Guss, große Klasse, ebenso der Maestro am Pult, der Südafrikaner Gerard Korsten. Von den Solisten kannte ich ja schon einige. Paolo Gavanelli, Eva Mei und Roberto Saccà sind einfach grandios. Die La Palma-Debütanten sind mindestens genauso umwerfend. Fast schon gerührt war Ernesto Morillo, aus Venezuela stammender Bassist, dessen Urgroßeltern von (sorpresa!) La Palma ausgewandert sind. Leider muss uns Ernesto samt seiner umwerfenden Stimme schon in der ersten Szene als Mordopfer verlassen. Mit Yolanda Auyanet konnten wir eine ganz hervorragende Sopranistin aus Gran Canaria verpflichten. Anelio Gibrán, Herzens-Pasense, ist gar ein Eigengewächs. Als 16-Jähriger heuerte er bei uns als Bühnenhelfer an, nun studiert er Gesang im schönen Freiburg im Breisgau. So kann`s gehen. In meinem nächsten Leben...

Ganz endemisch und deshalb nicht weniger gut ist unser Chor. 19 Palmeros und Palmeras bieten unter der Leitung von Fernando Felipe Martel ein Niveau, welches sogar unsere professionellen Solisten erstaunen lässt. Paolo Gavanelli: "Warum macht ihr euch Gedanken, dass nur ein Amateurchor zur Verfügung steht? Er ist wunderbar, ich habe schon oft mit schlechteren Profis gesungen". Chapeau!

Ja, ich fühle mich als Privilegierter, jetzt, hier, mitten im Geschehen, bei den Vorbereitungen zu etwas ganz Großem, Besonderem, Unvergesslichem! Siebenmal darf ich in nur einer Woche die La Palma-Version von Don Giovanni hören, sehen, riechen, erleben; für immer wird das - hoffentlich - in meinem Gedächtnis bleiben. Und bin nun gespannt, wie viele Gesichter von Besuchern der Freitagsvorstellung ich am Sonntag wiedersehen werde. Wundern würde mich das nicht.

Auf ein baldiges Wiedersehen, mit Gänsehaut

Ihr

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)


Montag 30.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Zuständigkeiten prüfen
Dem geschenkten Busbahnhof schaut man nicht in die Toilette

Öffentlicher Nahverkehr ist auch auf La Palma keine Ponyhofaußenstelle, und sinkende Sprit- und Autopreise rücken die Diskussion um die breite Hinwendung auf mehr öffentlichen Nahverkehr aus dem Fokus. - Das geht aber nicht nur uns so, und hier auf der Insel dürfen wir sogar noch sehr froh sein, dass man mit "TILP" (Transportes Insular de La Palma)eine mindestens leistungsfähige Transportkooperative hat, welche darüber hinaus auch noch bemerkenswert pünktlich ist. - Allerdings wird "TILP" stark vom Cabildo Insular subventioniert, ohne diese öffentlichen Zuschüsse wäre der dichte Fahrplan, so wie er heute läuft, eigentlich marktwirtschaftlich nicht zu halten. - Allerdings muss irgendwie öffentlicher Nahverkehr auch nicht kostendeckend arbeiten, wenn wir dadurch den Individualverkehr auf ein Mindestmaß zurückfahren können. - Hier scheiden sich allerdings die Geister deutlich, noch wird hier meist der Gebrauch eines individuellen Kraftfahrtzeuges als unabdingbares Menschrecht gesehen, und auch bei Bestellung um die begleitende Infrastruktur werfen sich viele Fragezeichen auf.

So arbeitet man in der Hauptstadt Santa Cruz mehr als ein Jahrzehnt bereits an einem neuen Busbahnhof, wobei das Wort neu hier eigentlich nicht angebracht ist. - Es gibt nämlich gar keinen Ort, welcher den Namen Bahnhof verdienen würde, weder mit Bus, oder ohne. - Allerdings wäre der Strandort für den Busbahnhof noch weiter raus aus dem Zentrum, was für die Pendler oder Besucher bedeuten würde, man müsste, nachdem man mit dem Bus in die Hauptstadt gefahren ist noch einen Fußmarsch von 20 Minuten anhängen, um in die nordwestlichen Bereiche der Hauptstadt zu gelangen. - Da kommen die Leute zum Einkaufen, Bummeln oder Erledigen dann doch lieber mit dem Auto, da der Bus die Fahrgäste in die "Nähe" der Hauptstadt karrt, aber nicht ins Zentrum. - Alle Versuche einen Zubringerbus von der jetzigen Haltestelle durch die Stadt zu schicken scheiterten daran, dass man durch die kleinen Gassen, wie zum Beispiel von San Telmo, nur ganz langsam vorankommt und man zu Fuß dann genau so schnell im Norden der Stadt war, wie mit dem Zubringer.

Für Presse sorgten die "Paradas preferentes", die "bevorzugten Haltestellen", welche inzwischen am Inselkrankenhaus, in Puerto de Tazacorte und in Los Cancajos entstanden sind, und sich schon deutlich von den sonst üblichen Bushäuschen mit Sitzmöglichkeiten abheben. - Allerdings waren diese besonderen "Halten" sehr teuer, aber da diese das Gobierno de Canarias in ihrem Plan "Eje Transinsular de Transportes" bezahlt, ducken wir uns in solchen Momenten dann doch eher selektiv. - Die ewige Frage, ist das notwendig, die ewige Antwort, wenn man es uns doch aufdrängt, warum sollen wir dann Nein sagen? - Wir wollen auch keine Neinsager sein und natürlich haben wir auch das Anrecht auf gute und brauchbare Bushaltestellen bis Busbahnhöfe, allerdings gibt es bei diesen ganzen wunderbaren Geschenken auch immer wieder zu beachten, dass man Geschenke nach der Übergabe auch pflegen muss. - Das gilt übrigens nicht nur für Busbahnhöfe, sondern auch für Straßen, Brücken und Tunnel, nur mal so als montägliches Kompott für Weltbiosphärenreservatsautobahnanhänger.

Allerbestes Beispiel, der Busbahnhof in Los Llanos. - Stammt aus den Neunziger Jahren des vergangenen Jahrtausends und der sieht auch so aus. - Das Gelände, auf dem das Gebäude steht, wurde von der Gemeinde an das Gobierno de Canarias übertragen und die sind bis heute auch Hausherr und Verantwortliche für das Gebäude. - Allerdings kümmern sich die überhaupt nicht darum, die täglichen Reinigungsarbeiten und die fehlenden Glühbirnen wechselt das Rathaus aus, obwohl die eigentlich überhaupt nicht dafür zuständig sind. - Der Busbetreiber auch nicht, das Cabildo ebenso wenig, aber wenn man irgendeinen Missstand erst ans Gobierno de Canarias weitergeben muss, dann dauert das Auswechseln einer Glühbirne Wochen bis Monate, also macht man das ohne Zuständigkeit, aber eben auf Druck der Bevölkerung, die sich eben an die Gemeinde wendet und keine Lust hat auf irgendwelche Zuständigkeiten Rücksicht zu nehmen.

Die Gemeinde versucht seit Jahren nun die Zuständigkeit für den Busbahnhof an das Cabildo Insular übertragen zu lassen und generell ist man sich auch einig, zumindest Gemeinde und Gobierno de Canarias. - Man wolle umbauen, hätte viele gute Ideen und überall gäbe es neue Bushaltestellen und in Los Llanos müsse man sich mit Einrichtungen abfinden, welche absolut defizient seien und für Einwohner aber auch Besucher der Insel fast bereits eine Zumutung. - Die Gemeinde will den Busbahnhof natürlich nicht selbst übernehmen, sondern sucht den "Dummen Dritten" der sich darum kümmert und wer bei drei nicht im Tunnel ist, der hat so was an der Backe. - Aber nicht mit uns, schreien jetzt die Techniker des Cabildo Insular und wiegeln die Inselpolitik dagegen auf, den Busbahnhof einfach so zu übernehmen, wie er jetzt dasteht, sondern nur, wenn das Gobierno de Canarias vorher noch Garantie darüber abgibt, dass man diese oder jene Investition noch tätigt, denn so würde man mit allen Defiziten des Busbahnhofes dastehen. - Das macht man mit den bereits vorher erwähnten "Paradas Perferentes" eh schon, die hat zwar das Gobierno de Canarias bezahlt, der Unterhalt und die Pflege allerdings, die hat man gleich dem Cabildo Insular übertragen. - Drum prüfe der sich an den Busbahnhof bindet, ob er nicht noch ´nen Blöderen findet.




Das war mal modern und eine Cafetería gibt es dort leider auch schon lange nicht mehr





Montag 30.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A quien miedo han, lo suyo le dan

Vor dem man Angst hat, dem gibt man das seine. - Die Frage bleibt offen, ob es nicht vielleicht auch modernere Mittel gibt, sich Respekt und "seines" zu verschaffen, als das durch Angst machen zu erreichen. - Aber funktioniert wohl immer noch, es gibt einfach Leute, denen pinkelt man nicht auf die Schuhe, weil man Angst vor ihnen hat.





Bild von Wolfgang Hempel





Sonntag 29.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 18,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad

Endlich ernst genommen?
Das Rosa Lampenputzergras bedroht die lokale Flora

Zunächst aber noch ein Feiertagsalarm für den morgigen 30. Mai. - Auf den Kanaren wird morgen nicht gearbeitet, denn man feiert den "Día de las Canarias". - Viele Lebensmittelgeschäfte haben dennoch zumindest halbtags offen, das macht man so, falls ein Feiertag auf einen Montag fällt, keiner kann uns zumuten, gleich zwei Tage hintereinander keinen frischen Zwieback kaufen zu können… Wer was über den Tag und die Kanarität lesen will, der geht in meinem Archiv auf den 30. Mai der entsprechenden Jahre, ich habe so viel bereits darüber geschrieben, dass mir schon keine neuen Worte mehr für die immer gleiche Geschichte einfallen wollen. - Ehrlich gesagt, ich habe auch keine Lust mehr darüber zu schreiben…

Wann genau das Rosa Lampenputzergras (auch oft Federborstengras genannt), Pennisetum setaceum, zu uns gekommen ist, das weiß man nicht mehr ganz genau. - Irgendwann in den späten Achzigern wohl, als Zierpflanze nimmt man an, und in der Tat, pflegt man das Gras ein bisschen und gibt dem ausreichend Wasser, dann kann das wirklich in einem Ziergarten ein optisches Ausrufezeichen setzen. - Allerdings hat dieses Gras, hier "Rabo de Gato" genannt, also Katzenschweif, auch die unangenehme Eigenschaft sich brachial auszubreiten und nicht nur hier auf La Palma ist Pennisetum setaceum inzwischen zu einer deutlichen Bedrohung der heimischen Flora geworden. - Gut nur, dass dieses Gras nicht in den Höhen gedeiht, ab 800 Meter findet man diese Pflanze nicht mehr, das ist aber so ziemlich die einzige gute Nachricht, welche man im Zusammenhang mit dem Lampenputzergras finden kann.

Besonders in den mittleren Lagen der Ostseite hat der "Rabo de Gato" bereits viele nicht genutzte Grundstücke komplett übernommen, die Landwirte haben es bislang, allerdings mit viel Aufwand noch geschafft, ihre Felder frei vom Pennisetum zu halten. - Der Trumpf des afrikanischen Grases ist einfach zu erklären, es braucht so gut wie kein Wasser und gibt sich auch mit den schlechtesten Bodenbedingungen ab, darüber hinaus verteilt es tausende an weit fliegenden Samen und unser ständiger Wind sorgt natürlich auch noch dafür, dass sich dieser Neophyt fast überall auf der Insel ausbreiten kann. - Wo der Lampenputzer wächst, da wächst sonst nichts mehr und auch seit nunmehr 25 Jahren warnen Biologen und besorgte Anwohner vor der hemmungslosen Ausbreitung dieser Pflanze.

Seitens der Inselregierung hat man auch bereits Maßnahmen gegen diese Pflanze vorgenommen, allerdings war meist das Geld, manchmal auch der gute Wille eher ausgerottet als der Lampenputzer, und darin liegt ja auch die Falle, schafft man es nicht, das Gras komplett von der Insel zu verbannen, wird man den Kampf gegen diesen Eindringling niemals gewinnen können.- Allerdings behaupten viele auch, das wird sowieso nie gelingen, es sei unmöglich, wirklich alle Pflanzen und Samen zu erwischen, also sollte man sich darauf konzentrieren, einen permanenten Kampf gegen das Pennisetum aufzunehmen. - Allerdings will man jetzt mit Gewalt an das Problem gehen, man spricht seitens des Inselregierung von einem Zehnjahresplan gegen den "Rabo de Gato" und daraus kann man schon erkennen, dass die zumindest anfänglich wissen, wie schwer die Angelegenheit werden wird. - Ohne Herbizide will man das schaffen, wobei ich das bezweifeln will, ob das so sinnvoll ist. Daneben auf den privaten Äckern wird weiter gespritzt was die Kanüle des Landmanns hergeben will, und auf den öffentlichen Geländen will man das Kräutlein alleine durch Ausrupfen bekämpfen. - Darüber hinaus wächst der Katzenschweif auch an Hängen und Hügeln, wo man eh keinen zum Zupfen hinschicken kann, also müsste man dort irgendwie anders Hand- oder Chemie anlegen.

Eigentlich wollte man bereits in diesem Frühling begonnen haben, aber man musste erst noch auf die Ausarbeitung des Inselhaushalts warten und nun stehen für dieses Jahr 100.000 Euro zur Verfügung, gegen das Lampenputzergras anzugehen. - Das klingt nun plötzlich wieder ein bisschen nach Verarsche, damit kann man gerade mal 10 Mann ein halbes Jahr in die Pampa schicken zum Rupfen, das muss sich die kommenden Jahre noch deutlich erhöhen, sonst entwickelt sich diese Maßnahme auch wieder nur zum Papiertiger, um sinnvolle Aktivität einfach nur vorzugaukeln. - Immerhin, man hatte doch über 25 Jahre Zeit sich zu überlegen, wie man denn diesen Neophyten sinnvoll bekämpfen kann und auf den anderen Inseln hat man auch bereits Erfahrung gesammelt, da könnte man dann doch erwarten, dass man Mittel und Wege entwickelt hat, diesem unerwünschten Besucher seine Grenzen aufzuweisen. - Es gibt viele, wirklich viele Kanaren- und La Palmaendemiten, aber die sind längst in der Unterzahl, und was als invasiver Neophyt gilt, und was als willkommene Abwechslung, das bestimmten wir, wohl eher nach Laune und Nutzen. - Die besten Beispiele für die unsere Inkonsequenz, mit der wir dem Problem invasiver Pflanzen begegnen sind die Opuntie und die Banane. - Beide sind überhaupt nicht aus diesem Winkel der Erde, diktieren aber als Nutzpflanzen große Teile des kanarischen Landschaftsbildes und niemand denkt auch nur annähernd daran, diese Pflanzen als Neophyten zu geißeln.




Alles, was da auf dem "Risco de la Concepción" gelblich-braun wächst, ist Lampenputzergras






Sonntag 29.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1022 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A quien le dan pie, se toma la mano

Wem du den Fuß reichst, der nimmt die Hand. - Man bietet ihm den kleinen Finger und er nimmt die ganze Hand. - Den Spruch kennt man gut und hier warnt man eben davor, zu großzügig zu sein, sonst könnte man ausgenutzt werden.





Im Seidenmuseum von El Paso
Bild von Richard Wurdel





Samstag 28.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Das Imperium schlägt zurück
Keine Extra-Wurst in Sachen Fuente Santa für Fuencaliente

Das Cabildo Insular haut nun mit der Faust auf den Tisch und sagt: Es gibt keine weiteren Projekte, wie man denn die Thermalquelle im Süden der Insel ans Publikum bringen könnte, als das, was man seit geraumer Zeit im Cabildo Insular bereits beschlossen hätte. - Das im internationalen Wettbewerb ausgesuchte Projekt "Piedra y Fuego" wird gebaut, die Nutzung und die Verwaltung ist öffentlich, unter Schirmherrschaft des Cabildo Insular und die Gemeinden Fuencaliente wäre allerdings weiterhin berechtigt, an der Nutzung des Wassers teilzuhaben. - Damit schmettert man seitens des Cabildos neue Initiativen ab, welche aus dem jetzigen Stadtrat der Südgemeinde kommen und eine private Investition für die Nutzung der Heiligen Quelle für besser halten. - Aber nicht nur der jetzige Gemeinderat, eine interessante bis aberwitzige Koalition aus PSC/PSOE mit der UPF (Unión Progresista de Fuencaliente) unter Duldung der Gruppe Sí se puede. - Die stellen sich gegen die Coalición Canaria im Ort, mit dem Frontmann Gregorio Alonso, welcher in seiner Amtszeit auch keinen Tag vergehen ließ, an dem er nicht den Führungsanspruch in Sachen Heilige Quelle für die Gemeinde Fuencaliente forderte.

Unter seinem freundlichen Nicken kam die Idee einiger Hoteliers ans Licht, man solle doch das Thermalwasser der "Fuente Santa" unter den jetzt bereits existierenden Hotels mit Spa-Einrichtungen verteilen, dann bräuchte man keine neuen Investitionen und die ganze Insel hätte was davon. - Es gibt allerdings dabei technische Bedenken, und man würde natürlich auf diese Art und Weise das angedachte Bad dort im Süden der Insel unnötig machen. - Auch das will man seitens des Cabildo Insular nicht mehr andenken, man fordert das Bad, so wie der Wettbewerb das ergeben hat und so 100% geht aber aus der Pressemeldung nicht hervor, ob man denn nun generell einen privaten Investor ausschließen will. - Allerdings sieht das so aus, kein Gedanke mehr daran das Projekt zu ändern und die Leitung läge in der Hand des Cabildo Insular, da müsste man schon sehr phantasievoll sein, wie sich denn da noch ein privater Inverstor einfügen könnte. - Über die Finanzierung erfahre wir leider in der ausgiebigen Pressemitteilung nichts, viele gingen eigentlich bislang davon aus, dass die Insel gar nicht die Mittel habe, solch ein Projekt alleine zu stemmen.

In ganz selten erlebter Eintracht übrigens kommt das Cabildo Insular daher, Carlos Cabrera, altes politisches Schlachtross der Partido Popular bringt sich hier besonders ein, allerdings steckt der ja im Moment in der Opposition. - Dennoch springen ihm eifrig die Räte der Coalición Canaria, hier José Luis Perestelo, als Vizepräsident und Anselmo Pestana als Inselpräsident der PSC/PSOE zustimmend zur Seite. - Sogar Dailos Gonzales, der Exot von Podemos stimmt den Antrag der Partido Popular zu, und das ist dann schon eine bemerkenswerte Demonstration von politischer Einheit im Cabildo Insular. - Allerdings mahnt Dailos Gonzales völlig mit Recht an, eigentlich sei das überhaupt nicht der Zeitpunkt, das jetzt fix zu machen, da immer noch nicht die planerischen Möglichkeiten für den Bau des Thermalbades gegeben sind. - Wir dürfen daran erinnern, dass immer noch eine Änderung der Nutzungsbedingungen für das Naturmonument Vulkan Teneguía vorgenommen werden muss, damit dort überhaupt ein solches Bauwerk entstehen kann. - Private Nutzung ist wohl auch deswegen dann ausgeschlossen, weil darüber hinaus noch die Küstenbehörde mehr als ein Wort da mitzureden hat und in der Zone sowieso nur öffentliche Nutzung von Gebäuden oder Anlagen möglich sind. - Mag sein, dass auch deswegen eine private Investition nicht gesucht wird, weil man sich sonst wieder sehr weit von jeglicher Rechtssicherheit bewegt.

Wobei gerade dieses Thema auch ohne private Nutzung sehr kompliziert sein wird, denn die Inselregierung wendet sich ja nun mit ihrem Machtwort, übrigens nicht das erste Mal, dann deutlich gegen gewissen Interessen und Gruppierungen und die könnten natürlich wohl im weiteren Verlauf die ganze Angelegenheit genauestens beobachten und unter Umständen auch wieder die Gerichte anrufen, wenn sie die Möglichkeit sehen, doch wieder einen Fuß in das mögliche Geschäft "Fuente Santa" bringen könnten. - Nächstes Fragezeichen wird allerdings dann doch kurz in der Presseerklärung aufgebracht, noch weiß man gar nicht, wie denn überhaupt die zukünftige Verwaltung und Steuerung eines solchen Thermalbades ablaufen kann, darüber hat man sich wohl bislang noch gar keine wirklichen Gedanken gemacht. - Eine Thermalquelle auf La Palma, eine äußerst wertvolle touristische Ressource, aber jeder zerrt daran, jeder will seinen Teil davon abhaben und so tut man sich äußerst schwer, die Dinge wirklich voran zu bringen.




Das vorgesehene Projekt "Piedra y Fuego", so und nicht anders sagt das Cabildo Insular!





Samstag 28.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten

La Palma Festival de Música (II)


Es geht nun Schlag auf Schlag, die Solisten für die beiden Aufführungen von Don Giovanni kommen an, heute kam noch der weißrussische Teil des Festivalorchesters dazu. Hört sich im ersten Moment wenig spannend an, ist es aber. Und ganz besonders wenn es sich um Künstler handelt, die zum wiederholten mal nach La Palma kommen, im Gesicht diese Mischung aus Aufregung und Begeisterung, die einen nicht nur per Handschlag begrüßen und sich vorstellen, sondern einem um den Hals fallen und fast Wiedersehenstränen weinen! Das sind Vollblutmusiker, die gerade eben noch an der Scala in Mailand gesungen haben, in einem amerikanischen oder japanischen Opernhaus auf der Bühne gestanden haben, und nun sind sie hin und weg, endlich wieder bei uns zu sein, in unserem schönen Circo de Marte spielen und singen zu dürfen. So viele Emotionen stecken da drin, und das eine ganze Woche bevor der Vorhang aufgeht!

Genug Nüchternes steht aber auch auf dem Plan, so z.B. das Abklären der fundamentalen Frage:

Guagua oder nicht Guagua?



Für die nicht Eingeweihten: Das auch phonetisch durchaus erstaunliche Wort Guagua kommt aus Kuba und bezeichnet hierzulande den Bus. Wir mussten lange darauf warten, zäh darum ringen, aber jetzt kann es klappen: Wir könnten den ersehnten Festivalbus bekommen, der uns gegen bescheidenes Entgelt vom Aridanetal in die Hauptstadt und auch wieder zurück fährt! Zunächst möchte ich erklären, wie das ungefähr aussehen würde:

Der Bus startet vom Busbahnhof in Los Llanos, eine Verlängerung von/nach Puerto Naos/Tazacorte ist nicht möglich. Er hält dann an den wichtigsten Haltestellen. Abfahrtszeit sollte gegen 18.30 Uhr sein, dann bleibt noch Zeit, um vor der Veranstaltung die Aufregung mit einem Vinito o.ä. zu bekämpfen. Sollte sich eine überwältigende Mehrheit für eine frühere oder spätere Abfahrtszeit finden, so wären wir da flexibel.

Für die Rückfahrt gilt das gleiche in Grün. Vorgeschlagene Abfahrtszeit ist 23 Uhr, das reicht dann noch für einen Boxenstop in der Calle Real oder auf der Promenda/Plaza etc. Der Don Giovanni dauert am längsten, da kann man noch mit dem Fahrer reden, der fährt ja exklusiv für euch.

Nun kommen die Haken:
1. Der Preis.
Da es sich um eine Fahrt außerhalb des öffentlichen Fahrplans handelt, gibt es natürlich keine Unterstützung durch die öffentliche Hand. Das bedeutet, dass die übliche palmerische ÖPNV-Kalkulation von 2 x € 2,10 = € 4,20 nicht funktioniert. Unsere Busgesellschaft ruft pauschal € 7,00 als Reisepreis auf, für Hin- und Rückfahrt zusammen. Das erscheint mir für eine Fahrt über 50 bis 70 km immer noch sehr günstig.

Erste Rückmeldungen unserer Abonnenten ermuntern mich, es noch mal ganz klar auszudrücken: Ja, wir wissen, dass es eigentlich schon immer eher um die Rückfahrt ging, da am späten Nachmittag ja regelmäßig Busse in die Hauptstadt fahren. Aber der Sonderbus muss halt hin und zurück, und jede Fahrt verursacht Kosten, egal wie viele Leute drin sitzen. Sehen wir das doch mal so: Vielleicht entwickelt sich das ja über eine reine Busfahrt hinaus zu einem kleinen, vorgezogenen, quasi Pre-Event-Event. In der Guagua sitzen nur Konzertbesucher. Einer hat vielleicht eine gute CD dabei, und der Chauffeur ist von der freundlichen Sorte und legt sie ein. Kennenlernen, ratschen, Erfahrungen austauschen, also ich könnte mir das richtig nett vorstellen.

2. Das untere Limit.
Da für die Theaterfahrt mangels Subvention eine andere Kalkulationsgrundlage gilt, müssen wir, damit sich das rechnet, auf eine Mindestteilnehmerzahl von 20 Passagieren kommen. Es ist mir schon klar, dass ich nun von euch keine verbindlichen Zusagen erwarten kann. Dann müsste ich ja auch auf Vorauskasse per Überweisung pochen, und das Ganze würde viel zu kompliziert. Aber bitte schön:

Ich brauche eine Rückmeldung von möglichst allen Interessierten mit einem kurzen Statement! Brecht in Jubel aus oder beschimpft mich, sagt mir bitte eure Meinung, und das bitte möglichst bald! Am Dienstag wird die Entscheidung fallen. Und deshalb brauche ich bis spätestens Montag so viele Antworten wie möglich, musicasa@web.de.

Und ab Dienstag gilt wieder: Karten gibt es von 11.30 bis 13.30 Uhr an der Theaterkasse, genau gegenüber des Haupteingangs, bitte ab sofort nicht mehr über mich. Ich stehe aber für Auskünfte gerne zur Verfügung. Und sollte eine der Veranstaltungen ausverkauft sein, so werde ich das schnellstens melden. Niemand soll umsonst über das Gebirge fahren müssen.

Mit musikalischen Grüßen

Ödi Jonitz, MdS






Freitag 27.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 15,8 Grad

Aridanevielharmonie
Alle wollen den Parque Cultural Islas Canarias

Wirklich? - Wer kennt sie nicht, die Ruine unterhalb der Shell-Tankstelle in Los Llanos, dort wo es zweispurig nach El Paso geht. - Erinnert irgendwie an ein gestrandetes und ausgeweidetes Schiff. - Seit Ende der Neunziger Jahre, ja richtig, das ist im vergangenen Jahrtausend losgegangen, wurde dort immer mal wieder, und heute muss man sagen, sporadisch, gearbeitet. - Anfänglich hielt man dort Unterricht für zukünftige Maurer ab, später schaltete man professionelle Baufirmen ein, aber es gelang nie in den Jahren, diese Bau mal so weit zu bringen, dass man wirklich an seine Fertigstellung glauben könnte. - Im Gegenteil, seit Jahren nun liegt die Ruine da und wurde bereits auch von Heerscharen von Heimwerkern geplündert, so soll von der elektrischen Anlage so gut wie überhaupt nichts mehr vorhanden sein und die angelieferten Klimaanlagen gammelten Jahrelang außerhalb des Gebäudes vor sich hin. - Die letzte Baufirma, welche sich an dem Gebäude versuchte machte darüber hinaus auch noch Pleite und so stand jahrelang auch noch ein langsam vor sich hinrottender Baukran dort herum, bis sich die vorhergehende Gemeinderegierung irgendwann besann, und den Kran aus Sicherheitsgründen zurückbaute.

Ein Konzertsaal für fast 500 Besucher, Cafetería, kleinere Ausstellungsräume, eine große "Casa de la Cultura" sollte das werden und eben hier auf der Westseite, zum Gefallen der einwohnerreichsten Gemeinde der Insel. - Aber alle befürworteten das in der großen Zeit des grenzenlosen Geldes, auch das Cabildo Insular und jeder Präsident des Gobierno de Canarias, der Los Llanos besuchte, der versprach auch laut und deutlich, man wolle seitens der obersten kanarischen Regierung dieses Vorhaben auch unterstützen. - Jeder Präsident? - Eben der letzte nicht, Fernando Clavijo ließ sich auf seinem Besuch in Los Llanos nicht zu Versprechungen hinreißen, mag auch daran liegen, dass Fernando der Coalición Canaria angehört und Noelia García, welcher der Gemeinde Los Llanos vorsteht, der Partido Popular. - Das gab sogar noch polemisches Nachgeplänkel, Noelia hätte sich im Ton gegenüber dem Präsidenten daneben benommen, eben in dem sie heftig schriftliche Zusagen forderte. - Diese Politikerin kennt halt Politiker und dass man besser alles schriftlich macht, aber der Politiker Fernando kennt auch Politiker und lässt sich so dazu nicht hinreißen. - Macht aber nichts, denn jetzt hat man in der Gemeinde Los Llanos einstimmig beschlossen, wie viel denn das Gobierno de Canarias, und wenn wir schon mal dabei sind, auch das Cabildo Insular zu bezahlen hätten, damit man endlich diesen Prunkbau irgendwann auch einweihen und dann vielleicht sogar nutzen könnte.

Irgendwie süß, die Gemeinde Los Llanos verteilt die Kosten an die vorgesetzten Korporationen, und ich überlege angestrengt, wie man dieses Vorbild denn im Alltag auch anwenden könnte. - Dabei rechnet man vor, 30% vom Gobierno de Canarias, 50% vom Cabildo Insular und die restlichen 20% würde man selbst aufbringen. - Von 2,8 Millionen Euro meint man, denn diese Zahl bleibt stehen, wenn man von dem ursprünglichen Projekt, welches 6,8 Millionen kosten sollte, die bereits ausgegebenen 4 Millionen abzieht. - So etwas nenne ich Rechenkünstler, allerdings ist diese Zahl komplett abwegig, noch nicht einmal der Rohbau ist abschlossen und zunächst muss man die ganzen Bauschäden beseitigen, neu abdichten, gegen das Flussbett hin abstützen und wer heute Zahlen nimmt, die aus dem letzten Jahrtausend stammen, der macht sich zumindest der Naivität schuldig. - Ist aber auch sicher gewollt, wenn man da gleich wieder von, schätzen wir mal 5 - 7 Millionen spricht, dann rennen eh gleich alle wieder weg, also lieber eine kleine Lüge als eine schroffe Wahrheit und wenn wir uns mal genau umsehen, dann ist der Großteil aller öffentlichen Gebäude nach diesem Muster entstanden.

Schon ketzerisch hingegen könnte die Frage sein, brauchen wir denn einen solchen Kulturtempel überhaupt, und sieht man das rein Kosten und Nutzen orientiert, dann sicherlich nicht. - Wir haben eigentlich genügend Kulturstätten, die meisten davon tragen sich überhaupt nicht von selbst, man würde ja nun mit einem weiteren Angebot diese Konkurrenzsituation nur noch verstärken. - Aber so rechnet man eben in Sachen Monumenten nicht, man möchte natürlich den größten Saal haben, das modernste Kulturgebäude und selbst auf die Gefahr hin, fast zwei Jahrzehnte dort die Ruine des Größenwahns herumliegen zu haben, bleibt man weiter fest und treu, jeder will den Parque Cultural Islas Canarias. - Und bitte sagen Sie jetzt nicht, typisch La Palma, die Aridanevielharmonie ist ganz nah an der Elbphilharmonie gebaut, gleich neben BER und den vielen Autobahnbrücken in meinem jugendlichen Bayern, die niemals eine Autobahn auch nur von weitem gesehen haben.






Freitag 27.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von Timm Reisinger

Kurz aber steil - Begegnung mit dem Vertical Teil 2 von 2


Ich renne los, Wanderführer und Abendessen sind vergessen, die Menge ruft mir aufmunternd zu und klatscht mit ihren aufblasbaren Jubelsticks. Nach der ersten Kurve großes Abklatschen mit vielen Kindern, dann kommt schon die erste Stufe und es geht steil nach oben.







3, 2, 1, go



Die lang gezogenen Serpentinen an der Steilwand laufen sich besser als befürchtet. Überall im Hang stehen Zuschauer und klatschen Beifall, klopfen aufmunternd auf meinen Rücken, fotografieren und filmen. Hin und wieder laute Musik am Streckenrand. Als die Steilwand überwunden ist, wird es erst richtig steil. Ich habe nicht bedacht, dass Serpentinen die Steilheit in einem solchen Maß mildern. Dann geht's vorbei an Bananenfeldern hinauf zum Mirador del Time in 594 Metern Höhe. Erst mal Halbzeit.

Am Streckenrand wird alle 500 m die bisher zurückgelegte Streckenlänge angegeben. Auch bis zum Torre del Time stehen noch viele Zuschauer an der Strecke, die durch Klatschen, Schulterklopfen und Schreien motivieren: muy bien, muy bien, bravo, bravo! Auch Wasserduschen werden angeboten. Immer wieder wollen Kinder abklatschen, was hin und wieder den Weg etwas verlängert.

Beim Überholen und überholt werden sind alle Läufer sehr fair. Je länger ich laufe, desto mehr wundere ich mich, dass ich doch einige Konkurrenten überholen kann und wie wenige mich überholt haben. Etwa 2 km vor dem Ziel wird mir von einem Zuschauer kühles Wasser angeboten. Sehe ich bereits so kaputt aus?




Meine Zehenschuhe für die scharfe Lava



Interessant ist, dass die Kameras der Zuschauer oft auf mein Schuhwerk schwenken. Ich trage Zehenschuhe ohne echte Sohlen, offenbar für diese harte Strecke über die scharfe Lava ein Unikum. Hier oben auf dem schmalen Grat gibt es fantastische Tiefblicke auf Puerto de Tazacorte. Knapp am Abhang vorbei, nur nicht müde und unaufmerksam werden oder gar ausrutschen und runterfallen!

Und immer wieder kommt der Geologe in mir zum Vorschein: Ich laufe die ganze Strecke über uralte basaltische Laven und Pyroklastika des älteren Taburiente-Vulkans, der hier vor mehr als 800.000 Jahren aktiv war. Links von mir im Norden der Insel lagern darüber die Vulkanite des jüngeren Taburiente-Vulkans, immerhin noch mindestens 400.000 Jahre alt. Rechts unten am Hang und im Tal jüngerer Hangschutt und junge Sedimente.

Auf den steilen Streckenabschnitten verblasst die Geologie jedoch und die Hände müssen den Knien helfen. Oft laufen Zuschauer eine Strecke mit und treiben mich an. Am Ende des Parcours ein breiter ausgebauter Weg bis zum Torre del Time, hier läuft eine ganze Gruppe junger Spanier mit und feuert mich an. Ich hole das Letzte aus mir heraus.




Fantastische Tiefblicke auf Puerto de Tazacorte



Und dann der Zieleinlauf auf dem roten Teppich. Wieder ein lauter Kommentator, der Namen und Zeiten ansagt. Habe wegen der typischen spanischen Schnellsprache wieder nichts verstanden. Man hängt mir eine Medaille um, bietet mir Limonade und Mineralwasser an. Und einen Plastikstuhl zum verdienten Ausruhen. Eine nette Dame entfernt den Zeitnahmechip von meinem Schuh. Nach kurzem Auftanken gibt's dann weitere Getränke, Melonen, Müsli und andere Leckereien.

Auf der Rückfahrt, zuerst mit einem geländetauglichen Bus bis zur Hauptstraße, dann weiter mit einem regulären Bus nach Puerto de Tazacorte, gibt es anregende Gespräche mit zufriedenen Läufern aus vielen Ländern. Manche haben Sorge, nicht wieder zum Ultramarathon fit zu sein, sie haben schwere Beine. In Puerto de Tazacorte warten schon Rainer und Andreas auf mich, wir entsagen dem Trubel der Siegerehrung und fahren nach Puerto Naos zum Abendessen. Wir haben uns viel zu erzählen.

Erst am nächsten Tag erfahre ich meine Platzierung und meine Zeit übers Internet. Alles prima gelaufen, von 164 Startern haben nur 138 durchgehalten, ich bin sogar 70. Vielen Dank an La Palma und den Veranstalter für dieses tolle Sportevent. Ich überlege, ob ich im nächsten Jahr zusätzlich zum Vertical noch den Halbmarathon mitlaufen soll.




Startnummer und Medaille



Der Name Timm Reisinger sagt uns ja war, er hat zusammen mit Rainer Olzem den geologischen Wanderführer für die Insel La Palma verfasst, welcher nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma gehört. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.






Donnerstag 26.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,3 Grad

Kurz angekratzt
Der ewige "Ex", Mazo fronleicht, und Wohnmobile stürmen die Insel

Pueblos pequeños, infiernos grandes, so sagt der Volksmund, wir kennen den als Fulanito und hier meint man nun in der Gemeinde Garafía wieder mal Bestätigung dafür gefunden haben. - Kleine Orte, große Höllen heißt das eigentlich, aber von der Hölle ist man dann in der Nordwestgemeinde doch noch sehr weit entfernt, aber es scheint bereits Tradition zu sein, dass politische Bündnisse dort niemals länger als Monate halten. - Drei Bürgermeister in einer Legislaturperiode sind keine Seltenheit und nun steht man erneut vor einem Wandel dort in der Gemeinde, denn Argelio Hernández und seine Gefolgsleute der Gruppierung "Nueva Canarias" (NC) wurden nun vom regierenden Bürgermeistern, Martín Taño (Coalición Canaria) aus dem Pakt entlassen. - Es war überhaupt schon eine Überraschung, dass Argelio Hernández, Ex-Sozialist der PSC/PSOE, Ex-Bürgermeister Barloventos, Ex-Gründer der Partei INPA (Iniciativa por La Palma) plötzlich als Kandidat für die Nueva Canarias in Garafía antritt und noch größer war dann das Gejammer im Cabildo Insular, als es dieser altbekannte politische Haudegen sogar noch schaffte, in Garafía zusammen mit der Coalición Canaria die Stadtregierung zu bilden. - Und das gegen den Willen der Insel- und Kanarenregierung, denn in den Korporationen hatte man ja diesen bitterpragmatischen Pakt zwischen Coalición Canaria und PSC/PSOE beschlossen. - Und wieder als möglicher Beweis für die großen Höllen in den kleinen Orten, in Fuencaliente ist ähnliches geschehen, auch dort war und ist man ungehorsam, in dem man die Vorgaben aus dem Gobierno de Canarias und dem Cabildo Insular nicht erfüllt.

Es gibt unterschiedliche Aussagen, warum es genau jetzt, ein Jahr nach den Kommunalwahlen zum Bruch in Garafía kommt, seitens der Coalición Canaria heißt es, der Pakt habe einfach nicht funktioniert und seitens der Nueva Canarias, also von Argelio Hernández erfahren wir, dass man sich wohl nicht über die Gebühren einig werden konnte, welche man als Gemeinde den Betreibern der Observatorien auf dem Roque in Rechnung stellen sollte. - Der spricht von an die 10 Millionen Euro, welche der Gemeinde alleine für die Projektierung und Aufstellung der kommenden 20 Cherenkov-Teleskope schulden würde, aber seitens der Inselregierung macht man die Gegenrechnung auf, sollte man dem IAC und den Betreibern der Analgen dort solche Rechnungen stellen, dann wären die von einem Tag auf den anderen auf einer anderen Insel. - In der Tat, die meisten Gemeinden berechnen bereits derart hohe Verwaltungskosten für Bauten und Gewerbe, dass wir schon einige an solventen Investoren mit Rückenschmerzen so wieder von der Insel gejagt haben. - Wissenschaftliche Einrichtungen nun genau so zu behandeln wie Gewerbebetriebe, das lassen diese Institute nicht mit sich machen. - Parallele zu Fuencaliente auch wieder, lokale Fürsten gefährden durch diese Lokalismen inselweite Projekte und Attraktionen, und die Inselregierung schreitet inzwischen dagegen robuster ein, als das früher der Fall war.

Ab heute bis Sonntag ist Mazo auch wieder ein "must" für die Inselbesucher, man feiert dort mit besonderer Begeisterung und Inbrunst das Fronleichnamsfest. - Hier heißt das "Corpus Christi" und seit Tagen bereits sind die Leute nun auf den Straßen und bauen diese große Triumphbögen und schmuckvolle Blütenteppiche auf, für die Mazo eben zu diesem Fest so steht. - Heute ist auch Feiertag in der Ostgemeinde, im Rest der Insel muss man arbeiten, aber viele machen die Tage einen Abstecher nach Mazo, um sich diese beeindruckenden Bögen, Bilder und Blütenteppiche anzusehen. - Seit Monaten basteln Nachbarschaften bereits an den Bauwerken, die Blüten aber und die letzte Kleinigkeiten kann man aber erst kurz vorher aufbringen, also wird meist die ganze Nacht vor dem eigentlichen Feiertag, also heute, dort in den Straßen gearbeitet. - Für Mazo ist es das größte Fest im Kalender und wenn das Wetter weiterhin so langweilig ist, dann bleiben die ganzen Ornamente auch bis Sonntag noch gut für alle Besucher und Einwohner dieser Insel zu bestaunen.

Und dann gibt es auch noch Wohnmobilalarm auf der Insel. - Kennen wir nun schon, es wird das dritte Treffen dieser Art auf der Insel sein und man darf so weit Entwarnung geben, dass man in diesem Jahr von Los Canacajos aus in Gruppen nach Barlovento fahren wird, die Westseite bleibt also vor den weißen Schlangen auf unseren Straßen in diesem Jahr verschont. - Etwas mehr als hundert Wohnmobile erwartet man morgen bereits auf der Insel und die Fahrer und Begleiter stammen meist aus Tenerife oder Gran Canaria und nehmen in diesem Jahr an der "III Vuelta a la Isla de la Palma en Caravana" teil. - Bis Sonntag geht das Zusammensein, meist im Norden der Insel rund um das Naherholungszentrum an der "Laguna de Barlovento". - Letztes Jahr hat sich diese Karawane der Caravans noch auf der Westseite getummelt, das waren auch bislang die einzigen Fahrzeuge, welche dem Stauraum an der neuen Hafenmole von Tazacorte Bedeutung und Ölflecken geliefert haben, um dann gemeinsam weiter in den Norden der Insel zu ziehen.




Die weiße Schlange quält sich den El Time hoch




Der Stauraum an der neuen Hafenmole von Tazacorte das erste Mal in Betrieb.
Dieses Foto stammt von Federico





Donnerstag 26.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1013 hPa

Gastbeitrag von Timm Reisinger

Kurz aber steil - Begegnung mit dem Vertical Teil 1 von 2


Unser diesjähriger Aufenthalt auf La Palma Anfang Mai sollte eine gelungene Mischung aus geologischer Exkursion und ruhigem Urlaub werden. Doch da fiel die Transvulcania genau in diesen Zeitraum. Was also tun? Den Urlaub verlegen? Zuschauen? Mitmachen? Kurz entschlossen melde ich mich zum Vertical an.

Aber wie auf eine solch extreme Veranstaltung vorbereiten? Meine Heimatstadt Aachen liegt zwar in unmittelbarer Nähe zur Eifel, immerhin fast 750 m hoch, in Aachen ist davon allerdings nicht allzu viel angekommen. Hier gibt es auf dem Hausberg der Stadt, dem Lousberg, eine Treppe, die etwa 20 Höhenmeter hinauf führt. Aber spätestens nach dem 10. Auf- und Abstieg wird die Sache etwas frustig. Dann gibt es in Landgraaf in den benachbarten Niederlanden eine Skihalle mit einer Treppe von knapp 100 Höhenmetern. Echtes Vertical-Feeling kommt aber auch hier nicht auf. Später verlagert sich dann das Training darauf, den Keks- und Kuchenkonsum zwecks Steigerung der eigenen Hubkraft einzuschränken. Das verringert das Gewicht, das hochgeschleppt werden muss.

Hier auf La Palma dann einmal von Las Manchas die Coladas de San Juan hoch und tags zuvor und unmittelbar vor dem Wettbewerb das berüchtigte Nudeldoping.




Nudeldoping, das bringt's



Einen Tag vor dem Ereignis werden in Los Llanos die Teilnehmerlisten und die Startnummern ausgegeben, dazu eine Tüte mit Trikot, Socken, Buff, Mojo, Mandeln und einem Zeitnahmechip, der am Schuh befestigt werden muss.

Dann kommt der große Tag. Bereits Stunden vor dem Start ist in Puerto de Tazacorte die Hölle los, viele Teilnehmer und jede Menge Zuschauer, laute Musik und tolle Stimmung. Auf einer großen Leinwand werden die Startzeiten der einzelnen Teilnehmer angezeigt, jeder Läufer startet in einem Abstand von 30 Sekunden in umgekehrter Reihenfolge von den hohen zu den niedrigen Startnummern. Meine Startnummer ist 121, meine Startzeit 17:21:30 Uhr.




Der Finger ist zu hoch gerutscht, 3 Zeilen darunter



Erstaunt bin ich über die vielen anscheinend professionellen Läuferinnen und Läufer, einige davon laufen wohl auch den Marathon und den Ultramarathon und nutzen den Vertical als Trainingsmöglichkeit. Sehenswert das sehr aufwändige und publikumswirksame Aufwärmprocedere einiger Teilnehmer. Was für eine Show!

Dann geht's zur Startaufstellung. Die meisten Läufer haben GPS und Laufuhren und kennen daher ihre exakte Startzeit. Ich habe dummerweise keine solchen Hilfsmittel dabei und kann mich nur nach der Reihenfolge der anderen Teilnehmer orientieren. Das mildert nicht gerade meine Nervosität.

Unmittelbar vor dem Start gehen alle möglichen Gedanken durch meinen Kopf: Nur nicht letzter werden, irgendjemanden hinter sich lassen. Hast du erst einmal die steile Wand geschafft, dann wird es bis zum Mirador del Time viel entspannter. Aber es gibt auch nützliche Gedanken: Sollten wir den Vertical als weitere Exkursion in unseren Geologischen Wanderführer aufnehmen? Und was gibt's heute wohl zum Abendessen?

Der Startanimateur ruft meinen Namen auf, fragt etwas auf Spanisch, ich hab nichts verstanden und sage: si claro. Dann fragt er, ob ich zum Start bereit sei, ich antworte: más o menos. 3, 2, 1, go!

Ich renne los…



Morgen folgt Teil 2

Der Name Timm Reisinger sagt uns bereits ja was, hat er doch zusammen mit Rainer Olzem den geologischen Wanderführer für die Insel La Palma verfasst, welcher nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma gehört. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.






Mittwoch 25.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 20,7 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Freude schöner Götterfarben
Shitstorm weiterreichen nach Europa

Gerade noch gestern habe ich einen Bekannten gefragt, ob er denn irgendwann wüsste, wie es denn um das "Projekt Ibarrola" weitergegangen ist. - Da ich leider immer nicht weiß, was Sie wissen, muss ich wohl wieder ausholen und erklären, was denn nun das "Prokjekt Ibarrola" überhaupt ist. - Agustín Ibarrola ist ein, mehr oder weniger international bekannter Bildhauer, welcher auf seine alten Tage nach La Palma eingeladen wurde, um ein Projekt in Garafía zu verwirklichen, welches als "Nart - Museo de Naturaleza y Arte" also Natur- und Kunstmuseum betitelt wird. - Genauer handelt es sich um eine künstlerische gestaltete Natursteinmauer und fünf Steinhügel, deren Natursteine mit Farben unterschiedlich bemalt werden. - Passt irgendwie in die Vita und das Werk des Künstlers, den man in Deutschland besonders wegen seiner Arbeit an der "Halde Haniel" kennt, und ob das große Kunst ist oder weg kann, darüber kann und darf ich mir keine Meinung bilden. - Hier hätte niemand an dem Projekt Anstoß genommen, wäre nicht der Preis für die beiden Arbeiten zum unrechten Zeitpunkt in die Presse gelangt, es sind etwa 240.000 Euro, welche vor allem die Steinhaufen kosten und ob das wirklich eine touristische Attraktion ist, das wird auch noch bestritten.

Allerdings kann man Kunst in keinem Fall einfach nur an den Kosten bewerten, auf jeden Fall trat das Projekt Ibarrola zur absoluten Unzeit in Volkes Aufmerksamkeit, ein paar Wochen vor den Kommunalwahlen jagte man den alten Mann mit zu viel Farbe zunächst durch die Presse, und daraus entstand dann ein Shitstorm in den, für uns immer noch neuen Medien. - Hier bislang ohne Gleichen und die Aussage war halt grundsätzlich die Frage, wie kann man denn für angemalte Steinhaufen so viel Geld ausgeben, wo es doch auf der Insel Menschen gäbe, die über gar kein Einkommen verfügen oder deren Kinder nur ein paar Schuhe hätte. - Klar, gefundenes Fressen kurz vor den Wahlen, die Zuständigen im Cabildo Insular tauchten bei dem Thema komplett ab, und mussten zusehen und zulesen, wie man, leider auch robust übertreibend im Netz über diese Geldverschwendung herzog. - So hieß es bei change.org sogar, man solle dagegen unterschreiben, dass man keinen Naturraum mit Farbe bedecken solle, aber das stimmt halt so einfach nicht, ein paar bemalte Steine sind auf keinen Fall eine Bedrohung für die Natur in Garafía, aber auch Gutmenschen steigern sich in ihrem Begehren eben über das bisschen Tatsache gerne hinaus.

Eigentlich wollte man die Geschichte unter den Teppich kehren, aber der alte Baske hat schließlich einen Vertrag und irgendwie ist der Typ so zäh, dass sich die Geschichte wohl nicht ausmerkeln lässt, aber bitte nicht wieder in der Öffentlichkeit darüber sprechen. - Bis gestern eben, gerade noch wühle ich mal wieder in der kognitiven Rubrik, "da war doch mal was", da bekomme ich einen Artikel zu lesen, wie man denn nun doch das "Projekt Ibarrola" noch retten will, sich aber der Todschlagdiskussion um herausgeschmissenes Geld auf der Insel entledigen will.- Ganz einfach, nach guter, alter Methode, Töpfe suchen und entdeckeln und der Topf nennt sich "Proturmac" und dabei stehen in den Jahren 2014 bis 2020 1,2 Millionen Euro für die Makaronesischen Inseln zur Verfügung. (Azoren, Madeira und Kanaren) - Davon gehen 800.000 Euro auf die Kanaren und darin möchte man gerne die bemalten Steine des alten Basken bezahlt wissen, denn wenn andere das bezahlen, dann machen wir uns doch nicht schuldig, Geld auszugeben, wären andere Menschen hier auf der Insel keines haben. - Keine Ahnung, ob das so klappt, aber es wäre nicht das erste Mal, dass uns Europa irgendeinen geschenkten Gaul hinter die Stadtmauern schiebt. - Gut, jeder definiert Europa nach seiner Brillenstärke, und eigentlich ist das ja auch "unser Geld" und ich bin mal ganz gespannt, ob sich nun die "erst kommt das Fressen und dann die Kunst"-Fraktion weiter robust darüber aufregen wird, wie man alten Männern, die zu viel Farbe übrig haben, das europäische Geld in den Pinsel schiebt.




Das wären sie also, die Steinhaufen des Anstoßes






Mittwoch 25.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1016 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A quien feo ama, bonito le parece

Wer hässlich liebt, dem kommt es schön vor. - Ja die Liebe… Man fragt sich ja öfter mal, was macht die, oder der, eigentlich mit dem, oder der? - Wer wirklich liebt, der findet seinen Partner immer schön, ganz egal, wie das anderen vielleicht erscheinen mag.





Bild von Wolfgang Hempel





Dienstag 24.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 94 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

30 Euro Flüge zwischen den Kanaren und das große Fragezeichen
Warum sollen wir mehr bezahlen als bislang?

Eigentlich wollte ich gar nicht vom Wetter sprechen, aber es herrscht "Hamburger Suppe" draußen, wir sind wieder mal im wettertechnischen Nichts und kein Wind, der uns den Himmel klar blasen könnte. - Jetzt nieselt es sogar und das kann, natürlich immer mit deutlichen Pausen, sogar noch drei Tag so weitergehen. - Ich hatte Sie allerdings bereits gewarnt, der Sommer auf La Palma fängt am 40. Mai an und freuen wir uns erneut, dass die Waldbrandgefahr gegen Null tendiert…

Als großen Wurf hat man das Vorhaben angekündigt, alle Flüge zwischen den Kanaren zu einer "Flatrate" anzubieten, und zwar für 30,- Euro. - Das mag für lange Strecken zu einem Preisnachlass führen, so für Flüge zwischen La Palma und Gran Canaria, oder von Tenerife nach Lanzarote, aber die allermeisten Flüge, die werden zwischen Gran Canaria oder La Palma nach Tenerife abgewickelt. - Das sind Flüge, die dauern knapp unter einer halben Stunde, machen aber mehr als 80% der Flugverbindungen der beiden hiesigen Fluggesellschaften aus, und diese Flüge sind, wenn man nicht am gleichen Tag bucht, allesamt deutlich unter 30,- Euro zu bekommen. - Vorbild für dieses Modell der "Flatrate" waren die Balearen, dort hat man das eingeführt und auch bereits durch die Bürokratie gepaukt, hier auf den Kanaren ist das noch nicht so weit, die Wettbewerbshüter der Europäischen Union haben das noch nicht abgesegnet, allerdings interessiert die solch Inselgedöns dann eher peripher bis peristaltisch. - Ab 2017 würde das dann anwendbar sein, immer natürlich nur für die Residenten der Kanarischen Inseln, welche Tarife dann aber für "Normalmenschen" genommen werden können und wie andere Rabattierungen aussehen könnten wie Gruppen, Studenten, Arbeitslose oder Vielflieger, auch das ist nicht zu erfahren.

So sind auch beide lokalen Fluggesellschaften, die Binter Canarias und die Canaryfly, noch überhaupt nicht überzeugt von dem neuen System und werden nicht müde zu erklären, man hätte auf den meisten Routen doch Flugpreise, die zum Teil weit unter den 30,- Euro liegen würden. - Man weiß halt einfach noch nicht, ob das ein Höchstpreis wäre, also die Fluggesellschaften weiterhin auch für weniger Geld Canarios von einer Insel auf die andere fliegen können, oder ob man uns da irgendeinen Schnellschuss als Verbesserung verkaufen will. - Für unsere Familie, die eben eher von La Palma nach Gran Canaria tendiert, einfach weil die Hälfte der Mitglieder auf jener Insel sitzen, wäre das wohl eine Verbesserung, allerdings ist es unseren Sparfuchskindern in Las Palmas auch hin und wieder geglückt, selbst aus Gran Canaria nach La Palma für unter 30,- Euro zu fliegen. - Selten, und mit großer Vorausschau, denn wer am gleichen Tag oder die gleiche Woche noch fliegen will, der muss für diese Strecke meist an die 50,- Euro berappen. - Wir freuen uns immer, wenn unsere Politiker für uns die beste und die günstigste Möglichkeit finden, von einer Insel zu anderen zu gelangen, aber mit dieser "Flatrate" von 30,- Euro zwischen den Inseln fliegen noch sehr viele Fragezeichen mit. - Niemand konnte mir auch die Frage belastbar verneinen, ob die vielleicht mit den 30,- Hin- und Rückflug meinen, nur dann würde nämlich für alle Verbindungen wirklich eine Verbilligung auftreten, wenn auch zum Teil nur um ein paar Euro.

Ich darf daran erinnern, dass momentan alle Flüge für Einwohner der Kanaren mit 50% rabattiert sind, also subventioniert zu gleichen Teilen vom Gobierno de Canarias und dem Ministerio de Fomento in Madrid. - Die Schiffsverbindungen übrigens auch und es ist kein Geheiminis, dass diese Subventionen überhaupt den Betrieb solch vieler Fluggesellschaften und Reedereien erst ermöglichen, denn ohne diese Hilfen würden viel weniger Menschen zwischen den Inseln pendeln. - Passagiere und Fluggesellschaften sind also noch nicht wirklich informiert, wie sich denn diese neue Idee der "Flaterate" auf den Alltag auswirken könnte, und ich fürchte ganz einfach mal, unsere Manie des "copy and paste" könnte sich hier erneut als Schnellschuss ohne Nachdenken erweisen. - Das ist uns schon öfter passiert, da machen die was auf den Balearen, und wir wollen das dann auch, ohne darüber nachzudenken, wie denn eigentlich hier bei uns die Voraussetzungen eigentlich sind. - Nicht anders als die Forderung nach einem täglichen Flieger von und nach Madrid, und dass man den als "OSP" (Obligación de Servicio Público) deklarieren müsste, was einer Pflicht entspricht, für die ausgesuchte Fluggesellschaft, diese Linie in bestimmten Frequenzen und Preisen zu bedienen. - Natürlich subventioniert und Menorca hatte es so zu bis zu zwei Madridfliegern täglich geschafft und da blühte bei uns natürlich sofort der Neid auf. - Jetzt kommt ganz ohne Pflicht und Obligation täglich ein Flieger aus Madrid zu uns nach La Palma, in den Sommermonaten sind sogar bis zu 10 Maschinen die Woche angesagt, und von "OSP" spricht kein Mensch mehr, sondern wieder nur noch von Angebot und Nachfrage.




Die Preise für den einfachen Flug von La Palma nach Tenerife Nord
mit angewandtem Residentenrabatt der Binter Canarias




Gleicher Auftrag an die Canaryfly





Dienstag 24.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A quien debas contentar, no procures enfadar

Den, den du zufriedenstellen sollst, erzürne ihn nicht. - Jetzt betreten wird die Welt des Pragmatismus und der täglichen Abhängigkeiten. - Die Hand, die einen füttert, die beißt man nicht, vielleicht ist das so am begreiflichsten zu übersetzen. - Wobei, unverständlich ist das sowieso nicht, denn es ist ja auch unser tägliches Werkzeug.





Seidenmuseum in El Paso

Bild von Richard Wurdel





Montag 23.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

30 - 30 - 30
Bauern- und Feuerregeln

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da fragte man in dieser Jahreszeit ganz bestimmte Personen, und die erzählten einem dann, wie das Wetter die kommenden Monate sein wird. - Diese, meist furchig-alten Männer gibt es irgendwie nicht mehr, seitdem jeder Dödel im Netz das Wetter für die kommenden 14 Tage aufs Grad genau vorhersagen kann, sind diese Propheten irgendwie verstummt. - Paco war solch ein Wetter-Medium, den fragte man nach dem Wetter für die kommenden Monate oder sah, dass er Kartoffeln pflanzte, und dann rannte man schnell nach Hause und tat ihm das gleich, weil es ein paar Tage darauf zu regnen begann. - Paco macht längst im Himmel Wetter, die anderen sind still, wie sollen wir also wissen, wie es mit dem kommenden Sommer aussieht. - Das Wetter im Sommer ist wichtig, weil es fast ausschließlich vom Wetter abhängt, ob wir denn so gefürchtete Waldbrande bekommen, wie das zuletzt in den Jahren 2009 und 2012 der Fall war. - Danach gab es nur ein paar kleine Feuer, welche schnell von den Einsatzgruppen gelöscht werden konnten, aber eben auch nur, weil in den letzten Sommern kaum Extremhitze herrschte. Bei "normalem" Wetter, also Hochdruck mit Nordostpassat, da ist die Gefahr für große Flächenbrände eigentlich überhaupt nicht gegeben, da weder die Temperaturen, noch die Luftfeuchte die Bedingungen hergeben, dass Feuer sich unkontrolliert ausbreiten können.

Es gibt da die, unter Feuerwehrleuten bekannte Regel 30 - 30 - 30 und die besagt, dass bei Temperaturen über 30 Grad, Luftfeuchte unter 30% und Windgeschwindigkeiten über 30 km/h die Gefahr für eine Ausbreitung kleiner Feuer extrem ansteigt. - Bei uns kann es im Sommer, und eben meist in den mittleren bis hohen Lagen schon mal zu 40 - 3 - 50 kommen, und sollte dann irgend ein Trottel zündeln, oder eine Kippe in den Straßengraben werfen, dann ist die Katastrophe eigentlich vorherbestimmt. - Die größte Gefahr dabei geht allerdings von unvorsichtigem Verbrennen von Pflanzenabfällen aus, oder von Böllern, welche auf den Festen abgefeuert werden, so zumindest die offiziellen Zahlen zu Waldbränden auf den Kanaren. - Brandstiftung wird auch immer wieder vermutet, allerdings begeben wir uns da schnell ins Reich der Gerüchte, aber eigentlich kann man sich ja gar nicht richtig vorstellen, dass irgendein Depp bei 40 Grad und heißem Wind sein Unkraut im Garten anzündet. - Dass jemand bei gleichem Wetter brennende Kippen aus dem Auto wirft, das habe ich selbst schon mehrfach gesehen und immer wieder erleben wir es, dass Feuer nahe der Straßen ausbrechen.

Dann kommt die nächste wichtige Geschichte zum tragen, wo bricht das Feuer aus. - Sollte der Brandherd nahe einer Straße sein und schnell entdeckt werden, dann gelingt es der Feuerwehr eigentlich immer ein Ausbreiten zu verhindern. - Kommt man aber an das Feuer nur schwer, oder gar nicht ran, und wir haben die bereits genannten schweren Wetterbedingungen, dann kann man nur noch die Hubschrauber einsetzen. - Von denen haben wir ständig einen auf der Insel, ein PZL-W3 Falke, oder meist Sokol genannt, und dann kommen Ende Juni noch zwei weitere solche Maschinen auf die Insel, welche dann bei der "BRIF" (Brigadas de Refuerzo de Incendios Forestales) in Puntagorda stationiert werden. - Mit den drei Hubschraubern und den etwas mehr 300 Mann, welche für den Fall eines Waldbrandes zur Verfügung stehen, kann man wohl kräftig zulangen, aber meist kommt ja das heiße Wetter nicht nur bei uns auf der Insel, sondern auf allen Kanaren und wenn es dann auf mehr als einer Insel gleichzeitig brennt, dann werden uns die Hubschrauber schnell knapp, da natürlich unsere Helikopter auch nach Tenerife oder La Gomera fliegen, sollte es dort brennen.

So geschehen ja im Juli 2012, da rief man unsere Hubschrauber morgens nach Tenerife, und am späten Vormittag brach ein Feuer bei der Montaña Enrique oberhalb El Pasos aus. - Hitze, Wind, keine Luftfeuchte, und kein Hubschrauber, der schnell eingreifen konnte, und bis Abend waren bereits die erste landwirtschaftlichen Gebäude und sogar ein Wohnhaus Raub der Flammen geworden. - Ist ein Feuer erst mal derart außer Kontrolle, dann kann die Feuerwehr nur noch versuchen, die Flammen von bewohnten Gebieten fern zu halten, das eigentliche Löschen eines solchen Flächenbrandes kann nur mit Hilfe der Witterung geschehen. - Darüber hinaus kommt noch erschwerend dazu, dass man in den letzten Jahrzehnten immer näher, sogar in den Kiefernwald gebaut hat, dorthin, wo die höchste Waldbrandgefahr herrscht. - So lange sich diese 30 - 30 - 30 Situation nicht grundlegend ändert, hat man keine Chance, gegen ein solches Feuer noch vorzugehen. - Also kommt es auf das Wetter an, und dass man schnell und mit ausreichenden Mitteln bereits bei der Entstehung eines Feuers einwirken kann. - Vielleicht haben wir diesen Sommer wieder das Glück, kaum Hitze, und eine geringe Deppendichte mit Feuerzeugen in der Hand, aber seit dem die alten Männer nicht mehr über das Wetter reden, müssen wir einfach abwarten.




Keine Angst, dieses Bild ist aus dem Archiv! - Das war am 17.7.2012 mitten in El Paso und das Thermometer zeigt vormittags bereits 33 Grad an.





Montag 23.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 86 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag vom Musikbeauftragten

La Palma Festival de Música (I)


Längere Tage haben wir zwar jetzt schon, ist ja Ende Mai, für die Klassikfreunde von ACAPO, der "Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Ópera", dürften sie aber gerne sogar deutlich mehr als 24 Stunden haben.

Ja, viel steht noch an auf der Zielgeraden zum ersten Klassikfestival in der Geschichte La Palmas. Und bei dieser Gelegenheit wird dann immer deutlich, was bei der nächsten Ausgabe dieser Veranstaltung anders gemacht werden muss. Im Großen und Ganzen liegen wir aber im Zeitplan. Ab Mittwoch kommen die Sänger, am Freitag landet dann das Festivalorchester, dessen Kern aus Musikern des Orchesters des Bolschoi-Theaters Minsk sowie der Weißrussischen Philharmonie besteht, ein auf La Palma also wohl bekannter und hoch geschätzter Klangkörper, der punktuell für manche Werke noch durch hiesige Könner erweitert wird.

Von 2005 bis 2011 gab es jeden Sommer eine oder zwei Opernproduktionen hier, die meisten waren "open air" im Hof des alten Franziskanerklosters in Santa Cruz zu genießen, einem echten Platz zu Schwärmen. Dann kamen die Brüder Lehmann und haben das kaputt gemacht; oder so ähnlich. Jedenfalls ließ ein stark geschrumpfter Etat "nur" noch kleinere Events, in diesem Fall Kammermusik, zu. Bis zum vergangenen Winterhalbjahr führten wir einen wirklich hochklassigen Musikzyklus durch, wobei großer Wert auf die Jugendarbeit gelegt wurde. Wir besuchten Schulen, und ganze Schulklassen haben uns besucht und kamen in unsere Konzerte, mit großen Augen und offenem Mund, ein durchschlagender Erfolg also.

Am 03. und 05. Juni, Beginn ist um 20.30 Uhr, erwartet uns nun "Don Giovanni", endlich mal wieder eine Oper auf La Palma, aus der Feder des großen Meisters aus Salzburg, Wolfgang Amadeus Mozart, in zwei Akten, dargeboten in konzertanter Form. Das Ensemble ist Weltspitze, dafür gibt es einfach keinen anderen Ausdruck. Unser Freund Paolo Gavanelli mit Rollendebüt, die großartige Eva Mei, Roberto Saccà, dessen nächste Stationen nach La Palma die Festspiele in Bayreuth und die Mailänder Scala sein werden, nehmen sie sich die Zeit und googeln die Teilnehmer einfach mal. Der Chor stammt von hier, ebenso der Chorleiter, Fernando Felipe Martel.

Am Samstag den 04. Juni besucht uns eines der Top-Ten-Streichquartette der Welt, das Cuarteto Quiroga, zum Quintett erweitert bei zwei Stücken durch den Shootingstar am Klavier Javier Perianes. Auch hier empfehle ich Anklicken der Links bzw. Recherche im Netz. Ich möchte mich hier einfach nicht in Geschwurbel verlieren. Nur so viel: Es existieren weltweit nur drei aus der Hand von Antonio Stradivari stammende so genannte komplette Ensembles, also zwei Violinen, eine Viola und ein Violoncello, zusammen hergestellt um zusammen gespielt zu werden. Eines davon gehört der königlichen Stiftung in Madrid. Und raten sie mal, wer die Erlaubnis hat, diese Vierergruppe an Ausnahmeinstrumenten spielen zu dürfen? Das Cuarteto Quiroga.

Abseits des offiziellen Festivalgeschehens erwarten uns vier weitere Events, alle kostenlos und trotzdem hochinteressant. Den Auftakt macht am 03. Juni um 12 Uhr im Teatro Circo de Marte Fernando Palacios, einer der Kulturpäpste in Spanien, mit seinem musikalischen Märchen "Las Islas Misteriosas". Diese Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche, es gibt aber kein Alterslimit. Das Festivalorchester wird Fernando musikalisch begleiten. Über ihn etwas zu schreiben ist ausgesprochen schwer, so viele Facetten hat Fernando. Bücher schreiben, Kritiken über Bücher schreiben, Radio machen, Filme produzieren, Singen, Lehren, ein Hansdampf in allen Gassen, ein sehr, sehr guter noch dazu.

Was das Festivalprogramm angeht will ich für heute Schluss machen. Eine Bitte hätte ich aber doch noch: Wir wollen dieses Festival in La Palmas Jahreskalender fest etablieren, planen auch bereits für die nächsten beiden Jahre. Diese großartige Veranstaltung kann und will aber nicht davon leben, dass wir bei den Institutionen, der ominösen öffentlichen Hand, eben diese aufhalten um alljährlich ein paar nette Konzerte für die Klassikfreaks der Insel zu organisieren. Wir wollen eine durchschlagende Außenwirkung erreichen, eine Attraktion schaffen, die in ganz Europa einen Namen haben soll. Und trotzdem brauchen wir, um so richtig Fahrt aufnehmen zu können, ganz besonders ihr Engagement. Besuchen sie unsere Veranstaltungen, genießen sie klassische Musik auf allerhöchstem Niveau in dem bezaubernden Ambiente des Teatro Circo de Marte. Sagen sie es auch ihren Freunden und Bekannten weiter. Und berichten sie mir hinterher, ob es ihnen gefallen hat. Darauf freue ich mich schon jetzt.

Auf unser Festival. Und auf sie.

Mit musikalischen Grüßen

Ihr

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)

P.S. Karten gibt es montags bis freitags von 11.30 bis 13.30 Uhr an der Theaterkasse, genau gegenüber des Haupteingangs, unter der Nummer 922 413069 nehmen eventuell Toño oder Luisa Bestellungen entgegen. Sie dürfen sich aber auch gerne bei mir melden, 607 687418, oder noch lieber per Mail an musicasa@web.de. P.P.S. Ich kann es noch nicht zu 100% bestätigen, aber es sieht so aus, als ob wir es endlich schaffen könnten, unsere Busgesellschaft zu überzeugen, nach Ende der Veranstaltungen einen Bus nach Los Llanos zu schicken. Dieser Wunsch wird schon seit langer Zeit geäußert. Ich habe ihn nicht vergessen. Und steter Tropfen...


Das Programm und weitere Informationen zum Musikfestival La Palma gibt es HIER






Sonntag 22.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 16,3 Grad

Die Transvulcania 2016 ist gelaufen
Es lebe die Transvulcania 2017

Am 13. Mai 2017 ist es wieder so weit, dann steigen und laufen erneut fast 3.000 Athleten über die Vulkane La Palmas und loten dabei eher ihre eigenen Grenzen, als die der Insel aus. - Seit 2009 findet nun jährlich dieses Rennen in diversen Modalitäten statt, wobei oft der Ultramarathon über 74,3 Kilometer als der eigentliche Mittelpunkt angesehen wird. - Stimmt natürlich insofern, dieses Rennen gehört in die Wertung bei den International Skyrunners und zählt auch bei deren Weltmeisterschaft, wobei auch die anderen Läufe, der Halbmarathon und die wirkliche Marathonstrecke inzwischen sehr international besetzt sind. - Dazu kommen noch die Jugendläufe und eine Strecke für Wanderer, und meist zwei Tage vor den Hauptrennen, findet auch noch ein "Vertikaler Kilometer" statt, von Puerto de Tazacorte hinauf zum Torre El Time. - Dazu darf ich Ihnen Appetit auf den Bericht eines Teilnehmers machen, Timm Reisinger hat uns seine Geschichte dazu mit Bildern zukommen lassen, die ich in den kommenden Tagen veröffentlichen werde. - Inzwischen muss man wohl gar nicht mehr darüber diskutieren, die Transvulcania hat sich zu dem internationalen Spektakel auf und für die Insel entwickelt, welche alle anderen "Events" in einen deutlichen Schatten stellt. - Sicher ziehen der Karneval in Santa Cruz und die alle fünf Jahre stattfindende Bajada de la Virgen de Las Nieves mehr teilnehmendes Publikum an, aber die Breitenwirkung und die Werbebotschaft der Transvulcania, und das eben auf internationalem Sektor, das erreichen diese beiden wunderschönen Fiestas dennoch nicht. - Allerdings überlässt man die Verbreitung der Bilder und Nachrichten fast gänzlich den so genannten Neuen Medien, Fernsehen und internationale Presse sind nur marginal zugegen, und es ist schon fragwürdig, warum wir es nicht hinbekommen, diesen extrem aufregenden Sport über Stunden in einer der schönsten Landschaften der Welt bei Eurosport oder der Sportschau unterzubringen. - Ähnlich Kritik schließt sich beim Sponsoring an, mit Salomon hatten wir zwar zu Beginn wohl einen internationalen Partner, die letzten Ausgaben mussten sich allerdings durch lokale Bananenorganisationen und Reedereien sponsern lassen. - Herr Mateschitz, Leipzig haben Sie gefunden, und wir sind hier!

In den vergangenen Jahren gab es nach den Rennen meist deutliche Kritik an Organisationsfehlern, in diesem Jahr ist das deutlich zurück gegangen. - Gut, alles hören wir nicht, aber man hat eben über die Jahre hinzugelernt und solche Fehler, wie einen Verpflegungspunkt einfach abzuschaffen, oder alle Läufer in Fuencaliente zur gleichen Zeit loslaufen zu lassen, die macht man halt nur, wenn man komplett beratungsresistent ist. - Vielleicht sind wir nach der achten Ausgabe der Rennen so weit, am Rahmen der Transvulcania nicht mehr basteln zu müssen, sondern uns mit den vielen Kleinigkeiten beschäftigen können, die man immer verbessern kann. - Von den Athleten und dem Publikum hier wird dieses Rennen ja komplett angenommen, da wird man nicht feilen müssen und vielleicht sind wir ja sogar an dem Punkt angekommen, an dem wir bloß keine weiteren Experimente mehr machen sollten, sondern das alles so beibehalten, damit eben gerade auch die Sportler sich in ihrem so komplex aufzustellendem Jahresplan auf uns verlassen können. - Da war mal die Rede davon, den Ultramarathon auf 100 Kilometer zu verlängern, ganz einfach weil es in der "Ultraszene" inzwischen immer weiter und immer länger geht, aber damit würden wir dann wieder zum Experiment und nicht zu dem, was wir bereits sind, die Insel, auf der die, mag nach acht Rennen vielleicht anmaßend klingen, die bereits legendäre Tranvulcania ausgetragen wird. - Wichtig wäre nur, dass die politischen Querelen unter den Alpha-Weibchen und Männchen uns die Freude an diesem Spektakel nicht verderben, oder gar dieses Rennen in Gefahr bringen, so wie das vor ein paar Jahren mal fast der Fall war. - Im Moment läuft das aber gerade ziemlich ruhig, jede politische Gruppierung war inzwischen mal federführend in Sachen Transvulcania, die laufen trotzdem immer noch, also außer uns steht einem weiteren Erfolg dieser "Legende" (nun wird er aber putzig) nichts weiter im Weg, außer 74,3 Kilometer über die Vulkane dieser Insel. - Die Einschreibungen für 2017 sind offen, HIER geht es auf die Berge!






Sonntag 22.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 77 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag vom La Palma WeinClub

Degustation "Bodega Viñarda" am 28. Mai in Tazacorte (19:00 Uhr)






Samstag 21.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Denn wir sind wieder wer
"Crisis" erhält Ausgehverbot, es wird wieder investiert

Seit geraumer Weile bereits ist vom generellen Sparkurs im Land nicht mehr viel zu spüren. - In den Kommunen noch eher, aber auch auf dieser Ebene juckt es bereits vielen Bürgermeistern wieder zu höheren Weihen, besonders eben da die Zinsen im Moment sogar eine obere Spielklasse für den lokalen Fußballverein zulassen würden. - Ich weiß nicht mehr ganz genau, wann dieses Land den Sparkurs verlassen hat und auf Durchzug geschaltet, wahrscheinlich in dem Moment, als die Banken gerettet waren und die Zahl der Arbeitslosen, aus welchen Gründen auch immer, kontinuierlich zurückgeht. - Sicherlich ist es einfacher, einen wirtschaftlichen Abstieg herbei zu reden, allerdings kann man das wohl auch mit einem Aufschwung, und das scheint hervorragend funktioniert zu haben in, den vielleicht letzten 18 Monaten. - Man gönnt sich wieder was, zumindest diejenigen, welche auch während der scharfen Krise, also 2008 bis 2013, immer Einkommen und Auskommen hatten. - Die trauen sich nun wieder das Geld auszugeben, und nicht nur, weil es auf den Banken eh keine Zinsen gibt. - Wer nichts hatte, der hat jetzt auch weiter nichts, ich will auf keinen Fall Schwarzarbeit als Modell verteidigen, aber ohne diese klandestine Form von Familieneinkünften gäbe es, besonders hier auf den Inseln, viel mehr Elend als Armut. - Wer nicht genau hinsieht, der bemerkt es auch gar nicht, dass wir hier immer noch an die 30% Arbeitslose haben und die Sozialstationen und die Caritas gut zu tun. - Aber die sind meist sehr erfolgreich, gerade eben in den engen ländlichen Gemeinden fällt so schnell keiner durch das gesellschaftliche Netz, und wir können hier froh sein, angesichts unserer Strukturen. - Allerdings bedeutet das auch gesellschaftliche Kontrolle, und wer damit nicht klar kommt, der wird schon Schwierigkeiten bekommen. - Auf dem Präsentierteller und mit Hochglanz umgehend sind wir aber wieder auf dem Weg nach oben, wo immer das auch sein mag. Es wird mehr geflogen, es werden mehr Autos gekauft, es wird, auch im nationalem Sektor, wieder verreist und überhaupt, der Konsum und die Nachfragen nach Gütern sind generell wieder angestiegen. - Das mag uns die, meist durch Untätigkeit glänzende Regierung nun als gute Zahlen verkaufen, auf der anderen Seite stieg still und unerkannt, die Gesamtverschuldung auf nie gekannte Höhen.

Und auch hier auf der Insel erkennt man eine deutliche Erwartungshaltung, auf der einen Seite das Abschwächen der Krise, und eben die Mehreinnahmen durch den, im Moment Selbstläufer Tourismus, machen nun Investoren deutlichen Mut, wieder auf La Palma zu setzen. - Nehmen wir schlicht und ergreifend zunächst das Gerücht nochmal auf, Mercadona (ein rein spanischer Lebensmitteldiscounter) möchte nun endlich auch auf La Palma zwei Märkte installieren. - Was wirklich daraus wird, das müssen wir abwarten, bislang streut man seit zwei Jahren alle sechs Monate diese Nachricht, und weiß gar nicht so wirklich, an wen die denn gerichtet ist. - Lidl wird wohl wirklich seinen zweiten Markt in Los Llanos aufmachen, zumindest gab es keine Dementi mehr, und der große Coup ist ja die Übernahme der fünf "Híper Centro" (San Martines) auf der Insel durch die Gruppe Dinsol aus Gran Canaria, und damit einhergehend eine Millioneninvestition in Sachen Lebensmittelversorgung der von Bevölkerungsschwund geplagten Insel La Palma. - Da steckt wohl ein gewisser Widerspruch drin, aber vielleicht hoffen die auf größeres Wachstum auf der Insel, angefeuert von dem kleine Boom, welchen wir durch den Tourismus erhoffen und dem breiten Wunsch auf erneuten Wohlstand in der Bevölkerung, der sich in unseren ideologischen Breiten, immer noch auf Konsum konzentriert. - Weiteres Beispiel in Los Llanos, dort nennt man inzwischen einen Eröffnungstermin für das Einkaufszentrum "Trocadero Centro Comercial", welches mitten in der größten Stadt der Insel nun doch noch eröffnet werden soll. - Man sieht des dem Gebäude von außen gar nicht an, wie groß das wirklich ist, denn es zieht sich eigentlich über drei Straßen hinweg, aber der Eingang und die Einfahrt zu dem unbedingt notwendigen Parkhaus, sind eben sehr eng in der Avenida Venezula. - Das Gebäude an sich wurde bereits vor vielen Jahren im Rohbau fertig, aber die Krise schockte eben die als solvent gedachten Investoren, und plötzlich nun wird innen hektisch gearbeitet und von befreundeten Transporteuren hört man, dass auch schon LKW-Ladungen Ware für die entsprechenden Läden angeliefert wurde. - Einkaufszentren oder Passagen, das sind bislang auf der Insel keine Erfolgsgeschichten, man hat das hier bislang nie richtig angenommen, selbst Non-Food in den Supermärkten funktionierte nicht, und es gibt mehrere Beispiele auf La Palma, dass bislang diese Form der Ladenpräsentation nicht La Palma-kompatibel war. - Gerne lassen wir uns vom Gegenteil überzeugen, allerdings begleitet mich in dieser, eher geschäftigen als fröhlichen Aufbruchsstimmung, ein gerüttelt Maß an Skepsis, ob wir denn wirklich richtig nachgerechnet haben und für jeden Topf nicht nur einen Deckel, sondern auch einen Käufer in der Hinterhand führen.






Samstag 21.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser

Das Meer entblößt sich


Unter diesem Titel findet heute, Samstag, 21. Mai, 20.30 Uhr im Kulturhaus in Los Llanos de Aridane ein Konzert statt. Hauptdarsteller soll das Meer sein zusammen mit der Klaviermusik von Gorrety Peña. Die Poesie, gesprochen von Seca Herrera, erzählt von den Erfahrungen des Meeres. Die Reflexion breitet sich in alle Richtungen aus auf dieser Reise über die biologischen, philosophischen, ästhetischen und hypothetischen Ozeane.

Tastatur zusammen mit Worten, die Hände von Goretty Peña in Verbindung mit dem Gedankengut von Seca Herrera, bieten einen Musikabend typisch für die Erinnerungen des Meeres, für die Geheimnisse des Meeres, für Zeit und Meer, Wohlwollen und Geschwindigkeit des Meeres.

"Das Meer entblößt sich" ist der Titel dieser Begegnung mit der Kunst.

Das Konzert wird organisiert vom Kulturamt des Ayuntamiento Los Llanos. Idee und Leitung Seca Herrera.

Eintrittskarten zu 8 €, Studenten und Rentner 5 €






Freitag 20.05.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,7 Grad

Die Pepa
Teufels Werk und des Pfaffen Beitrag

Kommenden Samstag, also morgen, den 21. Mai, findet in El Paso das erste große Fest des Sommers statt. - Damit schlägt man den Reigen eines "Sinfín" - eines "Ohneende" an Festens des Sommers auf, und manchmal weiß man eigentlich gar nicht so richtig, was man da eigentlich feiert. - Eine komische Fiesta ist die "Machanga", ein bisschen lokal, ein bisschen Südamerika und wer ist diese "Pepa" eigentlich, die sich auf dem Weg vom "Cruz de las Canales" in den Ort El Paso macht. Die Frau, die sich wie eine Furie verhält und Männer jagt, in El Paso aber dann mit ihrem "Pepe" bis in die Grauen des Morgens wild bis verliebt tanzt. - Manchmal habe ich das Gefühl, manche Feste haben überhaupt keinen greifbaren historischen Hintergrund, sind wie die Weißwurst geboren, als zufälliges Beiwerk zum unbedingten Feierwillen eines, meist armen und ländlichen, aber mindestens bauernschlauen Volkes. - Menschen in große Puppen zu packen und diese dann feixend durch Menschenmaschen zu schicken, das ist ein weit verbreitetes Spektakel, das gibt es fast überall auf der Welt. - Manchmal vertreibt man damit böse Geister, den Winter oder was einem sonst die Hühneraugen schikaniert, hier sucht ein "Mannweib" einen Kerl, findet den aber erst, nachdem es einen langen Weg hinter sich gebracht hat, und es wird kaum Sinn machen, zu hinterfragen, ob da irgendwo eine "Message" verborgen ist, oder damit jemand etwas ethnisch-korrekt darstellen will . - Eigentlich immer, sicher auch mit ein paar Ausnahmen, herrscht am Tag der "Bajada de la Pepa" wunderbares Wetter und keiner der im großen Zug mitlaufenden Leute, stellt sich diese ganzen Fragen.

Der vielen Freude und der Ausgelassenheit nach, ein ziemlich heidnisches Spektakel, und in der Tat, religiöse Wurzeln findet man bei der Pepa überhaupt nicht. - Kein Wunder, gieriges Mannsweib sucht Kerl, spiegelt nicht das sorgsam ausgearbeitete Frauenbild der, bei uns halt Katholischen Kirche wider. - Laut, tanzend, fröhlich, und immer zu viel Alkohol, was leider auch zu dem negativen Begleitbild führt, dass auf diesen Festen regelmäßig Jugendliche als festiver Kollateralschaden aus den Straßengräben gepflückt werden müssen. - Wo ist die Polizei gewesen, fragen dann die "überraschten" Väter, wo waren die Väter, fragt die Polizei richtig zurück, und leider nur zu selten hat man seitens der Veranstalter, oder der Gemeinden, dieses gesellschaftliche Versagen in Kommissionen, Plenen oder Eröffnungsansprachen solcher Feste aufgenommen. - Aber auch kein endemisches Problem der Insel, ich erinnere mich da an Kirchweihen oder Schützenfeste, die kollektiv in sich zusammengesackt sind, weil einfach keiner mehr weiter Weihen oder Schießen konnte. - Die Bajada de la Pepa ist aber inzwischen klerikalisiert worden und seit, ich weiß es nicht genau, nun ein Rahmenprogramm des religiösen Festes "Cruz de Las Canales" und findet jetzt immer genau den Samstag vor der Eröffnung des Hauptprogrammes statt. - Ähnliches Schicksal traf ja auch den Zwergentanz, die "Danza de Los Enanos" auch. - Dieses, eigentlich unreligiöse Spektakel, wurde irgendwann von der Kirche zwangsverpflichtet. - Im Fall des Zwergentanzes hat es dieser Rahmen ja sogar zum Mittelpunkt geschafft, die Pepa würde das sicher auch machen, aber man hält das "dolle Weib" dann doch noch eine Woche auf Abstand. - Teufels Werk, aber der Pfaffe greift danach, weil der Teufel meist interessantere Geschichten zu erzählen hat, und damit lockt man dann mehr Leute auf die Feste, welche nun plötzlich einen religiösen Hintergrund bekommen. - Mein Tipp, Samstag so um 18:00 Uhr nach El Paso und dann mit dem Taxi hoch fahren lassen, zum Cruz de Las Canales, und dann zusammen mit der "Pepa" nach El Paso laufen. Wen die Beine dann noch tragen, der schwingt das Tanzbein nach der Ankunft so lange er will, und ich garantiere Ihnen, Sie werden irgendwann noch vor den Grauen des Morgens die Tanzbeine in die Hände nehmen und nach Hause wollen.

Vorher am Tag können Sie noch eine andere große Dame besuchen, die "Britannia". - Mit ihren 330 Metern Länge ist sie zwar noch kürzer als die Queen Mary 2, aber mit ihrer Kapazität von über 4.200 Passagieren wird sie am Samstag tagsüber sicherlich für regen Personenverkehr in der Hauptstadt sorgen. - Da kann man dann im Gewühl der Stadt bereits üben, allerdings wird man bei der Pepa weniger Rollatoren ausweichen müssen, als durchgeheiterten Pilgern. - Die "Britannia" befindet sich nach Fahrplan am Samstag den 21.5.2016 von 08:00 bis 18:30 im Hafen von Santa Cruz.






Freitag 20.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke

Always


Always Da sitze ich nun auf meiner Insel, weit ab vom Rest der Welt, und ein großer Teil des Zeitgeschehens geht an mir vorbei. Aber zum Glück genieße ich das deutsche Fernsehen und damit die unübertrefflich fantastische Fernseh-Reklame! Was da alles angeboten wird, von dem man bislang nicht wusste, dass es existiert, und dass man es unbedingt besitzen muss, wie die Werber behaupten. Wie eindringlich man unterwiesen wird, auch wirklich nur den 'echten Steinberger', den mit dem kleinen goldenen Steinberg, zu verlangen, da man von der Konkurrenz mit dem unechten Steinberger doch nur angeschistert würde. Was, das Wort kennen Sie noch nicht? Das kommt von anscheistern, was viel feiner ist als die vulgäre Version mit den zwei S, sogar ältere Damen dürfen es benutzen.

Da bin ich nun - fernsehgesteuert umworben und bearbeitet von schick herausgeputzten Damen und Herren - unfehlbar auf dem Laufenden, und ich weiß, welchen 'Kick ich mir holen' muss und bedaure nur, dass diese Bildungssendung immer wieder durch das aktuelle Programm störend unterbrochen und mein Wissensstand nur häppchenweise vervollkommnet wird.

Heute fand ich ganz toll, durch die Werbesendung den großartigen Fortschritt auf dem Gebiet des weiblichen Höschens kennenzulernen und bin begeistert, welchen Standard die Frau heute von jung an für sich beansprucht und für selbstverständlich hält. Wir Kriegskinder hatten zeitweise nicht einmal Höschen, und jetzt gelten diese sogar als Prestigeobjekt, aber natürlich nur, wenn sie wirklich mit der Originalhygienisierung ausgestattet sind ( bei der Konkurrenz sind Sie auch in diesem Falle nur angeschistert, wie ich am Ende).

Es geht, kurz gesagt, um Slip-Einlagen, die, dem (englischen natürlich) Namen nach, immer getragen werden müssen. Um das glaubhaft zu machen, lässt man sich schon etwas einfallen, und in der reich aufgemachten und keine Unkosten scheuenden Werbung kommt nun ein Vögelchen angeflogen und trägt ein hauchdünnes, federleichtes Dingelchen im Schnäbelchen. Auf das kann man blaues Wasser gießen, das sichtbar ins Nirgendwo verschwindet. Dieses Wunderding überbringt es einem gezeichneten Strichmännchen-Mädchen (Strichmädchen wäre falsch ausgedrückt), das sich daraufhin in eine Traumgestalt von einer jungen Dame verwandelt. Märchenhaft! Welch´ Wunder durch die Berührung eines dünnen Blättchens an versteckter Stelle. Und sie ist plötzlich umgeben von weiteren solcher Zaubergeschöpfe, alle in fleckenloses Weiß gekleidet, auf einem großen, fleckenlosen, weißen Schiff. Sie lächeln, vor sich hin und manchmal auch eine der anderen zu, und manchmal auch mir, dem Zuschauer. Sie gehen nicht, sie schreiten, langsam, maßvoll, mit Würde, durchdrungen von Selbstbewusstsein, sie fühlen sich, wie sie sagen, "rein, sicher, einfach gut, sauber und trocken" (man möchte gar nicht wissen, wie sie sich sonst gefühlt haben). Sie scheinen stimuliert und vollendet aufgebaut durch dieses eigentlich nicht gut vorzeigbare Etwas in ihrem Höschen. Man ist tief beeindruckt.

Fortschrittlich - ausgerichtet auf das neue Jahrtausend und hauptsächlich vermutlich zur Hebung des Umsatzes ins wohl erhoffte Unermessliche - wurde der Artikel jetzt noch bis zum äußersten avantgardistisch aufgepeppt und als Sortiment in drei Versionen auf den Markt gebracht. Da heißt es 'für leichte Tage', 'für schwere Tage' und 'für die Nacht', und da fängt der denkende Mensch zu grübeln an und merkt bald, dass es ein abendfüllendes Programm wäre, diesen ungeklärten Andeutungen auf die Spur zu kommen: Welche Relation hat dieses feine, federleichte Dingelchen z.B. zu einem sitzenden Büromädchen? Hat es dadurch einen 'leichteren Tag' als wenn dieses in Bewegung wäre? Spielen das Gewicht oder Übergewicht der Sitzenden eine Rolle und sorgen vielleicht für einen 'schweren Tag'? Und bei der Fortbewegung - muss man zwischen Langsamlaufen und flotterem Tempo möglicherweise die Einlage wechseln und sie 'leicht' oder 'schwer' anpassen? Wo liegen die Probleme des Produktes? Ist es anfällig für Luftfeuchtigkeit, Höhenlage, allgemeinen Straßenlärm, sauren Regen? Und was soll dieses 'für die Nacht'? Darf man sich damit umdrehen, und es dreht sich dann mit? Und was machen schlüpferlos schlafende Damen? Unters Kopfkissen damit? Man guckt da ja nicht so richtig durch.

Ich finde, wenn schon ein Sortiment, um den Absatz zu heben, dann doch lieber in der Form 'jedem Wochentag seine eigene Einlage', und für den Sonntag ' nimm zwei', da wüsste man, woran man ist. Ein Blick in die Hose und das erspart den Zimmermann --- pardon, ich meine den Kalender, das andere war ja die Axt im Hause.

Als allerneuesten Schrei gibt es jetzt die Alltäglich-Einlage auch in schwarz - igitt. Unter uns, wie finden Sie das? Ist das nun für Schwarze Schafe oder dunkle Nächte, für den schwarzen Freitag, Schwarzfluss oder einfach für den hoffnungslosen Fall? Nicht zu fassen, was der deutsche Markt so zu bieten hat, und nicht auszudenken, was da noch alles auf uns zu kommt.

Und die Herren der Schöpfung? Wollen sie sich nicht auch zeitgemäß durch eine kleine hygienische Aufpeppung seelisch und moralisch aufbauen, alle ein echter Boss-Typ werden? Es sollte doch möglich sein. Der Mann ist zwar ein anatomisches Wunder, aber ja, nicht etwa eine anatomische Missgestaltung. Da dürfte doch einem cleveren Wirtschaftsforscher etwas einfallen, um auch bei ihm auf Umwegen und durch einige Drehungen, Windungen und Verrenkungen an den Kern des Übels ranzukommen. Die pfiffigen Japaner sollte man damit beauftragen, und dann alles eine Nummer größer machen.

Also, ich warf noch einen Blick auf die weißen, lächelnd schreitenden Traummädchen mit dem reinen, zarten Teint, den großen wissenden Augen, die auch ein ganz klein wenig herablassend blicken auf diejenigen, die ihre angepriesene Einlage noch nicht tragen.

So eine Werbung tut ihre Wirkung. Ich wollte mir nun auch solche Dinger kaufen. Ich war zwar 50 Jahre älter, als diese zauberhaften Gestalten, aber so konnte ich doch wenigstens auf einem kleinen Gebiet etwas mit ihnen gemeinsam haben. Die gleiche Herstellermarke gab es hier auf La Palma nicht, und ich kaufte eine andere.

Das hätte ich nicht tun sollen, denn es hätte mich beinahe das Leben gekostet!

Nämlich clever wie ich bin, prüfte ich die neue Errungenschaft auf alle ihre angepriesenen Fähigkeiten. Wollte ich mich nun gänzlich diesem Ding anvertrauen, mich davon merkbar aufbauen lassen und eine ganz andere werden, musste ich erst einmal voll von seiner einwandfreien Wirkungskraft überzeugt sein. Ich lasse mir nicht gerne das Blaue vom Himmel versprechen, nein, ich probiere alles gründlich aus (auch das Kleingedruckte). Und so machte ich unter anderem schließlich auch den Versuch, durch die kleine weibliche Körperöffnung, jetzt von dem neuen Statussymbol gekrönt, zu atmen, aber ich kriegte überhaupt keine Luft, und so kam es, dass ich beinahe erstickt wäre. Ich hatte natürlich die falsche Einlage gekauft, sie war nicht a t m u n g s a k t i v .






Donnerstag 19.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Weiter Baustelle statt Stadtstrand in der Hauptstadt
Zungenbrecher, Wellenbrecher, Wortbrecher

Stinkig ist man in der Hauptstadt, und das ist nur verständlich, denn aus den versprochenen 18 Monaten Bauzeit für den Stadtstrand sind inzwischen deren 55 geworden. - Seit Oktober 2011 wird dort gebuddelt, aber eben nicht effizient und mit Schwung, und jetzt sieht es wieder so aus, als lägen die Arbeiten still. - Gut, niemand hat in Wirklichkeit daran gedacht, dass der Strand nach anderthalb Jahren Wirklichkeit geworden wäre, aber daraus dann fünf Jahre zu machen und vielleicht sogar noch mehr, das macht dann die Leute in der Hauptstadt doch ein bisschen nervös. - Aber man weiß gar nicht so recht, auf wen man denn sauer sein soll, denn die Verzögerungen haben mehrere Vor- und Nachnamen. - Sicher, am Anfang war viel zu wenige Personal da, um schnelle Fortschritte zu erreichen, allerdings scheint eine der Hauptverzögerungen der fatale Umgang mit der Neuanlage der Abwasservorrichtungen. - Nein, ich erzähle die Geschichte nicht schon wieder von Anfang an, aber hätte das Gobierno de Canarias die versprochenen 2 Millionen Euro dafür gleich anfangs hingelegt, dann könnten heute wohl schon Leute auf diesem Strand ihren sicher verdienten Urlaub oder Freizeit genießen. - Es kam anders, politische Streitigkeiten zwischen den Kanaren (CC und PSOE) und Madrid (PP in absoluter Mehrheit) verhinderte jeglichen Konsens und dann entdeckte auch noch ein pfiffiger Journalist, dass Techniker die neue Knödelverteilungsstation (zentrales Abwasserpumpenhaus), direkt in die Hafeneinfahrt geplant hatten und alle Besucher, auch die viele Tausend Kreuzfahrer, die müssten erst mal um die peristaltische Endpaste herum, um in die Stadt zu gelangen. - Das ist aber inzwischen alles erledigt, neues Pumpenhaus gebaut, Kanalisation selbst finanziert und eigentlich stünde der Inbetriebnahme des Strandes nichts mehr im Wege, hätte nicht doch irgendwas planerisches versagt, der nördliche Deich scheint nun doch zu schwach und muss auch noch verstärkt werden.

War die Jahre über immer so gutes Wetter, dass man jetzt erst feststellt, der nördliche Deich ist zu schwach, oder sind das übliche Tricks der ausführenden Baufirma, um den Kostenvoranschlag doch noch dehnen zu können. - Das wissen wir natürlich nicht, auch die Gemeinde Santa Cruz steckt da nicht drin, die fordern aber nun das Gobierno de Canarias auf, die möchten doch bitte in Madrid mit dem Fuß aufstampfen, damit man endlich die Arbeiten an der, vermeintlich touristischen Attraktion der Hauptstadt komplett fertig bringt. - Ich kenne das aus Lebenserfahrung: Schatz, geh du da mal hin und sag´ denen ordentlich meine Meinung. - Es ist also nicht anzunehmen, dass der Strand der Hauptstadt in diesem Jahr bereits zum öffentlichen Bade ruft, denn die Stadt hat einen Vorschlag aus Madrid abgelehnt, in dem das heißt, macht doch schon mal die Hälfte auf, auf der anderen Seite buddeln wir noch. - Das kommt nicht in Frage, macht das Ding ordentlich fertig, dann erst werden wir sehen, ob der Strand denn überhaupt angenommen wird und die versprochenen Vorteile für Santa Cruz und die ganze Insel bringen wird. - Das Thema wird von Anfang an diskutiert und es wurden über die Jahre immer mehr Skeptiker, auch einfach weil man kein Ergebnis greifen oder sehen konnte. - Ich glaube aber nach wie vor, dass solch ein Strand gute Möglichkeiten bietet, einer Stadt wie Santa Cruz zukünftige Vorteile zu bereiten. - Man musste sowieso einen Strukturwandel einleiten, weg von der Einkaufs- und Versorgungstadt, hin zu touristisch geprägtem Kleingewerbe mithilfe von Gastronomie, Historie und eben vielleicht auch dem Strand. - Dabei allerdings kommt gleich wieder meine Kritik hoch, denn bislang betrachtet man den Strand einfach als Geschenk aus Madrid, mancher vielleicht sogar als Danaergeschenk, aber man hat sich seitens der Stadt noch gar keine weiterführenden Gedanken gemacht, wie man denn den Strand und die Stadt überhaupt zusammenführen will. - Ich darf erinnern, immer noch trennt eine dicht befahrene Straße die Stadt vom Strand und wenn diese beiden Bausteine nicht besser zusammengebracht werden, dann wird man auch die daraus möglichen Synergieeffekte nicht spüren. - Ich denke mal, es fehlt da der politische Mut, größere Entscheidungen zu treffen und nicht immer gleich zu zucken, wenn der Einzelhandelsverband man wieder mehr Parkplätze fordert.




Es ist zwar kein Gras, welches bereits drüber wächst...





Donnerstag 19.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Aprovecha el tiempo y sino al tiempo

Nutze die Zeit und das Schicksal zur richtigen Zeit. - Hier schwimme ich ein bisschen. - Was das ausdrücken soll ist klar, vergeude deine Zeit nicht, nutze sie, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Spruch nicht wörtlich übersetzt heißt: Nutze die Zeit, und Geschick (kommt) zur richtigen Zeit.





Bild von Wolfgang Hempel





Mittwoch 18.05.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Viel schneller als gedacht
Wir sind wieder "drin"

Mittags stand der neue Pfosten noch nicht, jetzt haben wir bereits wieder Telefon und eigenes Internet, so kurz hat noch keiner die Casa Álida besucht. - Die haben es tatsächlich innerhalb von 24 Stunden geschafft, eigentlich aber auch in nur 5 Stunden, denn gestern Abend und heute Vormittag tat sich nichts. - Die sind also richtig schnell und ob nun alle schon wieder ein Netz haben oder zunächst wir, weil wir zuerst reklamiert haben, das weiß ich nicht. - Auf jeden Fall gibt es ein Chapeau für die Installationsfirma, der Optimist von Movistar hat Recht behalten und es tut mir Leid, dass ich daran gezweifelt habe. - Tut gut, wieder im eigenen Büro sitzen zu können und alles wieder griffbereit zu haben.

Am Wochenende wird es wohl angenehm warm, das Azorenhoch zieht sich ein Stück nach Westen zurück und bringt uns damit in den Einfluss von warmen Winden aus dem nördlichen Afrika. - Zunächst hatte man einen deutlichen Calima mit Sand und Staub aus der Sahara prognostiziert, da rudert man nun aber wieder ein bisschen zurück, es soll nicht so schlimm werden. - Für den weiteren Verlauf des Mais dann ganz normale Temperaturen, wohl kein Regen mehr und ab Wochenende ist dann Sommer.- Sag ich einfach mal, in meinem post-jugendlichen Frohsinn, weil wie wieder Telefon und Internet haben.

Jetzt steht auch endlich mal was in der Presse über den Umstand, dass die fünf Hiper-Centro (San Martín in Santa Cruz de La Palma (2x) , Los Llanos, Breña Alta und El Paso) der Insel von der Gruppe Dinosol übernommen werden sollen. - Darüber sprach hier zuletzt jeder, vor allem aber die Angehörigen und Angestellten der Supermärkte selbst. - Ich wusste schon länger davon, einer der Chefs hatte geplaudert, aber man hängt bis jetzt noch nichts an die Große Glocke. - Aber es bleibt wohl dabei, zukünftig alles Hiperdino, und im Juni soll umgebaut werden und alle, über 200 Angestellte werden wohl übernommen. - Zentrale der dann 9 Supermärkte wird El Paso, dort hat man wohl die größten Büroräume und auch das Lager befindet sich dort. - Gut für den Ort El Paso, noch besser für die Angestellten und Angehörigen, solch einen großen Arbeitgeber darf man nicht einfach ziehen lassen.





Seidenmuseum in El Paso

Bild von Richard Wurdel





Mittwoch 18.05.2016 11:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1018 hPa

Wenn der LKW nicht unter dem Telefonkabel durchpasst
An die 50 Haushalte ohne Telefon und wir sind immer dabei

Gestern Nachmittag ging das los, kein Telefon, kein Internet und zunächst mein man ja immer, man habe 2 Kabel vertauscht und im Haus sei irgendetwas kaputt, aber als nach eingehender Suche bei uns kein Fehler zu entdecken war, reif ich schließlich bei Movistar an. - Das ist nicht so ganz einfach, da jemand an den Hörer zu bekommen, besonders wenn man den Wunsch hat, mit einem Menschen zu sprechen und nicht mit Maschinen. - Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen ab einem entsprechenden Alter damit gar nicht mehr klarkommen, oder eben, wenn man die Sprache nicht richtig beherrscht. - Immerhin, ich habe es geschafft, wir bekamen sogar den so wichtigen Code für den Vorgang, das ist der Beweis, dass wirklich da was aufgenommen wurde. - Ein bisschen später kommt der Nachbar, fragt, ob bei uns auch kein Telefon sei und das war für uns eine Erleichterung, da dann das Problem nicht bei uns liegt. - Später fahre ich dann nach El Paso und sehe auch dem Weg dorthin ein dickes Telefonkabel auf der Straße liegen und einen umgerissenen Pfosten und schon war klar, das wird ein größeres Problem. - Ein Nachbar erzählte, ein LKW habe das Kabel erwischt, den Posten umgerissen und alle Leitungen seien gerissen. - Ob der LKW zu hoch war, oder das Kabel zu tief, keine Ahnung, aber so wenig befahren ist die Straße gar nicht und da haben mehr als 30 Jahre alle LKW durchgepasst. - Jetzt kommt eine Fremdfirma, die haben angeblich solche dicken Kable auf Lager und auch den Pfosten und der optimistische Herr von Movistar meinte, das sei heute Abend, spätestens morgen aber erledigt. - Meine Frage, ob die das nur flicken, oder ein komplett neues Kabel verlegen konnte, oder wollte er nicht beantworten aber anderthalb Tage ohne Internet, das ist für eine Firma, welche über dieses Medium arbeitet, und Geld verdient, ein bisschen schlecht. - Im Lauf des Vormittags kamen dann wichtige Leute mit Helmen zum Gucken, aber bis Mittag war noch kein Handschlag getan.

Gut, dass keine Hochsaison mehr ist, so konnten wir nun den Eigentümer eines Ferienhauses fragen, welches gerade leer steht, ob wir denn nicht heute, und vielleicht auch morgen noch dort unser Büro sporadisch aufschlagen könnten.- So sitzen wir hier, in der schönen Casa Álida, da können wir eigentlich zu Fuß hinlaufen und unseren Gästen und Lesern Zeugnis ablegen, dass es uns noch gibt und dass wir nur aus den genannten Gründen seit gestern Nachmittag nicht arbeiten konnten. - Wir sind auch telefonisch nur über das Mobiltelefon zu erreichen, so lange die Kabel noch durch sind, so lange wird sich das auch nicht ändern. - Sollten Sie uns also dringend erreichen müsse per Telefon, dann wählen Sie ++ 34 649 267 319. - Per Email sind wir wieder zu erreichen ohne Problem, es macht ja wirklich keinen Unterschied, ob wir Ihnen aus Tajuya Süd oder Tajuya Nord schreiben. - Vor ein paar Jahren, da hatten wir schon mal einen ähnlichen Fall, allerdings waren wir da aus einem anderen Grund ohne Netz, die ganze Gegend war drei Tage lang ohne Strom. - Das war Weihnachten und haben uns damals eine Zweigstelle in einem Büro in El Paso eingerichtet, aber man hat eben in seinem eigenen Büro die schnellen Handgriffe und waren dann sehr froh, als wir nach drei Tagen dann wieder Strom bekamen. - Es hatte stark geregnet, einige Transformatorenhäuschen standen unter Wasser und irgendwie war der, welcher unsere Gegend versorgt, der letzte auf der Liste welcher repariert worden ist.




Niedergestreckt




Nur Anschiss unter dieser Nummer





Dienstag 17.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Aprende llorando y reirás ganando

Lerne weinend und du gewinnst lachend. - Wer hart lernt und sich akribisch vorbereitet, der hat es dann leichter, lachend seinen Erfolg einzufahren.





Bild von Wolfgang Hempel





Montag 16.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte24 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Wir sind fast wieder da, wo wir vor 16 Jahren bereits waren
Zumindest touristisch gesehen

12.888 internationale Gäste kamen im April über unseren Flughafen nach La Palma. - Das ist eine erfreuliche Zahl, und darüber hinaus reisen ja auch noch internationale Gäste über Madrid oder Barcelona an, so dass man diese Zahl wohl noch nach oben korrigieren sollte. - Im Jahr 2013 war der absolute Tiefstand erreicht, in dem Monat kamen lediglich 7.923 Gäste aus Mitteleuropa zu uns, so freuen wir uns schon gewaltig, dass wir touristisch wieder deutlich zulegen konnten. - Dabei vergessen wir allerdings auch mal gerne oder pragmatisch, dass wir im April 1999 knapp über 13.000 Gäste aus Mitteleuropa begrüßen durften, also etwa genau so viele, wie im Vergleichsmonat dieses Jahres. - Danach ging es bis 2013 immer bergab mit den Zahlen, erst 2014 wieder nach oben, um eben dann jetzt im Frühjahr 2016 etwa die Zahlen zu haben, welche wir vor 16 Jahren bereits hatten. - Also Vorsicht mit Superlativen und im Jahr 1999 hatten wir noch viel weniger Gästebetten, also sind die Auslastungen noch längst nicht wieder da, wo sie schon mal waren. - Aber es bewegt sich wieder deutlich mehr auf der Insel und zu den Tagen der Transvulcania wollte man fast den Eindruck gewinnen, La Palma sei nun wieder im touristischen Glück angekommen. - Ein bisschen im Alltag sind wir dann aber schnell wieder zurück, jetzt lässt das Geschäft deutlich nach, auch wenn der Mai dieses Jahres noch deutlich besser ist, als der Mai des vergangenen Jahres.

Fragzeichen stehen noch über den angekündigten Verbindungen mit Schweden und Dänemark, laut beworben, aber ich kann noch keine konkreten Flugpläne finden. - Auch dürfen wir abwarten, wie sich im Sommer der nationale Tourismus entwickelt, früher, also vor dem, was wir hier "Crisis" nennen, da war die Insel in den Monaten Juli und August von komisch spanisch-sprechenden Menschen belegt, die immer genau das Gleiche von uns behaupten. - In den beängstigenden Jahren der Krise waren diese Leute so gut wie ganz verschwunden, erst seit 2014 machen sich Besucher vom Festland wieder stärker bemerkbar. - Nicht, weil Spanien einen dicken Aufschwung genommen hätte, aber die Zahl der Arbeitslosen sinkt nun kontinuierlich und wer immer noch Geld hatte, der traut sich inzwischen, das schon wieder auszugeben. - Es bleibt aber weiterhin schwierig, aus den Zahlen der nationalen Flüge die Reisenden zu ermitteln, welche aus touristischen Gründen zu uns kommen, und wer aus anderen Veranlassungen reist. - Warum nun auf La Palma wieder der Tourismus wieder deutlich zugelegt hat, das lässt sich leicht erklären. - Es gibt wieder deutlich mehr Flugverbindungen aus Mitteleuropa, vor allem aus Deutschland zu uns. - Das alleine reicht schon aus, die Zahl der Urlaubsgäste zu erhöhen, darüber hinaus profitieren unsere Hotels inzwischen auch vom so genannten "Arabischen Frühling", dem ja wohl das Klima deutlich verrutscht scheint. - Da schließt sich auch gleich meine Warnung an, wir dürfen nun nicht die Zuwachszahlen der letzten Jahre so hochrechnen, dass wir in fünf Jahren dann plötzlich dreimal so viele Gäste auf der Insel erwarten. - Und wer sich als Politiker heute mit stolz geschwellter Brust hinstellt, und den Zuwachs an Gästen als Ergebnis der eigenen Arbeit darstellt, der sollte sich schlichtweg schämen. - Aber da ist zumindest unsere Rätin Alicia Vanoostende angenehm zurückhaltend und zeigt sich zufrieden mit den Gästezahlen, prahlt aber damit nicht herum. - Im Anschluss die Übersicht, wie viele Fluggäste auf unserem Flughafen in den Monaten April der letzten 13 Jahre angekommen sind. - Ich stehe nicht jeden Tag am Flughafen und zähle Leute, deswegen stammen dieses Zahlen aus den ganz langsamen Statistiken des spanischen Flughafenbetreibers AENA.

Und noch frisch über den Ticker hereinbekommen. - Der "Condé Nast Traveler" hat dem Hotel "Hacienda de Abajo" in Tazacorte den Preis: Bestes Landhotel in Spanien verliehen. - Dieses "emblematische Hotel", so ist die Bezeichnung der Kategorie, hat schon mehr Preise erhalten und nun kommt noch diese hohe Auszeichnung hinzu. - Einfach nur Chapeau und das ist nicht nur gut für das Hotel, sondern auch für die ganze Insel.






  April  

 Gesamt 

 National 

International

1999

 

 

13.058

2000

 

 

12.509

2004

41.255

30.071

11.184

2005

41.281

30.207

11.074

2006

47.747

36.788

10.959

2007

49.021

38.566

10.455

2008

41.481

31.735

9.746

2009

44.935

34.944

9.991

2010

36.257

28.307

7.950

2011

43.364

33.695

9.669

2012

38.425

29.539

8.886

2013

29.136

21.213

7.923

2014

35.145

25.258

9.887

2015

37.700

27.864

9.836

2016

42.566

29.612

12.954





Montag 16.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A poco viento, remos sin cuento

Bei geringem Wind, unzählige Ruder. - Stammt noch aus der Zeit der Segelschiffe, wenn der Wind nicht weht, dann muss man rudern, um voran zu kommen. - Was du nicht im Kopf hast, musst du in den Beinen haben und der Igel muss schlauer sein als der Hase, weil er nicht so schnell ist.





Im Seidenmuseum, El Paso

Bild von Richard Wurdel





Sonntag 15.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Keiner spricht mehr über Politik
Neuwahlen, aber nichts ist neu

Die Erzeugerpreise für Bananen, Barcelona ist wieder Meister und lebt Julio Iglesias wirklich noch? - Gut, es gibt auch noch andere Tagesthemen hier auf der Insel, aber nicht wirklich viele, sollte wirklich in diesem Jahr das Sommerloch vorgezogen worden sein? - Ein Thema ist allerdings so gut wie komplett verschwunden, keiner will mehr über Politik reden, dabei war das doch vor Wochen noch unser Lieblingsthema. - Lass mich in Ruhe damit, ist ja sowieso egal und ich frage mich langsam, ob die alle mit dem falschen Fuß aufgestanden sind? - Neuwahlen, nachdem man sechs Monate Zeit hatte eine Regierung zu bilden. Neuwahlen, und nichts ist neu, es treten die gleichen Kandidaten, oder sollte man Unkandidaten sagen an, was soll sich also ändern? - Woanders nennt man das Perspektivlosigkeit und das ist es wahrscheinlich, warum darüber keiner mehr reden will. - Es ist auch sowieso alles gesagt, die Konservativen entpuppen sich als so konservativ, dass sie sich überhaupt nicht mehr bewegen und die als Erneuerer angetretenen als Verweigerer. - Dabei muss man leider sagen, alle haben versagt, vielleicht haben sich einige ein bisschen mehr Mühe gegeben als andere, aber man steht ohne Regierung da und lässt das Volk einfach nochmal wählen. - Das erinnert so ein bisschen an zwischenspeichern und dann erneut spielen, und wie pfiffig doch meine jüngere Tochter ist, die immer eine Escape-Taste aus der Tastatur in ihrer Tasche trägt. - Nur für den Fall der Fälle, dass man mal wieder über sich und seine Unfähigkeiten lachen müsste.

Über Sarkasmus kann man noch lachen, über Zynismus eher selten und ich frage mich tatsächlich, wie denn jetzt die Parteien bis zum 26 Juni Wahlkampf machen wollen, nachdem sie über Monate hin alles an Phrasen und Beschimpfungen bereits benutzt haben, welche parteipolitische Auseinandersetzungen überhaupt hergeben. - Was sollen denn jetzt diese gleichen Gesichter dem Wahlvolk erzählen, ohne dass es wie eine Verarschung klingt? - Wählt so lange bis es uns gefällt? - Natürlich will da keiner mehr darüber reden, man wird wütend oder traurig, wenn man sich länger damit beschäftigt und das braucht doch keiner, sondern seine ganze Kraft, um den Alltag zu meistern. - Wahrscheinlich ist das Volk längst bei der höchsten Bestrafung angekommen, der Nichtbeachtung, das ist etwa so, als würden auf dem Fußballplatz die Leute alle dem Spielfeld den Rücken zukehren. - Die andere Möglichkeit wäre die wütende, die nach robuster Revolution klingende, so wie das der auch international bekannte Autor Alberto Vázquez Figueroa mal gesagt hat: So lange man nicht 20 Politiker und 20 "Bänker" nimmt und diese aufhängt, so lange gibt es für dieses Land keine Lösung. - ("Hasta que no se coja a 20 políticos y 20 banqueros y los ahorquen, este país no tendrá solución") - Es gäbe im "Código Penal" sicherlich einen Paragraphen, welcher diesen Ausspruch zur Straftat erklärt, aber kein einziger Politiker hat es gewagt, gegen Alberto Vázquez Figueroa die Stimme zu erheben und das ist das eigentlich Erstaunliche, nicht der Spruch selbst. - Ich denke die Escape-Taste wäre in dem Fall eine mögliche Lösung, zurück zu Start, ziehe keine 4.000 Euro ein und tu einfach so, als wäre nie was gewesen. - Und sprich nie wieder über Politik. - Ich habe es versucht, ehrlich, bin aber gescheitert…




Bild von Wolfgang Hempel





Sonntag 15.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A pan duro, diente agudo

Dem harten Brot, spitze Zähne. - Man sollte versuchen, für alle Aufgaben die entsprechenden Werkzeuge bereit zu halten.





Bild von Richard Wurdel





Samstag 14.05.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Der Sommer auf La Palma beginnt am 40. Mai
Stimmt, stimmt nicht, stimmt, sti…

Das wäre theoretisch der 9. Juni, wenn man das mal umrechnet, aber es geht gar nicht um genaue Termine, sondern mit dem Spruch will man ganz einfach nur ausdrücken, dass der Sommer hier sehr spät beginnen kann. - Aber natürlich nicht immer, wir hatten auch schon mal im Mai bereits den Beginn der Waldbrandsaison und das braucht doch niemand, aber wenn so gar kein Wind geht, dann ist es im Mai auch auf der Westseite ziemlich frisch im sogenannten Wonnemonat, weil dann die Wolken nicht aufgelöst werden. - Was uns im Sommer vor dem Vertrocknen rettet, das kann im Frühjahr nerven, zumindest dann, wenn in Mitteleuropa bereits die Temperaturen an die 30 Grad Marke an manchen Tagen streben, und wir uns hier mit den 20 Grad herumschlagen. - Heute sieht das schon wieder ein bisschen angenehmer aus, denn die 17 Grad von gestern waren dann doch ein bisschen verstörend für unsere Kanarität, aber wichtig ist halt immer der Wind. - Weht gar kein Lüftchen, dann kann die feuchte Luft nicht über die Sperrschicht aufsteigen, welche sich bei uns meist zwischen 900 und 1.400 Metern bildet und dann liegt der untere Teil der Insel in den Wolken. - Darüber scheint dann auch wieder die Sonne und es entstehen interessante Bilder wenn man auf den Roque hochfährt, aber wer es warm haben will, der guckt ein bisschen entfremdet. - Der Sommer kommt hier halt meist langsam in die Gänge und meist bedeutet das dann für den Mai Durchschnittstemperaturen von 18 - 20 Grad und nicht mehr. - Was ungewöhnlich war in diesem Frühjahr, erst die Monate April und Mai waren von den Temperaturen her "normal", Dezember, Januar, Februar und März hingegen bis zu 2 Grad wärmer als die entsprechenden Durchschnittstemperaturen. - Und eben das fast komplette Fehlen der Niederschläge in den sonst regenreichsten Monaten des Jahres und dann eben der Hammer, im Mai fielen dann mit 22 Millimeter mehr als im Januar, Februar und März zusammen.

Die Gesamtregenmenge in diesem Winter an unserem Standort, mitten im Aridanetal, sind lediglich 152 Millimeter, wovon die Hälfte der Oktober 2015 brachte, mit 79 Millimeter. - Gemeint ist mit "Winter" der Zeitraum Oktober bis April, aber hier müssen wir den Mai jetzt noch mit einbeziehen, da er ja mit 22 Millimetern der zweitregenreichste Monat des Winters war. - Meistens regnet es im Mai überhaupt nicht mehr, aber auch dafür gibt es Ausnahmen, Mai 2004 (42 mm) und 2007 (34 mm) - Das ist dann schon bemerkenswert und theoretisch kann der Mai sogar noch mehr bringen, aber die Großwetterlage gibt das nicht wirklich her, denn auf dem Nordatlantik hat sich bereits wieder die bekannte und fast ewige Anordnung von Azorenhoch und den nördlich davon von Ost nach West ziehenden Tiefs eingespielt. - Das Azorenhoch sorgt dann auch für den Passat, den Wind, welcher bei uns dann aus Nordost auf die Insel weht. - Man sagt, an die 300 Tage im Jahr weht der Passat, also darchaus kann man dann schon die Kontinuität basteln, welche es in unserem Wettersystem eigentlich gibt. - Auch dient ja der Atlantik als ausgleichender Faktor, so kann es aber dann im Sommer bei Hitze zu der lustigen Situation kommen, dass es in der Höhe wärmer ist, als unten. - Es stimmt also nicht grundsätzlich, dass es nach oben hin immer kälter wird, es kommt auf die Wetterlage an und zusätzlich gibt es auf der Insel noch jede Menge an eigenen Klimazonen, wo wieder ganz besondere Bedingungen gelten. - Einfacher ausgedrückt, wer ein bisschen mobil und aktiv ist, der findet immer sein Eckchen hier auf der Insel.





Bild von Wolfgang Hempel





Samstag 14.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser

Tilellit Dúo


Heute, Samstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, spielt das Tilellit Dúo im Kulturhaus Los Llanos im Rahmen des "Ciclo de Cámara Cándido Camacho". Zur Aufführung kommen Werke von Spitzen-Komponisten voller Farbe, Bewegung und Traumhaften, vermischt mit musikalischen Spielen, deren Textur und Form nahe der Physik scheinen; und wieder folgen theatralische Stücke voller Emotionen.

Noemi Brito und Ciro Hernández führen uns mit diesem Konzert auf eine emotionale Reise - einem Klangbild, das die Kreativität von Tasten und Saiten beschreibt. Piano und Cello und Bewegung - eine harmonische Kombination.

Mit dieser Konzertreihe - die Idee stammt von Seca Herrera - soll die Annäherung der Kammermusik an das Publikum auf eine neue Art erfolgen.

Das Kulturamt von Los Llanos unterstützt dieses Konzert. Idee und Leitung liegen bei Seca Herrera.

Eintrittskarten kosten 8 €, Studenten und Rentner zahlen 5 €






Freitag 13.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 17,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad

Heiliger Bimbam
Meine Quelle, deine Quelle…

Es geht mal wieder um die Heilige Quelle, die Fuente Santa an der Südspitze der Insel und wieder gibt es Spannungen zwischen der Gemeinde Fuencaliente und der Inselregierung. - Alle sind sich nur in einem Punkt einig, es wäre für den Ort, und natürlich für die ganze Insel wunderbar, wenn man diese Thermalquelle doch endlich als touristische Attraktion nutzen könnte. - Über zehn Jahre ist es jetzt her, dass man diese Quelle wieder entdeckt hat, nachdem die beim Ausbruch des San Antonio im Jahr 1677 von dessen Lavamassen bedeckt worden war. - Gegen Schwiegermütter, Syphilis und Hinkebeine soll angeblich das warme Wasser gut helfen, und früher, also zu der Zeit vor dem Scharmützel mit der Lava, war die Fuente Santa auf unserer Insel bereits landesweit bekannt und berühmt. - Mit Geld vom Cabildo Insular und sogar des Gobierno de Canarias hat man jahrelang versucht die Quelle wieder frei zu legen, aber es gelang eben erst nach vielen Versuchen, an das Wasser zu kommen. - Man beschreibt die Menge des Wassers unterschiedlich, bei Flut scheint sich auch Meerwasser mit dem Thermalwasser zu vermischen und man spricht zwar immer von den kurativen Wirkungen des Wassers, aber es ist keine Analyse zur Hand, welche das eben bestätigen könnte. - Macht ja auch nichts, wer seinen Katzen Globuli gibt, selbst aber zum Kassenarzt rennt, der muss glauben und nicht wissen und so verkauft man uns diese Quelle auf einem Niveau mit Vichy oder Bad Nauheim, oder wie das jetzt aktuell wieder aus der Gemeinde klingt, als bestes Bad des Atlantik. - Mich machen solche Superlative immer ein bisschen nervös, besonders wenn wir eben den lokalen Hickhack und Bimbam kennen, der sich zwischen der Gemeinde Fuencaliente und der Inselregierung um die Zukunft der Heiligen Quelle immer wieder zeigt.

Aus der Gemeinde kommt nun eine flammende Presseerklärung, wie man sich denn die Zukunft der Nutzung der Fuente Santa vorstellt und natürlich hätte nur die Gemeinde das Sagen. - Und das ausgerechnet aus der Gemeinde, in welcher ein Sozialist den Bürgermeister stellt, wo doch auch der Inselpräsident aus dieser hehren Verbindung stammt und doch hier zumindest Einklang herrschen sollte. - Ist aber nicht und so vermutet man nun den immer noch spürbaren Einfluss des Pedro Nolasco hinter der Geschichte, denn dieser Mann war viele Jahre Bürgermeister in der Südgemeinde und dessen Gruppierung UPF (Unión Progresista de Fuencaliente) unterstützt den jetzigen sozialistischen Bürgermeister Luis Torres. - Man sagt, Pedro Nolasco wäre es egal, wer "unter ihm" Bürgermeister im Süden sei, und er hatte seinerzeit schon Investoren, welche an der Nutzung der Fuente Santa interessiert seien. - Er hatte sogar schon Bürgerbeteiligungen verkauft, was eigentlich eine gute Idee ist, aber daran wären dann nur Bürger der Gemeinde beteiligt, nicht aber des Restes der Insel. - Man vermutet den Einfluss dieses "Granden" der südlichen Gefilde, das ist allerdings nicht offiziell, aber man kann natürlich verstehen, dass die Inselregierung andere Interessengruppen vertritt, als die lokalen Kräfte. - Wer da "hinter" der Inselregierung stehen soll, das ist gar nicht zu sehen, denn eigentlich waren sich dort die drei Parteien PP, CC und PSC immer einig, dass die Fuente Santa nicht lokal gesteuert werden soll, sondern ein inselweites Interesse an dieser natürlichen Ressource besteht. - Die Gemeinde will sogar noch mehr, die wollen auch noch ein Museum (El Museo de la Fuente Santa) und ein Badehaus im Ort (Centro Termal) und dort, wo die Heilige Quelle selbst ist, dort soll ein historisches Bad entstehen, das "Balneario Histórico". - Also nicht das Projekt, welches nach der internationalen Ausschreibung den Wettbewerb gewonnen hatte, sondern eine andere Kiste. - Das ist natürlich ein klarer Affront gegenüber der Inselregierung, welche viel Geld ausgegeben hatte, um diesen internationalen Wettbewerb um das beste Projekt eines Thermalbades für den Süden zu erstellen. - Was beide Interessen aber immer noch nicht geklärt haben ist allerdings eine große bürokratische Hürde, denn dort, wo das Badehaus hin soll, sei es nun das Projekt des Cabildo Insular, "Piedra de Fuego" oder das historische Badehaus, beide können nach den jetzigen Auflagen des Landschaftsschutzes dort gar nicht gebaut werden. - Die Inselregierung versucht derzeit die Nutzungsbedingungen für den Schutzraum (Monumento Natural de Los Volcanes de Teneguía) dort so weit zu verändern, dass doch eine gewerbliche Nutzung möglich ist. - Ob das rechtskräftig gelingt, das ist noch eine ganz andere Frage und man kann nach den jetzigen Streitigkeiten eigentlich davon ausgehen, dass sich Inselregierung und die Gemeinde in Sachen Heiliger Bimbam sogar vor weltliche Gerichte zerren werden. - Darüber hinaus verliert die Insel und auch die Gemeinde viel Zeit und Geld, da man leider damit rechnen muss, dass diese Streitigkeiten eine Nutzung der Thermalquelle noch weitere Jahre verzögern können.




Hat nichts mit der Heiligen Quelle zu tun sondern soll ein TV-Tipp sein über die Anstrengungen der Transvulcania





Freitag 13.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A pan de quince días, hambre de tres semanas

Dem fünfzehn Tage alten Brot, den Hunger von drei Wochen. - Wer drei Wochen Hunger gehabt hat, der isst auch Brot, welches bereits fünfzehn Tage alt ist. - Unter extremen Bedingungen ist jeder bereit, außergewöhnliche Maßnahmen in Kauf zu nehmen.





Bild von Richard Wurdel





Donnerstag 12.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 19,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Freie Parkplätze für freie Bürger
Als hätten wir keine anderen Probleme

Sei Monatsanfang gibt es in Los Llanos nun Kurzparkzonen, die Blaue Zone genannt, und diese Stellflächen in der Innenstadt sind nicht nur kostenpflichtig, sondern eben auch nur zeitlich begrenzt nutzbar. - Sinn der Geschichte ist, Platz zu schaffen, um Kunden in die Stadt zu locken, die dann eben für die Zeit ihres Einkaufes einen Parkplatz nah der Geschäfte finden. - Ganz unterschiedlich allerdings sind die Ansichten darüber, wie lange denn so ein Einkauf dauern kann, meine Tochter und ich differieren dabei um mehrere Stunden. - Papiere beim Steuerberater abgeben, Geld einzahlen auf der Bank, Hose von der Reinigung holen, Oliven kaufen bei Marta und schnell wieder nach El Paso, weil die Luft dort einfacher zu atmen ist, das dauert 35 Minuten. - So lange braucht meine Tochter den ersten Kaffee zu trinken, um dann den kommenden Einkaufszug zu planen und so kommt auch reichlich Kritik daran, dass die Kurzparkzone den Einkaufswilligen zu wenig Zeit lassen würde. - Eine knappe Stunde ist die maximale Dauer, aber wir erinnern uns doch daran, wie das schon vor 40 Jahren bei den Parkuhren in bayrischen Kleinstädten war, man wirft einfach Geld nach und alles ist gut. - Ob das kontrolliert wird, dass ein Fahrzeug nach der knappen Stunde nicht bewegt wurde, das weiß ich nicht, wir haben da einfach noch keine Erfahrung, ist ja noch alles viel zu frisch. - Wo diese Parkplätze eingerichtet sind, auch das ist immer wieder Tagesthema und es scheint sogar auf der politischen Kleinkunstbühne im Tal momentan kaum ein anderes Problem zu geben, als die Blaue Zone in Los Llanos. - Nach ersten Blicken scheint das aber zu funktionieren, man bekommt inzwischen in Los Llanos Parkplätze in der Blauen Zone, also in der Innenstadt und damit muss man den Befürworten eigentlich Recht geben. - Meist waren es Anwohner, aber auch die Mitarbeiter der Geschäfte selbst, welche den möglichen Kunden die Parkplätze weggenommen haben und die müssen jetzt eben einen längeren Weg vom neuen Parkplatz zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, oder doch endlich den Stellplatz in der Tiefgarage des Wohnblocks bezahlen.

Eine private Firma übernimmt den Betrieb, oder sollten wir sagen Überwachung dieser Kurzparkzonen, die Stadt Los Llanos erhält dafür lediglich 10% der eingenommenen Gebühren, welche in die Parkautomaten gesteckt werden. - Diese sind reichlich vorhanden, die Kritik, dass man diese suchen müsste, zerschellt gänzlich, und auch die Benutzung dieser Apparate ist einfach, man muss nicht einmal die eigene Autonummer eingeben, wie das in der Hauptstadt der Fall ist. - Fraglich ist eher, ob denn diese Blaue Zone dem Parkhaus der Stadt schadet und hier bin ich wohl gespannt auf die Erfahrung der kommenden Monate, denn es ist ja nicht anzunehmen, dass nun die Anwohner und die Pendler das Parkhaus nutzen werden, die Hauptklientel des Parkhauses sind eben genau die Nutzer, für welche man nun die Blaue Zone eingerichtet hat. - 350 Stellplätze gibt es in der Innenstadt von Los Llanos nun, welche unter dieser Bedingung genutzt werden können und auch die Diskussion, ob denn 70 Cent für eine knappe Stunde teuer sein oder nicht, scheint allgegenwärtig und überlagert sogar unsere Empörung über die Kriege auf dieser Welt. - Das war nun wohl zu bissig ausgedrückt, aber es ist schon erstaunlich, wie robust und präsent uns diese alltäglichen Geschichten wie Parkplätze in den Innenstädten von wirklich wichtigen Dingen abhalten. - In Santa Cruz hatte man das schon vor Jahren, als man die vielen Stellplätze verlor, dort wo heute der, immer noch unvollendete Stadtstrand liegt, aber dort scheint die Diskussion inzwischen verjährt zu sein, oder man hat sich einfach an die Umstände gewöhnt. - Vor ganz vielen Jahren gab es in Los Llanos ja auch schon mal Kurzzeitparkplätze, damals noch mit Parkscheiben, aber als es zur Verteilung der Strafen kommen sollten, klagten ein paar Bürger dagegen und bekamen Recht, weil es keine Gemeindeverordnung über diese Praktiken gab. - Die gibt es heute wohl, allerdings steht immer noch die Frage im Raum, ob denn ein privates Unternehmen, also hier der Betreiber und Überwacher der Parkuhren, überhaupt Strafen verkünden und kassieren darf.






Donnerstag 12.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser

15. Mai, Flohmarkt Santa Cruz






Nein, manchmal finde ich es nicht so lustig, den Stand von "SOS La Palma" auf dem Flohmarkt von Santa Cruz vorzubereiten. Tagelang vorher drehen sich meine Gedanken nur darum, wie ich unsere Flohmarkt-Teilnahme in diesem Medium ankündige, damit das Interesse geweckt wird, damit Käufer und Spender zu uns kommen. Und dann, am Flohmarktsonntag selbst, stehen wir - Sybille und ich - ab 8 Uhr auf dem Parkplatz vor der Marina und warten, dass uns der Stand zugeteilt wird. Sybille hat es gut, sie ist Frühaufsteherin. Meine Augenlider sind noch ziemlich schwer. Dann Auspacken der Kisten und Taschen, Sybille ist ziemlich aktiv, ich werde nur langsam wach. Und dann, wenn ich den für uns "magischen" Satz gesprochen habe "Das wird heut nix!!" geht es meistens los.

Wir sind inzwischen bekannt dafür, dass es an unserem Stand gute und sehr preiswerte Dinge gibt. Alles Geschenke von Freunden und Bekannten. Manchmal auch ganz besondere. So bringt uns Reiner aus Salemera immer mal wieder seine neuesten Keramiken, hinreißende Mäuschen oder Vögelchen auf Schwemmholz oder dekorative Kugeln mit Fantasiegeschöpfen. Einmal bot uns ein Freund zwei Kinderreisebetten und Kinderhochstühle an. In meinem Auto konnte ich sie nicht transportieren. Er versprach, uns die Sachen punkt 8 Uhr zu bringen und um 14 Uhr wieder abzuholen, was nicht verkauft war. Gesagt - getan. Ich war voller Hochachtung und Freude, nicht nur, weil er kein Morgenmuffel war, sondern auch, weil es zum Flohmarktende nichts mehr abzuholen gab. Und ich werde nicht das Gesicht einer jungen palmerischen Mutter vergessen, die nach dem Preis eines Kinderstuhles fragte. Ein Gesicht voller Überraschung und ungläubiger Freude. Wir überlegten uns dann, dass unser Stand zuständig ist für dreifache Freude. Erst mal freuen wir - Sybille und ich - uns natürlich, wenn es in unserer Kasse klingelt, dann strahlen unsere Kunden, wie diese junge Mutter und am Schluss - so denken wir doch - können wir auch ein Lächeln auf Gesichter von Bedürftigen zaubern.

Immer wieder verblüfft uns ein deutsches Ehepaar, Besitzer eines Geschäftes in Santa Cruz, mit seinen großzügigen Spenden. Als die Spende einmal besonders hoch war und die beiden unsere fast erschrockenen Gesichter sahen, meinten sie, es ginge ihnen so gut und sie wollten deshalb einfach etwas weiter geben ....

Einmal, während des größten Trubels am Stand, drehte ein junger Mann - geduldig wartend - einen Schein in der Hand. Nein, er wolle nichts kaufen, er wäre nur so beeindruckt von unserer Arbeit und wolle, wie auch in seinem letzten Urlaub, einfach nur etwas spenden!

Nur am Rande bemerkt: der Verein "SOS La Palma - ayuda para los Palmeros" konnte seit dem Jahr seines Bestehens 2013, fast 35.000 € in Form von Sachspenden, an die Bedürftigen dieser Insel weitergeben.

Bein nächsten Flohmarkt am 15. Mai, von 9 bis 14 Uhr, Parkplatz an der Marina, ist SOS wieder dabei






Mittwoch 11.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 20,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Man könnte es auch Kurznachrichten nennen

Das Tief ist "durch" und wird in den kommenden Tagen Mitteleuropa beglücken, so dass wir die umgekehrten Wetterverhältnisse (Deutschland 26 Grad, La Palma 16 Grad) dann doch wieder hinter uns lassen können. - Viel Regen war das jetzt nicht in den letzten Tagen, aber geholfen hat das schon, auch wenn der Mairegen nicht allen gefällt. - Heriberto hat da auch noch den Spruch für Mairegen nachgereicht, "Agua en mayo, hasta a las piedras le hace daño" - "Wasser im Mai schadet selbst den Steinen" und das soll wohl darauf hinweisen, dass in der Landwirtschaft in unseren Breite so später Regen nicht immer Segen bedeutet. - Der Wind war nicht so heftig wie angekündigt, aber gerade gestern trat der dann doch noch auf und störte auch den Flugverkehr. - Die Iberia aus Madrid wurde nach Tenerife umgeleitet und die Condor aus Stuttgart landete erst nach dem zweiten Versuch, da Scherwinde den Anflug kompliziert gestalteten. - Es konnten aber dann im weiteren Verlauf alle weiteren Flüge landen, der Wind ließ wieder nach und die Situation konnte sich entspannen. - Für den weiteren Verlauf der Woche ist Hochdruck wieder unser Begleiter, also mit Passat und Wolken im Osten und Sonne bei uns im Westen.

Unsere Weine aus dem Norden der Insel überzeugen immer wieder auf internationalen Messen. So haben der Vega Norte Albillio Criollo und der Vega Norte Rose auf dem Concours Mondial de Bruxelles 2016 wieder Medaillen abgeräumt. - Der Albillio Criollo sogar eine Goldmedaille und der Rose Silber, wobei selbst der "normale" Weiße von Vega Norte im Moment einer der gefälligsten Weißen der Insel ist. - Aber man sollte darauf achten, den Jahrgang 2015 zu bekommen, die Abfüllung aus 2014 hat schon deutlich abgebaut, ist aber noch im Handel. - Das passiert halt nach den großen Ernten der letzten beiden Jahre, ich darf daran erinnern, dass im Jahr 2013 die lokalen Weißweine bereits im Oktober ausgetrunken waren. - Warum immer nur der Keltereibetrieb "Sat Bodegas Noroeste de la Palma" für internationale Anerkennung sorgt, welcher Weine unter der Bezeichnung "Vega Norte" und "Acertijo" auf den Markt bringt, das wissen wir nicht so wirklich, denn La Palma ist voll von Bodegas, welche mindestens genau so gute Weine produzieren. - Ich tippe ganz einfach mal, dass nur "Vega Norte" sich auf diesen Messen anpreist, und die anderen Bodegas da keinen Nutzen drin sehen, oder ganz einfach Nachholbedarf in Sachen Eigenwerbung haben. - Zu kaufen kann man diese Weine übrigens im San Martín in El Paso, auch den Albillio Criollo und damit sind wir bereits beim nächsten Thema.

Was vor ein paar Wochen noch als Gerücht hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde ist nun mehr oder weniger offiziell, der San Martín Supermarkt in El Paso ist an die Gruppe Dinosol verkauft worden und wird zukünftig als Hiperdino den Kunden in El Paso zur Verfügung stehen. - Gezittert hatten aber weniger die Kunden, als vielmehr die Angestellten, denn es war länger nicht klar, ob denn alle Arbeitsverträge so weitergeführt würden oder ob man es über einen Konkurs abwickeln würde. - Das scheint nun klar zu sein, alle Angestellten werden übernommen und das ist ganz wichtig, viele der Mitarbeiter sind bereits über 20 Jahre dort beschäftigt und freuen sich jetzt natürlich ganz besonders über diese Entwicklung. - Für uns Kunden ist das auch erfreulich, der Hiperdino legt viel mehr Wert auf Lebensmittel als auf "Non-Food" und zukünftig wird man als im "San Martín" (und der wird immer so genannt werden) auf zwei Etagen dann Lebensmittel zu kaufen sein. - Ich habe in Las Palmas mal einen richtig großen Hiperdino gesehen, und die haben dort Ware, die ich noch nie im meinem Leben vorher gesehen habe. - Wir können also darauf hoffen, dass zukünftig das Angebot an Lebensmitteln damit auf La Palma noch reichhaltiger werden wird. - Ab 1. Juni wird umgebaut, dazu wird der Markt auch geschlossen. - Wie lange, das habe ich nicht herausbekommen, wahrscheinlich wissen die das selber noch nicht. - Und Non-Food, das gibt es auch im "Spar", oder der Ferretería gegenüber und wer "Fraper" oben bei der "ITV" noch nicht besucht hat, um Haushaltsgeräte oder Möbel zu kaufen, der ist eh selber Schuld.






Donnerstag 11.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 74 % - Luftdruck 1015 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A otro perro con ese hueso

Geh zu einem anderen Hund mit diesem Knochen. - Hiermit lehnen wir ein Danaergeschenk ab. - Für Menschen aus dem jetzigen Jahrtausend: Der nigerianische Prinz mit den 56 Millionen Euro Erbe ist vielleicht nicht ganz der Segen, für den er sich ausgibt, und in dem Fall reicht bloße Nichtbeachtung um Schaden abzuwenden, aber oft muss man den Knochen auch aktiv ablehnen.





Bild von Wolfgang Hempel





Dienstag 10.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Die Politiker wählen ein neues Volk
Am 26. Juni bitte Gesinnung wechseln

Seit Dezember des vergangenen Jahres ist Spaniens Regierung ein Auslaufmodell. - Allerdings haben diese Wahlen im Dezember 2015 kein Ergebnis gebracht, welches die politischen Parteien und deren Führung zufriedengestellt haben, also wird neu gewählt. - So lange, bis die Politiker endlich damit zufrieden sind und hier kommen wir eben zur, natürlich sarkastisch gemeinten Umkehrung der Demokratie, die Politiker wählen sich zukünftig ein neues Volk. - Sechs Monate Zeit eine Regierung zu bilden scheinen eh viel zu lang zu sein und irgendwie war es ja am Wahlabend bereits klar, es gibt keine einfachen Mehrheiten oder Pakte mehr. - Vier Parteien, allesamt rund um die 20% der Stimmen, dazu ein paar Regionalclowns und keine Chance auf einen Zweierpakt, die Zahlen geben das einfach nicht her. - Nicht mal eine große Koalition wäre möglich und eigentlich haben nur die Sozialisten um Pedro Sánchez und die (Neo)liberalen der Gruppierung "Ciudadanos" wirklich versucht, eine Regierung zu bilden. - Mariano Rajoy, immer noch Präsident hat es vorgezogen überhaupt keine Koalitionsversuche zu starten und Pablo Iglesias von der linken Podemos war mehr mit seiner Varofakisierung beschäftigt, als sich ernsthaft damit auseinander zu setzen, was denn Demokratie überhaupt bedeutet. - In sechs Monaten hat man es also nicht hinbekommen, aus Volkes Stimme Möglichkeiten zu formen, nun lässt man neu wählen, obwohl es ziemlich klar ist, dass es auch wieder keine einfachen Pakte geben wird.- Zwei Versuche gab es in der Zeit eine Regierung zu bilden, jedes Mal stimmte aber die Mehrheit im Kongress gegen den Vorschlag Pedro Sánchez von der PSOE im Pakt mit Ciudadanos zum Präsidenten zu machen. - Alle anderen Abgeordneten, außer Ana Oramas von der Coalición Canaria, waren gegen diese Regierung und auch eine erhoffte Spekulation über eine Stimmenthaltung der Partei Podemos ließ keine neue Regierung in Spanien zu. - Damit muss sich Pablo Iglesias dem Vorwurf aussetzen, eine neue Politik in Spanien verhindert zu haben, welche gerade er und seine Anhänger doch gefordert haben, und noch schlimmer, unter Umständen wird nach den Neuwahlen die Partido Popular erneut gestärkt hervorgehen, da viele Nichtwähler jetzt Stabilität einfordern könnten. - Die Umfragen hier sind nicht wirklich zu gebrauchen, die sind fast gänzlich von Interessegruppen gesteuert, aber es ist anzunehmen, dass Podemos Stimmen einbüßen wird. - Dem steuert man aber mit einen, zumindest für Podemos geschickten Bund mit der Izquierda Unida entgegen, also die ewigen Linken, die mit dem Karl Marx-Rauschebart, und die neuen Linken, die mit dem Pferdeschwanz, und ich weiß schon längst nicht mehr, ob Links denn eigentlich immer noch da liegt, wo ich es mal hingelegt habe…

Die Kandidaten bleiben allesamt die Gleichen, die Hoffnung, dass Mariano Rajoy von der Partido Popular seinen Platz räumt scheint ebenso wenig gegeben wie die Aussicht, dass Pedro Sánchez zugunsten von Susana Díaz aus Andalusien einen Schritt zurück macht, Albert Rivera von Ciudadanos und Pablo Iglesias von Podemos gelten ebenso als "gesetzt." - Also nichts Neues bei den Westgoten, und wir werden also wahrscheinlich wieder vor die Tatsache gestellt, dass nur ein Dreierpakt Regierungsmehrheit zulässt. - Von der Königsdisziplin der Demokratie, nämlich der Regierung in Minderheit, will hier keiner was wissen, geradezu panisch fürchtet man sich vor der Vorstellung, ohne bequeme Mehrheit, jeden politischen Schritt und Vorschlag mehrheitsfähig diskutieren zu müssen. - Positiv fällt allerdings auf, dass in Spanien keine radikalen Parteien Fuß fassen, weder von der einen fiktiven Seite noch von der anderen, mag auch mit daran liegen, dass man sich hier ausschließlich um innenpolitische Themen bemüht und absurde Ängste um irgendwelche "Leidkulturen" keine Rolle spielen. - Vielleicht sticht auch der Satz, neben der Partido Popular ist rechts kein Platz mehr, ich erinnere nur, dass Manuel Fraga, ein Franco-Minister, Gründungsmitglied der der Vorläufer der Partido Popular war, allerdings zeigen die heutigen Vertreter der Partei überhaupt keine rechten Ambitionen mehr und wenn ich an die lokalen Politiker auf den Kanaren der Partido Popular denke, dann wäre eine Nähe zu rechter Gesinnung sogar als absurd zu bezeichnen. - Es ist halt nicht immer das drin, was draufsteht, besonders wenn man immer noch mit dem Schwert der Ideologien eher teilt als formt. - Was nun auch wieder zur Wahl stehen, welche Abgeordneten der Insel kommen nach Madrid, in den Kongress, oder auch den Senat, und hier hofft erneut unsere gute Freundin Loly Padilla in den Reihen der PSC/PSOE ein Ticket nach Madrid zu bekommen, genau so wie ihr Parteifreund Franzisco Paz das für den Senat anstrebt. - Die anderen Parteien haben sich noch nicht geäußert, ob sie andere Personalien bringen, als man das im Dezember 2015 gemacht hat. - Niemand erwartet allerdings große Änderungen, allerdings sind die Zahlen des Arbeitsmarktes weiterhin stabil-hoffnungsvoll. - Die Zahl der Arbeitslosen sinkt seit Oktober 2013 saisonbereinigt kontinuierlich, und man wird nun endlich neue Grafiken zeichnen müssen, wenn wie erwartet, im Mai dieses Jahres die Zahl der Arbeitslosen erstmalig wieder unter die 4 Millionen Marke sinken könnte. - Böse Zungen behaupten ja auch, es sei völlig egal, ob Spanien eine Regierung hätte, so lange rund ums südliche Mittelmeer "Arabischer Frühling" herrscht, und in der Türkei ein humorfreier Knilch, findet in Spanien ein touristischer Sommer statt.




Wenn die X-Achse doch Null wäre, und nicht 4 Millionen...




Aber seit Oktober 2013 sinkt die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich




Allerdings sind nur rund 10% der neu ausgestellten Arbeitsverträge unbefristet, alle anderen haben ein festgesetzes Ende, manche nur für eine Woche oder einen Monat.





Dienstag 10.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 8 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1010 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Año que empieza helado, mucho pan viene anunciado

Das Jahr welches eisig beginnt, verkündet viel Brot. - Bauernregeln regeln nicht den bäuerlichen Alltag. - Allerdings trägt ein strenger Winter dazu bei, dass im kommenden Jahr weniger Schädlinge und Unkräuter die Arbeit erschweren.





Bild von Richard Wurdel





Montag 09.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 19,9 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad

Die "Cuesta" des Anstoßes
Zu viel Verkehr auf den Nebenstraßen

Um zwei Minuten Zeit zu sparen nehmen ganz findige Zeitgenossen abenteuerliche Abkürzen mit dem Auto oder dem Motorrad. - Wer sich gut auskennt, der ist dabei sicher im Vorteil, allerdings sind nicht alle mit dem Abkürzen immer einverstanden, meist leiden die Anwohner unter dem vielen Verkehr, welcher sich dann auf diesen Abkürzungen sammelt. - Ein Beispiel dabei, die "la Cuesta" von El Paso, wobei es viele, ganz viele "Cuestas" auf der Insel und auch in El Paso gibt, denn das heißt eigentlich nur Abhang und auf einer solch steilen Insel wie es die unsere nun mal ist, findet sich überall ein Abhang. - Aber mit "Cuesta de El Paso" ist der alte Verbindungsweg zwischen Los Llanos und El Paso gemeint, eine schmale, steile Straße, welche tatsächlich zwei Kilometer zwischen den beiden Städten abkürzt. - Allerdings ist diese Straße in keiner Weise als moderner Verkehrsweg zu verstehen, mitten drin muss sogar eine Ampel den Verkehr einspurig regeln, da es Stellen gibt, an denen nur ganz schwer zwei Fahrzeuge passieren können. - Die Häuser stehen ganz dicht an der Straße, das war in den Zeiten von Eselkarren und Fußgängern kein Problem, heute nerven die vielen Autos, bergauf auch noch mit hochdrehendem Motor die Anwohner und für Fußgänger ist dieser Weg sogar sehr gefährlich, wenn zwei Autos sich begegnen, dann sollte man rasch einen Hauseingang finden, oder über eine Hecke hechten. - Es ist nicht unbedingt neu, dass sich die Anwohner über den stetigen Verkehr ärgern, aber nun hat der neue, na ja, so neu ist er inzwischen auch nicht mehr, Bürgermeister aus El Paso das zur Chefsache erklärt, man will nun mit strenger Verkehrskontrolle und sogar einem Radargerät für Disziplin auf der "Cuesta" sorgen, und wenn es sein muss, will er sogar 20 Strafen am Tag aussprechen. -

Solch eine Drohung gilt hier schon als drastisches Mittel, denn insgesamt wagen es die Lokalpolizisten selten Verkehrsstrafen auszusprechen, jeder kennt jeden in einem kleinen Ort und dann verschwinden auf dem Verwaltungsweg weitere Strafen. - Allerdings wird auch die schärfere Kontrolle das Grundproblem nicht gänzlich lösen, die Straße bleibt weiterhin für alle offen und viele sind es einfach gewohnt, diesen Weg zu fahren und nicht die breite und bequeme Hauptstraße zwischen den beiden Orten. - Ich fahre die "Cuesta" so gut wie nie, meide es sogar wenn es geht, denn es ist schon eng dort und mein schwerer, alter Wagen, der fährt prächtig bergab, aber nur keuchend bergauf und zu oft ist es bereits zu brenzligen Situationen dort gekommen in denen man froh sein konnte, dass einer dann doch noch gebremst hat. - Eine echte Lösung fällt mir so schnell auch nicht ein, vielleicht sollte man einen generellen Verkehrsplan in den einzelnen Stadtteilen nachdenken und den Transit nicht mehr zuzulassen, wo es eben eine andere, für mehr Verkehr ausgelegte Trasse gibt. - Aber das würde wieder noch mehr Regeln entstehen lassen und man lässt sich hier ungerne gewohnte Dinge verbieten und immer wieder denke ich daran, was für ein Glück wir haben, dass unsere kleine Straße in der wir wohnen eine Sackgasse ist. - Genau das sollte vor an die 15 Jahre mal genändert werden, da war der fortschrittsgläubige Jesús Rodríguez Bürgermeister in El Paso, und der ist auch Schuld daran, dass die "Cuesta" so stark befahren wird. - Vor ihm, da war die Strecke derart schlecht, mit Schlaglöchern und welligem Belang übersäht, dass kaum einer diese Weg befahren wollte. - Dann kam Jesús, asphaltierte die Strecke neu, und schon wird daraus eine Alternative zur Hauptstraße, hätte man das mal besser nicht gemacht. - Nein, dieser Jesús war ein guter Bürgermeister, der viel angepackt hat, aber manchmal gehen solche Dinge einfach nach hinten los, wer neue Straßen baut, der muss sich nicht wundern, dass diese auch genutzt werden. - Unser Gässchen, das wäre mit einer Öffnung nach unten dann auch plötzlich zu einer Abkürzung geworden, zu einer weiteren "Cuesta", aber so viel Fortschritt hat dann auch der aktivste Bürgermeister Gott sei Dank nicht geschafft. - Jetzt haben wir wieder einen Rodríguez als Chef der Gemeinde, aber keinen Jesús mehr, sondern einen Sergio, und mal sehen, ob der es schafft, die Autofahrer auf der "Cuesta" so weit zu disziplinieren, dass die Anwohner weniger gestört werden.






Montag 09.05.2016 06:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1009 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke

Centro de Micología


Das im November im Kulturzentrum Casa Roja in Mazo eröffnete Centro de Micología - Zentrum für Pilzkunde - ist voll funktionstüchtig. Öffnungszeiten von Montag bis Sonnabend, von 10 bis 14 Uhr. Der Besuch ist kostenlos. Diese einzigartige Institution kann von jedem genutzt werden, der Interesse an den Pilzen hat, sei es für Speisezwecke, für das Züchten guter Esspilze im eigenen Garten oder auch, um sich seriös mit der Pilzkunde zu beschäftigen und vorhandene Kenntnisse zu vertiefen.
Es steht eine umfangreiche Literatur von 150 Pilzbüchern in sieben Sprachen zur Verfügung (deutsch, spanisch, englisch, französisch, italienisch, holländisch) wie auch an die hundert wissenschaftliche Fachberichte internationaler Mykologen, darunter die Erstbeschreibungen der 35 weltneuen Arten, die auf La Palma gefunden wurden.
Der Computer ist geladen mit einem enormen Programm an Wissenswertem über die Pilze, hier ein paar Beispiele:
Für den Speisepilzsammler, was er über Transport, Lagerung, Zubereitung usw. wissen muss.
Aus den 80 essbaren Pilzen sind die häufigsten in Fotos ausgedruckt. Welche Pilze bei welchen Bäumen wachsen ebenfalls ausgedruckt. 25 Rezepte für die optimale Zubereitung.
Es wird über medizinale Pilze berichtet.
Die wichtigsten Giftpilze La Palmas sind mit Foto und Text dargestellt. Des weiteren erfährt man Interessantes über die Färbung von Wolle und Stoffen mit Pilzen und staunt über die prächtigen Farben. Ausführlich mit Fotos belegt steigt man in die Anzucht des erstklassigen Speisepilzes Stropharia rugoso-annulata ein und erfährt, auf welchem Substrat aus Gartenabfällen er bestens wächst. Dann gibt es eine originelle Sammlung von antiken Postkarten mit Pilzmotiven, eine Briefmarkensammlung und sogar Zigarrenbauchbinden mit Pilzen.
Eine komplette Auflistung der volkstümlichen spanischen Namen der Pilze hilft demjenigen, der mit den wissenschaftlichen lateinischen Namen Schwierigkeiten hat.
Ein Plan zeigt die besten Pilzfundstellen auf, die vorwiegend auf der Ostseite liegen, wo durch den Passatwind genügend Feuchtigkeit niederschlägt.
Für ernsthaftes Pilzstudium steht eine Kartei mit etwa 4000 Karteikarten zur Verfügung, jede mit dem Foto des Pilzes versehen, mit Funddatum und Fundort, mit kompletter Beschreibung des Pilzes einschließlich Geruch, Geschmack am rohen Pilz, evtl. Verfärbung auf Reagenzien und natürlich Sporenstaubfarbe und Mikroangaben wie Sporenformen und weitere Merkmale. Auf der Rückseite der Karte findet man die Mikrozeichnungen.
Man hat Einsicht in etwa 4000 erstklassige Pilzfotos zu denen man die Beschreibung des Pilzes in deutscher Sprache öffnen kann. 3300 dieser Fotos sind in der App DÄHNCKE'S PILZLEXIKON enthalten.
Eine lehrreiche Anleitung zeigt dem Interessierten, wie er in das Pilzstudium einsteigen kann.
Zum Schluss sei gesagt, dass es sich um eine einmalige Institution handelt, mit einem immensen Studienmaterial, die allen Pilzfreunden helfen kann, sei er Pilzschlemmer oder seriöser Pilzstudiosus oder bekannter Pilzkenner. Sogar internationale Mykologen zeigen bereits Interesse am Centro de Micología. Dr. Marco Contu hat zur Eröffnung beglückwünscht und der deutsche namhafte Mykologe Erhard Ludwig (Autor des Pilzkompendium) hat nach seinem Besuch aus Anerkennung für die perfekte Ausrüstung ein Pilzaquarell gemalt. Die bekannteste deutsche Pilzbroschüre DER TINTLING veröffentlicht einen ausführlichen Bericht, der sicherlich deutsche Besucher bringt, da hier im November/Dezember Pilzsaison ist, während diese in Europa längst geendet hat, und wo hat man schon Gelegenheit, einen schönen Arbeitsraum mit aufwendigem Studienmaterial benutzen zu dürfen.
Das Ayuntamiento Villa de Mazo hat Großes vor auf dem Sektor Pilze. Mazo liegt in einer günstigen Klimazone für die Anzucht von Pilzen, was genutzt werden soll. Die meisten Pilzwälder und die größte Anzahl von Pilzarten von ganz La Palma gibt es in der Gemeinde Mazo, die bis zur Cumbre hochreicht. Den Besuchern gegenüber ist man sehr entgegenkommend und gibt Erlaubnis, das eine oder andere Foto zu machen von Unterlagen, die einen besonders interessieren, oder vom Lageplan der Pilzstellen. Für den Herbst sind wieder Exkursionen zur Pilzsuche geplant, und im November/Dezember können jeden Sonnabendnachmittag Pilze zur Bestimmung auf Essbarkeit vorgelegt warden. Es sind Pilzkurse vorgesehen z.B. für Anfänger, um in das Thema einzusteigen, oder auch ein Kochkurs, um variable Rezepte kennenzulernen.
Unter der Mail-Anschrift centrodemicologia@villademazo.es erhält man Auskunft über geplante Programme oder kann Kontakt aufnehmen, wenn man Gruppenbesuche oder kontinuierliche Arbeitsstunden vereinbaren möchte. In Notfällen stehe ich persönlich zur Verfügung unter mycopalma@live.com Gerne würde man einen guten Pilzkenner finden, der in der Pilzsaison bei der Pilzberatung helfen oder auch Pilzführungen machen könnte.

Rose Marie Dähncke






Sonntag 08.05.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 11 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1007 hPa
Höchsttemperatur heute 17,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Man kann es auch positiv ausdrücken
Die Waldbrandgefahr tendiert Richtung Null

Man sagt hier, der Aprilregen sei wertvoller als jeder Regen sonst, aber für Mairegen hat man hier gar keinen Spruch, kommt halt selten genug vor. - Es kommt auch noch mehr Regen, das große Tief dort auf dem Nordatlantik kommt nur ganz langsam voran nach Osten, bis mindestens Dienstag kann es noch zu Niederschlägen hier auf der Westseite kommen, aber immer mal wieder unterbrochen von trockenen Abschnitten. - Der Wind weht allerdings nicht so heftig wie vorhergesagt, das passt uns auch ganz gut, gibt es doch immer die Schwierigkeiten am Flughafen bei Wind aus westlichen Richtungen. - Davon sind wir bislang noch nicht betroffen, aber wir pflegen konkret krasses Sauwetter und die Temperaturen sind dermaßen mies, besonders wenn man es mit den Meldungen aus Deutschland vergleicht. - Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad, allerdings anders herum als man das eigentlich vermuten würde. - Aber genau im Frühjahr kommt das immer mal vor, da steigen die Temperaturen in Mitteleuropa schon mal deutlich an und wenn wir in der Waschküche liegen, also in der Wolke, dann frieren wir bei 17 Grad, weil alles feucht ist. - Gut nur, dass das Wetter gestern noch gehalten hat, damit die Transvulcania und auch die anschließende Sause in Los Llanos gut über die Bühne gehen konnte, bei einem solchen Wetter wie wir jetzt haben, wäre die Feierlaune draußen schnell vorbei gewesen. - Klar, wir brauchen dringend Wasser, wir hatten einen sehr trockenen Winter hinter uns, aber wenn mir einer gesagt hätte, dass wir in einem Mai mehr Regen haben werden als in einem Januar und Februar zusammen, dem hätte ich wohl den Regenschirmfinger gezeigt. - Dabei sind jetzt die Winzer gar nicht mehr froh über den späten Regen, die Gefahr für Pilzerkrankungen, und hier vor allem dem Mehltau, steigt nun heftig an und man hofft, dass es schnell aufhört zu regnen, damit man die gerade gebildeten Traubenansätze schnell behandeln kann. - Also meckern, wenn zu wenig Regen fällt, aber dann auch wieder, wenn er im Mai fällt. - Landwirten kann man es selten Recht machen und die Bananenpflanzer haben halt andere Notwendigkeiten, als die Winzer.

Weitere Nachlese zur Transvulcania, in einem Interview sagt nun der Sieger Luis Alberto Hernando, dass er auch noch Grippe gehabt hätte, und wir stellen darauf hin die Frage, wie schnell er denn ganz gesund gelaufen wäre. - Und natürlich müssen wir noch die Podien der anderen Läufe nachtragen, und hier die ganz erfreuliche Nachricht, dass es sogar einen deutschen Sieg gegeben hat. - Das gab es meines Wissens in den ganzen sieben Jahren Transvulcania noch nicht und wir gratulieren Lea Bäuscher,die für die Halbmarathonstrecke knapp unter 3 Stunden gebraucht hat. - Ich darf daran erinnern, dass die Halbmarathonstrecke vom Leuchtturm in Fuencaliente bis zum Refugio El Pilar 2.097 Höhenmeter als Aufstieg zu vermelden sind und man die meisten Kilometer auf bröseligem Lavagrus machen muss, auf dem man in den Aufstiegen immer wieder ein bisschen zurückrutscht. - Das ist eine ziemlich heftige Strecke und da sind Zeiten unter 3 Stunden bemerkenswert. - Den Rekord für den Frauenlauf hat Lea Bäuscher allerdings nicht einstellen können, den hält aus dem Vorjahr Azara García in 02:47:16. - Bei den Männern im Halbmarathon gab es aber wohl einen neuen Rekord, den der Tscheche Ondrej Fejfar nun mit 02:18:30 hält.

Noch recht frisch im Angebot der Transvulcania ist die Marathonstrecke, erst das dritte Mal bestreitet man auch diese Distanz und man lief die Strecke vom Refugio El Pilar mit Ziel in Puerto de Tazacorte. - Hier gab es einen neuen Rekord bei den Männern, Danilson Pereira von den Kapverden gewann diesen Lauf. - Zweiter wurde hier der Palmero aus Tijarafe Juan José Rodríguez, was natürlich auch noch für besonderen Applaus führte. - Bei den Frauen siegte Festlandsspanierin Oihana Kortazar vor der Polin Natalia Tomasiak.

Halbmarathon Männer:
1. Ondrej Fejfar 02:18:30
2. Saúl Padua 02:21:02
3. Jan Margarit Sole 02:23:11

Halbmarathon Frauen:
1. Lea Bäuscher 02:59:29
2. Katy Rodríguez Castro 03:13:59
3. Gabriela Sánchez Cabezas 03:15:53

Marathon Männer:
1. Danilson Pereira 03:59:48
2. Juan José Rodríguez García 04:09:23
3. Domingo Juarez Espino 04:12:23

Marathon Frauen:
1. Oihana Kortazar 04:47:50
2. Natalia Tomasiak 05:12:23
3. Sofia García Bardoll 05:34:04

Alle Ergebnisse, auch mit Durchgangszeiten und Statistik gibt es auf der offiziellen Webseite der Transvulcania




Lea Bäuscher auf dem Weg frühmorgens durch Fuencaliente




Hier ein Bild vom deutlich gekennzeichneten Luis Alberto auf dem Weg durch Puerto de Tazacorte. - Man sieht ihm wohl die Erschöpfung an, oder die Grippe? - Das Bild stammt von Susanne Stölting, vielen Dank!





Samstag 07.05.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,3 Grad

Luis schlägt Pep
Der Tripel geht an Luis Alberto Hernando

Es heißt tatsächlich "der Tripel", habe extra im Duden nachgesehen… Sicher definiert man im Fußball Tripel anders, aber hier auf dem Ultramarathon der Transvulcania hat Luis Alberto Hernando zum dritten Mal hintereinander dieses Wahnsinnsrennen gewonnen. 2014 - 2015 - 2016. - Absolute Spitze, ging ja auch als Favorit an den Start, allerdings lieferten sich Luis, Sage Canaday und Nicolas Martin aus Frankreich einen offenen Kampf um das Podium, und dieser Kampf wurde erst auf dem Weg hinab vom Roque de Los Muchachos nach Tazacorte entschieden. - Für Sage Canaday gab es dabei ein, wahrscheinlich nicht so gerne gesehenes Déjà-vu, denn genau so wie im Jahr 2014 führte er das Rennen auf dem höchsten Punkt des Kurses noch an, musste sich dann aber von den besseren bergab Läufern überholen lassen. - Es geht vom Roque nach Puerto de Tazacorte über 2.400 Meter ausschließlich runter, und da scheinen Luis und Nicolas einfach besser gewesen zu sein. - Sage verlor vom höchsten Punkt des Rennens bis ans Meer 12 Minuten, oben hatte er noch mit 2 Minuten geführt. - Dritter Platz wie im Jahr 2014, dennoch gibt sich der sympathische Mann aus Oregon überhaupt nicht unzufrieden in den ersten Interviews. - Überraschung bei den Männern des Ultramarathons ist der Franzose Nicolas Martin, der einen hervorragenden 2. Platz belegt, nur ein paar Minuten hinter Luis Alberto ins Ziel kommt und bekannte Namen wie Andy Symonds und Chris Vargo auf Distanz halten kann. - Rekorde gab es keine, auch bei den Frauen nicht, mag auch am Wetter gelegen haben, denn es war in den Höhen ordentlich kalt und wolkig.

1. Luis Alberto Hernando 7:04:44
2. Nicolas Martin 7:10:40
3. Sage Canaday 7:14:16

Bei den Frauen gab es deutliche Überraschungen, die beiden Topp-Favoritinnen, Anna Frost aus Neuseeland und Mira Rai aus Nepal, belegten "nur" die Plätze sieben und acht, und das mit dem deutlichen Rückstand von 48 Minuten auf den neuen Star der Transvulcania Ultramarathon, der Schwedin Ida Nilsson, die von Anfang an das Rennen angeführt hatte und zu keiner Zeit in echte Bedrängnis kam. - Einen Trost darf sich allerdings Anna Frost noch behalten, sie hält weiterhin die Rekordzeit der Transvulcania aus dem Jahr 2014, allerdings fehlten der Schwedin lediglich vier Minuten um an der Bestmarke zu knabbern. - Zweite wird bei den Frauen Anne-Lise Rousset aus Frankreich, vor Ruth Croft aus Taiwan. - Bei den Frauen hatte man, in einem Blatt sogar einen "epischen Kampf der Titaninnen" zwischen Anna Frost und Mira Rai angekündigt, und mit dem tatsächlichem Podium hat so niemand gerechnet. - Bereits von beginn an lief Anna Frost hinterher, sie benötigte 52 Minuten mehr als bei ihrem eigenen Rekord aus dem Jahr 2014. - Also, aus der Epik wurde nichts, sondern eine Überraschung hat sich hier schon gleich nach dem Start angekündigt und es ist doch auch gut, wenn sich die erste Reihe bei den Frauen breiter aufstellen kann. - Gefehlt hat ja leider auch die Dauerrivalin von Anna Frost, die Schwedin Emelie Forsberg, wegen einer noch nicht komplett ausgeheilten Verletzung, im kommenden Jahr muss man also die Favoritenrolle sicherlich vorsichtiger verteilen, als wir das in diesem Jahr gemacht haben.

1. Ida Nilsson 8:14:17
2. Anne-Lise Rousset 8:31:52
3. Ruth Croft 8:33:31

Unterwegs mussten und müssen die Läufer durch dichte Wolken und gegen späten Nachmittag regnete es sogar, allerdings nur ganz leicht. - Auf den Bergen war es zum Teil sogar empfindlich kalt, über 2.000 Meter aber schien dann wieder die Sonne. - Man fürchtet ja für den Abend noch weiteren Regen und deutlich mehr Wind, damit könnten dann die Läufer, welche bis in die Nacht noch unterwegs sind, Probleme bekommen. - Man feiert ja immer die ersten Cracks, aber es sind, alleine auf dem Ultramarathon ja 1.800 Leute gestartet, von denen leider einige auch aufgeben müssen, oder sich bis in die Nacht nach Los Llanos schleppen. - Aber auch das macht die Transvulcania aus, nicht nur die Profis kämpfen sich über die Berge und besiegen dabei hoffentlich mehr Schweinehunde als Vulkane, und in Los Llanos werden alle Läufer angefeuert und wir können nur hoffen, dass der Regen erst ganz spät kommt, damit die wunderbare Fiesta dort ungestört weitergehen kann. - Menschenmassen machen die Gegend um die Plaza zum absoluten Volksfest und es ist auf jeden Fall eine Besuch wert, man muss nur ein bisschen geräuschunempfindlich sein, wir hören die Musik und die Lautsprecheransagen bis hinauf zu uns nach El Paso. - Ob es dieses Jahr auch wieder zu Kritik an der Organisation kommt, das müssen wir abwarten, die Läufer werden sich schon dazu äußern, aber bislang scheint das alles zu klappen, auch dank der vielen Hundert an Freiwilligen, welche solch ein Rennen erst möglich machen.- Und es geht ja noch weiter, die Helfer müssen bleiben, bis die Letzten im Ziel sind, und das wird dann schon Nacht sein. - Kritik darf man an der Berichterstattung über die offizielle Webseite jetzt schon äußern, der Livestream war viel zu oft unterbrochen, so fehlten, gerade als die Spitze am Roque sich den entscheidenden Kampf lieferten, über eine halbe Stunde Bilder und man zeigte Werbung für La Palma in Schleife. - Das muss man besser machen, wir messen dieses Rennen doch mit internationalem Standard und auch die Erreichbarkeit der Webseite der Transvulcania ist verbesserungswürdig. - Wieder war hier "iRunFar" deutlich schneller und professioneller, die offizielle Webseite steht der tatsächlichen Qualität des Spektakels leider deutlich nach. - Aber so herum ist es doch besser, als würde man Gold quatschen und nur Blech laufen…




Früh morgens, in Fuencaliente





Vormittag am Refugio El Pilar





Samstag 07.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A padre ahorrador, hijo gastador

Dem sparsamen Vater folgt ein verschwenderischer Sohn. - Rockefeller Senior sagte immer: Mein Sohn hat es leicht, der hat einen reichen Vater…









Transvulcania, Sage Canaday Erster am Refugio El Pilar, knapp gefolgt von Luis Alberto Hernando.





Freitag 06.05.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Fünf Blaue Flaggen
Und was sonst noch weht auf der Insel

Westwind weht die kommenden Tage auf der Insel und das bedeutet auch, dass nochmal Regen ins Tal kommen kann. - Ein sehr großes Tief wandert langsam auf dem Nordatlantik von West nach Ost und es ist gut möglich, dass wir südliche Ausläufer des Tiefs zu spüren bekommen. - Vielleicht schon Samstag, eher aber Sonn- und Montag wird es wohl zu Niederschlägen auf der Westseite kommen und es hängt dann von der Windrichtung ab, ob der Regen auch bis ins Tal kommt. - Meist aus Nordwest, aber eben vielleicht auch direkt aus dem Westen erwarten wir kräftige Winde um die 25 Knoten und das kann auch wieder bedeuten, dass es am Flughafen zu Problemen mit Scherwinden kommen kann. - Sollte der Wind eher aus Nordwest kommen, dann weniger, aber reiner Westwind und noch schlimmer, Südwest, sorgen für unberechenbare Böen am Flughafen. - Wie weit der Wind allerdings von Nordwest auf West am Sonntag wehen wird, das ist jetzt noch überhaupt nicht vorherzusehen, aber wir werden uns wohl auf ein windiges Wochenende einstellen müssen.

Dabei stellt sich natürlich die Frage, wie weit das Wetter die Ausführung der Transvulcania betreffen wird. - Dazu kann man bislang sagen, wegen Hitze wird es wohl keine Probleme geben und die Regenwahrscheinlichkeit für den Samstag ist auch nicht sehr hoch. - Ganz wegwischen kann man die Regengefahr allerdings nicht, und das wäre dann ein Novum für dieses sportliche Spektakel, geregnet hat es bislang noch nicht während einer Transvulcania. - Dabei bin ich Ihnen noch das Podest des "vertikalen Kilometers" von gestern schuldig, die 7,6 Kilometer von Meereshöhe auf 1.100 Meter zum "Torre del Time". Bei den Männern gab es einen Favoritensieg, Saúl Padua aus Kolumbien gewann in 48:43 Minuten, vor dem Tschechen Ondrej Fejfar und dem Läufer Ferran Teixidó aus Andorra. - Bei den Frauen gab es wohl eine Überraschung, hier gewann die Engländerin Emily Collinge in der neuen Rekordzeit von 57:56 Minuten vor Christel Dewall aus Frankreich und Vanessa Ortega. - Die Zeiten der weiteren Läufer sind auf der Seite der Transvulcania einzusehen.

Fünf Blaue Flaggen wehen auch dieses Jahr wieder auf La Palma und diese Blauen Flaggen sollen ja für die besondere und herausragende Qualität der Strände stehen. - Liest man sich mal die Bedingungen für den Erhalt einer solchen Blauen Flagge durch, dann sind da die Auflagen nicht wirklich hoch geschraubt, aber alleine die Forderung nach Rettungspersonal bedeuten eine deutliche finanzielle Belastung für die Gemeinden. - So wird das wohl auch zu übersetzen sein, warum sich nicht mehr Gemeinden für ihre Strände um die Blaue Flagge bewerben. - Es sind die üblichen fünf Verdächtigen, welche schon seit Jahren die Blaue Flagge für sich beantragt und beansprucht haben. - Zwei davon auf der Ostseite: Playa de Bajamar knapp südlich von Santa Cruz und Los Cancajos, auf dem halben Weg von der Hauptstadt zum Flughafen. - Die anderen drei liegen im Westen, hier zunächst in Puerto de Tazacorte, der erst vor ein paar Jahren diese Auszeichnung erlangt hat und dann die beiden Strände in der Gemeinde Los Llanos: Puerto Naos und Charco Verde. - Wichtig sind diese Auszeichnungen natürlich für die touristische Werbung der Insel, wo Blaue Flaggen wehen und nicht nur heiße Luft, da kann man prächtig baden gehen.




Puerto de Tazacorte





Freitag 06.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser

Lieder aus der Seele


Dieses Konzert im Rahmen des "Ciclo de Cámara Salinas" findet am Freitag, 7. Mai, 20 Uhr in der Alten Saline am Cancajos statt, ein Konzert nahe der Emotion, des Glücks, der Gedanken, der Liebe und der Lust alltägliche Geschichten zu erzählen.

Ayatimas, Beneharo und Juan Carlos zaubern eine anheimelnde Atmosphäre mit Liedern von Pedro Guerra, Jorge Drexler, Fabiola Socas, Taburiente, Silvio Rodríguez, Pablo Milanés. Außerdem sind diese Lieder der geeignete Anlass über die Entwicklung und Reflexion der menschlichen Frage nachzudenken.

Unter der Schirmherrschaft des Amtes für Kultur und Tourismus von Breña Alta und der "Asociación de Empresarios" von Breña Alta, Idee und Leitung von Seca Herrera, etabliert sich dieser einjährige Musik-Zyklus um Musik und musizierende Jugend zu fördern und zu unterstützen. Der Beweis ist dieses Konzert, denn zwei der Interpreten sind Schüler der "Escuela Insular de Música de La Palma" und des "Conservatorio Superior de Música de Canarias" so wie der Dritte - Juan Carlos Pérez Brito - Schüler und Lehrer des "Conservatorio mencionado de la Escuela Insular de Música de La Palma"

Gitarre, Stimme und Kontrabass - eine perfekte Mischung für niveauvolle Musik

Karten zu 10 € und für Studenten 5 € an der Abendkasse






05.05.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Her mit den kleinen Schweizerinnen
Wer hat´s erfunden?

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es sogar man 2 Flüge wöchentlich aus der Schweiz. - Einer aus Genf, einer aus Zürich und danach wurde es ziemlich dunkel. - Das ist jetzt aber viele Jahre her und jedes Jahr hoffte man erneut darauf, dass es wieder eine direkte Verbindung geben könnte und jedes Jahr wurden wir erneut enttäuscht. - Das scheint nun für diesen Winter ein Ende zu haben, der touristische Boom für die Kanaren jagt der Air Berlin wieder so viel Mut ein, dass es für die Wintersaison wieder einen Direktflug von Zürich nach La Palma geben soll, und natürlich auch wieder zurück. - Immer sonntags wird das sein und dann endlich bekommen die Schweizer Gäste auch wieder eine eigene Statistik hier auf der Insel. - Es ist ja nicht so, dass uns weiterhin die Schweizer nicht mehr besucht hätten, aber die sind dann halt über Deutschland oder auch Madrid/Barcelona geflogen und gingen dann in die Statistik als Deutsche oder Spanier ein, da man hier nicht jeden fragt, aus welchem Land er kommt, wenn er aus dem Flugzeug aussteigt, sondern mit dem Herkunftsflughafen auch die Nationalität bestimmt. - Kann uns im Grund egal sein, zeigt auch wieder nur, dass unsere statistische Erfassung ziemlich grob ist. - Die Fluggesellschaften trauen sich also wieder mehr zu, und haben auch einfach mehr Maschinen frei, um nach Spanien zu fliegen, denn andere Ziele machen sich mindestens rar, wenn nicht gar unmöglich. - Für viele Schweizer ist das natürlich eine wunderbare Nachricht, auch wenn die Iberia Express über Madrid inzwischen auch preislich eine Alternative geworden ist, bequemer ist es doch überhaupt nicht umsteigen zu müssen und aus früheren Zeiten wissen wir doch noch, dass viele Schweizer gerne auf unserer Insel Urlaub gemacht haben.

Da fehlt uns jetzt nur noch Wien, Halloween könnte man da ausrufen, denn auch die Österreicher wollen weiter lieber direkt nach La Palma fliegen und das ging früher auch, bis man versuchte, alles über Nürnberg und später Berlin abzuwickeln. - Aber da gibt es noch keine positive Nachricht, alle Österreicher, die nach La Palma wollen, werden weiterhin entnationalisiert, aber vielleicht findet sich ja noch ein kluger Kopf bei der Air Berlin, der nicht nur auf Schweizer Schokolade abfährt, sondern auch ein, ganz platt geklopftes Schnitzel, ganz gerne mag, denn sicherlich wollen auch die vielen Österreicher wieder einen direkten Flieger auf die Insel. - Zwei französische Verbindungen gibt es inzwischen, eine aus Paris, eine weiter aus Lyon über Nantes und dann warten wir ja noch auf die Flüge aus Skandinavien, welche uns über die Presse für den Sommer angekündigt wurden. - Auch soll es für den Sommer eine Maschine aus Polen geben, aber das wurde vor vielen Jahren auch schon mal angekündigt und bei aller Euphorie, welche sich seit anderthalb Jahren hier in Sachen Tourismus ausbreitet, sollten wir dennoch zurückhaltend bleiben. - Bei aller Freude über wieder deutlich gestiegenem Interesse an La Palma als Urlaubsziel, darf das uns nun nicht dazu bewegen, plötzlich alle wirtschaftlichen Hoffnungen in Sachen Tourismus zu lenken. - La Palma gerät momentan in den Wirbel als weiteres Ausweichziel dienen zu können, (um nicht müssen zu sagen), da die anderen Kanareninseln zum Teil sogar bereits überlastet sind. - Woher das kommt, das weiß jeder, und selbst der humorlose Knilch vom Bosporus sorgt ja momentan dafür, dass verzweifelte Reiseveranstalter auf den Kanaren um Betten betteln. - Das wird aber nicht so bleiben, zumindest langfristig nicht, und wenn sich die Lage in den südlichen Mittelmeerländern wieder beruhigt, und die mit Kampfpreisen die Leute wieder auf die Liegen locken, dann werden zunächst die Ausweichziele wieder "erleichtert". - Darum kann ich nur warnen, wer jetzt auf Massentourismus auf La Palma setzt und über, welche Gesetze auch immer, Kopien anderer Destinationen hier implantieren will, der tut der Insel langfristig keinen Gefallen, sondern setzt uns nur noch härterer Konkurrenz aus. - Das schwierigste in der Marktwirtschaft ist, gesund und nachhaltig zu wachsen, und dabei die Bodenhaftung nicht zu verlieren. - So einfach ist das, allerdings fällt man mit dieser vorsichtigen Haltung angesichts der touristischen Euphorie hier auf der Insel momentan unangenehm auf. - Dabei weiß doch eigentlich jeder, dass man nicht auf jeden Zug aufspringen muss, nicht jede Mode mitmachen, sondern die Schuhe anziehen sollte, welche gut passen und einen weit zu tragen wissen.






Donnerstag 05.05.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1015 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Año de piñones, año de montones

Jahr der Kiefernkerne, Jahr der Fülle. - Wir haben ja bereits gelernt, Schaltjahre sind schlecht, aber wenn es viele Pinienkerne gibt, dann wird das ein Jahr des Aufschwungs. - Wer sich ins Reich der Bauernregeln begibt, kann die Sinnsuche getrost den Pinienkernen überlassen.





Bild von Wolfgang Hempel





May the forth be with you 2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Am Samstag La Palma weiträumig umfahren
Gesperrte Straßen wegen der Transvulcania

Wer seine Ruhe haben will am Samstag, der fährt in die Hauptstadt, oder gleich nach Puntallana, da sei eh nie was los. - Behaupten böse Zungen schon mal, aber am Samstag bestimmt die Transvulcania die Stimmung hier auf der Insel und betroffen ist vornehmlich der Süden und der Westen der Insel. - Man merkt schon seit ein paar Tagen, das auffällig viele Sportler auf der Insel sind, auch Anna Frost, Sage Canaday und Luis Alberto Hernando, die Top-Favoriten für den Ultramarathon sind schon hier, und verbreiten herrliche Bilder der Insel über die sozialen Netzwerke. - Das wird immer ein bisschen unterschätzt, kommt kaum in der Aufzählung der Vorteile dieser riesigen Veranstaltung vor, dass in den kommenden Tagen, und eben vor allem am Samstag selbst, die Transvulcania und damit La Palma breit in Twitter, Facebook und Instagram vertreten sein wird. - Ohne vor Ort zu sein kann man dem Rennen dennoch folgen, die Webseite der Transvulcania selbst kündigt einen Livestream an, ich habe immer beste Erfahrungen mit der Seite von iRunFar gemacht, die waren meist sogar noch aktueller als die offizielle Seite. Dann bietet man inzwischen auch viele Apps an, von denen uns besonders die Möglichkeiten von Now Run gefallen haben, mit der man jederzeit den Standort der einzelnen Läufer finden kann.

Und natürlich kann man das Rennen auch hier auf der Insel verfolgen, aber das ist nicht immer ganz einfach, weil es eben so viele Teilnehmer sind und auch so viele Menschen, welche das Spektakel sehen wollen. - Los geht der Ultramarathon bereits um 06:00 Uhr an der Südspitze der Insel und diesen Start wollen bereits viele Zuschauer miterleben, aber nur die Begleitpersonen der Läufer dürfen in die Startzone an den Leuchttürmen fahren. - Alle anderen müssen auf der Straße bleiben, welche von Las Caletas nach Las Indias führt und an dem Morgen einspurig geleitet wird, und zwar eben von Las Caletas (Ostseite) und dann wieder zurück über Las Indias (Westseite). - Darüber hinaus wird auch die Hauptstraße, also die Südumfahrung zwischen 06:15 und 09:00 Uhr immer mal wieder gesperrt, wenn eben die Läuferpulks die Straße kreuzen. - Der Halbmarathon wird um 07:30 gestartet, auch an den Leuchttürmen, daher dauert das auch so lange, bis alle über die Straße sind und die Ersten des Halbmarathons werden gegen 09:45 im Ziel erwartet. - Das Ziel liegt am Refugio El Pilar, von dort wird ja auch der Marathon um 10:00 Uhr gestartet und zum Refugio El Pilar kommt man am Samstag nur über die Ostseite. - Da werden am "Rehielo" Parkplätze erstellt und man muss dann bis zur Rennstrecke ein bisschen laufen. - Man kann aber auch von der Westseite mit Shuttlebussen hoch fahren, diese verkehren vom Besucherzentrum oberhalb El Pasos zwischen 07:00 und 11:00 und man lässt sein Auto dann dort stehen. - Zurück geht dann der letzte Bus gegen 14:00 Uhr und wer den nicht erwischt, der hat einen netten Spaziergang vor sich.

Auf dem Roque de Los Muchachos wird ab dem Observatorium Grantecán die Straße gesperrt, von dort ist es etwa ein Kilometer zur Verpflegungsstelle, aber beide Auffahrten auf den höchsten Berg der Insel, sowohl von der Ost- wie auch von der Westseite, bleiben offen. - In Tazacorte und Los Llanos werden die Parkplätze sicherlich knapp, und wer die Läufer in Los Llanos eintrudeln sehen will, der sollte beachten, dass die ersten Läufer bereits vor 13:00 Uhr dort erwartet werden. - Der Sieger des letzten Jahres, Luis Alberto Hernando, der hat die 74 Kilometer über die Vulkane der Insel in 06:52:39 geschafft. - Man sollte auf jeden Fall bedenken, dass es am Samstag an den entsprechenden Stellen zu deutlichen Behinderungen und Staus kommen kann und wer ohne Zeitdruck unterwegs ist, der hat deutliche Vorteile. - Morgen am Donnerstag findet bereits der "Vertikale Kilometer" statt und die starten um 17:00 Uhr in Puerto de Tazacorte und laufen dann hinauf zum Torre el Time. - Dabei wird die Straße in den Norden am Time immer mal wieder für Momente gesperrt, man rechnet aber nicht mit längeren Verzögerungen. - Tagsüber lohnt sich auch immer ein Besuch nun in Los Llanos, dort findet ab heute die "Läufermesse" (Auf dem Platz über dem Parkhaus) statt und es gibt darüber hinaus Konzerte und Rahmenveranstaltungen, bis hin zum großen Volksfest am Samstag, rund um die Plaza, wenn die vielen Läufer vom begeisterten Publikum nacheinander begrüßt werden.




Im Ziel erwartet ein Großaufgebot an Physiotherapeuten auf die Läufer um diese wieder fit zu machen





Mittwoch 04.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1014 hPa

Gastbeitrag von Herwig Luderer

Scheckbetrug auch in La Palma


Lieber Herr Siebold,
zu meiner Überraschung hat man versucht, mich anlässlich einer Kleinanzeige bei einer lokalen Zeitung, mit einem Scheckbetrug über den Tisch zu ziehen. So etwas hatte ich hier am "Ende der Welt" nicht unbedingt erwartet. Mir ist zwar kein Schaden entstanden, aber da die Täter auf Gutmütigkeit und Gutgläubigkeit abzuzielen, ist es vielleicht sinnvoll, die Öffentlichkeit zu informieren, falls das Phänomen noch nicht allgemein bekannt ist. Ich selber war überrascht, wie schwer sich die Banken tun, die Echtheit von Schecks zu überprüfen. (Um Missverständnisse zu vermeiden: Die Vicedirectora bei Santander in Los Llanos hat die Sache sehr professionell und kompetent aufgeklärt)

Aufgrund eigener Erfahrungen möchte ich vor dem Treiben von Betrügern warnen, die auch in La Palma auf Kleinanzeigen antworten und versuchen, Anbieter mit gefälschten, ungedeckten oder nachträglich stornierten Schecks über den Tisch zu ziehen. Generell bin ich eher kritisch und misstrauisch und das Vorgehen der Betrüger ist auch recht plump, so dass mir persönlich kein Schaden entstanden ist. Ich war jedoch etwas überrascht, dass so etwas auch an einem so idyllischen Ort wie La Palma läuft. Zudem bin ich notorisch neugierig und habe mich mal zum Schein darauf eingelassen, um zu sehen, wie die vorgehen.

Der Trick funktioniert folgendermaßen:
Jemand reagiert auf eine Kleinanzeige, meist per Email, bietet schnell für den zum Verkauf angebotenen Gegenstand einen großzügigen Preis an. Kurz darauf kommt per Post ein Scheck über einen weit höheren Betrag als den vereinbarten Kaufpreis. Bald darauf meldet sich der "Interessent" und behauptet, der Scheck sei "versehentlich" falsch ausgestellt worden, und bittet um Rücküberweisung des Differenzbetrages auf ein angegebenes Konto im Ausland, sobald der Schack auf dem Konto der Anbieters gebucht wurde.

Erst viel später stellt sich heraus, dass der Scheck platzt, und man hat keine Chance, das überwiesene Geld zurückzubekommen, weil die Täter im (vermutlich angelsächsischen) Ausland sind.

Der Trick kann funktionieren, weil der Laie folgendes i.d.R. nicht weiß:
Die Banken schreiben den Scheckbetrag zunächst gut (allerdings unter Vorbehalt), ohne große Prüfung der Deckung oder der Echtheit. Erst wenn die bezogene Bank den Scheck bestätigt, wird die Buchung unwiderruflich gültig, und in der Zwischenzeit können die Betrüger sogar einen echten, gedeckten und bereits verbuchten Scheck nachträglich stornieren.

In meinem Fall handelte es sich um einen Bankscheck der Banco Santander und die Fälschung war immerhin gut genug, dass weder die Filiale in El Paso noch in Los Llanos die Echtheit überprüfen konnte. Jedoch hat die sehr hilfsbereite und kompetente Vicedirectora bei der Filiale in Los Llanos auf meine Bitte hin eine Kopie an die Auslandszentrale gemailt und mich dann sehr zeitnah telefonisch informiert. Das geschieht aber keinesfalls automatisch.
Alles in allem gehen die Betrüger recht plump vor. Sie kommunizieren in - relativ schlechtem - Englisch und ihre Geschichte ist wenig glaubwürdig. Schon die Tatsache, dass sie freiwillig einen höheren Kaufpreis anbieten, sollte misstrauisch machen. Meine Lebenserfahrung sagt allerdings, dass es Menschen gibt, die naiver und gutgläubiger sind als ich. (Ich hoffe, niemand fühlt sich auf den Schlips getreten) In Deutschland sind auf diesen Trick offenbar sogar Rechtsanwälte hereingefallen.

Wenn man Begriffe wie "Scheckbetrug, Überzeichnung, check scam, fraude con cheque extrajero" o.ä. googelt, findet man etliche Berichte. Ich vermute, die Tatsache, dass der Trick nicht mehr ganz neu ist, veranlasst die Täter, jetzt die Provinz abzuzocken.
Offenbar wurde dieser Trick auch bei Buchungen von Ferienwohnungen praktiziert:

http://www.schutz-vor-immobilienbetrug.de/aktuelle/fewo-trickbetrueger.html
http://onlinedetektiv.com/47201.html
http://www.rechthaber.com/der-monatliche-versuch-des-honorarbetrugs-145-000-us-scheck-in-der-kanzleipost/
http://www.pfiffige-senioren.de/differenztrick.htm

Info über Scheckverkehr in Spanien:
http://www.abanfin.com/?tit=cheque-bancario-operativa-caducidad&name=Manuales&fid=eh0caad



Dienstag 03.05.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 20,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,3 Grad

523 Jahre Heiliges Kreuz
Es ist leiser geworden über die Jahre

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da erkannte man die Monate am Krach. - Zumindest den Mai, denn in diese Monat finden die Kreuzfeste statt und inzwischen danken es Generationen von Hunden und Haustierhaltern allgemein, dass immer seltener auf der Insel die Böller gezückt werden. - Ganz ist dieser infernal-klerikale Krach noch nicht verschwunden, aber es ist aus der Mode geraten, immer und überall mit Kanonenschlägen die frohe Botschaft zu verkünden. - "Voladores", also "Flieger" nennt man diese kleinen Raketen, welche, außer einem Rauchpilz, keine weiteren optischen Reste hinterlassen, aber eben einen lauten Knall, und früher war es eben üblich, dass auf jeglicher Prozession, aber auch anderen öffentlichen Umzügen, Leute vor dem Zug hergingen und andauernd diese Böller in die Luft schossen. - Die zaghaften Typen steckten dazu die Raketen in ein Rohr zum Abschuss, die coolen Jungs ließen die aber direkt aus der Hand starten und warum Krach generell Freude erzeugen soll, oder notwendige Begleitung ist, das habe ich sowieso noch nie verstanden. - Vielleicht waren es auch die vielen Feuer, welche die wieder herabfallenden Raketen verursachten, dass man inzwischen sparsamer mit diesen Feuerwerkskörpern umgeht, aber ich glaube eben auch, dass sich inzwischen viele einfach mal gefragt haben, warum machen wir das eigentlich, wo steckt denn darin der Sinn Krach zu machen, wenn man eine Kreuzstation feiern oder absegnen will. - Ich gebe es zu, Traditionen zu hinterfragen ist nicht wirklich unserer herausragende Eigenschaft, aber es gibt sogar eine Erklärung, warum diese Böller mal Sinn machten. - Man rief auf diese Art und Weise früher die Leute vom Feld in die Kirche und zu den Prozessionen, also so ein bisschen Vorläufer des Mobiltelefons, einfach nach dem Motto, immer dem Krach hinterher, dort wo es rummst, da ist was los. - In allen Gemeinden der Insel schmückt man im Mai die Kreuze am Wegesrand, das machen meist Nachbarschaften, und dann kommt der Pfarrer mit seinen Getreuen, betrachtet das geschmückte Werk, und segnet es. - Als phonetischen Arbeitsnachweis quittierte man das früher mit dem Abschuss mehrerer Böller und jagte damit allen Haustieren und freilaufende Mitteleuropäern der Umgebung grausame Schrecken ein.

Besonders aufwendig allerdings betreibt man das Spiel um die Kreuze in den Gemeinden Santa Cruz (logisch, nomen est omen) und den beiden Breñas. - Bei denen ist der heutige dritte Mai sogar Feiertag und ich weiß nie so recht, ob in Mazo auch nicht gearbeitet wird. - In Santa Cruz feiert man darüber hinaus eben auch noch die Stadtgründung durch Alonso Fernández de Lugo im Jahr 1493, also bereits zum 523. Mal begeht man den Geburtstag unserer Hauptstadt. - Seit Jahren nun gibt es auch Wettbewerbe in den sozialen Netzwerken, welche Nachbarschaft denn nun das aufwendigste Kreuz geschmückt hat. - Das Wetteifern aber um die schönsten Kreuze gab es früher schon, manchmal kamen dabei sogar Geschmeide, Gold und Edelsteine mit ins Spiel, so dass man die Kreuze sogar bewachen musste, damit sich nicht die Freunde des fremden Eigentums an den Kreuzen zu schaffen machten. - Die "Mayordomos", die "Hofmeister" kümmern sich um das Schmücken und das Bewachen der Kreuze und manche bringen auch die Tradition mit den Puppen, den "Mayos" in Santa Cruz damit in Verbindung, dass man eben diese Puppen zum Schutz der Kreuze aufstellte. - Darüber gibt es aber unterschiedliche Geschichten, inzwischen sind diese, oft mit viel Aufwand hergestellten, meist lebensgroßen Puppen bereits eine Attraktion für sich und sind zumindest in der Hauptstadt fester Bestandteil der Kreuzfeste geworden. Also, wenn es im Mai auf La Palma öfter mal kracht, dann sind meist nicht die Marokkaner im Anmarsch, man hat sich seitens der katholischen Kirche einfach noch nicht gänzlich auf eine Verständigung mit Mobiltelefonen geeinigt, so ein Böller ist auch unmissverständlich und hat selten Netzprobleme und braucht keine der lästigen Funkmasten. - Man könnte Anfang Mai sogar von einer klerikalen flatrate sprechen, allerdings erklären Sie das mal dem Häufchen Elend, welches da hinter dem Sofa kauert, und nicht mal mehr mit dem Schwanz wedeln will. - Aber es ist leiser geworden über die Jahre, man kommt immer öfter ohne die Böller aus und das ist doch eine sehr erfreuliche Entwicklung.




Überall auf der Insel findet man diese Wegkreuze




Und nur dieser Rauch bleibt sichtbar nach dem Abschuss eines "Voladores" - Den Knall erspare ich Ihnen...





Dienstag 03.05.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1014 hPa

Gastbeitrag von Franz Trommer

*Mal cosa, buena cara*
Gute Miene zum bösen Spiel


Unsere Nachbarin hatte sich in der Gegend von Garafía Land gekauft und sie will dort ökologischen Landbau betreiben. Dazu braucht sie auch einen Hund, der sie dort beschützen soll. Ein echter kanarischer Schäferhund sollte es sein, ein "Pastor de Garafía". Solange das Hundchen noch klein war, hörten wir von ihm nichts. Aber als er größer wurde, da musste er in der Garage schlafen, das gefiel ihm nicht. Die Garage war nur zum Teil überdacht. Wenn er dort bellte, dann schallte das bis zu uns lautstark herüber. Am Tage machte es uns nichts aus und nachts pennte er meistens. Aber in einer Vollmondnacht jaulte er unaufhörlich. Wir hörten die Nachbarin schreien, da war er still, aber dann ging es wieder los, so wiederholte sich das mehrmals. Nachts gegen 2 Uhr hatte ich "die Nase voll", stand ich auf und ging zum Garagentor. Hundi hörte mich kommen und streckte mir Pfoten und Nase unter dem Tor entgegen. Ich streichelte ihm seine Nase und sagte zu ihm: "Amigo, was jaulst Du hier herum, hast Du etwa Angst? Musst keine Angst haben, ich bin ja bei Dir. Und den Vollmond musst Du auch nicht anheulen, denn dann kann ich nicht schlafen. Dame paz und halte Dein Maul." Hundi schnuffte "woff", was in der Hundesprache soviel wie "einverstanden" heißt. Und dann war er tatsächlich still; hätte ich nicht gedacht.

Am nächsten Tage schnappte ich mir die Nachbarin, als sie mit ihrem Hund vorbei kam. Sie wusste sofort, was ich wollte. "Die Rasse stammt vom Wolf ab", verteidigte sie ihr Tier, "und die heulen immer den Mond an. Aber nicht nur Du, auch ich habe damit ein Problem", klagte sie. "Denn ich muss den ganzen Tag arbeiten und wenn ich schlecht geschlafen habe, dann kann ich mich am Computer nicht konzentrieren. Vergangene Nacht ging ich mehrfach zum Hund, ab 2 Uhr war er dann still." "Aber nur, weil ich um zwei Uhr aufstand und ihn bat, Frieden zu geben. Hoffentlich merkt er sich das." Da machte sie große Augen. "Es verdad", sagte ich zu ihr, "es ist kein Witz."

Wer mehr Hunde, Katzen und sonstige Tiergeschichten von mir lesen möchte, dem empfehle ich mein Buch "Die Sau des dicken Jägers". Es ist im BS-Verlag Rostock erschienen, bei Amazon und im deutschen Buchhandel zu bestellen, ISBN 978-3-86785-294-4 und kostet 14,90€.









Familie Ellen & Simon Märkle

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