La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Juni 2013

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Sonntag 30.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 28,9 Grad - niedrigste Temperatur 21,5 Grad

Unbekannter Drachenflugtag
Nicht genaues weiß man nicht

Ich werde langsam nervös, denn die erste Ferienwoche haben wir bestens hinter uns gebracht, und noch immer ist nicht klar, wann denn Drachenflugtag sein wird. - Die wissen das noch nicht, weil sie nicht wissen, wo es hingehen soll. - Zumindest haben wir jetzt schon einen Termin, wann die ältere Tochter in heimliche Gefilde einschwebt, das wird Mitte Juli sein und wir beenden dann die längste Zeit, die unsere Tochter jemals von das, was wir Zuhause nennen, fort war. - Aber auch bei ihr ist es dann nicht klar, wie die weiteren Pläne bis Anfang September aussehen, denn am 11. jenes Monats geht es wieder los, Schule wie Universität. - Es weiß also keiner von uns so richtig, wie dieser Sommer weitergeht, nur bei mir ist es einfach, ich bin so zu sagen eine Immobilie. - Aber ich würde irgendwann gerne auch mal wissen, wann denn dann die große Leere hier anfängt, oder kommt die gar nicht und man lässt mich hier gar nicht völlig alleine. - Aber Drachenflugtag hat Tradition, große Tradition sogar und es könnte der letzte große gemeinsame Urlaub meiner Frau mit Tochter, oder gar den Töchtern werden, denn im kommenden Jahr beginnen ja dann für die jüngere Tochter auch schon die Vorbereitungen für die Universität. - Immer vorausgesetzt, es geht alles gut, aber wir sind guter Dinge, da die beiden Furunkel Mathematik und Physik nun endgültig abgewählt sind. - Auch das ist Tradition in unserer Familie, wir sind generell nicht gut in diesen Dingen, da kommen meine Töchter sehr nach mir. - Sonst gibt Google mir ja immer beste Hinweise, wohin denn meine Frauen in den Urlaub fahren, denn wenn die öfter nach einem bestimmten Reiseziel oder einer Stadt "gegoogelt" haben, dann erscheinen in den "zufällig" aufblinkenden Werbungen immer Hinweise auf die nettesten Hotels oder die billigsten Flüge in diese Stadt. - Das geht nun völlig durcheinander, der zunächst haushohe Favorit Dublin erscheint nur noch sporadisch, und eher die konservativen Ziele in Deutschland, wo man auch noch Pflichtbesuche abhalten muss, die schieben sich in den Vordergrund. - Ab und zu zwängt sich auch wieder Malmö in die Werbeeinblendungen, setzt sich aber nicht fest. - Vielleicht verreisen die gar nicht mehr, sondern vergoogeln und machen genau das, was der Ratgeber so empfiehlt. - Drachenflugtag 2.0, Google hat vorgeschlagen wir sollen einen Campingurlaub in der Fuldaschleife machen, und treue Seelen folgen dem dann. - Nein, dazu neigen unsere Damen hier sicher nicht, das sind meist völlig wirre, aber nicht chaotische Urlaube, viele Ziele, immer weiter, aber dann alles von Anfang an durchgeplant und gebucht. - Meine Frau ist ein Profi in Sachen Urlaub, auch in Urlaub machen, denn ansonsten ist ja die andere Seites des Tresens dieser Branche unser Reich und da habe ich eben versagt, Urlaub organisieren ja, aber immer eben für andere. - Aber ich muss doch gar nicht in den Urlaub fahren, ich darf doch immer auf La Palma bleiben, und wissen Sie was, genau das stimmt. - Trotzdem wüsste ich langsam mal, was denn im Sommer auf mich zukommt.

Fulanito de tal dice hoy: Con una mano atrás y otra delante

Mit einer Hand hinten und einer vorne. - Hier finden wir eine kleine Überraschung, denn zunächst könnte man da viele hineininterpretieren. - Es bedeutet aber, total ruiniert zu sein, kein Geld mehr zu haben, abgebrannt, ohne Aussichten auf Besserung. - In der Erklärung heißt es, wer nichts mehr hat ist nackt, und kann sich so nur noch mit einer Hand vorne und mit der anderen hinten bedecken.




Sommerliche Jagdszenen auf La Palma. - Die Katze auf dem heißen Ziegeldach...




Sonntag 30.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1017 hPa

Über Tausend Menschen bewerben sich bei MacDonald´s
Ende September soll eröffnet werden

Die Bauarbeiten dort im Hafengelände von Santa Cruz sind in vollem Gange und am 20. September will man das Restaurant eröffnet haben und dafür such man nun bereits die Belegschaft. - Dreißig Mitarbeiter braucht man und hat dafür im online-Portal www.infoisla.org eine Anzeige gesetzt und innerhalb weniger Tage mehr als tausend Bewerbungen erhalten. - Man rechnet auch damit, dass noch weitere Lebensläufe dort zur Bewerbung eintreffen und so kann sich der Betreiber des Restaurants gut und einfach die Besten heraussuchen. - Wobei man betont, dass die Arbeit bei MacDonald´s so ganz anders ist als in anderen Restaurants und es deswegen überhaupt nicht notwendig ist, gastronomische Vorbildung zu haben. - Leute vom Bau oder aus der Landwirtschaft haben also die gleichen Chancen dort einen der begehrten Arbeitsplätze zu erlangen, wie studierte Lehrer oder Arbeitslose. - Wie man da nun aus dieser Masse die dreißig Richtigen heraussuchen will, das kann ich mir nicht so gut vorstellen, aber der Betreiber des hiesigen MacDonald´s ist kein Neuling auf dem Gebiet, denn er leitet bereits mehrere Filialen des Fleischklopsbraters auf Tenerife und wird also seine Erfahrungen mitbringen. - Die Ausbildung der Mitarbeiter findet so auch auf Tenerife statt und für die ersten Tagen und Wochen nach der Eröffnung hier auf La Palma kommt auch Personal aus Tenerife mit, damit auch ja nichts schief geht in der ersten Zeit. - Man rechnet mit einem kräftigen Andrang, besonders in den ersten Wochen nach der Eröffnung und so will man auf jeden Fall gewappnet sein für den Ansturm. - Hört sich ja alles sehr erwartungsvoll an und nichts will man hören von Krise, oder wenig Chancen in der Gastronomie im Moment auf unserer Insel, die gehen mit dem bekannten Selbstbewusstsein eines Global Player die Sache an und uns Landeiern schlackern dabei die Ohren. - Dreißig neue Jobs für Santa Cruz, und da hoffen wir, dass die nicht einfach woanders verloren gehen, sondern wirklich einen kleinen positiven Akzent auf dem Arbeitsmarkt setzen. - Man ahnt ja kleine Schritte nach vorne in Sachen Arbeitsmarkt und Konsolidierung bei uns in Spanien, und auf den Zug wollen wir gerne aufspringen, auch wenn ich mir gerne eine andere Lokomotive gewünscht hätte als einen global Fleischpflanzerlbrater.



Samstag 29.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 29,1 Grad - niedrigste Temperatur 25,4 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 34,4 - Temp. Min 18,6 - Feuchte 11 - 51 % Niederschlag 0 mm

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Was ein Sommersamstagnachmittag so hergibt

Manche Steuererhöhungen gehen mir am Arsch vorbei. - Am morgigen Sonntag tritt eine landesweite Erhöhung der Tabaksteuer in Kraft, ebenso wie ein weiterer Aufschlag auf die Spirituosen, und weil Wein und Bier nicht davon betroffen sind, geht dieser Kelch mit Schnaps und Kippen an mir vorüber. - Der Wind ist weg und damit auch die Hitze, noch schneller als vorausgesagt und das ist gut so, denn heute Abend findet ja in Los Llanos die große Romería statt, im Rahmen des Stadtfestes zu Ehren der Schutzpatronin Virgen de los Remedios. - Eine Romería ist eine Pilgerfahrt ebenso wie eine Kirchweih, oder ein festlicher Umzug, mit geschmückten Karren. - Auf diesen Romerías ist es üblich, in kanarischer Volkstracht aufzutreten und das sind meist sehr gewaltige Gewänder, welche nicht wirklich geeignet sind, um Hitze abzuwehren. - Ganz im Gegenteil, man schwitzt in den Klamotten ziemlich, die Frauen tragen da noch schwerer als die Männer, aber ein nicht ausgesprochener Trachtenzwang zwingt einen eben dazu. - Selbst meine Tochter, hell und herausragend nach teutonischer Bauart, die wird von ihren Freundinnen so lange gegängelt, bis sie diese Klamotten anzieht. - Armes Kind, aber das Wetter hat ja bereits ein Einsehen gehabt. - Meine schlechte Laune war heute eigentlich völlig vergebens, da ich nachmittags irgendwann beschlossen habe, die Steuererklärung erst morgen zu machen. - Jetzt habe ich gute Laune, weil ich ja heute keine Steuerkram anfassen muss, logisch wie ein Vulkanier. - Domingo Berriel, das ist der Mann, der auf den Kanaren so viele Straßen bauen will, er ist Rat für öffentliche Bauten im kanarischen Parlament. - Von vielen wird er auch "Piche-Domingo" genannt, nach seiner Vorliebe für möglichst viel Asphalt, den wir auf den Kanaren umgangssprachlich "piche" nennen. - Das ist insofern lustig, da das Adjektiv "piche" vergammelt, verfault oder wertlos bedeutet. - Auf den kommen aber schwere Zeiten zu, denn aus Madrid kommt immer weniger Geld für den Straßenbau. - So lässt er uns nun wissen, dass von den versprochenen 225 Millionen für 2014 nur 54 Millionen kommen werden und wenn man dann noch bedenkt, dass man 300 Millionen weniger für 2012 und 2013 bekommen hat, dann greift man sich mindestens an den Kopf, besser woanders hin, dass man hier für La Palma immer noch diese Autobahn plant. - Jetzt bekomme ich wieder schlechte Laune, schnell über etwas Anderes schreiben. - Hier geht man sehr pragmatisch mit der Schreibweise ausländischer Namen um. - Mit Stolz, oder Unwissenheit schreibt man die Namen so, wie man sie nach spanischer Art schreiben müsste, um das Original zu erhalten. - Ein Mitschüler meiner Tochter heißt "Neisan" und zuerst dachten wir, das wird wohl auch irgendeine Guanchen-Lichtgestalt sein. - Dem ist aber nicht so, den Eltern gefiel die englische Variante des Nathan und wenn man das "TH" sowieso nicht beachtet, wie wir das machen, dann wird daraus für mich das Fundstück der Woche. - Ein anderes schönes Wort ist "WhatsAppeando". - Sie kennen sicherlich dieses Programm WhatsApp, welches hunderttausende von Jugendlichen zu Zombies macht, zu WhatsApp Zombies, denn die schreiben sich ja auch im Gehen und überall und wenn die dann so angestrengt mit ihrem Smartphone in der Hand auf den Monitor blicken, dann muss man immer sehr vorsichtig sein, um nicht dauernd mit diesen Zombies zusammenzustoßen. - Das was die da machen, das nennt man hier "WhatsAppear" und wenn man das gerade macht, dann sagt man "estoy WhatsAppeando" was man theoretisch mit "ich WhatsAppeire gerade" übersetzen kann. - Ich kann das übrigens auch schon, aber nur im Sitzen, mit Brille auf der Nase und ganz, ganz langsam, weil da die Tasten woanders liegen als auf meiner geschundenen Computer-Tastatur. - So, ich muss nun los, meine Tochter zu dem Kleid bringen, denn wir selbst haben gar keine dieser Trachten, aber gute Bekannte, welche so etwas für gewisse Anlässe sogar den Giuris leihen. - Mich machen die auch immer an, warum ich denn auf den Fiestas kein "Traje típico" tragen würde. - Das habe ich nie gemacht, auch keine Lederhosen und Gamsbart, mein "traje típico" sind Jeans und T-Shirts und Integration, sicher und liebend gerne, aber ich will mich dafür nicht verkleiden müssen.

Fulanito de tal dice hoy: Contra viento y marea

Gegen Wind und Flut. - Wer aufrichtig, stark und mutig gegen etwas kämpft, der stemmt sich bei uns gegen Wind und Flut.



Samstag 29.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1012 hPa

Kein Geld, keine Arbeit
Zweiter Streik in diesem Jahr des Reinigungspersonals des Krankenhauses

Die Geschichte ist ziemlich einfach. - Der kanarische Gesundheitsdienst, "SCS" (Servicio Canario de Salud) bezahlt die beauftragte Firma, welche die Reinigungsdienste im Krankenhaus, aber auch den Gesundheitszentren der Insel übernommen hat zu spät und somit hat diese Firma kein Geld, die Angestellten zu bezahlen. - Das Gehalt aus dem Mai steht noch aus, die sommerliche Sonderzahlung (man könnte es Urlaubsgeld nennen) auch und das Junigehalt ist auch nicht sicher, und die Angestellten haben einfach kein Geld mehr ihre laufenden Kosten zu bezahlen und so legt man nun erneut die Arbeit nieder, um mit dem Mittel eines Streiks öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. - Das wiederum soll Druck auf den privaten Konzessionär ausüben und das Servicio Canario de Salud, damit man endlich hinterherkommt mit den Zahlungen. - Es ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Angestellten des Reinigungspersonals in den Ausstand treten und es ist verwunderlich, dass man nach dem ersten Streik nicht bereits die entsprechenden Maßnahmen getroffen hat, damit solch eine Situation nicht wieder vorkommt. - Seitens des "SCS" heißt es nur, man käme den Zahlungen in den vereinbarten Zeiträumen nach und da wäre es ja mal interessant zu wissen, was man da vereinbart hat. - Kann natürlich auch so sein, dass die Finanzdecke der beauftragten Firma so dünn ist, dass man eben nicht einen oder mehrere Monate überbrücken kann, sollte eben als Zahlungsziel für den "SCS" ein späterer Zeitraum vereinbart worden sein. - Wer also hier nun die Schuld hat, das ist nicht so ganz klar zu ersehen für uns, und würde wohl den Angestellten auch nur bei der Entscheidung helfen, auf wen man stinkiger sein muss. - Also Streik, allerdings kommt dieser eigentlich nur medial herüber, denn in den Arbeitsverträgen heißt es auch, dass trotz eines Streiks 80% der geforderten Leistungen dennoch erbracht werden müssen. - Das macht man so in sensiblen Berufsbereichen, also im Gesundheitsdienst, öffentlichen Nahverkehr und was sonst noch als unabdingbare Dienstleistung betrachtet wird. - Es gibt also nur geringe Auswirkungen auf den Alltag im Krankenhaus und den Gesundheitszentren, aber man trommelt eben sehr laut für die Presse und die tut brav ihren Dienst, und berichtet darüber. - Kein Geld, keine Arbeit und es ist auch kein gutes Zeichen, dass weder die Firma, noch deren Angestellten mehr als einen Monat aushalten können, ohne frisches Geld.



Freitag 28.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 30,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 41,4 - Temp. Min 24,9 - Feuchte 20 % Niederschlag 0 mm

Der Minister spielt nicht mit den Schmuddelkindern
Aber er schickt den "Subsekretär"

Der Besuch der beiden Minister hier auf der Insel, um das Hotel in Tazacorte einzuweihen ist immer noch, wie sagt man auf Turbodeutsch, "Top trending" im Friseur- und Taxifahrerfunk und man macht sich dabei mal lustig über unsere links liegengelassene Inselregierung, oder regt sich über den arroganten Minister auf, der kein Treffen mit den Inselverantwortlichen wollte. - Gut, mit dem Außenminister hätte wir eh nichts zu besprechen, nur vielleicht die Frage stellen sollen, was macht der hier auf unserer Insel, aber der andere Minister war der für Industrie, Energie und Tourismus und wenn ich mich richtig erinnere, dann haben wir eine mittelschwere Krise im touristischen Sektor und könnten die ministeriale Hilfe bestens gebrauchen. - Aber José Manuel Soria, so heißt der Minister, der spielt nicht mit den Schmuddelkindern und alles sind in seinen Augen Schmuddelkinder, welche nicht in der Partido Popular sind oder eben solch niedere Posten ausüben wie es die Präsidentin einer Inselkorporation nun mal ist. - Dennoch, bei allem gebührenden Respekt vor Parteigezänk, dass der Minister kein Treffen mit unserer Inselpräsidentin anberaumt hat, bloß weil die einer anderen Partei angehört als er, das ist und bleibt eine Frechheit und ist in dieser Arroganz kaum noch zu überbieten. - Nun aber schickt der Minister seinen "Subsekretär" für Tourismus, den Herrn Enrique Hernández Bento, und der soll sich dann unser Gejammer über die schlechten Zahlen im Tourismus anhören. - In Spanien gibt es drei verschiedene Ministergehilfen, nicht nur den Staatsekretär, sondern eben auch den Subsekretär und den Generalsekretär und wer für was zuständig ist, oder wie das zustande kommt, das ist derart verquast, dass ich Ihnen das nicht wirklich erklären kann, weil ich es nicht verstehe. - Macht auch nichts, alle machen für den Minister die Arbeit und die Inselregierung wird sich nun gerne mit dem Mann zusammensetzen um die Wünsche La Palmas an das Ministerium zu formulieren. - Vielleicht hat der gute Mann ja auch ein bisschen Ahnung vor der Branche und könnte uns auch noch zusätzliche Ideen verabreichen, wobei ich auch betonen will, es mangelt eigentlich nicht an Ideen, sondern an der ordnenden und dirigierenden Hand eines großen Meisters, der die ganzen Ideen, die wir da spinnen, auch zu einer harmonischen Symphonie zusammenfassen könnte. - Was wir bräuchten, das wäre ein César Manrique, ein Visionär und Fachmann ohne persönliche oder gar politische Interessen, aber wir haben ja "nur" einen Luis Morera als Inselkünstler, dem ich das durchaus zutrauen würde, bestimmte politische Gruppierungen aber diesen Mann eher fürchten. - Das passiert den meisten, die den Mund nicht halten können, und so wird wohl Luis Morera nicht, oder noch nicht in diese Rolle schlüpfen können. - Noch nicht, weil wir die Hoffnung niemals aufgeben. - Also her mit dem Subsekretär, auf jeden Fall könnten die in Madrid doch dafür sorgen, dass wir wirklich einen täglichen Flieger aus Madrid bekommen und das auch zuverlässig, damit wäre uns schon mal sehr geholfen. - Die meiste andere Arbeit, die müssen wir aber hier machen und es ist immer nur Stückwerk was da angeboten wird, und auch ist die Branche sich nicht einig, wie man denn das Produkt La Palma überhaupt bewerten und anbieten sollte. - Als positive Meldung kommt nun, dass ein zweiter Flieger wöchentlich im Sommer aus Brüssel kommt. - Thomas Cook schickt das Flugzeug sowohl nach Gran Canaria und La Palma, damit sinkt natürlich das Risiko mit der Auslastung für den Reiseveranstalter und wir werden uns wohl zukünftig an diese Gabelflüge stärker gewöhnen müssen, wenn wir unsere Erreichbarkeit aus Mitteleuropa aufrecht erhalten wollen.

Fulanito de tal dice hoy: Con pies de plomo

Mit Bleifüßen. - Wenn man die Dinge sehr vorsichtig, umsichtig und damit auch langsam angeht, um ja keinen Fehler zu begehen.




Dreimal das gleiche Motiv, die Insel La Palma vom Rouque de los Muchachos aus in Richtung Süden.
Und was sagt uns das, Kai Stockrahm was here...









Freitag 28.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1013 hPa

Tunnelblick
Inselregierung zeigt sich überrascht von den Autobahnplänen

Das Gobierno de Canarias plant einen dritten Cumbre-Tunnel und die Inselregierung hat vor einer Weile ein Planungsbüro beauftragt zu ergründen, was man denn machen müsste, um den jetzigen neuen Cumbre-Tunnel für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen nutzen zu können. - Da hat man sich nicht richtig abgesprochen, oder die Inselregierung geht davon aus, dass man die dritte Tunnelröhre sowieso nicht errichten wird, zumindest nicht in einem absehbaren Zeitraum, und die einfachste Möglichkeit den Verkehr von Ost nach West zu beschleunigen wäre eben, den neuen Tunnel in beide Fahrtrichtungen zu öffnen. - Über den weiteren Verlauf der neuen Trasse äußert man sich seitens der Inselregierung nicht, offiziell kommt sowieso nichts rüber, denn schließlich ist das Gobierno de Canarias die ranghöhere Institution und was von denen kommt, das hat man bislang immer noch einfach so durchgewunken. - Aber unter der Hand gibt man sich reichlich überrascht, dass bei all den noch nicht fertiggestellten Bauarbeiten hier auf der Insel nun ein neues Kapitel aufgeschlagen werden soll, welches so fern und unnötig ist, und man händeringend Gelder sucht um die vorhandenen Straßen zu reparieren. - Es klingt so weltfremd, eigentlich wie ein Hohn, seit langer Zeit versucht man vom Gobierno de Canarias ein paar Millionen Euro zu bekommen, damit man die Hauptverbindungsstraße oberhalb Breña Altas neu asphaltieren kann, bekommt diese aber nicht. - Und gleichzeitig legt das Gobierno de Canarias das Projekt einer dritten Tunnelröhre vor, mit anschließender Autobahn an El Paso vorbei, damit man drei Minuten schneller als jetzt einen Parkplatz in Los Llanos suchen kann und vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass das mindestens 160 Millionen Euro kosten wird. - Wir sind gespannt, ob dieses Mal auch die Inselregierung den Mut fasst, sich gegen diesen planerischen Blödsinn zu wenden, der in den Zeiten des grenzenlosen Wachstums geschrieben wurde und einzig aus der Feder von regionalen Lobbyisten stammt.

Es wird warm die kommenden Tage, oben auf den Bergen weht bereits heißer Wind. - Wir werden jetzt auch wieder die Temperaturen aus den hohen Lagen von Puntagorda bringen, zumindest immer dann, wenn wir die auch erhalten und an diesen Temperaturen kann man ganz gut erkennen, wie unterschiedlich diese in den verschiedenen Höhen sind. - Dort oben nimmt der Atlantik kaum oder gar keinen Einfluss mehr auf das Klima, so dass dort die Temperaturen deutlich stärker variieren als in den gemäßigten Zonen. - Die Großwetterlage hat sich nicht geändert, der Wind kommt weiter aus Nordosten, allerdings liegt das Azorenhoch sehr weit östlich und über dem Hoch sorgt ein Tief dafür, dass die Luftzufuhr nach Norden hin abgeschnitten wird und der Passat, der uns erreicht, zumindest in den oberen Luftschichten, warme Luft aus dem Mittelmehrraum und Nordafrika ist. - Dabei sind die Temperaturunterschiede manchmal extrem und bemerkenswert, wir hier haben auf 540 Meter Höhe jetzt gerade mal 20 Grad, anderthalb Straßenkilometer weiter, kurz oberhalb El Pasos sind es aber bereits 30 Grad. - Hier findet eben Wetter nicht nur nebeneinander statt, sondern auch übereinander.



Donnerstag 27.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 39,8 - Temp. Min 20,5 - Feuchte 20 % Niederschlag 0 mm

Die Schlange tanzt wieder durchs Aridanetal
Projekt der "Autobahn" kommt in den öffentlichen Aushang

Die spinnen doch die Palmeros, könnte Ihnen einfallen, kein Geld um ein paar Schlaglöcher zu füllen, fast alle großen Straßenbauvorhaben stehen still, und dann wollen die wieder die Autobahn haben. - Wollen Sie nicht, das wollen nur ein paar bestimmte Interessengruppen und eben diejenigen, denen ein solches Projekt, von mindestens 160 Millionen Euro eben etwas bringen könnte. - Und man hat ja schließlich auch noch Asphaltwerken einen tieferen Sinn zu geben, sonst lässt sich doch nicht mehr so prächtig verdienen wie früher noch. - Das Wort "autovía" ist eigentlich falsch, und uns Gegnern dieses Projektes hat man immer wieder vorgeworfen, mit diesem Wort Ängste zu schüren, und so haben wir uns eigentlich auf Schnellstraße geeinigt, oder noch zarter, Umgehungsstraße von El Paso. - Nun aber nennt das Gobierno de Canarias dieses Projekt selbst autovía, ich war das dieses Mal nicht und kopiere Ihnen hier mal ein kleines Stück aus der Bekanntmachung rein:

La infraestructura planteada se basa en la implantación de un tramo de autovía que incluye la duplicación del Túnel de La Cumbre, para que el cruce de dicho accidente geográfico se realice en igualdad de condiciones en los dos sentidos, así como la circunvalación del núcleo de El Paso.

Das heißt auch, es geht um das Stück von einer geplanten zweiten Tunnelröhre hinab bis an den Fußballplatz von El Paso, insgesamt etwas mehr als neun Kilometer und das eben nicht auf der bereits vorhandenen Trasse, welche absolut ausreichend ist, sondern man baut zum großen Teil einfach parallel zu der vorhandenen Straße eine weiter vierspurige Trasse, welche dann in einem kühnen Schwund südlich am Ortskern von El Paso vorbeiführt. - Dabei durchtrennt man großzügig Wohngebiete, führt die Straße direkt an touristischen Einrichtungen vorbei und frisst dabei so viel Landschaft, dass einem schon der Schrecken greifen kann. - Zweite Tunnelröhre, das haben wir immer schon gerochen, weil eben der neue Tunnel auch nur in eine Fahrtrichtung gebaut wurde. - Alles andere kannten wir schon, nur dass plötzlich wieder auf der meisten Strecke vier Spuren sind, wo man uns doch vor ein paar Jahren noch versichert hatte, dass das eine ganz normale Straße mit zwei Spuren werden soll, und nur an Steigungen eine weitere Spur bergauf für langsame Fahrzeuge hin soll. - Ich habe über den Sinn oder Unsinn dieses neuen Verkehrsweges über die letzten Jahre bereit so viel geschrieben, dass mir eigentlich nicht mehr nach einer Diskussion ist, ob man denn diese neue Straße braucht oder nicht ist, denn natürlich braucht man diese neue Straße nicht, ein ständiger Ausbau der bereits vorhandenen Wege wäre mindestens genau so sinnvoll und viel billiger, viel schonender mit der Umwelt und noch einen Punkt erscheint uns wichtig, der Ort El Paso würde mit einer Umgehungsstraße enorm viel an wirtschaftlicher Bedeutung verlieren, und das kann doch nicht gewollt sein. - Wir werden also auch wieder Einsprüche, die berühmten "alegaciones" machen und werden uns zunächst nur auf einige Punkte konzentrieren. - Da man planerisch von einem ständigen Wachstum des Autoverkehrs ausgeht und damit auch die Notwendigkeit einer solchen Straße unterstreicht, werden wir anmerken, dass der Verkehr in den letzten Jahren bereits abgenommen hat, und sich auf keinen Fall, wie dort angenommen wird, in den nächsten 30 Jahren fast verdreifachen würde. - Das geht gar nicht, da dieses Insel niemals solches Bevölkerungswachstum haben wird. - Weiterer Punkt wird ganz einfach der enorme Landschaftsverbrauch sein, denn da stellt man uns eine Infrastruktur hin, die an manchen Abschnitten 32 Meter breit ist, und die vielen Kreisverkehre, die man auch noch für die An- und Abfahrten braucht, die nehmen auch viel Platz in Anspruch. - Für die lokale Wirtschaft ist das Projekt auch schädlich, nicht nur, dass eben viel weniger Besucher nach El Paso kämen, an der jetzigen Trasse hat sich jede Menge an Gewerbe niedergelassen, die dann alle zumachen könnten oder eben sich neue Standorte suchen müssten. Auch ein Argument wird sein, dass man solch große Investitionen in den kommenden Jahren unmöglich durchführen kann und darf, da wir an ganz anderen Problemen arbeiten müssen. - Die Alegación werden wir hier natürlich zum herunterladen anbieten, selbstverständlich gratis, wir hoffen, dass die bald fertig sein wird, und dann kann man die auf den Gemeinden El Paso, Breña Alta im Cabildo Insular oder eben auch per Post auf den Weg bringen. - Adressen, das folgt alles noch, denn auch Bürger, die hier gar nicht leben haben das Recht, gegen solch einen ausgemachten Blödsinn ihren Einspruch abzugeben, immer in der Hoffnung, dass so etwas Eindruck schindet bei den Planern. - Es werden auch noch Einsprüche bearbeitet, welche sich mit den rechtlichen Hintergründen beschäftigen, aber das sind dann schwer verständliche Alegaciones und wir werden uns mit der einfachen und klaren und auch kurzen Variante begnügen. - Zeit haben wir zunächst bis Ende Juli, allerdings arbeitet man in der Gemeinde El Paso schon daran, die Einspruchsfristen zu verlängern, aber ob das klappt, das wissen wir noch nicht. - Ich darf aber auch noch ein bisschen beruhigend sagen, dass mit der Veröffentlichung des Projektes heißt das nicht automatisch, dass man dann auch bald anfängt, die finanzielle Situation lässt das im Moment überhaupt nicht zu und man muss auch zunächst noch die Nordumfahrung fertig machen, dann die Südumfahrung und auch die Umgehungsstraße von Tazacorte und nur im Norden wird im Moment gearbeitet. - Aber mit dem öffentlichen Aushang des Projektes machen die auch wiederum klar, dass die noch nicht zur Vernunft gekommen sind sondern weiterhin Beton- und Asphaltköpfe bleiben und immer noch Fortschritt mit Wachstum verwechseln. HIER geht es zur Ankündigung der Veröffentlichung, und HIER können Sie ein PDF (28MB) herunterladen mit äußerst detaillierten Plänen.

Fulanito de tal dice hoy: Cuando las ranas críen pelo

Wenn den Fröschen Haare wachsen. - Wenn man einem völlig unsinnigen Projekt einen Sinn unterschieben will. - Die "Autobahn" macht also nur Sinn, wenn den Fröschen Haare wachsen…





Donnerstag 27.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1014 hPa <

Rolling
Adfilpa stört den schönen Schein

Wer ist Adfilpa? - Asociación de Discapacitados Físicos de La Palma heißt das ausgeschrieben und auf Deutsch bedeutet das: Verband der körperlich Behinderten La Palmas. - Seit Tagen gibt es nun ein verbales und mediales Scharmützel zwischen diesem, doch robust auftretenden Verband, und den Betreibern wie auch Verfechtern des Luxushotels in Tazacorte, der "Hacienda de Abajo". - Laut Adfilpa erfüllt dieses Hotel nicht die rechtlichen Auflagen, um auch körperlich Behinderten, in dem Fall Rollstuhlfahrern den freien Zugang zum Hotel zu ermöglichen. - Weder die Rezeption, noch die allgemeinen Bereiche und nicht ein einziges Zimmer seien so gestaltet, dass es von einem Rollstuhlfahrer zu erreichen sei. - Diese Vorwürfe traten zum ersten Mal auf, kurz bevor die beiden Minister José Manuel Soria und José Manuel García-Margallo dieses emblematische Hotel ein zweites Mal einweihten, denn das Hotel ist bereits seit fast einem Jahr in Betrieb. - Zunächst hieß es, das Hotel hätte alle rechtlich geforderten Standards erfüllt, sonst hätte man ja gar keine Genehmigung erhalten, aber im weiteren Verlauf der medialen Auseinandersetzungen schien es wohl so zu sein, dass die Vorwürfe der Adfilpa zutreffen. - Ob man hier nun gleich von einem Skandal sprechen sollte, das weiß ich nicht, aber viele sprechen wohl von einem fragwürdigen Vorgang, wenn gleich zwei Minister aus Madrid anreisen um ein privates Unternehmen einzuweihen, welches nicht einmal die baulichen Auflagen erfüllt, welche dazu gedacht sind, körperlich behinderten Menschen Zugang zu solchen Einrichtungen zu gewährleisten. - In der Tat muss die Frage erlaubt sein, was die beiden Minister da zu suchen hatten. - Gut, der eine José Manuel, der hinten Soria heißt, der ist Minister für Tourismus, da kann man dann noch irgendwie einen Zusammenhang basteln, aber der andere José Manuel, der ist Außenminister und wir sind hier auf den Inseln zwar meist außen vor, aber bitte mal im Ernst, was hat ein Außenminister mit der Einweihung eines Hotels in Tazacorte zu tun? - Adfilpa bleibt aber nicht alleine dabei den Umstand zu beklagen, dass dieses Hotel nicht für Rollstuhlfahrer zugänglich sei, sondern bemerkt auch noch, dass man herausbekommen hätte, der Betreiber des Hotels hätte staatliche Subventionen bekommen und dass es deswegen noch verrückter sei, dass gleich zwei Minister antanzen um, laut Adfilpa, Hotel einzuweihen, welches nicht alle gesetzlichen Auflagen erfüllt. - Wo wir schon bei aller Aufregung sind, klagt Adfilpa nun auch noch an, dass alle fünf Strände der Insel, welche dieses Jahr die Blaue Flagge erhalten hätten, auch nicht den entsprechenden Auflagen genügen würden, denn eine Voraussetzung für den Erhalt der Blauen Flagge sei es eben, dass die Strände auch für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht werden müssen. - Wir können das nicht beurteilen, ob das wirklich so ist, denn Tazacorte widerspricht den Aussagen der Adfilpa. - Es gibt aber durchaus auch Kritik an der Adfilpa, denn einige meinen, dieser Verband würde es deutlich übertreiben, man könne halt einfach nicht verlangen, wirklich jeden Fleck und jedes Haus auf dieser Insel rollstuhlzugänglich zu machen. - In der Tat gibt es da manche Beispiele, welche einen zumindest fragen lassen, ob das denn wirklich notwendig war. - Da ist der Fall des öffentlichen Tennisplatz in El Paso. - Dort hat die Rampe, damit eventuelle Zuschauer auch das Spiel verfolgen können die im Rollstuhl sitzen, doppelt so viel gekostet wie der Platz selbst, aber Zuschauer kommen sowieso nicht, denn da spielen eben nur die Nachbarn. - Als prominentestes Beispiel, warum die Forderungen der Adfilpa nicht von allen wirklich unterstützt werden aber ist, der Küstenwanderweg, der von der Playa de los Guirres, (auch oft Playa Nueva genannt) nach Puerto Naos führen sollte. - Einen kleinen Wanderweg auf dem dort vorhandenen Lavagrus wollte man anlegen, um eben einen weiteren touristischen Anreiz zu schaffen. - Adfilpa aber forderte, dass man diesen Weg auch für Rollstuhlfahrer zugänglich machen muss, und so wurde aus einem mehrere Kilometer langen Küstenwanderweg, der sich behutsam in die Landschaft einfügen sollte, ein etwa 800 Meter langer und gut zwei Meter breiter Betonstreifen, der nirgendwo hinführt, sondern einfach im Nichts endet, weil da das Geld dann schon aufgebraucht war. - Da ein richtiges Maß zu finden, das wird wohl die Aufgabe sein, aber es allen recht zu machen, das kann sowieso nicht funktionieren. - Die aus dem Hotel haben aber wohl angekündigt, da kräftig nachzurüsten und dann hat die Medienkampagne also doch was gebracht.




Das Luxushotel "Hacienda de Abajo" in Tazacorte




Mittwoch 26.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Her mit den kleinen Französinnen
Die reine Verzweiflung lässt uns wieder zum Scheckheft greifen

Es steht nicht besonders gut mit dem Tourismus in diesem Sommer, das weiß man ja bereits. - Alle bisherigen Bemühungen seitens der Inselregierung dagegen etwas zu tun scheinen bislang nicht aufgegangen zu sein, und nach dem letzten Reinfall, dass die ersten Maschinen, welche aus Polen kommend unseren Sommer retten sollen, gar nicht erst geflogen sind, weil es zu wenig Nachfrage gibt, ist man nun der Verzweiflung nahe. - Ob überhaupt noch Flieger aus Polen kommen werden, das weiß man nicht, oder sagt uns noch nicht, letzter Wissensstand ist, dass zunächst nur die Juni-Verbindungen gestrichen sind. - Nun trägt man den nächsten Coup vor, jetzt sollen Franzosen unseren Sommer retten und auch die waren noch niemals vorher hier auf unserer Insel, genau so wie Polen, also die nächste Katze im Sack. - Aber man macht uns die Geschichte schmackhaft, aus Paris soll eine Maschine kommen, einmal in der Woche und die wird nicht nur La Palma anfliegen, sondern auch Tenerife-Süd, so dass man keine echte Flugverbindung neu erfinden muss, sondern hier nach dem Appendix-Prinzip arbeitet, wenn wir schon nach Tenerife fliegen, dann können wir auch noch einen kleinen Abstecher nach La Palma machen und dem Wurmfortsatz Tenerifes auch noch die Aufwartung machen. - Aber damit ist dann natürlich das Risiko für den Reiseveranstalter tragbar, wenn er nichts für La Palma verkauft, dann passiert eben nichts weiter, sondern dann fliegt er eben nur nach Tenerife. - Thalasso heißt der Reiseveranstalter und bislang tritt der hier auf den Kanaren nur im Süden Tenerifes und auf Lanzarote auf und der Name scheint auch einen Hintergrund zu haben, denn was ich da sonst noch für Angebote gesehen habe, das sind alles Wellnesshotels und damit kommen ja dann bei uns nur ganz wenige Hotels in Frage. - Auch verkauft man uns "die Franzosen" als Leute mit hohem finanziellem Potential, wie es immer so schön heißt, aber das macht man schon automatisch bei solchen Veranstaltungen und von jedem, der mehr hat als wir, und das sind viele, bei denen behauptet man das. - Dieses Mal ist man aber so weit ehrlich zu uns, dass diese Geschichte 90.000 Euro gekostet hat, offiziell für Werbung in Frankreich, aber das wird man dem Reiseveranstalter gegeben haben, und die Werbung machen dann die. - Das wäre dann auch noch interessant, ob und wenn wie viel man den Polen gegeben hat, und was passiert, wenn die überhaupt niemanden schicken, bekommen wir dann Geld zurück oder haben wir einfach zu dumm gepokert. - Mir wäre es ja lieber gewesen, man hätte mit diesen 90.000 Euro die Condor oder die Air Berlin gelockt, uns doch einen Maschine im Sommer aus Norddeutschland zu schicken, aber nun sollen es die Franzosen reißen und wir können nur hoffen, dass die interessierter sind an uns als die Polen. - Man möchte es schaffen, von Juli bis September knapp über 2.000 französische Gäste auf die Insel zu holen, so viel Kontingent wäre wohl in den Fliegern vorhanden und wenn ich mir das mal nachrechne, dann haben wir jeden möglichen Gast mit 45,- Euro subventioniert. - Wenn es aufgeht, und wirklich so viele Besucher kommen, dann wäre das noch irgendwie vertretbar, sind es aber deutlich weniger, dann sollten wir uns das noch mal überlegen, ob wir immer gleich mit dem Scheckheft wedeln, wenn irgendjemand uns schöne Augen macht. -

Fulanito de tal dice hoy: Con las manos en la masa

Mit den Händen im Teig. - Das ist wieder ein schöner Spruch, das gibt ein wunderbares Bild. - Wenn man jemand mit den Händen im Teig erwischt, dann erwischt man ihn in flagranti, so wird das ausgelegt.




Und hier noch das fotografische Fundstück der Woche. Immer häufiger findet man nun solche Aufkleber, welche die dritte Republik fordern. Nach den Skandalen im Königshaus fast verständlich, aber ob das wirklich eine breite Bewegung ist, das wage ich zu bezweifeln.




Mittwoch 26.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1015 hPa

Futin
Und sie laufen, laufen, laufen

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da galt die Fortbewegung des Laufens als Energieverschwendung und wurde höchstens beim Fußball honoriert, oder von Dieben angewandt, die sich so der Bestrafung durch die Obrigkeit entziehen wollten. - Heute, als wieder alles anders ist, und auch nicht vieles besser, da gilt Laufen bei uns als die oberste gesellschaftliche Pflicht, und nur Siechtum oder Hühneraugen geben eine momentane Entschuldigung ab. - Warum das so ist, warum eine ganze Insel plötzlich sportlich blank zieht und wir drolligste Verkleidungen in Jogging-Anzügen von unförmigen Körpern und ähnlichen Produkte zu sehen bekommen, das muss wohl an der Transvulcania liegen, dem internationalen Ultramarathon, welcher so triumphal diese Insel aus der lokalen Isoliertheit befreit hat. - Laufen ist schick geworden, nicht gesund. - Es sind nicht so sehr die gesundheitlichen Aspekte, welche die Leute auf die Straße bringen, es scheint eher Mode, oder eben eine gesellschaftliche Massenbewegung zu sein, und da wir eine enge, fast zwanghaft nahe Gemeinschaft bilden, wie das auf Inseln nun mal so üblich ist, infiziert man sich ganz schnell mit den Eigenheiten seines Nachbarn oder Gegenüber. - Ich erinnere mich noch schemenhaft an Paare in Lila Jogginganzügen, Samstagnachmittag an der Tanke, gemeinsam den Manta oder Capri polieren, und so ähnlich sieht das heute auch wieder aus, nur die Anzüge sind etwas geschmackvoller geworden und man poliert kein Auto, sondern stellt sich auf der Plaza von Los Llanos zur Ansicht. - Auf der Plaza der Eitelkeiten und dort trifft man dann auf handfeste Männer, mit ehrlichem Beruf, dünner Kopfbehaarung und rasierten Beinen, und ich will gar nicht erst darüber nachdenken, wo die sonst noch rasiert sind, und die aufgeblasenen Waden zeugen davon, dass die mindestens 15 Kilometer hart bewegt wurden. - Man müsste mal Statistiken bemühen, sollte es diese überhaupt geben, ob denn diese Massenbewegung an bewegter Masse einen positiven gesundheitlichen Effekt nach sich zieht, oder ob man eine Anhäufung von Kreislaufzusammenbrüchen und Verstauchungen zu verzeichnen hat. - Ganz junge Menschen sind kaum dabei, die lassen sich nur ungerne in solche Nonkonformistenuniformen wie Jogginganzüge zwängen, die haben ihre eigenen Uniformen von Schlabberhosen und diese unsäglichen Leggings, deren Anblick meist bereits ein optisches Fegefeuer ist und ich mir manchmal, wenn ich mittags auf meine Tochter vor der Schule warte, den Segen eines Seefehlers herbeiwünsche. - Mal unter uns, so ganz viel besser sind diese Laufklamotten auch nicht, man sieht immer ein bisschen zu viel und weil die allermeisten eben nicht die Figur einer Emelie Forsberg haben, oder die eines Kilian Jornet, bewundere ich oftmals das Selbstbewusstsein dieser Selbstdarsteller, am frühen Abend auf der Plaza in Los Llanos. - Man traut sich ja in normaler Kluft, also Halbschuhe, lange Hose und Hemd oder T-Shirt gar nicht mehr wirklich in die Nähe dieser bewegten Gesellschaft. - Dabei bin ich auch sportlich, ich gehe jeden Tag spazieren, mehrfach sogar, aber ich mache eben kein Futin, was von Footing kommt, und nicht füßeln heißt, sondern eben in fast allen Sprachen, aus der englischen, Joggen bedeuten soll. - Wanderer, kommst du nach La Palma, sag, du hättest sie laufen gesehen, so wie das Gesetz es befahl. - Nein, alles mach´ ich auch nicht mit.



Dienstag 25.06.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Kurzgeschichten
Politikerzeugnisse, Selbst ist El Remo und Pflegeheim in Los Llanos unter neuer Leitung

In Spanien steht eine Reform im Ressort Bildung an, und breit wird darüber auch öffentlich diskutiert. - Man verspricht Besserung, nimmt den autonomen Regionen Zuständigkeiten ab und will es schwerer machen, bis zum Abitur zu kommen. - Nun kommt ein weiterer Knackpunkt, um für irgendwelche Stipendien, die so genannten "becas" zugelassen zu werden, braucht man dann in Zukunft eine mindestens einen Notenschnitt von 6,5 bislang war das unabhängig von der Note. - Wer extrem gute Noten hatte, der bekommt auch eine "beca", dann ist das sogar unabhängig von dem Einkommen der Eltern, was nämlich natürlich auch bewertet wird. - Witzige Zeitgenossen haben nun mal in alten Zeugnissen unserer regierenden Politiker gestöbert, und siehe da, weder unser Regierungspräsident Mariano Rajoy, noch der ehemalige Präsi und Rechtsausleger José María Aznar wären dann in den Genuss eines Stipendiums gekommen, denn beide liegen im Schnitt unter dieser Note von 6,5 mit zum Teil wirklich schlechten Noten in einigen Fächern. - Immer mehr Zeugnisse tauchen nun auf, da scheint in der Presse nun helle Freude zu herrschen, wenn man wieder einen Promi als schlechten Schüler outen kann und das dem Bildungsminister unter die Nase halten kann nach dem Motto, nach deiner Reform würde der und der keine "beca" bekommen können.

In El Remo wird gebaut, seit Monaten, seit Jahren, an den Straßen, an der Kanalisation, an den Versorgungsschächten und immer kommen neue Ausreden aus der Gemeinde, warum man denn diese Arbeiten nicht abgeschlossen hat. - Es gab Monate, da konnte man mit dem Auto nur im vorsichtigen Zick-Zack fortbewegen, sonst würde man sich den Unterboden beschädigen und deutlicher Unmut macht sich seit langem dort unten in den urigen Fischerort breit. - Nun haben einige Anwohner zur Selbsthilfe gegriffen und an einigen von den bösesten Stolperfallen Hand angelegt, und diese in Eigenleistung zugemacht. - Den Stinkefinger aus Fleiß zeigt man damit der Gemeindeverwaltung in Los Llanos und es ist wirklich unverständlich, warum man denn mit diesen Arbeiten so lange Zeit lässt. - Vollendete Tatsachen haben die Anwohner nun geschaffen und wir sind äußerst interessiert, was denn nun die Gemeinde Los Llanos zu dieser Bürgerbeteiligung sagen wird. - Ich hoffe nicht, dass die daran rummeckern und auch noch sagen, das wäre falsch gewesen, denn dann sollten sich ganz bestimmte Menschen am besten in El Remo für eine Weile nicht blicken lassen.

Vor Monaten gab es einen Skandal hier um das Pflegeheim für geistig Behinderte in Los Llanos. - Eltern dortiger Insassen berichteten von Misshandlungen an den Schutzbefohlenen, aber wirkliche Beweise dafür liegen auch nicht auf dem Tisch. - Mit kaltem Wasser seien die Insassen diszipliniert worden oder auch sollten die ihre eigenen Exkremente mit den Händen aufsammeln, wenn diese irgendwo "hingemacht" hätten. - Alles drehte sich um die Person des Direktors eines privaten Dienstleisters, welcher nach einer Ausschreibung den Zuschlag für die Betreuung der Anlage erhalten hat. - Es laufen Untersuchungen, von denen wir aber keine weitere Entwicklung mitgekommen haben, es kann auch sehr gut sein, dass die Vorwürfe nicht richtig sind, oder verfälscht wiedergegeben wurden. - Auf jeden Fall ist der Direktor seit längerer Zeit beurlaubt, und ein Stab von Mitarbeitern des Sozialdienstes der Inselregierung betreut das Heim nun. - Jetzt wird der katholische Orden der Barmherzigen Brüder (hier San Juan de Dios) die Leitung des Heims übernehmen, denn die haben beste Erfahrungen und auch Referenzen auf diesem Sektor, betreiben die doch auch auf Tenerife und Gran Canaria bereits Heime mit ähnlichem Charakter. - Aber auch diese Lösung ist nur ein Übergang, schließlich muss man dann doch noch eine öffentliche Ausschreibung organisieren, so lauten die Vorschriften. - Wann das sein wird, und ob wir irgendwann mal erfahren, ob denn die Vorwürfe gegen das Personal richtig waren, das steht da nicht in der Pressemeldung.

Fulanito de tal dice hoy: Con la soga al cuello

Mit dem Strick um den Hals. - Sagt alles.



Dienstag 25.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1014 hPa

Die Krönung des Schuljahres
Heute gibt es die Zeugnisse

Eine wirkliche Überraschung wird da heute nicht auf uns zukommen, wir wissen bereits, welche Noten unser Nesthäkchen hat, aber dennoch ist es immer wieder ein zum Teil skurriler Ritus, wie man da die Eltern antanzen lässt. - Es ist aber auch verständlich, meist sehen die Lehrer die Eltern das ganze Jahr nicht, nur eben über dieses Druckmittel, dass die Zeugnisse von den Eltern abgeholt werden müssen, bekommt man diese auch mal zu sehen, oder besser auch noch zu sprechen. - Es liegt an den Lehrern, wie denn der Ablauf der Zeremonie ist. - Einige lassen alle Eltern gleichzeitig in den Klassenraum kommen, verteilen dann die Zeugnisse und wenden sich eher allgemein im Gespräch an die Eltern und picken sich dann Einzelne heraus, die man bittet, doch noch länger zu bleiben, es bestünde Gesprächsbedarf. - Derart stigmatisiert sitzen dann einige wie auf brennenden Kohlen im Klassenzimmer und manche haben sogar ihre Zöglinge dabei, die dann bereits vor der Aussprache mit dem Lehrer von den Eltern mit wunderlichen Grimassen zur Verantwortung gezogen werden. - Niemand gibt sich in diesem Moment die Blöße, und schimpft herum, das wäre ja dann noch peinlicher, aber man kann sehr gut ahnen, dass es da in der Beziehung Eltern-Pennäler noch einige Aussprachen geben wird. - Andere Lehrer sind diskreter und lassen die Mütter und Väter (es sind fast immer die Mütter welche die Zeugnisse abholen) einzeln eintreten, mal nach dem Alphabet der Nachnahmen, was ich hasse wie die Pest, weil das dann für einen Siebold sehr lange dauert, oder eben, der Reihe nach, wie die Eltern zum Abholen der Noten gekommen sind. - Hier kann man auch erkennen, wie denn der Stand der schulischen Leistungen des betreffenden Kindes ist, denn wer kein Problem hat, der geht rein, bekommt ein anerkennendes Nicken der Lehrkraft und das Zeugnis ausgehändigt, aber wenn es lange dauert, manchmal sehr lange, bis der oder die Erziehungsberechtigte wieder aus dem Schulzimmer tritt, dann kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass da im Anschluss gleich der Anschiss folgt. - Oft ist es auch der einzige Moment, in dem sich die Eltern der Schüler gegenseitig sehen und immer noch, nach ganz vielen Jahren, gibt es einige Eltern, die ich noch niemals gesehen haben. - Zumindest kommt mir das so vor. - Ich frage dann immer bei meiner Tochter nach, wer den das sei, und werde dann selbst für meine Ignoranz getadelt, und vielleicht ist es ja wirklich so wie meine Tochter das sagt, dass ich die gleiche Frage auch schon vor ein paar Monaten gestellt habe. - Dreimal im Jahr gibt es bei uns Zeugnisse, also Trimester, da sollte es doch über die Jahre hin genügend Möglichkeiten geben, alle anderen Eltern und auch die Lehrer kennenzulernen, welche um das Wohl und die Bildung der eigenen Kinder bemüht sind. - Das ist mir aber nie wirklich gelungen und vielleicht schaffe ich es ja heute einmal, wenigstens so zu tun. - Schnell rein, schnell wieder raus, da hat mich meine Brut bislang niemals im Stich gelassen, wenn nur das dumme Alphabet nicht wäre und es wenige spanische Nachnahmen gibt, die noch mit einem Buchstaben nach dem "S" beginnen.



Montag 24.06.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Kurz
Luis Cobiella ist tot, und immer Ärger mit den Johannisfeuern

Fragt man nach dem berühmtesten Palmero der heutigen Zeit, dann fallen einem Manolo Blahnik und eben dieser Luis Cobiella ein, wobei der zweitgenannte wohl eher seine Bekanntheit auf den Kanarischen Inseln und eben auch besonders bei uns zu finden hat. - Luis Cobiella wird 1925 in Santa Cruz geboren und war später als Mathematiklehrer unterwegs, wurde aber berühmt hier auf der Insel als Komponist und Förderer der Kultur auf der Insel. - Jahrelang war er auch für den Radiosender "La Voz de la Isla de La Palma" als Direktor unterwegs und versorgte meist Kinder und Jugendliche mit Information und kulturellen Sendungen. - Besonders aber um die Musik auf der alle fünf Jahre stattfindenden Bajada de la Virgen de Las Nieves nahm er allergrößten Einfluss, ohne ihn wären die das Fest begleitenden Konzerte heute gar nicht denkbar. - Seit dem Jahr 1945 ist er Komponist für die wochenlange Fiesta und hat selbst noch für das Jahr 2010 zwei neue Arbeiten komponiert. - Er brachte das Rathaus von Santa Cruz dazu, eine Gesangschule einzurichten, genau so wie eine für Theater und Tanz. - Wegen seiner großen Verdienste für die Region Kanarische Inseln wurde Luis Cobiella auch zum ersten "Diputado del Común de Canarias" ernannt, was zunächst Allgemeinabgeordneter heißt, man auf Deutsch aber als Chef des regionalen Petitionsausschusses bezeichnen könnte. - Schließlich benannte man nach ihm auch noch die ehemalige Schule "El Pilar" nach ihm, die nun Instituto Luis Cobiella Cuevas heißt. - Er ist heute morgen nach langer Krankheit in seinem Haus verstorben.

Die Johannisfeuer sorgen jedes Jahr aufs Neue für Ärger und Verunsicherung, denn auch wenn es ein alter Brauch ist, darf man auch an dem Abend ohne Genehmigung kein Feuer machen. - Eigentlich, aber viele halten sich nicht daran, und so hat es auch gestern Abend wieder reichlich gequalmt auf der Insel, und meist sind das auch keine richtigen Johannisfeuer, sondern die Nachbarn nutzen traditionell diesen Abend dafür, ihren brennbaren Müll loszuwerden, der meist aus Pflanzenabfällen besteht. - Ein paar Gemeinden organisieren "Hogueras"; so nennt man die Feuerstellen, über die man dann später springen kann, und die sind dann eben mit Genehmigung und meist stehen auch ein paar Feuerwehrleute da mit herum. - Ärger gibt es immer wieder an der Playa de Bajamar, kurz vor der Hauptstadt, aber noch in der Gemeinde Breña Alta gelegen, denn dort haben in den letzten Jahren immer viele Hunderte an Jugendlichen gefeiert und auch Feuer angezündet. - Die Gemeinde Breña Alta ist davon nicht so begeistert, denn diese vielen Jugendlichen, die sind meistens aus der Hauptstadt und haben dort nicht nur gefeiert, sondern auch einen rechten Saustall hinterlassen, so wie das halt ist, wenn viele Jugendliche dort eine richtige Sause veranstalten. - Nun stellt man seit ein paar Jahren dort Polizisten hin, die ganz klar die Aufgabe haben, zu verhindern, dass Feuer gemacht werden, und so hofft man, dass jedes Jahr weniger Jugendliche kommen. - Das klappt aber nicht so recht, auch in diesem Jahr war wieder eine große Fete dort und die Gemeinde musste am kommenden Morgen reichlich Arbeiter schicken, den Strand der Gemeinde Breña Alta, der sogar eine Blaue Flagge hat, wieder für den Badebetrieb herzurichten.

Fulanito de tal dice hoy: Con la música a otra parte

Mit der Musik woanders hin. - Hier habe ich zwei Deutungen gefunden. - Einmal heißt es, das sei eine strickte Ablehnung gegen jemanden der manifestiert, nach dem Motto, nimm deinen Kram (Musik) und erzähle das anderen Menschen. - Aber ich habe auch die Erklärung gefunden, wenn jemand auf einer Versammlung oder einem Treffen überhaupt nicht ernst genommen wird, dann nimmt der seine Musik und verschwindet einfach.




Einfach nur, weil es so schön ist. - Die Nacht des großen Mondes über Tenerife, vom Birigoyo aus fotografiert von Kai Stockrahm.




Montag 24.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1014 hPa

Hallo, sind wir alle da?
Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?

Auf unserer kleinen Insel sind wir gerade mal etwas über 85.000 Einwohner, wobei jüngste Schätzungen sogar behaupten, dass tatsächlich viel, viel weniger Menschen auf La Palma ständig wohnen als gemeldet sind. - Viele leben die meiste Zeit anderswo, auf einer anderen Insel, auf dem Festland oder sogar im Ausland, sind aber weiterhin hier gemeldet. - Ich kann ein ganz nahes Beispiel beibringen, unsere ältere Tochter lebt inzwischen auf Gran Canaria, weil sie da studiert, ist aber weiterhin auf La Palma gemeldet. - Meine Nachfragen in der Hinsicht, ob sie denn nicht in Tafira gemeldet sein müsste liefen ins Leere, es sei nicht üblich, Schüler, Studenten, aber auch Arbeiter, dort anzumelden wo sie wirken würden, sondern dort, wo sie eigentlich herkommen. - Ganz krasse Schätzungen gehen nun davon aus, dass auf La Palma nur noch an die 60.000 Menschen wirklich ständig leben würden, eine Zahl, die mir zu drastisch vorkommt, aber dem entspricht, was in unserer Familie Tatsache ist. - Wenn alles gut geht, dann sind ja im kommenden Jahr sogar 50% unserer Familie nicht mehr auf der Insel, und es geht eben nicht nur uns so. - Weiter ist auch immer die Zahl der auf La Palma lebenden Ausländer ein großer Punkt für Verwirrungen und Fehler, denn die Fluktuation ist durchaus bemerkenswert, und so gut wie niemand, der uns wieder verlässt und in sein Heimatland zurückkehrt, der meldet sich aus seiner Gemeinde ab, sondern geht einfach, bleibt aber im "Padrón Municipal" erhalten, bis er aus Zufall, oder dem unter Druck einer Revision seitens des Instituto Nacional de Estadistica entfernt werden muss. - Klar, weder die Gemeinden, noch die Insel hat Interesse daran, dass man die Zahl der Einwohner nach unten korrigiert, jeder Kopf ist bares Geld für die Gemeinden und die Insel, erhält man doch aus den regionalen und staatlichen Töpfen Zuwendungen, eben nach der Zahl der Einwohner. - Allerdings sind damit auch die Planungen für unsere zukünftige Entwicklung fehlerhaft, denn eine Gemeinschaft mit 60.000 Menschen hat andere Perspektiven, Kräfte und auch Notwendigkeiten, als eine mit, sagen wir 85.000 Einwohnern, die eben auch Konsumenten und Steuerzahler sind. - Die Zahl, wie viele Menschen wirklich dauerhaft auf dieser Insel leben, die kann ich nicht wirklich einschätzen, aber dass es weniger geworden sind in den letzten Jahren, das kann man wohl merken. - Die Straßen sind leerer, die Geschäfte auch, und es liegt nicht nur an der Krise, dass das so ist, sondern weniger Menschen konsumieren einfach weniger und das macht sich in unserer kleinen, und fast geschlossenen Volkswirtschaft extrem schnell bemerkbar. - Auch sind viele Infrastrukturen deutlich überdimensioniert, man plante halt früher für ständiges Wachstum und hat dabei nicht bedacht, dass Wachstum eine Dirne ist, die immer mehr braucht und mit weniger nicht zu halten ist. - Wäre da nicht das Geld von außen, also die Bananen plus Subventionen, die Gehälter und Renten staatlicher Seite und eben die Einnahmen aus dem Tourismus, wir wären in unserer eigenen Suppe sehr schnell verloren und sind in der negativen Spirale von sinkender Einwohnerzahl und sinkendem Konsum gefangen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da sprachen wir von Landflucht aus dem Norden der Insel in Richtung der "Metropolen" Aridanetal und der Region Santa Cruz/Breñas, heute müssen wir wohl von Inselflucht sprechen, auch wenn dieses Wort eine viel zu spitze Klinge besitzt. - Es ist nämlich auch eine Chance der Selbstreinigung, eine Zäsur, die vielleicht dieses Mal zu schnell gekommen ist, uns aber ganz klar aufzeigt, was machbar ist und was wirklich notwendig, und die Investoren sowieso, vielleicht aber auch unsere Planer dazu bringt, die zukünftige Entwicklung dieser Insel in realistischeren Visionen zu bedenken.



Sonntag 23.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Parkplatznot in Santa Cruz
Buchstäblich, der Parkplatz ist in Not

Wer nicht an Karneval oder bei der Bajada de la Virgen einen Parkplatz in oder nahe unserer Hauptstadt sucht, der wird kein Problem haben, sein Vehikel abzustellen. - Nachmittags kann man sogar in die Stadt fahren und dürfte fündig werden und dann ist ja auch immer noch das große Parkhaus da, mitten in der Stadt an der Avenida del Puente, also der Straße, welche so ziemlich genau in der Mitte der Uferpromenade hinauf in die Stadt führt. Ansonsten empfehle ich den Besuchern, die meistens ja vom Süden in die Stadt wollen, doch noch vor Santa Cruz zu parken, vielleicht auf der Höhe der Playa de Bajamar, und dann kann man gemütlich am Hafen vorbei in die Hauptstadt gehen. - Parkplatznot empfinden eigentlich nur die Eiligen, und glauben Sie es mir, meistens haben wir es furchtbar eilig in Santa Cruz, denn meist müssen wir dahin, wenn wir irgendetwas behördliches erledigen müssen. - Finanzamt, Ausländerpolizei, und solche Erledigungen, die beginnt man nicht mit einem netten und beschaulichen Spaziergang. - Und warum nicht das Parkhaus besuchen, das hat 600 Stellplätze und ist meist nur ganz gering ausgelastet. - Es ist dunkel, es ist eng, alles richtig, aber das sind so ziemlich alle Parkhäuser auf dieser Welt und selbst ich mit meinem über fünf-Meter-Auto und dem Wendekreis eins Buckelwales bin da ohne Kratzer wieder rausgekommen, es sollte also gehen. - Aber keiner weiß so recht, ob es denn dieses Parkhaus noch lange geben wird, denn der Betreiber, dem steht die Bank auf der Matte, denn er bezahlt fast seit Anbeginn des Betriebes die Hypothek nicht, die er aufgenommen hatte, um den Bau des Parkhauses zu finanzieren. - Was nämlich mal als gutes, oder gar saugutes Geschäft angesehen wurde, ist überhaupt keines, es reicht gerade mal für das Personal und das Licht, an eine Abzahlung der Schulden, die wohl an die 10 Millionen Euro sind, ist überhaupt nicht zu denken. - Es ist so ziemlich das schlechteste Geschäft überhaupt, was man sich vorstellen kann und es wird noch viel komplizierter, denn das Parkhaus gehört gar nicht dem Betreiber, sondern der Stadt Santa Cruz, der Betreiber hat für den Bau der Parkgarage lediglich die Konzession erhalten, das Objekt 75 Jahre lang zu betreiben. - Und es wird noch komplizierter, denn der Betreiber hat auch noch an die 200 Stellflächen an Einzelmieter verkauft, für Summen zwischen 15.000 und 18.000 Euro, und wie das denn ablaufen soll, wenn die Bank das Parkhaus in Besitz nehmen will, das weiß auch niemand so richtig. - Der Betreiber scheint aber auch kein wirklich solider Geschäftsmann zu sein, denn das Eigenkapital, das kam wohl von den Verkäufen der Einzelstellplätze, so dass man davon ausgehen kann, dass der Hallodri da an ein Supergeschäft gedacht hat, ohne Eigenkapital, und nun stehen wir vor einem Lehrbeispiel, wie der Tanz um das Goldene Kalb Wachstum ohne Basis meist ausgeht. - Die Bank kann eigentlich das Parkhaus gar nicht pfänden, denn das gehört ja der Stadt. - Die Schulden aber hat die Firma des Privatunternehmers, und wenn die Pleite geht, dann bekommt die Bank gar nichts mehr, einem nackten Mann kann man zwar in die Taschen greifen, aber das was man da findet, das ist sicher kein Geld. - Es haben sich verrechnet, zunächst der Unternehmer, dann die Stadt, und auch die Bank, alle dachten wohl, bei den wenigen Parkplätzen, die es in Santa Cruz gibt, da muss das ein prima Geschäft sein, aber selbst nachdem man die 700 Stellflächen abgeschafft hatte, welche dort auf dem Grundstück am Meer lagen, nicht mal dann erwirtschaftete das Parkhaus so viel Rendite, dass man hingehen könnte, und die ersten Zinsen abzubezahlen. - Das Parkhaus dort in Santa Cruz wurde niemals von den Besuchern und Einheimischen angenommen, woran das liegt, ich weiß es nicht, denn das in Los Llanos, das funktioniert. - Zwar auch nicht so, wie man sich erhofft hatte, aber die Auslastung ist dort viel besser, als in Santa Cruz. - Es gibt doch den Spruch, den sagt man nicht nur auf La Palma, aber gehört habe ich ihn hier schon öfter: Wie macht man ein kleines Vermögen auf La Palma? - In dem man ein großes Vermögen investiert! -

Fulanito de tal dice hoy: Con el rabo entre las piernas

Mit dem Schweif zwischen den Beinen - So würde sich auch am liebsten wohl der Betreiber des Parkhauses in Santa Cruz verdrücken, den Spruch kennt man in der Deutschen Sprache genau so.




Eine schöne Stadt, mit ein paar störenden, modernen Pickeln, eingeschnürt zwischen Berg und Atlantik




Sonntag 23.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1016 hPa

Und alle durften aufs Foto
Das doppelte Ministerchen verspricht ein touristisches Kompetenzteam

Es waren also wirklich gleich zwei Minister gestern hier auf La Palma und vielleicht wirkt es kleinlich von mir wenn ich frage, was denn bitte der Außenminister hier bei uns wollte. - Selber bezahlt hat er doch die Reise sicherlich nicht. - Aber auch der Besuch des Ministers für Tourismus, Energie und Industrie hat im Vorfeld schon zu Polemik geführt, denn man hatte seitens des Ministeriums die Inselregierung gar nicht über den Besuch informiert und es gab auch keine Gespräche während des Aufenthaltes des Ministers auf offizieller Ebene. - Was es gab war ein Eckiger Tisch mit Gewerbetreibenden aus dem touristischen Geschäft, aber mit ausgesuchten Leuten, der Herr Minister liebt keine Überraschungen. - Das können wir einfach mit dem Umstand erklären, dass José Manuel Soria, der kanarische Minister in Madrid, der Partido Popular angehört und auf den Kanaren, genau so wie im Cabildo Insular de La Palma diese unglückliche, wie unmögliche Liaison von Coalición Canaria und den Sozialisten der PSC/PSOE regiert. - Da zeigt man gerne mal ministerielle Muskeln, und wie die Inselpräsidentin es doch noch geschafft hat, mit auf die Fotos von der Einweihung des Museumshotels in Tazacorte zu kommen, das muss sie uns in einer ruhigen Minute noch einmal erklären. - Das war dann der versöhnliche Teil des Besuches, aber im Hintergrund droht ein kräftiges Stück Ärger, denn der Minister hat angekündigt, ein Kompetenzteam in Sachen Tourismus vom Festland zu schicken, natürlich alles Leute seiner Fasson und Wahl, die uns trotteligen Insulanern mal zeigen sollen, wie das geht, mit dem Tourismus. - Das ist genau das, warum man hier die Festlandsspanier nicht so wirklich schätzt, denn alle haben immer, wenn sie ihre "Kolonie Kanarische Inseln" besuchen, die Weisheit mit Paella-Pfannen gelöffelt und wissen ganz genau, wie alles besser geht. - Nein, das ist keine deutsche Domäne, das Besserwissen, dabei suchen wir doch gar keine Besserwisser, sondern eigentlich Leute, die es besser wissen. - Als Beobachter möchte man zunächst eigentlich applaudieren, denn schlechter machen im Tourismus als jetzt, das geht eigentlich gar nicht mehr, und ein wirkliches Kompetenzteam stände uns wirklich gut, allerdings sind die Jungs und Mädels der PP-Fraktion genau diese Leute gewesen, welche uns noch vor der Jahrtausendwende auf Pump und Gloria in die Schuldenfalle gebombt haben. - Es ist also damit zu rechnen, dass dieses Team unsere Insel massentourismustauglich machen, und jegliche Barrieren auf die Seite räumen will, welche Gedanken um Naturschutz oder eine sanfte und nachhaltige Entwicklung einfach mal so mit sich bringen würden. - Ich weiß gar nicht was gefährlicher ist, die jetzige Art, nur dann Entwicklung zuzulassen, wenn die "Richtigen" mitverdienen, oder alles zuzulassen, wie man es gerne bei der Partido Popular machen würde. - Auch ist ja gar nicht geklärt, ob diese Spezialisten überhaupt Kompetenzen hier auf der Insel haben, denn man kann uns die schicken, sicherlich, und die können Projekte erarbeiten, aber die Ausführung, die liegt ja dann doch wieder in den Händen der lokalen und regionalen Korporationen und die werden zu allererst eines nicht machen, den Prätorianern Madrids Folge zu leisten. - Leider ist auch hier wieder alles Politik, und man muss wohl den Besuch der Minister hier auf der Insel langfristig sogar als Misserfolg werten. - Mag die erneute Einweihung des Museumshotels "Hacienda de Abajo" in Tazacorte glamourös und freundlich verlaufen sein, so ist die Entsendung eines "A-Teams" in Sachen Tourismus nach La Palma natürlich ein Tiefschlag gegen unsere lokalen Politiker, denn deutlicher kann man es gar nicht ausdrücken, wenn man seinem Gegenüber zu verstehen geben will, dass er von Tuten und Tourismus keine Ahnung hat. - José Manuel Soria ist bekannt dafür, dass er seinen Gegnern gegenüber gerne den arroganten Großkotz spielt, diese Rolle ist ihm erneut brillant gelungen. - Es kommen große Dinge auf uns zu und vor großen Dingen habe ich immer schon Angst gehabt.



Samstag 22.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Im Prinzip ja
Bürgerbeteiligung nach Radio Eriwan

Bürgerbeteiligung ist nicht nur nach dem Wort Nachhaltigkeit eine der beliebtesten Floskeln in unserer Politik, sondern auch vom Gesetz her vorgeschrieben. - Die Umsetzung ist allerdings keine leichte Aufgabe, auch weil der Bürger an sich lieber meckert, als sich an der Arbeit zu beteiligen. - Aber dennoch gibt es Ansätze dazu, die Bürger besser und stärker an vielen Angelegenheiten zu beteiligen und auch in Los Llanos hat man damit angefangen. - Nun allerdings leistet man sich einen, nahezu grotesken Vorgang, der ein bisschen unwürdig für die Intelligenz aller Beteiligten daher kommt. - Es geht wieder einmal um die Privatisierung des Stadtwassers und in diesem Fall soll es auch ein Referendum geben, also ein dickes Stück direkte Demokratie, übrigens ein Mittel, zu welchem viel zu selten gegriffen wird. - Dieses Referendum hat aber einen Haken, es wird keine Auswirkung haben, denn es ist nicht bindend, das lässt auch die Stadtverwaltung ganz deutlich werden, aber es sei dennoch Bürgerbeteiligung, denn man gebe dem Bürger doch die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu äußern. - Dabei hat man in einem Plenum längst die Privatisierung beschlossen, und weil man sich sicher ist, dass die Mehrheit der Bevölkerung dagegen wäre, dass man das Wasser in die Hände eines privaten Konzessionärs gibt, und das auch noch für 25 Jahre, macht man Demokratie wie bei Radio Eriwan, im Prinzip ja, in Wirklichkeit aber nicht. - Ich weiß auch nicht genau, warum man sich und uns das antut, solch eine Farce zu veranstalten, geht es doch in den letzten Jahren immer mehr darum, dass die Politik überhaupt noch von den Bürgern ernst genommen wird und nun setzt diese, eigentlich hoffnungsvolle neue Stadtverwaltung noch eines drauf, und macht sich mit diesem, nicht verbindlichen Referendum, auch noch zum Trottel, oder noch schlimmer, die eigenen Bürger, welche an diesem Referendum teilnehmen. - Ganz besonders witzig gibt sich dabei der Ex-Bürgermeister, der forderte in einem Plenum sogar ein verbindliches Referendum darüber, nachdem er selbst, noch vor ein paar Jahren die ersten Schritte dazu unternommen hatte, die Privatisierung des Stadtwassers in Angriff zu nehmen. - Warum man diesen so wichtigen und sensiblen Dienst privatisieren will, das liegt daran, dass einem manche Firmen weißmachen, mit einem, eigentlich defizitären Ressort der Gemeinde könnte man viel Geld verdienen und so bietet man der Gemeinde an, den Dienst zu übernehmen und bezahlt darüber hinaus auch noch eine nette Abschlagszahlung, mit welcher dann die Gemeinde ihren Stadtsäckel sanieren kann. - Allerdings darf ich befürchten, oder hoffen, dass man in Los Llanos da einem weiteren Witz aus Eriwan anhängt, denn es ist gar nicht klar, dass sich weiter solche Unternehmer hier auf La Palma um die öffentliche Wasserversorgung bemühen. - FCC-Aqualia und Sacyr-Valoriza Agua, zwei Firmen, die sich noch vor Jahren um den Dienst mit dem Stadtwasser hier auf La Palma zusammen mit Canaragua bemüht haben, sind hier in den letzten Jahren bei den zu wiederholenden Ausschreibungen in Santa Cruz und El Paso überhaupt nicht mehr angetreten. Und aus Kreisen des verbleibenden Anbieters Canaragua hört man eher Kritisches über die Bemühungen, auch die Wasserversorgung in Los Llanos zu übernehmen. - Am Schluss könnte es zu einer doppelten Ohrfeige kommen, zunächst macht man sich der Volksverdummung schuldig, um dann ohne Angebot für die Privatisierung dazustehen, oder mit einem solch billigen Angebot, dass man sich die ganze Sache besser hätte sparen sollen.

Fulanito de tal dice hoy: Con el corazón en la mano

Mit dem Herz in der Hand. - Nun haben wir das Herz nicht mehr in der Faust, so wie gestern noch, nun halten wir es offen in der Hand und wollen damit zum Ausdruck bringen, dass wir in allerbester und offener Gesinnung uns darstellen wollen. - Mit dem Herz in der Hand schwor ich ihr meine Liebe, und als sie dankend ablehnte, rutschte es mir in die Hose.




Private Wasserversorgung ist im Kommen, hier ein patentierter Universalflansch der Firma Fulanito de Taburiente




Samstag 22.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1016 hPa

Der Anfang vom Ende?
Quo vadis Coalición Canaria

Ein bisschen Rebellion, ein bisschen Separatismus, ein bisschen Links, ein bisschen Rechts und immer mit beiden Beinen auf dem Boden der Gutsherrenherrlichkeit und mit beiden Händen in den Taschen der öffentlichen Korporationen. - So lange man das Geld auch wieder ausgibt, und damit seinem Umfeld, nach gebührendem Gehorsam, Almosen bis Reichtümer zuscheffeln kann, so lange funktioniert dieses Gebilde, welches sich nicht an Gesinnungen halten muss, sondern lediglich an Interessen. - Es ist kein Geheimnis, dass die politische Partei Coalición Canaria eigentlich nichts anderes ist, als ein Interessenverband kanarischer Unternehmer und deren willfährigen Helferlein, die für ein bisschen Einfluss oder Streicheleinheiten der Obrigkeit nicht nach Demokratie oder gar Recht fragen, sondern sich mit Wahlkampfprogrammen, in denen nur zwei Worte stehen, "lo nuestro" (unseres) gerne befriedigen lassen. - Ein wahres Phänomen diese Partei, nun aber scheint es Ärger zu geben, denn die Ressourcen werden knapper, die zu vergebenden Posten unwahrscheinlicher und wo immer mehr Unsicherheit herrscht, da wird es immer ungemütlicher. - Die Presse stürzt sich nun auf den Vorgang, dass Maeve Sanjuán, die Inselrätin für Arbeit, Erziehung und Kunsthandwerk ihren Posten hinwirft und darüber hinaus auch noch die Mitgliedschaft in der Coalición Canaria abgibt. - Unbequem und nicht nachhaltig sei es in der letzten Zeit in der Partei und auf ihrem Posten gewesen und gleich springt die gesamte Presse auf und vermeldet, den Anfang vom Ende der Coalición Canaria. - Da wird von Grabenkämpfen geschrieben, als gäbe es einen wirklichen linken Flügel in der Gruppierung und dass Maeve Sanjuán nun eine Welle losgetreten hätte, die sich kaum noch aufhalten lasse. - Bei solch großem Lärm um den Rücktritt einer einzelnen Person, die kaum eine spürbare Duftmarke in ihrer politischen Karriere hinterlassen hat, dürfte man zunächst an eine Kampagne der politischen Gegner vermuten, aber dem ist nicht so, PP und PSC/PSOE wurden absolut überrascht von dem Rücktritt Sanjuáns und haben auch noch keinen Vorteil daraus ziehen können. - Wie denn auch, die Coalición Canaria ist nicht wirklich greifbar, wer ohne Ideologie durch die Jahrzehnte regieren kann, dem ist nicht so einfach beizukommen und hier liegt wohl auch der Grund für das riesige Presseecho auf diesen Rücktritt, denn die Coalición Canaria kann sich nur selbst schaden und scheint bislang immun gegen alle Anfeindungen von außen . - Mal perlt es ab, mal prallt es, mit einer Selbstverständlichkeit, die irgendwas von Bayern München hat, lässt man sich nicht von Korruptionsvorwürfen oder miserablen Zahlen kleinkriegen und paktiert ungeniert alle vier Jahre erneut mit wem auch immer, bloß um am Drücker zu bleiben. - Ich finde auch gar keine richtige Erklärung dafür, außer vielleicht, dass die politischen Gegner hier auf den Kanaren, also die beiden landesweit agierenden Parteien, PP und PSC/PSOE nicht genügend personelles Format besitzen, gegen die bauernschlaue Simplizität der Coalición Canaria anzugehen. - Und die Dinge spielen ja wieder den Regionalisten in die Hände, die Sparwut Europas, welche Mariano Rajoy in Madrid stoisch an die autonomen Regionen weitergibt, lassen die Schuld an der momentanen Situation sehr einfach von der lokalen Verantwortung weiterschieben und einzig die Coalición Canaria kümmert sich um uns, die anderen Parteien haben uns immer wieder verraten, so bleibt das dann an als Aussage stehen. - Das Phänomen Coalición Canaria ist nicht wirklich zu erklären, noch weniger der Erfolg, den die immer wieder haben, und gerade aus diesem Grund redet jeder politische Beobachter immer gleich das Ende dieser Gruppierung herbei, weil eben niemand erklären kann oder gänzlich begreift, warum das Konstrukt CC jegliche Logik und Vernunft aushebeln kann und trotzdem funktioniert. - Es ist ein bisschen so wie mit der Religion, ich würde gerne glauben können, und die Anhänger der Coalición Canaria, die leben deutlich unbeschwerter, als wir ideologisch Abhängigen. - Jetzt nach diesem einen Rücktritt gleich das Ende, oder einen profunden Wandel der Coalición Canaria herbeizuschreiben, das ist nicht wirklich möglich, auch wenn so mancher sich das wünschen würde. - Man schwankt immer zwischen Bewunderung und Furcht, wenn man über diese Partei nachdenkt, aber wer schwankt, der kann dann aber leider nicht Mitglied dieses Systems werden und schon gar nicht, systemrelevant.



Freitag 21.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 26,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Hallo Herr Minister,
man klopft an, bevor man reinkommt!

Wenn uns Minister besuchen, dann muss das nicht wirklich etwas Positives sein. - Meist kommen die ja nach großen Bränden, für ein schnelles Pressefoto, oder wenn man das Millionengrab unseres neuen Flughafenterminals einweiht… - Morgen kommt wieder ein Minister, eine Quelle spricht sogar von deren zwei, und wieder wird es eine Einweihung geben, zu der die kommen. - Aber es ist nicht das Besucherzentrum auf dem Roque, es ist nicht die Heilige Quelle als Thermalbad, es ist auch nicht die Auffangstation für "überzählige" Haus- und Nutztiere. - Was eingeweiht werden soll, übrigens zu zweiten Mal, das ist das Luxushotel in Tazacorte, welches auf den stolzen Namen "Hacienda de Abajo" hört. - Der Minister ist unser Superminister José Manuel Soria, Ex-Inselvater Gran Canarias, Ex-Bürgermeister Las Palmas de Gran Canarias, Ex-Vizepräsident des Gobierno de Canarias, Ex-Epigon José María Aznars und heutiger Minister für Industrie, Energie und Tourismus, und damit ein extrem wichtiger Mann in Madrid. - Eigentlich könnte man sich ja denken, wer solch einen dicken Fisch in Madrid sitzen hat, der kann kräftig was für die Kanaren schaukeln, aber dem frommen Wunsch hat die Politik eine kräftige Ohrfeige verpasst, denn dummerweise ist Soria von der Partido Popular und im Gobierno de Canarias regiert eine Koalition aus PSC/PSEO und der Coalición Canaria. - So läuft das nicht wirklich rund zwischen Madrid und der autonomen Region Kanarisch Inseln und ausgerechnet "unser Sohn" hat schon mit mehreren Aktionen klar durchblicken lassen, dass bei ihm die politische Herkunft "dicker" ist als seine Kanarität. - In einer Quelle heißt es auch, der Außenminister käme auch, aber das wird von den anderen Quellen nicht bestätigt, also muss ich das einfach mal so stehen lassen. - In dem Fall aber ist der Außenminister auch nicht so wichtig, denn mit dem haben wir doch gar nichts zu tun, der könnte uns doch bei unseren Problemen auch gar nicht weiterhelfen, schlichtweg andere Baustelle. - Der Minister für Tourismus aber wohl, denn man spricht hier selbst seitens der Inselregierung inzwischen von einer touristischen Krise, uns sind irgendwie die Gäste abhanden gekommen und wir haben das Leck noch nicht komplett erkannt, sondern kreisen immer noch um das Hauptproblem, das mit der dürftigen Erreichbarkeit. - Es gäbe also dringenden Gesprächs- und auch Handlungsbedarf und nun kommt aber der Hammer, der Minister kommt privat und hat sein Kommen in keiner Weise der Inselregierung mitgeteilt, und wie es heißt, wird es auch gar kein Treffen mit der Präsidentin oder den Räten der Insel geben. - Wow, ein kräftiges Stück mit der Keule, denn normalerweise kündigen sich selbst Staatssekretäre vorher bei der Inselregierung an und dann greift ja auch das Protokoll, aber in diesem Fall wissen unsere Inselfürsten nur aus der Presse, dass der, oder die Minister kommen. - Es muss eine dicke Freundschaft geben zwischen dem Betreiber des Hotels, einem sehr einflussreichen Erben mit gutem Namen hier auf der Insel und dem Minister, oder auch der Partido Popular, denn nicht alle Tage kommt zu einer Einweihung eines privaten Hotels ein Minister angeflogen. - Es heißt auch, es sei das erste emblematische Hotel der Kanaren und vielleicht erklärt sich ja damit der Besuch der Tourismusministers. - Seitens der Inselregierung ist man stinkesauer auf den Minister, man kommt ja nun auch nicht mit aufs Pressefoto, wenn man gar nicht eingeladen ist, aber vielleicht schmuggeln die sich da noch irgendwie hin. - Außerdem wurde das Hotel ja bereits vor einer ganzen Weile eröffnet, und da war die Inselpräsidentin wohl anwesend, zusammen mit der Bürgermeisterin des Ortes, der taffen Carmen Acosta, und damit hätte man ja eigentlich die älteren Rechte. - Das mit dem Hotel, das geht in Ordnung, soll der doch die nächste Einweihung abhalten und salbige Worte verlieren, aber dass er nicht mit uns über unsere Sorgen spricht, das nehmen wir dem Minister dann doch übel. - Der Chef der palmerischen Partido Popular stellt sich natürlich schützend vor seinen Chef, ja ja, das ist bei den rechten Brüdern anders als bei unserem unzivilisierten linken Haufen, und sagt: Der muss nicht von der Inselpräsidentin hören, wie es um den Tourismus bestellt ist hier auf der Insel, das was er wissen muss, das sage ich ihm. - Wow, ich habe Asier Antona, so heißt der Chef der palmerischen PP auch schon eleganter undemokratisch sein hören, und was der Fulanito de tal von solchen politischen Gezänke in einer Krise halten soll, das steht ein bisschen weiter unten.

Fulanito de tal dice hoy: Con el corazón en un puño

Mit dem Herz in der Faust. - Wenn man ganz große Angst hat, nicht weiter weiß, keinen Ausweg mehr sieht, dann hat man hier das Herz in einer Faust. - Bei den Politikern, die wir im Moment haben, da geht uns der Arsch auf Grundeis, das wäre wohl die treffendste Übersetzung in die Deutsche Sprache. - Und wieder mal merken wir, oft handelt es sich bilateral um andere Körperteile.



Freitag 21.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Ende Jun(l)i?
Nur noch Kleinigkeiten in Puerto Naos

Ende Februar hätten die Umbauarbeiten an der Uferpromenade in Puerto Naos fertig sein sollen. - So verrät es uns immer noch das Plakat, welches uns darüber aufklärt, was denn diese Umbaumaßnahmen gekostet haben, wer das ausführt und wer das beauftragt hat, und da Geduld wohl eine unserer hervorragendsten Eigenschaften ist, werden wir selbst Ende Juni noch nicht nervös. - Das Ding ist immer noch nicht fertig, und wenn man das mit realistischen Augen betrachtet, dann dauert das noch einen weiteren Monat, bis die mit allem fertig sind. - Es mag sich zwar nur noch um Kleinigkeiten handeln, aber genau die sind es, welche so viel Zeit in Anspruch nehmen. - Noch ein paar Details heißt es immer wieder, seit Monaten hören wir das und dank der Umbauarbeiten hat das gesamte Gewerbe in Puerto Naos den schlechtesten Winter und Frühling hinzunehmen, den man jemals erarbeitet hat. - Aber man kann ja das Ende der Arbeiten ahnen, auch ist der dunkle Bauzaun ja entfernt worden, das Gitter ein bisschen zurückversetzt, so dass man wieder atmen kann auf der Promenade und die Stimmung schwenkt von pessimistisch in fatalistisch, jetzt erst recht und schön wird die Promenade, schöner als man das sich auf den Plänen so ausmalen konnte. - Das wird sie wirklich, vor dem Architekten ziehe ich meinen Hut, und das für eigentlich wenig Geld, wenn es denn wirklich so ist, dass der Kostenvoranschlag ausgereicht hat. - Das anzuzweifeln, das steht mir eigentlich nicht zu, allerdings erinnere ich mich an eine Presseerklärung der Bürgermeisterin von Los Llanos, die im Frühjahr plötzlich von Finanzierungslücken bei den Umbauarbeiten sprach, obwohl es immer hieß, dass die Summe von 1,24 Millionen komplett vorhanden sei. - Woran es nun wirklich lag, dass die Bauarbeiten etwa doppelt so lange brauchten wie gedacht, das wird man uns wohl niemals so wirklich erzählen wollen, aber als man endlich anfing mit den Arbeiten im September letzten Jahres, da waren manchmal nur zwei oder drei Arbeiter auf der Baustelle und wochenlang meinte man, da passiert doch gar nichts. - Erst um Weihnachten herum, da legte man mit Schmackes los und es bewegte sich auch was, nun aber steckt man in tausend kleinen Detailarbeiten fest und auch wenn reichlich Arbeiter da herumwuseln meint man, es ginge nichts voran. - Geht es aber doch, der Strand ist ja auch zugänglich, ein paar Cafés bieten der Baustelle auch freundlich die Stirn und in ein paar Wochen ist hoffentlich die ganze Misere vergessen. - Was aber bleibt, das ist schieres Schauern, wie es denn sein kann, dass man diesen Badeort dermaßen leiden lässt und die Baufirma ohne jeglichen Druck Puerto Naos fünf Monate über das Ziel hinaus im Würgegriff hält. - Da geht der Vorwurf an das Gobierno de Canarias, die sind die Bauherren und müssen der Baufirma klar machen, dass das so nicht geht, aber von denen hat sich niemand hier blicken lassen, sondern nur die Vertreter der Gemeinde und des Cabildo Insular, und die können immer nur beschwichtigen, mehr Einfluss haben die gar nicht. - Schön wird die Promenade, mehr fällt uns dazu wohl nicht mehr ein, und Scheuklappen sind ein bewährtes Instrument gegen schlechte Laune und deren Folgeerscheinungen.




Eigentlich nur noch Details




Donnerstag 20.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Einmal werden wir noch wach
heißa dann ist Urlaubstag

Alle Examen hinter sich, mal mit Biegen und Brechen, mal mit fast unverschämter Leichtigkeit, und ob man sich den morgigen letzten Schultag einfach schon schenkt, oder nicht, das werden wir noch sehen. - Unterricht ist eh nicht mehr, heute sind die auf einem Ausflug, gehen Petroglyphen und das Archäologische Museum besuchen, die Luft ist raus und es rufen der Strand, Freunde, und fast drei Monate ein bisschen weniger funktionieren müssen als sonst. - Auch für uns Eltern, der Rhythmus hängt natürlich stark an den Schulzeiten, früh aufstehen, spät Mittagessen und dann dreht sich tagein tagaus alles um Schule und Zensuren und das können wir nun getrost bis zum 11. September auf die Seite rücken. - Auch ändert sich der Rhythmus der Gemeinden, keine morgendlichen und mittäglichen Staus mehr vor den Schulen, weil bei uns die Kinder alle mit dem Toyota in den Unterricht gebracht werden, und so stellen wir dann die innere Uhr auf Sommer. - Alles geht dann ein bisschen bis viel langsamer, die Worte Sommer, Urlaub, Ferien dienen dann als Generalpardon für kleine Nachlässigkeiten, die unser Leben so viel ertragbarer machen, als in der Vorgabe immer funktionieren zu müssen. - Drachenflugtag ist immer noch nicht programmiert, die werden sich nicht einig, wo man hinfliegen soll, nur die ältere Tochter, die noch ein bisschen "nachsitzen" muss in Las Palmas, die hat das wohl schon klar definiert wo es hingehen soll, aber das darf ich nicht sagen… Bei mir ist das ganz einfach, ich bleibe da, wie immer, mir ist Verreisen viel zu viel Stress, und überhaupt, wo soll ich denn hinfahren, bloß um irgendwas anzugucken, wo mich dann keiner kennt mit dem ich reden kann und alles ganz anders ist als hier. - Kann sein, dass das langweilig ist, ich bemerke das aber gar nicht, das um mich herum hier ist mir allemal gut genug, und spannend und aufregend will ich mein Leben gar nicht mehr haben, ich nenne Adrenalin nicht unbedingt einen guten Tropfen, sondern eher Tamanca. - Die große Zeit der vielen Fiestas hat eigentlich schon begonnen, in Los Llanos läuft die "Fiesta de la Patrona" bereits, das geht auch über Wochen und beschert uns eigentlich jedes Wochenende lange Nächte und dunkle Augenränder, aber so sieht der Sommer hier eben aus. - Und dann kommen noch andere "Sommeranzeiger" gerade angeflogen, unsere beiden "Gelben Engel", die Sokol-Hubschrauber der "Brif", die jedes Jahr eben im Sommer bei uns auf La Palma stationiert sind, um im Falle eines Waldbrandes schnell zur Stelle zu sein. - Und sie haben die ganze Insel begrüßt, haben sich in einem Überflug allen Menschen gezeigt, dass sie nun wieder da sind und die Leute sich hier darauf verlassen können, dass man im Falle eines Feuers, schnell eingreifen kann. - Wenn es nicht gerade auf mehreren Inseln gleichzeitig brennt, denn diese beiden Hubschrauber, das sind nicht wirklich "unsere", die sind einfach hier auf La Palma stationiert, aber natürlich auch für den Waldbrandeinsatz auf den anderen Inseln vorgesehen. - Es ist Sommer, Urlaubszeit und wir müssen das "Slow down" nicht erst üben, darin sind wir Bademeister…

Fulanito de tal dice hoy: Como si tal cosa

Als wenn jene Sache. - Ich kenne den Spruch eher so: Como si nada, als wenn nichts gewesen wäre. - Beispiel, er schwamm trotz der Kälte weiter, (como si tal cosa) als wenn nichts gewesen wäre.




Unsere "Gelben Engel", zumindest einer davon, die treten aber meist gemeinsam auf.




Donnerstag 20.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1016 hPa

Skandal, oder banal
Überteuerte Einkäufe lassen viel vermuten aber nichts wissen

Es klingt schon alles wirklich komisch und fragwürdig. - In Santa Cruz de La Palma hat man im Jahr 2010 den "Pabellón Multiusos" fertig gestellt, eine Mehrzweckhalle, von der keiner eigentlich so richtig weiß, wofür man dieses Ding denn überhaupt braucht. - Es mag ein Relikt aus der Zeit sein, in der man grundsätzlich solche Infrastrukturen in jeder Gemeinde plante, die Zeit also, in der noch alles möglich schien, bis irgend ein Trottel auftauchte der uns erzählte, dass man Kredite auch zurückbezahlen muss… Rund um diesen "Pabellon" tauchen nun aber Vorgänge auf, welche kein gutes Bild auf die vorhergehende Rathausbesatzung werfen, denn man stellt heute fest, dass man seinerzeit für Ausstattungen in der Mehrzweckhalle eine Vielfaches dessen bezahlt hat, was man eigentlich dafür auf dem Markt zu bezahlen hätte. - So heißt es in der Zeitung "El Día", welche seit Tagen mit diesem Thema Leser fangen geht, dass man alleine für die medizinische Grundausrüstung, welche man eben in einer solchen Halle vorhalten müsste, Material für 8.700 Euro gekauft hätte, der Wert dieser Einkäufe aber nur knapp über 2.000 Euro läge. - Abgewickelt und genehmigt haben diese Einkäufe der damalige Bürgermeister Juan Ramón Felipe und der Stadtrat Antonio Acosta, beide Coalición Canaria, und bezogen hat man diese Ausstattung von einer Firma aus Fuerteventura. - Bei den Einkäufen handelt es sich um Verbandsmaterial, und eine rudimentäre Grundausstattung an Geräten zur Ersten Hilfe, und dieses Material, das hätte man hier auf der Insel eben für wenig über 2.000 Euro kaufen können, so zitiert die Zeitung einen technischen Mitarbeiter der Gemeinde. - Es geht aber noch weiter, auch bei der weiteren Ausstattung der Mehrzweckhalle habe es überteuerte Einkäufe gegeben, so soll ein Hocker für 375,- Euro gekauft worden sein, und eine Halterung für Infusionen habe 285,- gekostet und weil man so viel Geld in diese Ausstattung investiert habe, sei dann kein Geld mehr für einen Defibrillator dagewesen. - Das klingt zunächst nach Verschwendung, lässt aber auch den Verdacht zu, dass da etwas krumm gelaufen ist bei der Anschaffung der Geräte, und auch wenn es nirgendwo in den Texten steht, welche die Zeitung "El Día" abdruckt, vermuten doch die allermeisten Leser, dass man Vorteilnahme hinter diesen Vorgängen sehen könnte. - In der Tat sind solche Vorgänge ja nicht neu, Firmen berechnen öffentlichen Korporationen Ware zu überteuerten Preisen und bandanken sich bei den schweigenden Mitarbeitern oder eben Politikern mit Geschenken in allen erdenklichen Formen. - Ob das hier auch der Fall ist, das liegt außerhalb unserer Kontrollmöglichkeiten und ob man überhaupt die Vorgänge untersuchen wird, auch das ist noch nicht raus. - Ein bisschen könnte man auch die Vermutung gewinnen, "El Día" wirft da einfach mal ein paar Halbwahrheiten auf die Straße, in der Hoffnung, dass Andere das aufgreifen und aus einem banalen Vorgang ein Skandal entstehen könnte. - Den dritten Tag hintereinander nun erscheinen Artikel über diesen Vorgang und noch hat sich niemand aus dem politischen Umfeld dazu gemeldet, weder Vertreter der betroffenen Coalición Canaria, noch deren Gegner, und das verwundert uns dann doch reichlich.



Mittwoch 19.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Kurz
Ihr Kinderlein kommet, marine Schutzzone bleibt, und wir fassen uns an den Kopf

Alle Jahre wieder kommen Kinder aus der Westsahara zu uns, um sich ein bisschen von dem bescheidenen Leben dort unter marokkanischer Besatzung zu erholen. - Das ist eine bereits seit vielen Jahren stattfindende Geschichte, die eben auch aus der Geschichte kommt. - Spanien hat dort selbst als Kolonialmacht nicht nur Lorbeeren ernten dürfen, und wurde dann eben von den Marokkanern im "Grünen Marsch" vertrieben, nachdem man eingesehen hat, dass es sich nicht lohnt, für dieses Stück Land aus Sand einen, vielleicht schrecklichen Krieg mit Marokko zu führen. - Daraus entstand eine aberwitzige Situation, Spanien fühlt sich heute den Saharauis, also den dortigen Einwohnern ganz besonders zugewandt, man hat ja inzwischen einen gemeinsamen Feind, Marokko. - Nur ein kleines Stückchen ist noch ohne marokkanische Besatzung, die Polisario, welche früher auf die Soldaten der Spanischen Fremdenlegion geschossen hat, die bekämpft nun die Marokkaner, in einem Krieg, den niemand mehr interessiert. - Im Sommer holt so der Verein, "Asociación de Amigos del Pueblo Saharaui", also die Freunde des Volkes der Saharauis, immer Kinder auf die Kanaren, damit die sich von Hunger, Krankheiten ober eben auch den Kriegsfolgen in ihrem Land erholen können. - Nach La Palma kommen deren 27, von denen 21 schon einmal hier waren und bereits enge Freundschaften mit den Gastfamilien geschlossen wurden. - Ein Konzert um Spenden zu sammeln gibt es am 27. Juli um 21:00 Uhr in der Casa de la Cultura de Tazacorte. - Es tritt David Tapia auf und der Eintritt kostet 5,- Euro, die komplett an die "Asociación de Amigos del Pueblo Saharaui gehen".

Spanien spart, spart sich krumm, krank, oder gesund, wir werden sehen, was hinten rauskommt. - Auf jeden Fall sind alle möglichen Projekte und Unternehmungen gestrichen worden, und es stand auch auf der Kippe, ob denn die drei marinen Schutzzonen, welche es auf den Kanaren gibt, weiter bestehen können. - (Reserva de La Graciosa, Lanzarote - Mar de Las Calmas, El Hierro und eben unsere) Man hatte da ja auch bereits Kürzungen angesetzt, aber nun kommt das OK aus Madrid, es geht weiter, auch eben nachdem man mit der autonomen Region Kanarische Inseln darüber verhandelt hat. - Die haben die Zusage nun gegeben, bis 2017 geht das so weiter, denn man muss wissen, so ganz unumstritten sind die Schutzzone gar nicht. - Es gibt zwar keine Frage, dass diese Zonen ein Erfolg sind, denn die Fischbestände konnten sich innerhalb dieser Schutzgebiete wohl erholen, und auch hat man beobachtet, dass diese "Fischkrippe" wohl auch dazu dient, dass dann außerhalb der Zone wieder mehr gefangen werden konnte. - Anfänglich gab es aber Widerstand, die Fischer fürchteten um ihre Fänge und die autonomen Regionen um ihre Autonomie, denn was in einer einmal eingerichteten marinen Schutzzone gemacht wird, das wird direkt von Madrid aus gesteuert und da hat man dann von den Kanarischen Inseln aus nichts mehr mitzureden. - Aber man hat sich geeinigt, die Schutzzonen werden weiter betrieben und das ist sicher auch ein guter Erfolg für La Palma, wenn sich der Fischbestand zumindest dort in der Gegend zwischen El Remo und Fuencaliente weiter erholen kann.

Zum Schluss noch das Fundstück der Woche, oder sollte ich sagen das Stück zum Würgen? - 5 Millionen Arbeitslose, viele davon ohne jegliche Unterstützung und ganz viele Hilfsorganisationen versuchen, dass es keinen Hunger unter der ärmsten Bevölkerung in unserem Land gibt. - Nun kommt die Meldung, dass dennoch die Zahl der Dollarmillionäre (also Euro in Dollar umgerechnet) in Spanien im letzten Jahr um 5,4% gestiegen ist und wir nun in unserem Krisenland 144.600 Menschen haben, die mindestens eine Million Dollar ihr Eigen nennen. - Weltweit gab es sogar ein Wachstum von 10% der Zahl der Millionäre und niemand kann uns die Zahl nennen, wie viele Menschen im gleichen Zeitraum an Hunger gestorben sind. - Wir machen da was falsch, gründlich falsch und wenn wir so weitermachen, dann machen wir uns sogar schuldig, auch die, die nur zugesehen haben.

Fulanito de tal dice hoy: Como quien oye llover

Wie der, der es regnen hört. - Wenn jemand absolut beratungsresistent ist, dann nimmt man diese Redensart in Anspruch. - Auch, bei dem geht es zum einen Ohr rein, und zum anderen wieder heraus.



Mittwoch 19.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1016 hPa

So lange dieser Wind weht, kann uns nichts passieren
Elysische Winde

"Vientos alisios", also himmlische Winde, sagt man hier, "Trade Winds" sagen pragmatisch die Engländer und "Passat" sagt man auf Deutsch, aber der Ursprung dieses Wortes soll aus dem Portugiesischen stammen und eben von "passar" kommen, was man auch mit passieren im Sinne von vorbeiziehen übersetzen kann. - Der Passat ist Kind des großen nordatlantischen Hochdrucksystems, welches die allermeiste Zeit im Jahr das Klima und auch das Wetter in der Region Nordatlantik bestimmt. - Das Hoch regelt auch den Zug der Tiefdruckgebiete, welche allesamt von West nach Ost über den Atlantik ziehen und eben meist so weit nach Norden geschoben werden, zumindest im stabileren Sommer, dass uns, aber auch die Sahel-Zone, kein Niederschlag erreicht. - Für die Kanarischen Insel, aber auch Madeira und die Azoren, und in kleineren Maße auch die Kapverdischen Inseln bedeutet die Präsenz des Passates auch die Verfügbarkeit von Wasser. - Die Kanaren erreicht der Passat aus Nord, Nordost und die Inseln mit den höheren Bergen, die saugen sich dann voll mit der Feuchtigkeit, welche die Passatwolken auf ihrem ständigen Rundkurs über den Atlantik aufgenommen haben. - Allerdings haben nicht alle Kanareninseln was davon, Lanzarote und Fuerteventura, die sind so flach, dass die Passatwolken ohne Niederschläge zu lassen über diese Inseln hinwegziehen können. - Das bringt zwar Kühlung, aber kein Wasser. - An den Inseln mit Bergen, wie eben auch La Palma, da gelingt es den Passatwolken nicht, unbeschadet vorbei zu ziehen, oft regnen sich die Wolken an der Nordostseite der Inseln ab, oder eben dichte Kiefernwälder wie bei uns "melken" den Passat sogar noch. - Dabei kann man ein interessantes Phänomen beobachten. - Wenn es regnet, flüchtet man sich in Ermangelung eines Hauses oder eines Regenschirmes schon mal unter einen Baum. - Das macht man auch hier so, sollte es aber nicht regnen, aber gerade dicker Passat den Wald durchströmen, dann muss man hier aufpassen, nicht unter den Bäumen zu stehen, denn da würde man nass, eben von den durch Kondensation gewonnenen Tropfen, die an den langen Nadeln der Kanarischen Kiefer herabregnen. - Ohne das Atlantische Hoch, und damit den Passat, wären wir nicht nur geographisch auf einer Höhe mit der Sahara, sondern auch wohl von der Vegetation so wie unser Nachbar Westafrika. - So aber sind wir ein blühender Garten, selbst wenn die Sonne den ganzen Tag scheint wie jetzt, gehen die Temperaturen im Schatten nicht weiter hoch als an die 24 Grad, denn ständig kühlt uns der Passat wieder auf angenehmen Temperaturen herab. - So können wir gerade jetzt beobachten, in Mitteleuropa zum Teil bis an die vierzig Grad, mit anschließenden Starkwettererscheinungen, bei uns vierundzwanzig Grad, man möchte von verkehrter Welt sprechen, wenn man eben nicht um diese himmlischen Winde weiß, die uns immer wieder beschützt haben. - Aber leider nicht immer. - Wenn das Hochdruckgebiet, welches man auch wegen seiner Kernlage über den Azoren deren Namen gegeben hat, mal "verrutscht", dann können wir auch in den Einfluss afrikanischer Luftmassen geraten, und dann wird es bei uns auch heiß. - Und dann können wir erneut ein interessantes Phänomen beobachten, denn im Sommer dreht sich dann das bekannte Temperaturschema: Oben kalt, unten warm, komplett um. - Das kommt durch den Einfluss des kühlenden Ozeans, und je weiter wir nach oben kommen, um so weniger kann der Atlantik Einfluss auf unser Wetter nehmen. - So sagt man auch, dass El Paso, die einzige Gemeinde der Insel, welche keinen Zugang zum Meer hat, und in manchen Höhenlagen bereits kontinentales Klima herrscht, die heißeste, wie auch kälteste Gemeinde der Insel ist. - In den oberen Lange Tacandes und der Montaña Enrique, hat man bereits Temperaturen von über 45 Grad gemessen, ebenso hat es dort aber auch schon mal geschneit. - Kommt selten vor, diesen Winter lag überhaupt kein Schnee auf der Insel, und wie es scheint, könnte dieser Sommer auch sehr mild werden, für den Juni sehen wir zumindest keine Hitzewelle auf uns zukommen, weiter ins Jahr hineinblicken können wir aber noch nicht. - Besonders im Sommer lieben wir unseren kühlenden Passat, sorgt der doch auch mit seiner Feuchtigkeit dafür, dass kein Waldbrand ausbrechen kann. - Noch nie hat es Feuer gegeben bei Passat, geht auch gar nicht, und darum wünschen wir uns keinen anderen Wind als diesen. Nur was aus Nordost kommt ist gut, alle anderen Windrichtungen können für Ärger sorgen, sei es heiße Luft aus Süden oder Wind aus Westen, der dann für Schwierigkeiten am Flughafen sorgt. - Passat, das ist unser Wind, und so lange der weht, kann uns nichts passieren.




Ein typisches Bild für La Palma bei normalem Hochdruck. - Die dichten Passatwolken schwappen über die Hänge der Cumbre Nueva von Ost nach West, um sich dann oberhalb El Pasos aufzulösen




Dienstag 18.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,7 Grad

Hexenverbrennung an San Juan
Hauptstadt will die schlechte Laune vertreiben

Bald ist San Juan Bautista, also der Johannistag, und nicht nur hier feiert man die Nacht davor mit großen Feuern. - Historiker meinen allerdings, dass die Kirche hier das eher heidnische Sonnenwendfest mit für sich vereinnahmt, und es eigentlich ein Irrtum ist, Johannisfeuer als religiöses Treiben zu bezeichnen. - Gut, die Weißwurst ist auch ein Irrtum, und unsere Auslegung der Glaubensregeln ist sowieso sehr von Pragmatik getragen. - Aber Hexen verbrennen am Johannistag, das ist nun wieder mal ganz was Neues, wobei es wohl Zeiten gab, da das wirklich vorgefallen ist und wohl fast täglich. - Die Hexe, welche in der Hauptstadt verbrannt wird, die ist von der Kunstakademie hergestellt worden, drei Meter fünfzig hoch, und wird am kommenden Samstag Abend angezündet. - Man will damit auch ein Stück Symbolik vermitteln, und zwar steht diese Hexe für die Krise, die man nun gegen ein Lächeln eintauschen will. - Da sehe ich allerdings auch wieder viele Fettnäpfchen stehen, aber wenn wir feiern wollen, dann sind wir nicht immer politisch und gesellschaftlich hundertprozentig auf der Höhe, hier entscheidet eben der Kavalier, was eine Delikt ist… Der Johannistag ist ja auch eigentlich der 24. Juni, und nicht der 22. Juni, so wie man das nun in Santa Cruz feiert, aber man nimmt halt das Wochenende her, und da finde ich auch nichts dabei, wenn man sich nicht ganz korrekt an die Daten hält, auch immer wissend, dass die gesamte Kirchengeschichte nicht unbedingt auf genaue Daten geachtet hat. - Aber es wird nicht nur eine Hexe verbrannt, sondern die Feierei geht schon am frühen Morgen los. - Die Avenida Marítima wird da gesperrt und gegen zehn Uhr vormittags beginnt man auf der Uferstraße mit Aktivitäten für Kinder. - Es wird in der Pressemitteilung nicht genauer definiert, was denn da eigentlich gemacht wird, aber meistens gibt es diese aufgepumpten Hupfburgen, die trotz inflationärem Auftauchen immer noch von den Kleinen bestiegen werden. - Ich denke mal, die sind auch in der Lage in der Hauptstadt noch ein bisschen was anspruchsvolleres zu bieten, wir werden uns überraschen lassen. - Ab Mittag geht es dann mit musikalischen Vorstellungen los, die Musikschule schickt ihre Zöglinge, die an verschiedenen Plätzen der Stadt spielen werden. - Abends geht es dann richtig los. - Ab 20:00 Uhr treten dann "Los Viejos" (die Alten) auf, auf dem Platz gegenüber dem Rathaus, und um 21:00 Uhr das allseits beliebte Trio Zapatista, welches musikalisches Können mit beißender Satire verbindet, und um 22:00 Uhr dann heizt die Trommlergruppe ein und marschiert von der Plaza de Alameda bis hin zum Platz vor der Hafeneinfahrt, wo dann gegen 22:30 bis 23:00 Uhr die Hexe verbrennen wird. - Danach gibt es dort noch ein Konzert der Gruppe "Salvapantallas" was Bildschirmschoner heißt, und die sollten uns vielleicht auch mal erzählen, wie die zu dem Namen gekommen sind. - Die Hauptstadt gibt sich progressiv, die Krise wird weggelächelt, und natürlich steckt da wieder der Verband der Gewerbetreibenden dahinter, diese Mal allerdings mit freundlicher Unterstützung der Gemeinde Santa Cruz. - So meint der Bürgermeister auch, man könnte sich durchaus vorstellen, das jedes Jahr zu machen, nächstes Jahr hätte man dann auch einen schönen Strand wo man das machen könnte, ganz nach dem Vorbild der Stadt Las Palmas, wo die Johannesnacht immer an dem mondänen Stadtstrand Las Canteras gefeiert wird. - Wer Vorbilder hat, der kann sich wenigstens an was festhalten…

Fulanito de tal dice hoy: Como quien no quiere la cosa

Als wenn jemand die Sache nicht wollte. - Wenn jemand etwas mit großer Gier oder Sehnsucht will, aber vorgibt, überhaupt nicht daran interessiert zu sein, dann zeigt man ihm mit diesen Worten, dass man sein Tun durchblickt hätte.



Dienstag 18.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1015 hPa

Corporate Identity für heimische Tuberkel
Mercadillo in Los Llanos erhält Uniform

Eine der größten Erfolgsgeschichten überhaupt, ist dieser sonntägliche Markt in Los Llanos. - Eigentlich entstand der aus Zufall, und auch aus Not getrieben, denn man duldete irgendwann nicht mehr den Verkauf von Lebensmitteln auf dem Flohmarkt in Argual, aber die Idee, die lokalen Landwirte zu unterstützen ist ja sowohl politisch wie gesellschaftlich korrekt und so erfand sich dann ein Erzeugermarkt unter den Eukalyptusbäumen am Ortseingang Los Llanos´ aus El Paso kommend. - Irgendwann griff die Stadt regelnd ein, da dieser "wilde Markt" nicht jedem gefiel, auf jeden Fall den Händlern nicht, welche in der Stadt einen Laden betreiben und die meckerten rum, dass eben auf dem Erzeugermarkt mehr Händler als Landwirte ihre Produkte anbieten würden. - Das war wohl auch eine Weile lang so, dann ging die Stadtverwaltung hin und verteilte Lizenzen, und wer zukünftig einen Stand aufstellen wollte, der musste halt vorher bewiesen haben, dass er Landwirt ist und auch alle dafür notwenigen Papiere besitzt. - Die Reihen lichteten sich, übrig blieb der harte Kern an Erzeugern und irgendwann hatte ein besonders pfiffiger Kopf die Idee, doch den Markt vom Stadtrand in die Innenstadt zu holen. - So wollte man den Markt noch attraktiver machen, und gleichzeitig die Innenstadt beleben, denn sonntags ist Los Llanos eigentlich eine Geisterstadt, nichts rührt sich, ein paar ältere Leute müssen vor die Tür, weil der Hund quengelt, aber das war es dann auch schon. - So zog man in die Avenida Dr. Fleming, die eigentliche Hauptstraße der Stadt, dort wo die großen Lorbeerbäume, die eigentlich Feigen sind, eine prächtige Promenade beschatten. - Das ist wirklich der ideale Platz für solch einen Markt, auch wenn es manchmal sogar drängelig werden kann, aber sowohl der Markt, wie auch das nähere Umfeld haben sehr mit dem Umzug gewonnen. - Die Cafés und auch Läden in der Umgebung haben nun sonntags geöffnet, da jetzt Bewegung in die Innenstadt gekommen ist, und die vielen Stände mit Obst und Gemüse locken Besucher und Bewohner des Aridanetals gleichzeitig. - Jetzt geht man noch einen Schritt weiter, nun gibt man sich selbst ein Stück Corporate Identity, was vormals anarchisch und nur mit Augenzwinkern legal war, das erhält nun Uniform. - Die Verkäufer bekommen Hemdchen und Schürzen mit einem Mercadillo-Logo und man wird zukünftig unter Verkaufszelten seine Ware anbieten, welche die Stadt extra angeschafft hat, nachdem der Baumschnitt der indischen Lorbeerbäume den Verkaufsständen den Schatten geraubt hat. - Gut, in ein paar Wochen ist der Schatten wieder da, ob man dann die Zelte noch weiter nutzt, das weiß ich noch nicht, aber dieser Markt ist wirklich eine absolute Erfolgsgeschichte und seitens der Stadt betont man auch immer wieder, dass man nicht ruht, um auf jeden Fall dafür zu sorgen, dass auch wirklich nur Landwirte dort die Plätze belegen, und keine Händler. - Dazu besucht man in periodischen Abständen die Betriebe der einzelnen Stände, um sich davon zu überzeugen, dass die wirklich Landwirtschaft betreiben. - Man will natürlich auf alle Fälle verhindern, dass sich Händler in diese Reihen drängen, um den Läden und auch der Markthalle, welche alle Wochentage offen hat, aber eben nicht Sonntags, keine Konkurrenz zu machen. - Aber es ist natürlich schon so, dass alles Obst und Gemüse, welches am Sonntag dort weggeschleppt wird, am Montag und Dienstag nicht in irgendwelchen Läden gekauft wird. - Auf der anderen Seite sind diese Märkte, welche inzwischen in fast allen Gemeinden abgehalten werden, so ziemlich die einzige Möglichkeit, lokale Produkte zu einem erschwinglichen Preis zu handeln. - Das tut der lokalen Landwirtschaft sehr gut und hat in den letzten Monaten und Jahren auch dazu geführt, dass wieder mehr Land bewirtschaftet wird als noch früher. - Nun will man in Los Llanos auch noch auf den Solidaritätszug aufspringen, man darf von seinen gekauften Produkten nun auch Spenden geben. Man kauft vier Tomaten und legt eine davon in extra dafür bereit gestellte Körbe, die dann am Ende des Marktes in die " Banco de Alimentos" gebracht werden, also der Sammelstelle für Lebensmittelspenden der Stadt. - Auch ist zu hoffen, dass die Händler selbst eben nach Ende der Verkaufszeit nicht gehandelte Ware dort hinbringen, damit diese Produkte dann unter den ärmeren Familien der Stadt verteilt werden können. - Was nicht so ganz geklärt ist, ob denn diese Lokalmärkte wie in Los Llanos den alteingesessenen Institutionen wie den Mercadillos in Puntagorda oder Mazo sehr viel Publikum abspenstig machen, oder ob da einfach viel mehr Menschen als noch vor ein paar Jahren die Liebe zu lokalen Produkten gefunden haben.





Montag 17.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Himmelsknödel
Auch Astrophysiker haben weltliche Hinterlassenschaften

Ganz oben auf unserem höchsten Berg, dem Roque de Los Muchachos, da stehen eine ganze Reihe an Observatorien, unter anderen das "Grantecan", welches mit einem Primärspiegel von 10,4 Meter das größte seiner Art auf der Welt ist. - Die Physiker und auch Techniker, die wohnen zum großen Teil auch dort oben auf dem Berg, eine "Residencia" bietet ihnen Unterkunft und dort werden die auch verköstigt. - Das Wasser muss mühsam heraufgebracht werden und über das Abwasser machte man sich ganz viele Jahre einfach gar keine Gedanken, alle Einrichtungen dort hätte auch eine Kläranlage, allerdings sind das einfache Kammern, und das was hinten dabei rauskommt, das ist nicht wirklich geklärtes Wasser und sicherlich gerät so noch reichlich Schmutzwasser in die Umgebung. - Das bemängelt man nun seit einigen Jahren und drauf gekommen ist man auch deswegen, weil man ja auch noch einen Besucherpark plant dort oben auf dem Berg, und dann würden noch viel mehr Abwässer anfallen als jetzt, und man müsste sich eine andere Lösung überlegen. - Man fürchtet nun, die Abwässer vom Roque de Los Muchachos könnten die vielen Wasserspeicher im Inneren der Insel verschmutzen und deswegen ist das zum großen Thema geworden und auch wenn man wirklich diese Kammeranlagen dort hat, viele Beobachter sehen das nicht so gerne, und das Wasseramt hier hat deswegen auch noch keine Betriebserlaubnis für diese Anlagen gegeben. - Es ist also weiter in der Schwebe, wobei ja Abwässer aus menschlichem Stoffwechselprodukten nun wirklich keine Aufgabe für Basaltgestein sind, davon ist sicherlich keine Beeinträchtigung der unteren Wasserreserven zu befürchten. - Anders sieht es aber mit Reinigungsmitteln, Fett und anderen Stoffen aus, die eben auch mit ins Abwasser gelangen, weil man ja eben auch diese Kantine hat. - Die Reinigungsmittel allerdings, welche für das Reinigen der Spiegel benutzt werden, die werden sowieso getrennt entsorgt, die werden nämlich aufgefangen und gesammelt und dann von einem zugelassenen Entsorger abgeholt. - Nun schlägt man seitens des Observatoriums vor, doch die Abwässer mit einer Pflanzenkläranlage zu reinigen und dann erst in die Umgebung zu entlassen. - Das klingt zunächst gut, denn Pflanzenkläranlagen können, richtig gemacht und bedient, wirklich kleine Wunder vollbringen, und haben dazu auch noch den positiven Nebeneffekt, dass man das Wasser zum Gießen wiederverwenden kann, oder auch für eine erneute Nutzung als Brauchwasser. - Damit wäre man richtig progressiv an das Problem gegangen, allerdings mache ich mir Sorgen wegen der Lage dort. - Man ist schließlich auf einer Höhe von 2.400 Metern, jenseits der Baumgrenze und in kalten Winternächten sinken die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt, so dass mir nicht ganz klar ist, ob denn eine Pflanzenkläranlage unter diesen Bedingungen auch funktioniert. - Aber wir lassen uns doch immer wieder gerne überraschen, am liebsten positiv.

Fulanito de tal dice hoy: Como pez en el agua

Wie der Fisch im Wasser. - Wird genau so verwendet wie in der deutschen Sprache


Montag 17.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1016 hPa

Katerstimmung
Spaßbad wird zur Spaßbremse

Kollateralschäden des ungebremsten Wachstums kann man hier einige betrachten, und sowieso in Los Llanos wird man eigentlich täglich damit konfrontiert. - Aber es sind nicht nur Projekte und Bauten der Öffentlichen Hand, die an dieser ausgestreckten verhungert sind, auch der private Sektor hat sich zum Teil ganz heftig vergaloppiert. - Die Geschichte mit dem Parkhaus ist ja gerade noch mal gut gegangen, da hat ja noch eine lokale und solvente Baufirma eingegriffen, aber ein paar hundert Meter weiter dürfen wir ein anderes Projekt betrachten, welches wohl wirklich keine Zukunft mehr hat. - Oberhalb der Parkplätze an der Straße Ramón Pol steht ein bizarrer Rohbau, und fleißiger pflanzlicher Bewuchs auf dem Gelände zeugt davon, dass hier seit langem keine Schaufel mehr geschwungen wurde und die viele Säcke Zement, die dort noch lagern, sind längst hart geworden und nur noch als Füllmasse zu verwenden. - Dort sollte mal das "Complejo Deportivo y de Salud El Jable" entstehen, ein Spaßbad mit Wellnessabteilung und gesundheitlichem Anspruch, aber die privat finanzierte Initiative hat sich festgelaufen, es gab keine weiteren Kredite mehr für dieses Vorhaben, und wie es heißt, sind an die vier Millionen Euro verbaut und damit wohl auch verloren. - So ganz kann sich die Gemeinde Los Llanos aber auch nicht heraushalten aus der Geschichte, denn als man das Ding plante, da war die alte Rathausbesatzung der Coalición Canaria derart begeistert von der Idee mit dem Spaßbad, dass man den privaten Investoren sogar das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung stellte. Man wollte unbedingt solch eine Badeanstalt haben, ganz gleich ob sich bereits die dunkleren Wolken des Ende der Kreditflut zu erkennen gaben und man eigentlich hätte gewarnt sein müssen, denn das einzige Hallenbad auf der Insel mit ähnlichem Anspruch, das "Baltavida" in Breña Alta, das funktioniert zwar prächtig, aber auch nur mit öffentlichen Zuschüssen der Gemeinde. - In Los Llanos sind noch ein paar weitere Fragen offen, waren denn auch die ersten vier Millionen Euro Kredite, oder war das Eigenanteil der Investoren, und warum baute man einfach drauf los, wo doch die Finanzierung nicht wirklich gesichert war, also die Zusagen der Banken wohl noch nicht gegeben waren. - Oder gab es diese Zusagen schon, aber man hielt diese später nach der Immobilien und Kreditkrise nicht mehr ein, das alles sollte vielleicht noch geklärt werden. Interessant dabei ist nun, dass ausgerechnet die politische Fraktion in Los Llanos fordert, der Investor solle das Grundstück zurück geben, die seinerzeit den Geldgeber geradezu gedrängelt hatte, doch dieses Spaßbad in Los Llanos zu errichten. - Die jetzige Opposition im Rathaus fordert nun den Gemeinderat auf, sich von dem Investor das Grundstück, und damit natürlich auch den darauf befindlichen Rohbau zu holen, denn der Betreiber der Arbeiten hätte verabredete Bedingungen nicht eingehalten und weder eine Verlängerung noch eine Pause für die Arbeiten beantragt. - Die Gretchenfrage ist aber doch, was soll denn die Stadt Los Llanos damit, heute ist ein rentabler Betrieb einer solchen Anlage noch weniger wahrscheinlich als das vor ein paar Jahren noch der Fall war und, man wird sich wohl eher um die Kosten für den Abriss des Rohbaus streiten müssen, als sich um weitere Finanzierung zu bemühen. - So wird das Spaßbad ganz eindeutig zur Spaßbremse und der schale Geschmack des Katers nach einer durchzechten Sause auf Pump klebt schwer über dieser ganzen Geschichte.





Sonntag 16.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,3 Grad

Er schwärmt für Totenköpfe
Prächtige Raupe, schlechter Ruf

Die Fauna auf den Kanaren ist nicht wirklich erschreckend. - Es gibt hier auf La Palma keine Schlangen oder Skorpione, einzig dem Skolopender, den man hier "Ciempiés" nennt, wirklich mit "m" auch wenn sich Hundert "Cien" schreibt, sagt man Gefährlichkeit nach. - Allerdings ist in der Literatur kein Fall bekannt, dass ein Mensch am Biss eines dieser Erdläufer, wie das Tier wohl auf Deutsch heißt bekannt. - Ich selbst wurde zweimal gebissen von solch einem Tier, einmal an der Hand, als ich eine Steinmauer baute und einmal am Fuß. - An der Hand, das war wie ein Bienenstich, mehr nicht, allerdings entzündete sich der Biss am Fuß und ich musste ein paar Tage lang Ibuprofen nehmen, dann war das auch wieder gut. - Es ist wohl eher das skurrile Aussehen dieses Tieres, die Größe, die können hier locker 15 Zentimeter lang werden und die Fortbewegung, die dann doch an eine Schlange erinnert, welches uns dieses faszinierende Wesen so gefährlich erscheinen lässt. - Wenn man aber nicht in der Erde buddelt, oder eben jeden Stein anheben muss, dann kommt man mit diesem Tier nur ganz selten in Berührung, der hat mehr Angst vor uns als umgekehrt und die allermeisten Besucher dieser Insel haben das Tier noch nie gesehen. - Nicht verwechseln sollte man den seltenen Skolopender mit dem Tausendfüßer, besser gesagt dem hier vorkommenden schwarzen Portugiesischen Tausendfüßer, der in manchen Winter in Myriaden hier auftauchen kann, aber seit zwei Wintern nicht mehr gesehen wurde. - Dieser kleine possierliche Zeitgenosse ist komplett harmlos, tritt nur auf wenn Regen ihm Angst macht er könnte in der Erde ertrinken, und auch die große Frage hinterlässt, warum er nur manche Winter auftaucht. - Völlig begeistert hingegen sind die allermeisten von unsere Geckos, diese nachtaktiven kleinen Echsen, welche uns die Fliegen und Mücken aus dem Haus fernhalten. - Ich weiß nicht welche Unterart wir hier auf den Inseln haben, oder ob es gar mehrere Arten auf La Palma gibt, aber mit den Geckos lebt man friedlich in einer Hausgemeinschaft und wer glaubt, ein geckofreies Haus zu haben, der irrt sich meistens, diese Tiere kommen überall rein und bei den Leuten hier heißt es auch, wenn jemand ein Haus hat, in dem kein Gecko ist, dann stimmt da was nicht. - Man kann diese Tiere auch dressieren, die fressen irgendwann aus der Hand und störend sind die eigentlich nur dadurch, dass die ihren Kot auch mal an der Hauswand ablegen. - Manchmal sind die aber auch richtig laut, wenn die miteinander kämpfen oder sonst was machen, dann hört man diese kleinen Kletterkünstler wirklich gackern und meckern. - Dann fällt, meist im Frühling noch ein anderes Tier auf, welches es allerdings auch in Deutschland geben soll, laut der Literatur, ich habe es allerdings selbst in Deutschland noch nie gesehen. -Meist sieht man zuerst die erbsengroßen Kot-Rollen auf dem Boden liegen, denn die Tarnung dieser Raupe ist recht gut, grün-gelblich muss man schon genauer hinsehen, um die Raupe des Totenkopfschwärmers erkennen zu können. - Für mich immer wieder ein gewaltiges Stück Wunder, wie solch eine schöne Raupe später mal so eine "hässliche Motte" ergibt, würde man doch bei der Farbpracht der Raupe eher meinen, einen bunten, tropischen Falter zu erhalten. - Bis 15 Zentimeter lang können diese Raupen werden und man sagt denen auch nach, dass die deutliche Schäden in der Landwirtschaft machen können, aber bei uns treten die meist nicht im Massen auf, sondern nur in geringer Stückzahl, so dass man hier keine Plagen durch dieses Tier befürchten muss. - Immer wieder ein Hingucker und manch ein Vogel geht da gar nicht mehr ran, der würde sich glatt verschlucken an dem Monster, welches erst nach der Verpuppung eines wird.

Fulanito de tal dice hoy: Como Pedro en su casa

Wie Pedro in seinem Haus. - Wenn sich jemand auch anderswo so benimmt, als wäre er zu Hause, dann sagt man das gerne. - Das ist negativ belegt, will auch meinen, da nimmt sich jemand Dinge heraus, die ihm gar nicht zustehen.




Hier der Skolopender, und das Bild muss mindestens anderthalb Jahre alt sein, denn jetzt habe ich keine Zigarettenschachtel mehr als Vergleich. - Vielleicht befindet sich ja ein Gliederfüßer-Experte unter den Lesern und kann uns sagen, was denn das für eine Unterart ist.




Und hier die Raupe des Totenkopfschwärmers.




Sonntag 16.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Irgendwo muss das Zeugs ja hin
Asphalt und kein bisschen weise

Es gibt nicht wirklich Neues zu berichten rund um die polemischen Asphaltwerke im Callejón de la Gata. - Es bleibt ein fragwürdiges Abtasten, und hier noch ein Gutachten und dort eine juristische Neubewertung, so lange der oberste kanarische Gerichtshof nicht den Einspruch gegen das Urteil vom Verwaltungsgericht verhandelt hat, so lange geht nichts weiter. - Dabei ist die Frage ja eigentlich gar nicht mehr auf juristischer Seite zu suchen, denn die Bevölkerung lehnt diese Asphaltwerke dort im Industriegebiet von Los Llanos deutlich ab, und es wäre die allererste Aufgabe des Stadtrates der Gemeinde Los Llanos diesem Wunsch der Bevölkerung zu entsprechen. - Aber so weit sind wir noch nicht, noch wird versucht den immer gleichen Kreisen ihre Obolusse weiter zu gewähren und da müssen wir wohl den Hintergrund für dieses klebrige Schauspiel suchen. - In wie weit diese Interessengruppen auch die kanarische Justiz beeinflussen können, das wage ich nicht zu deuten, allerdings bezweifeln andere Beobachter die Unabhängigkeit der hiesigen Justiz deutlich. - Es gibt immer wieder die Frage, ob man denn eigentlich nicht bereits genug hätte mit dem vorhandenen Asphaltwerk in Mazo. - Die Antwort ist klar, von der Menge her gibt es kein Problem, wohl aber nutzt man die Monopolstellung deutlich aus und es geht die Aussage um, dass man pro Tonne Asphalt fast den doppelten Preis nimmt, den man auf dem Festland oder Tenerife bezahlen muss. - Freie Wirtschaft nennt man so etwas, die verdienen sich nicht dumm und dämlich, sondern schlau, und können das eben so lange tun, bis Konkurrenz die Preise wieder auf ein normales Niveau absenkt. - Es gab auch schon andere Überlegungen, dass die Öffentliche Hand in die Branche Asphalt einsteigt um den Preis zu regulieren, aber da weiß man gar nicht so recht, wie das denn gehen könnte. - Die Firma "Sodepal" ist ein solche Firma der Öffentlichen Hand, eigentlich mal vorgesehen um lokale Produkte zu vermarkten, inzwischen aber ist diese Firma längst zum Tausendsassa geworden und betreut Tunnel und Straßen genau so wie man Radieschen in Beutel verpackt. - Es ist ja eigentlich nicht der Sinn der Sache, dass öffentliche Firmen privaten Unternehmern Konkurrenz bieten, aber die Situation auf einer solch kleinen Insel ist eben auch nicht vergleichbar mit der, einer flächigen Region, wo eben die Gemeinde oder der Landkreis sich Angebote von mehreren Anbietern geben lassen kann. - Was nicht geht ist, den Asphalt aus Tenerife kommen zu lassen, auch diese Version wird immer mal wieder angesprochen, aber das ist einfach unrealistisch. - Einmal dauert es viel zu lange den Asphalt zu transportieren, dann kommen die Fähren nachts an, wenn keiner mehr arbeitet und man müsste ja große Mengen dann auf einmal verarbeiten, also vergessen wir diesen Vorschlag einfach komplett. - Alle drei Parteien scheinen auf Inselebene sowieso längst einen neuen Standort zu suchen, unabhängig davon, wie die juristische Geschichte weitergeht, und da sind mehrere Standort im Gespräch, wobei wohl niemand dieses Ding haben will, das ist dabei auch schon klar geworden. - Fuencaliente und Mazo sind die meistgenannten Standorte, aber die Bürgermeister beider Gemeinden haben sich bereits dagegen ausgesprochen und nun taucht plötzlich die Kunde auf, eine Gemeinde im Nordwesten sei bereit, gegen Auflagen darüber zu verhandeln, sich als Standort für solche Schwerindustrie anzubieten. - Von Garafía wissen wir ja, dass die nicht wollen, also bleiben ja nur noch Puntagorda und Tijarafe übrig. - Das sind aber nur Gerüchte, nichts Genaues weiß man nicht, aber auch bei uns gilt der Satz, "Irgendwo muss das Zeugs ja hin", der aus dem Mund des BW-Ministerpräsidenten Kretschmann stammt, dort aber den Atommüll anspricht. - Dann haben wir ja fast ein Luxusproblem, wenn wir dagegen "nur" um Asphaltwerke streiten.



Samstag 15.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Und leider ist alles Politik
Wir sind wieder mal stinkig auf Madrid

Der Sommer hat begonnen und damit auch wieder die Vorbereitung auf eventuelle Flächenbrände auf den Inseln. - Auch uns hatte es ja letzten Sommer erwischt, zweimal in El Paso, einmal in Mazo, aber viel schlimmer war es auf La Gomera, wo man wochenlang mit den Flammen zu tun hatte. - Dabei fällt mir erneut ein, dass man noch gar nichts von einem Ergebnis einer Untersuchung der Vorfälle gehört hat, warum man denn die Löschflugzeuge bereits wieder von der Insel geschickt hatte, obwohl das Feuer noch nicht komplett kontrolliert war und für jeden erkennbar eine erneute Hitzewelle auf die Inseln zukommen wird. - Vielleicht ist es einfach nicht zu mir vorgedrungen, oder vielleicht will man gar nicht alles ermitteln, da es eben um den Kopf des Inselpräsidenten gehen könnte. - Nun aber zum letzten väterlichen Kuss aus Madrid für die autonome Region Kanarische Inseln, und warum wir uns ab und zu wirklich wie ein ungeliebter Appendix Spaniens fühlen. - Die Vorbereitungen gegen die Waldbrände stehen an, und in dem Zusammenhang bot man der Region Kanarische Insel Candair-Löschflugzeuge an, ich glaube fünf an der Zahl. - Hier hatte man das immer mal wieder gefordert, dass man einige dieser Flugzeuge gleich auf den Kanaren stationieren soll, ansonsten musste man die immer von Festland erst anfordern und das dauert lange, denn die haben keine große Reichweite und müssen mehrfach zwischenlanden. - Nun bot man uns die Flugzeuge an, allerdings stellte es sich heraus, dass es sich um ausrangierte Maschinen handelt, und sich die Piloten der Luftwaffe sogar geweigert hätten, diese Maschinen zu fliegen. - Das ist natürlich wieder Öl im Getriebe der Regionalisten und die Coalición Canaria schäumt vor Wut über diese Missachtung der Kanarischen Inseln. - Macht man natürlich auch nicht, wenn die Maschinen wirklich in derart schlechtem Zustand sind, dass die Piloten sich weigern da einzusteigen, dann ist es mindestens geschmacklos die anderen anzubieten. - Allerdings wissen wir das ja auch nicht alles genau aus Erster Hand, sondern aus der Presse, und die macht halt auch aus diversen Informationen genau das, was gehört und gesehen werden soll. - Dabei erfahren wir aber auch, dass auf Tenerife in diesem Jahr neben den fünf Bell 412 auch noch ein dicker Kamow stationiert ist, der fast 5.000 Liter Wasser auf einmal abwerfen kann. - Dazu gesellt sich ein Löschflugzeug der staatlichen "Brif", es steht da zwar nicht, welche Maschine, aber wir wissen aus anderer Quelle, dass die "Brif" Canadair 215T fliegt und nehmen deswegen an, dass eine solche Maschine auf unserer Nachbarinsel stationiert ist. - Hier bei uns steht ein Bell 412 und dann kommen, oder sind schon da, zwei zweimotorige Sokol W3, die bei Puntagorda stationiert sind. - Der Kamow-Hubscharauber, der ist das eigentliche Medium welches sich die Brandbekämpfer hier wünschen, da eben ein Hubschrauber auch in schwierigem Gelände manövrieren kann, während die Flugzeuge Grenzen beachten müssen, wenn man in Schluchten Feuer löschen soll. - Wie kommt nun aber die Politik da hinein? Ganz einfach, in Madrid regiert die Partido Popular in absoluter Mehrheit und hier auf den Kanaren, eine unschöne und unsinnige Koalition aus Calición Canaria und den selbst ernannten Sozialisten der PSC/PSOE. - Und ein Minister in Madrid, genauer gesagt der "Superminister" José Manuel Soria, der war früher Inselpräsident Gran Canarias und dann Vizepräsident der autonomen Region Kanarische Inseln, und genau dem hat man mit der Bildung dieser "Koalition der Verlierer" den Posten abgenommen, den er immer haben wollte, nämlich den des Präsidenten des Gobierno de Canarias. - Das hat der Mann uns nie verziehen, dass er jetzt "nur" Minister in Madrid ist und knüppelt nun auf "seine" Kanarischen Inseln ein, wo immer es geht. -Wie viel daran wahr ist, das weiß ich nicht, aber genau so kommt das hier an.

Fulanito de tal dice hoy: Como oro en paño

Wie Gold im Tuch. - Wenn man etwas besonders hüten oder beschützen will, dann behandelt man das "wie Gold im Tuch". - Man könnte wohl auf Deutsch am besten sagen: Hüte es wie deinen Augapfel.




Da bekommen Feuerwehrleute feuchte Augen. - Die Kamow 32 A1




Samstag 15.06.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 85 % - Luftdruck 1017 hPa

Wohnzimmer El Paso
Hausmusik zum Wochenende

El Paso heißt der Weg, aber auch der Schritt, und paso a paso bedeutet langsam, machen wir alles Schritt für Schritt. - Warum unsere Gemeinde, heute sogar wirklich mit Stadtrechten versehen so heißt, das ist auch klar, denn wer den beschwerlichen Weg über die Cumbre Nueva genommen hat, um von einer Inselseite auf die andere zu gelangen, der machte hier erst mal Rast, auf seinem weiteren Weg ins Tal. - Es ist der günstigste Übergang da nördlich die Caldera de Taburiente und südlich die viel höhere Cumbre Vieja den Weg versperren. Früher war El Paso keine eigene Gemeinde, Tazacorte ebenfalls nicht, alles war Aridane, oder wie es heute heißt Los Llanos, und unsere Siedlung nur eben der Weg dorthin. - Der Weg wurde schließlich das Ziel, El Paso ist als Gemeinde selbstständig und seit dem bastelt man sich eine eigene Identität zusammen. - Als sehr ländliche Gemeinde scheint das ein klarer Weg zu sein, tief gläubig darüber hinaus, man könnte meinen, konservativer kann man überhaupt nicht eine Gesellschaft basteln. - Herausgekommen ist bislang, denn das gesellschaftliche Experiment El Paso ist ja noch nicht zu Ende, aber eine der progressivste Gemeinden der Insel überhaupt, mit einem höchst interessanten Innenleben, welches für die meisten Betrachter zu nächst verschlossen bleibt. - Ich kenne keine Gemeinde mit einer solch hohen Künstlerdichte, Musiker, Maler, Bildhauer und nirgendwo auf der Insel bewegen sich mehr rebellische Freigeister, als durch unsere Gemeinde, was sich selbst in der Politik niederschlägt. - Warum das so ist, das weiß ich nicht, vielleicht weil wir keinen Zugang zum Meer haben, die einzige Gemeinde der Insel sind, die nur Berge und sich selbst hat. - Vielleicht aber auch, weil eben niemand an El Paso vorbeikommt, jeder, der von der einen auf die andere Seite will, der muss seinen Stiefel (oder heute Gummi) bei uns abwetzen und vielleicht ist da eben von allem ein bisschen hängen geblieben, und wir wissen doch, die reine Rasse ist eine Momentaufnahme, die Mischung aber macht die Zukunft, so wie jede Promenadenmischung dem Pedigree-Schäferhund kognitiv einiges voraus hat. - Mindestens bauernschlau sind die Leute aus El Paso, beim ersten hingucken vielleicht grobschlächtig und missmutig, das aber dient nur der Abschreckung, man will sich Scharlatane und Störenfriede vom Hals halten, was meist auch gut gelingt. - (Die rutschen dann gleich weiter, bis nach Los Llanos auf die Plaza, und können dort dann mit hohlen Phrasen Großstädter begeistern) - El Paso ist ehrlich, zum Teil unerträglich ehrlich, nirgendwo auf der Insel ist es so heiß, oder so kalt, und nirgendwo auf der Insel ist La Palma authentischer als mitten drin, und da ist El Paso, nichts als El Paso. - Und dennoch gibt es auch mystische Räume in der Stadt, zwischen den alten Häusern, von denen jedes eine ganz eigene Geschichte erzählt und erzählen will, riecht und schmeckt es nach Geheimnissen, Freude, Leid und Schicksal. - Am Friedhof hört man nachts Rufe, an den Ruinen der Alma de Tacande klagt eine Mutter ihrem verstorbenen Kind hinterher und wenn man unter den Gipfeln der Cumbre Nueva steht, und die Brisa die Wolken einem ins Gesicht schlägt, dann spürt man die geheimnisvolle Kraft, welche diesen Ort wohl bewegt. - Mitten drin heißt bei Marita den Feierabend einläuten, dort an der alten Kirche, dem schönsten Fleck im Ort. - Bei einem Glas El Paso-Wein, also einem Tamanca kann man dann über die Fassaden der Altstadt blicken und fängt sich ein bisschen von dem mystischen Schauspiel ein. - Spielende Kinder, alte Frauen gehen gebückt zum letzten Dienst, dem Gottesdienst, junge Mädchen versuchen sich stelzend erwachsen zu bewegen, eine dösende Katze blinzelt in die Umgebung und junge Kerle kratzen sich immer an der falschen Stelle. - Mitten drin halt und wer das Privileg besitzt, der Zuschauer zu sein, der darf ruhig mal innehalten und sich gewiss werden, dass der Weg das Ziel sein kann. - Gestern Abend bringt der Zufall dann auch noch das Stadtorchester auf die Idee, direkt vor der alten Kirche ein Konzert abzuhalten, vierzig junge Menschen sitzen nicht am Computer, bolzen nicht auf dem Fußballplatz und saufen sich nicht in Koma, sondern musizieren herrlichste Stücke, für ein paar Zuschauer und einen dennoch robusten Applaus. - El Paso eben.




Verzeihen Sie bitte die schlechte Bildqualität, ich hatte Feierabend, und nur mit Handykamera bewaffnet




Freitag 14.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,1 Grad - niedrigste Temperatur 17,1 Grad

Atlantic Odyssey
Segelregatta von La Palma nach Grenada

Bislang hat sich unsere Insel nicht gerade dadurch ausgezeichnet, ein bekanntes internationales Segelrevier zu sein. - Früher waren auch unsere Sporthäfen nicht wirklich lockend für Segler, das das hat sich ja mit der Privatisierung der beiden Sporthäfen in Puerto de Tazacorte und Santa Cruz de La Palma geändert. - Man kann immer noch schief dreingucken, wenn man mal überlegt, dass viele öffentliche Gelder, und ein Großteil davon europäische Fonds dazu hergenommen wurden, diese beiden Häfen aufzupimpen, und dann den Betrieb der Sporthäfen in private Hände zu legen. - Aber lassen wir das, ich glaube in Bezug auf fahrlässig abgegriffene Gelder der EU sind wir hier nicht die Spitzenreiter, und wir sind eben auch darauf angewiesen, dass Geld von außen kommt. - Nun hat man einen Coup gelandet, von dem man zwar heute noch nicht weiß, oder der auch wirklich gelingt, aber ich kann dazu nur gratulieren, denn wenn alles so flutscht, wie man sich das vorstellt, dann könnte La Palma auch zu einem bekannteren Ziel für den internationalen Segelsport werden. - Wie man Jimmy Cornell geködert hat, dazu später noch, aber selbst ich als Nichtsegler kannte diesen Namen, wohl von den Wind- und Strömungskarten her. Dieser im Segelsport höchst bekannte Mann, der richtet Neuauflagen der einst berühmten Segelregatta ARC (Atlantic Rally for Cruisers) aus die dann "Atlantic Odyssey" heißen. - Die erste Neuauflage die geht von Arrecife auf Lanzarote nach Martinique, und die zweite Ausgabe eben von Santa Cruz de La Palma nach St. Georges auf Grenada. - Da ich nicht wirklich viel vom Segeln verstehe und auch die "ARC" von früher her nicht kannte, lesen Sie doch den entsprechenden Artikel in der Zeitschrift yacht.de, dort beleuchtet man die Hintergründe um dieses Rennen. - Wie man es nun geschafft hat, Jimmy Cornell dazu zu bringen, aus Santa Cruz de La Palma als einen der Starthäfen zu machen, das hat was mit dem Sponsor der Regatta zu tun, nämlich dem Unternehmen "Puerto Calero", welcher unter anderen, raten Sie mal, welche Sporthäfen betreibt? - Richtig, wir verstehen uns und hier profitiert unsere Insel dann mal von dem Ehrgeiz des Sponsors. - Es ist nicht wirklich abzusehen, ob das eine große nautische Party wird, oder bald wieder in Vergessenheit gerät, aber auf jeden Fall ist es eine Chance für La Palma, sich bei den Seglern bekannt zu machen, die uns ja bislang nicht so häufig besucht haben, wie einige der anderen Kanareninseln. - Wir müssen ja auch bedenken, dass die Segler hier alle erst mal herkommen müssen, manche vielleicht schon ein paar Wochen vorher, und daraus kann man netten Umsatz machen und sich einigen Menschen auch positiv präsentieren. - Wir brauchen gute Werbung, Dinge rund um den Sport sind gut, und der Segelsport ist sicherlich positiv unterlegt, also sollten wir uns darauf freuen. - Ein bisschen besorgt bin ich allerdings mit dem Datum, denn die zweite Ausgabe der ARC (Atlantic Rally for Cruisers) ist der 12. Januar 2014 vorgesehen, und der Januar, der liegt bekanntermaßen im Winter, und der Atlantik kann dann auch vor unserer Haustür manchmal ziemlich ungastlich sein. - Aber so ist das wohl beim Segelsport, man ist immer auf das Wetter angewiesen, noch mehr als bei anderen Sportarten sogar. - Mast und Schotbruch und immer eine handbreit Scheine unterm Kissen, ich habe mir auf der Suche nach Jimmy Cornell zwangsweise auch ein paar Yachten ansehen müssen, und die Preise dazu gesehen. - Das muss Käpt´n Blaubär aber eine ganze Menge an guten Geschichten erzählen, um das Geld zusammen zu haben.

Fulanito de tal dice hoy: Como llovido del cielo

Wie vom Himmel geregnet. - Wie vom Himmel gefallen macht das verständlicher, aber bei uns ist Regen positiv unterlegt, was die Leute an Elbe und Donau vielleicht nicht wirklich so gerne hören. - Wenn etwas im passenden Moment geschieht, dann kommt das wie vom Himmel gefallen.




Die "Marina La Palma" als Starthafen für die Atlantic Odyssey




Freitag 14.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1016 hPa

Böser, böser Mai…
Die Tourismuszahlen tun weh

Es war uns ja eigentlich klar, was der Sommer bringen wird, nämlich wenig. - Der Mai ist der erste Monat im Jahr im Sommerflugplan und damit auch der Monat, in dem sich die Anzahl der Flüge aus Deutschland und England drastisch reduzieren. - Das heißt zunächst, weniger Sitzplätze, höhere Preise, weniger Verfügbarkeit und wenn man, aus La Palma Sicht das Pech hat, in Norddeutschland zu wohnen, dann kann man von dort aus gar nicht mehr nach La Palma fliegen. - Dem entgegen steht allerdings, dass für den Juli bei der Condor noch reichlich Plätze vorhanden sind, und auch zu Preisen, die überhaupt nicht als hoch zu bezeichnen sind. - Wer also für den Juli noch zweifelt, der kann auch ruhig La Palma wieder ins Visier nehmen, es geht doch noch was. - Auf der anderen Seite aber muss uns das ja auch wieder sagen, dass es eben dann nicht alleine an der geringeren Verfügbarkeit liegt, warum die Zahl der Deutschen, die uns besuchen, deutlich rückläufig ist. - Und wenn die Fluggesellschaften Schwierigkeiten haben, diese lächerlich wenigen Flieger auch noch voll zu bekommen, dann entsteht ja auch gar kein Argument, um im kommenden Sommer wieder mehr Maschinen zu schicken. - Die interne Diskussion hier ist in vollem Gange und spätestens seit der Pleite mit dem Polen-Flieger im Juni steht einmal mehr unser Rat für Tourismus kräftig im Wind. - In der Tat wirkt sein Auftreten nicht gerade glücklich, aber so ganz allein seine Schuld ist das nicht. - Wir haben alle keine wirkliche Generalerklärung dafür, nur eben, dass die Verfügbarkeit von Reiseverbindungen natürlich an allererster Stelle steht. - Die größte interne Diskussion geht grob gesagt darum, ob man sich als touristisches Modell an den bereits vorhandenen orientieren soll, also Golfplatz und noch mehr Hotels, um für die globalen Reiseveranstalter interessant zu werden, oder ob man sich genau andersherum verhalten sollte und rein auf Nische setzen, auf alternativ und authentische Qualität. - Für mich keine Frage, allerdings haben wir halt bislang, und da muss man eben wirklich die Vorgänger des heutigen Tourismusrats kräftig ins Gebet nehmen, niemals ein glaubhaftes wie konsequentes Marketing betrieben. - Wir haben einfach alles beworben, was uns so zugefallen ist, Weltbiosphärenreservat auf der einen Seite, dann schnell ein 2.000 Betten Hotel gebaut, wir faseln von "Slow City" und denken an eine Autobahn die kein Mensch braucht, und schließen uns der Bewegung "Go Green" an und verwechseln das mit dem Green auf dem Golfplatz. - Das ergibt nichts Greifbares und wir können heilfroh sein, dass wir von einer guten Basis an Wiederkehrern zehren können, die längst ihr eigenes Bild von dieser Insel zur Hand haben. - Jetzt die Zahlen zum Heulen und Zähneklappern, die stammen aus der Statistik des Flughafenbetreibers und die sind nicht geschönt oder gar anders herum. - Im Mai dieses Jahres sank die Zahl der internationalen Gäste, welche uns besucht haben um knappe 25% und auch die nationalen Passagiere wurden weniger, dort sank die Zahl um 13,8 Prozent. - Betrachten wir nur die Flüge aus Deutschland, dann sind das sogar 36% weniger Passagiere als noch im Mai des vergangenen Jahres, und das tut dann doch gewaltig weh. - Zugelegt haben die Niederländer und Belgier, sodass die Gesamtzahl des Defizites nicht so enorm ist. - Aber wie gesagt, es gibt noch Plätze im Juli, und freie Betten sowieso, und wir sollten nun den Spieß mal umdrehen und nicht mehr jammern über die Gäste, die nicht kommen, sondern dankbar sein denen, die uns weiter besuchen. - Man könnte es fast Demut nennen.



Donnerstag 13.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Kurzgedöns
Schwerer Junge und verweintes Salz

Die Guardia Civil hat einen ganz dicken Fisch hier geschnappt, welcher seit Monaten, wenn nicht sogar seit Jahren Wohnungs- und Geschäftseinbrüche begeht. - Der neununddreißigjährige Mann aus Los Llanos wurde nun mit gestohlener Ware erwischt, darunter ein Auto, zwei Motorräder und fast 27.000 Euro Bargeld. - Das meiste Bargeld stammt aus zwei Einbrüchen in Los Llanos, ein Geschäft und ein Privathaus und man konnte noch einen der Tresore finden, den er mit Hilfe eins Gabelstaplers geöffnet hatte. - Man konnte ihm bislang 12 Einbrüche nachweisen, die Beamten gehen aber davon aus, dass der Mann deutlich mehr Delikte hier im Aridanetal verübt hat als diese 12 Taten und aus Polizeikreisen heißt es, dass es jetzt deutlich ruhiger werden würde im Aridanetal. - Das wäre natürlich schön, allerdings laufen schon noch ein paar mehr "Chorizos" (so nennt man hier die Gauner) rum, welche fremdes Geld zum Eigenen machen wollen. - Oft ist das auch eine Frage der Justiz, die Guardia Civil schnappt die Vögelchen, bringt die ins Gericht, dort wird dann alles aufgenommen und wenn es sich "nur" um ein paar hundert Euro handelt, dann gehen die am Abend wieder nach Hause. - Verhandelt wird dann die Straftat ein paar Jahre später und währenddessen gehen die Jungs munter weiter auf Tour. - Hier heißt es allerdings nun, diese Täter sei in Gewahrsam genommen worden, wegen der hohen Summen.

Theoretisch kann man Wein versalzen. - Kommt sicher selten vor, meist ist Wein eher zu süß, aber nun "verweint" man hier auch noch das Salz und wie das kommt, das erzähle ich Ihnen nun. - Sie wissen sicherlich, dass unsere Saline da an der Südspitze der Insel nicht nur hervorragendes Meersalz produziert, sondern auch "Flor de Sal", also die feinen Salzschuppen, welche sich durch Verdunstung an der Oberfläche sammeln. - Dazu braucht man bestimmte Wettersituationen, und keinen Wind, und dann kann man diesen dünnen Salzfilm von der Wasseroberfläche abheben. - Das meiste des "Flor de Sal" geht übrigens nach Deutschland, und dort verarbeitet man das Salz zum Teil weiter, als Kräuter- und Gewürzsalze. - Aber auch auf der Insel gibt es einen Veredler dieses Salzes, auch die kaufen das Salz der Saline Teneguía und machen daraus edle Kräutersalze. - Zu lange haben nun alle auf Andrés, den Chef der Saline verbal eingedroschen: "Andere verdienen besser an deinem Salz als du, mach doch auch so etwas". - Jetzt ist es soweit, nun bringt "Sal Teneguía" eigene Salzspezialitäten auf den Markt, und unter anderem eben auch ein Salz, welches mit süßem Rotwein getränkt ist. - Saline und Bodega, beide heißen "Teneguía" mit Nachnamen, und der "Zeus Negramol" der Bodega, der wird mit dem Flor de Sal vermischt und heraus kommt ein verweintes Salz. - Ich habe es noch nicht probieren können, werde mir das aber sofort besorgen, wenn es endlich in den Handel gekommen ist. - Weiter gibt es noch Salz mit rotem und grünem Mojo, und mit Pfeffer und Limone. - Das muss ich haben, das wird ausprobiert und ist sicher auch ein hervorragendes Mitbringsel von der Insel.

Fulanito de tal dice hoy: Como gato panza arriba

Wie die Katze mit dem Bauch nach oben. - Wenn sich jemand heftig wehren muss, weil er in einer unangenehmen bis ausweichlosen Situation ist. Der Spruch ist eigentlich Quatsch, denn eine Katze wehrt sich nicht, in dem sie einem den Bauch zuwendet, aber das soll halt eben verdeutlichen, dass man bereits verzweifelt ist und mit dem "Rücken zur Wand" steht.




Einfach nur, weil es so schön ist. - Der "Pino de la Virgen" und die gleichnamige Wallfahrtskirche oberhalb El Pasos. - Biologen aus Gran Canaria wollen herausgefunden haben, dass der Baum über 800 Jahre alt ist.




Donnerstag 13.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1018 hPa

Das Fundstück der Woche
Leichenwagen abgeschleppt

Verlassen wir La Palma einen Morgen lang, denn diese Geschichte ist wirklich aberwitzig bis skurril, und hat sich in La Laguna auf Tenerife ereignet. - Mitarbeiter des dortigen Gerichts hatten die Stadtpolizei alarmiert, dass ein Auto schon seit geraumer Zeit für das Gericht reservierte Parkplätze belegt. - Die Polizei rückt an, und stellt fest, das Auto parkt dort ohne Genehmigung, und geht auf die Suche nach dem Fahrer. - Da es sich um einen Leichenwagen handelt nehmen die Beamten an, dass der Fahrer irgendwo in der Umgebung in einer Kneipe sitzt, und sein Frühstück zu sich nimmt. - Klar, wer schleppt schon einen Leichenwagen ab, so vermutet man Frechheit von dem Fahrer, der es eben so wagt, sich überall hinzustellen. - Schließlich, nach Aussage der Polizei anderthalb Stunden später, rief man den Abschleppwagen und der nahm den Leichenwagen an den Haken und zog ihn auf das Gelände der Stadtpolizei, dort wo man eben abgeschleppte Autos hinbringt. - Irgendwann meldet sich der Fahrer des Leichenwagen bei der Polizei, sein Auto sei weg und er wisse nicht was er tun solle, denn er müsse doch den Leichnam auf den Friedhof bringen, zur Einäscherung. - Jetzt erst kam es den Beamten, dass man nicht nur einen Leichenwagen abgeschleppt hatte, sondern gleich eine Leiche mit, und dass der gute Fahrer überhaupt nichts falsch gemacht hatte, sondern die ganze Zeit im Gerichtsgebäude war, um die Papiere zu erhalten, welche man für die Einäscherung einer Leiche braucht. - Dennoch musste er das Abschleppen bezahlen, sonst wollte man ihm das Auto nicht wieder aushändigen und konnte dann erst weiter zum Krematorium. - Die Polizisten hatten nicht gesehen, dass ein Sarg an "Bord" war, denn die Fenster dieses Leichenwagens waren verspiegelt und eigentlich müsste man den größten Vorwurf den Leuten aus dem Gerichtsgebäude machen, die die Polizei rufen, weil einer ihrer Kunden, der auch noch ein ganz spezielles Anliegen hat, so lange braucht, um die notwendigen Papiere zu erhalten. - Auch hätte die Polizei ja mal draufkommen können, dass ein Leichenwagen vor Gericht nicht bedeuten muss, dass der Fahrer Kaffee trinken ist, sondern vielleicht seiner Arbeit nachgeht und sich genau in dem Gebäude aufhält, vor dem der Leichenwagen steht. - Da rege ich mich immer auf, dass die Polizei hier so wenige Strafzettel für falsches Parken ausstellt, nun aber haben die weit über das Ziel hinausgeschossen, einen Leichenwagen abzuschleppen, samt Inhalt, der vor dem Gerichtsgebäude steht, das war ein Schuss in den Ofen und überall auf den Kanaren wundert man sich über die Stadtpolizei aus La Laguna.



Mittwoch 12.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Der Sommer ist da
Habe ich für mich einfach mal so beschlossen

Der dritte sonnige Tag hintereinander, und eben nicht nur ein bisschen Sonne zwischen den Passatwolken hindurch, sondern richtig Sonne. - Auf den Bodenplatten der Terrasse kann man nun barfuß schon nicht mehr laufen, und ich ziehe auch nicht mehr zwei T-Shirts übereinander, sondern eines reicht. - Dabei hat sich die Wetterlage eigentlich kaum verändert, es bleibt weiter Hochdruck und Wind aus Nordost, aber eben genügend Wind, um die Sperrschicht auf etwa 1.000 Meter Höhe aufzulösen, so dass die von der Insel produzierte Feuchtigkeit bis in die oberen Luftschichten transportiert werden kann. - Dort herrscht sehr trockene Luft vor und die aufsteigende Feuchtigkeit wird von dieser Luftschicht gierig aufgesogen und es bilden sich keine Wolken. - Ist ja auch an der Zeit, wir haben den 40. Mai hinter uns gelassen und aufmerksame Leser wissen auch, was das bedeutet. - Auch riecht es anders als noch vor ein paar Tagen und die Blätter geben andere Geräusche ab, wenn sie den ganzen Tag in der Sonne rascheln dürfen und so viele Eidechsen wie in den vergangenen Tagen habe ich lange nicht mehr gesehen. - Mia tickt regelrecht aus, deren Hauptbeschäftigung ist nun das Jagen der Eidechsen, und eigentlich bekommt die meistens was sie will, allerdings irritieren sie oft, dass es plötzlich mehrere sind, die da wegzischeln, und dann tappt sie deutlich ins Leere. - Aber keine Angst, bei uns auf der Insel haben es weder die Falken, noch die Katzen und auch nicht die Menschen geschafft, die Eidechsen hier an den Rand der Ausrottung zu bringen, im Gegenteil, die Viecher sind eine Plage in der Landwirtschaft, das muss man einfach so sagen. - Es gibt ja auch immer noch das Gerücht, dass es hier auf La Palma auch noch Rieseneidechsen geben soll, so wie auf La Gomera und El Hierro, einige Fotos gab es da vor ein paar Jahren, aber ich habe nie wieder etwas darüber gehört. - Muss nicht sein, dass deswegen nichts dran ist, wenn die klug waren die Wiederentdecker eventueller Rieseneideschen auf La Palma, dann halten die den Mund, bis man ein echtes Zuchtprogramm aufbauen kann, sonst gehen wieder selbst ernannte Forscher auf die Suche nach den raren Tieren. - Blicken wir auf den Wetterbericht, dann wird es in den kommenden Tagen auch noch deutlich wärmer, denn nachts kühlt es eben bei Passat deutlich ab und abends empfiehlt es sich immer noch einen Jacke mitzunehmen, wenn man draußen die Ruhe nach einem lebendigen Tag genießen will. - Auf Sommer deutet auch noch hin, dass ich heute einen Sokol-Hubschrauber gesehen habe, solche, die uns immer das Ministerio de Medio Ambiente aus Madrid schickt, als Verstärkung gegen die Waldbrände im Sommer. - Allerdings war es nur einer, und es sollten derer zwei sein und es waren auch nicht die Maschinen vom letzten Jahr, die wir immer Gelbe Engel genannt haben, eben wegen der Farbe, sondern es war eine braune Maschine mit gelber Aufschrift, die ich aber nicht erkannt habe. - Muss also nicht sein, dass die "BRIF" schon hier auf der Insel ist, aber besser wäre es, denn nun wird es Sommer. - Hitze erwarten wir aber noch nicht, und wenn wir uns an letztes Jahr erinnern, da gab es im Mai sogar schon die erste Hitzewelle und auch schon das erste Feuer mit Wirkung, oberhalb El Pasos. - Aber einige alte Leute sagen, in diesem Jahr wird es nicht so heiß werden, aber eine Erklärung geben die dafür nicht gleich mit, das übliche schiefe Schulterzucken erhält man als Antwort. Schief nicht, weil das ein besondere Eigenart sei, die Schulter bei Fragen über das Wetter zu bewegen, die allermeisten, die sich mit dem Wetter beschäftigen und kräftige Falten im Gesicht tragen, die haben schiefe Schultern vom einseitigen Benutzen der Guataca, unserem schweren Universalwerkzeug auf dem Feld. - Ich glaube, es wird Sommer jetzt, auch einfach weil ich will.



Fulanito de tal dice hoy: Como perro y gato

Wie Hund und Katze. - Das braucht auch keine Erklärung, ich bringe es trotzdem, weil es doch auch Interessant sein kann, nicht nur die Unterschiede auf dieser Ebene hervorzuheben, sondern auch die Gemeinsamkeiten.



Mittwoch 12.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa

Familienbesuch oder Jahresurlaub
Hamster sorgen für Minidrachenflugtag

Kommt das Kind nicht zur Mutter, kommt die Mutter zum Kinde. - Es ist schon wieder eine geraume Zeit her, dass wir unsere ältere Tochter bei uns begrüßen durften, aber eine notwendige Nachprüfung in einem Fach verlängert dieses Semester bis in den Juli hinein. - Die Vorlesungen sind vorbei, die Examen fast alle geschrieben und der Campus leert sich dort in Tafira, oberhalb Las Palmas, der Hauptstadt Gran Canarias. - So hat man beschlossen, es gibt mal wieder einen Familienbesuch, aber da in dem Haushalt inzwischen elf Hamster wohnen, von denen deren neun bald wieder in der Zoohandlung verschwinden, kann die Tochter nicht nach La Palma kommen. - Einmal nimmt die Binter keine solchen Haustiere mit, und auf der anderen Seite würden sich unsere Katzen sicherlich über den Besuch von elf Zwerghamstern freuen, aber diese Freude wäre wohl sehr einseitig. - Na ja, wenn die kleinen Hamster dann in der Zoohandlung abgegeben werden, dann gehe ich mal davon aus, dass die nicht als Schlangenfutter weitergegeben werden… - Nun fliegt meine Frau also heute nach Gran Canaria, bis Sonntag wird sie dort die ältere Tochter besuchen und wissen Sie wie Kofferpacken bei palmerischen Müttern geht, wenn die die Brut in "Übersee" besuchen? - Kartoffeln, Zitronen, Gurken, was der eigene Garten eben so hergibt und ein großes Stück Käse vom Nachbarn, so wird gereist. - Natürlich kann man auf Gran Canaria keine Kartoffeln kaufen und keine Zitronen, und eigentlich gehört auch noch der selbstgemachte Mojo mit ins Gepäck und ein dicker Biscuitkuchen, aber so weit geht das dann doch nicht. - Manchmal allerdings denke ich, das dient alles nur als Ballast, also Rechtfertigung einen besonders großen Koffer mitzunehmen, und der muss dann natürlich, nach der Ablieferung der Deputate wieder aufgefüllt werden, denn das Transportieren von leeren Koffern kann deren strukturelle Integrität verletzen und damit einen Hüllenbruch hervorrufen. - Also muss man dann diesen Koffer wieder mit, vornehmlich textilem Ballast anfüllen, denn auf La Palma gibt es keine Hosen und Blusen zu kaufen, und schon gar keine Schuhe, wie mir immer wieder glaubhaft versichert wird. - Lastenausgleich kann man das auch nennen, aus La Palma werden landwirtschaftliche Produkte nach Gran Canaria getragen, und von dort kommen dann zurück, etwas Couture, nicht wirklich Haute, sondern meist flott, und die berühmten: "Und guck mal, was ich noch gefunden habe, da konnte ich einfach nicht daran vorbeigehen." - Wobei ich früher noch den Einspruch losgelassen habe: "Theoretisch kann man schon daran vorbeigehen, man setzt einfach einen Fuß vor den anderen und lässt in dieser Tätigkeit nicht nach, bis man den Gefahrenbereich des Schuhlandes verlassen hat." - Ich habe dazugelernt, und dazulernen im Geltungsbereich von drei Frauen und vier Katzen bedeutet zunächst nichts anderes, als Schweigen und Lächeln zu lernen, und werde nie wieder solch kompletten Unsinn ausplaudern. - Nur weiß ich jetzt nicht, ob das denn vielleicht schon der Jahresurlaub meiner Frau ist, denn eigentlich ist doch nur einmal im Jahr Drachenflugtag, aber sie besteht darauf, dass das nur ein kleiner Übungsflug ist, Familienbesuch eben und ich wäre ja auch nicht alleine, die jüngere Tochter bleibt ja bei mir. - Toll, ein pubertierender, vegetarischer Balg, der gerade die letzten und entscheidenden Examen in diesem Schuljahr schreibt, und mittags immer mit einer Laune nach Hause kommt, die zwischen Mathe, Physik und Chemie irgendwie anorganisch geworden ist. - Auch wenn nur ein bisschen Drachen fliegt, es bleibt immer aufregend und schon muss ich darüber nachdenken, wie ich es denn schaffe, heute Mittag genügend vegetarisches Zeug auf den Tisch zu bekommen. - Bis Sonntag geht das sicher gut, dann kommt meine Frau wieder zurück und weiß dann sicherlich auch schon, wo dann der richtige Urlaub hingeht.




Die Binter bringt´s, die Binter nimmt´s




Dienstag 11.06.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 22,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Santa Cruz übt Tourismus
Geführte Touren durch unsere Hauptstadt

Irgendwann wird auch der Stadtstrand fertig, ganz bestimmt und gerne glaube ich, dass das im kommenden Jahr der Fall sein wird. - Viel interessanter allerdings ist ja auch noch die Geschichte, ob denn unsere stolze Hauptstadt Santa Cruz sich dann besser dem Tourismus zuwenden kann, um endlich den Wegfall als Einkaufsstadt zu kompensieren. - Natürlich wird es weiterhin Geschäfte in der Hauptstadt geben, aber eher zum schick Bummeln und Schlendern, nicht so sehr die Waren des täglichen Bedarfs, oder gar Möbel, oder Tierfutter und was die Welt sonst noch braucht. - Das holt man sich inzwischen im Speckgürtel der Breña Altas, wo Lidl, Ikea und Konsorten hungrig und mit vielen Parkplätzen auf die Kunden warten. - Ob man das bereits begriffen hat in der Hauptstadt, dass man sich zukünftig einer anderen Zielgruppe zuwenden muss, das weiß ich nicht, ich atme nicht den geschäftigen Atem der kolonialen Perle, in mir schlägt das Herz des Aridanetals, mit alle seiner ländlichen Attribute und auch ein Stück Dickfelligkeit. - Es gibt aber positive Anzeichen, denn nun veranstaltet man eine wunderbare Geschichte, vom 12. - 27. Juni führen ausgebildete Fremdenführer Interessierte durch die Hauptstadt und Umgebung, und zwar auf sechs verschiedenen Wegen. - Alle Touren sind umsonst, das hat was damit zu tun, dass die Fremdenführer gerade ihre Ausbildung beenden und diese Touren jetzt als krönenden Praxisabschluss betrachten, und man so eben am "lebendigen Objekt" üben kann. - Ausgearbeitet haben die Touren diese Fremdenführer (hier sagt man eigentlich nur Führer, guía, aber das hört sich auf Deutsch immer noch ein reichlich belegt an) gemeinsam mit Technikern der Stadt und der "Academia Canarias" und bezahlt wurden diese Ausbildungen welche über ein halbes Jahr gingen, zu 20% vom Gobierno de Canarias und zu 80% aus europäischen Töpfen. - Es wird also durchaus interessant zu sein zu beobachten, was für eine Qualität an Fremdenführern wir uns da herangezogen haben, wobei ich es jetzt gar nicht wage, nach der Sprachvirtuosität zu fragen. - Da muss für die Zukunft von viel gearbeitet werden, denn historische Touren durch die Stadt, die sind für Einheimische bald erschöpft und langweilig, und da im Moment sehr wenig spanischsprechender Tourismus auf der Insel ist, wird das bald zur Frage über Sein oder Nichtsein für solch Touren. - Was man sich da ausgearbeitet hat, das geht von bieder-brav bis hin zum interessantesten Stück Tour, welches die dunklen Geschichten der fünfhundertjährigen Hauptstadt anleuchten will. - Da wird man zum Schauplatz von Morden geführt, bekommt erzählt, wie hier Schwerter gemetzelt haben, dort Pistolen Diskussionen beendet und Gift Liebschaften beendet haben. - Auch wird von großen Gerichtsverfahren berichtet, und wie man Räuber und Halunken gejagt hat und eigentlich frage ich mich nur, warum dabei die Route nicht auch durch das Cabildo Insular und das Rathaus führt. - Gut, das war nun wieder persönlich, aber die meisten denken hier sofort darüber nach, wenn es heißt, es gäbe eine geführte Tour durch die Hauptstadt an die Orte der größten Verbrechen… - Diese Tour fängt an der Post an um 20:00 Uhr und dauert bis 23:00 Uhr. - Weiter gibt es eine Tour welche "Die Wege des Wassers" genannt wird und hier steigt man gemeinsam den Barranco de Las Nieves hoch und einem wird die ganze Geschichte um die Wasserversorgung der Hauptstadt erklärt. - Trinkwasser, Gießwasser aber eben auch wie man Wasser für die Mühlen umgeleitet hat und auch Strom damit produzierte. - Übrigens das erste elektrische Kraftwerk der Kanarischen Inseln steht hier oberhalb der Hauptstadt und wurde von Wasserkraft angetrieben. - Eine weitere Tour beschäftigt sich mit dem kulturellen Erbe der Hauptstadt um die Geschichte des Theaters in Santa Cruz, eine andere mit den historischen Bauten an der Küste und warum es dort so viele Balkone und auch Wachttürme gab und gibt. - Eine wieder andere Tour beschäftigt sich mit dem Stadtteil San Sebastian, oder besser bekannt als "La Canela", dem damaligen Ausgangspunkt des "Camino Real de la Banda", der Weg eben, der von der Hauptstadt ins ländliche Aridanetal führt, und warum die Leute aus Santa Cruz heute immer noch abfällig die Menschen im Aridanetal als "die von der Bande" bezeichnen. - Letzte Tour schließlich beschäftigt sich ausschließlich mit der "Calle Real", der Fußgängerzone, welche sich von der Südspitze der Stadt bis zur Plaza La Alameda hinzieht und früher auch Teil des Camino Real de la Costa war. - Wann und wo die einzelnen Touren losgehen, das kann man auch der, extra dafür entstandenen Facebook-Seite entnehmen, oder der Grafik unten nach dem Text. - Späteres Ziel ist dann, dass diese Fremdenführer sich mit solchen Touren auch selbstständig ihr Geld verdienen können. - Das wäre sicherlich schön und begrüßenswert, allerdings muss das dann eben auch in mehreren Sprachen angeboten werden.

Fulanito de tal dice hoy: Como agua de mayo

Wie Wasser im Mai. - Das muss man regen- und flutgeplagten Mitteleuropäern wohl übersetzen. - Hier regnet es im Mai so gut wie nie. - Wir freuen uns über Regen im Mai, und deswegen benutzen wir diesen Ausdruck dann, wenn wir unerwartetem Positiven begegnen.





Dienstag 11.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1019 hPa

Polnisches Sommermärchen?
Kein Interesse an La Palma

Groß angekündigt hatte man die neu geschaffenen Verbindungen mit dem polnischen Reiseveranstalter "Itaka", der den Sommer über jede Woche ein Flugzeug voller Gäste nach La Palma schicken wollte. - Es war sowieso fragwürdig, dass man das gerade im Sommer beginnt, solch neu zarte Bande, denn der Sommer ist eben hier einfach Nebensaison, denn im Sommer bieten sich eben so viele andere Destinationen in Europa an, welche auch Wettersicherheit besitzen, meist näher liegen und oft auch billiger sind. - Man hatte sogar viel Werbung gemacht, mit großen Plakaten in Warschau, aber das hat auch nichts genützt, die ersten drei vorhergesehenen Verbindungen im Juni, am 14. - 21. und 28. sind bereits storniert, zu wenig Anfrage hätte es gegeben. - Wie es weitergeht im Juli, das steht noch nicht fest, allerdings hat man keine allzu großen Hoffnungen. - Vielleicht bringt man aber dennoch ein paar Polen auf die Insel, die Ferien haben ja dort auch noch gar nicht wirklich begonnen, ganz geschlagen will man sich aber noch nicht geben. - Was wir daraus lernen müssen ist wohl, dass wir als Konkurrenz zu anderen Sommerzielen nicht wirklich aufgestellt sind. - Als Gegenfrage ist wohl erlaubt, warum wir uns denn überhaupt auf diese Konkurrenz einlassen, und nicht noch deutlicher auf unseren bisherigen Märkten und Schienen weitermachen und diese konsequent ausbauen. - Klein-Tenerife braucht kein Mensch, ein alternatives Reiseziel, welches sich durch seine Eigenheiten und Reize deutlich von massentouristischem Einheitsbrei abhebt aber wohl, nur scheint uns der Mut dazu zu fehlen, ganz auf unsere Ressourcen und Möglichkeiten zu setzen. - Da kann man auch ein einfaches wie drastisches Beispiel bringen. - Nach langer Suche gelang es ja dem Ingenieur Carlos Soler die, von dem Vulkanausbruch des San Antonio verschüttete Thermalquelle der "Fuente Santa" wieder zu entdecken, aber wir schaffen es nicht, daraus Kapital zu schlagen und die unterschiedlichsten Korporationen und Interessengruppen verhindern bislang den Ausbau dieser ganz eigenen natürlichen Ressource zum Thermalbad, welches sicherlich eine wertvolle Attraktion dieser Insel wäre, und gleichzeitig will man mit einem Golfplatz, und noch mehr Hotels, gegen sinkende Gästezahlen und eine extrem schlechte Auslastung der Hotels angehen. - Wie lange wir noch weiterexperimentieren, uns dehnen, strecken um dann doch immer wieder auf die Nase zu fallen, weil eben die Plätze auf dem Markt des massentauglichen konservativen Tourismus allesamt bereits belegt sind, und im Falle Golftourismus bereits überbelegt, das weiß ich nicht. - Bislang haben uns immer noch die Rechenkünste der privaten Investoren davor bewahrt, dass man zu bereits vorhandenen Überkapazität noch weitere Infrastruktur stellt. - Mal sehen, ob wir noch Polen begrüßen dürfen in diesem Sommer bei uns auf der Insel, und auch mal sehen, wie man denn auf den schlechten Start dieser Aktion seitens der Inselregierung reagiert. - Wenn man sich denn überhaupt dazu äußern will, denn Spaß geht anders.



Montag 10.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,9 Grad

Last Exit Sponsoring
Wir treffen uns zum Kaffee auf der Plaza de Seat

Die Kommunen sind klamm, und die Firmen nicht ganz so sehr, oder haben einen derart aufgeblähten Werbeetat, dass man da auf die witzigsten bis aberwitzigsten Ideen kommen kann. - Vom Sport her kennen wir das doch schon, in den Profiligen sowieso und auch im Amateursport geht ohne Sponsoring nichts mehr, wenn es auch nur der lokale Steuerberater ist, welcher da seinen Namen über die Tribüne schreiben lässt. - Nur eines war klar, das war immer im privaten Bereich, wobei es beim Sport da natürlich auch komische Grenzfälle gibt, wie Nationalmannschaften oder das Milliardengeschäft Olympia. - Bislang ist man aber noch nicht auf die Idee gekommen, dass eine Stadt, oder ein öffentlicher Betrieb sich sponsern lassen will, sieht man mal von den Reklamewänden auf den Bussen und U-Bahnen ab. - Nun aber scheint diese Grenze auch überschritten zu sein, und wo kommt alles Böse her, von der FDP hätte ich fast gerufen, aber die kennt man hier in Spanien gar nicht, muss man sich auch nicht mehr merken, sondern aus Madrid. - Ich konnte und wollte das zunächst nicht glauben, als man mir diese Nachricht gestern eher als Frage zukommen ließ, Danke nach Tacande, aber es ist wahr, die U-Bahn Station "Sol" in Madrid heißt nun "Vodafone-Sol". - Ja, ich habe auch geguckt und geschluckt, denn diese Station bedient einen der emblematischen Plätze unserer Hauptstadt, die "Puerta del Sol". - Das "Sonnentor" selbst steht nicht mehr, aber der Platz ist so etwas wie am Brandenburger Tor oder am Triumphbogen in Paris, wenn man eine Revolution startet, oder eine Republik ausruft, dann macht man das an der "Puerta del Sol", so viel ist sicher. - Aber wir rufen hier im Moment nicht man Evolution aus, sondern einfach nur Krise, Hilfe, wir haben kein Geld mehr, und weil es unmoralisch scheint hier im Land, wenn sich die Kommunen mit berechtigten Strafzetteln ihren schlaffen Beutel aufbessern wollen, geben wir nun unser kulturelles Erbe zum sponsormäßigen Abschuss frei. - Das war meine gestrige Haltung zu der Geschichte, und heute bin ich fast geläutert, denn ganz so ist es ja nicht, der Platz wurde ja auch nicht unbenannt, sondern nur der Metro-Station ein Vodafone vor die Sonne geknallt. - Komisch ist das trotzdem, und es geht auch noch weiter, denn die Linie 2, die "Rote Linie", die wird an September dann "Linea 2 Vodafone" heißen, weil Rot sowieso auch schon die Farbe Vodafones ist. - Gut, ich habe bei Rot eine andere Assoziation, aber das wäre ja noch schöner, wenn man die Plätze auch noch nach Gesinnungen und Parteien benennen würde, denn das war alles schon da und muss nicht wiederkommen. - Vodafone bezahlt an den Metro-Betrieb eine Million Euro pro Jahr, und die ganze Geschichte läuft über drei Jahre, also spült das drei Millionen Euro in die Stadtkassen von Madrid und das ist dann auch ein angenehmer Zug, im wahrsten Sinne des Wortes. - Ich bin inzwischen darüber hinweg, auch wenn es vielleicht nicht bei der Metro-Station bleiben wird, man kann sich ja die allerschlimmsten Dinge vorstellen und in meinem Kopf rattern andauernd solche Geschichten wie, Bimbo-Museo Etnográfico oder Hammerite-Prado oder Uralte Asbach Pinakothek. - Bimbo heißt die größte spanische Brotfabrik, kommt nicht von mir, Sie dürfen den Finger wieder runternehmen, bei mir landet viel mehr in der Chauvi-Kasse als in der Ethno-Sparbüchse. - Man könnte natürlich auch noch den BMW-Stachus anfahren lassen, die Pampers Geburtsklinik Rechts der Isar, und der neue Berliner Flughafen, der heißt dann nicht mehr Willy Brandt, sondern Obi-Heimwerker-Flughafen -BER. - Später, also in ein paar Jahren, oder Jahrzehnten, wenn man uns dann mal darauf anspricht, dann können wir uns ja rausreden mit den Worten, wir waren Spanien, und brauchten das Geld, und so lange es eine Metro-Station ist und nicht die Freiheitsstatue, ist doch alles halb so wild. - Auch glaube ich, und nun bin ich wieder einen Satz lang ernst, wird das für Vodafone ein Schuss in den eigenen Hintern, denn in der Werbung ist es nicht so wie in der Politik, dass immer alles geht.

Fulanito de tal dice hoy: Con el culo en el aire

Mit dem Hintern in der Luft. - Wenn man urplötzlich entdeckt wird, bei einer Peinlichkeit, oder wenn man schroff abgewiesen wird, dann steht man mit dem Hintern in der Luft da. - Das kann Vodafone auch passieren.



Montag 10.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1018 hPa

Kleine Schweineigel bessert euch
Auf dem Weg zum Superbürger

Auf dem Weg sind wir schon eine ganze Weile, und irgendwie auch schon so lange, dass wir eigentlich bereits hätten ankommen müssen, aber ich sehe auch gerne das Erreichte und nicht zwingend immer nur das, was man eigentlich bereits hätte erreichen können. - Ich spreche die Müllentsorgung hier auf der Insel an, und da hat man sowohl im Großen, wie auch im Kleinen bereits viel erreicht. - Die stinkenden Müllverbrennungsanlagen sind zu, die große Müllkippe im Barranco Seco ebenso, und die Müllverwertungs- und Sortierungsanlage bei Los Morenos in Mazo ist in Betrieb. - Das hat zwar alles viel länger gedauert als man das eigentlich geplant hatte, und auch hier machen die Planer inzwischen gerne die Grünen für etwaige Verzögerungen verantwortlich, die würden immer alles verzögern. - Die Verschleppung der Eröffnung der Anlage hatte sicherlich auch andere Gründe, aber nun steht es ja da, arbeitet, auch wenn wir uns bislang immer noch nicht von einigen Fragen entlasten konnten. - Wie arbeitet die Kompostierungsanlage und was geschieht mit dem Restmüll, den es neben, mehr oder weniger stinkenden Wertstoffen dennoch auch immer weiter gibt. - Ein bisschen zu ruhig ist es um diese Anlage, die mal als eierlegende Müllwollsau gefeiert wurde, vorne Müll rein, hinten Geld und was noch alles wieder raus, so ähnlich hörte sich das mal an, wenn Inselpräsidenten Wahlkampf betreiben. - Theoretisch muss das alles funktionieren und mit der Einführung der "Puntos Limpios" hat man ja wohl den allergrößten Schritt getan hier auf der Insel, um La Palma noch sauberer zu machen. - Diese, ich glaube in Deutschland sagt man Wertstoffhöfe, die nehmen alles an Sperrmüll ab, was man nur loswerden will, lediglich bei den Mengen gibt es gewisse Obergrenzen, schlimmstenfalls sagt der Mitarbeiter dann, heute nicht mehr, komm morgen wieder. - Allerdings dürfen Firmen dort ihren Müll natürlich nicht entsorgen, die müssen das über zugelassene Agenturen machen, und das geht ins Geld. - Ansonsten kostet es gar nichts, dort einen Kühlschrank hin zu bringen oder auch die Gartenabfälle und die haben sogar an den Wochenenden geöffnet, es gibt also sehr wenige Ausreden noch, dass man nicht zum Punto Limpio fahren kann. - Denn immer wieder findet man neben den Sammelcontainern für den Hausmüll in den Nachbarschaften auch noch Ansammlungen von Sperrmüll, und gerade bei uns fragt man sich dann, was das denn soll, nur 2 Kilometer weiter befindet sich solch ein Wertstoffhof, man hätte nur einfach ein bisschen weiterfahren müssen. - Es liegt also nicht immer nur an falscher Planung oder schlechter Verwaltung, auch die Bürger können noch dazu lernen, wie man denn unseren Müllhaushalt besser und effizienter betreiben kann. - Die Glascontainer, das ist die einfachste Sache, auch wenn immer wieder Dussel glauben, man müsse einfach nur Plastiktüten voller Flaschen vor die Container packen, oder gar Fensterglas auf den Boden legen. - Pappe und Papier wird auch getrennt, das ist auch kein Problem, mit dem gelben Container wird es dann schon ein bisschen schwieriger, da komme selbst ich, als gebürtiger trennwütiger Bürger ins schwitzen, was man denn nun alles als Verpackung betrachten darf und soll. - Und das geht vielen so, deshalb landet immer noch viel zu viel Kunststoff- und Verpackungsmüll im normalen Hausmüll, und so geht die Gemeinde Breña Alta nun mit einem bunten Hinweisblatt auf ihre Bürger zu, was man denn wie richtig zu entsorgen hätte. - Man kann es ja auch mal wieder so versuchen, mit einem aufmunternden Klapps und den Druck auf die Gutbürgerdrüse, allein bin ich mir nicht so sicher, ob denn dann diese Faltblätter wenigstens korrekt entsorgt werden. - Witzig ist, dass diese Faltblätter auch von der Wasserversorgungsfirma "Canaragua" unterstützt wurden und dort auch dazu aufgerufen wird, doch bitte im Haushalt mit dem Wasser sparsam umzugehen. - Die leben doch davon, das Wasser den Bürgern zu verkaufen, eigentlich müssen die sich doof dabei vorkommen, Coca Cola sagt doch den Leute auch nicht, trinkt weniger…



Sonntag 09.06.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Klingelputzen in Madrid und Bilbao
So versucht der CIT-Tedote den Sommer zu retten

Nicht nur der internationale Tourismus ist wegen der wenigen Flugverbindungen schwach in diesem Sommer, leider gesellt sich auch ein deutliches Minus bei der Zahl der Besucher vom Festland dazu. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war das eine prächtige Geschichte, immer wenn im Sommer die Mitteleuropäer von den Besucherzahlen schwächer wurden, da kamen Urlauber aus den großen Städten des spanischen Festlands und sorgten so dafür, dass die Sommermonate über der touristische Sektor hier auf der Insel nicht zu sehr in Schwierigkeiten geriet. - Und was kam dann, ich möchte eigentlich schon gar nicht mehr davon sprechen, aber wir kommen einfach nicht drum herum, dann kam die Krise, sehr viele Leute haben weniger Geld in der Tasche, oder einfach nur Angst davor, und da wir Verreisen nicht als primäre Charaktereigenschaft ansehen, sondern Essen, Trinken und das bezahlen von Hypothekenkrediten, lassen sehr viel Menschen in unserem Land das mit dem Reisen einfach mal sein. - Weniger Nachfrage, schon streichen die Fluggesellschaften die Flugverbindungen zusammen, was dann wiederum dazu führen kann, dass diejenigen, welche uns wohl besuchen wollten, das nun nicht können, weil die Flugverbindung fehlt, oder diese einfach unverschämt teuer ist. - Eine teuflische Spirale ist das und nun versucht der CIT-Tedote, der rührige Verband der touristischen Gewerbetreibenden auf der Insel wenigstens in Madrid und Bilbao Leute von der Idee zu begeistern, doch ihre Ferien auf der Insel zu verbringen. - Dazu hat man Agenten angeworben, allerdings habe ich nicht ganz konkret aus der Pressemitteilung entnehmen können, ob diese Agenten nun die Reisebüros der großen Städte besuchen werden um dort für uns vorstellig zu werden, oder ob die einfach Leute auf der Straße ansprechen oder Werbeveranstaltungen organisieren. - Im besten Fall wohl alles, und leider muss das dieser private Zusammenschluss von Gewerbetreibenden alleine machen, ohne die Hilfe der Inselregierung, da der dortige Rat für Tourismus nicht wirklich gerne mit dem CIT-Tedote zusammenzuarbeiten scheint. - Ganz steigt man von außen nicht dahinter, aber man weiß von Auseinandersetzungen zwischen dem Verband und dem politischen Verantwortlichen für Tourismus, und das ist eigentlich eine fatale Situation, denn man braucht unbedingt eine gemeinsame Vorgehensweise in den Zeiten, in denen uns kein günstiger Wind um die touristische Nase weht. Man muss dem CIT-Tedote einfach gratulieren, auch wenn das sicher nicht messbar sein wird, wie viele Gäste diese Aktion zu uns locken kann, auf jeden Fall muss man etwas tun und nicht einfach von den so genannten Guten Zeiten träumen. - Ähnliche Aktionen hatte man vorher auch schon in Belgien und den Niederlanden gemacht, rührig sind die wirklich.

Fulanito de tal dice hoy: Como la noche y el día

Wie Nacht und Tag. - Braucht keine Erklärung, wird genau so angewandt wie auch in der Deutschen Sprache




Wer möchte sich denn so etwas entgehen lassen




Sonntag 09.06.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1018 hPa

Betrunken Auto gefahren
aber dennoch freigesprochen

Die Polizei spaßt hier nicht rum, wenn sie jemanden am Steuer mit Alkohol erwischt. - Gerade am Wochenende sind die Kontrollen reichlich und jeder sollte sich sehr gut überlegen, ob und wo er denn seinen Schlummertrunk zu sich nehmen will, und wie er dann wieder nach Hause kommen kann. - Unter ganz bestimmten Umständen aber darf man sogar betrunken Auto fahren, das hat nun das Gericht in Santa Cruz de La Palma bestätigt und einen dreiundfünfzigjährigen Mann frei gesprochen, der von der Polizei noch mit knapp einem Promille aufgefallen war. - Es gibt aber einen triftigen Grund, denn der Mann war unterwegs um Hilfe zu holen für einen verunglückten Freund, und das Gericht sah es als erwiesen an, dass es keine andere Möglichkeit gab, diese Hilfe zu holen. - Ein Abend in einer Bodega, da wird eben auch getrunken und schließlich stürzt ein Mann von einer Mauer und fällt drei Meter tief. - Der Verletzte klagt über höllische Schmerzen und schnell greifen die beiden anderen Begleiter zum Mobiltelefon und rufen den Krankenwagen zu Hilfe. - Der ist auch bald unterwegs, kann aber die Bodega nicht finden, denn die liegt an einem kleinen Privatweg und bittet nun die Begleiter des Verletzten doch zur Hauptstraße zu kommen, um dem Rettungswagen den Weg zu weisen. - Schließlich steigt ein Begleiter in sein Auto und fährt die wenigen hundert Meter auf dem kleinen Feldweg bis zur Hauptstraße. - Dort trifft er auf den Krankenwagen und weist diesem den Weg, aber auch auf die Guardia Civil, die auch dort steht und wegen des Hilferufes gekommen ist, weil eben der Krankenwagen seinen Einsatzort nicht gefunden hat. - Die Beamten stellen schnell fest, dass der Mann etwas getrunken hat und unternehmen auch die Blutprobe, aus der eben hervorgeht, dass der Mann mit knapp einem Promille Blutalkohol unterwegs war. - Die Polizei fand keine Gnade für den Helfer und brachte die Geschichte zur Anzeige, das Gericht allerdings folgte der Schilderung des Helfers, es hätte damals keine andere Möglichkeit gegeben Hilfe zu leisten und da auch auf diesen Feldweg niemand anders unterwegs war, bleibt diese Trunkenheitsfahrt ohne rechtliche Folgen. - Auch sagt das Gericht, er hätte nicht zu Fuß gehen müssen, da es bereits nachts war und man keine Taschenlampe bei sich gehabt hätte, das Auto sei in dem Moment das gebotene Mittel gewesen Hilfe zu holen. - Geschehen war das Ganze im April in Mazo und der gestürzte Mann ist inzwischen wieder auf den Beinen, musste aber chirurgisch im Krankenhaus behandelt werden. - Eine Frage bleibt aber offen und wohl unbeantwortet, wie wären denn die drei eigentlich in der Nacht noch nach Hause gekommen, wenn nichts passiert wäre?



Samstag 08.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Sagrado in El Paso
Gefärbter Reis und grüne Bohnen

Morgen feiert man in El Paso das religiöse Fest, "Sagrado Corazón de Jesús". - Das Fest kennt die deutsche Katholische Kirche auch, ganz genau heißt das "Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu" und ich weiß das auch nicht alles auswendig, sondern habe mich wikipediert in dem Fall. - Hier auf La Palma wird dieses Fest allerdings auch nicht in allen Gemeinden gefeiert, nur in El Paso, und hier ist es auch gleich eines der höchsten Feste des Jahres. - Warum man dieses Fest hier bei uns so deutlich und aufwendig feiert, das hat was damit zu tun, dass man "Corpus Christi" aus Konkurrenzgründen zu Mazo irgendwann nicht mehr gefeiert hat, und so die Tradition der Blütenteppiche und Triumphbögen, die eigentlich Fronleichnam begleiten, dann in El Paso auf das nächste christliche Fest verschoben hat, eben Sagrado Corazón. - Das war also eine pragmatische Entscheidung, so ist man hier, und auch im Datum lassen wir uns nichts vormachen, eigentlich war gestern bereits der besagte Tag, aber wir wollen an einem Sonntag feiern und verlegen das Fest halt einfach. - Ich muss das zugeben, ganz so gewaltig in der Anzahl sind die Blütenteppiche und Schaubilder und Bögen nicht wie in Mazo, aber die Detailarbeit ist bei uns vielleicht sogar noch ausgeprägter, weil man eben nicht solche Massen an Bildern und Bögen herstellen muss, wie das in Mazo der Fall ist. - Gestern Abend hat man bereits damit begonnen, die ersten Befestigungspunkte für die Bögen anzubringen und heute hat man den ganzen Tag gezimmert, gehoben, gehobelt und auch mal gebrüllt, weil eben nie alles so funktioniert, wie man das gerne hätte. - Die Stadtteile sind für einzelne Stücke verantwortlich, die sind bereits in den letzten Wochen fertiggestellt worden und nun muss man das zu einem stimmigen Park zusammenfügen und eben auch den Boden schmücken. - In El Paso nimmt man dazu auch Blüten, Salz, aber noch mehr Sämereien und diese auch gerne gefärbt, und wenn bestimmte Nudeln in einer interessanten Form daherkommen, dann finden die sich auch schnell mal als religiöser Schmuck an einem Triumphbogen wieder. - Hunderte von Helfern sind damit beschäftigt, manchmal sind das so viele, dass ein zu großes Gewusel entsteht und man die Leute zum Abkühlen in die Kneipe schickt, und jeder will natürlich seine Arbeit zuerst aufgestellt wissen und die Gemeindearbeiter können einem Leid tun, weil dauern jemand an denen zerrt, hier muss noch was festgeschnallt werden und dort fehlt noch der Kran und überhaupt. - Wind und Regen sind die größten Feinde dieses Treibens, und in Mazo müssen die Helfer in diesem Jahr furchtbar nass geworden sein, als man die ganzen Bilder auf die Straßen brachte, aber bei uns wird es wohl nicht regnen, auch wenn heute das Wetter eher wolkig und nicht so wunderbar war. - Der Wind ist aber wieder eingeschlafen, so können die vielen Helfer weiter an ihren Stücken arbeiten und das wird bis tief hinein in die Nacht gehen, denn diese vielen Sämereien genau aufzubringen, das ist eine verdammte Geduldsarbeit. - Morgen früh wird aber alles fertig sein, das hat man immer geschafft bisher, und dann kann man diese wunderschönen Arbeiten auch bewundern. - Hoffentlich ist morgen auch das Wetter lockender, zum "Sagrado", wie wir hier kurz sagen, braucht man eigentlich einen blauen Himmel, dann kann man auch viel schönere Bilder von den Kunstwerken machen. - Auf jeden Fall einen Sonntagsausflug wert, morgen El Paso und wer dann das Spektakel auch noch auf der Prozession erleben will, wie die Tauben losgelassen werden und per Windmaschine vom Dach der Pfarrei aus die "12 Verheißungen des Heiligen Herz Jesu" (Las Doce Promesas del Sagrado Corazón) in Form von bunten Papierschnipseln auf die Prozessionsteilnehmer heruntergelassen werden, der sollte sich so gegen 19:00 Uhr bei der Kirche einfinden. - Ein wirkliches Spektakel und dann wird die Statue Jesu von der neuen Kirche in die Alte getragen und dann werden, zum ersten Mal seit vielen Jahren, auch wieder die Glocken der alten Kirche geläutet werden. - Man kann sich das ruhig antun, Weihrauch ist nicht wirklich giftig in kleinen Dosen und Weihwasser hinterlässt auch keine Verätzungen, das kann ich Ihnen versichern…

Fulanito de tal dice hoy: Las almas fervorosas harán rápidos progresos en la perfección

Anstatt einem "Sinnspruch" gibt es heute eine Verheißung des Sagrado Corazón und diese "Promesa" heißt auf Deutsch: Die eifrigen Seelen werden schnell zu großer Vollkommenheit gelangen. - Na ja, wir Katholiken…





Samstag 08.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1018 hPa

Abwracken
Koreanischer Fischtransporter anstatt stolzer Fregatte

Wir durften ja bereits letzte Woche darüber berichten, dass man vor der Küste Tazacortes ein 56 Meter langes Schiff versenken wird, um diese Insel interessanter für Tauchurlauber zu machen. - Auch haben wir angemerkt, dass es eigentlich unverständlich ist, warum man gleichzeitig an zwei Orten der Insel versucht künstliche Riffe zu erstellen, denn die Gemeinde Santa Cruz arbeitet an einem ähnlichen Projekt nördlich der Hauptstadt, und eben die Inselregierung auf der anderen Inselseite vor Tazacorte. - Noch fragwürdiger aber ist es, warum man den privaten Sektor nicht mit ins Wrack holt, denn die gewerblichen Tauchbasen der Insel die tauchen allesamt in Los Cancajos, und dort investiert weder die Gemeinde, noch die Inselregierung weiter in den Ausbau dieses touristischen Sektors. - Auch bezweifeln Kenner der Branche, dass man durch solche versenkten Wracks wirklich viel mehr Tauchurlauber auf die Insel locken kann, da es auf globaler Ebene bereits eine starke Konkurrenz in Sachen Wracktauchen gibt. - Davon lassen sich aber die Institutionen, wohl angestochen von den lokalen Tauchclubs, die aber meist keine touristische Ausrichtung haben nicht stören, und nehmen auch Geld in die Hand, um das voran zu treiben. - Jetzt erzählt uns der Rat für Tourismus der Insel ein bisschen mehr über das Schiff, welches vor Tazacorte versenkt werden soll, und warum man auf ein koreanisches Fischtransportschiff zurückgegriffen hat, und nicht wie ursprünglich mal angedacht, eine ehemalige Fregatte der Armada Española. - Einzig wegen der Kosten hätte man das gemacht, da das Teuerste an solchen Aktionen die Entgiftung des Schiffs sei. - Alle Flüssigkeiten müssen aus dem Schiff, alle Farbe heruntergeholt werden, alle Kabel und diese Arbeiten kosten alleine bei dem 56 Meter Schiff bereits 50.000 Euro. - Dann kommt noch die Überführung des Schiffs aus Korea dazu, und dann das Schleppen von Las Palmas nach La Palma und dann auch das eigentliche Versenken. - Das koreanische Schiff konnte noch aus eigener Kraft nach Gran Canaria fahren, auch deshalb sei das viel billiger gewesen. - Nicht erfahren haben wir können, was denn die professionelle Beratung der Philippe Cousteau Stiftung uns kostet, denn die hat man angeheuert um den Standort und auch die Absenkung des Schiffes nicht Amateuren überlassen zu müssen. Die ursprünglich vorgesehene Fregatte, die war 153 Meter lang, aber da wären für die Dekontaminierung alleine bereits Kosten von 400.000 Euro entstanden und alleine das Schleppen von Galizien, dem jetzigen Standort des Kriegsschiffes, bis zu uns, hätte weitere 100.000 Euro gekostet. - So ist das koreanische Schiff so zu sagen ein "Schnäppchen" so will man uns das verkaufen, denn es ist nicht wirklich klar, ob denn solch ein "Wräckchen" dann wirklich die Scharen der Tauchurlauber zu uns lockt. - Erfahrene Leute aus der Branche sehen das sehr kritisch, es würde wohl eher die lokalen Clubs hier reizen, solch ein neues Revier zu erfahren. - Aber das wird man abwarten müssen und können, und wenn man dann die ersten schönen Tauchfotos dann an die internationale Presse schicken kann, vielleicht entscheidet sich ja dann doch der eine oder andere Taucher für La Palma als Ziel seiner Reise. - Was "Insider" der Branche dazu schreiben, das können Sie HIER nachlesen, die sehen das sogar noch skeptischer als ich, und die haben sicherlich den weitreichenderen Erfahrungsschatz. - Vielleicht könnte man ja die Taucher anlocken, wenn wir das neue Flughafenterminal fluten, viel verlieren würden wir dabei nicht, oder den Golfplatz von Fuencaliente unter Null anlegen, Golfspielen unter Wasser, das wäre doch mal was, Handicap vom Feinsten garantiert…

Freitag 07.06.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Doppelpack
Saufend die Welt retten und lernen um Tijarafe zu retten

Das gab es doch mal, wer Krombacher trank, der rettete den Regenwald, und wer mehr trinkt, der rettet auch mehr. - Ich glaube doch, es war Krombacher, aber ich kann mich natürlich auch irren, darin habe ich reichlich Erfahrung. - Jetzt schmeißt sich die Bodega Tagalguén aus Garafía auch an die Front, wer eine Flasche des neuen Albillo Criollo kauft, der sorgt dafür, dass die Bodega einen Beutel Gófio in die Speisekammer der "Lebensmittelbank" packt, also die "Banco de alimentos", welche Lebensmittel an Bedürftige verteilt. - Es gibt aber nur 280 nummerierte Flaschen dieses Weines, da muss man also schauen, dass man überhaupt zum Helfer werden kann. - Wenn der dann ausgetrunken ist, dann schiebt man 500 Flaschen eines roten "Prieto" nach, auch da spendet man für jede gekaufte Flasche einen Beutel Gofio. - Lustig bis verwirrend dabei ist, dass das Gofio aus La Gomera kommt, "Gofio Imendi" denn Gofio und Gofiomühlen haben wir hier auf La Palma doch auch genügend. - Aber vielleicht haben die denen ein besonders gutes Angebot gemacht, auf jeden Fall hat man nun eine solidarische Achse La Gomera - La Palma aufgeschlagen, und Recht soll uns das sein. - Die kleine Bodega Tagalguén ist ein Familienbetrieb und besonders bekannt für seine biologisch gezogenen Weine, wobei ich nicht weiß, ob denn der neue Albillo auch "bio" ist oder nicht. - Das steht da nicht in der Presseerklärung drin, aber ich werde das natürlich sobald es geht im Eigenversuch erkundigen, da kenne ich nichts, im Kampf um das Gute und besonders um guten Wein, da opfere ich auch gerne meinen Körper. - Der neue Albillo Criollo der ist in amerikanischer Eiche gereift, und das muss ich unbedingt probieren, allerdings ist der letzte Versuch hier, einen Weißwein im "Barrique" auszubauen nicht wirklich gelungen, zumindest was meine Geschmacksknospen dazu sagen. - Von Tamanca gibt es auch einen Weißwein, der mit dem gelben Etikett, und meinen Geschmack hat das nicht getroffen, wo man sonst sagen muss, dass die beiden anderen Weißen, sei es der 2012er Listán, oder auch der "Seleción" 2012 zu dem Besten gehören, was palmerische Weißweine ausmacht. - Den Tagalguén, den kann man glaube ich im Weinmuseum in Las Manchas kaufen, in den normalen Supermärkten gibt es den nicht.

In Tijarafe erinnert man sich rechtzeitig daran, dass die Saison der Waldbrände nun wieder vor der Tür steht und da will man auch mit Informationsabenden etwas unternehmen. - Zunächst werden Kurse gegeben, für die bereits vorhandene "Brigada contra Incendios de Tijarafe" (Brigade gegen Feuer in Tijarafe), welches eine Freiwilligentruppe ist. - An zwei Abenden, 10. und 11. Juni von 16:00 - 20:00 Uhr halten Techniker der "BRIF La Palma" (Brigadas de Refuerzo de Incendios Forestales) diese Kurse ab, um die Brandbekämpfer mit den neuesten Methoden vertraut zu machen und auch älteres Wissen wieder aufzufrischen. - Die "BRIF La Palma", das sind Profis in Sachen Waldbrandbekämpfung, und die schickt uns das Umweltministerium jeden Sommer. - Mit zwei Hubschraubern und eben Fachpersonal sollen die schnell hier auf den Kanaren bei Waldbränden den lokalen Kräften Unterstützung leisten, und das hat die Truppe mit den beiden Sokol-Hubschraubern auch viel zu oft hier und auf den anderen Inseln schon beweisen müssen. - Am Mittwoch den 12. Juni gibt es dann noch eine Informationsveranstaltung des Umweltamtes der Inselregierung, die sich an alle Einwohner der Gemeinde Tijarafe richtet. - Ab 19:30 Uhr geht es dann darum, wie jedermann und natürlich auch jede Frau bei einem Feuer das eigene Haus und Besitz am besten schützen kann. - Sicher interessant, was man da zu hören bekommt, und auf jeden Fall sind diese Veranstaltungen vorbildlich und sollte man in den anderen Gemeinde auch wiederholen.

Fulanito de tal dice hoy: Cojerlas al vuelo

Im Flug fangen. - Wenn jemand eine Sache sehr schnell verstanden hat und das richtig umsetzt, dann hat der das im Flug erledigt. - Flugs halt.




Fast zu schade zum Aufmachen, ich habe ihn auch noch nicht probiert, die richtige Gelegenheit hat noch gefehlt. - Und es gibt ihn tatsächlich im Weinmuseum an der Plaza Glorieta in Las Manchas de Abajo zu kaufen. (13,- Euro)




Freitag 07.06.2013 11:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1020 hPa

Gregorio kritisiert die Kritiker
Bürgermeister will seinen Golfplatz

Die Überschrift ist reichlich polemisch, denn Gregorio Alonso, Bürgermeister der kleinen Gemeinde Fuencaliente behauptet, dass die Gegner des Golfplatzprojektes am Südzipfel der Insel wohlhabende Leute seien, die sich gegen den Fortschritt stellen. - Die meisten dieser Gruppen kenne ich, manche sogar sehr gut, und wohlhabend von denen da niemand, und die Definition von Fortschritt ist nicht damit erledigt, dass ein Bürgermeister eine Presseerklärung abgibt. - Die allermeisten Kritiker des Golfplatzes haben sich eingehend mit der Materie befasst und das wurde monatelang, wenn nicht sogar Jahre diskutiert und ausgewertet und seitens fast aller Gruppen, welche sich hier um den Umweltschutz deutlich bemühen ist man zu dem Schluss gekommen, dass das Risiko um den Bau des Golfplatzes in Fuencaliente bei weitem nicht den zu erwartenden Mehrwert für die Gemeinde und die Insel ausmachen kann. - Auch wirft Gregorio Alonso den Kritikern des Golfplatzes vor, sie seien gegen Alles, von der Fraktion des "no a todo" und vergisst dabei, dass diese Menschen sich für etwas engagieren und das ist die Erhaltung dieser wunderbaren Insel mit seiner herausragenden Landschaft. - Der Bau eines Golfplatzes ist ein ökologisches Desaster, darüber muss man gar nicht diskutieren, denn 145 Hektar noch völlig unangetasteter Landschaft wird man den Raupenschleppern unterstellen, dass die daraus eine bespielbare Landschaft machen. - Darüber hinaus stellt man dort auch noch ein 530 Betten Hotel hin, mit allen notwendigen Nebengebäuden und begleitender Infrastruktur wie Straßen und Plätze. - Das alles kann man aufwiegen, wenn dadurch eine große Zahl an Arbeitsplätzen entsteht, und die Gemeinde, besser noch die gesamte Insel deutlichen Nutzen und Mehrwert damit erreicht. - Und genau da scheiden sich die Geister enorm, denn wir können bei genauer Betrachtung der Umstände das nicht erkennen, dass so viele Arbeitsplätze entstehen und Gewinn für die Insel erreicht wird, um diese ökologische Katastrophe zu rechtfertigen. - Gregorio Alonso beschreibt in seiner Aussage selbst, dass es früher in Fuencaliente sechs Restaurants gab, und nun nur noch deren zwei und beklagt sich, dass die Leute einfach wegbleiben. - Als es noch sechs Restaurants in Fuencaliente gab, da gab es das riesige Hotel in Cerca Vieja auch noch nicht und damals argumentierte man fast genau so wie er heute, dass solche Megaprojekte der Gemeinde gut tun würden. - Der Beweis ist doch längst geführt, der Gemeinde geht es schlechter als noch ohne das große Hotel und es bleibt die Befürchtung, dass das mit dem Golfplatz nicht anders wird. - Ein fünf Sterne Hotel soll das werden, und die Gäste dort den Betrieb des Golfplatzes finanzieren. - Das können die nur einigermaßen schaffen, wenn die ihr ganzes Geld in dem Hotel (Ressort) ausgeben und vielleicht und genau darum werden sich diese ausländischen Manager kümmern, genau so wie das mit den Hotels geschieht, welche man in unerreichbare Ecken stellt, damit die Insassen bloß keine Möglichkeit haben ihr Geld woanders auszugeben. - Mich beschäftigt dabei aber auch immer noch, wie will man denn das Geld für diesen Golfplatz zusammenbekommen und was sieht denn eine Machbarkeitsstudie vor, um aus diesen vielen Millionen Euro denn auch irgendwann mal einen Gewinn zu erzielen, wo doch die mittelfristigen Aussichten für mehr Tourismus hier nicht wirklich gegeben sind. - 145 Hektar unberührter Landschaft zu opfern, um daraus eine Grünfläche zu machen, der Preis ist deutlich zu hoch und auch sei der Hinweis gestattet, dass Fortschritt in einem kleinen und sehr limitierten Weltbiosphärenreservat anders umgesetzt werden muss, als in großen Flächenregionen.


Donnerstag 06.06.2013 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad

Kurz
Neue Haltestelle, 4 Verkehrsstrafen am Tag und die Hirnflucht laut Voz de La Palma

Die Bushaltestelle am Inselkrankenhaus ist eine reine Zumutung. - Mitten in einem Kreisverkehr muss der Bus anhalten, dann kann zugestiegen werden. - Andere Autos können in dem Moment nicht passieren, nicht mal ein Krankenwagen. - Das hat immer wieder zu Ärger und Diskussionen geführt und nun endlich nimmt man ein bisschen Geld in die Hand und bastelt sich eine richtige Bushaltestelle, mit einem kleinen Gebäude, in dem es sogar eine Toilette geben wird und einen Zeitungskiosk. - Das hat nämlich auch noch gefehlt, es gibt zwar eine Cafetería im Krankenhaus, aber keinen Kiosk, in dem man Zeitungen, einen Schokoriegel und Zigaretten bekommt. - Das mit den Zigaretten, das ist mir mal passiert, als ich noch starker Raucher war und ein paar Tage im Krankenhaus lag. - Nirgendwo war an Zigaretten zu kommen, und schließlich musste ich einen Taxifahrer losschicken, dass der mir Zigaretten besorgt. - Der hat dann auch noch die Falschen gebracht, Nichtraucher halt, aber ich habe mein Nikotin bekommen. - Darüber bin ich nun weg, aber was hätte ich mir damals gewünscht, solch einen Kiosk in der Nähe zu haben. 440.000 Euro gibt das Cabildo Insular für die neue Bushaltestelle am Krankenhaus aus, es ist ja doch noch Geld da, will einem dazu nur einfallen, aber eine Änderung der Bushaltestelle am Krankenhaus ist sicher notwendig.

Die Opposition im Rathaus von Los Llanos schimpft, dass jeden Tag in der Stadt durchschnittlich vier Anzeigen wegen Verkehrsvergehen geschrieben werden. - Die meinen, das sei zu viel, nicht zu wenig, wie Sie und ich vielleicht denken mögen, aber die meinen das ernst, man solle nicht so viel aufschreiben, das sei eine schlechte Angewohnheit der neuen Stadtregierung. - Da fallen mir mal wieder die Mundwinkel nach unten vor so viel Ignoranz, denn in einer Stadt mit 22.000 Einwohnern und 22 Polizisten, da sind doch 4 Verkehrsstrafen am Tag geradezu lächerlich wenig. - Und wer offenen Auges durch Los Llanos läuft, der sieht an jeder Ecke falsch geparkte Autos, Leute die viel zu schnell fahren und noch bei dunkelrot über die Ampel brausen. - Die Stadtpolizisten müssen ihre Augen zu einem kleinen Sehschlitz zusammendrücken, um an all den vielen kleinen Süden vorbei zu gucken, und die Coalición Canaria in Los Llanos besitzt auch noch die Chuzpe, eine Pressemeldung zu verfassen, in dem man der jetzigen Stadtregierung vorwirft, mit den vielen Verkehrsstrafen nur Kasse machen zu wollen. - Genau so könnten die Gemeinden hier ihre grässlich schlabberigen Stadtsäckel aufbessern, die müssten nur ein paar schreibgewandte Politessen durch die Straßen schicken und dann konsequent die Strafen auch kassieren. - Aber das würde auch bedeuten, dass der Bürgermeister nicht wieder gewählt würde und die Politessen am besten weit außerhalb der Stadt wohnen müssten. - Vier Verkehrsstrafen am Tag, welch ein Paradies für rebellische Autofahrer.

Die Zeitung La Voz de La Palma ist die einzige Zeitung La Palmas, welche es auch noch als Papierexemplar gibt. - Früher, als alles anders, aber nur manches besser war, da gab es auch noch keine Konkurrenz zu La Voz de La Palma aus dem Netz, inzwischen ist dort elapuron.com der Markt- und Meinungsführer, aber La Voz hält sich nach wie vor immer noch mit durchaus auch frechen Beiträgen. - Mainstream war dieses Blatt noch nie, und mittendrin gefallen auch stechende Karikaturen von "El lápiz del antifaz", dem Bleistift mit der Maske. - Heute geht es um die anstehenden Zulassungsarbeiten für die Universitäten, die so genannte "PAU" oder Selectividad. - Da wir ja häufiger schon mal von der "Hirnflucht" berichtet haben, also "fuga de cerebro" wie das hier wirklich heißt, und den daraus entstehenden Problemen, weil wir ja die meisten jungen Akademiker für immer verlieren. - Jetzt kommt auch noch die "Krise" dazu, wir könnten also jungen Fachleuten gar keine entsprechenden Arbeitsplätze bieten. - Die neu Auswahl, also Selctividad wird nach "El lápiz del antifaz" zukünftig nicht mehr in Schulexamen entschieden, sondern der Herr, welcher uns den Rücken zudreht entscheidet: Du gehst nach Deutschland, du gehst nach England, du kannst bleiben, weil du das Parteibuch hast, und zum Vierten sagt er: "Y a ti….. que dios de coja confesado" und da sind wir dann auch gleich bei unserem Tagesspruch. Das heißt, möge Gott dich erst nach der Beichte erwischen. - Das sagen wir immer, wenn wir jemandem, oder uns selbst in größter Gefahr sehen und wir hoffen, doch noch irgendwie davon zu kommen. - Wer also nicht emigriert, oder das richtige Parteibuch hat, der kann als junger Mensch hier gleich einpacken. - Das hat der "Stift mit der Maske" natürlich überspitzt formuliert, aber es ist wirklich schwer geworden hier im Augenblick, für engagierte Jugendliche anspruchsvolle Tätigkeiten zu finden.





Donnerstag 06.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa

La Palma läuft
Kollateralfreuden der Transvulcania

Spötter behaupten ja, dass es auch die Krise sei, warum man hier jetzt wieder das Auto stehen lässt und viele Wege zu Fuß erledigt. - Man hat schon irgendwie das Gefühl, dass auf unseren Straßen weniger los ist als noch vor ein paar Jahren, aber das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. - Spätestens seit dem das Bergrennen der Transvulcania hier ein derart großer Erfolg geworden ist, sei es nun für die Helden und deren Freund und Familienangehörigen, die da mitrennen, oder auch für die begeisterte Bevölkerung, welche großen Anteil an diesem internationalen Spektakel nimmt, schwappt eine Welle der Laufbegeisterung über diese Insel. - Die 83 Kilometer der Transvulcania mögen für viele Trainierende das große Ziel sein, aber es gibt inzwischen auch so viele kleinere Rennen, welche aber mit großem Anteil und Begeisterung durchgeführt werden. - Eigentlich hat jede Gemeinde inzwischen ihren Lauf, sei es der "Mazucator" in Mazo, der "Cabra Trail" in Puntallana oder die "Reventón Trail" in El Paso, fast jeden Monat im Jahr kann man hier gut organisierte Bergläufe erleben und mitmachen, die meist um die 10 - 20 Kilometer lang sind und vom Profil her recht anspruchsvoll. - Und zwischen den Läufen wird hart trainiert, jeden Abend sieht man viele Läufer auf den bekannten Wanderwegen der Insel, die sich Kilometer fressend an die körperlichen Grenzen heranarbeiten. - Es gibt natürlich keine vergleichenden Zahlen dazu, aber ich könnte wetten, dass es hier auf La Palma deutlich mehr laufbegeisterte Menschen gibt als auf den anderen Kanareninseln, natürlich immer an der Einwohnerzahl gemessen. - Laufen ist auch gesellschaftlich hier mit einem hohen Stellenwert belegt, man erreicht durchaus nicht nur körperliche Befriedigung, durch die harte sportliche Betätigung, das Gefühl Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, die gibt weiteren Ansporn zu noch größeren Leistungen. - Querfeldeinläufe hat es hier immer gegeben, das hat Tradition hier auf der Insel, und man hat auch einen rührigen Verband, die das hier organisieren, aber früher waren das eben ein paar harte Läufer, meist Jugendliche, deren Eltern und das war es, inzwischen ist daraus aber eine generationsübergreifende Massenbewegung geworden, welche nach oben hin offenen Ergebnisse erwarten lässt. - So ist man auch von außen her auf uns aufmerksam geworden und nun finden am 23. Juni die IX spanischen Meisterschaften der "Carrera de Montaña" also Bergrennen hier bei uns in El Paso statt, und daraus macht man dann gleich auch noch einen Volkslauf, den wir "Carrera Lavas de El Paso" nennen. - Die Männer müssen 12 Kilometer laufen, und starten auf 600 Meter und gelangen dann auf 1.500 Meter und den Frauen gibt man ziemlichen Rabatt, die müssen nur 8,5 Kilometer laufen und auch nur bis auf 1.200 Meter klettern. - Wie genau der Streckenverlauf ist, das habe ich nicht finden können, aber es heißt, anfänglich geht es über Asphalt, und dann lokale Wanderwege hinauf auf die Berge und da gibt es rund um El Paso sehr viele Möglichkeiten. Wer mitmachen will, der kann sich HIER anmelden und sich sicher sein, dass man von einer großen und begeisterten Menge an Zuschauern angefeuert wird.




Wo laufen sie denn, ich würde es gerne wissen...




Mittwoch 05.06.2013 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 19,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Sehen wir da Licht am Ende des Tunnels,
oder ist es ein entgegenkommender LKW

Noch nie in der Geschichte dieses Landes ist die Zahl der Arbeitslosen derart deutlich zurückgegangen, wie im Mai dieses Jahres. - 98.265 Menschen haben sich im Mai dieses Jahres weniger als arbeitslos gemeldet, als noch im April dieses Jahres, und diese Zahl ist ein deutlicher Rekord. - So kräftig war die Arbeitslosigkeit von einem Monat auf den anderen noch nie gesunken, aber wir hatten bereits höhere Zahlen bei den Anstiegen der Arbeitslosigkeit. - Noch wichtiger aber ist eine andere Zahl, denn es gibt ja Tricks, mit der Zahl der Arbeitslosigkeit zu spielen, man kann Arbeitslose in Ausbildungen verstecken oder temporären Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, aber es ist auch die Zahl der Versicherten bei der nationalen Pflichtversicherung stark angestiegen, nämlich um 134.660. - Jeder, der in Spanien arbeitet, angestellt oder auch selbstständig, der muss bei der "Seguridad Social" angemeldet sein, so kann man also ganz sicher sein, dass es nicht nur weniger Arbeitslose gibt, sondern 134.660 neue Stellen. - Sicher, im Frühjahr und Sommer nimmt die Arbeitslosigkeit immer ab, das ist ein saisonaler Effekt, aber so kräftig, das hatten selbst die Berufsoptimisten nicht erwartet. - Es gab allerdings auch schon andere Indizien, dass Spanien so allererste Anzeichen von, noch gefühlter Erholung zeigt, der Risikoaufschlag ist seit Wochen unter der dreihunderter Marke und der Geschäftsklimaindex veränderte sich erst vor kurzem auch überraschend positiv. - Man weiß gar nicht so recht, wem man das denn zu verdanken hat, denn eigentlich hat man kein stimulierenden Aktionen im großen Stil durchgeführt, sondern weiter konsequent bis hilflos, weil keine andere Idee, gespart, was uns ja bislang eben diese extrem hohe Arbeitslosigkeit mit eingebrockt hat. - Wenn man nun wirklich hingeht und sagt, saisonbereinigt haben wir 50.000 Arbeitslose weniger, dann macht uns das Mut für den ganzen Sommer, um deutlich an unserem Hauptproblem zu arbeiten. - Jetzt haben wir zwar wieder unter fünf Millionen Arbeitslose, aber wir haben auch nur 47 Millionen Einwohner, und wenn Sie mir den krummen Vergleich erlauben, das wäre so, als gäbe es in Deutschland an die neun Millionen Arbeitslose. - Wir stellen uns nun wieder die immer gleiche Frage, ist das bereits das erste Licht am Ende des Tunnels, oder fallen wir einfach nur langsamer inzwischen, weil wir die Maximalgeschwindigkeit der Rezession bereits erreicht haben, denn vergleichen wir die Zahl der Arbeitslosen nicht einfach mit dem Vormonat, sondern dem gleichen Monat des letzten Jahres, dann haben wir immer noch 176.800 Arbeitslose mehr. - Das schmeckt uns dann wieder weniger, allerdings säuseln die Berufsoptimisten dann auch schon wieder, aber so langsam ist die Arbeitslosigkeit seit dem ersten Krisenjahr 2008 noch nie angestiegen. - Man sagt ja auch, in schlechten Zeiten sind die Witze am besten, und hier kursieren seit Jahren auch immer wieder kleine Filmchen, in denen man sich über unsere "Spezialisten" lustig macht. - Den absoluten Knaller habe ich vor ein paar Wochen entdeckt, und kurz werde ich Ihnen den Inhalt schildern. - Wir blicken in ein fahrendes Auto, am Steuer Zapatero, und hinten sitzt das Volk, repräsentiert von einem "Fulanito". - Das Auto befindet sich in einem Tunnel und immer wieder fragt Fulanito, wann man denn endlich aus dem Tunnel, also aus der Krise raus sei, und Zapatero fällt eine Beschwichtigung nach der anderen ein, aber jahrelang fahren die immer weiter. - Dann plötzlich ruft Zapatero, jetzt kann ich bereits das Licht am Ende des Tunnels erblicken, um dann gerade noch vor einem heranbrausenden LKW ausweichen zu können. - Schließlich im Jahr 2011 ist man immer noch im Tunnel, aber der Fahrer wechselt, Mariano Rajoy ist nun dran, weiß aber nicht mal, was er mit dem "runden Ding" da machen soll, als Fulanito ihn auffordert, doch endlich aus der Krise zu steuern und sich ans Steuer zu setzen. - Schließlich fährt er doch, allerdings rückwärts und lässt auch zu erkennen geben, dass er nicht die allergeringste Ahnung hat, was er da eigentlich macht. - Schließlich aber stellt er fest, dass er gar nicht lenken muss, denn man hängt an einem Abschleppseil und das wiederum hängt an einem dicken Truck der Abschleppfirma "Merkel´s". - Die zieht das Auto schließlich aus dem Tunnel, aber gleich wieder auf einen Abgrund zu, und dann ist Schluss mit dem Video. - HIER können Sie sich das Ding ansehen, Kenntnisse der spanischen Sprach wären zu deutlich humoristischem Vorteil.

Fulanito de tal dice hoy: Cojer al toro por los cuernos

Den Stier bei den Hörnern packen. - Muss ich nicht erklären, das macht die Merkel gerade mit Rajoy…





Mittwoch 05.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa

Den Strand von hinten aufzäumen
Unruhe in der Hauptstadt

Ein Jahr länger als veranschlagt dauert es sowieso schon, bis unsere Hauptstadt Santa Cruz de La Palma endlich mit einem Stadtstrand versehen, ein neues Stadtkapitel einläuten kann. - Es seien die Brutpraktiken der Gelbschnabelsturmtaucher, welches es verbieten würden, den Sand aus einer bestimmten Region Puntallanas zu holen, das hat man uns als Erklärung für die einjährige Verzögerung gegeben, und da ich grundsätzlich alles glaube was man mir erzählt, gilt mein ganzer Glückwunsch dem Erfinder dieser prächtigen Phantasie. - Die werden einfach nicht fertig schnell genug, so einfach sieht das aus, und wenn es sich wirklich nur um ein Jahr Verzögerung handelt, dann soll uns das auch alles Recht sein. - Nun fürchtet aber der stimmgewaltige Verband der Gewerbetreibenden der historischen Altstadt noch viel schlimmeres Ungemach, denn es gibt ein deutliches Problem bei den Arbeiten zum Stadtstrand, die notwendigen Einbauten für das sanitäre Netz sind noch nicht geschehen und wenn das nicht bald gemacht wird, dann muss man die weiteren Arbeiten an dem neuen Strand einstellen. - Ursprünglich sollten die Arbeiten an den sanitären Anlagen vom Gobierno de Canarias bezahlt werden, im Gegensatz zu den Kosten, welche für den Bau des Stadtstrandes fällig werden, die zu 100% aus Madrid beglichen werden. - Allerdings weigerte sich das Gobierno de Canarias das zu bezahlen, aus Protest gegen die heftigen Kürzungen auf dem Sektor für Infrastrukturmaßnahmen, so dass Madrid gar nichts anderes übrig blieb, diese Kosten auch noch zu übernehmen. - Um zwei Millionen Euro ging es da, gegenüber den 25 Millionen, welche der Strand kosten soll dann eh fast peanuts, aber irgendwie geht da nichts voran mit dem Ausbau der sanitären Leitungen. - Man zitiert Quellen, welche aus den Reihen der Firma stammen, die den Strand bauen und da heißt es, wenn man nicht bald mit den Arbeiten am sanitären Netz beginnen würde, dann müsste man die Arbeiten am Strand einstellen und erst abwarten, bis alle Arbeiten an den Abwasser- und Versorgungsleitungen abgeschlossen sind. - Von der Gemeinde Santa Cruz allerdings kommt Entwarnung, das Projekt sei bereits abgesegnet, die Finanzierung vorhanden und es werde keine Unterbrechung der Arbeiten am Stadtstrand geben, der Zeitplan steht, im Mai 2014 wird die Badehose angezogen. - Es hätte wohl bürokratische Probleme gegeben, da man ja ein neues Projekt erstellen musste, da die Pfeifenköpfe vom Gobierno de Canarias ja keinen Finger gekrümmt hätten, um die Arbeiten am Stadtstrand von Santa Cruz zu unterstützen. - Das mit den Pfeifenköpfen, das stammt natürlich nicht aus offizieller Quelle, aber es ist wohl eine deutliche Frechheit vom Gobierno de Canarias gegenüber unserer Hauptstadt, und auch gegenüber der Regierung in Madrid, Verantwortlichkeiten einfach wegzuschieben, auch auf die Gefahr hin, dass solch ein gewaltiges Projekt, wie das der Bau des Stadtstrandes unserer Hauptstadt nun mal ist dadurch unendlich verzögert werden. - Das scheint auch politisch motiviert, im Gobierno de Canarias ist man äußerst verstimmt darüber, dass in Santa Cruz de La Palma eine Koalition von Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE regiert, und die Coalición Canaria auf die harte Oppositionsbank verdrängt wurde. Irgendwie ist alles Politik, und daran zerschellt meist die Vernunft und wir können nur hoffen, dass die Bauarbeiten in Santa Cruz zügig weitergehen können, noch eine ewige Baustelle können wir nicht wirklich brauchen.





Dienstag 04.06.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Golf oder kein Golf
Das ist hier die Frage

Der touristische Sondernutzungsplan für diese Insel sah mal den Bau von gleich fünf Golfplätzen für diese Insel vor. - Wir brauchen nicht wirklich darüber diskutieren, dass das natürlich völliger Quatsch ist, denn niemand braucht fünf Golfplätze in einem kleinen Weltbiosphärenreservat von gerade mal 706 Quadratkilometer, aber fünf Gemeinden dachten eben daran, solche Einrichtungen wären sinnvoll für ihre Region. - Das oberste kanarische Gericht allerdings entsprach dem Einspruch einiger Umweltschutzgruppen, und entzog drei der fünf geplanten Golfplätze die mögliche Lizenzvergabe, da nicht ausreichende Studien über die Umwelteingriffe vorhanden sind. - Es blieben übrig, der in Puntagorda, allerdings rückt die Gemeinde inzwischen davon wieder ab, und der in Fuenacaliente an der Südspitze der Insel. - Dort heißt es, der Investor hätte das Geld bereits zusammen und im kommenden Jahr könnte begonnen werden mit dem Bau, allerdings hat sich der Investor selbst noch nicht derart gemeldet. - Auf jeden Fall ist der Golfplatz in Fuencaliente die wahrscheinlichste Variante, wenn man es denn überhaupt dazu kommen lässt, eine solche Einrichtung hier auf La Palma haben zu wollen. - Die öffentliche Diskussion darüber ist voll im Gange und die Bevölkerung deutlich gespalten in ihrer Meinung. - Viele erhoffen sich Arbeitsplätze und immer wieder spricht man von den hohen Ausgaben, die Golfer bei ihrem Sport tätigen und schimpfen auf die "beleuchteten "Ökos", die würden zu allem Nein sagen und jegliche Unternehmung verbieten wollen. - Die andere Seite spricht natürlich von dem enorm hohen Landschaftsverbrauch, und den sicher negativen Folgen für die heimische Flora und Fauna, dort wo der Golfplatz entsteht. - Darüber hinaus heißt es auch, solch ein Golfplatz würde nur ein paar unterqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und die Kunden des Golfplatzes würden ihr Geld auch nur in der angrenzenden Hotelanlage ausgeben. - Darüber hinaus würde eben ein großes Hotel mit allen notwendigen Infrastrukturen entstehen, welche direkt an zwei Landschaftsschutzgebiete angrenzt, was eigentlich überhaupt nicht geht, aber eben über den Umweg der touristischen Nutzung dann doch wieder machbar ist. - Auch muss man wohl die Frage stellen, ob eine Modesportart, welche in Europa zumindest keine Zuwächse mehr aufweisen kann, die richtige zukünftige Weichenstellung für ein Weltbiosphärenreservat ist, welches auf dem touristischen Markt nur als Nische überleben kann und sich auf keinen Fall mit anderen Destinationen vergleichbar machen darf. - Sollte es gelingen, das wertfrei auszudiskutieren, dann überwiegen sicherlich die Argumente gegen Golf auf dieser Insel, aber wir wissen ja sehr gut, dass oft nicht Argumente entscheiden, sondern Interessenlagen und Geld. - In einem neuerlichen Brandbrief gegen die Golfplätze machen nun mehrere ökologische orientierte Gruppen wieder Stimmung gegen die Golfplätze und sorgen so für erneute Diskussionen, aber dabei kommen nur wenige fruchtbare Vorschläge heraus. - Einige argumentieren sehr vernünftig, dass man grundsätzlich nichts gegen einen Golfplatz haben sollte, den aber an anderer Stelle, eben auf bereits "verbrauchter" Landschaft und nicht neben Landschaftsschutzgebieten und in bislang unberührter Natur. - Bereits "verbrauchte" Landschaften wären eben dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird und daneben und auch richtig ist die Anmerkung, dass man doch ein bereits bestehendes Hotelgebäude als Clubhotel nutzen sollte, und keine neue Infrastruktur dort in den Wald stellen. - Das kommt meinem Vorschlag mit dem ökologischen Golfplatz schon sehr nahe, der auch dort unten an der Südspitze verlaufen würde, vom jetzigen Hotel Princess bis an die Südspitze. - Es würden nur die 18 Greens mit Rasen bepflanzt, ansonsten wären Rough und Fairway aus dem Material, welches dort bereits natürlich vorhanden wäre und so würde man auf Lavagrus und Basalt den Schläger schwingen und so keine unverbrauchte Landschaft benötigen. - Damit könnte man auch beste Werbung machen, der erste ökologische Golfplatz der Welt im Weltbiosphärenreservat La Palma, und das Hotel bekäme endliche eine bessere Auslastung und die Heilige Quelle, welche etwa auf der Hälfte des Kurses liegen würde, wäre dann auch besser an touristische Wege angebunden. - Aber das wird wohl nicht kommen, der Sinn ist ja der Neubau eines Golfhotels, damit soll ja das Geld gemacht werden, nicht mit dem eigentlichen Golfplatz. - Die Diskussion geht weiter, und ich bin für Golf, für Minigolf…

Fulanito de tal dice hoy: Cargarle el muerto a otro

Den Toten einem anderen aufhalsen. - Das sagt man, wenn man selbst eine unangenehme Aufgabe oder Arbeit erfolgreich an jemand anders delegiert hat.




Was soll die ganze Aufregung, wir haben doch schon einen umweltfreundlichen Golfplatz. - Gesehen auf dem Mercadillo von Puntagorda, ist aber schon eine Weile her




Dienstag 04.06.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1014 hPa

Geheimnisse des Meeres
Philippe Cousteau Stiftung berät Inselregierung

Ich habe gleich das musikalische Hauptthema der Geheimnisse des Meeres wieder im Ohr, wenn man den Namen Cousteau vernimmt, eine Melodie, die mich viele Jahre meines Lebens positiv begleitet hat. - Allerdings bin ich auch nie weiter gekommen, als ein bisschen zu schnorcheln, mein Bemühen, stets mit beiden Beinen fest auf dem Boden dieser Welt zu stehen, haben mich deutlich geerdet, und weder die Luft, noch das Wasser sind echte Atemräume für mich geworden. - Aber viele andere gehen dem Tauchsport nach, und touristisch gesehen ist das natürlich für eine Insel geradezu zwingend, diese natürliche Ressource auch auszubauen. - Da bewegt sich einiges hier auf der Insel und immer wieder durften wir darüber berichten, dass am nördlichen Rand unserer Hauptstadt ein Tauchparadies geschaffen werden soll, und als Attraktion will man dort künstliche Riffe schaffen, in dem man Bootswracks versenkt. - Allerdings hat man dort in der Hauptstadt nur kleine Boote zur Verfügung, kein wirkliches Schiff, welches man als Lockmittel versenken könnte und da wundert es uns um so mehr, dass man jetzt aus einer Pressemeldung der Inselregierung erfahren kann, dass man nun vorhat, ein 56 Meter langes Frachtschiff vor der Küste Tazacortes zu versenken, um den Tauchtourismus zu fördern. - Solch ein Schiff ist sicherlich besser geeignet, Taucher für sich zu begeistern, aber warum man dieses Schiff auf der anderen Inselseite versenken will, und nicht für das Vorhaben der Hauptstadt nutzt, das will sich einem nicht wirklich erschließen. - Aber wir wissen aus der Vergangenheit, dass das Projekt Tauchparadies Santa Cruz eher aus der lokalen Politik der Stadt stammt und man seitens der Inselregierung immer schon vorhatte, ein Tauchzentrum vor der Küste Tazacortes und Tijarafes zu schaffen, und als Stützpunkt sollte ein Luxushotel beim Leuchtturm von La Bombilla dienen, welches die gleiche Kette erstellen sollte, welche auch die beiden großen Hotelanalagen in Fuencaliente betreibt. - Aber wir wissen ja nicht so wirklich, ob die noch Interesse daran haben, dieses Hotel zu errichten, denn bislang laufen ja die Geschäfte für diese Hotelkette auf La Palma nicht allzu gut, und eigentlich verbietet es sich sogar in der momentanen Situation hier auf La Palma touristisch zu investieren, aber wer weiß schon ganz genau, wie diese Investoren ticken. - Aber auch ohne dieses Hotel könnte natürlich solch ein künstlich geschaffenes Riff sehr interessant sein für die Tauchinteressierten, und vor allem Puerto de Tazacorte würde daran verdienen, denn die Taucher müssen ja irgendeinen Stützpunkt haben und auch dort hinkommen. - Dazu eben hat man die Philippe Cousteau Stiftung eingeladen, die Inselregierung dabei zu beraten, wie man denn so etwas am besten aufziehen kann und hier muss ich wieder mal ein Lob verteilen, denn inzwischen scheint man gemerkt zu haben, dass man keineswegs allwissend sein muss, sondern es besser ist, sich von denen helfen zu lassen, die es besser wissen als man selbst. - Gute Aktion, allerdings bleibt mein Fragezeichen stehen, warum man denn an zwei Baustellen in Sachen Tauchtourismus auf der Insel gleichzeitig bastelt, anstatt die Kräfte zu vereinen und erst mal ein Projekt kräftig und robust durchzieht.



Montag 03.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Ein neuer Stern am kanarischen Himmel?
Islas Afortunadas Air drängt sich in die Presse

Immer, wenn wir hier von neuen Projekten sprechen, was kanarische Fluggesellschaften angeht, träumen wir natürlich von neuen Möglichkeiten und verbesserten Verbindungen. - Wir dürfen nicht vergessen, dass man als kleine Insel vollkommen auf den Transport von und nach der Insel angewiesen ist, und da ist für den Personentransport natürlich das Flugzeug das heute beste Mittel. - Auf dem innerkanarischen Markt fliegt die Binter Canarias, fast im Monopol, da die zweite Gesellschaft, die Canaryfly, die nur ein paar kleine Flugzeuge hat und die fliegen nur zwischen Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura. - Die Binter Canarias ist absoluter Platzhirsch hier und besonders seit der Pleite der, bislang einzig ernst zu nehmenden Konkurrenz, der Islas Airways, können die eigentlich machen, was sie wollen. - Machen die auch, denn auch wenn nun Islas Airways nicht mehr ist, hat man dennoch die Verbindungen interinsular verknappt, um eine bessere Auslastung zu erreichen. - Die Kapazität der Binter Canarias ist völlig ausreichend, um den interkanarischen Flugverkehr zu bedienen. - Zwar hat Islas Airways angekündigt, wieder aufzutauchen, allerdings können sich das Beobachter eigentlich nur schwer vorstellen, denn der hiesige Markt für innerkanarische Flüge ist rückläufig. - Darum auch horchen wir immer auf, wenn wieder einmal größere Ankündigungen kommen, man würde nun eine neue Fluggesellschaft gründen, um eben der Binter, aber auch der Air Europa und der Iberia Express die wirtschaftliche Stirn zu bieten. - Das Konstrukt Islas Afortunadas Air gibt es schon seit ein paar Jahren, drei Piloten haben beschlossen, den Markt hier kräftig aufzumischen und das Projekt nimmt immer klarere Formen an. - Das Startkapital kommt angeblich von kanarischen Investoren aus der Tourismus- und Baubranche, die üblichen Verdächtigen also, die Geld unterzubringen haben. - Wobei das mit der Baubranche kaum noch glaubhaft ist, denn auch der Chef der Islas Airways ist ein kanarischen Bau-Tycoon, dem das Geld ausgegangen ist. - Aber das sollen nicht unsere Sorgen sein, woher das Geld kommt, die große Frage ist doch einfach nur, lässt sich so etwas wirtschaftlich durchsetzen, wo doch die Rahmenbedingungen nicht wirklich positiv sind. - Dabei sind die Ansprüche der Islas Afortunadas Air nicht wirklich bescheiden, man tritt nicht wie Canaryfly zunächst mit kleinen Schritten auf und versucht sich "hochzuarbeiten", Islas Afortunadas Air will gleich groß anfangen und zwar mit 10 Maschinen vom Typ BAe 146, vierstrahlige Düsenmaschinen, welche für den innerkanarischen Flugverkehr vorgesehen sind, und zwei Airbus 320, mit denen man die Kanarischen Inseln mit dem Festland verbinden will. - Für einen späteren Zeitraum spricht man sogar davon, Ziele in Europa anzufliegen und auch Marokko wird angesprochen. - Losgehen soll es im Spätsommer, und die Fluggesellschaft strebt vorerst nicht an, eigene Maschinen zu haben, sondern die sollen gemietet werden, wäre ja sonst auch kaum möglich, das Startkapital für 12 Flugzeuge zu bekommen. - Die erforderlichen Papiere seien bereits alle vorhanden, außer einer Genehmigung der Regierung der autonomen Region Kanarische Inseln, aber man versichert uns, das sei eine reine Formalität. - Und billiger will man sein als Binter und Air Europa und auch Iberia Express und besser und schneller und alles ganz kanarisch und man würde auch versuchen die, zunächst 450 angestrebten Mitarbeiter, alle von den Kanarischen Inseln anzustellen. - Da schwingt viel endemer Stolz mit, aber das sind dann auch gerade wieder die Dinge, welche mich skeptisch machen. - Auch ein Video mit einem halbstündigen Interview mit José Antonio Godoy, einem der Mitgründer der Islas Afortunadas Air konnte mich nicht wirklich überzeugen, dass die schon alles klipp und klar haben und auch ganz genau wissen, auf was die sich da einlassen. - Dabei würde ich mir so wünschen, dass wir endlich mehr und bessere Verbindungen bekämen, hängt doch auch ein dickes Stück unseres touristischen Erfolges davon ab, so dass ich der Islas Afortunadas Air natürlich meine beiden Daumen drücke, allerdings habe ich eben auch in den letzten 25 Jahren so viele gute Pläne und Projekte fliegen gehen sehen, dass ich den Mut dieser Leute bewundern muss. - Der Markt ist halt im Moment nicht wirklich auf Wachstum getrimmt hier auf den Kanaren im Flugverkehr, und da gibt es gut betuchte Konkurrenz, welche sich auch im Umgang mit Mitbewerbern schon trainieren konnte. - Und dann halt auch noch der Traum, solch eine kanarische Fluggesellschaft, die könnte dann doch auch so einen Airbus nach Hamburg, Berlin oder Hannover schicken und damit unserem großen Problem hier dienlich werden. - Jetzt gerate auch ich schon wieder ins Träumen, aber das ist hier nicht das Spiel, Barbie bastelt sich eine rosarote Fluggesellschaft, sondern solche Geschäfte brauchen extrem festen wirtschaftlichen Boden unter den Füßen, auch wenn sich das für eine Fluggesellschaft aberwitzig anhören mag. - Aber meine Laune ist wieder deutlich besser, als noch heute Morgen…

Fulanito de tal dice hoy: Castillos en el aire

Luftschlösser. - Reiner Zufall... dass dieser Ausspruch heute kommt und Castillos en el aire bedeutet genau das Gleiche, wie die Luftschlösser im deutschen Sprachraum.





Montag 03.06.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1015 hPa

Der Letzte macht das Licht aus
Sommerloch überall

Wenn die Verkäufer im Laden sich erschrecken, weil ein Kunde sich in das Geschäft verirrt, spätestens dann ist Sommer auf La Palma. - Gestern Abend in der Kneipe war das genau so, fast kam es mir vor, als würde ich als einziger Gast stören, nun kann man sich ja nicht mehr unbeobachtet dem Fernsehprogramm hingeben. - Gut, Sonntagabend ist nie viel los, Montag müssen alle wieder raus, die einen zur Arbeit, die anderen aufs Arbeitsamt, da geht man höchstens noch eine Runde mit dem Hund und dann schnell wieder nach Hause. - Es wird ein harter Sommer werden für den Einzelhandel und die Gastronomie hier auf der Insel. - Die Insulaner selbst, die geben kaum Geld aus, viele haben eh keines, und wer hat, der hält das auch zusammen, aus Angst, es könnte alles noch schlimmer kommen, und ausländische Besucher sind rar diesen Sommer, da es nur so wenige Flugverbindungen gibt. - Eigentlich könnten wir kollektiv in Urlaub gehen, oder die Insel für ein paar Wochen dicht machen, wir gehen dann alle in die Bodega von Fulanito de tal und kommen erst wieder raus, wenn die Krise vorbei ist, oder der Winterflugplan wieder in paar mehr Maschinen auf die Insel schickt. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da konnte man in den Sommermonaten Juli und August noch mit Besuchern vom Festland rechnen, aber das ist seit ein paar Jahren auch sehr dünn geworden und die meisten Besucher aus den großen Städten vom Festland, die halten sich eh fast ausschließlich an den Stränden auf, das "Hinterland" wird kaum besucht, auch wenn auf der Westseite wohl 90% der Bevölkerung im "Hinterland" wohnt. - Halblange weiße Hosen, lustig bis lächerlich Käppis, Sonnenbrille, auch nachts, und dann sprechen die eine Sprache, so hart wie Bilbao-Stahl und das meist in einem Befehlston, der einen sofort wieder daran erinnert, dass wir doch eigentlich eine spanische Kolonie sind. - So sehen das viele hier, allerdings hat man gut gelebt von diesen "Godos", wie man die Leute vom Festland auch abfällig nennt, wobei "Godos" einfach nur Goten heißt und wenn man lange genug zurück geht in der Geschichte, dann ist das nicht mal so falsch. - Diesen Sommer wird man auch diese Leute also eher missen hier auf der Insel, wir werden sehr kleine Brötchen backen die kommenden Monate, aber viele Bäckereien machen eh wochenlang Ferien, so wächst sich das vielleicht sogar wieder aus. - Da sagen doch die Leute immer, wir wollen keinen Trubel und nicht viele Leute, ich weiß, wo man das bekommen kann, Sommer auf La Palma, aber wecken Sie den Wirt vorsichtig, wenn Sie plötzlich und unerwartet eine Kneipe betreten.



Sonntag 02.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Keine Knöllchen bislang am Krankenhaus
Das soll aber anders werden

Fährt man mal zu unserem Inselkrankenhaus, dann kann man schnell sehen, wie faul manche unserer Zeitgenossen sind. - Anstatt den Parkplatz zu benutzen, der halt einen Fußweg von etwa zweihundert Meter bedeuten würde, wird wild überall geparkt. - Auf den Gehwegen, in zweiter Reihe und manchmal hat dann der Bus sogar Schwierigkeiten, die Kurve zu bekommen. - Dabei gibt es wirklich ausreichend Parkplätze, nur eben, da die Polizei von Breña Alta keinen Dienst am Krankenhaus schiebt, kann man ungestraft falsch parken. - Das will man nun ändern, der Krankenhausdirektor hat nun eine Abmachung mit der Gemeinde getroffen, nachdem die Stadtpolizisten auch am Inselkrankenhaus Dienst machen sollen, mit der besonderen Maßgabe, dass es hier darum geht, die Parksünder von den Gehwegen und Grünstreifen zu vertreiben. - Seitens der Gemeinde ist man eigentlich nicht so wirklich überzeugt davon, denn auf der einen Seite heißt es, es seien wirklich wenig Parkplätze da, und dann scheut man einfach auch den Arbeitsaufwand und den Ärger, denn da müsste man mindestens 50 Autos täglich mit einem Knöllchen versehen. - Es gibt aber wirklich genügend Parkplätze am Inselkrankenhaus, immer wenn wir da hin müssen, dann ist der hintere Teil des Parkplatzes nur mäßig bestückt und dann könnte man auch noch auf der Zufahrtstraße zum Parkplatz parken, denn da sind auch viele Stellplätze frei. - Allerdings kann die ganze Sache noch heftiger kommen, denn nimmt man es genau, dann hat das Krankenhaus überhaupt keine Parkplätze, sondern das Gelände gehört der Gemeinde Breña Alta und die könnte jederzeit über das Gelände verfügen, und etwas anderes damit anfangen. - Das wollte man vor ein paar Jahren schon mal machen, aber nach großen Protesten seitens der Bevölkerung, des Krankenhauses und schließlich auch noch nach Intervention der Inselregierung, hat man dann doch den Parkplatz dort belassen. - Eigentlich wollte man seitens des Krankenhauses ein anderes Gelände zum Parkplatz machen, welches von der Gemeinde extra für diesen Zweck auch dem kanarischen Gesundheitsdienst überschrieben wurde, aber nie war das Geld für den Ausbau dieses Parkplatzes vorhanden, und jetzt noch viel weniger. - Ab wann nun kontrolliert werden soll, das steht da noch nicht in der Pressemeldung, aber auf der sicheren Seite ist man eben auf dem Parkplatz. - Und da wir doch annehmen, dass fußkranke oder bettlägerige Patienten eh nicht selbst fahren, sondern gefahren werden, kann man wunderbar zuerst den Patienten absetzen, und dann fährt man den Wagen auf einen richtigen Parkplatz. - Aber irgendwie widerstrebt uns solche Disziplin, oft wird gar nicht aus Not falsch geparkt, was ja noch irgendwie zu verstehen wäre, oft geschieht das aus Bequemlichkeit, aber auch oft, weil man einfach ein kleines rebellisches Zeichen setzen will. - Wir könnten alle Gemeindesäckel dieser Insel sanieren, mit konsequent ausgesprochenen Strafen für falsch Parken, aber das traut sich hier niemand durchzusetzen, weder die Polizei, noch die Politik. - Ich komme mir manchmal wie ein dummer Spießer vor, dass ich immer versuche korrekt zu parken, aber Spießer ist doch gar kein wirkliches Schimpfwort mehr, wenn man erst mal gut gepolstert über dreißig Jahre alt ist.

Fulanito de tal dice hoy: Cargar con el mochuelo

Sich mit dem Steinkauz beladen. - Wenn jemandem eine unangenehme Aufgabe oder Arbeit zufällt, dann belädt man ihn, oder er sich selbst mit dem Steinkauz. - Noch interessanter aber ist, wie die Geschichte entstanden sein soll, warum man denn dem Steinkauz eine negative Stellung gibt. - Ein Andalusier und ein Gallego gehen zusammen in ein Wirtshaus und wollen etwas zu Essen haben. - Der Wirt sagt den beiden, es gäbe nur noch einen Steinkauz und ein Rebhuhn. - Der Andalusier sagt, bring beide Vögel, wer welches Tier isst, das machen wir untereinander aus. - Da Gallegos eher als zurückhaltend, wenn nicht gar als distanziert gelten, übernimmt der Andalusier das Gespräch, als beide Vögel serviert werden. - Er sagt: Wähle aus, entweder isst du den Steinkauz und ich das Rebhuhn, oder ich esse das Rebhuhn und du erledigst den Kauz. (y tu te cargas el mochuelo)



Sonntag 02.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1014 hPa

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Das Sommerloch wird vorgezogen

Wir haben endlich den ersten neuen Fünf-Euro-Schein ergattert, sieht irgendwie schicker aus als sein Vorgänger, und wir können nur hoffen, dass der von besserer Qualität ist, denn die meisten alten Scheine dieses Wertes, die waren doch sehr schnell knitterig und angegammelt. - Man berichtet aber auch, dass einige Kaufleute sich geweigert haben diese Scheine anzunehmen, denn die wussten gar nichts davon, dass es neue Scheine geben wird. - Das Wetter macht nun ein bisschen auf Sommer und ich habe gerade mal in den Statistiken nachgesehen, der vergangene Mai war wohl recht kalt, aber das hat fast schon Tradition. - Nur letztes Jahr, da war der Mai sehr warm, die Jahre davor war das Frühjahr hier auch eher frisch, da dauernde Bewölkung in dieser Jahreszeit die Temperaturen einfach noch nicht über die 20 Grad-Marke steigen lassen. - Das ist nun vorbei, noch ist nicht Sommer, aber den Zwanziger knacken wir nun seit ein paar Tagen, so sieht das doch schon viel besser aus. - Letztes Jahr hatten wir auch bereits den ersten Waldbrand im Mai, in den oberen Ecken Tacandes, allerdings konnte man dieses erste Feuer dort noch rasch mit eigenen Mitteln beenden. - Feuer, daran wollen wir bitte noch lange nicht denken, davon haben wir in den vergangenen Jahren genug gehabt, und zumindest für die kommenden vierzehn Tage sieht es auch nicht nach einer Hitzewelle aus. - Ein Nachbar von mir schenkte mir eine Flasche seines neuen Weines, das hatte er mir schon eine Weile versprochen, nachdem der mitbekommen hatte, dass ich die Weißweine von hier so mag. - Eine Flasche, das war bei ihm ein Zwei-Liter Plastikflasche und der Wein, den er da ausgebaut hat, das ist reiner Bujariego, den man sonst nur in Cuvées findet. - Frische Frucht und feine Säure, aber eben wenig Körper und hier liebt man eigentlich die körperreichen Weißweine und mischt deswegen immer den Albillo mit rein. - Das macht unsere Weißweine zum Teil zu kräftig um damit ein Essen zu begleiten, aber wer braucht denn schon was zu Essen, wenn er an einem Albillo "kauen" kann. - Über Politik spricht man kaum noch, das gilt schon als unfein und in der Tat, man scheint das auch in der politischen Welt mitbekommen zu haben, das Sommerloch wird vorgezogen, es gibt kaum noch Pressemitteilungen, die Zeitungen müssen wieder selbst schreiben, was nicht immer nur von Vorteil ist. - Nur die Union Bagañete, grober Ableger der Coalición Canaria in Tazacorte, die langen mal wieder kräftig hin und behaupten, dass 751 Arbeitslose in der Gemeinde dafür sorgen, dass mehr als die Hälfte aller Einwohner arbeitslos seien. - Allerdings hat Tazacorte knapp 5.000 Einwohner, und auch wenn ich nicht wirklich ein Mathematikgenie bin, das kommt irgendwie nicht hin. - Zeigt aber so ein bisschen das Niveau, und so wundert es auch niemanden mehr, dass die Coalición Canaria nun daran geht, selbst wieder die Fäden in die Hand zu nehmen und das komische, aber dennoch über Jahrzehnte erfolgreiche Pflänzchen Unión Bagañete langsam aus dem Spiel nehmen will. - Magere Ausbeute erzielten freiwillige Taucher, welche vor Puerto Enspíndola, in der Gemeinde San Andrés y Sauces, die "I Jornada de Limpieza del Fondo Marino" durchgezogen haben. - Aufräumen auf dem Meeresboden heißt das, nach Vorbild aus anderen Gemeinden, allerdings brachte man nur Müll und Abfall in der Menge von 32 Kilo ans Land, da kennen wir aus anderen Aktionen ganz andere Mengen. - Kann natürlich auch als Beweis geführt werden, wie sauber die Küste dort ist, und das ist doch ein wunderbarer Abschluss, um wildes und zusammenhangloses Zeug am Sonntagvormittag zu beenden.



Samstag 01.06.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Heißer Favorit, Irland
Die sommerlichen Planungen laufen bereits seit April

Wann Drachenflugtag ist, das wissen wir noch nicht so genau, allerdings werden die Damen wohl recht bald und früh in den so sehr verdienten Sommerurlaub fliegen, weil Ende Juli bereits Besuch hier angesagt ist, und da will man wieder hier sein. - Die Planungen, wohin, und wie man das macht, die gehen über Monate hier, und ich bin schlau (sagen wir besser erfahren genug), mich da überhaupt nicht einzumischen. - Ich fahre ja nicht mit, einer muss sich doch um die Firma und die Katzen kümmern und überhaupt, bin ich schon längst nicht mehr der Reisetyp. - Von Leuten wie dir, könnten wir nicht leben, sagt meine Frau immer treffend, mir reicht aber El Paso aus und einmal in der Woche komme ich doch auch sogar bis Los Llanos, das muss reichen… Eigentlich sollte meine jüngere Tochter, Sie wissen ja, wenn Sie aufgepasst haben, die Kleinere können wir ja nicht sagen, weil die jüngere Tochter größer ist als die Ältere, die wollte eigentlich zum Sprachkurs nach Irland, aber irgendwann hat die festgestellt, dass es keine Intensivkurse für ihr Alter gibt, und nun hat man da abgeblasen. - Allerdings haben die sich in der Zeit dermaßen viel mit Irland beschäftigt, dass man nun wohl einen Abstecher dorthin unternehmen will, zumindest hat Google mir das gezwitschert. - Ja, ich erfahre das nicht von meinen Frauen zuerst, wo die hinfahren, sondern erkenne immer an den eingeblendeten Werbungen, wofür man sich denn gerade so interessiert hat. - Die sind da ja raffiniert, wer ein paar Hotels in Dublin gesucht hat, dem zaubert dann Google die kommenden Tage immer wieder neue Angebote auf den Tisch, natürlich von Hotels, die diesen Service beim großen Bruder, der einen wirklich watched auch bestellt haben. - Ja, Dublin scheint der große Favorit zu sein, ab und zu taucht auch Berlin auf und deren Lieblingsstadt in Schweden, nämlich Malmö. - Nach Dublin kommt man von Tenerife aus mit der Ryanair mehrmals die Woche sogar, Fliegen mit dem Klassenfeind, aber wenn es um ihren heiligen Urlaub geht, dann kennen meine Damen weder Freund noch Feind. - Ob sie dann noch den Bogen mit Schweden machen, oder Berlin, das lässt sich wirklich noch nicht sagen, das weiß noch nicht einmal Google, und das beruhigt mich dann doch ein bisschen, dass der aufdringliche Bruder das noch nicht schneller weiß, als meine Frau selbst. - Der vorletzte gemeinsame Urlaub könnte das sein, wenn alles glatt geht, dann ist ja auch unsere jüngere Tochter nächsten Sommer mit der Schule fertig. - Was die mal studieren will, das steht noch in den Sternen, noch schwankt sie zwischen Lokomotivführerin und Einhorndompteurin, so konkret laufen da also die Planungen ab. - Irland und Schweden, das könnte hart für mich kommen, denn dann wird das wieder in langer Urlaub, und auch wenn ich inzwischen schon trainiert bin in Sachen alleine sein hier, so ist die familienlose Zeit im Sommer doch immer wieder ein großes Loch, auf welches ich mich wirklich nicht freue. - Aber wenn die dann so berichten, was die den ganzen Tag über erlebt haben, und die sind äußerst aktiv in ihren Urlauben, dann freue ich mich mit ihnen und nuckle selig an meinem Kanten von altem Brot. Drei Wochen sind noch Schule, so lange bin ich also auf jeden Fall auf der sicheren Seite, aber ab dem 22. Juni kann es gefährlich werden, wenn die Drachen wieder flügge werden, dann ducke sich wer kann.

Fulanito de tal dice hoy: Calentar los cascos

Die Hufe heiß machen. - Das Wort Casco hat viele Bedeutungen, neben Helm, Rumpf, Körper eben auch Huf. - Und wenn man jemanden mit einer Nachricht ungemein beunruhigt, dann macht man ihm die Hufe heiß.




Verräterische Hinweise




Samstag 01.06.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1016 hPa

Es gibt Probleme, die gibt es nur hier
Bananenlogik

Die Bananenbauern bringen ihre Ernte zu den Kooperativen. - Dort werden die "Hände" herausgeschnitten, verpackt und verschickt, und der Rest des Fruchtstandes wird auf den Müll geworfen. - Manchmal holen Landwirte sich das ab, verfüttern die Reste an Nutztiere, aber so viele Kühe und Schweine gibt es gar nicht auf der Insel, dass man das alles verfüttern könnte. - Müll ist teuer, und seit an die zehn Jahren nun läuft ein Streit zwischen der größten Bananenkooperative hier auf der Insel, der "Cupalma" (Cooperativas Unidas de La Palma) und der Inselregierung, denn die fordert immer noch 200.000 Euro von Cupalma für Bananenreste, welche man in den letzten Jahren auf die ehemalige Müllkippe im Barranco Seco gebracht hatte. - 45 Euro pro Tonne, so sieht das eine Gebührenreglung vor, allerdings ist Cupalma der Ansicht, dass dieser Tarif ausschließlich für die Deponierung der Stämme der Bananen gilt, aber nicht für andere Abfälle, die aus dem Prozess der Gewinnung der Bananen stammen. - Interessante Ansicht, wir kennen natürlich nicht den genauen Text der Gebührenreglung, allerdings ist es doch eigentlich unlogisch, warum nur bestimmte Teile einer Pflanze als Abfall Kosten entstehen lassen, andere aber nicht. - Aber wir werden immer wieder überrascht, was es denn alles für lustige und manchmal gar skurrile Dinge geben kann auf unserem kleinen Inselchen. - Die Kooperative Cupalma klagt nun vor dem Verwaltungsgericht auf Tenerife gegen das Cabildo Insular, gegen diese Kostenentscheidung, und die werden doch sicher einen Anwalt haben, der weiß, worum es geht. - Wir wundern uns natürlich am allermeisten darüber, warum man diese ganzen, im Grunde wertvollen Bananenabfälle nicht kompostiert, wo doch hier auf dieser, geologisch so jungen Inseln immer noch humusreiche Erde ein Mangelprodukt ist. - Die neue Müllverwertungsanlage bei Mazo, die soll ja eine Kompostierungsanlage besitzen, aber wie dort nun die Kostensituation ist, das wissen wir nicht. - Nach Auskunft der Inselregierung schlägt man der Kooperative vor, man könne die 200.000 Euro Schulden auch mit dem Bau einer Kompostierungsanlage abtragen, welche dann eben die zukünftigen Abfälle der Verarbeitung der Bananen aufnehmen soll. - Das ist doch mal ein Vorschlag zur Güte, aber auch das scheint bei der Cupalma nicht gut anzukommen, man klagt lieber als sich um seine Abfälle zu kümmern, solange es um Bananen geht, ist unser Primärsektor selbstbewusst bis in den Kompost.




Die, inzwischen geschlossene Müllkippe im Barranco Seco, zwischen Santa Cruz und Puntallana




Familie Ellen & Simon Märkle

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