La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Juli 2014

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Donnerstag 31.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Das Kino wieder neu erfinden
Santa Cruz hat wieder ein Kino

Ab morgen dem 1. August kann man auch in unserer Hauptstadt wieder ins Kino gehen, nach Jahren der cineastischen Diaspora. - Auch ein Nadelstich im Herz der Hauptstädter, man hat kein Kino, sondern das letzte und einzige der Insel funktioniert in Los Llanos. - Das Multicines Millenium, wie es sich nennt, mehrere Säle gleich, allerdings mit abnehmendem Erfolg, und kaum noch Erstaufführungen. - Manchmal gewinnt man sogar den Anschein, als wäre dieses Kino das nächste Opfer der DVDs und Raubkopien, welche überall im Netz die siebte Kunst in alle Zimmer trägt. - In Santa Cruz wird aber alles anders, das verspricht man uns und auch sich selbst, denn die beiden Unternehmer sind eben genau der Betreiber des Multicines Millenium und jener, welcher das Cine Avenida in der Hauptstadt leitete, das vor 3 Jahren schloss. - Da kann man nun geteilter Meinung sein, ob die Beiden in der Lage sind das Kino neu zu erfinden, wo doch ihre bisherige Karriere auf dem Feld wenig überlebensfähig war. - Auf der anderen Seite gibt es keine besseren Kenner der Szene, mehr Erfahrung bringt da niemand mit und es soll ja auch alles anders und besser werden in dem kleinen, ein bisschen koketten und ein fast ein bisschen kitschigen "Teatro Chico". - Und es ist wirklich klein, nur 150 Sitzplätze hat dieses zweistöckige Theaterhäuschen im italienischen Stil, und eine ganz besondere Atmosphäre, die man nun mit der entsprechenden Technik ausgestattet hat um als Luxuskino dienen zu können. - Die Leinwand ist allerdings kleiner als in den großen Sälen, das ist einfach baulich so vorgegeben, aber man ist ja sowieso auch näher dran. - Als Theater nutze man es in den letzten Jahren kaum noch, zu oft musste auch renoviert werden, zuletzt war da sogar der Holzwurm drin und machte eine Komplettsanierung sämtlicher Holzeinrichtungen notwendig. - Da hat die Stadt Santa Cruz auch robust mitgeholfen, und brav bedanken sich die beiden Geschäftsleute auch bei der Stadt, die es denen sicher einfach gemacht hat mit geringer Miete oder Pacht. - Aber es nutzt auch der Stadt, nun hat man wieder ein Kino, und ein emblematisches Gebäude findet erneut dauerhafte Nutzung, also sollte man da nicht unbedingt den finanziellen Nutzen in den Vordergrund stellen. - Man will wieder auf Erstaufführungen setzen, das was halt in den letzten Jahren hier auf der Insel gefehlt hat, und man weiß auch, dass man alleine von den Eintrittsgeldern kein Kino betreiben kann, sondern das Popcorn und die Cola dazu herhalten müssen, das Ganze finanziell interessant zu machen. - So hat man auch die Eintrittspreise durchaus attraktiv gemacht, 5 Euro bezahlen Erwachsene, 4 Euro die Kinder, und das ist dann für Erstaufführungen schon ein sehr günstiger Preis. - Aber man hält das Theater auf offen für anderen Veranstaltungen, die dann halt tagsüber ablaufen müssen, da lassen die Betreiber gerne mit sich reden. - Morgen geht es los mit Planet der Affen - Revolution (Dawn of the Planet of the Apes - El Amanecer del Planeta de los Simios) und irgendwie ist das lustig, denn "Planet der Affen" mit Charlton Heston war so ziemlich der allererste Film, den ich im Kino gesehen, und mich ganz furchtbar gegruselt habe. - Santa Cruz de La Palma hat wieder ein Kino, wir gratulieren und hoffen inständig, dass die Betreiber dieses Hauses ein gutes Händchen haben, das Teatro Chico hätte es wirklich verdient, eine besondere und dauerhafte Rolle in der Hauptstadt zu finden. - Hier bietet sich auch wieder die Kombination mit dem Parkhaus, von dort aus sind es keine fünf Minuten zum Kino, also gibt es auch von dieser Seite her keine Ausreden.

Und unser Temperaturgefühl hat uns nicht getäuscht, dieser Juli war der kälteste seit vielen Jahren. - Allerdings gab es immer wieder frische Julis, aber wir hatten halt in diesem Monat keine einzige, sonst immer mal wieder vorkommende Hitzewelle und das hat eben den Ausschlag gegeben: 2007=24,42 Grad 2008=22,63 Grad 2009=25,79 Grad 2010=23,38 Grad 2011=22,23 Grad 2012=24,05 Grad 2013=22,87 Grad und 2014=21,35 Grad mittlere Temperatur hier bei uns auf 540 Meter Höhe.






Die Vorderfront neben der Markthalle




Der Eingang ist aber hinten, hier wird noch kräftig gewerkelt, damit alles morgen fertig ist





Donnerstag 31.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1015 hPa

Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 29,1 - Temp. min. 16,2 - Feuchte 20 - 51 %

Fulanito de tal dice hoy: Tomar el pelo
Die Haare nehmen. - Wenn man jemanden verarschen will, dann nimmt man ihm die Haare. Der Spruch wird sowohl für bösen Betrug genommen, als auch für freundliches auf den Arm nehmen.



Drei Wochen noch, dann beginnt die Weinlese




Mittwoch 30.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,2 Grad

Tanz um den Goldenen Gast
All inclusive und die gerupften Regionen

Ich habe Zeugen vor Ort, meine ältere Tochter urlaubt gerade mit einer Freundin auf Fuerteventura, und die erleben aus allererster Hand, was denn diese Form von Discount-Tourismus für die Regionen bedeutet. - Wir fragen uns ja schon eine Weile, wie das eigentlich funktionieren kann, es gibt immer mehr Tourismus auf den Inseln, aber die Zahl der Arbeitslosen im Sektor "Servicios" nimmt einfach nicht ab. - Auf dem Bau und in der Industrie schon, aber eben bei den Dienstleistern, und da gehören eben alle Jobs der Tourismusbranchen mit rein, will einfach der Tourismusboom nicht fruchten. - Die Antwort kommt recht einfach daher, man schleust eben viel mehr Gäste mit der gleichen Anzahl an Personal durch, die Margen sind kleiner geworden, also müssen mehr Gäste her, und das funktioniert bisweilen immer noch, da Reiseveranstalter und Fluggesellschaften gut daran verdienen können. - Die Frage wäre allerdings doch mal, wie viel Geld bleibt pro Gast in der Region, und da wird die Angelegenheit schon kritisch, wenn man eben weiß, dass die Leute über "All inclusive" das absolute Gros ihres Reisebudgets überhaupt nicht auf die Insel mitbringen. - Die gehen auch kaum raus aus dem Hotel, die Betreiber sorgen schon mit Lockungen, oder mit der "Peitsche" der Isoliertheit, so wie bei uns im Süden dafür, dass der Gast nicht anderswo Geld ausgeben kann. - Die eigentlichen Orte verweisen so, die Geschäfte machen dicht, und nur noch Chinesen oder Marokkaner halten sich als Bazare mit Niedrigstpreisen über Wasser, und die fünf Euro für die Political Correctness-Kasse bezahle ich freiwillig dafür. - Mir ist das ja auch vor Jahren schon so gegangen, auch auf Fuerteventura, da war ich Trottel als Vollzahler mit meinen Kindern in einem "All inclusive" Hotel, es gab nur das hingekleckertes Billigbuffet und warmes Bier aus dem Plastikbecher und ich musste dafür auch noch teuer bezahlen. - War auch meine Schuld, ich hatte mich vorher nicht ordentlich erkundigt auf was ich mich da einlasse, und ein bisschen vorher recherchieren, das muss schon sein. - Also haben wir das Buffet links oder auch rechts liegen gelassen und sind in den Ort geschlendert, aber dort gab es kein einziges normales Restaurant, sondern nur "Happy-Hour-Pubs", indische Schnellküche, Pizza und internationale Fleischklopse im Brötchen. - Meine Kinder waren damals noch klein, denen war das egal, aber für mich war das fremd und befremdlich. - Auch jetzt, erzählt meine Tochter, arbeiten in dem Hotel in der Führung Mitteleuropäer und Festlandsspanier, die Animateure sind Praktikanten aus ganz Europa, und das ackernde Personal fast ausschließlich aus Marokko. - Insulaner findet man dort so gut wie überhaupt nicht, und der Anlass warum ich heute darüber schreibe ist ein Brandbrief der Gewerbetriebenden aus dem Süden Tenerifes, welche sich auch bitter über die Massen an "All inclusive" Gästen beklagen, die eben außerhalb der Hotels so gut wie nichts mehr konsumieren. - Selbst bei den Mietwagen ist das so, mehr Gäste auf der Insel, aber weniger vermietete Autos, wenn man schon alles im Hotel gratis hat, dann wird selbst der Appetit auf Ausflüge anscheinend geringer und das Geld landet nicht mehr in der Region, sondern wird von den internationalen Ketten aufgefangen, oder an die Familie nach Marokko transferiert. - Die haben dort auf den anderen Inseln Auslastungen von an die 90%, die Hotels brummen nur so, dennoch liegt die Zahl der Arbeitslosen dort weiter über 30% und das kann man nicht alleine damit erklären, dass die Einwohner der Kanaren vielleicht schlechter Englisch sprechen würden als Festlandsspanier oder Marokkaner. - Wir begehen da alle den Fehler alleine nach der Gästezahl zu schielen, auch wir und auch ich mache das immer wieder, wir sollten aber besser auf den möglichen Netto-Ertrag für die Region blicken, das wäre eigentlich viel interessanter. - Allerdings spielen da die globalen Freunde, also die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften nicht so ganz mit, die müssen Massen bewegen damit der Rubel und auch der Euro rollt, und wir sitzen da, auf unserer handgeschnitzten Perle an Insel, und wissen nicht so genau, wie wir Häppchen von dem Tourismusboom auf den Kanaren abbekommen können. - Ich habe solch große Angst, dass wir uns dabei verschlucken könnten, die Portionen der Anderen waren noch nie verträgliche Kost, und die globalen Schuhe sind uns auch etliche Nummern zu groß.



Die Mittwochsfrage, auf welchem Flughafen steht dieser Trolley, Fuerteventura, oder La Palma?




Mittwoch 30.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1009 hPa

Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 30,8 - Temp. min. 15,3 - Feuchte 20 - 56 %

Gastbeitrag
Von Claudia Gehrke, Konkursbuchverlag
E-Mail an Claudia Gehrke

Seit 1982 besuche ich La Palma. Zunächst verbrachte ich Urlaubswochen auf der Insel, inzwischen lebe ich - dank online-Zeitalter lässt sich mein Beruf von überall in der Welt ausüben - mehrere Monate im Jahr hier. Als Verlegerin (einer der Schwerpunkte unseres kleinen Verlags sind die kanarischen Inseln, besonders La Palma) arbeite ich also teilweise von La Palma aus, im Häuschen eines Autors, der selbst nicht mehr reisen möchte (das Geld für ein eigenes Häuschen wirft ein Verlag wie unserer niemals ab :): Bücherbasteln am Außenarbeitsplatz mit Blick auf Meer, umgeben von ländlichen Geräuschen wie Ziegenglocken, Hundebellen, Sägen, ich fühle mich unglaublich wohl an diesem Ort. Wie überhaupt auf der vielfältigen Insel.

Das erste Buch, das wir über La Palma herausbrachten, ist ein zweisprachiges Reiselesebuch. Damals noch nicht digital entstanden. Die Fotos kamen auf Papier, Texte mussten für das Buch abgetippt werden. Es war der erste Reiseführer über die Insel überhaupt, vorher gab es La Palma nur als Kapitel in allgemeinen Kanaren-Reiseführern. Die meisten Texte aus unserem alten Buch "La Palma" (hg. S. Eigen, W. Göbel, J. M. Castro) sind heute noch aktuell, auch einige der Bilder (vor allem Fotos von Simone Eigen), andere zeigen die Insel, wie sie früher war.

Lustig von heute her gelesen ein Text über Tourismus und Zukunftspläne von Wulf Göbel, darin ein Zitat vom damaligen Tourismusexperten Carlos Lugo Sosvilla, zu der Zeit Präsident des CIT, Comité für internationalen Tourismus: was da geschrieben wurde, kommt einem auch heute nicht unbekannt vor. Aktuelle Reiseinformationen hatten wir auch im Buch, sie waren zunächst fest eingebunden (damals gab es nur eine einzige Ampel auf der Insel), später lose Beilage, und inzwischen, im Zeitalter vieler Reiseführer und Infobroschüren, haben wir sie nicht weiter aktualisiert.

Aktuell heute wie damals sind zum Beispiel die Texte von Antonio Abdo (Schauspieler, zusammen mit Pilar Rey Schauspielschule in Sta. Cruz, heute Bibliotheca Municipal de Teatro A. Abdo) über die Theatertradition der Insel, von Domingo Manuel Acosta Pérez über Emigration, ein Text von Loló Fernández über Frauen, von Juan Castro über Flora u. Fauna, unterhaltsame Texte über "typisch palmerische" Gesten von Hedda Wortmann (sie übersetzte auch die Texte) und von Wulf Göbel u.a. über die Bajada mit Interview mit einem der Zwerge, Antonio Méndez. Nächstes Jahr ist wieder eine Bajada de La Virgen de Las Nieves. Dann wird das Buch 30 Jahre alt. Sie finden es immer noch hier auf der Insel in einigen Läden.

Und dieses Jahr haben wir soeben frisch ins kühle Sommerloch ein neues Buch über La Palma herausgebracht: Ines Dietrich, "Geheimnisse der Insel La Palma. Ein Reiseführer durch 12 Monate". Mit dem wir in Deutschland natürlich hoffen, auch einige neue individuell Reisende auf die Insel zu verführen. Die ersten Exemplare dieses Buchs sind inzwischen in ausgewählten Läden in El Paso, Los Llanos, Santa Cruz und Barlovento.

Dieser Reiseführer - der auch für langjährige La Palma Besucher, Residenten und Palmeros eine "Fundgrube" sei (das mailte uns Juan Manuel Castro, der selbst die Insel sehr gut kennt, hat er doch nahezu enzyklopädisch u.a. Pflanzen der Insel fotografiert) - führt durch die Jahreszeiten, von Monat zu Monat, jeder Monat hat ein Kapitel mit vielen Fotos. Es geht um Pflanzen, Tiere, Spaziergänge (viele in unbekanntere Ecken der Insel, die sich nicht in den gängigen Wanderführern finden lassen, auch Städte und Strände kommen vor), Feste, Gartentipps, dazu Rezepte von palmerischen Freunden und Verwandten der Autorin, manches bekannte Gerichte, andere sehr speziell, aus bestimmten Jahreszeiten oder Regionen, einige Geschichten über das Leben, wie es früher war.

Man merkt dem Buch die Liebe der Autorin zur Insel an, es "zieht beim Lesen von Jahreszeit zu Jahreszeit", ist "von der Seele weg geschrieben, die Begeisterung von Ines für die Insel steckt an". Ines Dietrich lebt seit 1997 hier, sie hat an verschiedenen Orten gewohnt und lebt seit 2001 im Norden. Ein Gespräch mit ihr erschien (auf Spanisch) kürzlich im El Alisio

Sie können das Buch also, wenn Sie das erste Mal auf die Insel kommen, als zusätzlichen Reiseführer nutzen, um zu erfahren, was der Monat, in dem Sie kommen, von der Insel zeigt, oder auch die Monate ansehen, die Sie verpassen. Wenn Sie hier leben, bieten vielleicht die Gartentipps Neues und nicht jeder kennt jede Ecke der Insel … Ausgangspunkt ist ausnahmsweise nicht Los Llanos oder Sta. Cruz, sondern das winzige Topaciegas bei Barlovento - doch alle Gegenden der Insel werden gewürdigt. Praktisches wie Anfahrtsbeschreibungen von Sta. Cruz oder Los Llanos gibt es natürlich auch, Restauranttipps nicht, die finden Sie anderswo. Zum Beispiel immer wieder auch auf dieser Seite oder dem Twitter von M. Siebold. Und natürlich haben wir manche Pflanze vergessen, weil die Autorin nicht im richtigen Monat an der richtigen Stelle der Insel war (aber es wird sicher wie bei allen Reiseführern irgendwann eine überarbeitete Nachauflage geben) - und außerdem: all das Viele, was es auf dieser Insel gibt, hätten wir nicht unterbringen können - denn dann wäre das Buch so dick geworden, als würde man diese interessanten 12 Jahre La Palma Nachrichten inkl. der vielen schönen Fotos alle in einem einzigen Buch nachdrucken. Oder es würde noch dicker, denn noch längst sind nicht alle Nachrichten geschrieben: ! Danke an Mathias Siebold fürs Weitermachen !




Fulanito de tal dice hoy: Tomar a pecho
Zur Brust nehmen. - Hier differieren wir mit der deutschen Bedeutung des Spruches. - Tomar a pecho meint, dass wir uns einer Aufgabe mit besonderer Hingabe zuwenden, Chefasche sozusagen.


Dienstag 29.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Traumstraßen
Von El Remo nach Fuencaliente in fünf Minuten

Die Bau der Umgehungsstraße von Tazacorte ist wieder eingestellt worden, an dem Ausbau der Südumfahrung arbeitet man etwa im BER-Tempo, und die Nordumfahrung hat bereits jetzt das Doppelte an Geld gekostet, und immer noch nicht ist man fertig, da träumt man schon von den nächsten Straßen. - Allerdings klingen die Forderungen aus dem Cabildo Insular in Richtung Madrid gar nicht so verkehrt, wenn man denn wirklich davon ausgehen will, dass unsere Straßenverbindungen deutlich verbessert werden müssen, dann sind die beiden jetzt geforderten Projekte noch die interessantesten. - Es handelt sich dabei um die Brücke über den Barranco de las Angustias, und den weiteren Ausbau der Straße bis Puntagorda. - Dafür gibt es bereits Projekte, die allerdings bislang nur alle vier Jahre als Wahlkampfmittel der Coalición Canaria aus der Schublade gezogen wurden. - In der Tat bildet die große Schlucht ein echtes Hindernis um in den Norden zu gelangen, und mit einer Brücke, die wohl vom Lomo de Caballos aus, das ist etwa dort wo das Restaurant Balcón Taburiente ist, nach Amagar führen würde, also der Siedlung, die etwa auf gleicher Höhe auf der anderen Seite der Schlucht ist. - Von dort aus würde man dann eine breitere Straße nach Tijarafe und Puntagorda führen, und wenn man die jetzt vorhandene Trasse berücksichtigt, dann ist damit der Landschaftsverbrauch minimiert. - Das ist ja auch die Kernforderung der meisten Autobahngegner, wir haben ja nichts dagegen, dass es vierspurige Straßen hier gibt, aber man sollte die alte Trasse verwenden, und eben nicht eine neue, viel breitere Straße hinstellen, mit enormem Landschaftsverbrauch für ein Verkehrsaufkommen, welches es niemals auf der Insel geben wird. - Die Brücke verbindet sicherlich den Norden besser mit dem "Tal", allerdings sollten wir mal wirklich erfahrene Raumplaner befragen, ob man so die Landflucht stoppen kann, denn wenn man zukünftig dann in 15 Minuten aus Puntagorda in Los Llanos sein kann, dann braucht man dort eigentlich auch keine Läden und Schulen mehr, sondern nimmt den Raum nur noch als Wohnstätte, und versorgt sich somit im näher gerückten Aridanetal. - Die Dinge sind nicht immer so einfach, wie man sich das vorstellt, ich zweifle nämlich schon daran, dass alle Straßen nach Los Llanos führen, wie ein etwas umgedichtetes Sprichwort uns weismachen will. - Auf jeden Fall könnte man auch bedenken, diese dann enorm hohe Brücke touristisch zu nutzen, mit einem Fußweg, vielleicht unter der eigentlichen Fahrbahn, mit einem Café, oder auf beiden Seiten, einem Absprungplatz für Bungee-Jumping, aber ich fürchte mal, das ist eh alles ein Stück zu groß für uns, und vielleicht sollten wir sowieso erst mal die angefangenen Arbeiten zu Ende bringen. - Über das Geld, an die 150 Millionen Euro, welches diese Brücke und die weiterführende Straße kosten könnte, will ich hier noch gar nicht sprechen, aber es geht doch gerade wieder aufwärts, und da werden die Träume dann gleich wieder ein bisschen mehr Richtung Goldendes Kalb gerückt. - Die weitere Forderung betrifft eine seit Jahrhunderten geforderte Straße, nämlich die von El Remo nach Las Indias an der Westküste der Insel. - Das sind nur noch vier Kilometer, und würde damit auch Puerto Naos schnell mit dem südlichen Küstenstreifen verbinden. - Warum man das längst noch nicht gemacht hat, das liegt an den technischen Problemen welche dieser Abschnitt mit sich bringt, und auch die Tatsache, dass es sich um Landschaftsschutzgebiet handelt und auch die Marine Schutzzone, welche nicht nur das Meer, sondern auch die anliegende Küste mit einbezieht. - Gut, das war es früher noch nicht, aber es handelt sich um enorm schwieriges Gelände für eine Straße, denn dort ist es unheimlich steil und ständig geht dort Geröll ab. - Man müsste wohl fast die gesamte Trasse als Tunnel oder falschen Tunnel führen, und das treibt die Kosten enorm in die Höhe. - Es gibt auch Skeptiker welche behaupten, man solle dort doch besser überhaupt nicht Hand, oder besser Maschine anlegen, es sei die verletzlichste Stelle des Vulkansystems Cumbre Vieja, und da war doch was mit Erdschlipf oder Rutschung. - Das erscheint mir nun wieder fraglich, ob solche Arbeiten auch nur annähernd Kräfte ausüben können, wie es die Beben von Vulkanausbrüchen tun, und wir hatten doch schon viele Beben, und niemals dabei ist Gelände abgerutscht. - Auch in Verbindung mit der "Fuente Santa" wäre eine schnelle Verbindung von der touristischen Zone rund um Puerto Naos in den Süden interessant, aber auch das Thermalbad ist ja bislang leider nur ein frommer Wunsch und eines der Hauptthemen um welches sich unsere kleine Inselwelt immer wieder dreht.



Das ist der Küstenfleck an dem man eine Straße haben will, das wird nicht ganz einfach





Dienstag 29.07.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1014 hPa

Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 25,7 - Temp. min. 12,2 - Feuchte 47 - 71 %

Fulanito de tal dice hoy: Todos los caminos conducen a Roma
Alle Wege führen nach Rom. - Wirklich?




Über den Wolken, in Puntagorda auf 1.260 Meter Höhe




Montag 28.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Drachenflugtage und andere Wirrungen
Und wann geht der Mai endlich zu Ende?

Nach einer oft zutreffenden palmerischen Bauern- oder Sonstwasregel wäre heute der 89. Mai. - Da unser Sommer meist sehr spät kommt, meist erst in der zweiten Juniwoche, sagt man sonst, der Sommer beginnt am 40. Mai. - Und der Sommer hat immer noch nicht richtig angefangen, oder sollten das heute der erste Sommertag gewesen sein? - Damit sind wir zunächst beim Wetter, und hier können wir noch nicht versprechen, dass es die kommenden Tage anhaltend besser. - So angenehm es ist auf unseren Breiten frischen Wind aus dem Nordatlantik serviert zu bekommen, so kühl bleibt es dann eben, wenn tagsüber sich ein geschlossene Wolkenfeld über der Insel ausbreitet. - Uns fehlte der Wind bislang, welcher die berühmte Sperrschicht auflöst, denn oben ist es trocken und warm, aber so kann die Feuchtigkeit der Insel eben nicht nach oben hin entwischen. - In ein paar Tagen wissen wir es genau, aber das ist sicherlich der frischeste Juli seit ganz langer Zeit. - Wollen wir aber auch das Positive dazu erwähnen, kein Feuer auf der Insel, La Palma ist trotz der geringen Niederschläge in diesem Winter weiter Grün und die Landwirte jammern kaum. - Nur die Winzer sind jetzt nervös, wir bräuchten unbedingt noch wärmere Tage, sonst gibt es zwar dennoch viel Wein, aber nicht in der gewünschten Qualität.

Heute Morgen durfte ich den ersten Gang der Drachenflugtage angehen, meine ältere Tochter ist jetzt bereits auf Fuerteventura, hat auch bereits brav die ersten Bilder geschickt, und wird dort mit einer Freundin eine Woche lang Massentourismus üben. - Für junge Leute sicherlich in Ordnung, ist ja nichts falsch dran und im Süden der Insel gibt es ja diese wunderbaren Dünenlandschaften und Strände. - Morgen ist dann Hauptdrachenflugtag, wir diversifizieren also auch in der Branche, Gattin samt jüngerer Tochter fliegen zunächst nach Frankfurt und fahren danach weiter nach Hamburg. - Hamburg liegt ja leider so abgelegen, dass wir von hier aus keinen direkten Flieger schicken können… Was danach kommt, das ist immer noch offen, es könnte Schottland werden, oder Amsterdam, oder beides, die haben bislang nur die Flüge und zurück kommt man über Brüssel, die Damen sind da kosmopolitisch äußerst offen. - Ich bin also nur sechs Tage lang komplett alleine mit den Katzen und der Firma, das wird also ein Kinderspiel, und ich werde mich umtun müssen, überhaupt einen Abend zu finden, an dem ich meine Dose Ravioli öffnen kann. - Der Kühlschrank ist noch gut gefüllt, für sechs Tage reicht das allemal, und dann befindet sich ja der Familienschnitt schon wieder bei 50%. - Vor dem morgendlichen Katzenfüttern graule ich mich ein bisschen, sortiert man die sieben Fressmaschinen nicht vor, vier draußen, drei drinnen, und auch noch die Richtigen drinnen und draußen, gibt das ein fürchterliches Geschrei. - Daran muss ich denken, immer genug Katzenfutter im Haus zu haben, denn ich selbst neige ja während der Drachenflugtage dazu eher selten einkaufen zu gehen, meist verliere ich pro Woche 2 Kilo an Gewicht, das ist schon fest eingeplant. - Die Waschmaschine läuft Dreifachschichten im Moment, und da der Flug erst morgen Nachmittag geht, wird Ken auch den Tag noch kräftig Wäsche rühren, meine Frau traut mir da nicht über den Weg, und ich muss gestehen, Waschmaschinen und ich sind keine Seelenverwandten, ich kommen ein bisschen besser mit Kühlschränken klar. - Dabei gibt es aber zu beachten, dass man ein Bier immer nur einmal aus dem kalten Spender holen kann, und wenn man da keine logistischen Tricks kennt, dann wird es schwierig. - Gut, dass sich am Ende meiner abendlichen Spaziergänge immer eine Jausenstation befindet, da bekomme ich nicht nur Ansprache, und ab morgen auch Trost, sondern die haben meist auch ein oder zwei Bier im Kühlschrank. - Es kann also nicht wirklich viel passieren, arbeiten und Katzen füttern sollte ich halt nicht vergessen, und an das Katzenfüttern werde ich von sieben Weckern immer deutlich erinnert. und so lange ich den Knopf finde, an dem der Computer angestellt wird, so lange wird auch die Arbeit erledigt werden.

Und dann noch Ehre, wem Ehre gebührt, Samuel García aus Santa Cruz de La Palma ist erneut spanischer Meister über 400 Meter geworden. - In Madrid lief der Champion die Strecke in 45:53 und wird in den kommenden Wochen auch wieder internationale Rennen bestreiten. - Ganz große Leistung und einfach Chapeau!



Auf das Bild klicken, dann läuft der auch los...





Montag 28.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1017 hPa





Fulanito de tal dice hoy: Tocar muchas teclas
Viele Tasten drücken. - Multitasking für Fortgeschrittene, wer viele Dinge gleichzeitig macht, manchmal auch zu viele, der drückt viele Tasten. - Dabei werde ich nie die Geschichte von Ludwig und Thekla vergessen, der aus Spaß oft gesagt hat, du kannst alles mit mir machen, pero no me toques mi tecla, also fass meine Thekla nicht an.



Sonntag 27.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Der touristische Zahlenkrieg
Raúl ist stinkig auf die Opposition

Vor ein paar Monaten wechselte die Inselregierung von der Coalición Canaria durch ein Misstrauensvotum an eine Koalition von Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE und nun macht halt die CC das, was Oppositionen so machen. - Man schimpft auf die Regierung, sagt, die hätten nichts auf der Pfanne, und belegt das mit Zahlen, die man sich irgendwo besorgt. - Mit Zahlen muss man aber aufpassen, und wenn man die als Waffe nimmt ganz besonders, und den Unterschied zwischen Umfragen und echten Statistiken kennen. - Wir sind da bislang nicht verwöhnt was den transparenten Umgang mit Zahlen anbelangt, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da brüllte man irgendwelche Zahlen in den Raum und man glaubte es, oder ließ es sein. - Heute kann man das nachprüfen, 10 Minuten am Rechner und wir haben die Statistiken vor uns, und so entlarvt man eben schnell, wer da die ganz kurzen Beine hat. - Eines der Hauptstreitthemen ist und war der Tourismus, und in der Tat, wir sind ziemlich ratlos, wie wir mit den Strategien und Verweigerungen der Reiseveranstalter und Fluggesellschaften umgehen sollen, die irgendwie La Palma nicht richtig mögen. - Letztendlich müssen wir uns noch weiter bemühen, noch attraktiver für Gäste zu werden, damit die Nachfrage weiter ansteigt und so die Fluggesellschaften La Palma nicht mehr als Risikodestination bewerten, aber das kann ein bisschen dauern und wir sind uns auch wirklich nicht so ganz sicher, ob dieser Weg über Golfplätze und noch mehr Hotels führt, oder nur über Alternativen und Nischenprodukte. - Aber wir haben einen neuen Tourismusrat, Raúl Camacho, und es ist der erste Tourismusrat seit langem, der auch wirklich aus der Branche kommt und weiß, um was es geht. - Zaubern kann der aber auch nicht, aber er bewegt sich, und für den kommenden Winter haben wir sogar mehr Sitzplätze in Flugzeugen die nach La Palma kommen, als noch im vergangenen Winter. - Zum Teil ist das sein Verdienst, zum Teil setzen die Betriebswirte der Fluggesellschaften im Winter einfach mehr auf uns. - Für den Sommer aber war nichts mehr zu retten, der Zug war schon abgefahren als Raúl Camacho ins Amt kam, aber immerhin haben wir die Verbindung mit der Vueling im Sommer nach Barcelona und die beiden wöchentlichen Fähren tagsüber von und nach Tenerife. - Und nun kommt die Opposition daher und wirft mit Zahlen um sich, die von "Promotur" stammen, und die sich wiederum als Quelle auf eine Umfrage des Kanarischen Statistischen Institutes, der ISTAC berufen, die meinem Erachten nach sehr fehlerhaft ist. - Dort kann man Horrorzahlen für La Palma ablesen, und für das erste Trimester in diesem Jahr, also Januar, Februar und März nennen die einen Rückgang im ausländischen Tourismus auf La Palma von 24% und bei den Einnahmen aus dem Sektor gar deren 27%. - Hoppla, habe ich nicht selbst geschrieben, dieser Winter war besser als der Winter 2012/2013? - Ja, habe ich, aber es war auch keine Schwierigkeit, da der Winter 2012/2013 wirklich schwach war. - Aber wie kommen die drauf, dass wir im 1. Trimester 2013 44.400 ausländische Gäste hatten und im gleichen Zeitraum 2014 nur deren 33.700? - Ich weiß es nicht, wie die darauf kommen, aber vielleicht liegt es daran, dass es sich um eine Umfrage handelt und nicht um eine Statistik. - Also ab auf die Webseite der AENA, dem noch staatlichen Flughafenbetreiber, und die erzählen uns andere Zahlen, solche, die sich auch mit meinen Erinnerungen besser vertragen. - 35.150 Gäste im 1. Trimester dieses Jahres steht da zu lesen, und für das 1. Trimester des vergangenen Jahres nur 33.700 und das ergibt dann plötzlich ein Plus von etwa 4,5%. - (Alle Passagiere minus Nationale ergeben die Internationalen) Raúl Camacho nennt also diese Zahlen, welche die Opposition vorlegt, eine glatte Lüge, ich nenne es einfach unvorsichtig, denn man kann das doch heute alles nachprüfen und eigentlich sollten solche, einfach nicht nachzuvollziehenden Zahlen dem schaden, der die als Vorwurf in den Raum stellt. - Raúl ist richtig stinkig und versaut sich sein Wochenende im Verfassen eine donnernden Gegendarstellung, und wieder einmal bin ich froh, dass ich kein Politiker bin, sondern heute Vormittag mit der Tochter zwei Stunden durch den Wald laufen durfte und nicht gegen Windmühlen und zu kurze Beine anschreiben musste. - War das herrlich!

Fulanito de tal dice hoy: Tocar tiempo pasado fue mejor
Früher war alles besser. - Das haben wir doch schon geklärt, früher, als alles anders war…





Schlendern unter dem Passat





Sonntag 27.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1017 hPa





Samstag 26.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln
Ich schreibe weiter, aber etwas weniger

Es ist schier unvorstellbar, welche Flut an Mails und Kommentaren in den letzten Tagen gekommen sind. - Alleine über 300 E-Mails, und die allermeisten Leser davon bedanken sich nicht nur sehr aufrichtig und nett, sondern wollen unbedingt, dass diese Kolumne weitergeht. - Ich kenne zwar die Zugriffszahlen, immer rund um die 5.000 pro Tag, und dass diese Seite hier viel gelesen wird, aber mit welcher Leidenschaft zum Teil, das war mir nicht bewusst. - So viele Leute haben mir beschrieben, wie sie sich beim Lesen der Nachrichten eine kleine Auszeit im Büro gönnen, kurz in Gedanken auf der Insel sind, und das es für viele auch bereits zum feste Ritual geworden ist. - Manchmal habe ich den Mund nicht mehr zubekommen beim Lesen der E-Mails und bin nun in mich gegangen und habe beschlossen, dass ich doch weitermache. - Es hat mich deutlich beflügelt, diese Kommentare sind es sicher wert, dann auch mal "Arbeit" zu leisten beim Schreiben, und daher bitte ich Sie erneut um Entschuldigung, dass ich dieses Hin und Her veranstaltet habe. - Auch hat mich das Argument, dass meine Seite deutliche La Palma Werbung ist, trotz meiner Kritik an vielen Vorgängen, ein deutliches Stück überzeugt. - Aber glauben Sie mir, das war ernst gemeint, genau so wie das jetzt ernst ist, und man kann sich darüber streiten, ob das jetzt inkonsequent ist, oder ich mich als wandelbar herausgestellt habe. - Vielleicht auch als Wendehals, es bleibt ja doch immer alles im Blick des Betrachters, und es wird Zeit, wieder von La Palma zu berichten, und nicht von meinen Nöten und Rührseligkeiten.

Aber ich werde nur noch einmal am Tag schreiben, am Abend, wenn der Tag bereits fortgeschritten ist. - Ich habe aber eine Idee, wie man dennoch zweimal am Tag hier etwas lesen kann, und nun sind Sie gefragt. - Damit meine ich zunächst Leser, und ehemalige Urlauber, oder "Brezeldiebe" oder eben auch Leute, die hier ein Haus haben und pendeln. - Schreiben Sie doch hier mit, Ihre Erlebnisse, Ihre Erfahrungen, am besten natürlich Anekdoten und fröhliche Geschichten, die mit La Palma zu tun haben. - Dass der Nachbarshund immer in die Einfahrt scheißt, das ist keine Nachricht, aber beschreiben Sie Ihre Wanderung, geben Sie einen Restauranttipp ab, oder einfach, warum Sie sich überhaupt für diese Insel interessieren. - Sagen Sie mir auch noch, ob ich Ihren Namen nennen soll, oder nicht, und wenn Sie eine Webseite selbst betreiben, dann verlinke ich die natürlich mit, so lange das keine Werbung für Ferienhäuser ist, das würde sich mit meinem Broterwerb überschneiden. - Ein, zwei Bilder dazu, schon steht wieder etwas Lesenswertes auf der Seite und ich bringe dann abends den Alltag aufs Papier, die politische Mühle, die Drachenflugtage und die Katzen. - Ich möchte aber auch hier auf der Insel Firmen ansprechen, Restaurants, Kneipen, Wanderführer, Veranstalter, auch die können auf meiner Seite mitmachen, natürlich kostenlos, einkaufen geht nicht, auf diese Schiene will ich nicht kommen. - Dabei sollte die Werbung aber bitte nicht plump sein, sondern erklären Sie das Konzert, welches bei Ihnen in der Kneipe abgehalten wird, Vita der Künstler, und wo und wie man Sie findet. - Auch für Ausstellungen ein paar Worte mehr als hier und dort, sondern auch noch warum und wieso, ein Bild der Künstler dazu, und Immobilienanbieter, die könnten zum Beispiel beschreiben, welche Dinge es beim Kauf einer Immobilie zu bedenken gibt. - Das können dann auch Serien sein, über ein paar Tage hinweg, und ich mache den Link dazu. - Nicht einfach nur ein zu verkaufendes Haus annoncieren, sondern Inhalt bieten. - Haben Sie ein revolutionäres Produkt, welches uns alle glücklich macht, also gegen die FDP gleichermaßen wirkt, wie gegen die CC, und bitte auch legal ist, dann lassen Sie uns das wissen, hier könnte der Rahmen sein, dass wir davon erfahren. - Aber bitte nicht plump oder dreist, und Esotrerrorismus mit Massenmenstruationskursen, Gruppenkuscheln und Schamanentum rund um die Aloe Vera, da sträubt sich mein niederbayrisches Gemüt. - Natürlich behalte ich mir vor, eingesandte Artikel nicht zu veröffentlichen, auch grundlos und ohne Erklärung, und weil ein Biobauer A sein Produkt vorstellt, heißt das auch noch nicht, dass Biobauer B nun ein Recht hat, in dieser Seite mit zu machen. - Wir sind allesamt erwachsen, mit gesundem Menschenverstand wird das doch klappen, und im Zweifelsfall zählt meine Vorstellung von Verstand, in meiner Webseite bin ich Kapitän. - Wenn keine Einsendungen kommen, dann bleibt der Vormittag nur mit den Wetterdaten stehen, das macht dann auch nichts.

Fulanito de tal dice hoy: Tocar madera
Auf Holz klopfen. - Genau das habe ich eben gemacht.





Katzenschule, da lernen die, dass sie Miau sagen müssen





Donnerstag 24.07.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

So einfach kann ich mich wohl nicht davonstehlen
Ich versuche es mal zu erklären

Vielen Dank für die vielen Zuschriften, mein E-Mail Konto quillt über, und es rührt mich sehr, wie viele sich da ihre Gedanken machen. - War nicht gut von mir das nicht zu erklären, dafür möchte ich um Entschuldigung bitten, aber es ist auch nicht einfach, dafür eine verständliche Erklärung zu suchen. - Es gibt nicht den "einen Grund" dafür, ich bin auch nicht krank, oder gehe weg, ich doch nicht, sondern es hat sich ein Vielzahl von Gründen zu einem Berg aufgebaut, der es mir in letzter Zeit zunehmend schwerer gemacht hat, mit der Auswahl meiner Themen, und ich oft die Lust und Freude am Schreiben verloren habe, die ich viele Jahre verspürte. - Es war zuletzt oft Arbeit, schwere Arbeit, und ich verdiene nicht mein Geld damit, sondern wie den allermeisten klar ist, mit der Vermittlung von Ferienhäusern, also lasse ich die Geschichte, da muss man durch, kein Job macht immer nur Spaß, nicht gelten. - Ich habe zuletzt auch viel Druck verspürt, den ich mir selbst gemacht habe, ich will da keine Schuld verteilen, weil ich dachte, dass ich dickschaliger wäre, und mir es nichts ausmacht, wenn man permanent im Blickfeld und in Beobachtung steht. - Da habe ich mich verschätzt, ist vielleicht auch erst vor einiger Zeit so geworden, aber ich wollte vielleicht es auch allen gerecht werden, und wie schreibe ich es bloß, dass man es nicht umdeuten kann, und wie formuliere ich das nur, dass selbst eine dämliche Googleübersetzung das nicht falsch verstehen kann. - Aber es war nicht alleine der Ärger, den ich mir mit meiner unverblümten Schreibe zugezogen habe, es wiederholt sich auch immer alles wieder. - Vielleicht fällt Ihnen das gar nicht so auf, aber es sind immer die gleichen Themen, wir drehen uns halt sehr eng auf unserer eigenen Achse, und auch das ist anstrengend, und ich will doch nicht so weit kommen, und mir einen Waldbrand wünschen, damit endlich wieder andere Themen diskutiert werden. - Ich habe mich abgenutzt dabei, und fühle mich gar nicht mehr richtig in der Lage, da auch ein Stück wirkliche Information rüber zu bringen, und das bloße Übersetzen von Presseerklärungen ist mir dann auch eine Stufe zu wenig. - Vielleicht brauche ich auch diese Veränderung, Frauen lassen sich in solchen Momenten die Haare färben, oder werfen den Alten raus, so einfach ist das bei mir nicht, die Farbe würde an den paar Haaren gar nicht halten, und ich müsste mich ja selbst rauswerfen. - Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich nach 12 Jahren jetzt diese Veränderung brauche und mich dem Druck entziehe, zu jedem Thema eine Meinung zu haben, und in der Ersten Reihe zu stehen. - Und bitte, das ist keine Schuldzuweisung, sondern ich selbst habe mich da hingestellt, und sehe eben jetzt ein, dass es auf die Dauer nicht mein Platz ist. - Mein Twitter bleibt bestehen, aber bei den wenigen Worten, die man dort schreiben kann, kann ich mir ja gar nicht den Mund verbrennen, da gibt es hin und wieder ein paar Bilder und ein paar Anmerkungen. - Soll kein Ersatz sein, das ist mir auch klar, aber mehr bringe ich im Moment einfach nicht. - Ich grüße Sie alle herzlich, es war mir eine Ehre, dass Sie mir so lange zugehört haben!



Ich bin dann mal weg...




Donnerstag 24.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Feierabend
Nach 12 Jahren ist Schluss

Worte sind genug geschrieben, ich höre auf mit den Nachrichten. - Vielen Dank allen meinen Lesern für diese Jahre. - Weiterhin Alles Gute und Viele Grüße: Mathias Siebold



Mittwoch 23.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Los Llanos versus La Palma
Politik tieferlegen, sehr viel tiefer

Ohne Zweifel ist Los Llanos die größte Stadt der Insel, für uns gar eine Metropole, auch wenn das angesichts der gerade mal 20.000 Einwohner sehr subjektiv klingt. - Von Boomtown will ich jetzt nicht mehr sprechen, das konnte man bis ins Jahr 2008 wohl sagen, da saugte die Stadt gierig Arbeiter und Menschen aus den wenig besiedelten Regionen, und heizte die Landflucht deutlich an. - Mit der Krise verschwand der Boom, es blieb die Town, aber man bleibt weiter selbstbewusst und mit nonchalanter Ernsthaftigkeit verlangt man besondere Behandlung gegenüber dem "Rest" der Insel. - Das behauptet man von der Hauptstadt auch, und man streitet sich auch ständig darüber, und ich vermag nicht zu sagen, welche der beiden Städte denn einen ausgeprägteren Überwertigkeitskomplex hat. - Die ganze Geschichte hat ja nun seit ein paar Monaten auch noch eine politische Variante erfahren, zeitnah wechselte in Los Llanos die Gemeinderegierung von PP + PSOE zu CC + PSOE, während im Cabildo Insular genau das Gegenteil stattfand, dort putschte man unter großen Beifall die Coalición Canaria aus dem Amt und es regiert dort nun PP + PSOE. - Noch pikanter wird es, wenn nun ein Ex-Stadtrat der Partido Popular zum Inselrat wird, und nun scheinbar gegen seine eigene Stadt arbeitet, so zumindest donnert es aus Los Llanos Rathaus. - Es geht um Mariano Hernández Zapata, jetzt Rat für Sport im Cabildo Insular, und damit auch offizieller Ausrichter des sportlichen Großereignisses der Transvulcania. - Zugleich ist er aber auch noch Oppositioneller im Gemeinderat von Los Llanos und macht dort das, was früher die Coalición Canaria mit ihm gemacht hat, nämlich den Stadtrat kritisieren. - So meinte er eben, wir berichteten gestern, Los Llanos würde zu viel Geld für Fiestas ausgeben, die Coalición Canaria hätte zu ihrer Brot und Spiele-Politik zurückgefunden, obwohl eigentlich gar kein Geld für so etwas da wäre. - Ich kündigte ja bereits an, dass es eine Antwort des Stadtrates aus Los Llanos geben würde, und die kann man heute nachlesen, und es ist ein Theaterstück geworden. - Fleißig im diktieren sind die allemal, aber man geht eigentlich nur kurz auf das Thema ein, dass man bereits mehr als den Jahreshaushalt für Fiestas ausgegeben hätte und erklärt diesen Umstand damit, dass man so ja die lokale Wirtschaft ankurbeln würde. - Und das sei dringend notwendig, da ja ein gewisser Sohn dieser Stadt, der nun in der Inselregierung steckt, der Stadt Los Llanos so großen Schaden zugefügt hat, dass erst jetzt im Juli die Geschäftsleute sich von dem Verlust erholt hätten, den man ihnen zugefügt hätte. - Es gab nicht wirklich einen angerichteten Schaden, so stimmt das nicht, sondern man hackt immer noch auf der Geschichte herum, dass in diesem Jahr die Verteilung der Startnummern und eben besonders die Läufermesse mit vielen Ständen lokaler Händler nicht in Los Llanos stattgefunden hat, sondern in Los Cancajos. - Das hat man bis jetzt nicht verschmerzt und es ist schon bemerkenswert, wie robust man im Glauben sein kann. - Dieser Glaube lautet, die Transvulcania hat Los Llanos zu Dienste zu sein, weil man die Verteilung der Startnummern und die "Féria del Corredor" immer in Los Llanos gehabt hat, hat man auch weiterhin das Recht, nicht nur die Ehre, das auch weiterhin ausrichten zu dürfen. - Dabei stimmt das nicht einmal, die Vergabe der Startnummern der ersten Ausgabe im Jahr 2009 fand in El Paso statt, allerdings haben wir schon öfter erlebt, dass man uns plötzlich den Rang eines Stadtteiles von Los Llanos verleiht. - Politik spielt immer auch mit Gefühlen und gesellschaftlichen Angelegenheiten, aber es ist bemerkenswert, wie tief man hier wieder in Kästchen greift, die eigentlich gar nicht da sind. - Ganz tief.

Fulanito de tal dice hoy: Tocar el piano
Das Klavier spielen. - Wenn jemand ein besonders hervorragender Taschendieb ist, dann vergleicht man den so mit einem Klaviervirtuosen. - Geschickte Finger halt.



Mittwoch 23.07.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 73 % - Luftdruck 1015 hPa

Es war die Nachtigall und nicht die Lerche
Pi mal Qu mal hast du nicht gesehen

Wenn man etwa 2.500 Urlaubsgäste auf der Insel hat, und an die 12.000 Gästebetten, was fällt einem da als allererstes ein? - Stimmt, wir brauchen dringend mehr Hotels! - Das sind Zahlen aus unserem einsamen Sommer dieses Jahr, und diese Zahlen sind auch nur eine Schätzung. - Weniger das mit den 12.000 Gästebetten, das kommt gut hin, aber wir wissen nie genau, wie viele Gäste auf der Insel sind. - Sieben Charter aus Mitteleuropa der 737/320 Klasse, sprich Boeing oder Airbus, dazu Gäste die über Madrid oder eine andere Kanareninsel kommen, damit sind wir bei 7.200 möglichen Gästen auf der Insel im Monat, das macht bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 10 Tage dann 2.400 Gäste und dann legen wir noch ein Schnittchen drauf und sagen, dass gleichzeitig vielleicht an die 2.500 Gäste auf der Insel sind. - Keine Zahl in Kohlenstoff geprägt, aber niemand hat eine bessere Zahl, oder eine, die genauer wäre, und selbst wenn es doppelt so viele wären, was aber angesichts der Plätze in den Flugzeugen gar nicht geht, dann lägen wir immer noch deutlich unter den 50% der Auslastung in den Übernachtungsbetrieben. - Aber es gibt eine Fraktion an Menschen die sagt, wir brauchen unbedingt neue und bessere Hotels, nur so können wir die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften dazu bekommen, uns überhaupt auf dem Plan zu haben. - So wie wir uns im Moment aufstellen, sind wir für den globalen Reisemarkt zumindest im Sommer uninteressant, im Winter übrigens nicht, da kommen sehr viel mehr Flieger zu uns, und die Auslastungen reichen bis hin zu 80% in manchen Monate. - Es geht also um den Sommer, und da gibt es eben Konkurrenz, welche billiger und einfacher für die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften zu bedienen sind, wir sprechen zum Beispiel von den Balearen, von Griechenland und den anderen Kanareninseln, welche massentouristisch tauglich sind, was wir einfach nicht bedienen können. - Ob wir das überhaupt sein wollen, das wäre die nächste Frage, die ich persönlich sicher anders beantworten würde, als die meisten, welche hier im Tourismus tätig sind. - Es geht um Arbeitsplätze und wirtschaftliches Auskommen, und nicht um nostalgisches Geseier über ein La Palma, welches immer noch aufrecht dem Massentourismus trotzt, denn dieser Trotz, der kommt nicht geplant und logisch daher, sondern weil das Gesetz von Angebot und Nachfrage einfach keine weiteren Investoren auf die Insel gespült hat, die mit Macht und Ausdauer aus der kleinen, fast vergessenen Insel, eine globale und massentaugliche Destination basteln, an der dann endlich Reiseveranstalter und Fluggesellschaften solche Margen verdienen können, damit den Shareholdern endlich wieder genügend Sabber aus dem Mund tropft, und man noch mehr Macht auf dem Markt gewinnt, damit man noch eine weitere Billigairline gründen kann, die dann der eigenen Gesellschaft Konkurrenz macht. - Die Welt ist nicht verrückt, wir sind es, und es ist faszinierend zu beobachten, wie sich trotz unserer Unfähigkeit für das große Geschäft diese Insel immer wieder selbstbewusst und strahlend gibt, obwohl Tourismus auf den anderen Inseln geschrieben wird. - Ich würde ja daraus schon wieder eine Nische basteln, so wie wir bereits Häuser ohne TV und ohne WiFi anbieten, für Leute, die wirklich Urlaub machen wollen, und nicht Sklaven der Nachrichten oder der Erreichbarkeit sein wollen, aber so weit nach vorne trauen sich dann die allermeisten auch wieder nicht. - Der Tanz ums Goldene Kalb fällt mangels Kalb aus, noch ist La Palma die ungehobelte, die noch nicht globalisierte Insel für Individualkost, und das nicht, weil wir besonders schlau sind, sondern meist aus Unterlassung.





Dienstag 22.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,3 Grad - niedrigste Temperatur 18,7 Grad

Kurznachrichten
Geld weg, viel Geld weg, Glasfaserkabel

Geld weg in der Hauptstadt. - Der Schiffsnachbau an der Plaza la Alameda am Nordende der Stadt beherbergt das Schifffahrtsmuseum der Stadt, und wenn man will, auch der ganzen Insel. - Ein interessanter Bau, der gerne die Besucher der Stadt einlädt, sich über die marine Historie Santa Cruz´ zu informieren. - Kostet auch Eintritt, und wie man jetzt, nach vier Jahren Ermittlungen herausbekommen hat, fehlen von diesen Eintrittsgeldern fast 28.000 Euro. - Zunächst glaubte man immer, das sei ein Fehler bei der Verbuchung der Einnahmen, oder das Geld wäre auf einem anderen Konto gelandet, aber nun ist man sich sicher, das Geld wurde unterschlagen. - Ein Mitarbeiter der Stadt arbeitet seit Monaten bereits die Bücher durch und musste feststellen, dass an bestimmten Tagen die Einzahlungen mit der Anzahl der verkauften Eintrittskarten nicht übereinstimmt. - Eigentlich müsste es nun leicht sein, mit diesem Wissen an die Person heranzutreten, welche da in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, aber wie es aus der Stadt heißt, gibt es noch keine Beschuldigten. - Vier Jahre lang konnte da immer wieder Geld verschwinden und keiner hat´s gemerkt, das könnte ein Gericht schon fast als sehr nachlässig betiteln.

Noch mehr Geld ist in Los Llanos weg. - Aber das hat Spaß gemacht mit dem Geld ausgeben, denn wie uns die Opposition im Gemeinderat, die Partido Popular per Pressemeldung wissen lässt, hat die Stadtverwaltung unter der Leitung von Coalición Canaria und den Sozialisten mehr als das gesamte Budget für Fiestas in den ersten sechs Monaten bereits ausgegeben. 170.000 Euro waren für dieses Jahr vorgesehen, und man ist bereits bei 230.000 Euro, und hat noch so einiges an Fiestas vor sich. - Die Fiesta del Agua ist auch noch nicht bei den 230.000 Euro, also wird man sich sonst wo Geld holen müssen, damit man keine neuen Schulden machen muss. - Die Partido Popular weist darauf hin, dass man auch früher schon unter der Leitung der Coalición Canaria ohne mit der Wimper zu zucken enorm viel Geld für Brot und Spiele ausgegeben hätte, was die Gemeinde richtig in die Schulden geführt hatte. - Nach den letzten Wahlen im Mai 2011 hatte es ja zunächst eine Stadtregierung der Partido Popular mit den Sozialisten gegeben und man hätte kräftig daran gebastelt, den Haushalt halbwegs zu sanieren, nachdem man enorme Schulde vorgefunden habe. - Nun werfe man wieder das Geld mit vollen Händen aus dem Haus und würde so den Weg aus den Schulden schwieriger machen. - Morgen oder übermorgen kommt sicher das Dementi der jetzigen Stadtregierung, sonst hätten wir doch nichts zu schreiben.

Mit viel Aufwand hat man vom Inselkrankenhaus bis nach El Paso ein Glasfaserkabel gelegt, welches schließlich in der ehemaligen Tabakfabrik der Westgemeinde angekommen ist. - Dort befindet sich inzwischen das "Centro Empresarial e Industrial" also das Gewerbe- und Industriezentrum, und das wollte man eben mit extrem schnellen Internet noch aufmotzen. - Vor dem Motzen aber kommt noch die Aufgabe, auch am anderen Ende des Glasfaserkabels einen Anschluss zu haben, und diese Arbeiten beginnen jetzt. - Warum man zunächst den oberen Teil der Strecke verlegt hat, das kommt daher, dass man unbedingt die Straße vom Inselkrankenhaus bis zum neuen Tunnel mit einer neuen Fahrbahndecke versehen wollte. - Also fing man dort an und muss sich nun wieder nach unten arbeiten. - Auch muss man sich eine neue Maschine holen, welche den Asphalt einen Spalt weit aufschneidet und dann das Kabel einlegt, denn die Maschine, welche man das obere Stück hatte machen lassen, die war nur für einen bestimmten Zeitraum geleast. - Aber man will sich nun eine Maschine dieses Typs von der Inselregierung Tenerifes leihen, da müsste man nur den Transport bezahlen, und so könnte man einiges an Geld sparen. - Bis Jahresende soll dann die Glasfaserleitung dann funktionieren, und nicht nur hübsch anzusehen sein, Hoffnung begleitet uns durch unser gesamtes Leben.

Fulanito de tal dice hoy: Tocar el cielo con las manos
Den Himmel mit den Händen greifen. - Wer absolut zufrieden ist, wer ganz oben angekommen ist, der greift den Himmel mit den Händen.



Das Schifffahrtsmuseum





Dienstag 22.07.2014 12:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 73 % - Luftdruck 1015 hPa

Tourismusweltmeister
Die Kanaren sind der Brüller

So viele ausländische Gäste wie in den ersten sechs Monaten des Jahres kamen noch nie auf die Kanarischen Inseln. - 5.620.000 Urlauber aus, meist Mitteleuropa, haben die Kanaren im ersten Semester besucht, das sind über 12% mehr als noch im vergangenen Jahr, und auch 2013 war bereits ein Rekordjahr. - Angefangen hat der Aufschwung im internationalen Tourismus in den Jahren der Krisen in Nordafrika, aber der direkte Zusammenhang mit der Unsicherheit in den Gebieten sollte heute eigentlich nicht mehr gelten, möchte man meinen. - Aber die Reiseveranstalter haben sich eben viel intensiver mit den Kanaren beschäftigt, der Gast denkt nicht an, was in ein paar Jahren sein könnte, sondern denkt nur an seine Urlaubszeit. - Die Reiseveranstalter aber wohl, und die sind natürlich sehr darauf erpicht, sichere Reiseziele anbieten zu können und nicht Chaos zu erleben, wie das seinerzeit mit Tunesien und Ägypten war. - Also doch noch Arabischer Frühling Reflex, und da müssen wir wohl zugeben, dass die hervorragenden Zahlen indirekt immer noch dem Umstand mit geschuldet sind. - Ganz Spanien ist immer mehr im Blickpunkt ausländischer Gäste, allerdings ist das Wachstum hier auf den Kanaren mit über 12% deutlich vor dem nationalen Schnitt, wo es immerhin noch 7% Zuwachs gab, und damit zeigt sich der Tourismus erneut als deutliche Stütze der spanischen Wirtschaft. - Allerdings drückt sich das in den Arbeitslosenstatistiken nicht parallel aus, während in den Sektoren Bau und Industrie die Zahl der Arbeitslosen deutlich zurückgehen, sinken diese im Sektor "Servicios", also Dienstleistungen, und unter diesem Überbegriff verstecken sich die Arbeitsplätze in der Hotelerie und der Gastronomie, kaum. - Auf jeden Fall nicht in dem Rahmen, wie die Zuwachszahlen der Gäste sind. - Zwei Faktoren werden hier als Ursache genannt. - In den Zeiten der schwachen Jahre im Tourismus, das waren die Jahre 2008 bis 2011 hatte man viel Personal auf Halbtag gesetzt, und nun lässt man diese Leute lieber Überstunden machen, als neue Kräfte einzustellen. - Auch ist der Tourismus mit der Modalität "all inclusive" deutlich angestiegen, inzwischen liegt der Satz der Gäste, welche diese Art der Unterbringung buchen, bei über 30% bereits, mit weiter ansteigender Tendenz. - In dem Bereich kommt man natürlich mit weniger Personal aus, und aus diesen beiden Gründen erklärt man sich, warum der gewaltige Anstieg im Tourismus sich nicht adäquat in der Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze niederschlägt. - Die Insel mit den meisten Urlaubsgästen ist Tenerife, gefolgt von Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura. - La Palma, La Gomera und El Hierro tauchen in diesen Statistiken gar nicht auf, und auf diesen drei kleinen Inseln kann man wohl auch einen Anstieg der Gästezahlen im ersten Trimester verkünden, aber da die sommerlichen Zahlen deutlich schlechter sind, als im vergangenen Jahr, sind die Zuwächse sehr gering. - La Palma konnte zu keiner Zeit vom kanarischen Boom, ausgelöst durch die Wirren in Nordafrika, an Gästen gewinnen, wir haben überhaupt sehr wenig mit der "Tourismusindustrie" gemein, welche Massen auf den anderen Inseln bewegt. - Eben eine ganz besondere Insel für ganz besondere Menschen.



Montag 21.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 89 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Santa Cruz und die Zonis
Grün und Blau

Parken ist in Santa Cruz möglich, aber für Fortgeschrittene. - Und wer fortschreiten will, der parkt am besten gleich in Breña Alta, und läuft dann zu Fuß in die Hauptstadt. - Nein, das ist kein Witz, wer vom Süden her an die Hauptstadt fährt, und eh bummeln will, also noch funktionierende Beine unter seinem Körper bewegen kann, der lässt sein Auto einfach auf dem Seitenstreifen in Höhe der "Playa de Bajamar" stehen, und dieser Strand befindet sich noch in der Gemeinde Breña Alta. - Ist so, bleibt auch so. - Wer weiter in die Stadt will, der kann Glück haben und einen Parkplatz finden, was vormittags deutlich schwerer ist als am Nachmittag. - Dann gibt es noch die "Zona Azul", also die Blaue Zone und das ist eine Kurzparkzone, für alle Nutzer und man muss Parkscheine am Automaten ziehen. - Man muss sogar das Autokennzeichen eingeben, fehlt nur noch der Impfpass der Erbtante, so genau nehmen die das dort. - Und neu gibt es jetzt noch die "Zona Verde" die Grüne Zone, und das sind Anwohnerparkplätze, aber auch nur für solche Anwohner, die sich das von der Gemeinde haben bescheinigen lassen. - Alle Nichtanwohner dürfen sich dort aber auch hinstellen, allerdings nur für drei Stunden, und auch wenn das die Presseerklärung gar nicht hergibt, ich denke mal, hier ist die Parkscheibe angesagt, denn diese maximal drei Stunden sind kostenlos, also keinen Parkschein ziehen. - Man kann es aber noch anders machen und gleich ins Parkhaus fahren, welches unter der Avenida der Puente liegt, der großen Einkaufsstraße, welche vom Atlantik nach oben führt. - Das ist zwar ein bisschen verwinkelt, und stört mit seinen Schrägen und nicht glatt gehaltenen Wänden die architektonische Erwartungshaltung des Autofahrers, welcher in einem Parkhaus andere Dinge erwartet, erfüllt aber durchaus seinen Zweck. - Ich fahre da immer gleich rein, es sei denn, wir gehen bummeln, was nur einmal im Jahr passiert, beim traditionellen Weihnachtsbummel in der Hauptstadt, ansonsten ist Santa Cruz für uns immer mit "etwas erledigen" verbunden, und da ist man nicht in Bummellaune, sondern will vorankommen. - Vielleicht führt man ja jetzt auch noch eine "Zona Amarilla" ein, eine gelbe Zone, dort dürfen nur Bauern aus El Paso parken, die einen gelben Pickup fahren und irgendwie wäre ich dieser Zone auch nicht abgeneigt, aber wie gesagt, ich kann auch mit dem Parkhaus umgehen, vielleicht auch nur, weil es eh immer so leer ist, dass ich dort ohne Probleme rangieren kann. - Also, auf nach Santa Cruz, dem Strand beim Wachsen zusehen, und geparkt wird entweder vor der Stadt, oder im Parkhaus. - Und was man auch nicht machen darf ist, die Scheibenwaschanlage während der Fahrt benutzen, wenn die Motorradstreife der Guardia Civil hinter einem fährt. - Einem Inselbewohner passiert, der will seine Scheiben während der Fahrt sauber machen, betätigt die Scheibenwaschanalage und muss dabei die hinter ihm fahrenden Polis nass gemacht haben. - So etwas macht man aber nicht mit denen, und die Frage wird auch offen bleiben, ob die denn den Sicherheitsabstand eingehalten haben, auf jeden Fall kostet das 80 Euro, also immer in den Rückspiegel schauen, wenn man die Scheibe nassmachen will.

Fulanito de tal dice hoy: Tirarse los trastos a la cabeza
Das Gerümpel an den Kopf werfen. - Wenn zwei Leute deutlich, robust und heftig miteinander diskutieren und dabei kein Blatt vor den Mund nehmen.



Das steht, unkorrektes Verhalten im Straßenverkehr, lang anhaltend die Scheibenwaschanlage betätigt, und damit nachfolgende Verkehrsteilnehmer gestört. - (80 Euro ist hier eine sehr geringe Strafe)




Parkhaus in Santa Cruz de La Palma





Montag 21.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1018 hPa

14 Pilger machen noch keinen Sommer
Auf den Spuren der 40 Jesuiten von Tazacorte

Ignacia Acevedo, ein portugiesischer Jesuit war im Begriff von La Palma aus nach Brasilien zu segeln, um dort mit seinem 40 Freunden (Acevedo und die 40 Jesuiten…) die ungläubigen Seelen in Menschen zu verwandeln. - Damals dachte man so, in vielen Landstrichten der Welt denkt man leider heute immer noch so, und damals wie heute, schaut der Rest der Welt untätig zu. - Gar nicht religiös und an geistigem Besitz interessiert war Jacques de Sores, oder auch Jacques Sorie, ein französischer Pirat hugenottischer Abstammung, der eigentlich berühmt geworden war, da er Havanna niederbrannte. - Auf einer späteren Reise beehrte er auch die Kanaren mit seiner Gegenwart und ermordete die 40 Jesuiten, welche gerade auf dem Weg nach Brasilien waren. - Man spricht seit dem von den 40 Märtyrern von Tazacorte, und nun wird die Geschichte ein bisschen pietätlos, denn seit dem versuchen wir mit dieser Geschichte auf uns aufmerksam zu machen. - So sieht Kirchengeschichte auch aus, wer die besten, oder meisten Knöchelchen zu bieten hat, der wird Wallfahrtsort, und Devotionalienhändler sowie die Geschäfte und Gastronomie drum herum leben gut von der makabren Geschichte. - Aber Geschichte ist sowieso makaber, man schreibt ja auch nur diese Dinge auf, nicht wie die sich morgens gekämmt haben, welchen Brei sie schlürften, wie sie Zahnschmerzen hatten und dass vielleicht bei vier dieser vierzig der Stuhlgang nicht ganz glaubenskonform leise war. - Das alles interessiert nicht, Märtyrer haben zu sterben und sonst nichts, einer der vielen tausend Gründe, warum ich niemals diese Berufswahl getroffen habe. - Diese Jesuiten die campierten offenbar in den Höhlen oberhalb Puerto de Tazacortes, die Höhlen, welche man nun dicht gemacht hat mit dicken Moniereisen, weil dreiste Hippies sich dort einquartiert hatten, die auch keinen Bock auf Märtyrer besaßen und lieber sangen und kifften, anstatt zu sterben, und solche muss man natürlich wegschicken. - Aus diesen Höhlen wollte man mal ein Interpretationszentrum für Ignacio Acevedo und seine 40 gemeuchelten Jesuiten machen, und Glaubenstourismus fördern, und natürlich hat niemand etwas dagegen, und da stehen wir doch mit 40 toten Jesuiten gar nicht so schlecht da. - Dachten wir, aber wegen Geldmangels, und auch wohl fehlendem Interesses hat man diese Pläne in dunkle Schubladen verfrachtet, und dann gab es auch noch den Versuch, diese 40 Jesuiten heilig sprechen zu lassen, aber das scheiterte daran, dass man kein Wunder vorweisen konnte, welches im Zusammenhang mit den vierzig Märtyrern vorzeigbar gewesen wäre. - Na ja, ich hätte nun auch keine Wunder zur Hand, nur Wundersames, aber dafür lässt der Nuntius noch nichts springen und 40 Tote auf einen Haufen sind auch bei der Katholischen Kirche noch wirklich nichts Außergewöhnliches. - Nun sind vierzehn Portugiesinnen gekommen, und haben sich für die Stellen interessiert, wo denn Ignacio und seine Mitstreiter vor ihrem Heldentod noch gewesen sind. - Da erinnern wir uns sofort wieder an die großen Pläne, die wir mal hatten mit den Jesuiten, die uns den Gefallen getan haben, gerade bei uns zu sterben, sonst hätte man ja anderswo vielleicht wirklich ein Geschäft daraus gemacht. - Die aufregendste Nachricht, 14 portugiesische Pilger besuchen diese Insel, das Sommerloch ist wirklich tief, und es ist so dunkel da drin, dass ich auch die Leiter nicht sehen kann.



Puerto de Tazacorte





Sonntag 20.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Das Wetter glaubt uns kein Mensch

20. Juli, Kanarische Inseln, 540 Meter Meereshöhe, Höchsttemperatur 21,5 Grad. - Gleiche Insel, aber viel höher, 35 Grad. - Auf unserer Insel findet das Wetter oft nicht nebeneinander, sondern übereinander statt. - Die Großwetterlage ist normal, kräftiges Hoch über den Azoren schaufelt in den unteren Luftschichten kühle Luft weit aus dem Norden zu uns heran. - Wenn kein Wind weht, dann bleibt die Insel den ganzen Tag bewölkt, selbstgemachte Wolken, deren Feuchtigkeit eben nicht nach oben entweichen kann. - Dort "oben" ist ganz anderes Wetter, dort ist trockene und warme bis heiße Luft und die Sonne brennt erbarmungslos herunter. - Kommt ein bisschen Wind auf, dann löst der Wind die Sperrschicht auf, die Feuchtigkeit kann nach oben abziehen und auch wir hier "unten" haben dann Sonnenschein. - Ich bin mir sicher, das wird der kühlste Juli seit Jahren werden, denn wir können noch keine Änderung in der Großwetterlage erkennen. - El Paso ist wieder schuldenfrei, das hatten wir zunächst vor ein paar Jahren annähernd erreicht, unsere Bürgermeisterin Loly hat auch allergrößten Wert darauf gelegt, dass man zukünftig keine Bankzinsen mehr abdrücken muss, sondern das vorhandene Geld dann wirklich in Investitionen stecken kann. - War nicht ganz einfach, aber es hat geklappt, damit sind auf La Palma zwei Gemeinden ohne Schulden, das ist Mazo, und jetzt eben auch El Paso. - Mazo schafft das viel leichter, die bekommen viel Geld vom Flughafen und weil sie die Müllverwertungsanlage in ihrer Gemeinde dulden. - Bleiben wir noch kurz in El Paso, und bei der Bürgermeisterin, sie ist eine der beiden Abgeordneten der PSC/PSOE, welche La Palma auf den landeweiten Parteitag schicken wird, unter anderem auch, um dort den neuen Parteisekretär Pedro Sánchez zu bestätigen. - Mit Loly fährt auch noch Vicente Rodríguez, der Bürgermeister aus Puntagorda und eine Meldung ist das Ganze nur, weil eben beide zu den herausragenden "Rebellen" der Partei gehören. - Es geht um die Auseinandersetzung mit der Spitze der kanarischen PSC/PSOE, welche einen Pakt mit der Coalición Canaria bestimmt haben, wir auf La Palma hier, außer in Los Llanos, aber in allen machbaren Gemeinden und auch in der Inselregierung mit der Partido Popular gemeinsame Sache machen. - Das hat zum Parteiausschluss der Räte der PSC/PSOE im Inselparlament geführt, gegen welchen sich die allermeisten Parteimitglieder auf der Insel wehren und damit drohen, die Partei zu verlassen. - Die versammelten Mitglieder haben nun ausgerechnet diese beiden Rebellen gewählt, übrigens ohne Gegenstimmen, nur mit ein paar Enthaltungen, und die Kandidaten der Linientreuen, haben überhaupt keine Stimmen erhalten. - Das ist ein deutlicher Hinweis an die Parteispitze der Kanarischen Inseln, dass man in La Palma durch Aussitzen nichts ändern wird.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar por la calle del medio
Auf die Straße in der Mitte setzen. - Den Mittelweg beschreiten, pragmatisch sein.



Klicken Sie auf die Grafik, da kann man prima erkennen, wie weit aus dem Norden die Luft zu uns gelangt im Moment





Sonntag 20.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1016 hPa

Alles Käse
Der beste Käse der Kanaren kommt aus El Paso

Lokalpatriot Siebold macht wieder blablabla. - Dabei stammt das gar nicht von mir, sondern der Käse "El Valle" von Carmen Carmona wurde auf der Landwirtschaftsmesse "AgroCanarias 2014" zum besten Käse der Kanaren gewählt. - Überhaupt räumten die palmerischen Käse ab, zehn von achtundzwanzig Prämien gingen nach La Palma, dabei stellen wir nur vier Prozent der Bevölkerung der Kanaren. - Man kann also ruhig sagen, im Käsemachen sind wir Spitze, und das waren wir immer schon. - Der Siegerkäse gehört zur Kategorie junger Ziegenkäse aus Rohmilch geräuchert, und genau so lieben wir den, wenn man reinbeißt quietscht es zwischen den Zähnen und wenn man ihn mit den Fingern zusammendrückt, dann fließt noch Molke heraus. - Das ist der ideale Ziegenkäse, dazu braucht man nicht einmal Brot, vielleicht ein paar Feigen und ein paar Mandeln dazu, und schon wallt die Endemie in einem ganz gewaltig. - Vor der Qualität her stimmt das also, und man verkauft auch bereits einiges an Käse auf die anderen Inseln, aber der frische Käse, das ist zu kompliziert, der übersteht ja nur ein paar Tage, und dann wird er trocken und kann nur noch zum Braten hergenommen, und als "Queso asado" auf den Tisch gebracht werden. - Auch ein tolles Gericht, mal mit grünem Mojo, oder was wir bevorzugen, roten Mojo dick bestrichen, und wenn man das richtig macht, dann zieht der Käse keine Fäden, sondern lässt sich wunderbar vom Teller in den Mund schieben. - Und da bleiben wir gleich in El Paso, denn dort wird auch der beste Mojo gemacht, der von "Virginia" und besonders der Scharfe ist ein absoluter Genuss, und wenn sich dann der beste Ziegenkäse der Kanaren und der beste Mojo treffen, dann gibt es kein Halten mehr. - So laufen die Geschichten eben, alles was wir machen ist von guter Qualität, so wie überhaupt die Wertungen hier auf der Insel sind, aber wir sind Bademeister, wenn es darum geht, unsere Produkte, oder auch die Insel überhaupt, ordentlich und vor allem gewinnorientiert zu verkaufen. - Das kann uns sogar sympathisch machen, schau, die liebenswerten Deppen, aber diese Rolle sollten wir schnell aufgeben und besser dafür sorgen, dass wir mehr aus uns machen, mindestens aber so viel, wie wir bereits sind.



Die Qualität stimmt, die Präsentation noch nicht





Samstag 19.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Fiesta del Agua
Überall Polizei

Wer da von 15.000 Teilnehmern ausging, der ist ein bisschen optimistisch, aber so vor der Bühne drängelt man sich schon gewaltig. - Seit dem letzten Jahr feiert man die Fiesta del Agua, also das Wasserfest so ausgiebig, und das hat auch was mit der neuen Strandpromenade in Puerto Naos zu tun, denn man nahm das vor einem Jahr zum Anlass, diese Promenade einzuweihen. - Die war zwar noch gar nicht komplett fertig, aber wir machen das öfter so, gleich mehrfach einweihen, dann auch noch eröffnen, das gibt viele Pressemeldungen und auch viele nette Fotos in den Zeitungen. - Der Radiosender 40Principales sendet heute Programme aus Puerto Naos und heizt dabei den vielen Menschen auf der Promenade so richtig ein. - Junge Menschen meist, wer keinen Gehörschaden riskieren will, der umfährt Puerto Naos heute besser großräumig. - Aber für junge Menschen ist die Fiesta del Agua in Puerto Naos inzwischen die zweiliebste Fiesta auf der Insel, nach dem weißen Karneval in Santa Cruz de La Palma, den "Indianos". - So hat das alles auch seine Berechtigung, und leider wird halt immer viel zu viel getrunken auf solchen Festen und wieder Andere bringen Drogen mit. - Wir leben wohl auf einem Paradies, aber eben nicht mit paradiesischen Zuständen, und schon bei der Einfahrt in den Ort gab es kein Entwischen, jedes Auto musste an einer Polizeisperre vorbei. Streng blickende Augen musterten die Insassen, und wer nur irgendwie verdächtig aussah, der wurde auf die Seite gewunken und gefilzt. - Das war letztes Jahr auch schon so, Guardia Civil wo man hinblickte, und wir wurden natürlich weitergeschickt, ich hatte wieder meinen Blick aufgesetzt, besorgter Familienvater, das hilft da immer. - Wahrscheinlich hatten die auch die Ansage, keine Menschen über 30 rauswinken, oder eine noch einfachere Erklärung, warum mich nie ein Polizist rauswinkt. - Eigentlich hätte ich gar keinen Führerschein machen müssen, ich ziehe den nur alle 10 Jahre aus der Geldbörse, wenn ich zum Gesundheitstest muss, und die dann einen neuen Führerschein ausstellen. - Die Gemeinde ist auch stolz darauf, dass so viele Sicherheitskräfte da vor Ort sind und es ist eben nicht nur die Guardia Civil gleich am Ortseingang, sondern auch Zivilfahnder mischen sich unter die Feiernden, und versuchen so Drogengeschäfte zu unterbinden. - Wobei man ja auch immer noch ein bisschen unter dem Eindruck steht, dass erst vor kurzem zwei Polizisten der Guardia Civil in Los Llanos wegen Rauschgifthandels festgenommen wurden, und das die Autorität natürlich ein bisschen untergräbt. - Alles ausgebucht in Puerto Naos, die Busse fahren nur bis 23:00 Uhr und eigentlich soll dann die Fiesta auch zu Ende sein, aber man hat schon viele nach-Party-Partys angekündigt, so werde ich meine Brut wohl erst in den Grauen des Morgens wiedersehen. - Aber die sind alt genug, und wissen meist was sie tun, aber Eltern lieben die Fiesta del Agua nicht so wirklich, denn Fiestas, die bereits mittags losgehen, da kippt die Stimmung meist schon am Abend. - Aber sie sollen sich amüsieren, das Jahr war hart genug und Ende August geht es ja dann auch wieder weiter. - Auf der Webcam von Max Deffner kann man dem bunten Treiben dort auf der Promenade von Puerto Naos zugucken.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar por la borda
Über Bord werfen. - Das braucht keine Erklärung, das kennt man.



Samstag 19.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1016 hPa

Schaffen wir die Million?
Es sieht gut aus in den Weinfeldern der Insel

Der recht trockene Mai war maßgeblich daran beteiligt, dass wenig Pilzerkrankungen die Entwicklung der Trauben stören konnten. - Das ist meist das Hauptproblem auf unseren Weinfeldern, aber da war der Frühsommer 2014 gnädig mit uns. - Jetzt könnte es etwas wärmer sein, was es auch die kommenden Tage wird, aber dennoch ist der Juli einfach zu kalt. - Aber das macht die Hoffnung auf einen sehr guten und ertragreichen Jahrgang 2014 nicht kaputt, denn vom Idealwetter ist man ja immer weit entfernt. - Seitens der Experten des D.O. La Palma rechnet man mit einer deutlichen Steigerung der Traubenmenge gegenüber dem letzten Jahr, in dem man 780.000 Kilo zur Verfügung hatte, natürlich immer vorausgesetzt, dass nun kein Unwetter mehr kommt. - Unwetter könnte eigentlich nur noch eine Hitzewelle sein, Hagel oder andere Unbilden gibt es bei uns im Sommer nicht, und auch eine Hitzewelle haben wir die kommenden Wochen nicht zu erwarten. - Bleibt dann noch der halbe August, in dem das Wetter verrückt spielen könnte, denn so weit wagen wir es noch nicht voraus zu blicken. - Vielleicht schaffen wir die Million Kilo, und hätten damit endlich mal genügend Trauben, das Jahr 2014 auch mit eigenen Weinen aus eigenen Trauben zu überstehen. - Es fehlten in den letzten Jahren immer Trauben, um genügend Wein zu produzieren und regelmäßig ist der letzte Jahrgang dann schon im Sommer ausverkauft, zumindest bei unseren Weißweinen, die inzwischen weltweit anerkannt keine Konkurrenz mehr fürchten müssen. - Allerdings sind die so teuer geworden in den letzten Jahren, eben weil die auf der einen Seite derart beliebt sind, und auf der anderen Seite eben immer zu wenig, dass Fulanito de tal, oder Otto Normaltrinker sich Weine aus La Palma erst gar nicht leistet, sondern für die Hälfte des Geldes einen Rioja gustiert. - Schon ein bisschen verkehrte Welt, aber wer die jungen Weißen La Palmas mal probiert hat, der wird schnell feststellen, dass man da einen ganz besonderen Tropfen vor sich hat. - Bei den Rotweinen ist das noch ein bisschen anderes, auch und besonders eine Frage der Sorten, aber man bastelt heftig und mit önologischer Fachkenntnis daran, dass auch die Roten der Insel ein ähnliches Niveau erreichen, wie das die Weißweine bereits inne haben. - Freuen wir uns auf den neuen Jahrgang, in einem Monat geht die Ernte los und dann wird es wieder spannend, ist der "Vierzehner" besser als der "Dreizehner" und auch die Frage, kann man den vielleicht bei der größeren Menge an Trauben auch mal wieder die Flasche für unter fünf Euro haben?



Freitag 18.07.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Die Letzten ihres Standes
Die Weltbiosphäre und das Kunsthandwerk

Bei der Weltbiosphäre geht es nicht alleine um das Bio, sondern eben auch um die Sphäre. - Unter dieser Sphäre leben die Menschen, und die haben Traditionen, Geschichte und Geschichten, Bräuche und Gebräuche. - Dabei spielen alte Kunsthandwerke eine gewisse Rolle, und gewiss deshalb, weil eben viele dieser Kunsthandwerke heute im Alltag einfach nicht mehr gebraucht werden, sterben diese Gewerke aus. - Das ist überall so, nicht nur bei uns, aber wir haben halt ein Konsortium des Weltbiosphärenreservats, und die wollen auch was zu tun haben, und nehmen sich nun dieser Geschichte an. - Nur noch alte Leute würden diese Kunsthandwerke betreiben, fänden keine Nachfolger, weil es eben nur noch für die Bühne ist, oder für ein paar Ausstellungen im Jahr, wo man dann Fotos von den Kunstwerken macht, aber es braucht diese Gegenstände keiner mehr und bezahlen will dafür auch niemand. - Verständlich die ganze Geschichte, was nicht mehr gebraucht wird, stellt keinen Wert mehr da, so ist es zumindest beim Kunsthandwerk, nicht aber bei der Kunst und ich wage es jetzt nicht, einen Strich zu ziehen, wo das Eine aufhört, und das Andere anfängt. - Was man nun machen will, ist eine Fibel mit 15 vom Aussterben bedrohten Kunsthandwerken erstellen, darin auch den Sinn und den ehemaligen Gebrauch dieser Werke, um damit Schulen und in anderen öffentlichen Einrichtungen die Menschen zu sensibilisieren, doch diese Kunsthandwerke nicht ins Vergessen geraten zu lassen. - Man könnte natürlich an den Schulen solche Kurse machen, das wird auch immer mal wieder angeboten, als außerschulische Angelegenheit, aber es sich schwer, Jugendliche für Dinge zu begeistern, bei denen sie das Smartphone aus der Hand legen müssten. - Und das ist halt im Kunsthandwerk nun einmal der Fall, und so wird man wohl auch fürchten müssen, das so das eine oder andere Handwerk dann doch den Weg in die Vergessenheit geht. - Die Kunsthandwerke, welche auf der Roten Liste stehen sind: Schiffszimmermann, Pfeifenbauer zum Rauchen, Blechschmiede, Herstellen von Käfigen aus Holz, Seidenherstellung, Weberei, Flechten mit Schilf, mit Kastanie, mit Palmen und Brombeergerten, die Herstellung von Ledertaschen und Beutel und Schuhmacher. - Ich fürchte mal, dabei wird man immer beide Hände brauchen und den Rücken krumm machen müssen, und dann für die Galerie und die Ausstellung, und wenn man Glück hat kommt man in die Zeitung, und die Leute denken dann, schön blöd der Kerl, wenn der damit kein Geld verdient. - Die Kunst mit altem Kunsthandwerk ist eben, damit Geld zu verdienen, und jetzt haben wir endlich beide Begriffe zusammenbekommen.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar piedras sober el propio tejado
Steine auf das eigene Dach werfen. - Wenn man etwas vorantreibt, und sich dabei selbst Schaden aussetzt, dann wirft man Steine auf das eigene Dach. - Das sagt man meist als Warnung an jemanden, der im Begriff ist etwas Riskantes zu tun.





Freitag 18.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1017 hPa

Kleinigkeiten
Die Insel inselt so vor sich hin

In der Presse findet man nur noch die tausendste Erklärung irgendwelcher Organisationen, welche die Wichtigkeit der "Fuente Santa" heraufbeschwören und ein bisschen will ich da immer mal wieder bremsen. - Sicher ist das eine wunderbare touristische Attraktion, aber keine urlauberlegende Wollmilchquelle. - Sicher muss man schnell und besonders professionell daran gehen, diese natürliche Ressource auszubauen, aber man sollte nicht erwarten, dass wir uns nach der Eröffnung eines Thermalbades auf dem Chaiselongue zurücklegen können und die Erträge nur noch abholen zu brauchen. - Es ist ein Stück mehr im Katalog unserer touristischen Attraktionen, die wir noch veredeln müssen.

Dazu gehört auch noch den Astrotourismus stärker auszubauen, das Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos zu erstellen, aber auch ein Amateurobservatorium einzurichten, in dem interessierte Laien auch mal an ein solches Ding können. - Dazu war im Gespräch das Gelände der ehemaligen Müllverbrennungsanlage in Mendo, El Paso, aber wir haben von den Projekt nichts weiter gehört. - Wohl aber vom IAC und dem Cabildo Insular, und die beiden Institutionen planen eine zukünftige wissenschaftliche Forschungsstation, die wohl im neuen Technologiepark am Flughafen unterkommen soll. - Ja, diesen Park gibt es noch gar nicht, der gehört aber auf die erste Seite des Wunschkataloges der neuen Inselregierung unter Anselmo Pestana. - Das IAC, also das kanarische astrophysische Institut, möchte alle Forschungseinrichtungen zusammengefasst haben und die Inselregierung hätte somit den ersten Interessenten für dieses neu zu errichtende "Lava-Valley", denn Silikon haben wir da nicht so viel. - Ganz nah am Flughafen, die Glasfaserleitung liegt dort auch, und Unterbringungsmöglichkeiten in Los Cancajos und der Hauptstadt sind auch vorhanden. - Damit liegt nahe, dass andere Interessenten, wie zum Beispiel die ehemalige Tabakfabrik in El Paso schlechtere Karten haben als Standort für diese Forschungseinrichtung zu dienen, ebenso wie die Gemeinde Garafía, auf deren Gemeindegebiet die Observatorien liegen, aber die sind eben am weitesten weg vom Flughafen. - Aber das kann alles noch dauern, bis dieser neue Technologiepark steht, wird noch viel Gofio in der Mühle gemahlen.

Es gibt diesen Spruch, man ist immer so alt, wie man sich fühlt. - Ich glaube nicht, dass das stimmt, denn zwischen Montagmorgen und Freitagabend würden dann 25 Jahre liegen, und das ist irgendwie nicht zu erklären. - Ich habe jetzt eine neue Skala ermittelt, und zwar, wie viele Namen ich von den Künstlern der Plakate der Fiestas, die sich an junges Publikum wenden, noch kenne. - Am Samstag ist wieder Fiesta del Agua in Puerto Naos, und die Generation U30 spricht seit Tagen von nichts anderem mehr. - Ich bin übrigens Ü30. - Apartments sind für das Wochenende dort nicht mehr zu bekommen, obwohl das Hotel Sol nach fast drei Monaten Pause wieder seine Pforten geöffnet hat. - Aber zurück zur Fiesta del Agua, da tanzen, jaulen, saufen und machen sich bis zu 15.000 Menschen nass, und die der Radiosender 40Principales, ein landesweiter Sender, der sorgt für die Musik und Stimmung. - Das haben die im letzten Jahr auch bereits gemacht, und das war wohl ein voller Erfolg. - Los geht das bereits um 14:00 Uhr, und dann den ganzen Nachmittag in der prallen Sonne, bis in die Nacht und die Grauen des Morgens. - Aber eben Pflichtprogramm für alle Leute die jünger sind als ich. - Es treten auf: Porcelain Black, Sophia del Carmen, Marien Baker und Rasel, und die DJ`s Ray Castellano y Álvaro Reina. - Ich bin jung, so jung, ich habe den Namen Ray Castellano schon mal gehört! - Ich weiß bloß nicht mehr in welchem Zusammenhang, ich dachte eigentlich, das wäre ein uruguayischer Fußballer… Das ist dann wieder der Moment, wenn meine Kinder mir alle Ehre erbieten, und mir erlauchte Namen geben. - Mein Gott Papa!





Donnerstag 17.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,7 Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Sodepal wieder oben auf?
Das wäre eine sehr gute Nachricht

Das Fragezeichen bleibt noch stehen, da eben die positiven Meldungen Eigenlob sind, und irgendwer hat mir mal gesagt, man soll nicht alles glauben, was man liest oder hört. - Sodepal heißt erwachsen "Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico de la Isla de La Palma" und ist eine inseleigene Firma, die mal dazu gegründet wurde, den Handel mit Inselprodukten anzukurbeln. - Das ist zunächst eine wunderbare Sache, da kann man viel Gutes mit machen, und zunächst kümmerte man sich darum, in der Landwirtschaft unterstützend einzugreifen. - Man bildete das Bindeglied zwischen Landwirt und Handel, übernahm von den Bauern die Produkte, verpackte, sortierte und veredelte diese zum Teil, und gab die dann weiter an den Handel. - Für die Landwirte auch ein schöne Geschichte, man zahlte wunderbare Preise, und anfänglich waren alle glücklich. - Aber es lief nicht so wirklich rund, die Produkte waren zum Teil von schlechter Qualität, man ließ sich aber auch nicht in die Bücher gucken, und so wurde die Firma Sodepal für die damalige Opposition, die Partido Popular, zum einem der häufigsten Angriffspunkte gegen die Coalición Canaria. - Sodepal macht aber noch mehr, als nur landwirtschaftliche Produkte aufkaufen und weitergeben, die legen immer wieder neue Ideen auf, und wollen die auf der Insel ausprobieren, und nicht alles will wirklich gelingen. - Sodepal musste dann auch für andere Dinge noch herhalten, immer wenn irgendwo ein Defizit auftrat, dann schickte man Sodepal vor, es kam sogar so weit, dass die Tunnel und Straßen betreuten, nachdem private Firmen ausgestiegen waren. - Die Landwirte ließen sich auch kaum noch dazu bitten, ihre Produkte an Sodepal zu liefern, man nahm ihnen die Sachen zwar ab, zu einem guten Preis, aber dann musste man viele Monate auf das Geld warten und das können viele Landwirte nicht überbrücken. - Die Inselregierung änderte sich, nun sind die Sozialisten mit der Partido Popular am Drücker, und ein Versprechen war ja auch, man würde Sodepal umkrempeln, fachlich nicht orientierte Mitarbeiter freisetzen, und die Firma wieder auf Vordermann bringen. - Es lag auch immer der Mief der Amigo-Wirtschaft über der inseleigenen Firma, man warf denen vor, dort würden anderswo gescheiterte Kräfte unterkommen, welchen man eben seitens der Coalición Canaria einen Gefallen schulden würde. - Man sucht heute nicht mehr nach Beweisen für diese Behauptungen, jetzt ist man selber am Zug, und zunächst hat man den Direktor ausgewechselt, und genau der Mann ist es nun, der von einer Rückkehr des Vertrauens der Landwirte spricht, denn man können denen inzwischen ein Zahlungsziel von 45 Tagen versprechen. - Es wäre so wichtig, wenn eine solche Einrichtung wieder funktioniert, denn Sodepal geschickt geleitet, kann unsere Landwirtschaft wohl wieder ankurbeln, in dem man sich auf anderen Märkten wieder breit macht. - Wir sollten nicht vergessen, dass früher, als alles anders war, und nur manches besser, die Insel La Palma als Speisekammer der Kanaren galt, und unsere Produkte gern auf den anderen Inseln verzehrt wurden. - Eigentlich sollten das private Firmen machen, aber die handeln lieber mit permanent vorhandener Ware aus dem globalen Fluss, und so muss die Insel sich selbst helfen, und wenn nun Sodepal wieder auf den richtigen Weg ist, dann ist das Grund für allergrößte Freude.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar los tejos
Ziegelscherben werfen. - Jemanden anmachen, Avancen machen, ein Auge auf jemanden geworfen haben. Das kommt von einem alten Spiel, bei dem man mit kleinen Stückchen von Dachziegelresten (teja wird hier zu tejo) auf ein entferntes Ziel geworfen hat. - Wer am nächsten kommt, der hat gewonnen. - Wollte man aber mit jemanden im Umkreis in Kontakt kommen, dann warf man die Scherben in die Richtung der Person, und hatte so beim Abholen des Steines die Möglichkeit anzubandeln.



Markthalle in Santa Cruz mit Produkten der Insel





Donnerstag 17.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa

Die vierhunderteinundfünfzigste Golf-Debatte
Und am besten auch noch einen Disney-Park!

Es gab mal Pläne für fünf Golfplätze auf der Insel, das war im Jahr 2008, und bis heute gibt es keinen einzigen. - OK, bald gibt es einen Minigolfplatz, bei Todoque, und wahrscheinlich ist damit unsere schlägerschwingende Notwendigkeit bereits abgedeckt. - Aber auf La Palma weht ja seit ein paar Monaten wieder der frische Wind des Aufschwungs, zumindest sehen das die kräftig am Seil ziehenden Räte der Partido Popular in der Inselregierung so. - Das ist grundsätzlich nicht verkehrt, nach, sagen wir ruhig Jahrzehnten der Agonie, die allerdings teilzeitmäßig auch von der Partido Popular mitgetragen und mitverwaltet wurde, immer aber unter der Schirmherrschaft der Coalición Canaria. - Die Frage bleibt natürlich offen, ob man alles machen muss, was man machen kann, und damit lande ich sofort wieder beim Lieblingsspruch meines Vaters: Man kann sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren und Buttermilch durchgießen. - Mein Spruch dazu, man kann es auch sein lassen. - Die Frage nach Golfplatz oder Golfplätzen auf der Insel stellt uns allerdings vor mehr Argumente als Buttermilch, denn solch ein Golfplatz ist zunächst nichts anderes, als ein schweres Attentat auf die Umwelt. - Da planieren Raupenschlepper das Gelände, karren dann Erde an, um diese dann mit einer exotischen Pflanze zu bedecken und dann muss man viel Wasser und auch viel Pestizide anwenden, damit der Rasen hier bei unseren Bedingungen nicht komplett von den Motten gefressen wird. - Ich weiß, wovon ich spreche, ich habe früher viele Jahre Rasenflächen von wohlhabenden Palmeros gepflegt, und kam mir meistens vor, wie ein Vertreter von Monsanto. - Allerdings erinnert mich die Vorgehensweise mit dem Planieren, dem Erde ankarren und dann exotische Pflanzen einbringen und mit viel Pestiziden diese zu ziehen auch an die Bananen, das ist so ziemlich die gleiche Vorgehensweise, und auf der Insel gibt es viele tausend Hektar Bananen. - Kann man Bananen mit Golf vergleichen? - Sicher, wenn wir das betrachten, was hinten herauskommt und dabei sprechen wir von Arbeitsplätzen und Bewegung in der so delikaten Inselvolkswirtschaft. - Auch Straßen sind nichts anderes als Attentate auf die Umwelt, und letztendlich ist auch der Bau eines Hauses als solches zu bewerten, und irgendwann landen wir ganz einfach bei der Frage, lohnt sich dieser Aufwand, was kommt für die Gesellschaft zurück, wenn wir gewisse Teile der Umwelt für progressive Nutzung freigeben. - Und da habe ich meine Zweifel, dass wir auf der Größe eines Golfplatzes mehr Einkommen generieren können als auf der gleichen Fläche Bananen, und überhaupt ist es nicht sicher, dass das System Golf hier bei uns auf der Insel funktioniert, wenn die Fluggesellschaften unsere Insel im Sommer fast ignorieren. - Richtig ist, wir müssen im Tourismus neue Anreize schaffen, damit mehr Gäste die Destination La Palma fordern, und so die Fluggesellschaften auch wieder den Mut aufbringen, La Palma als lohnendes Ziel auf die erste Seite der Marschrouten zu bekommen. - Dafür scheinen mir Golfplätze kein nachhaltiges Mittel zu sein, es gibt bereits ein Überangebot dieser Sportflächen in Europa, und es einfach auszuprobieren, um dann festzustellen, das klappt nicht, noch dazu wo jeder geplante Golfplatz ein eigenes Hotel aufstellen will, so viel Mut ist zwar irgendwie bewundernswert, aber wir brauchen keine toten Helden, sondern nachhaltige Projekte, welche das Weltbiosphärenreservat La Palma zu einem noch interessanteren Ziel machen, als wir das ohnehin schon sind. - Ich fürchte sogar, dass ein Golfplatz kontraproduktiv sein könnte, unser Nonkonformismus, und unsere bisherigen Alleinstellungsmerkmale würden dadurch schlechter zum Tragen kommen. - Nicht die anderen touristischen Destinationen können unser Vorbild sein, und blanke Kopien anderer Geschäftsmodelle passen eben nicht für uns, das hat sich immer wieder gezeigt. - Wir können nur als Nische unseren Platz suchen, neben den anderen Kanareninseln, und dem steigenden Angebot auf dem afrikanischen Festland, übrigens erbaut vielfach von kanarischen Hoteliers, haben wir als Kopie keine Überlebensmöglichkeiten im Tourismus, sondern nur als alternatives Ziel und das muss glaubhaft bleiben, und ein Golfplatz ist eine große Lüge in einem Weltbiosphärenreservat.



Mittwoch 16.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte39 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Tapas y Trekking feiert zweiten Geburtstag
Ein riesen Programm sorgt für Stimmung und Kultur

Die Gastronomie auf der Insel hat es nicht leicht in den vergangenen Jahren auf der La Palma. - Da ist die Krise, welche den Einheimischen den Restaurant- oder Kneipenbesuch vergällt, und dann kommen weniger Gäste, diesen Sommer zumindest, und von den vielen, die im Winter kommen, da kommen immer mehr mit "all inklusive" und diese Leute sind für die heimische Gastronomie so interessant wie ein Fahrrad für einen Fisch. - Allerdings haben sich erstaunlich viele Lokale dennoch gehalten, was sicherlich daran liegt, dass es vielfach Familienbetriebe sind. - Manche konnten auch mit den Vermietern sprechen, wir hatten, selbst in El Paso unverständlich hohe Gewerbemieten, haben die zum Teil immer noch, aber das sind dann meist die Lokale, welche immer nur kurz eröffnet werden, und dann der Pächter nach kurzer Zeit einsehen muss, mit solchen Belastungen kann man nicht fertig werden. - Viele eingesessene Betriebe sind geschrumpft, weniger Personal, andere, zum Teil geringere Öffnungszeiten, und andere Lokale eröffnen neu, mitten hinein in die Krise, jeder schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und sagt, wie könnt ihr es nur wagen. - Und dann brummt die Kiste wie wild und es gibt Tage, da kommen die Leute überhaupt nicht hinterher den Andrang zu bewirtschaften, und nun geht eine dieser gastronomischen Perlen auf der Insel ins dritte Jahr. - Tapas y Trekking in El Paso, auf der Terrasse der alten Kirche, und das mag auch schon ein Teil des Erfolges des Ladens zu sein, denn das ist der schönste Teil der Innenstadt El Pasos, mit stimmigen, bunten und alten Häusern und einer Jesusstatue, die zwar nicht so groß ist wie in Rio, aber sicherlich genau so fleißig im Überwachen. - Es ist ein mystisches Flecken El Paso, ab und zu auch ein windiges, aber dagegen haben die beiden Damen Carmen und Marita sich zu helfen gewusst und dann zieht man sich in ein kleines Zelt zurück. - Der Gastraum ist klein, aber sehr ansprechend, aber man will natürlich die Terrasse nutzen, und dort gibt es eben nicht nur Getränke, aowie hervorragende Tapas, sondern immer auch mal wieder Veranstaltungen. - Meist der kulturellen Art, aber man hat auch schon Kochkurse dort abgehalten, Kinderfeste, Schinkenseminare und was einem noch so alles einfallen will. - Vom 25.7. - 3.8. feuert man nun ein Programmpaket ab, mit täglichen Vorstellungen, und dahinter steht das "Proyecto Semilla", angeschoben von heimischen Künstlern, vor allem dem Liedermacher Alberto de Paz, und in diesem "Projekt Sämlein" möchte man eben besonders den lokalen Künstlern Anstoß aber auch Unterstützung geben, doch mehr in Richtung Kultur zu wagen. -

Los geht das Ganze am 25. 7. mit der Schauspielerin und Comedian Petite Lorena, die sich besonders über Frauenrolle in unserer Zeit und Gesellschaft auslässt.

Am Freitag dann ab 13:00 Uhr bereits die allseits bekannten Tihuya Cats, aushelfen werden "Apoteosisrock&roll" und "Massive Attack" und man bringt Musik aus den 50er, 60er und 70 er Jahren.

Am Sonntag dann das Halbfinale im Tortilla backen, das geht auch bereits mittags um 12:00 Uhr los.

Am Montagabend um 21:00 Uhr gibt es dann Sommerkino, und gezeigt werden die besten Filme aus den 3 Ausgaben des Festivals "Tiempo sur" und es gibt Filme aus La Palma.

Dienstag ist Ruhetag.

Mittwoch kommt der Jazz nach El Paso, "Raúl Bermúdez & Carlos Martín" Geige und Gitarre, angeregt von kubanischen und kanarischen Themen.

Donnerstag 20:30 Uhr kommen dann die "Bolerotöter" "Asesinos del Bolero" und das ist Fusion Rock und Bolero und ich bräuchte jetzt dringend den Kulturbeauftragten, der mir das erklärt…

Am Freitag 1.8. um 20:30 Uhr wird das wieder einfacher, der Samstag gehört der "Stimme El Pasos" Alberto de Paz, diese Mal begleitet vom Schlagzeuger Miguel Valdes. - Mein Tipp!

Am Samstag folgt dann das große kubanische Fest, mit "Orillas del Son", und dem "Special Guest" Carmelina Barberis und es wird ländliche kubanische Musik geben.

Am Sonntag dann das Finale des Kochwettbewerbes, nachdem man sich im Halbfinale mit der Tortilla qualifizieren musste, kommt jetzt der Showdown und man muss ein Gericht zaubern, welches sich in 20 verschiedene Tapas aufteilen lässt. - Mittags, 12:00 Uhr.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar la toalla
Das Handtuch werfen. - Scheint international zu sein.




Mittwoch 16.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1015 hPa

Die BERisierung des Stadtstrandes
Fäkalien rühren schwer gemacht

Die Erklärung, man könnte den Sand noch nicht auf dem vorbereiteten Terrain anspülen, weil man den Gelbschnabelsturmtaucher nicht beim Brüten stören wollte, das war die netteste Ausrede, die ich je gehört habe. - Vielleicht hätten sich die technischen Zeichner und Politiker in Berlin ähnlich putzige Geschichten ausdenken sollen, so nach dem Motto, die landenden Flugzeuge könnten bei der Spitzmaulwühlmaus langfristig zu Gehörschäden führen, und man müsse erst neue Studien darüber anlegen. - Inzwischen geht es etwas robuster zu um die Diskussion, warum der Strand immer noch nicht fertig ist, und das Hauptproblem ist wohl die neue Ubikation der Fäkalienpumpstation, denn dort, wo sie jetzt ist, kann sie nicht bleiben, und dort wo sie hin sollte, da will sie keiner haben. - Der Ausweichstandort ist inzwischen aber ausgesucht, man hat sich nach langen Verhandlungen mit der Hafenbehörde geeinigt, dass der Bau gleich hinter der Kaimauer Platz finden soll, dort wo man das Ding so wenig wie möglich sehen kann. - Damit befindet man sich gerade mal 100 Meter vom alten Standort entfernt, der mitten im Kreisverkehr der Einfahrt zur Hauptstadt gelegen war, und es bis heute komisch ist, wie denn dutzende an Technikern und noch mehr Politiker über Jahre die Pläne studiert und abgenickt haben, und die Tragweite der Aufstellung einer Fäkalienpumpstation mitten im Eingang zur Hauptstadt nicht begriffen haben. - Wir sind inzwischen über den Empörungspunkt heraus, und die Alternative scheint ja gefunden, und nur einhundert Meter weiter kostet das Ding plötzlich 900.000 Euro mehr, Geld, welches aber die Inselregierung der Stadt, und damit auch der Insel schenken will, damit das dort endlich weitergeht. - Nun haben die Techniker der Stadt ein neues Projekt eingereicht, und die ebenfalls Techniker der Hafenbehörde schicken das Ding als untauglich zurück, man hätte nicht mit dem starken Welleschlag gerechnet, die Pumpstation stände ohne ausreichenden Schutz da, und so könne man das nicht machen, falls das Meer die Pumpstation beschädigt, könnten große Mengen an Unrat die Küste verschmutzen. - Jetzt muss also die Planung noch mal neu gemacht werden, aus dem Rathaus hört man Heulen und Zähneklappern, man bewegt sich nun wirklich auf die BERisierung der Arbeiten am Stadtstrand zu, und es gibt nun offiziell keinen neuen Eröffnungstermin mehr zu hören. - Erst muss die Pumpstation fertig sein, dann kann man die Abwasserleitungen anschließen, und dann erst kann der Strand mit Sand bespült werden, so sagt man uns, wobei ich das nicht ganz verstehe, denn dort, wo die Pumpstation gebaut werden soll, da befindet sich kein Teil des neuen Strandes. - Aber natürlich bin ich kein Techniker für Fäkalienpumpstationen in Meeresnähe, und noch weniger Strandbeauftragter, also die Knödel immer schön flach halten, wir haben alle keine Ahnung, und müssen die Fachleute in Ruhe arbeiten lassen. - Ich bin mir dennoch sicher, dass noch vor dem ersten Flieger in BER man in Santa Cruz den neuen Strand genießen kann. - Dennoch, Schilda ist überall.

Dann gab es gestern noch Verwirrung am Flughafen, die Maschine aus München wurde als umgeleitet angezeigt und kam dann zwanzig Minuten später. - Das Wetter konnte es nicht sein, Königswetter gestern, und heute erfahren wir, dass ein Hund ausgebüchst war, der gerade in die Maschine nach Frankfurt verladen werden sollte. - Das arme Tier irrte nun auf dem Vorfeld umher, und die Möglichkeit, dass der Hund auch auf die Landebahn läuft, die war den Verantwortlichen zu groß, so dass man kurzerhand drei anfliegende Maschinen Ehrenrunden drehen ließ, bis der Bello wieder in der Kiste war.





Dienstag 15.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Die Sozialisten flüchten in die Basisdemokratie
Der neue Mann heißt Pedro Sánchez Castejón

Und mit der Wahl des neuen Generalsekretärs der PSOE spanienweit, kehrt auch bei den sechs aus der Partei geworfenen Inselräten die Hoffnung zurück, wieder in die Partei zurückkommen zu können. - Warum, das erzähle ich Ihnen später, aber zunächst mal zu einem historischen Vorgang, die spanischen Sozialisten wagen Basisdemokratie und lassen alle Parteimitglieder darüber abstimmen, wer denn neuer Parteichef wird. - Allerdings ist Demokratie nur unter drei Kandidaten wählen zu können auch ein bisschen verwegen, aber immerhin. - Gewonnen hat der Pragmatiker, der Wirtschaftsspezialist, (Pedro Sánchez Castejón, noch kein deutscher Wikieintrag) ein smarter, gut aussehender einundvierzig Jahre alter Mann aus Madrid, Master in politischer Wirtschaft und politischer Führung, nach dem Wirtschaftsstudium an der la Universidad Complutense de Madrid. -Diese blendende Ausbildung mag so ein bisschen den Ausschlag gegeben haben, gegen einen Kandidaten der deutlichen Linken der Partei, José Antonio Pérez Tapias und Eduardo Madina, welcher einer, wie man das innerhalb einer linken Partei überhaupt beschreiben kann, der Mitte angehört. - Pedro Sánchez erhielt 49% der Stimmen, damit hatte man im Vorfeld auch gerechnet, und so fällt der historische Mut der Basisdemokratie wieder ein bisschen in sich zusammen, wenn man eben nur auserwähltes Volk überhaupt kandidieren lässt. - Aber immerhin, nach der Ohrfeige bei den Europawahlen, wo eine immer stärker werdenden linke IU (Izquierda Unida) wirklich linke Themen für sich eröffnet, aber noch schlimmer für die PSOE, eine Partei der wütenden Kastengegner, welche nur ein paar Cent für den Wahlkampf ausgegeben haben, den eingesessenen Parteien das Fürchten gelehrt hatte. - Dabei sprechen wir von "Podemos", die Partei des blitzgescheiten Pablo Iglesias, wo Basisdemokratie Pflicht ist und keine Kür, und da darf man schon annehmen, dass die PSOE diese demokratische Anwandlung auch durchgemacht hat, um eben nicht zu viele enttäuschte Wähler an "Podemos" zu verlieren. - Also hat "Podemos" schon ein Teil von dem erreicht, was man vorhat, nämlich der Stachel in einer bequemen Parteienlandschaft zu sein, und laut und unbequem dafür zu sorgen, dass Politik der Dienst an der Gemeinschaft wird, und nicht die Gemeinschaft nur dazu hergenommen wird, irgendwelche Kasten und Granden zu füttern und mit Privilegien zu überhäufen. - Die PSOE weiß genau, dass die wiedererstarkte IU und "Podemos" eher in ihrem Wählerumfeld Sympathisanten finden werden, und in dem riesengroßen Fels an enttäuschten Nichtwählern, die Partido Popular, welche eigentlich Gift und Galle gegen die smarten Jungs und Mädels von "Podemos spritzen", die haben gar nicht so viel zu fürchten. - Auch nicht die Coalición Canaria hier, für deren Klientel, also Regionalisten, Lobbyisten und Bürger mit Gutsherrenphantasien, sind Leute wie Pablo Iglesias Iluminados, (verächtlich für Erleuchtete) vor denen man ein Kreuz schlägt und die Finger übereinander, von denen werden die kaum Stimmen erhalten. - So fürchten alle Beobachter, welche das Herz auf der richtigen Seite haben, dass es bei den kommenden Wahlen im Mai 2015 zwar zu einer linken Mehrheit kommen kann, bestehend aus dann drei Fraktionen, der PSOE, der IU und der Partei "Podemos", die zwar eigentlich Ideologien ablehnt, aber von den Grundideen her zur linken Seite gezählt werden muss. - Es ist aber unwahrscheinlich, dass die PSOE sich mit "Podemos" und der IU einigen kann, und dann wäre erneut ein Pakt aus Partido Popular und der Coalición Canaria möglich, und das goutiert uns doch eigentlich am wenigsten. - Aber wir haben ja noch eine Weile Zeit uns zu orientieren, und unter Umständen auch neu aufzustellen. - Hier im Cabildo Insular hoffen die sechs aus der Partei geworfenen Räte nun, dass die neue Parteiführung einen anderen Weg beschreitet, als die alte, welche einfach die Forderungen der kanarischen PSC/PSOE gefolgt war, und die eben die rebellischen Sozialisten aus La Palma maßregeln wollten. - Es würde mich sehr freuen für die sechs Aufrechten, denn die haben ihre politische Zukunft riskiert, um eine weitere Beteiligung der Coalición Canaria an der Inselregierung zu verhindern, und dafür eben mit einem Rauswurf aus der Partei bezahlt. - Man sagt, Anselmo Pestana kenne Pedro Sánchez gut aus der Zeit, als Anselmo Senator für La Palma in Madrid war, das ist schon mal die halbe Miete, wie man sagt, und darüber hinaus wird Pedro Sánchez zitiert, es sind keine Parteimitglieder zu viel, es würden sogar welche fehlen. - Der Beifall bislang gilt also "Podemos", die haben der PSOE bereits so viel Beine gemacht, dass die plötzlich einen basisdemokratischen Anfall hatten, das kann ja gut so weitergehen.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar la piedra y esconder la mano
Den Stein schmeißen und die Hand verstecken - Wer seinem Gegenüber oder Nächsten Schaden zufügt, aber die Schuld nicht eingestehen will, sondern leugnet, der wirft den Stein und versteckt dabei die Hand.



Dienstag 15.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1015 hPa

Planlos in Tazacorte
Rechtssicherheit sieht anders aus

Nicht nur in Tazacorte gibt es große Fragezeichen, ob denn die lokalen Bebauungspläne tragfähig sind. - Aber es fällt eben auf, dass die einige der größten Bauskandale auf der Insel genau in der Westgemeinde stattgefunden haben, und immer noch stattfinden. - Da darf man an den Fall "Tarajales" erinnern, das Gelände, auf dem ein Apartmenthaus mit Luxuswohnungen steht, welches dort, laut oberstem spanischen Gerichtshof, nicht stehen dürfte. - Aber niemand wagt es die Abrissbirne zu bringen, denn wer den Abriss anordnet, der wäre die erste Instanz für eine sicherlich folgende Schadensersatzklage des Bauherren, und überhaupt, wer bezahlt denn den Abriss? - Dass dort dieses Gebäude steht, obwohl es dort nicht stehen dürfte, liegt an der Weigerung der Gemeinde, und der Raumordnungsbehörde in Tenerife, ein bereits bestehendes Urteil des Tribunal Superior de Justicia de Canrias nicht kennen zu wollen, welches den Baugrund dort als der Küstenschutzzone zugewiesen hat und damit nicht bebaubar ist. - Das ist bereits viele Jahre her, ob man es gewusst hat oder nicht, das können wir ruhig dahingestellt lassen, in den folgenden Jahren aber fielen viele weitere Urteile, bis eben hin zum endgültigen Spruch des obersten spanischen Gerichtshofes, welcher klar geurteilt hat, dieses Gelände ist nicht bebaubar. - Dass dort immer noch Wohnungen vermietet und verkauft werden, das steht auf einem anderen Blatt, aber da keiner erste Steine schmeißen will, wird das wohl so weitergehen. - Ich kann nicht abschätzen, ob es denn irgendwann mal zu einem Abriss kommen wird, vielleicht sollte man sich das gar nicht wünschen, denn der Steuerzahler wäre dann sicher wieder dran, Fehler von Politikern und Technikern mit der Geldbörse glatt zu bügeln. - Das Gleiche könnte aber wieder passieren, denn erneut weist der städtische Raumordnungsplan Gelände als bebaubar aus, welches die Gerichte als nicht bebaubar eingestuft haben. - Dieses Mal geht es um die Zone von "La Nao" und hier meldet sich über sein Radio "Radio Murión" der Baske César Gil zu Wort und klagt an, dass eben genau wieder das Gleiche mit dem Gelände passieren könnte. - Aus der Gemeinde heißt es wohl dazu, man haben das Gelände als bebaubar für Wohnungen ausgewiesen, weil der Inselplan das so vorsehe, allerdings müsste ja der Inselplan auch durch den Richterspruch korrigiert werden. - Der Investor, welchen man über Jahre hin mit falschen Zusagen immer wieder vertröstet hat, und heute ohne machbare Pläne dasteht, aber mit einem riesen Hals und noch höheren Schadensersatzklagen gegen die Gemeinde geht sogar noch weiter und meint, das mache man nur, um eben alte Geschäfte nicht auffliegen zu lassen. - Er nennt auch Ross und Reiter, man habe ein Gelände dort für mehrere Millionen Euro verkauft, unter Vermittlung höchst bekannter Persönlichkeiten im Ort, und mit dem Versprechen eben, das Gelände sei touristisch nutzbar, wohl wissend, dass es bereits einen Richterspruch gab, welcher gegenteiliger Meinung ist. - In Wirklichkeit sei das Gelände aber nur eine halbe Million Euro wert, und so würde man es heute nicht wagen, im lokalen Flächennutzungsplan das zuzugeben, und man verstecke sich hinter dem Inselplan, welcher auch noch nicht korrigiert ist, aber das Gelände auch nur als bebaubar mit Wohnungen ausweise und nicht touristisch nutzbar. - Wir können die Einzelheiten nicht nachprüfen, es gibt sowieso nur ganz wenige Menschen, welche da noch wirklich durchblicken. - Und die sind allesamt in den Fall involviert, aber mit César Gil hat sich die Gemeinde, unter den früheren Räten der Unión Bagañete, einen Feind herangezogen, den man nicht so schnell wieder los werden wird und der sich eben durch sein Engagement mit dem Radio Murión auch ein viel gehörtes Sprachrohr verschafft hat, und nicht zögert, da kräftige Anklagen vorzubringen. - Mehrfach hat man so auch bereits versucht, das Radio zum Schweigen zu bringen. - Es sei illegal, aber seitens des Radios behauptet man, es gäbe einen Kollaborationsvertrag mit einem anderen Kanal, über dessen Frequenzen man senden würde, und so könne die Behauptung der Illegalität nicht zutreffen. - Auch das können wir nicht belegen, aber dass ein lokaler Flächennutzungsplan alleine noch keine Rechtssicherheit bringt, das ist wohl eine Tatsache, es gibt immer noch übergeordnete Pläne, wie den Inselplan, oder die Sondernutzungspläne und dann eben auch noch gerichtliche Entscheidungen, welche jeweils in die Pläne eingearbeitet werden müssen. - Es bleibt spannend in Tazacorte, und ob wir jemals erfahren, wie da jedes Geschäft und jede Entscheidung abgelaufen sind, und ob es wirklich zu Abrissen und großen Schadensersatzzahlungen kommen wird, ich wage das zu bezweifeln.



Rathaus von Tazacorte





Montag 14.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24, Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Kurzgeschichten
Quelle, Saharauikinder, Sommeruni

Während wir so anstrengend auf dem Sofa Weltmeister wurden, sind noch ein paar andere Dinge passiert, unter anderen diese auf La Palma: Die Bemühungen seitens der Inselregierung in Sachen Thermalbad weiter zu kommen, nehmen Fahrt auf. - Dabei ist der Streit mit der Gemeinde Fuencaliente nicht das größte Hindernis, eine medizinische Badeanstalt dort zu errichten, sondern der Umstand, dass man sich dort in einem Landschaftsschutzgebiet befindet, und noch dazu in der Küstenzone, so dass man dort eigentlich gar nichts bauen darf. - Aber es geht schon, es gibt den Artikel 47, welcher Ausnahmereglungen vorsieht, aber die können nicht hier auf der Insel auf dem kleinen Dienstweg geregelt werden, das muss die Raumordnungsbehörde auf Tenerife entscheiden. - Dazu hat man nun den Direktor der Behörde "Ordenación del Territorio del Gobierno de Canarias" eingeladen, und ihm vor Ort gezeigt, was denn Sache ist. - Der gute Mann hat sich das alles angeguckt und weiß nun Bescheid, was wir hier eigentlich machen wollen, und wird sich nun überlegen, wie man denn diesen Artikel 47 hier einbauen kann, und was dafür alles für Auflagen eingehalten werden müssen. - Von diesen Auflagen hängt dann sicher auch ab, ob man private Investoren dafür begeistern kann, hier ein Thermalbad zu errichten oder zu betreiben. - Nach neun verlorenen Jahren des Abwartens, und den vielen abertausend Litern kostbaren Heilwassers, welche ungenutzt in den Atlantik geflossen sind, nimmt die neue Inselregierung Fahrt auf, um diese natürliche Ressource doch irgendwann nutzen zu können.

Alle Jahre wieder verbringen Flüchtlingskinder aus der Westsahara bei uns einen Sommerurlaub. - Das hat Tradition, kommt auch daher, dass eben Spanien bis zum "Grünen Marsch" der Marokkaner dort in der Westsahara, na sagen wir mal, engagiert war, und man auch heute noch Solidarität mit den Einwohnern der Westsahara spürt. - Ein bisschen komisch ist das schon, damals war man noch befeindet mit der "Polisario" und als dann die Marokkaner kamen, da kungelte man mit denen rum. - Die Weltgeschichte wird eben nicht objektiv und gradlinig betrieben und geschrieben, sondern sehr subjektiv. - Das interessiert die Kinder aus dem immer noch besetzten Land(strich) wenig, die freuen sich ungemein ein paar Wochen hier auf der Insel zu verbringen, in scheinbarem Reichtum und echter Geborgenheit. - Die werden auch immer gesundheitsmäßig durchgecheckt, aufgepäppelt und man macht mit denen Rundfahren, Picknicks und sonstige Aktivitäten. - Untergebracht sind die, in diesem Jahr 21 Kinder, bei Gastfamilien, die sich dafür extra bewerben und ausgesucht sind. - Das macht man nicht nur auf La Palma, sondern auch auf den anderen Inseln, schön für die Kinder, und ein bisschen auch für´s geschichtliche Gewissen.

Die Universitäten haben im Sommer Pause. - Aber nicht die "Universidad de Verano", sonst macht ja der Namen Sommeruniversität keinen Sinn. - Jedes Jahr veranstaltet man unter der Schirmherrschaft der Universität La Laguna auf Tenerife viele Kurse hier auf La Palma, die meist der Erwachsenenbildung dienen. - Diese Kurse sind nach erfolgreichem Abschluss durchaus in der Lage, die Berufschancen der Teilnehmer zu verbessern, die Lehrqualität dieser Sommeruniversität hat einen sehr guten Ruf. - In diesem Jahr werden fünf Kurse angeboten und die stehen allen Bürgern, egal mit welcher Vorbildung, und egal welchen Alters zur Verfügung. Die Kurse sind: Erste Hilfe psychologischer Art für Notsituationen, Zeitgenössische Kunst Anfang des 21. Jahrhunderts, Nutzung von geologischen und hydraulischen Ressourcen der Insel La Palma, Kreatives Schreiben und digitale Veröffentlichung, und einen Kurs über Tablet-Computer und 3D-Drucker.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar la casa por la ventana
Das Haus aus dem Fenster werfen - Wenn man sich mal richtig etwas leistet, vielleicht auch über die eigenen Verhältnisse, weil man "sich sonst nichts gönnt", dann sagt man hier, dass man das Haus aus dem Fenster wirft. - Es steht aber auch für unnötige Ausgaben finanzieller Natur. - Dieser Spruch entstand mit der Lotterie hier in Spanien im 17. Jahrhundert. - Wenn jemand gewann, dann schmiss er alle alten Sachen die nach Armut rochen aus dem Fenster und kaufte sich neue Klamotten.



Ich habe das gerne gesehen, wird mir auch irgendwie in Erinnerung bleiben...





Montag 14.07.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1016 hPa

Super Mario
Den Alltag aus dem Kreuz drücken

Hat ja dann doch noch geklappt, trotz eines fehlenden Khediras und eines, Fußball eigenwillig interpretierenden Schiedsrichters. - Wir sind heute mindestens eine Stunde zu spät dran, und es lauert jede Menge Alltag, und so richtig gewappnet sind wir noch nicht. - Gestern Abend hat doch in der Verlängerung tatsächlich das Telefon geklingelt, wir sind natürlich nicht rangegangen, aber manchmal möchte ich wissen, wer so etwas macht. - Die Glückwünsche kamen und kommen schleppend an, so ganz kann es Spanien noch nicht verwinden, dass nun andere Mannschaften, und nicht nur Deutschland, den Fußball zwar nicht neu erfunden, aber eben weiterentwickelt haben. - Oder war es einfach nur Glück, sicher dann das des Tüchtigen, aber der vierte Stern ist glaube ich verdient, und ich muss jetzt los, sonst holt mich der Alltag nicht nur ein, sondern überholt mich sogar, obwohl wir Weltmeister sind. - Ich habe da irgendwo mal gelesen, es hätte jemand vorgeschlagen, diesen Montag nach dem Endspiel zum Feiertag zu machen, ganz egal welche politische Couleur, du hast meine Stimme!!!



Sonntag 13.07.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Der Himmel sieht so argentinisch aus
Aber dem Toni können wir schon gratulieren

Dem Toni Martin, denn der hat gerade eine Etappe der Tour de France gewonnen, der fünfte deutsche Tageserfolg bei dieser Rundfahrt, und ob man das als gutes Omen nehmen kann, wo doch der Himmel heute so hellblau-weiß daherkommt, das werden wir in ein paar Stunden wissen. - Es müssten dringend noch mehr Wolken kommen, dann wäre der Himmel weiß-blau, und damit wieder in bayrischer Hand… - In den sozialen Netzwerken streitet man sich, ob man denn für Argentinien sein muss, weil das auch ein spanisch-angehauchtes Land ist, oder für Deutschland, weil es ein europäisches Land ist. - Hätte ich nicht gedacht, dass man hier so argumentiert, die Brasilianer sind sich da deutlich einiger, die werden heute den Deutschen ein Heimspiel bereiten, wenn sie denn überhaupt noch Lust haben beim Fußball zu brüllen. - Ich habe mich entschlossen, zu Hause das Spiel zu gucken, alleine schon aus Rücksicht auf andere Besucher der einschlägigen Kneipen, und dabei frage ich mich immer wieder, wie konnte das passieren, dass ich so spät plötzlich fußballbegeistert werde und so deutschlastig noch dazu. - Bin doch sonst kein Patriot, oder Schlimmeres, aber bei Erdbeeren, Spargel und Fußball, da achte ich auf die Farben… Hat mich früher nicht interessiert, vielleicht mal geguckt, mit Freunden, aber mir ist diese Fahnenschwingerei, welche Farbe auch immer, furchtbar auf den Keks gegangen. - Ich glaube immer noch, meine Frauen haben mich dazu angestachelt, wobei die eine sich inzwischen von Fußball komplett losgesagt hat, die andere Tochter deutlich für Deutschland ist, aber auch ein bisschen für Robben und Sneijder, und Gott sei Dank lautet das Endspiel dann doch nicht Niederlande - Deutschland. - Ich bin aber den Frauen inzwischen sogar schon ein bisschen zu engagiert, und dann vor allem zu laut, und eben auch sehr subjektiv, aber ich denke, beim Fußball darf man das sein, zumindest wenn man nicht der Schiedsrichter ist. - Auf La Palma ist nichts weiter passiert, die Presse bringt im Moment fast nur vorgefertigte Pressemeldungen, die meist so informativ sind, wie die Papierchen aus den Glückskeksen, und hier im Aridanetal bereitet man sich so langsam auf die "Fiesta del Agua" in Puerto Naos vor, welches am kommenden Wochenende stattfindet. - Dieses Fest, was sich nicht nur dem Namen nach sehr nass anfühlt, ist in den letzten Jahren deutlich aufgewertet worden, und im vergangenen Jahr war sogar der Radiosender 40Prinicpales hier und hat die Fiesta auf der Promenade so richtig in Schwung gebracht. - Natürlich vor allem Jugendliche, die sich tanzend mit Wasser bespritzen und den Eltern ist das insofern ein Graus, da man auf der Fiesta eben in der prallen Sonne bereits tagsüber dem Alkohol zuspricht. - Dabei zittert man nicht nur, dass die eigene Brut auch zu viel trinken könnte, sondern eben einfach auch darum, dass betrunkene Köpfe meist ziemlich viel Blödsinn anstellen. - So war das Polizeiaufgebot im vergangenen Jahr auch riesengroß, und ein bisschen hält man sich noch damit zurück, was denn in diesem Jahr die Eckpunkte der Fiesta sein sollen. - Das hat auch wieder was mit der Politik zu tun, im letzten Jahr war noch ein Bündnis aus Partido Popular und den Sozialisten dabei die Fiesta zu gestalten, und wurden deftig von der Coalición Canaria kritisiert, dass man diese Fiesta, die eigentlich ein Stadtteilfiesta ist, und nichts mehr, zu solch einem großen Event heraufgestuft hätte, mit entsprechendem finanziellen Aufwand natürlich. - Aber es war eben ein riesiger Erfolg, der Radiosender brachte Puerto Naos in die Wohnzimmer ganz Spaniens, und nun ist ja die Coalición Canaria wieder am Drücker, und die druckst so ein bisschen herum, und man ärgert sich nun darüber, dass man im vergangenen Jahr noch so viel Quatsch über die Fiesta erzählt hat. - Jetzt noch einen beruhigenden Spaziergang, dann kommt Fußball, und morgen ist wieder Alltag.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar de la manta
Die Decke (weg)ziehen - Wenn man die Decke wegzieht, dann können Dinge zum Vorschein kommen, die vielleicht besser unter der Decke geblieben wären.



Aus dem Archiv, so prgamatisch war das noch im Jahr 2008...





Sonntag 13.07.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Warum gehen die alle weg?

Eigentlich hatten wir uns auf ein schönes Fußballspiel gefreut, dazu eine Pizza, und ein paar kalte Bier, dem machte "Air-Robben" gleich wieder einen Strich durch die Rechnung, und wie heißt es beim Spiegel-Online so schön, schlechter waren nur noch die Schiedsrichter. - Wir können nur hoffen, dass das heute Abend besser wird, in jeder Hinsicht, aber darauf darf man wohl bauen. - Fußball interessiert hier niemanden mehr, das verdrängt man irgendwie, wahrscheinlich würden wir das auch nicht anders machen, wenn man schon so früh raus gewesen wäre. - Es wird auch nicht in der Presse diskutiert, wie das nun weitergehen könnte, keiner fordert einen Neustart, nicht einmal der Trainer wird robust in Frage gestellt. - Schwamm drüber, weiter geht´s, war nur ein kleiner Betriebsunfall und mit den gleichen Leuten will man dann in zwei Jahren wieder die Europameisterschaft spielen? - Wie gut, dass ich nichts von Fußball verstehe, aber als Zuschauer vor einem Riesenbildschirm sieht man halt so viel mehr, als der Schiedsrichter, und das finde ich einfach quatsch. - Das Wetter bleibt in den bewohnten Zonen der Insel freundlich, aber mit frischem Wind unterlegt, die Wettermaschine Azorenhoch funktioniert weiterhin, aber dabei muss man auch die Warnung loslassen, dass der kühlende Wind einem vorgaukelt, man könnte weiter ohne Sonnencreme oder Hut durch die Mittagssonne laufen. - Die ultraviolette Strahlung ist aber dermaßen hoch, dass man das tunlichst seinlassen sollte, sei es nun am Strand, oder noch schlimmer oben auf den Bergen, wo man sich mittags in wenigen Minuten ohne Hut oder Hemd die Haut verbrennt. - Also bitte, auch wenn es so lächerlich aussieht wie bei mir, mittags geht man ohne Hut höchstens zum Pinkeln, aber nicht weiter. - Im Moment kommt einem die Insel wieder ein bisschen jünger vor, nicht das Altersheim mit ein paar Pflegern wie sonst, denn jetzt im Sommer sind die ganzen Studenten auf der Insel, und auch die Pendler, die sonst wo in Europa oder Amerika ein neues Auskommen suchen. Jetzt im Sommer trifft man sich auf der wohl geliebten Heimatinsel, die einem aber leider weder Karriere noch Zukunft verheißen kann. - Da hinein sticht auch ein kleines Interview mit einer der vier besten Schülerinnen des Abturjahres, die nun ab September auf Tenerife Medizin studieren wird, sie würde gerne auf der Insel bleiben, aber es geht ja nicht. - Und es wird wohl nicht nur die Zeit der Ausbildung sein, also diese Jahre des Studiums, kaum jemand von denen kehrt auf die Insel zurück, oder eben nur Weihnachten und im Sommer, um sich das Ganze noch mal anzusehen. - Sicher wäre da eine Universität, oder wenigstens ein paar Fakultäten schon eine hilfreiche Sache, aber manchmal fürchte ich, fehlt uns bereits der Mut, solche Dinge für die Insel überhaupt zu fordern. - Da waren wir aber vor ein paar Jahren schon mal dran, näher als man glauben wollte, aber das hat sich irgendwie erneut verflüchtigt und so setzt man weiter auf Tourismus und Landwirtschaft, ist in beiden Sektoren aber gefangen, immer von Überangeboten, sei es nun die globalisierte Bananen aus Südamerika oder Afrika, oder eben die stete Weigerung der Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, uns endlich als vollwertiges Reiseziel anzuerkennen. - Dann gibt es noch Träume von einem Hochtechnologiepark, wäre sicherlich eine brillante Geschichte, allerdings traue ich diesen seichten Versprechungen nicht, weil uns einfach die Argumente fehlen, warum man das gerade bei uns machen sollte. - Gegenfrage, warum eigentlich nicht, nur hat das mit den Ananasfarmen in Alaska wohl auch nicht funktioniert. - Das ist alles nur ein Phase, wir suchen uns gerade, und hinter den vielen Windmühlen und auch Spiegeln, gegen die wir täglich anrennen, da liegen dann auch die vielen Lösungen und Versprechen, und so lange das kein Politiker in die Hand bekommt, oder wir endlich mal schneller sind, dann sollte uns das doch prächtig gelingen. - Das Zeug dazu haben wir allemal, es ist nur noch ein bisschen Sand im Getriebe, aber der rieselt gerade raus, und dann legen wir gewaltig los.



Mittags Mütze auf und erst spät an den Strand





Samstag 12.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Zwerge suchen Sponsoren
Die Zwerge sind uns lieb und teuer

Im kommenden Sommer finden auf dieser Insel die beiden größten religiösen Inselfeste statt, sowohl die Niederkunft der Virgen de las Nieves, die nach Santa Cruz de La Palma getragen wird, wie auch die "Bajada de la Virgen del Pino", die nach El Paso kommt. - Damit auch jeder alles mitmachen kann, kommt zunächst die hauptstädtische Dame in den Ort, und danach die aus El Paso. - Allerdings nehmen, sowohl in der Hauptstadt, als auch in El Paso den größten Anteil der wochenlangen Fiestas inzwischen Rahmenprogramme ein, wenn dort auch der Schwerpunkt in der Hauptstadt liegt, denn in El Paso ist der große Tag nach wie vor die Wallfahrt der Jungfrauenstatue (Romería) in den Ort. - In der Hauptstadt verhält sich das ein bisschen anders, dort wird zwar auch die Jungfrau mit großer Begleitung in den Ort getragen, Tage zuvor bereits deren Thron, aber die ganz großen Nummern, welche diese Fiesta auch weit über die Grenzen der Kanarischen Inseln bekannt gemacht haben, sind die nicht religiösen Rahmenveranstaltungen, die längst Eigendynamik entwickelt haben und den "Rahmen" längst sprengen. - So spricht man heute deutlich mehr über den Zwergentanz als über die Niederkunft der Jungfrau, Rahmenprogramm schlägt hier deutlich die ursprüngliche religiöse Bedeutung, aber das ist auf vielen Fiestas inzwischen so. - Der Zwergentanz und die vielen anderen Veranstaltungen sind sehr teuer, das schluckt sonst immer die Gemeinde Santa Cruz, und man verschuldet sich alle fünf Jahre heftig, häufiger könnte man solch ein Fiesta wohl auch gar nicht wuppen. - Da kommt uns die Tradition sehr zu Hilfe, dass diese Niederkunft nur alle fünf Jahre stattfindet. - Die in El Paso alle drei Jahre, aber wir geben auch nicht gar so viel Geld aus, besonders nicht wenn die rote Loly am Drücker ist, aber das kann sich bis zur wirklichen Veranstaltung ja noch ändern. - Für beide Veranstaltungen gilt, im Mai werden neue Gemeinderäte gewählt, und dann kann es gut sein, dass die jetzigen Planer gar nicht mehr das Personal sind, welches dann das Fest wirklich leiten muss. - Eigentlich wollte man so einen außerpolitischen Direktor für die Fiesta habe, also einer der nach den Gemeinderatswahlen nicht gehen muss, aber das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn wir haben neue Gemeindefinanzierungsgesetze erhalten. - Die Gemeinden dürfen solch zusätzliches Personal gar nicht mehr einstellen, sondern müssen das einer Firma überlassen, die entweder dafür beauftragt wird, oder extra für den Zweck gegründet. - Diese Firma wiederum wird dann den, vom Gemeinderat gewünschten Direktor einsetzen und bezahlen, das Geld berechnet man dann der Gemeinde. - Ja, wir haben echte Spargenies dort in Madrid sitzen, die haben ja sogar geschafft, ein Spargesetz in den Gemeinden zu schaffen, welches zwar die Anzahl der vollbeschäftigten Gemeinderäte begrenzt, allerdings nicht wie viel die Halbtagsbeschäftigten verdienen dürfen. - Die bekommen dann genau so viel wie die auf dem Vertrag als in Vollzeit beschäftigt. - Nein, uns kommt das nicht spanisch vor, sondern einfach nur bescheuert. - In Santa Cruz wird man aber noch eine weitere Firma beauftragen, nämlich eine, welche Sponsoren von außerhalb suchen und finden soll, wobei der Begriff außerhalb in der Presseerklärung nicht weiter definiert ist. - Wer könnte denn nun Interesse haben, die Zwerge bei der Polka finanziell zu unterstützen, und wo kämen dann die Werbebanner hin, und kommen dann Rallyestreifen an die Sänfte der Jungfrau, wo dann der Sponsor genannt wird? - Sicher wäre das eine feine Geschichte, wenn man uns von außerhalb auch noch die Fiestas bezahlt, private Sponsoren sind uns, spätestens seit dem die Partido Popular wieder im Cabildo Insular sitzt, deutlich willkommen. - Aber das kennt man auch schon von anderen, kleineren Fiestas, dass man da plötzlich die Präsentation der Show unterbricht, weil man zunächst die Namen der vielen Sponsoren nennen muss. - Am Lustigsten finde ich das immer bei der Wahl zur Königin des Karneval, da spenden viele lokale Firmen, um den Mädchen diese sündhaft teuren und LKW-großen Kleider zu bezahlen, mit denen sie dann auf Rollen über das Szenario laufen. - Dort gab es mal den Sponsor, "Caca de Vaca" ein Klamottenlanden und dann musste der Conférencier ausrufen: Und hier kommt Ana Fulanita mit der Kreation süße Nachtbrise am südlichen Sternenhimmel, gesponsert von Kuhscheiße. - Genau das heißt "Caca de Vaca" und man sollte vorsichtig sein, welche Streifen man einer Jungfrau an den Thron klebt.

Fulanito de tal dice hoy: Tirar de la lengua
An der Zunge ziehen - Wenn man jemandem ein Geheimnis entlocken will, oder auch zu einem Geständnis, dann zieht man ihm an der Zunge. - Interessant, auf Deutsch sagt man auch, aus der Nase ziehen.





Samstag 12.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa

Elefantenrunde am eckigen Tisch
Hoteliers wollen an das Wasser der Heiligen Quelle

Allen voran steht der CIT-Tedote, der sehr rührige Verband von Gewerbetreibenden aus dem Tourismussektor der Insel, und von denen kommt eben die Idee, das bislang ungenutzte Thermalwasser aus der Quelle an die auf der Insel vorhandenen Spas zu verteilen. - Dieser Vorschlag geistert nun seit einem halben Jahr über die Insel, und wird nicht von allen unterstützt, besonders die Gemeinde Fuencaliente, sowie das Wasseramt der Insel sind dagegen, sondern die setzen auf zukünftige Nutzung der Thermalquelle in einer noch zu entstehenden Badeanstalt, die dort vor Ort das Wasser der "Fuente Santa" dann anbieten soll. - Der Bürgermeister von Fuencaliente verteidigt sogar leidenschaftlich das Wasser "seiner" Quelle und meint, kein einziger Tropfen dürfe aus der Gemeinde herausgeholt werden, und sieht das als alleinige Ressource der Gemeinde an, und der Rest der Insel hätte daran nicht mitzuverdienen. - Diese Sicht ist auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite aber gefährlich kleinkariert, und lässt sich nicht wirklich halten, denn ohne die Zustimmung übergeordneter Behörden kann dort weder gebaut, noch das Wasser irgendwie genutzt werden. - Natürlich ist diese Quelle eine Ressource der gesamten Insel, wir müssen diese egomanischen Lokalismen endlich überwinden, die dürfen an den Bars meinetwegen noch für lustige Stimmung sorgen, aber wenn sich wegen solcher Geschichten echte Attraktionen nicht nutzen lassen, dann geht das deutlich zu weit. - Seitens der Inselregierung war man zunächst auch interessiert an der Idee, man könnte das Wasser der Quelle doch jetzt bereits nutzen, und müsste nicht warten, bis man endlich einen Ideenwettbewerb durchgeführt hat, dann Möglichkeiten sucht, das bürokratisch machbar zu gestalten und dann auch noch einen Investor, oder öffentliche Töpfe finden, die das dann auch finanzieren lassen. - Das alles wird wieder enorm lange dauern und neun kostbare Jahre hat man bereits verloren, allerdings ist die Inselregierung wieder ein bisschen abgerückt von der Idee das Wasser jetzt bereits zu verteilen, man fürchtet dort bürokratische Konsequenzen, welche später zu negativen Folgen führen könnten. - Aber immerhin, die Inselregierung scheint für alle Ideen offen, und um Eindruck zu schinden, hat nun der CIT-Tedote drei Mediziner auf die Insel geholt, deren Fachgebiete mit Wasserheilkunde zu tun haben. - Unisono erklären die, wie wichtig in der Medizin dieses Thermalwasser ist, und welche Möglichkeiten daraus entstehen würden, und auch dass es ohne weitere möglich wäre, dieses Wasser nicht nur vor Ort zu nutzen, sondern in den bereits vorhandenen Anlagen an Patienten, Rekonvaleszenten, oder auch einfach nur zur gesundheitlichen Vorbeuge zu verabreichen. - Dabei schein wichtig, was der Direktor des CIT-Tedote sagt, man wolle dieses Wasser jetzt nutzen, bis man ein wirkliches Thermalbad an Ort und Stelle errichtet hat. - Das klingt vernünftig, denn bis wirklich mal dort ein, wie auch immer finanziertes und betriebenes Heilbad seine Dienste anbietet, fließt noch enorm viel Thermalwasser komplett ungenützt ins Meer, und dieses Wasser könnte man doch jetzt auch schon gebrauchen. - Das hätte man seit neuen Jahren machen können, seit dem die "Fuente Santa" wiederentdeckt worden war, nachdem die in den alten Aufzeichnungen sehr berühmte Heilquelle von den Lavamassen des San Antonio-Ausbruchs im Jahr 1677 verschüttet worden war. - Mir erscheint es vernünftig, dass man das Wasser jetzt bereits nutzt, aber es stehen noch viele Fragen offen. - Da wäre zunächst, wer organisiert das, wer bezahlt an wen wie viel? - Wie transportiert man warmes Thermalwasser, ohne dass es abkühlt und wie reinigt man dieses Wasser dann in den Spas der Hotels, oder wird das nach einer Anwendung dann zum Gießen der Palmen hergenommen. - Mal sehen, ob die drei Mediziner nun die Leute aus dem Cabildo Insular beeindrucken konnten, oder ob nun der Bürgermeister von Fuencaliente im Gegenzug auch Spezialisten ankarrt, die dann wiederum aussagen werden, dass dieses Wasser dort nicht entfernt werden darf. - Wir werden noch sehr viel Freude in Zukunft an der Heiligen Quelle haben, manchen werden damit ihre Arthrose lindern und alle Schreiberlinge werden noch viel Stoff bekommen, über diesen Heiligen Zankapfel mit den kurativen Wirkungen zu berichten. - Man kann die Heilige Quelle übrigens in den kommenden Monaten besuchen. - Dazu druckt man sich HIER die Formulare aus und fährt dann damit ins "Consejo Insular de Aguas de La Palma" welches sich im ersten Stock des alten Parador Nacional in der Hauptstadt befindet. Avenida Marítima, hinter der Avenida del Punte Richtung Nord. - Es sind noch reichlich Plätze frei.



Freitag 11.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Streiten vorab
Das wird jetzt das ganze Jahr so gehen

Man hört immer wieder, "never change a running system", auf der anderen Seite bringen ja nur Veränderungen überhaupt die Möglichkeit zur Evolution, so sind die Dinge wohl komplexer, als vordergründig verständliche Phrasen. - Aber wir sind ländlicher Natur, und so neigen wir nicht wirklich dazu, Dinge grundlegend ändern zu wollen, das Altvertraute ist uns allemal lieber als Neuigkeiten, besonders eben wenn es sich auch finanziell gelohnt hat. - Der politische Streit um die Transvulcania 2014 läuft noch deftig, da fängt man auch schon an, sich über die kommende Ausgabe im Jahr 2015 zu kabbeln, und ich fürchte mal, das wird uns das gesamte Jahr über begleiten. - Los Llanos fordert nun von der Inselregierung, man wolle die Übergabe der Startnummern wieder zurück in den Ort haben, genau so wie die "Féria del Corredor", eine Art Messe mit Verkaufsständen, vorwiegend mit Artikeln der sportlichen Branchen. - Die Übergabe der Startnummern und diese Messe hatten ja zum Streit geführt, denn die neue Inselregierung hat diese beiden Rahmenveranstaltungen in diesem Jahr nach Los Cancajos verlegt, nachdem die sonst in Los Llanos stattgefunden haben. - Als Erklärung für diesen Wechsel gab man an, das Hotel Sol in Puerto Naos sei zu der Zeit geschlossen, die allermeisten Läufer also in Los Cancajos und im Süden der Insel untergebracht, und man wolle den tausenden von Läufern nicht unbedingt zumuten, auf die andere Seite der Insel zu fahren, um die Startnummer abzuholen. - Als zweites Argument kommt auch, dass dieses Sportereignis kein Eigentum der Gemeinde Los Llanos sei, und so die ganze Insel daran teilhaben, und eben auch verdienen solle, denn bei der "Féria de Corredores" sprechen wir von einer Veranstaltung, welche den Händlern der Gemeinde richtig Geld in die Taschen spült. - Das Argument Hotel zu, das gelte nun nicht mehr, obwohl wir ja noch gar nicht wissen, ob die vielleicht wieder die ganze schlechte Zeit im kommenden Frühjahr schließen, wir hoffen aber mal, dass das nicht so sein wird, denn es tut keinem gut, wenn man da ein, auch nur für ein paar Wochen geschlossenes Hotel herumstehen hat. - Es geht also ums Geld, und in der Tat fragen sich die anderen Gemeinden, warum bekommt Los Llanos die ganzen fetten Brocken zugeschoben, denn in der Aridanemetropole liegt ja auch das Ziel der Transvulcania, und die meisten Rahmenveranstaltungen finden ohnehin dort statt. - Allerdings bringt solche eine "Messe" auch nicht richtig was, wenn es zu wenig Publikum und Läden drum herum gibt, und dort in Los Cancajos brachte man die Stände in einem Zelt unter, und es muss furchtbar heiß gewesen sein in diesem Zelt und daher die Abverkäufe deutlich unter denen lagen, die man in Los Llanos erwirtschaftet hatte. - Also kann man sicher nicht hingehen und sagen, wir müssen gerecht zu allen Gemeinden sein, und so findet die Übergabe der Startnummern und die "Féria del Corredor" jedes Jahr in einer anderen Gemeinde statt, denn in Garafía würde man sich verlieren und kaum ein Aussteller würde sich dafür interessieren, dann dort einen Verkaufsstand aufzustellen. - Aber immer Los Llanos, und die anderen bekommen nichts ab? - Das wird nicht leicht dort eine gerechte, aber auch sinnvolle Lösung zu finden, denn machen wir uns nichts vor, die Transvulcania hilft der Insel das Bild nach außen zu transportieren, ist aber auch ein riesiges Geschäft, zumindest wenn man eben eines daraus machen lässt. - Vielleicht sollte man sich abtauschen, ein Jahr Santa Cruz, wäre auch groß genug, und dann wieder Los Llanos, und ich wage auch nur ganz leise zu erwähnen, dass die Verteilung der Startnummern der ersten Transvulcania im Jahr 2009 in El Paso abgehalten wurde, wir aber irgendwie nicht mehr darauf bestehen, das wieder zu machen. - Mal sehen, wie die das aus dem Cabildo Insular machen, und das wird in sofern auch wirklich spannend, denn im kommenden Mai, ein paar Tage nach der Transvulcania 2015 sind Kommunalwahlen, und daran denken die jetzt bereits in den dunklen Albträumen ihrer viel zu langen Nächte.

Fulanito de tal dice hoy: ¡Tierra trágame!
Erde, verschluck mich! - Wenn man sich so richtig für etwas schämt und dabei auch noch in der Öffentlichkeit steht, dann wünscht man sich mit diesem Ausdruck einfach von der Erde verschluckt zu werden,
















Diese Bilder stammen von dem La Palma para ti Team. Vielen Dank!





Freitag 11.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1016 hPa

Nicht einmal dreißig Grad
Atlantiksommer

Uns soll das Recht sein. - Es ist ja auch die Garantie, dass man überhaupt auf der Höhe der Sahara ein grünes Paradies vorfinden kann. - Das Azorenhoch ist der wunderbare Antrieb des Wetters auf dem ganzen Nordatlantik, und fächelt uns eben immer frische Luft aus dem Norden heran, und kühlt uns auf brauchbare Temperaturen herab. - Noch nicht einmal haben wir in diesem Sommer die dreißig Grad erreicht, auch wenn das andere Thermometer, über Asphalt, oder in der prallen Sonne anders gemeldet haben, dieser Sommer ist wunderbar mild bislang, und die kommenden Wochen wird sich wohl auch nicht viel daran ändern. - Das ist gut für uns, der vergangene Winter hat deutliche Wasserschuld hinterlassen, nur der Dezember war im Soll, das gesamte Frühjahr über fehlten mindestens 400 Millimeter, also kommt uns dieser wohltemperierte Sommer bislang ganz recht. - Auf der Ostseite regnet es sogar immer mal wieder, das hilft auch dem Wasserhaushalt der Insel, die Passatwolken werden einen Großteil ihrer Feuchtigkeit los und oft kondensieren die Wolken an der dichten Vegetation auf der Ostseite. - Da kann man dann auch ein interessantes Phänomen beobachten, welches ein bisschen an den Sinnen rüttelt. - Wenn es anderswo regnet, dann stellt man sich unter einen dicht belaubten Baum und bleibt trocken. - Bei uns ist das anders, bei uns regnet es unter den Bäumen, und rechts und links davon nicht. - Natürlich nicht unter jedem Baum, wir brauchen schon die Passatwolken dazu, sonst funktioniert das nicht, aber hinter der manchmal als Geheimnis gehandeltem Wasservielfalt auf der Insel steckt eben der Passat, mit seiner fast andauernden Berieselung der Insel in den Höhenlagen des Ostens und Nordens. - Die Westseite und auch der Süden sind mehr auf Regen angewiesen, aber durch die hervorragenden Bewässerungssysteme auf der Insel ist kaum noch ein Unterschied festzustellen. - Man muss aber eben neben die Plantagen blicken, dort wo Unkraut wächst und kein Bewässerungssystem die Erde befeuchtet, dort kann man dann wohl die Trockenheit erblicken und die wenige Pflanzen, welche sehr gut ohne viel Wasser auskommen können.- Auf den anderen Inseln ist das meist noch deutlicher sichtbar als bei uns, nur ganz selten kommt es in manchen Sommern dazu, dass man die Landschaft unter der Trockenheit fast stöhnen hört, so wie das im Süden Tenerifes und Gran Canarias jeden Sommer ist. - La Palma liegt so weit draußen im Atlantik, dass wir die ersten sind, welche den Passat erwischen und die letzten, wenn Bruder Afrika mit heißen Winde nach den Kanaren greift und unsere abrupte Orographie sorgt auch noch dafür, dass wir den Passat nicht einfach ziehen lassen, sondern ihn melken, bis er jeden Tropfen Wasser bei uns gelassen hat. - Sicher, wir haben das nicht so gewusst, und auch nicht geplant, aber wenn man sich die Wettergeschichten dort im Atlantik mal ganz genau anschaut, und wir in der Lage wären Inseln zu bauen, dann würde man die genau dort hinstellen, wo wir jetzt sind. - Darum nennt man die Kanaren auch "Islas Afortunadas", die glücklichen Inseln.



Es gibt nicht nur den richtigen Zeitpunkt, sondern auch den richtigen Standort.





Donnerstag 10.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,9 Grad

Keiner ist so gut wie ich
Wie man sich unbeliebt macht auf La Palma

Jahrelang ist es uns geglückt, das größte internationale Ereignis auf La Palma nicht zu politisieren. - Ich spreche natürlich von der Transvulcania, dem Ultramarathon über siebzig Kilometer über die höchsten Berge der Insel nach Los Llanos. - Fünfmal ist das gut gegangen, seit dem Jahr 2009 richtet man hier auf der Insel diesen Wahnsinnslauf mit vielen tausend Teilnehmern aus, immer war die Politik außen vor, und bei der sechsten, diesjährigen Ausgabe, ist die Politik leider mit über die Berge gelaufen. - Hat natürlich was damit zu tun, dass es in diesem Jahr 2014 das erste Mal war, dass kein Inselrat von der Coalición Canaria an der Spitze der Organisation stand, weil die Machtverhältnisse sich im Cabildo Insular verändert haben, sondern einer von der Partido Popular. - Wer nun wirklich den ersten politischen Stein geworfen hat, das werden wir niemals ganz genau herausbekommen, aber man kabbelte sich bereits im Vorfeld, während des Rennens und jetzt wird auch noch schmutzige Wäsche gewaschen, und es will einfach nicht aufhören. - Das Rennen war immer ein Erfolg, jedes Jahr kamen mehr Läufer und jedes Jahr wurde es besser, und so war es natürlich schwierig, das irgendwie noch zu toppen. - Machte man aber, man nahm neue Disziplinen mit rein, den Vertikalen Kilometer und die echte Marathonstrecke und vor allem hatte man laut getönt, das Ganze soll viel billiger werden als die Ausgaben die Jahre zuvor, denn man warf der Coalición Canaria vor, keine Übersicht zu haben, was diese Rennen denn den Steuerzahler kosten und man spricht von über einer Million Euro, welche die Ausgabe des Jahres 2013 gekostet haben soll. - So ganz genau weiß man das aber nicht, da für die Bezahlung der Rechnungen aus diversen Ressorts der Inselregierung geflossen sind, und es gab auch niemals eine komplette Abrechnung der Kosten. - Das wollte man alles besser machen, allerdings muss ich auch sagen, haben wir auch in diesem Jahr keine Abrechnung gesehen, sondern man hat uns nur Zahlen genannt, was das alles gekostet hat, und das es deutlich kostengünstiger war als 2013, aber die einzelnen Posten, was nun wirklich interessant gewesen wäre, die haben wir auch in diesem Jahr nicht gesehen. - Die Opposition, also in diesem Fall die Coalición Canaria, hat sich nun einen neuen Kritikpunkt herausgesucht, denn über die Kosten sollte man besser nicht meckern, denn man sitzt da eben im Glashaus, sondern warum man jemanden aus Gran Canaria hätte einfliegen müssen, der sich um die Organisation gekümmert hätte, wo es doch genügend Fachleute von der Insel gibt, die das machen können und ja auch fünf Jahre hintereinander gemacht haben. - Zu dieser Kritik meldet sich nun der Fachmann selbst, und hätte das besser nicht getan, denn das ging gründlich daneben, denn er sagt zwischen den Zeilen, es gäbe auf der Insel La Palma keinen, der auch nur annähernd dazu fähig gewesen wäre, was er geleistet hat. - Er hätte fünfmal so viel Ahnung wie die Leute hier, und deshalb wäre seine Präsenz so wichtig gewesen. - Mit diesen Aussagen schiebt sich der Mann natürlich selbst ins Aus, das ist so ziemlich das Schlimmste was man machen kann, von außen kommen, und dann sagen, wir sind hier alle zu blöd, nur er kann das machen. - Allerdings hören wir vor lauter Ärger über das arrogante Verhalten nicht richtig zu, denn der gute Mann erklärt uns eigentlich sehr deutlich, dass er gar nicht mit der Organisation des Rennens zu tun gehabt hätte, sondern eine Studie über die Kosten aus dem Jahr 2013 erarbeitet hätte, um daraus einen Haushalt für die Ausgabe von 2014 zu erstellen. - Damit läuft die Kritik gegen die Arbeit des Großmauls eigentlich ins Leere, denn der sagt, er habe mit der technischen Organisation dieses Rennens überhaupt nicht zu tun gehabt, sondern lediglich dafür gesorgt, dass man nun geordnete Kalkulationen und Kostenvoranschläge für solch ein Ereignis hätte. - Früher sei auch alles gut gegangen, räumt der Mann ein, allerdings hätte man dort mit sehr viel Extra-Geld Planungslücken notdürftig geschlossen, was in diesem Jahr nicht nötig war. - Sicher ist die Kritik an dem Mann berechtigt, so egozentrisch sollte man sich nicht aufführen, allerdings haben viele, die sich über den Mann jetzt aufregen, den Artikel aus der Zeitung Diario de Avisos vor lauter Ärger gar nicht wirklich durchgelesen.

Fulanito de tal dice hoy: Tener muchas ínfulas
Viele Allüren haben. - Das ist genau so wie es da steht, Großkotze werden so bezeichnet.



Donnerstag 10.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1014 hPa

Plusminus am Flughafen
Mehr nationale, weniger internationale Reisende

Der Juni bringt Zahlen am Flughafen, die zum Teil zu erwarten waren. - Die Zahl der internationalen Passagiere ist gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um 10% zurückgegangen, und das hatten wir erwartet, sogar noch einen bisschen größeren Rückgang, denn aus Deutschland kommt in diesem Jahr eine Maschine weniger. - Ob etwas tröstlicher ist, wenn man vorher schon weiß, dass es passieren wird, diese Frage kann man getrost anderen Foren überlassen und auf jeden Fall freuen wir uns hier alle auf die Wintersaison, die mehr Flugmöglichkeiten aus Mitteleuropa bringen wird, als noch im vergangenen Winter. - La Palma wird immer mehr zur Saisoninsel, nicht, weil wir das so wollen, sondern weil die Fluggesellschaften durch die jahrelange Niedrigpreispolitik nur noch Ziele anfliegen wollen, bei denen überhaupt kein Risiko mit der Auslastung besteht. - Uns ist noch nicht so ganz klar, wie wir dem begegnen können, und aller wilder Aktionismus, sei er auch noch so gut gemeint, wird eben nichts daran ändern können, dass unsere touristische Zukunft vom Willen und Lust der Reiseveranstalter und Fluggesellschaften abhängig bleibt. - Augen zu und durch den Sommer, wobei wir selbst immer noch das Glück haben, auf viel Stammpublikum zählen zu können, welche "right or wrong La Palma" wählen, auch wenn man über Madrid oder eine Nachbarinsel fliegen muss, aber jeder in der Branche spürt den Sommer schmerzhaft. - Auf der anderen Seite hat sich die Zahl der nationalen Reisenden erhöht, es wird wieder mehr von Insel zu Insel geflogen, und auch hier müssen wir ein bisschen raten, woher denn dieser Aufschwung rührt. - Als erste Erklärung kann kommen, weniger Passagiere als im Juni 2013 geht irgendwie gar nicht mehr und vielleicht ist ja auch das, was man vorsichtigen Optimismus nennen will, in der spanischen Wirtschaftsentwicklung ein bisschen hier auf den Inseln angekommen. 11% mehr Reisende bei den nationalen Fluggästen kann sich sehen lassen, wobei wir da immer noch bei Zahlen sind, welche auf einem Niveau deutlich unter dem vor der Jahrtausendwende sind. - Es bleibt abzuwarten, wie denn die Entwicklung der kommenden Monate aussehen wird, die zusätzlichen zwei Fährverbindungen in der Woche tagsüber nach Tenerife können hier auch wieder Konkurrenz darstellen. - Wir sind alle noch müde, haben uns durch langweilige Fußballkost gequält und freuen uns jetzt auf Sonntag.



Flughafen La Palma, ein bisschen groß geraten für eine kleine Inseln mitten im Atlantik





Mittwoch 09.07.2014 19:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Kleinigkeiten
Es könnte immer noch wärmer werden

Immerhin nieselt es bei uns nicht, so wie auf der Ostseite ab etwa 700 Meter Höhe, zurück vom Flughafen mussten wir vorsichtig fahren, weil die Straße nass ist. - Meine Tochter hatte eine Stunde Verspätung, weil die Maschine, die da fliegen sollte, auf einem vorhergehenden Flug einen Motorschaden hatte und den Start abgebrechen musste. - Diese Maschine fehlte nun und so musste man die Passagiere auf andere Flüge verteilen. - Zunächst vermuteten wir, dass die einfach einen Flug gestrichen hätten, wegen zu geringer Auslastung, auch so was machen die schon mal, aber hier war das nicht der Fall. - Meine Tochter hatte auch noch Glück gehabt, das sie mit der nächsten Maschine mitgekommen ist, andere Gäste Passagiere mussten noch länger warten. - Wie sich das anfühlt, 100 Prozent Familie, 100 Prozent gut. - Aber es ist nur für zweieinhalb Wochen, dann fangen diverse Drachenflugtage an, fest davon steht aber bislang nur eine Woche Fuerteventura.

In Puerto de Tazacorte wurde heute eine Bushaltestelle eingeweiht, und so ziemlich alle Räte aus dem Cabildo Insualr waren zugegen, und auch die Bürgermeisterin. - Was sich zunächst nach einem blanken Witz anhört, die Einweihung einer Bushaltestelle, das ist bei uns blanker Ernst. - Sicher wird nicht jede Bushaltestelle eingeweiht, aber in diesem Fall handelt es sich um die zweit teuerste Bushaltestelle der Insel, wenn nicht aller Kanareninseln. - Es handelt sich um eine "Parada Preferente", die einfach ein größere Haltestelle ist, mit einem Dach, was allerdings nicht geschlossen ist, sollte es mal regnen. - Dazu kommt noch ein Kiosk-Häuschen mit Toilette und das Ganze kostet dann 180.000 Euro. - Bei allem gebührenden Respekt vor den Räten aus dem Cabildo, die sich zum großen Teil wirklich bemühen was auf die Beine zu stellen, ich hätte mich davongestohlen, wenn jemand da ein Foto mit mir auf einer solch unnötigen Infrastruktur machen wollte, und auch noch in die Hurrapresse per Mitteilung werfen würde.

In Fuencaliente gibt es Streit, politischen Streit, die Leute der Unión Progresista Fuencaliente, eigentlich immer nur UPF abgekürzt, fühlen sich von der in absoluter Mehrheit regierenden Coalición Canaria schlecht behandelt. - Man wollte einen Runden Tisch im Kultursaal abhalten, mit Geologen und Interessierten, und es sollte wieder mal um die Nutzung der Fuente Santa gehen. - Dabei wissen wir ja, die UPF hat andere Ideen mit de Quelle als die jetzige Regierung, die UPF möchte da ein Thermalbad mit privater Initiative draus gemacht wissen, und hat auch bereits Kontakt zu eventuellen Investoren. - Ein paar Tage vor dem Termin allerdings soll ein Rat der Gemeinde bei der UPF angerufen haben, man könne den Kultursaal nicht haben, denn der dürfe nicht für politische Zwecke missbraucht werden. - Sollte das stimmen, dann wäre das ein kleiner Skandal, denn dort im Kultursaal sind bereits viele politischen Veranstaltungen abgehalten worden. - Die Coalición Canaria behauptet aber nun, den Anruf gab es nicht, sondern eine schriftliche Mitteilung, dass man den Saal nicht zur Verfügung stellen könne, da dieser am entsprechenden Tag bereits vergeben sein. - Man legt eine Kopie des Briefes vor, so weit stimmt das also, aber das Datum ist der 8 Juli, also gestern, und der Antrag auf die Saalbelegung sei bereits am 18. Juni an das Rathaus gegangen. - Der 10. Juli sollte der Tag der Veranstaltung sein, zwei Tage vorher absagen, das ist ein bisschen schlecht, und lässt auch die Vermutung offen, dass man den Brief erst geschrieben hat, als die UPF sich mit dem Fall an die Presse gewandt hatte. - Wie es nun wirklich war, das wissen wir nicht, aber Platz für Streit und Nickligkeiten gibt es auch in der kleinsten Gemeinde. Fulanito de tal dice hoy: Tener mucho rollo
Eine große Rolle (Bühne/Film) haben. - Leute die viel zu viel reden, die einem auf die Nerven gehen, die haben zu viel Rolle.



Nieselregen auf der Cumbrestrecke auf der Ostseite. - Im Westen scheint die Sonne und um Osten regnet es auch nur ab etwa 700 Höhenmeter und sobald man durch den Tunnel durch ist, scheint einem die Sonne ins Gesicht.





Mittwoch 09.07.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 70 % - Luftdruck 1013 hPa

Hundert Prozent Familie
Der Sommer kann kommen

Die Temperaturen bleiben jedoch auch in den kommenden Tagen noch eher abwartend, aber darüber freuen wir uns auch, denn so lange der Sommer nicht wirklich ernst macht, so lange ist die Waldbrandgefahr weiter sehr gering. - Mit Wind haben wir wunderbaren Sonnenschein, und der frische Wind kühlt uns dabei ab, und wenn der Wind einschläft, und uns die selbstgemachten Wolken bedecken, dann versteht man wieder, warum man uns Inseln des ewigen Frühlings nennt, und nicht die des ewigen Sommers. - Meine Stimme ist kaum noch vorhanden, meine Nachbarn brauchen keinen Fernseher oder Internet, die haben auch ganz umsonst mitbekommen, wie viele Tore die Fußballnationalmannschaft geschossen hat, das ist wie früher beim Eishockey, nach einem Heimspiel anderthalb Tage ohne Stimme, wie praktisch doch, dass es eine Tastatur gibt. - Aber es gibt kaum etwas zu berichten, der Bürgermeister der Hauptstadt spricht vor vielleicht 20 Bürgern über die Zukunft der Stadt, und das diese mit dem Meer in Verbindung stünde, auch das habe ich schon mal irgendwann gelesen, vor Jahren bereits, ich glaube das war hier. - Der Vizebürgermeister aus Los Llanos verspricht, Telefon in der Industriegebiet zu bringen, nachdem die Presse einen Artikel darüber gebracht hat, dass es dort kein Festnetz und auch keine ADSL-Knoten gäbe, welcher dort für die Gnade der schnellen Leitung sorgen würde. - Legt der da jetzt ein Mobiltelefon hin, und dröselt ein Kabel dran? - Wie viele Jahre ist das Industriegebiet bereits dabei Interessenten zu suchen und jetzt erst fällt es jemandem im Rathaus auf, dass dort kein Telefon ist? - Immerhin, einer will was tun, das ist lobenswert. - Heute Nachmittag kommt meine ältere Tochter in die großen Ferien, dann sind wir für erst mal 100 Prozent komplett, oder sogar mehr, denn es hat sich jede Menge Besuch auch noch angekündigt, dieses Haus wird wieder mit brodelndem Leben erfüllt sein, und das ist gut so. - Der Einkaufszettel ist lang wie immer, wenn die Außerbord-Brut zurück ins Nest fliegt, und ich bekommen wieder ansehnliche Fleischportionen, denn meine ältere Tochter ist ebenso wie ich Karnivore, da machen die ganz/respektive Halbvegetarier dann doch mal Ausnahmen, da wird dann im Kühlschrank ein Bereich freigeräumt, mit rotgelbem Signalband umgeben, und dort dürfen dann Debreziner und Chorizos lagern und das Wort Kotelett verlässt für Wochen seinen astralen Raum. - Wenn sich nun auch noch die Gerüchte bewahrheiten, dass die Holländer und die Argentinier bereits aus Brasilien abgereist sind, weil sie Angst haben vor der deutschen Nationalmannschaft, dann wäre das fast perfekt, aber wer will schon so etwas wie Perfektion. - Ein bisschen wärmer könnte es noch sein, ansonsten bewegen wir uns hier am Wendekreis der Zufriedenheit und machen einfach weiter so.



Wer hat denn dem Paul einen Korb gegeben?





Dienstag 08.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,4 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Neue Schiffsverbindung nach Tenerife
Juli und August auch tagsüber

Man hatte ja bereits davon gesprochen, dass man unbedingt versuchen will, andere Uhrzeiten für die Fähren zu bekommen. - Diese starten in Los Cristianos im Süden Tenerifes gegen 19:00 Uhr, und sind dann gegen 22:00 Uhr in La Palma. - Und wer nach Tenerife will, mit dem Schiff, der muss früh aufstehen, denn bereits um 05:30 fährt die Fähre hier ab, das bedeutet, man muss eine Stunde vorher da sein, und dann muss man aus dem Aridanetal so um 02:30 aufstehen, um mit dem Schiff nach Tenerife zu fahren. - Aber dennoch machen das viele, die Uhrzeiten sind dem Frachtverkehr und auch der Nutzung der Fähren für andere Routen tagsüber geschuldet, aber viele Leute eben, die steigen da lieber aufs Flugzeug um, weil solche Uhrzeiten nicht jedermanns Sache sind. - Besonders eben nicht für Urlauber, wer sowieso mit dem Schiff fahren muss, der hat ja sonst keine Wahl, aber mit einer Verbindung tagsüber hätte man die Hoffnung, dass man mehr Gäste nach La Palma locken könnte. - Und eben auch Gäste, die mit dem eigenen Fahrzeug anreisen wollen, auf dieses Publikum verzichten wir sonst eher, wegen der grausamen Uhrzeiten. - Allerdings ziert sich die Reederei Olsen ein bisschen, seitens dem Cabildo Insular konnte man gegenüber dem Rat für Tourismus bislang nur für den Juli und August diese Tagesverbindung zugestehen, im Juli einmal die Woche, und im August dann zweimal in der Woche. - Das sieht dann so aus, aus Los Christians fährt man um 09:00 Uhr los und ist um 11:55 auf La Palma, und zurück geht es dann 12:30 Uhr und dann ist man um 15:20 Uhr auf Tenerife. - Im Juli findet das nur donnerstags statt, im August zusätzlich noch am Dienstag und wir können nur hoffen, dass diese Verbindungen gut ausgelastet sind, damit wir die auch die nachfolgenden Monate aufrecht erhalten können. - Das wird allerdings schwierig werden, an manchen Tagen würden dann 3 Fährschiffe mit einer enormen Kapazität von Los Cristianos aus nach La Palma und zurück fahren, denn die "Naviera Armas" schickt ja auch noch täglich eine Fähre, und so viel gibt die Nachfrage sicherlich nicht her. - Auch werden die beiden Fluggesellschaften, welche Tenerife mit La Palma verbinden, argwöhnisch darauf achten, ob denn dadurch nun weniger Passagiere ihre Dienste nutzen. - Welches Schiff der Reederei zusätzlich nach La Palma schickt, das lässt sich aus der Pressekonferenz und auch aus der Webseite der Reederei nicht erkennen, aber das sehen wir ja dann kommende Woche, wenn das losgeht mit dem Fährverkehr tagsüber. - Das sind also Versuche, die Verbindungen nach La Palma besser zu gestalten, genau so wie der Flieger samstags von und nach Barcelona, und auch dort müssen wir uns mit ausreichender Auslastung erst beweisen, ob wir den Carriern denn lohnende Ziele sind.

Fulanito de tal dice hoy: Tener mucho cuento
Viele Geschichten haben. - Wer sich aus allem rausredet, nie zu dem steht was los ist, der hat viele Geschichten. - Aber das sagt man auch über eingebildete Wichtigtuer, die hätten viele Geschichten.





Dienstag 08.07.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 73 % - Luftdruck 1016 hPa

Die Rosi hat ein Telefon…
… aber das Industriegebiet nicht

Wen Gott liebt, dem schenkt er Wasser, und ein Leben auf La Palma. - Wenn Gott wirklich liebt, dem schenkt er daneben auch noch einen Festanschluss an das Telefonnetz, sonst kann er die, für die Kanzlerin immer noch neuen Medien, gar nicht wirklich nutzen. - Was heute wie ein Donnergrollen und eine Neuheit durch die Presse geht, dass es in vielen Regionen der Insel keine Möglichkeit gibt einen Festnetzanschluss zu erhalten, das ist ein alter Hut. - Das glauben viele nicht, ist aber so, Teile Las Manchas bis hinab nach Todoque und auch andere Landschaften auf der Insel werden von den Telefongesellschaften nicht mit Festnetzanschlüssen oder ADSL-Knoten versorgt, die müssen sich mit Mobiltelefonen und Internet über G3 zufrieden geben, mit all den Problemen die es da gibt, und eben teilweise Übertragungsgeschwindigkeiten, die eine Flaschenpost wieder als effektiv erscheinen lassen. - Es scheint einfach so zu sein, dass die Anbieter es gar nicht mehr wollen, dass es mehr Festnetzanschlüsse gibt, sondern die möchten gleich alles "wireless" betreiben, oder aber die Kosten für ein paar Anschlüsse sind so hoch, dass es sich für die shareholder nicht rechnet. - Jetzt konkret meckert ein Interessent der im Industriegebiet von Los Llanos, der in Zukunft Autos abwracken will, dass er, um seine Arbeit zu machen, eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung bräuchte, da man heutzutage die Abmeldungen für die verschrotteten Autos über das Netz mache. - Ich denke mal, dass es kaum noch eine Firma gibt, welche ohne eine Internetverbindung auskommt, und natürlich sollte diese stabil sein und auch schnell, wir ziehen da Glasfaserkabel über die Cumbre bis nach El Paso, um in Rekordgeschwindigkeit mitteilen zu können, dass ein paar Kilometer weiter im Tal der Ahnungslosen die Leute nicht mal ein Festnetztelefon haben. - Ja, die Telefonica ist privat, die Politik hat da keine Handhabe, Vodafone macht eh alles über Funk und irgendwie ist die Geschichte um das Industriegebiet von Los Llanos eigentlich schon eine Angelegenheit für Radio Schilda. - Es gibt keinen ausreichenden Strom, kein Telefon, aber nachts beleuchten wir die Untätigkeit mit hunderten von Straßenlaternen und ein kognitiv irgendwann abgebogener Stadtrat rechnet uns auch noch vor, dass wir mit dem Betrieb der Straßenlaternen Geld sparen, da die ans öffentliche Netz angeschlossen wurden und nicht über einen Dieselgenerator laufen müssen. - Abschalten, und zwar die Laternen und den Stadtrat, und ich will eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, dass die Gemeinde selbst dort Industrien ansiedeln wollte, wie eben die Asphaltwerke, die sie selbst in ihren eigenen Statuten verbieten. - Keine flächendeckende Versorgung mit Festnetz, das alleine ist schon ein Hemmschuh für die Entwicklung in vielen Bereichen dieser Insel, aber ein Industriegebiet anzubieten, welches zu wenig Strom hat und kein Telefon, kein Wunder, dass wir in vielen Dingen einfach hinter der Cumbre leben.





Montag 07.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Presseschau
Was der Blätterwald so hergibt

Das Gran Telescopio de Canarias, meist nur GranTecan, oder noch knapper GTC genannt, ist das größte optische Spiegelteleskop der Welt, mit einem Primärspiegel von 10,4 Meter Durchmesser. - Stammt noch aus der Zeit der spanischen Boom-Jahre, welche, wie wir heute wissen, eine enorme Pumpstation waren. - War halt alles auf Pump, und wir pumpen kräftig weiter, dass wir aus diesen Schulden wieder herausbekommen, und wenn wir den Statistiken Glauben schenken dürfen, dann geht es den Banken und den Reichen schon wieder besser, wir freuen uns darüber ganz enorm. - Aber es war knapp im Unterhalt mit dem Riesenteleskop, man fürchtete bereits, diese extrem wichtige wissenschaftliche Einrichtung könnte den Sparmaßnahmen ganz zum Opfer fallen. - Aber Madrid hält das Observatorium am Leben, wenn auch nicht die Summen fließen, die man mal im Auge, oder auf dem Spiegel hatte, als man das Ding noch mit Pauken, Trompeten und Königen eingeweiht hat. - Aber auch für 2014 fließt genügend Geld um den Normalbetrieb aufrecht erhalten wird, für dieses Jahr wird die Summe von 3,5 Millionen Euro genannt. - Für das kommende Jahr soll es dann erneut so viel geben und dann wird man neu verhandeln müssen.

Der Hahn kräht wieder durchs Aridanetal und wer als Gastwirt mitkrähen will, der muss sich bis zum 10. Juli dafür angemeldet haben. - Die "Ruta del Gallo", bereits in der neunten Version liegt für den August erneut an, und man freut sich bereits wieder auf dieses kulinarische Großereignis im Aridanetal. - Der "Weg des Hahnes" ist eine Werbeaktion der Gastronomie der drei Aridanetalgemeinden Tazacorte, Los Llanos und El Paso und die teilnehmenden Restaurants und Kneipen bereiten dafür extra Tapas zu, die dann zusammen mit einem Glas Wein, einem Glas Bier, oder Saft, dann 2,50 Euro kosten wird. - Damit wird der Wirt nicht reich, aber dazu ist das auch nicht gedacht, sondern man möchte auf diese Art und Weise Gäste in die Wirtshäuser holen, an die man sonst vielleicht nicht drangekommen wäre. - Und für die Gäste ist das eine interessante Geschichte, man zieht von Lokal zu Lokal und kostet hier und dort und darf dann auch noch die beste Tapa wählen, und selbst kann man auch gewinnen, nämlich Schürzen, Mützen und andere kleine Präsente, aber eben auch größere Preise. - Die Wirte werden eigentlich alle von den Organisatoren, also Rathäuser und der Handelskammer angesprochen, aber sollte da irgendein Gastwirt noch nicht die Kurve bekommen haben, dann schnell aufs Rathaus, anmelden und mitmachen, dann kräht der Hahn im August wieder im Tal und dann zieh´n wir mit Gesang, in das nächste Restaurang…

In der Hauptstadt versucht nun das Rathaus die prekäre Situation des Parkhauses und den privaten 200 Käufern von Stellplätzen zu klären und führt damit Gespräche mit der Bank. - Das ist heikel, denn die "Caixa" ist auch einer der größten Sponsoren für die Feste und Unternehmungen der Hauptstadt, man kann sich also nicht einfach hinstellen und brachiale Forderungen erheben, sondern muss brav und diplomatisch sein. - Wieder ein Job, den ich nicht machen wollte, aber ich kann ja auch nicht überall für Chaos sorgen. - Das Parkhaus ist pleite, gehört eigentlich der Gemeinde, aber die hat die Konzession für 75 Jahre an den Erbauer und eigentlichen Betreiber übergeben. - Die Bank will das Parkhaus nun Ende September versteigern lassen, wobei uns banktechnisch wie juristisch unbeleckten Alltagsnormalos noch nicht klar ist, wie man denn fremdes Eigentum versteigern kann, wo es doch eigentlich nur um die Nutzung des Parkhauses geht. - Und darüber hinaus wurden eben von dem Erbauer 200 Stellplätze für bis zu 20.000 Euro bereits verkauft, und die würden ja wohl hinten herunterfallen, wenn man das Ding nun an einen anderen Betreiber verhökert, der von diesen Privatverträgen nichts wissen will. - Das wird interessant, wir gucken da neugierig zu, denn im Grunde handelt es sich bei den Vorgängen um das Parkhaus in Santa Cruz um ein Paradebeispiel dafür, wie die Finanzkrise entstanden ist. - Kein Geld in der Tasche, aber riesige Dinger hinstellen, die nichts wert sind, und die Banken geben dafür locker das Geld. - Jetzt wird abgerechnet und jede Wette, die Bank wird nicht hinten runterfallen.

Fulanito de tal dice hoy: Tener monos en la cara
Affen im Gesicht haben. - Besser übersetzen könnte man das mit: Was guckst du? - Wenn jemand verarscht wird, und der ganz doof aus der Wäsche guckt, dann hat der Affen im Gesicht. - Oder man sagt zu jemandem, der einen fixiert: Warum guckst du mich so an, habe ich etwa Affen im Gesicht?



Der Größe nach, Milchstraße und das GranTecan, rechts. Mehr vom Autor des Bildes Kai Stockrahm.





Montag 07.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1019 hPa

Mal was ganz Neues…
Wie retten wir die Landwirtschaft?

Das kommt in periodischen Abständen vor, Parteien, Organisationen oder Verbände laden einen ein, der es wissen müsste, meist mit irgendeinem akademischen Hintergrund, und der erzählt uns dann, dass wir unbedingt wieder auf Landwirtschaft setzen müssen und der Grad der Selbstversorgung mit landwirtschaftlichen Produkten dramatisch gering bei uns sei. - Jetzt war wieder einer da, und sicher weiß der Mann Bescheid und Papier ist geduldig und die meisten Zuhörer auch, und wie ein Donnerhall steht dann die Überschrift fest, man könnte Tausend Arbeitsplätze schaffen, wenn man denn der heimischen Landwirtschaft wieder mehr Bedeutung zuwendet. - Und wieder hören wir ganz richtige Ideen, Förderung der Ausbildungen im Sektor, Hilfe bei den Legalisierungen der Kleinbetriebe und Sensibilisierung der Verbraucher, die wieder begreifen müssen, dass man wohl global denken darf, aber lokal handeln und auch konsumieren sollte. - Dabei ist der Grad der Selbstversorgung viel größer, als die offiziellen Zahlen aussagen, denn die berücksichtigen ja nicht, was man selbst auf dem Acker hat, und wie die Nachbarn und Familien zusammen sich austauschen mit Lebensmittel und wenn man das konsequent weiterdenkt, dann steckt in dieser häuslichen Versorgung sogar eines der Probleme der palmerischen Landwirtschaft, es gibt viel zu wenig Konsumenten, um haltbare Produktionslinien aufzubauen. - Der Handel verträgt so viel saisonale Produkte gar nicht, Ende Juli haben alle Tomaten, später aller Paprika, die Zucchini gehen dann für 3 Cent das Kilo durch den Großhandel und dennoch führen die meisten Supermärkte kein Obst und Gemüse von der Insel, weil wir einfach nicht zuverlässig genügend Ware vorhalten können. - Jeder pflanzt für sich alleine, und wer Glück hat, der kann treue Gastronomen beliefern, Bauernmärkte, auf denen nach Farben und Geruch gierige Ausländer gute Preise bezahlen, oder man liefert sich dem Vermarkter "Sodepal" aus, der zwar eigentlich gute Preise verspricht, meist aber erst nach Monaten bezahlt. - Ich frage mich da, wer denn die Tausend Glücklichen sein sollen, denen man Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verspricht, und die dann auf einen fast nicht vorhandenen Markt loslässt, der zwischen nachbarschaftlichem Tausch und globalem Angebot alles kennt, aber nicht wirklich Treue zu lokalen Produkten. - Dabei wollen wir hier das Pferd durch den Pansen satteln und natürlich weiß ich, dass ein Pferd keinen Pansen hat. - Wir, oder der landwirtschaftliche Sektor betrachtet seine Aufgabe immer noch aus der Sicht der Produktion, nicht aber aus der Sicht der Vermarktung. - Ich bau was an, natürlich dann, wenn es die Jahreszeit zulässt, oder alles das so machen, weil man es immer so gemacht hat, und dann schauen wir mal, ob da jemand ist, der uns das aus der Hand reißt. - Deswegen Pansen und das Pferd, weil so funktionieren die Dinge nicht, ober besser nicht mehr, weil sich sowohl der Markt, wie auch das Verkaufsverhalten der Konsumenten geändert haben. - Wir müssen lernen, das anzubauen, was der Markt fordert, und das eben so weit zu antizipieren, wie das holländische Tomatenbauern und auch grantige Torhüter eben so viel besser können als wir. - Und das müsste wohl eine Organisation machen, die wirklich Ahnung hat von dem was sie da tut, und erfolgsorientiert den Landwirten sagen, dann und dann brauche ich so und so viel Kilo von geringelten Pastinaken und eine Woche später das Ganze noch einmal, aber dieses mal links herum geringelt. - Und dafür bekommt er einen Teil der zu erwartenden Summe bereits vorher, und wenn er nicht liefert, zu den geforderten Bedingungen und Zeiten, dann gibt es eines auf die Mütze. - Wer das anbaut, das müssen Profis sein, und von denen haben wir genügend, und vielleicht noch die Tausend mehr, aber was angebaut wird, und wann, das müssen die Profis des Marketings und des Verkaufes bestimmen. - Dann bekommt die Kuh auch ihren Pansen wieder zurück, das Pferd den Sattel, und ich gehe jetzt weiter träumen von funktionierenden Kooperativen und geringelten Pastinaken.



Die Holländer haben es längst kapiert, in der Landwirtschaft geht es wirklich um die goldene Ananas.





Sonntag 06.07.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Der Seeigelbeauftragte und der Kulturbeauftragte
Konzert und Seeigelsterben

Vor ein paar Jahren ging es los, und man warnte uns hier vor einer gefährlichen Überpopulation an Seeigeln. - Es handelt sich dabei genauer um den Diademseeigel, schwarz mit langen Stacheln, der sich an den Küsten der Kanaren aber auch anderen Regionen im Nordatlantik stark vermehrt hat. - Es hieß, das sei ein Anzeichen für schlechter werdende Wasserqualität, denn die Fressfeinde würden fehlen oder die Vermehrung von Phytoplankton sei stark angestiegen, und man unternahm sogar regelrechte Ausrottungsversuche. - Taucher und andere Wassersportler ermutigte man dazu, diese Seeigel unter Wasser zu vernichten. - Die Seeigel in zu großer Population würden auch für die Verödung des Meeresboden verantwortlich sein, daher nahm man die Geschichte um die starke Vermehrung der Seeigel wohl ernst. - Nun kommt ein Bericht aus dem hervorgeht, dass man beunruhigt sei, dass es vor den Küsten der Kanaren aber auch Madeira ein massenhaftes Sterben von Diademseeigel gegeben hat, und man Bakterien als Schuldige dahinter vermutet, die sich aufgrund einer Erhöhung der Wassertemperaturen stark vermehrt haben. - Wie man es macht, macht man es verkehrt, aber immer scheint der Mensch dahinter zu stecken. - Erst frisst der Mensch die Fressfeinde des Seeigels, dann sorgen wir für einen Anstieg der Wassertemperaturen und das wiederum killt den Seeigel. - Ich werde nicht ganz schlau aus dieser Geschichte, ob ich mich denn jetzt freuen soll, dass die Seeigel massenhaft sterben, oder nicht. - Also nichts mit Seeigelbeauftragtem, das gebe ich wieder ab. - Besser und zuverlässig ist da unser Kulturbeauftragter, der hat man wieder einen feinen Tipp für uns:
Harfe plus Video

Unter dem Namen "Espectáculo Borondón" gibt es am Montag eine Veranstaltung um 20.30 Uhr im Saal der CajaCanarias in Santa Cruz de La Palma.

Susana Cermeño ist Professorin für Harfe am Konservatorium in Madrid, außerdem bedient sie ihr ausgesprochen vielsaitiges Instrument an der Madrider Oper. Über Manolo Campoamor weiss ich nur so viel, dass er eine passende Videoshow mit borondonschem Hintergrund kreiert hat. Als künstlerische Leiterin fungiert Cristina Fernández Micheltorena.

Gespielt wird sogenannte "Alte Musik" aus dem 13. bis 17. Jahrhundert.

Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist aber notwendig, da es eine Gästeliste geben wird. Und da lediglich ca. 80 Plätze zur Verfügung stehen, bitte ich Interessierte, sich bis Montag 12 Uhr mittags, also High Noon, zu melden unter:
922 463231, 607 687418 oder musicasa@web.de

Mit musikalischen Grüßen

Ödi Jonitz
(Kulturbeauftragter)






Fulanito de tal dice hoy: Tener mano izquierda
Eine linke Hand haben. - Oft haben wir ja erlebt, dass die spanischen Sprüche den Deutschen sehr ähnlich sind. - Nun kommt ein grober Unterschied, denn die linke Hand ist ja eigentlich die "schlechte" und wer zwei linke Hände hat, der bekommt gar nichts auf die Reihe. Wenn man hier jemandem bescheinigt, linke Hand zu haben, dann ist das ein Lob, das steht für ein gutes Händchen und gekonnten Umgang mit Situationen bis hin zur Gerissenheit oder Bauernschläue.



Sonntag 06.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1018 hPa

Komm, wenn du kannst
Die einen haben kein Geld, die anderen keinen Flug

Man muss flexibel sein, wenn man diesen Sommer nach La Palma reisen will aus Mitteleuropa. - Aber es geht, auch wenn man vielleicht keinen Direktflug aus Deutschland auf unsere kleine, aber so interessante Insel findet, es gibt viele Alternativen. - Da stehen zunächst die beiden große Kanareninseln als Brückenkopf bereit, oder aber man fliegt über Madrid oder Barcelona. - Fliegt man über eine der großen Insel bleibt immer zu bedenken, auf Tenerife gibt es zwei Flughäfen, und meist fliegen die Charter den Südflughafen TFS an, und die interinsularen Verbindungen gehen über den Nordflughafen mit dem Kürzel TFN. - Planen Sie also genügend Zeit ein für den Wechsel von Süd nach Nord, drei Stunden sollten das schon sein, die Busse fahren etwa jede Stunde und die Fahrt selbst dauert noch mal so lange. - Auf Gran Canaria muss man den Flughafen nicht wechseln, das spricht für eine Verbindung über diese kanarische Insel. - Über Barcelona geht es im Sommer samstags mit Vueling, und so ziemlich jede deutsche Stadt mit einem internationalen Flughafen hat damit eine Verbindung mit La Palma, allerdings gibt es hier zu bedenken, dass man auf dem Rückflug nicht am gleichen Tag aus Barcelona weiterkommt. - Aber auch das muss kein Problem sein für aktive und flexible Menschen, ein paar Tage Barcelona genießen, eine der bewegtesten Städte Europas, nachdem man sich auf La Palma erholt hat, sind doch sicher nicht im Urlaubsprogramm verkehrt. - Über Madrid kommt man in bestimmte Städte am gleichen Tag hin und zurück, und im Sommer fliegt man gleich sechs Mal die Woche aus Madrid nach La Palma, es geht also durchaus, uns auch im Sommer zu besuchen. - Die Inselregierung und der rührige Gewerbeverein CIT-Tedote bemühen sich jetzt besonders um Gäste von den anderen Kanareninseln, nachdem eben das Flugangebot aus Mitteleuropa so dünn ist, dass es sich eigentlich verbietet, dort im Moment aktive Werbung zu betreiben. - Allerdings gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, aber es ist wohl richtig, dass man im Moment einfacher auf Gran Canaria oder Tenerife für uns Werbung machen kann, als in deutschen Städten, aus denen gar kein Flieger nach La Palma abfliegt. - Zur Zeit ist man auf Gran Canaria unterwegs, und das Ganze läuft unter dem Motto "La Palma te llama" -"La Palma ruft dich". Die gehen nicht nur in die Reisebüros, sondern stehen auch auf den bekanntesten und bewegtesten Plätzen und sprechen die Leute direkt an, doch diesen Sommer eine gute Zeit auf La Palma zu verbringen. - Wir hatten viel mehr Urlauber von den anderen Inseln früher auf La Palma, aber da ist uns eben diese Krise in den Weg gekommen und heute besucht man eben nur noch ein paar Tage die Familie auf einer anderen Insel, oder die Freunde, und wohnt dann auch gleich bei denen, so bleibt nicht viel für den touristischen Sektor kleben. - Aber es gibt ja Anzeichen, dass wir das Jammertal über einen steilen und kräftezehrenden Anstieg verlassen können, und wir sind bereits auf dem Weg.





Samstag 05.07.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Neuer gegen Robben

In unserer Familie haben vier Mitglieder gleich vier verschiedene Tipps abgegeben, wer denn Weltmeister wird. - Holland, Belgien, Deutschland und Kolumbien, wobei der letztere Tipp ja bereits eine Niete ist. - Ich verrate auch nicht, wer was getippt hat, aber ein Bayernduell Neuer/Robben wird ja immer wahrscheinlicher. - Da ich noch aus der Zeit stamme, als das Problem Rijkard/Völler auf dem Platz stattgefunden hat, sage ich nur so viel dazu, dass ich nicht für Holland sein kann… Aber wir sind da nicht wild und prügeln wie die Hooligans aufeinander ein, es geht auch nicht um Geld, sondern um die Ehre. - Morgen ist die Familie dann auch wieder zu 75% komplett, die jüngere Tochter kommt dann aus Madrid zurück, die einhundertprozentige Sollstärke erreichen wir aber erst die Woche darauf. - Den Sommer über wird dann die Besatzung zwischen 100 und 25% liegen, wobei die 25% natürlich von mir belegt werden, und ob die alle getrennt, oder noch mal zusammen verreisen, das ist noch nicht ganz klar. - Die Rallyeautos kann man bis hier oben nach El Paso hören, die Jungs mit ihren fliegenden Kisten reißen ja immer zuerst den Schalldämpfer heraus, und ich erinnere mich an eine Szene, vor ein paar Jahren, als ich mit meinem Bauernpickup auf der Straße ein Rennauto überholt habe, das zum Start einer Rallye fuhr. - Der Wagen war so weit tiefergelegt, dass der ganz langsam auf einer wirklich sehr schlechten Straße fuhr, und ich ihn dabei überholt habe, weil sich da mein Auto am wohlsten fühlt. - Wenn Blicke morden könnten, Fahrer, und der noch mehr erschrockene Beifahrer warfen mir vernichtende Blicke zu. - Gut, das war das einzige Mal, dass mir so etwas gelungen ist, ich zehre noch weitere Jahre davon… Und zum Wochenende noch ein kleiner Schmunzler, was man denn unter einem Gehalt verstehen kann, ich übersetze das aus dem Spanischen: Welches Gehalt hast du?

Zwiebelgehalt: Du siehst es, du greifst danach und fängst an zu weinen.
Diätgehalt: Es bewirkt, dass du jeden Tag weniger isst.
Atheistengehalt: Du glaubst jeden Tag weniger daran.
Zauberergehalt: Du machst in paar Bewegungen und schwupps, ist es verschwunden.
Gewittergehalt: Du weißt nicht wann es kommt und nicht wie lange es anhält.
Deodorantgehalt: Wenn du es am meisten brauchst, verlässt es dich.
Menstruationsgehalt: Kommt einmal im Monat und reicht nur für ein paar Tage.
Vorzeitigerergussgehalt: Kaum angefasst, schon wieder alle…

Stammt nicht von mir, ich habe es nur, wenn auch frei, übersetzt, Quelle HIER.

Fulanito de tal dice hoy: Tener manga ancha
Breite Ärmel haben. - Ein toleranter und offener Mensch sein.





Samstag 05.07.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa

Glasnost Transvulcania
Irgendwie so müsste das aussehen

Zwei Monate nach der Ausrichtung der fünften und erneut sehr erfolgreichen Version des internationalen Extremlaufes Transvulcania, serviert uns der zuständige Rat für Sport aus der Inselregierung die Zahlen. - Das hatte man versprochen, immerhin ist es die erste Auflage der Transvulcania, welche nicht unter der Leitung der Coalición Canaria, oder persönlicher gesagt, unter der Führung des Julio Cabrera stattgefunden hat. - Man darf bei aller Kritik, die man an dem Mann immer wieder findet, eben auch diesen Schluss nicht vergessen, ohne das starke Eintreten für diesen Wettbewerb wäre es unwahrscheinlich, dass wir jedes Jahr im Mai Mittelpunkt der "Skyrunner-Szene" der Welt sind. - So viel Zeit muss sein, und niemand sollte die Frage stellen, ob sich der Aufwand für die Insel lohnt, dieses sportliche Großereignis auszurichten. - Es lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn diese Extremläufer nicht so viel Publikum haben wie die Sportler auf der Aschenbahn, der Reputationsgewinn für die Insel ist riesig. - Vielleicht nicht in den Medien wie Fernsehen oder internationaler Tagespresse, aber im Netz ist das Echo riesengroß und die Bilder und Gefühle, welche in den Wochen vor und nach dem Rennen über La Palma da verbreitet werden, sind allemal den Einsatz wert. - Und vielleicht kommt ja auch das Fernsehen noch dahinter, wie man solche Extremsportereignisse rüberbringt, denn bei allem gebührenden Respekt vor den Marathonläufern in Boston oder Berlin, siebzig Kilometer die Berge rauf und runter ist deutlich spannender und interessanter als Läufer, die im ewig gleichen Tempo auf Asphalt auf blauen Linien dahinlaufen und von Fahrradfahrern begleitet werden. - Es gibt also noch viel Potential diesen Sport besser zu vermarkten, und vielleicht sollte man mal das Genie dieses Österreichers auf sich aufmerksam machen, der es fertig gebracht hat, mit nach Ochsenpisse schmeckendem Labberwasser Milliarden zu verdienen. - Da sind wir gleich beim Kapitel Sponsoren, und kein Tag vor der Transvulcania verging, als sich der zuständige Rat für Sport nicht in den Zeitungen hat ablichten lassen mit einem weiteren Sponsoren, und das Ganze gipfelte damit, dass dieses Rennen offiziell "Bananen von den Kanarischen Inseln Transvulcania" genannt wurde. - Der frühere Hauptsponsor Salomon wurde dabei ein bisschen marginalisiert und ich kann nur hoffen, dass die uns das nicht übel nehmen, denn die haben einen Großteil der Elite der Extremläufer unter Vertrag und ohne diese Spitzenläufer zieht das nicht wirklich. - Dennoch kommen nur 169.000 Euro von den Sponsoren, laut der Abrechnung, das finde ich enttäuschend, da hatte ich mit mehr gerechnet. - Die Gesamtkosten des Großereignisses, welches ja über Wochen geht, denn es gibt ja bereits Veranstaltungen im Rahmen die lange vorher stattfinden, betrug in diesem Jahr 750.000 Euro. - Davon muss die Öffentliche Hand, also in dem Fall der Steuerzahler über das Cabildo Insular 405.000 Euro bezahlen, die Differenz kommt aus den Einnahmen wie Anmeldegebühren und eben die Sponsorenverträge. - Wobei ich die Zahlen nicht ganz nachvollziehen kann, denn alleine durch die Anmeldegebühren müssten deutlich über 300.000 Euro eingenommen worden sein, plus 169.000 Euro von den Sponsoren, und die Rechnung stimmt dann schon gar nicht mehr. - Auf jeden Fall soll alles billiger geworden sein als noch in den vergangenen Ausgaben des Rennens, und überhaupt, es waren ja mehr Teilnehmer, (also auch mehr Anmeldegebühren…) also kann man das nur schräg vergleichen. - Die Ausgabe der Transvulcania des vergangenen Jahres soll mindestens 860.000 Euro gekostet haben, aber da immer noch Rechnungen auftauchen, von vor mehr als einem Jahr, fürchtet man sogar, dass man mit Kosten von über einer Million Euro rechnen muss. - Aber diese Zahlen haben wir niemals wirklich gesehen, und damit sind wir doch froh, jetzt endlich mal Transparenz über unsere Steuergelder zu erfahren. - Wobei bin ich jetzt so vermessen bin zu fragen, ob man das nicht noch glansnoster machen könnte, in dem man eine einfach Excel-Tabelle im Netz veröffentlicht, auf der linken Seiten die Einnahmen, auf der rechten Seite die Ausgaben, mit Namen der Firma und der Produkte oder Dienstleitungen, die man geliefert hat, und dann könnten wir auf lange Presseerklärungen verzichten. - War ja nur ein Vorschlag von einem Steuerzahler, der das alle drei Monate machen muss…



Freitag 04.07.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Viele Bilder, wenig Worte
Fußballkurznachrichten und Rallye-Warnung

Bei uns fängt ja das Spiel bereits um 17:00 Uhr an, also muss ich früh los und kann deswegen nicht so viel schreiben. - Federico hat uns viele Bilder aus Puerto de Tazacorte geschickt, die ich Ihnen hiermit weitergeben will.

Ziemlich kryptisch hat man uns die Schließungen der Straßenabschnitte mitgeteilt und ich gebe die mal so weiter, allerdings muss man auch außerhalb der Schließungszeiten mit Störungen rechnen, wegen der Überführungen. Heute Abend Start der Rallye in Los Llanos, allerdings ist das nur Show. - Richtig los geht es morgen am Samstag. Von 08:20 bis 10:50 Uhr ist die Straße von La Punta bis Mirador de Garome gesperrt, also im Nordwesten der Insel, und erneut von 11:10 bis 12:50. Danach ist der Norden wieder frei. Dann geht es weiter im Aridanetal, von 15:30 - 17:50 sollte man die Gegend um Las Martelas (Straße nach Puerto Naos) nach Las Manchas meiden, und die fahren zweimal lang, so dass von 18:30 bis 20:10 erneut geschlossen ist. - Abends dann Fiesta unter Motorfreunden in Los Llanos, kann man sich geben, aber keiner ist böse, wenn man es sein lässt.




Der Jachthafen von Puerto de Tazacorte erfreut sich eines immer größeren Erfolges auch im internationalen Geschäft. - Das bringt uns neue Besucher und auch eine größere Reputation ein.




Kunst am Strand. - Pereda de Castro stellt mit der Unterstützung der Gemeinde seine Skulpturen an der "Avenida El Emigrante" aus.







Kunstwerke und dazwischen die Trimm-Dich-Foltergeräte, die inzwischen in jeder kanarischen Gemeinde irgendwo zu finden sind.




Hier die "Parada Preferente" eine "bevorzugte Haltestelle" für Busse, so wie es deren nur eine zweite gibt, am Inselkrankenhaus.




Ein Kiosk soll da reinkommen, und die ganze Haltestelle hat 170.000 Euro gekostet. - Welchen Fonds die da wieder geknackt haben, um an dieses Geld zu kommen, ich glaube, ich möchte es gar nicht so genau wissen.



Das nennt Federico einen "Verzweiflungsstek"





Freitag 04.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1017 hPa

Flughafenblues anders herum
Nein, BER ist kein Thema hier

OK, ich gebe es zu, manchmal schon, wenn wir gerade mal wieder einen Bock geschossen haben und irgendwie von uns ablenken wollen. - Und glauben Sie mir, das klappt immer. Was mit unserem Flughafen passiert ist, außer dass er ein grauer Betonklotz mit viel Glas ist, innen dunkel und halbfertig aussieht, denn die Ästhetik das ist eine andere Geschichte. - Geplant wurde der neue Kasten in einer Zeit, als Wachstum in allen Bereichen oberste Pflicht war und man festgestellt hatte, dass die Passagierzahlen auf unserem Flughafen extrem an anwachsen sind. - Das war allerdings gerade in der Zeit, in der man den Residentenrabatt von 33 auf 50 Prozent angehoben hatte und sich damit ein neuer Schwung an Reisenden von einer Insel auf die andere aufgetan hatte. - Es gab bereits Jahre, in denen wir über eine Million an Passagieren auf dem alten Flughafen abgefertigt haben und schlechte Planer rechnen das so vor, dass immer alles genau so schnell weiterwächst, wie das jetzt der Fall ist. - Mahnende Stimmen wurden damals als pessimistisch abgetan und belächelt, oder was das andere Schlagwort für Wachstumskritiker ist, "los No al todo", die Nein zu allem sagen, wobei es diese Leute vielleicht geben mag, aber eigentlich kritisieren die Vorsichtigen und Aufmerksamen sehr konkrete Dinge. - Viele hatten vor einer völligen Überdimension des neuen Flughafenterminals auf La Palma gewarnt, und man hätte doch das alte Terminal erweitern und ausbauen können, und sowieso der Schwachsinn mit den zwei Parkhäusern, wovon das Größere völlig ungenutzt und geschlossen herumsteht, und das wohl auch noch so lange zu bleibt, bis der Individualverkehr, so wie wir ihn heute kennen, eh ein alter Hut ist. - Eine Insel mit gemeldeten 82.200 Einwohnern, auf der reell aber nur zwischen 55.000 und 65.000 Menschen leben, so genau wissen wir das nicht, denn es gibt keine offiziellen Zahlen zu inoffiziellen Registern, braucht keinen Flughafen, der im Jahr 3 Millionen Passagiere abfertigen kann. - Im Moment läuft der Flughafen auf vielleicht 20% seiner möglichen Leistung, wobei wir das auf die "Hardware" beziehen, nicht aufs Personal, denn da täten sich deutliche Lücken auf, sollten wir wirklich mal so viele Passagiere befördern müssen, wie man erwartet hatte. - Die Planer sagen, es konnte doch keiner mit der Krise rechen, und bei allem gebührenden Respekt, ganz viele andere haben aber genau das vorhergesagt, mit ein bisschen mehr "Inselspitzengefühl" hätte man diese 230 Millionen Euro nachhaltiger und deutlich sinnvoller für die Insel nutzen können. - Die gleichen kognitiven Erbsünden im Politikergewand rechnen uns heute die Autobahn notwendig, und der Hintergrund wird wohl sein, dass man an dem Gehalt von mehr Lehrern und Ärzten wohl nicht mitverdienen kann, am Bau von Flughäfen und Autobahnen aber wohl. - Die Zahlen über den Wahnsinn zu unserer Flughafenplanung werden inzwischen auch von der konservativen Presse aufgenommen, nachdem man eigentlich in Politikkreisen sich damit zurückhält, über den Flughafen zu meckern. 1.364.660 Passagiere hatte man für das Jahr 2013 als Mittel errechnet, es wurden 809.521 im vergangenen Jahr und Wachstum ist nicht in Sicht, da der interinsulare Flugverkehr sehr viele Passagiere an die Fähren verloren hat und der internationale Verkehr auch stagniert. - Aber immerhin, es soll bald wieder einen Geldautomaten am Flughafen geben, nachdem man fast zwei Jahre ohne auskommen musst, die Banken hatten ihre Kisten wieder abgebaut, nachdem es sich einfach nicht gelohnt hatte. - Unser Flughafenterminal, ein weit sichtbares Mahnmal der Megalomanie der vergangenen Epoche, als man uns immer noch ganz einfach weiß machen konnte, dass Wachstum ein von den Banken gegebenes Allgemeinwohl ist und neu und größer immer besser sind. - Mich beruhigt das ein bisschen, dass man diesen Flughafen nicht auf der Insel geplant hat, sondern in Madrid, aber die Gegenfrage könnte somit lauten, was wäre denn dabei herausgekommen, wenn wir das gemacht hätten?





Donnerstag 03.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Die Demokratiedebatte
Mehrheiten wählen oder Mehrheiten basteln

Im kommenden Mai 2015 sind wieder Kommunalwahlen, da werden die Gemeindevertreter neu gewählt, aber auch die Inselregierungen und das Gobierno de Canarias. - Bei unserem Dreiparteiensystem hier auf den Kanaren, werden die Gemeinden, aber auch die Inselregierung und das Gobierno de Canarias, meist von Koalitionen der Verlierer regiert. - Meist waren das Coalición Canaria und die Partido Popular, aber in dem Moment, also vor nunmehr drei Jahren, als die Partido Popular so deutlich dazugewonnen hat, da kam die Coalición Canaria plötzlich auf die Idee, mit den Sozialisten zu paktieren, denn Juniorpartner neben einer erstarkten Partido Popular wollte man nicht werden. - In vielen Rathäusern sieht das ähnlich aus, hier auf La Palma sind das meist Pakte der PP mit der PSC/PSOE, wobei auf La Palma auch die Basis dieser Parteien beschlossen hat, man will unbedingt die Coalición Canaria aus der Regierung fernhalten. - In den Cabildo Insulares gilt übrigens ein anderer Weg, dort wird automatisch der erste Kandidat der Partei mit dem meisten Stimmen Inselpräsident, kann allerdings später im Falle eines Misstrauensvotums auch abgelöst werden, so wie das im Cabildo Inuslar der La Palma auch der Fall ist, nachdem sich PSC/PSOE und Partido Popular darauf geeinigt haben. - Aus Madrid, genauer gesagt aus dem Munde des Präsidenten Mariano Rajoy kam nun der Gedanke, man solle doch das Wahlrecht in den Gemeinden so weit ändern, dass immer derjenige Bürgermeister wird, welcher der meistgewählten Partei vorsteht. - Beobachter sind sich sicher, das schlägt Rajoy vor, weil aus den Europawahlen ablesbar war, dass in vielen große Städten mit dem Auftreten und Erstarken kleinerer Parteien zukünftig nicht mehr die Partido Popular absolute Mehrheiten bringen könnte, also möchte man diese Klausel installieren. - Dagegen wettern nun die Sozialisten, denn die könnten sich dann eben mit den anderen linken Gruppen keine Mehrheiten mehr basteln, so wie sich das nach den Europawahlen als Möglichkeit dargestellt hatte. - Ob das so gekommen wäre dürfen wir dahingestellt lassen, aber auch bei uns und in jeder Gemeinde hätte die neue Reglung schon deutlichen Einfluss. - Bei drei, fast gleichstarken Parteien, so wie das hier auf der Insel ist, würde das bedeuten, dass dann fast alle Gemeinden in Minderheit regiert würden, was auf der einen Seite ein wirklich interessanter Beitrag zu arbeitsreicher Demokratie wäre, auf der anderen Seite könnte man auch vermuten, dass damit viele Gemeinden in ihren Handlungsmöglichkeiten gelähmt würden. - Es bleibt abzuwarten, ob wir ein kleines Stück amerikanische Vorstellung von Demokratie in unseren politischen Kommunalbereich bekommen, oder wir uns weiter Mehrheiten basteln, und seien es auch immer die der Verlierer. - Noch nicht einschätzen kann man dabei auch das Abschneiden der Partei "Podemos" und wo überall die Ortsgruppen überhaupt auf die Beine stellen können. - In den großen Städten geht das schon deutlich voran, auf dem Land tut man sich da viel schwerer und ob die dann überhaupt die Rolle von Mehrheitsbeschaffern spielen wollen, das wage ich zu bezweifeln. - Aber man wäre dann ja trotzdem vertreten und könnte mit abstimmen, bei jeder Frage wieder neu, weil sich die Bürgermeister eben auch bei der möglichen Aufstellung einer Telefonzelle erst die Rückendeckung des Gemeinderates erarbeiten müssen. - Die Angelegenheit wird weiter heiß und robust diskutiert, da fürchten einige um das bislang angenehme Leben mit gebastelten Mehrheiten. - Und noch die angenehme Geschichte, unsere "Cascada de Colores" (Farbenwasserfall) in der Caldera de Taburiente ist von dem Sender "Cadena Ser" zu einem der zehn schönsten Wasserfälle Spaniens gewählt worden. - Na da gratulieren wir der "Cadena Ser" doch sehr für ihren guten Geschmack.

Fulanito de tal dice hoy: Tener malas pulgas
Schlechte (fiese) Flöhe haben. - Auch ein guter Mensch kann Flöhe haben, aber der hat dann "gute Flöhe", wenn einer fiese Flöhe hat, dann meint man damit einen Menschen mit sehr schlechtem Charakter.



Verschiedene Mineralien im Wasser mit Hilfe von Flechten und Moosen zaubern diese Farbenparcht.




Wer das in natura sehen will, der muss allerdings an die zwei Stunden das Flussbett der Caldera de Taburiente hoch laufen.





Donnerstag 03.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1017 hPa

Neun Jahre Einsamkeit
Die Quelle bekommt Besuch

Bad La Palma, Kurkonzert und Schatten, und möglichst noch auf Kosten der Krankenkassen. - So weit wird das wohl nicht kommen, und in modernen Tourismuskonzepten haben Thermalbäder auch nicht mehr den Stellenwert, welchen sie vor Jahrzehnten genossen haben, aber dennoch wäre die Nutzung unserer Thermalquelle "Fuente Santa" in Fuencaliente eine hervorragende natürliche Ressource. - Oder unterliegen wir da allesamt einem kollektiven Irrtum, und projektieren die Neubewertung unserer touristischen Attraktivität in lauwarme, schwefelige Brühe? - Hoffentlich nicht, aber wir sind eben nicht wirklich so sicher, was unsere touristische Ausrichtung angeht, wir suchen uns immer noch selbst, und wissen vor allem eines nicht, wie wir uns am besten darstellen sollen, und vor allem verkaufen. - Wie da nun ein Thermalbad reinpasst, das können wir natürlich nicht abschätzen, und ist das überhaupt für jemanden interessant, der die Kanarischen Inseln als sein Ziel ausgesucht hat, und nicht Vichy oder Bad Reichenhall? - Einig sind wir uns aber, dass man was daraus machen muss, und nach neun Jahren der Agonie rund um diese Thermalquelle bringt man sich selbst auch in Zugzwang, und weil die Presse auch scharf gemacht wird rund um die Geschichten der Heiligen Quelle, macht sich nun auch Aktionismus breit. - Dabei ist alles noch völlig im Unklaren, dort wo die Quelle liegt ist Naturschutzgebiet und darüber hinaus liegt das auch noch in der Küstenzone, also wäre doppelt gemoppelt überhaupt keine wirtschaftlich interessante Möglichkeit da. - Aber es gibt eben Ausnahmereglungen und die will man nun zur Geltung bringen, wäre da nicht das politische Problem, dass die Inselregierung La Palmas keine Freunde im Gobierno de Canarias hat, da bei uns eben PP und PSOE gemeinsam Sache machen, im Gobierno de Canarias aber die Coalición Canaria gegen alles anstinkt, was nach La Palma riecht. - Auch die Gemeinde Fuencaliente, welche die Quelle für sich ganz alleine beansprucht, wird von der Coalición Canaria regiert und man muss leider feststellen, dass hier lokale und politische Egoismen robust in das Fortschreiten rund um die Nutzung der Quelle eingreifen. - Nun rächen sich auch die Jahre der Untätigkeit, man müsste längst die Ausnahmereglungen erwirkt haben, besonders eben in der Zeit, als noch die Coalición Canaria sowohl in der Inselregierung La Palmas wie eben auch im Gobierno de Canarias saß, hätte man das längst alles auf die Reihe bringen können. - Nun hat man es eilig, auch angesichts des immer näher rückenden Wahltermins im Mai 2015, bis dahin will man eine Quelle sprudeln sehen, oder zumindest das Projekt vorzeigen können, mit dem man den immer noch lahmenden Tourismus ankurbeln könnte. - Ein Thermalbad soll das mal werden, und natürlich bräuchte man dafür auch private Investoren, aber denen kann man augenblicklich noch überhaupt keine Rechtssicherheit geben, man baut halt so selten ein Thermalbad auf den Kanaren und noch dazu im Natur- und Küstenschutzgebiet. - Aus lauter Aktionismus, und um die inzwischen erwartungsvolle Bevölkerung irgendwie zu beruhigen, organisiert man nun geführte Touren in den zweihundert Meter langen Stollen, der zu den Becken mit dem warmen Thermalwasser führt. - Das hatte man bereits vor einem Jahr machen wollen, die Gemeinde hatte da viel fremdes Geld für ausgegeben, besonders eben um Belüftung in den Stollen zu bringen, aber irgendwie hatte sich das wieder zerschlagen, aber jetzt nimmt das das Wasseramt der Inselregierung in die Hand, wohl auch um der Gemeinde Fuencaliente zu zeigen, wir sind da am Drücker und ihr könnt euch wieder in euren Vulkanen verdrücken. - Ab kommenden Montag kann man sich einschreiben, wer einen Besuch in der Heiligen Quelle machen will, und dazu geht man in das Gebäude des ehemaligen Parador in Santa Cruz de La Palma. (An der Avenida Marítima, gleich hinter dem Abzweig Avenida del Puente in Richtung Norden) - Beim Wasseramt im ersten Stock kann man dann seinen Antrag abgeben und den ganzen Juli und auch August werden dann einmal in der Woche Führungen abgehalten. - Mehr Information soll es auch unter der Webseite www.lapalmaaguas.es geben, allerdings habe ich da noch nichts gefunden, es dauert halt alles ein bisschen länger, aber bitte nicht wieder noch mal neun Jahre. - Wir waren im August 2007 schon mal in der Quelle und haben damlas diese Bilder gemacht.



Mittwoch 02.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,7 Grad - niedrigste Temperatur 20,4 Grad

Wunschkonzert der kapitalinen Geschäftsleute
100 Meter mehr Mole

Das Wetter ist einfach wieder wunderbar, unser Wetter eben, mit frischem Nordost-Passat, welcher uns trotz unserer Nachbarschaft zur Sahara nicht schwitzen lässt. - Zweieinhalb Tage waren wir abgetrennt von den "Vientos Alisios" (elysische Winde) wie man hier sagt, und dann wird es heiß und diesig. - Dieses Wetter wie heute lieben wir am allermeisten, es ist auch genügend Wind da, um eine selbstgemachte Wolkenschicht aufzulösen, gäbe es das Geschenk de Passates nicht, dann wären diese Inseln vertrocknet, unfruchtbar und wohl nur schwer zu besiedeln. - Die Engländer sagen "Trade-Winds", weil man auf der südlichen Route nach Lateinamerika segeln konnte und nördlich davon wieder zurück, die Deutschen sagen sehr objektiv Passat und die Kanaren euphorisch "Alisios", denn wir wissen, was wir diesen Winden verdanken.

Eine Hauptstadt darf nicht wirklich bescheiden sein, das steht ihr nicht. - Und in Los Llanos meckert man doch auch andauernd, der Hauptstadt würde man alles in den A…. pusten, wenn die was wollen, dann bekommen die das gleich und der Rest der Insel wird marginalisiert. - Stimmt so robust natürlich nicht, aber es gibt nach wie vor den Streit zwischen der Hauptstadt und der Aridanemetropole Los Llanos, und in den vergangenen Jahrzehnten hat eigentlich die große Stadt auf der Westseite der Hauptstadt den Boom abgelaufen. - Santa Cruz verliert Einwohner, Los Llanos gewinnt hinzu, oder sagen wir lieber gewann hinzu, denn in den vergangenen Jahren haben alle eher abgeben müssen, die Krise hat uns alle etwas bescheidender gemacht. - Aber die Hauptstadt bekommt den neuen Strand, ein Geschenk aus Madrid, allerdings weiß ich noch nicht so wirklich, ob der Strand alleine ohne eine neue und mutige Verkehrsplanung wirklich so nützlich ist für die Hauptstadt. - Dass der Strand von der Stadt durch die meistbefahrene Straße getrennt ist, macht mir Sorgen. Will man eine Promenade schaffen, auf der man dieses Flanieren auch wirklich gerne macht, und damit ein Magnet würde für die Hauptstadt, das ist ja nicht gegeben. - Man müsste wirklich die Avenida Marítima vom Verkehr befreien und die Stadt von oben her über die Umgehungsstraße bedienen, dann erst bekäme man eine wirklich lockende Promenade, aber ob man solch drastische Schritte wagt, das bezweifle ich. - Man plant ja auch an der Plaza de la Constitución, das ist dort bei der Post, ein neues und großes Park- und Kulturzentrum mit einer weiteren Tiefgarage und von dort könnte man dann ja kleine Kutschen oder irgendwelche Wägelchen die Promenade rauf schicken, für Fußkranke oder Eilige. - Aber am Besten man würde einfach mal einen der vielen arbeitslosen Fachleute fragen, keinen Träumer und keinen Politiker, und auch keinen technischen Zeichner, sondern ausnahmsweise mal einen, der Ahnung von Stadt- und Verkehrsplanung hat. - Bis dahin wünscht man sich in der Hauptstadt nur ganz bescheiden, dass man die Hafenmole noch einmal mindestens einhundert Meter verlängert, damit drei große Kreuzfahrtschiffe dort gleichzeitig anlegen können. - Kommen jetzt drei große Kreuzfahrtschiffe der Klasse AIDA oder …oft he seas, dann muss ein Schiff am Frachtkai anlegen, und das wäre für die Passagiere nicht so schön. - Na ja, so schlimm ist das auch nicht, die wären dann sogar näher als ein drittes Schiff weit draußen auf der noch längeren Mole, aber langsam verlassen wir eben wieder den Weg der Bescheidenheit und trauen uns auch freche Wünsche wieder auszusprechen.

Fulanito de tal dice hoy: Tener la vaca atada
Die Kuh festgebunden haben. - Da merkt man wieder ganz klar unsere ländliche Herkunft. - Wer seine Kuh angebunden hat, der hat ausgesorgt, braucht sich um sein Auskommen keine Sorgen zu machen, anderswo bringt man dabei seine Schäfchen ins Trockene, aber bei uns regnet es so selten…



Es wird selten so eng im Hafen, aber man möchte eben noch mehr Kreuzfahrer anlocken





Mittwoch 02.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1017 hPa

Gute Zahlen braucht das Land
Zahl der Arbeitslosen sinkt stetig

Seit Oktober vergangenen Jahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Spanien, und das macht mindestens Hoffnung. - Vom Höchststand im Februar 2013 mit 5.040.222 Arbeitslosen hat man davon bereits 590.521 abgeknabbert, und landet jetzt im Juni 2014 bei 4.449.701.- Juni mit Februar vergleichen geht natürlich nicht, da haben Sie Recht, aber auch wenn wir die Zahlen des gleichen Monats, nehmen kommen wir zu einem sehr positiven Ergebnis, im Juni 2014 waren 313.979 Menschen in Spanien weniger arbeitslos gemeldet als noch im gleichen Monat des Vorjahres. - Das sind immer noch extrem hohe Zahlen und deshalb kann man nur von Hoffnung sprechen, und noch nicht von Erfolgen, wie uns das die Regierung so gerne unterrühren würde, und es bleibt eben immer auch noch der andere Faktor, dass diese wirtschaftliche Rekonstruktion fast gänzlich auf dem Rücken der so genannten "Kleinen Leute" ausgefochten wurde, und immer noch wird. - Die Zahl der Arbeitslosen sinkt besonders schnell in den Sektoren Industrie und Bauwirtschaft, also genau den Ressorts, welche uns in den Jahren 2006 bis 2009 so deutlich in das große Schlamassel geworfen haben. - In der Landwirtschaft steigt die Zahl der Arbeitslosen weiterhin leicht an, und der Sektor "Servicios", welchen man als Dienstleistungsbranche betiteln könnte, und den Bereich Tourismus auch beinhaltet, dort sinkt die Zahl der Arbeitslosen nur leicht. - Das macht Kopfzerbrechen, die Zahlen im Tourismus sind so gut wie niemals zuvor, aus dem Arabischen Frühluing wurde ein spanischer Sommer, aber man scheint die Mehrzahl an Gästen eben mit den bereits vorhandenen Arbeitskräfte auch versorgen zu können. - Man ist sich nicht ganz so einig, wie man das erklären kann, vielleicht ist es der immer größer werdende Markt des "all-inclusive", welcher halt einfach weniger Personal braucht, oder aber die Hoteliers lassen lieber das bereits versierte Personal Überstunden machen, als neue Kräfte einzustellen. - Zweiteres scheint mir eher logisch und verständlich zu sein. - Was wir uns nun erhoffen sind die Synergieeffekte von über einer halben Million Menschen mehr mit Einkommen, und die generieren damit mehr Konsum, und das sollte auch bald den Handel erfassen, und dann dort auch zu weiteren Einstellungen führen. - Und eben der psychologische Faktor, wenn es aufwärts geht, und sei es eben auch nur auf solch wackligem Niveau wie unsere langsame Wiederauferstehung, dann geben auch die Leute ihr Geld wieder eher aus, die immer welches hatten, aber aus Angst dieses nicht unter die Leute brachten. - Industrie und Bauwirtschaft profitieren davon bereits, der Handel und der Tourismus ziehen träge nach, und wichtig ist, dass diese Gesundung stetig und auch langsam genug stattfindet, wir können uns keinen weiteren Aufschwung auf Pump leisten, wir erholen uns gerade mit sehr blutiger Nase von dem Größenwahn des José María Aznar, der uns zur Jahrtausendwende an die Banken verschenkt hatte. - Lange wird es so noch dauern, bis sich der zaghafte aber stetige Aufschwung auch ganz nach unten durchringt, wir werden halt von Leute regiert, die lieber nach oben verteilen, aber das ist demokratisch abgestimmt worden, also sollten wir das einfach akzeptieren und lieber denken und wählen lernen, als zu meckern. - Die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt lässt sich auch auf die Autonome Region Kanarische Inseln übersetzen, dort gehen wir parallel in der Entwicklung und auch hier auf La Palma gibt es eine kleine, aber leider noch nicht spürbare Erholung.






Wenn Sie noch ausführlicher darüber Bescheid wissen wollen, dann können Sie sich HIER auf 67 Seiten Hunderte von Tabellen und Erklärungen über den Stand der Arbeitslosigkeit in Spanien von der "SEPE" herunterladen.





Dienstag 01.07.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,5 Grad - niedrigste Temperatur 23,0 Grad

Die Rückkehr der Investoren?
Jachthafen in Los Cancajos?

Investoren sind notwendig, das können wir drehen und wenden wie wir wollen, wenn keiner mehr Dinge anstößt und Geld in die Hand nimmt, dann geht auch nichts weiter. - Zumindest unter der Elfenbeinturm ist das so, und dort befinden wir uns doch gerade, ob uns das nun gefällt, oder nicht. - Dann muss man natürlich genau hingucken, was diese Investoren denn da machen wollen, ob die für eigenen Profit Landschaft oder Ressourcen verbrauchen, und was denn die Allgemeinheit der Insel davon hat. - Wird Mehrwert geschaffen, der auf alle zurückfällt, entstehen Arbeitsplätze und passt das überhaupt zu uns. - Wir hingegen haben es die letzten Jahre ja hervorragend geschafft, Investoren abzuwimmeln, da gab es einen Mechanismus der jedem, der nicht bestimmte Kreise mit einbeziehen wollte, nur Knüppel zwischen die Beine schleuderte, da können einige Investoren längere Geschichten von erzählen. - Genau so schlimm allerdings sind auch die fehlenden Rechtssicherheiten, da werden lokal gerne Versprechungen gemacht, und hinterher stellt sich dann heraus, dass man dieses oder jenes überhaupt nicht genehmigen kann und auch da können mehr als eine Handvoll Investoren darüber berichten. - Dann gibt es aber auch noch die "Dünne Kuh", also die schlechteren Zeiten und die "Vaca Flaca" nahm auch viel Geld vom Investitionstablett und überhaupt, die Banken wollen ja auch nur noch gegen bombenfeste Sicherheiten Geld verleihen und so wurde es knapp, um die interessante wie aufmerksam zu beobachtende Schar an Investoren. - Aber es scheint noch welche zu geben, die auch La Palma eine wirtschaftlich rosige Zukunft zutrauen, für Los Cancajos soll eine Gruppe an Geldgebern existieren, die sieben Millionen Euro in einen Jachthafen investieren wollen. - Die Gemeinde Breña Baja ist ganz aus dem Häuschen, so viel Geld in ihrer Gemeinde und die zu erwartenden Steuereinnahmen aus dem Betrieb des Hafens, da freut man sich im politischen Kabinett und auch die anderen im Tourismus tätigen in Los Cancajos erwarten sich einiges davon. - Problematisch dürfte da eher die Angelegenheit in Sachen Umweltverträglichkeit sein, ich habe da meine Bedenken, auch oder trotz des jetzt erschienenen positiven Ergebnis der Studie des Gobierno de Canarias. - Die winken das durch, aber das wundert ja nicht weiter, allerdings werden die Pläne etwas eingebremst heißt es, dort wo der Hafen direkten Kontakt zur Küste hat, dürfen nur minimale Eingriffe geschehen und ich kann nicht beurteilen, ob das ausreichend ist. - Darüber steht dann aber auch noch die wirtschaftliche Frage, zwei Kilometer Luftlinie befindet sich der Jachthafen von Santa Cruz de La Palma, und ein Boot kann ja nicht gleichzeitig in zwei Häfen liegen. - Aber man denkt weiter und will einfach mehr Boote nach La Palma locken, und wenn wir uns Puerto de Tazacorte ansehen, dann muss man da ganz klar sagen, ein guter Jachthafen lockt wirklich mehr Boote an. - Die haben gut zu tun dort, und das spricht sich rum, so wie man eben früher immer sagte, La Palma, da brauchst du nicht hinsegeln, da kann man nur ganz schlecht liegen und bekommt auch keinen Service für das Schiff. - Das hat sich deutlich geändert und diese Besucher lassen auch Geld hier, und La Palma könnte sich so wohl zum gefragten Brückenkopf für Segler und Motorboote machen, die auf dem Weg über den Atlantik sind.

Fulanito de tal dice hoy: Tener la sartén por el mango
Die Pfanne am Stiel packen. - Den Stier bei den Hörnern packen, Nägel mit Köpfen machen.



Dienstag 01.07.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1016 hPa

Zwölf haben sich verfahren
Flüchtlingsboot mit 12 Afrikanern in Puerto de Tazacorte angekommen

Es ist äußerst selten, dass "Pateras" oder "Cayucos" auf La Palma ankommen, wir sind eigentlich viel zu weit weg vom afrikanischen Festland, so dass auch hier wieder die Vermutung aufkeimt, dass diese Flüchtlinge nicht vom Kontinent aus gestartet sind, sondern von einem größeren Schiff in der Nähe der Insel ausgesetzt worden sind. - Dafür spricht auch der gute Gesundheitszustand der zwölf Männer, von denen einer noch Minderjährig ist, man sagt, fünfzehn Jahre alt. - Es ist nun erst das vierte Flüchtlingsboot, welches auf La Palma angekommen ist, die fünfhundert Kilometer, die uns vom afrikanischen Festland trennen, machen unsere Insel nicht gerade zum ersten Anlaufpunkt. - Das waren Fuerteventura und Lanzarote noch vor acht Jahren, als dort im Jahr an die 30.000 Flüchtlinge angekommen sind, noch bevor die Frontex und Verträge mit Marokko und dem Senegal dafür gesorgt haben, dass sich die Flüchtlingsströme auf andere Ventile verteilen. - Es gibt aber auch eine andere Version, welche eben die spanische Wirtschaftskrise im Mittelpunkt sieht, man konnte einfach keine Arbeitskräfte mehr in unserem Land unterbringen, und so lohnte sich der Umweg über Spanien für die Schleusermafia nicht mehr. - Man braucht in Regionen mit über 30 Prozent Arbeitslosigkeit keine sprachlosen Hilfsarbeiter, das erledigen wir inzwischen selbst, und so ist es mehr als verwunderlich, warum nun plötzlich solch ein Boot mit Flüchtlingen bei uns auftaucht. - Wer die Fahrt organisiert hat, das wird man wohl nicht herausbekommen, aber auf jeden Fall haben die sich komplett vertan, die elf Erwachsenen werden in Lager aufs Festland gebracht und dann wohl repatriiert, der Minderjährige kommt in ein Heim hier auf der Insel, und dann wird man sehen, ob sich irgendwann seine Familie ausfindig machen lässt. - Zur falschen Zeit und am falschen Ort, auf La Palma, oder den Kanaren überhaupt ist im Moment nichts zu holen, die allermeisten Flüchtlinge wissen das auch, aber diese Zwölf hat irgendjemand so richtig verarscht. - Immerhin werden die gut behandelt, sind nicht in Lebensgefahr, und genießen unsere völlige Aufmerksamkeit, nicht wie Massenware auf Lampedusa, sondern echte Exoten auf einer Insel, auf der viele selbst daran denken, aus wirtschaftlichen Gründen von der Insel zu gehen. - Aber wir können das legal und geplant machen, müssen auch nicht mehr als das Flugticket bezahlen, keine Schleuser, keine Mafia, für die wir dann jahrelang ohne Lohn arbeiten müssen, in dem was wir Krise nennen sind wir immer noch die Privilegierten, wir fahren immer noch zum Vergnügen auf lackierten Holzbooten aufs Meer hinaus, und werden bei der Rückkehr sogar freudig erwartet.



Foto von Federico






Familie Ellen & Simon Märkle

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