La Palma Aktuell
Täglich frische Nachrichten von einer kleinen grünen Insel im Atlantik



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Nachrichtenarchiv Januar 2004


Samstag 31.01.04 19:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0mm

Fußballfans in Perfektion

Meine Leidenschaft für Fußball bewegt sich gegen null und damit habe ich Samstagabend immer Schwierigkeiten in den öffentlichen Kommunikationsanstalten für Männer, den Bodegónes oder Bars. Jede Kneipe die was auf sich hält hat inzwischen einen Flachbild-Fernseher in der Größe einer Leinwand und Samstagabend überträgt der hiesige Pay-TV „Canal Plus“ eines der wichtigen Ligaspiele der Woche. Keine kanarische Mannschaft spielt in der ersten spanischen Liga, aber das macht nichts, hier kann man eh nur Fan von „Real“ oder „Barca“ sein.

Fußball sei kommunikativ habe ich mal gehört, das trifft für La Palma, Samstagabend nicht zu. Der allerneueste Schick ist es jetzt, in erster Reihe an der Bar zu stehen, das Spiel zu gucken, nicht nur auf den Fernseher zu blicken, nein gleichzeitig hat man noch einen Stöpsel im Ohr und hört dabei die Übertragung der anderen Spiele im Radio. Das ist für alle ungestöpselten Leute fast unerträglich, denn nun passen die Mimik und das Gegröle der Fußballfans nicht mehr zum gezeigten Spiel. Bei jedem Ruf „gol, gol, gol, gol gol, dreht jeder Anwesende seinen Kopf Richtung Fernseher, dort aber diskutiert lediglich ein pomadiger Beau mit seinem „Mister“, wie die Trainer hier genannt werden.

Wie es überhaupt möglich sein kann, zwei Spiele gleichzeitig mit Hingabe zu verfolgen ist mir unverständlich. Die These, Männer können immer nur eine Sache zur gleichen Zeit, muss neu angedacht werden. Auch verstehe ich nicht, warum die Männer am Tresen den Stöpsel immer auf der Seite im Ohr tragen, wo eine längst willenlose Frau überlegt, ob 90 Minuten wirklich eine Ewigkeit darstellen. Ich darf da aber nicht mitreden, geht eh nicht, es herrscht Redeverbot. Das gibt mir die hervorragende Möglichkeit, ganz ohne beobachtet zu werden, andere zu studieren. Jeden Samstagabend auf La Palma.

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Samstag 31.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 13 Grad, Niederschlag: 0mm

Inselregierung will Hotelpläne für Tazacorte retten

Es waren vier Hotels angedacht für Tazacorte, der neue Flächennutzungsplan lässt aber nur die beiden kleinsten Projekte überhaupt in die Diskussion. Jetzt erhält der geschundene Bürgermeister von Tazacorte Rückendeckung von der Inselregierung. Jaime Sicilia, phantasievoller Tourismusrat der Insel hatte nun Kontakt (konstruktive Gespräche...) mit den möglichen Sponsoren auf der Tourismusmesse „Fitur“ in Madrid und versuchte zu retten, was wohl nicht mehr zu retten ist.

Der Sponsor, die Gruppe Riu-Princess ist natürlich auch vorsichtig geworden was die Versprechungen der Bürgermeister dieser Insel angeht. So viel Ärger, wie es um das Hotel „Cerca Vieja“ bei Fuencaliente gab, will man nicht noch mal mitmachen. Das bereits angekaufte Grundstück bei Tazacorte steht nun wieder zum Verkauf und wenn es kein definitives Ja seitens der Inselregierung für das Hotel gibt, dann ist für Riu-Princess die Angelegenheit beendet. Es wird schwer werden für Tazacorte da noch was zu klüngeln, was nicht geht, geht halt nicht. Es bleiben aber noch die beiden kleineren Hotelprojekte in Puerto de Tazacorte und wer ein Großer werden will, der kann doch erst mal klein anfangen.

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Freitag 30.01.04 18:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0mm

Der höchste Besuch der je auf La Palma war

Nein, es handelt sich dabei nicht um den Papst oder den König, sondern um Pedro Duque, den ersten und bislang einzigen Astronauten Spaniens. Auch wenn dem Papst hervorragende Beziehungen zu diesen Höhen nachgesagt werden, Pedro Duque war schon viel höher. Zweimal war Pedro bereits im All, einmal davon auf der ISS. Nun besuchte er vorgestern La Palma und natürlich auch die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos.

Ich weiß nicht, ob es nur Höflichkeit gegenüber den Gastgebern war, aber Pedro ließ sich zu dem Ausspruch: So gut habe ich den Himmel noch nie gesehen, hinreißen. Nun könnte man doch meinen, ein Astronaut sei den Sternen bereits viel näher gewesen, aber die haben ja keine Teleskope dabei und sind mit anderen Dingen beschäftigt. Auf jeden Fall zeigte er sich sehr beeindruckt von den Möglichkeiten die das astrophysikalische Institut auf unserem höchsten Berg so alles kann. Spaniens Griff nach den Sternen hat eine relativ junge Geschichte. Die Observatorien bei Izaña auf Tenerife und eben bei uns auf dem „Roque“ haben viel dazu beigetragen, dass in kürzester Zeit Spanien nun eine Größe in der Astrophysik ist und schließlich auch einen Astronauten vorzuweisen hat.


Freitag 30.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 13 Grad, Niederschlag: 1mm

Theoretisch hat es geregnet

Ganze 2mm innerhalb 24 Stunden brachte uns das Tief. Das ist mehr als enttäuschend und nutzt der Flora und Landwirtschaft überhaupt nichts. Gerade als es anfangen wollte zu regnen, stieg der Luftdruck erneut und drückte das Tief weiter in den Norden. Ein paar tiefe Wolken zogen aus West über unsere Insel und ließen mehr Enttäuschung als Wasser. Man braucht nur ganz kurz mit dem Fuß an der Erde schaben, die feuchte Schicht ist nicht einmal einen Zentimeter tief, dann kommt wieder staubtrockene Erde. Um wirklich dem Boden verwertbares Wasser zu geben, bräuchten wir 15 -25mm innerhalb von 12 Stunden. Und das am besten an zwei Tagen hintereinander.

Wir können uns auch gerne auf zwei Nächte hintereinander einigen, dann ist der Gast auch eher geneigt uns den Regen zu gönnen. Es besteht noch mal die Chance, dass das nächste Tief uns mehr Wasser spendet, allerdings hat sich bereits wieder Hochdruck eingestellt und es bleibt zu befürchten, dass wir wieder nur „angepinkelt“ werden. Das hört sich schon ein bisschen böse an, ich meine das auch so. Es ist schon zum verzweifeln, wie oft wir sehr nahe vor den rettenden Niederschlägen standen und jedes Mal löste sich diese Hoffnung in nichts auf. Diese 2mm in den letzten 24 Stunden sind ja deshalb auch so fies, weil wir nun nicht mehr lamentieren können, es hätte seit 10 Wochen keinen Tropfen mehr geregnet.

Donnerstag 29.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 18 Grad, Niederschlag: 0mm

Friedensforscher in der Kaserne

Einen recht interessanten Vorschlag hat der Sprecher der Sozialisten in der Inselregierung gemacht. In der Kaserne „El Fuerte“ bei Santa Cruz, soll ein internationales Institut für Friedensforschung und friedliche Konfliktlösung entstehen. Die Armee ist abgezogen und benötigt nur noch einen Teil des Geländes zur Ausbildung. Wie der Rest des großzügigen Terrains und der Gebäude genutzt werden können, darüber wird schon länger diskutiert. Es hängt natürlich von den Streitkräften ab, wie viel diese an zivile Nutzung abtreten wollen.

Nun könnte man ja sagen, dass ein Institut für Friedensforschung fast ein Konkurrenzunternehmen für eine Armee darstellt. Fraglich ist auch, ob internationale Forscher auf diesem Gebiet gerne auf einem Gelände mit trainierenden Soldaten an Friedenspfeifen schnitzen wollen. Es ist ja nur mal eine Idee, so was sollen Politiker ab und zu ja haben. Es ist auch keine schlechte Idee und würde einiges an Prestige für La Palma mit sich bringen. Stellen Sie sich mal vor, irgendein schlauer Kopf käme hier auf die Idee, es geht auch ohne Krieg und die anderen kapieren es auch noch. Das wäre doch was, träumen ist erlaubt.


Donnerstag 29.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 1mm

Piraten auf La Palma

Das Arbeitsgerät aus dem Hollywood-Film „Master and Commander“, die „Endeavour“ liegt noch bis zum 2. Februar im Hafen unserer Hauptstadt. Die Bark ist ein Nachbau des berühmten Schiffes mit dem der britische Seefahrer James Cook so viele Entdeckungen machte. Bei den Dreharbeiten zum Film, der für mehrere Oscars nominiert wurde, war dieses Schiff hölzerner Hauptdarsteller. Nun liegt es friedlich bei uns im Hafen und erwartet interessierte Besucher. Täglich bis 17:00 kann man gegen einen kleinen Obolus in die Welt von Piraten und Seeschlachten eintauchen. Das ganze geht bis zum 2. Februar, dann segelt die Endeavour weiter nach Madeira.

Die Replik der Fernweh stiftenden Bark soll nun als Kreuzfahrer seinen Sponsoren das investierte Geld wieder einbringen. Man kann als Passagier an diversen Törns teilnehmen und auch aktiv mit Hand anlegen. Das ganze wird modern über eine Webseite vermarktet und kann HIER nachgelesen werden. Für mich als Bolitho und Hornblower-Leser war ein schneller Besuch im Hafen natürlich Pflicht. Allerdings hatte ich mir die Endeavour deutlich größer vorgestellt und war fast ein bisschen enttäuscht. Da sieht man mal wieder, was Hollywood so alles kann. Im Film war das Schiff so riesig und Furcht einflößend...



Mittwoch 28.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 19 Grad, Niederschlag: 0 mm

Gewagte Nachricht

Vielleicht ist es auch nur der Wunsch, der mich so vorlaut dazu bringt, von Regen auf der Westseite in den nächsten Tagen zu sprechen. Aber die Anzeichen verdichten sich. Der Luftdruck sinkt langsam aber stetig und der Wind hat auf Südwest gedreht. Meine Narbe von 14/18 zwickt und auf dem Satellitenbild sind zwei verheißungsvolle Tiefdruckgebiete zu erkennen.

Noch können wir nicht jubeln, aber so nah am Regen waren wir schon lange nicht mehr. Zur Erinnerung, am 24.11.2003 hat es das letzte Mal im Aridanetal geregnet und wir können bislang erst ein Zehntel der durchschnittlichen Jahresmenge an Niederschlag melden. Vielleicht liege ich ja auch falsch mit meiner Vorhersage und ich weiß, dass viele Leute die in den nächsten Tagen anreisen hoffen, ich irre mich. Sollte ich aber recht haben und Sie in den nächsten Tagen anreisen, dann kann ich Ihnen für die darauf folgenden Tage eine explodierende Vielfalt an Blüten versprechen. Die Mandelbäume sind jetzt soweit und mit einem kräftigen Schuss Wasser, wird die Blüte noch mal doppelt so schön.


Mittwoch 28.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Geothermisches Kraftwerk für Fuencaliente gewinnt an Konturen

Es wurde bereits viel darüber gesprochen, dass La Palma ein hervorragendes Gelände für diese Art von Energieerzeugung ist und nun ist aus vielem Sprechen ein Projekt entstanden. Noch gibt es ein paar Unwegsamkeiten, das Gelände wo das Kraftwerk entstehen soll, hat man an eine norwegische Firma verkauft, die dort Fischzucht betreiben wollte, das aber dann lieber in Galizien tat, anstatt auf La Palma. Nun bemüht sich der Bürgermeister, den Norwegern die 30.000 Euro wieder zurückzugeben, denn sonst kann man auf dem Gelände nicht buddeln. Das Gelände über welches wir sprechen ist die Umgebung des Windparks von Las Caletas, dort soll eine deutsche Firma das erste geothermische Kraftwerk Spaniens errichten.

Die deutsche Firma hat bereits auf den Azoren ein solches Kraftwerk errichtet und zeigt sich recht zuversichtlich über die Möglichkeiten, hier auf La Palma ähnlich erfolgreich zu sein. Im Gegensatz zur Windenergie sind geothermische Kraftwerke keine Landschaftsfresser, absolut leise und außer einem Verwaltungshäuschen versteckt man den ganzen „Rest“ unter der Erde. Anfänglich ist eine Produktion von 3 Megawatt angepeilt, die später auf 15 Megawatt erhöht werden sollen. Mit diesen 15 Megawatt macht man sich noch lange nicht unabhängig vom Dieselkraftwerk bei Santa Cruz, aber die Grundversorgung wäre damit bereits erreicht. 18 Millionen Euro soll das kosten, hat man mal eben so überschlagen. Natürlich nur ganz grob überschlagen, aber bei so ambitiösen Projekten guckt doch keiner aufs Geld.

Das ist doch endlich mal wieder eine tolle Geschichte für La Palma. Die ganze unsinnige Diskussion um unnötige Hotels und Golfplätze hat wieder Ruhe. Auf dem Roque de Los Muchachos wird einer der schnellsten Rechner der Welt gebaut und im Süden der Insel das fortschrittlichste Kraftwerk Spaniens. Meine kleine Tochter ist zwar etwas beunruhigt, das ist ihr nicht geheuer, dass man sozusagen den Vulkan anzapft um Strom zu bekommen. Sie glaubt mir ja inzwischen auch schon nicht mehr alles und ich habe versucht ihr zu versichern, dass in Zukunft trotzdem kein Dampf oder Lava aus der Steckdose kommt.

Dienstag 27.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 19 Grad, Niederschlag: 0 mm

Wohin mit der Polizei

Morgen kommt hoher Besuch nach La Palma, der Chef der Guardia Civil, Ricardo Arrán. Der will allerdings keinen Urlaub bei uns machen, wie schade, sondern ein neues Quartier für die Guardia Civil aus Los Llanos und El Paso suchen. Beide Orte wollen die zukünftige gemeinsame Polizeistation gerne haben und versuchen nun, das beste Angebot zu machen.
Los Llanos hat ein altertümliches Polizeirevier, eine Art Kaserne, die an die teilweise unrühmliche Vergangenheit der Guardia Civil erinnert. In El Paso gibt es nur ein winzig kleines Büro, welches nur vorübergehend als Polizeistation dienen sollte, nun aber bereits seit neun Jahren die Herren in grün beherbergt.

Los Llanos mit seinen über 20.000 Einwohnern und sicherlich als Hauptstadt des Aridanetals zu bezeichnen ist, geht mit dem Selbstbewusstsein des Stärkeren in diese lokale Auseinandersetzung. El Paso, mit seinen nur knapp 7.000 Einwohnern scheint aussichtslos, wenn es nicht die großen Verkehrsprobleme in Los Llanos gäbe. El Paso bietet der Guardia Civil ein 3.000 Quadratmeter großes Grundstück, extrem verkehrsgünstig an der Hauptstraße gelegen. Das wiederum könnte für El Paso sprechen und so müssen die beiden Bürgermeister sich morgen fein anziehen und wie Immobilienmakler um den Oberpolizisten rumschwänzeln. Sollte El Paso den Zuschlag bekommen, dann wird es in Los Llanos ein riesiges Gemecker geben, gilt doch El Paso bei den Städtern aus Los Llanos nur als belächelter Vorort.


Dienstag 27.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 13 Grad, Niederschlag: 0 mm

Schwerer Verkehrsunfall auf Tenerife

Vier Menschen kamen ums Leben und eine weitere Frau liegt noch auf der Intensivstation im Krankenhaus von Las Americas. Kurz nach 20:00 Uhr durchbrach ein weißer Renault Express mit 5 Insassen den Mittelstreifen der Autobahn bei Los Cristianos und stieß mit einem Linienbus der „TITSA“ zusammen. Vier der Insassen des Renault starben durch den heftigen Aufprall sofort, zwei Männer und zwei Frauen, alle nordafrikanischer Herkunft.

Der Busfahrer konnte durch ein Ausweichmanöver noch einen Frontalzusammenstoß vermeiden und so kam es nur zu einem leicht verletzten Fahrgast, der aber nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Im Bus befanden sich 20 Personen und der Fahrer, auf dem Weg von Los Cristianos nach Arona. Die Ursache des Unfalles ist noch völlig ungeklärt, man vermutet aber, dass der Fahrer des Renault Express wegen zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hat.


Montag 26.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 19 Grad, Niederschlag: 0 mm

Nur vier von hundert Berufsschülern schaffen den Weg in die Selbstständigkeit

Das ist eine sehr ernüchternde Zahl und stellt die Einrichtung des „Centro de Formación Profesional Específica“ fast schon in Frage. Dabei muss man auch noch bedenken, dass es in Spanien keinen Meisterzwang für Handwerksbetriebe gibt und die Leute, welche die Berufsschule verlassen, theoretisch gleich loslegen könnten.

Die Handelskammer Tenerife ist nun auf die Suche nach den Gründen gegangen und hat folgende Antworten bekommen. Nur knapp 50% der Schüler hatten überhaupt vor, sich selbstständig zu machen, die anderen erhoffen sich durch diese Ausbildung größere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Von denen, die auf eigene Rechnung arbeiten wollen, fehlt bei 90% das nötige Startkapital. Weitere Gründe sind mangelnde Berufspraxis und fehlende Information wie man das macht, mit einer eigenen Firma. Die Handelskammer will nun Informationsveranstaltungen in den Zentren machen, um wenigstens die Information zu liefern. Das fehlende Geld kann diese Institution auch nicht beschaffen. &xnbsp;


Montag 26.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Auch hier gibt es Ärger um Mobilfunkantennen

In der Gemeinde Puntallana will man sich nun gegen die neuen Antennen wehren, die in Lomo Los Perdomos, Montaña Loral und in San Bartolomé (La Galga) aufgestellt wurden. Juan Guerra, Sprecher der Partido Popular, fühlt sich und die Anwohner der betroffenen Gebiete von der Inselregierung und dem Bürgermeister hinters Licht geführt. Die Antennen seien ohne Planung und Absprachen auch in der Nähe von Schulen und Wohnhäusern aufgestellt worden.

Die Genehmigung für das Aufstellen der umstrittenen Antennen kam vom Abgeordneten für Gesundheit und Planung im Inselparlament José Izquierdo, der noch zu den Lokalwahlen im Mai vergangenen Jahres sich gegen die Mobilfunkantennen ausgesprochen hatte. In Puntallana ärgert man sich nun über so viel Ungerechtigkeit. Will ein ganz normaler Bürger eine Garage oder einen Stall bauen, dann muss er viele, viele bürokratisch Hürden überwinden, bis er die Genehmigung dazu erhält. Wenn Mobilfunkbetreiber ihre Antennen aufstellen wollen, dann geht das im Handstreich. Juan Guerra, der Sprecher der Partido Popular, hat sich über dieses unverzeihliche Verhalten erst mal kräftig bei der Inselregierung beschwert. Hoffentlich hat er dabei daran gedacht, das nicht von seinem Handy aus zu tun...

Sonntag 25.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Weiter Streit um „Lumen Canariense“

Die Ausstellung in La Laguna auf Tenerife sorgt weiter für Empörung auf La Palma. Dort hatte man im Katalog neun Bilder, die als Leihgabe aus La Palma kamen, als nicht original flämisch bezeichnet. (siehe 18.1.) Die sozialistische Opposition in der Inselregierung hat nun eine Sondersitzung beantragt, um diesem Skandal noch größere Bedeutung zu geben. Dabei lässt sich nicht verhehlen, dass man in dieser Gelegenheit den Inselpräsidenten abwatschen will. Dieser wusste von dem ganzen Vorfall überhaupt nichts und wurde erst von der Opposition darüber informiert.

Nun fordern die Sozialisten, dass der Katalog der Ausstellung eingestampft werden soll, da die Angaben nicht korrekt seien. So weit wird es sicher nicht kommen, aber endlich kann man mal wieder richtig Dampf ablassen und auf die Kunstbanausen auf Tenerife schimpfen. Vielleicht kommt das alles auch ein bisschen spät, „Lumen Canariense“ schloss bereits vor zehn Tagen ihre Pforten. Die Ausstellung ist eine der erfolgreichsten auf Tenerife gewesen und hat immerhin 70.000 Besucher angelockt. Gezeigt wurden Werke flämischer Kunst, die nach Spanien gelangt sind, davon auch viele nach La Palma, da im 16. Jahrhundert besten Handelsbeziehungen zwischen den Niederlanden und La Palma bestanden.


Sonntag 25.01.04 09:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Brot für die Welt, Gofio für Afrika

Um das aufzuklären, muss man erst mal wissen, was Gofio ist. Dabei handelt es sich um geröstetes und dann gemahlenes Getreide, welches die Ureinwohner der Kanaren als Hauptnahrungsmittel zu sich nahmen. Bei den Guanchen oder Benahoaritas gab es kein Brot, sondern dieses geröstete Mehl, sozusagen, vor dem Backen schon gegessen. Das Gofio ist eines der wenigen lebendigen Relikte der Ureinwohner dieser Inseln und auch heute noch in aller Munde. Allerdings nimmt die Akzeptanz dieses billigen Sattmachers ab, goldgelbe Brötchen zur Suppe sind halt doch beliebter als klumpig, süße Mehleinlage.

In vielen Familien steht Gofio aber immer noch auf dem täglichen Speiseplan und nicht wenige Leute haben als Abendessen am liebsten eine Tasse Ziegenmilch mit Gofio.

Noch ist Gofio nicht zum Nostalgieprodukt verkommen und es gibt auch Zubereitungsarten die durchaus auch mitteleuropäische Gaumen befriedigen können, aber die Zukunft für die vielen Gofiomühlen auf La Palma sieht nicht rosig aus. Da kommt es nur recht, dass viele afrikanische Länder großes Gefallen an diesem billigen Sattmacher gefunden haben und sich das süße Mehl zu einem wahren Exportschlager entwickelt. Die Vorteile sind klar, man muss das Produkt nicht weiterverarbeiten, einfach aus der Tüte in die Hand. Mit etwas Milch, Brühe oder Wasser zu einem Klumpen geformt, schon ist der nahrhafte Brotersatz fertig.

Gerade die nordafrikanischen Länder sind ganz wild auf Gofio und irgendwie schließt sich dabei auch ein Kreis. Auch wenn viele Theorien das gerne anders sehen würden, die Ureinwohner der Kanaren waren wohl Berber, die DNA-Proben geben da Eindeutiges von sich. So hat sich ein Nahrungsmittel aus Nordafrika auf den Kanaren durch die Jahrtausende gerettet und kommt nun als modernes Produkt zurück zu denen, die es erfunden haben. Guten Appetit!

Samstag 24.01.04 16:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0 mm

Genau zwei Monate ohne Regen im Aridanetal

Am 24.11. des vergangenen Jahres fiel der letzte Regen und langsam wird es dringend mit dem Wasser von oben. Die Brunnen und Galerien sind am Rande ihrer Kapazität und versalzen zusehends, da frisches Regenwasser einfach nicht zuläuft, um die vielen enthaltenen Mineralien zu verdünnen. Man wird jetzt dazu übergehen, die Bananen nicht mehr alle 7 Tage zu gießen, sondern nur noch alle neun Tage, damit kann man das vollständige Trockenlegen der Brunnen verzögern. Abgesehen davon, dass es einfach nicht regnen will, hilft uns das kalte Wetter, die Pflanzen brauchen dann nicht so viel Wasser.

Es sind nicht nur die Bananen, die unter der Trockenheit leiden, auch Avocado und Citrus-Pflanzungen beginnen unter dem Wassermangel zu leiden und die Kartoffelernte wird gänzlich ausfallen. Im Durchschnitt fallen bei uns im Aridanetal an die 600mm Niederschlag pro Jahr, bislang sind es ganze 57mm. Unser „Winter“ dauert noch bis April und auch wenn es jetzt bald regnet, wird dieses Jahr deutlich unter den früheren Jahresmitteln bleiben. Der tägliche bittende Blick auf die Wetterkarte verheißt immer noch keine Besserung. Dicke, fette Tiefdruckgebiete warten da auf dem Atlantik, aber das stabile Hoch über uns lässt die Regengebiete nicht an die Inseln heran. Im Osten und Norden der Insel hat sich die Lage etwas gebessert, dort hat frischer Passat einiges an Niederschlag gelassen.


Samstag 24.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 12 Grad, Niederschlag: 0 mm

Das Militär kommt zurück nach La Palma

Seit einem guten Jahr steht die große Kaserne „El Fuerte“ in der Nähe der Hauptstadt leer. Dreißig Angehörige der Streitkräfte sind noch dort und kümmern sich um die großen Anlagen. Nach dem Weggang des letzten Bataillons von La Palma geht die Diskussion, wie man die großzügigen Anlagen auch zivil nutzen könnte. Schwimmbad, Sportplätze und ein Verkehrsübungsplatz, das Ganze in erster Reihe am Meer gelegen. Der Bürgermeistern von Santa Cruz und der Breña Altas, in dessen Gemeindegebiet die Kaserne liegt, waren schon ganz heiß auf die Kaserne und träumten Träume von einer touristischen Nutzung a la Disney World.

Militär ist wohl dazu da, Träume zu zerstören und so hat der oberste Kardinal, Verzeihung, General des spanischen Heeres angekündigt, auf La Palma eine Fortbildungsanstalt für Soldaten einzurichten. (Sie müssen meine Verwirrung verzeihen, ich verwechsle Kirche immer mir dem Militär, da beide Institutionen über mehrere Jahrtausende uns immer nur Frieden und Fröhlichkeit gebracht haben) Der General will den Standort La Palma nicht aufgeben, kann sich aber vorstellen, Teile der Anlage für eine zivile Nutzung zu öffnen. Es sollen um die 200 Soldaten nach La Palma kommen um das überlastete Ausbildungszentrum „Hoya Fría“ auf Tenerife zu entlasten.

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Freitag 23.01.04 19:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 23 Grad, Niederschlag: 0 mm

Ganz El Paso ist im Handarbeitsfieber

Seit dem das lebendige Seidenmuseum in El Paso auch Kurse anbietet, hat sich in dem kleinen Städtchen ein wahrer Boom an den diversen alten Kunsthandwerken entwickelt. Überall werden neue Handarbeitskurse angeboten, welche die Gemeinde unterstützt. Und wenn Sie nun glauben, da sitzen nur alte gelangweilte Frauen, dann haben Sie sich getäuscht. Es ist erstaunlich, wie viele junge Leute an diesen Kursen teilnehmen. Renner ist natürlich die Seidenwerkstatt und dieses Frühjahr gibt es einen Kursus, wie man einen Webstuhl für die feinen Stoffe aufbaut.

Andere Kurse bemühen sich um das Sticken, um Bordüren, Töpferei und wenn erst die Binsen vom Festland kommen, dann wird auch Korbflechten angeboten. Einer der beliebtesten Kurse ist das Nähen der typischen Tracht der Leute aus El Paso. Wer was auf sich hält, ob jung oder alt, der trägt zu den großen Fiestas des Ortes „trajes típicos“ wie die Trachten hier nennt. Je nach verwendeten Materialien kostet so eine typische Robe schnell an die 700 Euro. Es ist halt alles Handarbeit daran und Tücher und Umhang sollten schon aus Seide sein. Das gilt natürlich nur für die Frauenkleider, die Männer kommen viel billiger davon.

Ein Kurs hat meine besondere Aufmerksamkeit erlangt, Doña Carmen Leal unterrichtet „Frivolité“. Ich habe genau so gestutzt wie Sie, hier ist alles möglich, mich aber dann kundig gemacht, bevor ich mich eingeschrieben habe. Es handelt sich dabei um das Sticken von Schiffchen-Spitze und als ich das erfahren hatte, musste ich leider feststellen, dass ich genau um diese Uhrzeit schon andere Termine habe. Ich hätte doch für mein Leben gerne Schiffchen-Spitze sticken gelernt...

Freitag 23.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 13 Grad, Niederschlag: 0 mm

Mehr Ärzte für das Inselkrankenhaus

Die Abgeordnete für Gesundheit und gleichzeitig Vizepräsidentin des kanarischen Parlaments, María del Mar Julios besuchte gestern unsere Insel und natürlich auch das Inselkrankenhaus. Mit allerlei Versprechungen stieß sie bei den versammelten Inselgrößen auf offene Ohren. Wir freuen uns immer, wenn einer der Regionalpolitiker überhaupt Zeit hat für uns, machen wir doch gerade mal 5% der potentiellen Wählerschaft aus. Ganz erstaunt waren wir nun, als wir feststellen mussten, dass die Dame außerordentlich gut informiert ist über unsere Situation.

So wusste Sie z.B., dass mit nur 8 Ärzten, das Inselkrankenhaus ein Defizit an Weißkitteln hat und brachte gleich 4 neue Ärzte im Köfferchen mit. – Verzeihung, das war ein Irrtum, aber wir haben uns längst daran gewöhnt, Versprechungen (oder auch Versprecher) der Regionalregierung sofort zur inseleigenen Realität werden zu lassen. Weiterhin soll die Intensivstation im Krankenhaus ausgebaut werden und ein ganz großes Thema, der bürokratische Ablauf für die Patienten, die trotzdem noch zur Behandlung nach Tenerife müssen, soll vereinfacht werden. Ich bin ganz gerührt von so viel hingebungsvoller Aufmerksamkeit und werde mich wie ein guter Palmero verhalten und nicht in einem Jahr danach fragen, ob wirklich 4 neue Ärzte da sind.

Donnerstag 22.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 18 Grad, Niederschlag: 0 mm

Heftige Kritik an der Inselregierung

Der Sprecher der Partido Popular (PP) im Inselparlament Manuel Pérez Rocha, hat mit scharfen Worten, die in absoluter Mehrheit regierenden Lokalnationalisten der Coalicion Canaria (CC) angegriffen. In der Tat ist es erschreckend, wie wenig seitens der Regierung in Sachen Zukunft unternommen wird. So wirft Pérez Rocha der Regierung auch vor, sie frisiere die Daten und schließe die Augen vor dem tatsächlichen Zustand der Insel. So werden z.B. Zuwachszahlen im Tourismus genannt, die es einfach nicht gibt.

Manuel Pérez Rocha vermisst auch dringend einen Plan, wie es weitergehen soll in der Landwirtschaft. Auf den Bananen ausruhen und später auf Hilfe aus Brüssel zu hoffen, das kann es nicht sein. Es steht dringend an, einen notwendigen Strukturwandel in der Landwirtschaft auch planerisch zu unterstützen. Man wird keinen Bauern dazu bringen, seine Bananen rauszureißen und andere Produkte zu pflanzen, wenn er nicht weiß, ob er seine Alternativkultur auch verkaufen kann. Es ist immer leicht, in einer Krise die Regierung zu kritisieren, man weiß ja auch nicht, ob es die anderen besser machen würden. In den letzten Jahren hat sich aber eine große Verunsicherung in der Bevölkerung breit gemacht, es fehlen einfach die Perspektiven und so wurschtelt jeder für sich weiter, in der Hoffnung es wird schon gut gehen.

Donnerstag 22.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 12 Grad, Niederschlag: 0 mm

Sinnlose Schönheit der Mandelblüte?

Überall auf der Insel blühen jetzt die Mandelbäume und vor so viel Schönheit will man gar nicht daran denken, dass es steil bergab geht mit dem eigentlich Interessanten der Pflanze, der Mandel. Früher lebten ganze Ortschaften von der Mandel und viele Tonnen der knackigen Kerne gingen auf das Festland, um dort als Marzipan in die Münder vieler Leckermäuler zu gelangen. Das ist alles nur noch Nostalgie, heute braucht keiner mehr unsere Mandeln und nur noch für den lokalen Markt wird geerntet.

Von 70.000 Kilo im Jahr 1991 ging die geerntete Menge Mandeln auf 7.000 Kilo im Jahr 2003 zurück. Es ist einfach kein Geld mehr damit zu verdienen, billige Importe vom Festland, aber auch aus Amerika haben die heimische Mandelproduktion fast vollständig verdrängt. Es lohnt sich einfach nicht mehr, die knorrigen Bäume zu beschneiden, die Früchte mit langen Stangen von den Zweigen zu schlagen und dann an ungezählten Abenden die Kerne aus ihrem Fruchtfleisch zu pulen. Gut gemeinte Aktionen einiger Gemeinden, die Bäume nicht verwildern zu lassen gehen ins Leere, wenn keiner mehr die Mandeln erntet und vermarktet. Wer früher von den Mandeln gelebt hat, arbeitet längst in den Bananen, oder auf dem Bau. Nun verwildern die meisten Bäume, die Pflanze selber stört das wenig, ist doch ihr eigener Sinn einfach nur das Dasein und die Vermehrung, nicht uns Menschen auch noch zu ernähren. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Mandelbäume nun noch schöner blühen, endlich von der Last befreit, außer Schönheit auch noch produktiv zu sein.


Mittwoch 21.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Sechs neue Flugzeuge für die „Binter Canarias“

Die ehemalige Iberia-Tochter, Binter Canarias hat beim französisch-italienischen Hersteller ATR, 6 neue Flugzeuge vom Typ ATR 72-500 bestellt. Damit will die größere der beiden Gesellschaften, die sich um den interinsularen Flugverkehr zwischen den Kanaren bemühen, seine Flotte deutlich verjüngen und modernisieren. Dafür werden 6 Maschinen des Vorgängertyps außer Dienste gestellt, die zwischen 12 und 14 Jahren uns sicher und zuverlässig von einer zur anderen Insel geflogen haben.

Die neue ATR 72-500 hat 4 Sitzplätze mehr, jetzt können 72 Personen gleichzeitig befördert werden. Äußerlich gleicht das neue Flugzeug dem Vorgängermodell sehr, hat aber leistungsstärkere Motoren und als Clou, einen 6-blättrigen Propeller, der die lästigen Geräusche deutlich mindert. Wir können nun also etwas leiser von La Palma nach Tenerife fliegen als bisher. Die Lieferung der neuen Flugzeuge wird bis Anfang 2005 abgeschlossen sein. Glück gehabt hat die Binter beim Kaufpreis. Dieser wurde vor einer Weile in Dollar ausgehandelt und auf 110 Millionen gesetzt. Das sind aktuell nur noch 88 Millionen Euro. In dem Kaufpreis sind auch bereits Ersatzteile mit enthalten, aber auch die Rückgabe zweier älterer Maschinen an den Hersteller.


Mittwoch 21.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 13 Grad, Niederschlag: 0 mm

Gemischte Patrouillen als neue Waffe gegen die illegalen Einwanderer

Leider macht die Weltpresse immer nur auf die Wellen illegaler Einwanderer aufmerksam, wenn es wieder Opfer gegeben hat, so geschehen letzte Woche mit 16 ertrunkenen Flüchtlingen. Die Nähe zum afrikanischen Festland machen Lanzarote und Fuerteventura, neben der Gegend um Gibraltar, zum beliebtesten Ziel der gut organisierten Schleuser. Nach langen Verhandlungen und gegenseitigen Schuldzuweisungen haben nun Marokko und Spanien beschlossen, gemeinsame Seepatrouillen zu unternehmen.

Ab Februar sollen nun Agenten der Guardia Civil auf einem marokkanischen Boot mitfahren und umgekehrt werden spanische Patrouillenboote auch Polizisten des Nachbarlandes an Bord haben. Jedem ist klar, dass man damit nicht das Problem lösen kann, aber es ist ein erster Schritt, damit beide Länder zusammen daran gehen, den Menschenhandel als Begleiterscheinung des Flüchtlingsstroms zu bekämpfen. Die Flüchtlinge, zu 90% nicht aus Marokko stammend, müssen viel Geld bezahlen um auf kleinen, kaum seetüchtigen Booten aus Marokko zu den nördlichen Kanaren zu gelangen. Unter dem Vorwand, die Weiterreise nach Mitteleuropa zu organisieren, verlangen die Schleuser Geld und setzen dann die Flüchtlinge an einem Strand auf Lanzarote oder Fuerteventura aus. Natürlich geht es von dort nicht weiter nach Mitteleuropa, sondern direkt in die Auffanglager um dann irgendwann wieder in die Heimatländer abgeschoben zu werden. Flüchtlinge wird es immer geben, dagegen wird man nichts machen können. Man kann aber etwas dagegen machen, dass mit dem Elend dieser Leute noch Geld verdient wird. &xnbsp;


Dienstag 20.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Unzufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft

Die Kaufleute aus Santa Cruz melden einen Umsatzrückgang von etwa 18% was das Weihnachtsgeschäft angeht. Man war zwar bereits vorher skeptisch, das Geld sitzt halt nicht so locker aber so deutlich hatte man sich die Kaufzurückhaltung nicht vorgestellt. Der Einzelhandel in Santa Cruz hat aber auch hausgemachte Probleme und da ist an allererster Stelle der Parkplatzmangel zu nennen. Da gerade die Einkäufe zur Festzeit auch im Volumen größer sind, zieht es viele Leute nach außerhalb in das große Einkaufszentrum „La Grama“ bei Breña Alta. Dort kann man den Wagen prima parken und bequem die Geschenke und Völlereien in das Auto schaufeln.

Ähnlich, wenn auch nicht in diesem Ausmaß ergeht es Los Llanos. Auch dort ist es zu den Haupteinkaufszeiten sehr schwer in der Nähe der Geschäfte einen Parkplatz zu ergattern. Und weit laufen, das liegt uns einfach nicht. Das hat zu einer Abwanderung vieler Einkaufswütiger nach El Paso geführt. Dort sorgt der große Supermarkt, mit einem noch größeren Parkplatz für mehr Bequemlichkeit beim Einkaufen. Dieser „Einkaufstourismus“ hat für die Geschäftsleute aus El Paso einen angenehmen Effekt und zusehends kommt mehr Handel und auch ein paar schickere Läden nach El Paso. Früher musste man wegen jedem, nur halbwegs speziellen Wunsch nach Los Llanos, heute bekommt man fast alles auch schon im „kleinen Dorf“ El Paso. Im Moment klagen aber alle Geschäftsleute, das ist die Januarmauser. Immer nach den trubeligen Festtagen stellt man fest, dass man mehr Geld ausgegeben hat als verdient und bis Carneval sind es nur noch ein paar Wochen, also Hand auf die Geldbörse und sparen ist jetzt angesagt.


Dienstag 20.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 11 Grad, Niederschlag: 0 mm

Nichts Neues von der Wetterfront

Wir warten weiter auf den Regen und das Azorenhoch schiebt weiterhin alles was nach Regen aussehen könnte in Richtung Norden. Irgendwie haben wir alle das Gefühl, nun kommt der Regen bald, aber es kann auch sein, dass da der Wunsch größer ist als die Vernunft. In vier Tagen werden es genau zwei Monate auf der Westseite ohne Regen sein. Die Wolfsmilch blüht noch nicht, unser Ginster (Retama) auch nicht. Die gesamte Natur wartet, gespannt wie ein Bogen auf das ersehnte Nass. Nur die Mandeln interessiert das alles herzlich wenig, die Blüte ist in vollem Gange und verwandelt ganze Landschaften in ein Farbspiel aus Rosa und Weiß.

Kalt ist es geworden, jetzt kratzen wir nachts immer knapp an den 10 Grad und schaffen nur unter Mühen die 20 Grad am Tag. Da lächeln Sie drüber, klar Sie sind anderes gewohnt. Für uns ist das aber kalt, sehr kalt sogar. Fehlt nur noch der Schnee auf dem Roque um auch den sichtbaren Beweis dafür zu haben, dass der Winter auch auf den Insel des ewigen Frühlings Einzug gehalten hat. Schnee wird aber keiner fallen in den nächsten Tagen, die Luft in der Höhe ist viel zu trocken um unserer Insel eine weiße Mütze zu verpassen. Mir ist auch ohne Schnee kalt genug und ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, wenn ich noch in Deutschland wohnen würde. Halten Sie durch, wir fühlen mit Ihnen!


Montag 19.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0 mm

Jetzt auch noch ein endemischer Delfin

Nicht genug mit den vielen endemischen Pflanzen und Tieren, welche die makaronesischen Inseln bereithalten, nun soll es auch noch einen, nur hier beheimateten Delfin geben. Bislang dachten alle immer, die munteren Gesellen die neben den Fähren und Booten her schwimmen seien gewöhnliche Schweinswale und atlantische Fleckendelfine (Stenella frontalis). Nun haben Forscher der Universität Gran Canaria herausgefunden, dass der hiesige Delfin wohl dem Fleckendelfin nur sehr ähnlich ist, aber doch entscheidende Unterschiede aufweist.

Da ist einmal die Größe, durchschnittlich 1,8 Meter anstatt der üblichen 2,2 Meter bei den bekannten Fleckendelfinen. Auch haben unsere flinken Schwimmer weniger Zähne und das Auffälligste ist, unseren Delfinen hier fehlt die charakteristische Zeichnung auf dem Bauch. Bei so viel Unterschieden frage ich mich, warum man erst jetzt drauf kommt. Nun wollen die Wissenschaftler an Hand von DNA-Proben feststellen, ob es sich bei unseren Delfinen nur um eine Unterart des Fleckendelfins handelt, oder gar um eine eigene Art. Irgendwas ist dran an unserer Umgebung und manchmal frage ich mich, ob wir nicht auch bereits einer Subspezies angehören. Anstatt Homo sapiens sapiens, vielleicht Homo sapiens macaronensis. Das würde auch unsere vielen „tranquilo und mañana-Gene“ erklären.


Montag 19.01.04 08:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 12 Grad, Niederschlag: 0 mm

Pipistrellus Maderensis, Natur kontra Naturschutz

Eine lobenswerte Aktion der Gemeinde Los Llanos gerät an die Grenzen ihrer eigenen Ideen. Man will mit viel Geld, den Vulkanhügel von Las Rosas, im südwestlichen Teil des Ortes, wieder in seinen Urzustand versetzen. Naturschutz wird Groß geschrieben inzwischen, haben wir doch kaum was anderes. An dem Vulkanhügel von Las Rosas haben viele Generationen genagt, den Lavagrus abgetragen um Gärten zu mulchen und an manchen Stellen hat man direkt an den Hügel gebaut. Seit langem nun ist jede Veränderung an dem Hügel untersagt und nun will man einen Schritt weitergehen und die „Montaña de Las Rosas“, wie der Hügel hier genannt wird, völlig renaturieren.

Dazu soll auch ein in den achtziger Jahren gebauter Friedhof an der Westseite abgerissen werden. Dieser wurde nie benutzt, eine Meisterleistung des Bauhandwerkes sorgte dafür, dass der Friedhof bei seiner Fertigstellung bereits wieder baufällig war. Andere, lebende Säugetiere störte das wenig und so bewohnt nun eine große Population an Madeira-Fledermäusen diesen stillen und beschaulichen Ort. Dazu muss man wissen, dass Friedhöfe hier anders aussehen als Sie das kennen. Wir werden nicht begraben, sondern in Fächer eingemauert und wenn es nicht so pietätlos wäre, würde ich von Schließfächern sprechen, wie man diese von Bahnhöfen kennt. Diese vorbereiteten Fächer sind natürlich ideale Nistplätze für die Fledermäuse und seit über 20 Jahren können diese dort völlig ungestört wohnen.

Nun gerät man in einen großen Zwiespalt, die Fledermäuse, Pipistrellus Maderensis, stehen auf der Liste der bedrohten Tierarten und setzt man Naturschutz durch, im Zweifelsfall auch gegen die Natur? Umsiedlung ist nun angesagt und man überlegt, wo die neue Heimat der auf La Palma gar nicht so seltenen Fledermäuse sein könnte. Da selbst wir auf La Palma nicht an jeder Ecke einen unbenutzten Friedhof rumstehen haben, ist nun Kopfkratzen im Rathaus von Los Llanos angesagt. Vielleicht sollte man einfach abwarten, eines der vielen Hotelprojekte die in mittlerer Zukunft hier entstehen sollen, wird als unbenutzte Ruine doch sicherlich einen ähnlich guten Nistplatz abgeben, wie ein Friedhof es sein kann. Im Gegensatz zu der Zahl der Touristen, wächst die Zahl der Fledermäuse auf La Palma noch an. Vielleicht sollte man lieber Friedhöfe bauen die keiner braucht, anstatt Hotels die auch keiner braucht.


Sonntag 18.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Original, oder nachgemacht

Zu einer der größten Kunstausstellungen klassischer Maler auf den Kanaren, „Lumen Canariense“ in La Laguna auf Tenerife, steuerte die Insel La Palma 15 Werke flämischer Maler bei. Man muss anmerken, dass es im 16. Jahrhundert engste Handelskontakte La Palmas zu den Niederlanden gab und in dieser Zeit viele Kunstwerke flämischer Werkstätten auf La Palma landeten. Hier ist man stolz auf die Originale, ist es doch auch ein großes Stück lebendige Historie.

Nun passierte es leider, dass auf der Ausstellung neun der 15 Werke La Palmas als nicht original flämisch eingestuft wurden, sondern als „hispanoflamenco“. Das soll heißen, hiesige Maler und Werkstätten hätten diese Bilder erstellt und sich dabei an die Vorbilder aus den Niederlanden gehalten. Das ist natürlich kein Verhalten, wie man mit uns umgehen kann. Da schicken wir 15 Meisterwerke nach Tenerife und erhalten 9 als Fälschung zurück.

Die Aufregung ist groß und schon ist eine große Kunstexpertin zur Stelle, die das Gegenteil beweist. Constanza Negrín heißt die streitbare Dame, ist Professorin für Kunstgeschichte in der Universität La Laguna und hält es für eine Unverschämtheit der Juroren der Ausstellung, diese neun Werke aus La Palma als nicht original flämisch einzustufen. Alle neun so sträflich abgemahnte Bilder stammen nachweislich aus dem 16. Jahrhundert und damals gab es noch überhaupt keine Werkstatt auf den Kanaren, die in der Lage gewesen wären, diese Meisterwerke zu erstellen.

Wo ein Skandal ist, ist die Politik auch immer nicht weit. So brachte eine Oppositionspolitikerin diese Abwertung der Bilder vor den höchsten Inselrat und konnte unserem Inselpräsidenten eine echte Breitseite verpassen. Der wusste nämlich überhaupt nichts davon und kümmert sich auch sonst eher um Golfplätze als um Kunstgeschichte. Das wird aber nun anders, das ist zur „Chefsache“ erklärt worden. Umgehend soll ein Expertenteam Aufklärung schaffen und die originale Abstammung der neun Meisterwerke bezeugen. Manchmal ist es ein bisschen schwer uns zu verstehen, das gebe ich zu. Wir sind sonst so versteift darauf, alles nur als gut anzuerkennen, wenn es aus La Palma kommt. Nun wollen wir mit Heftigkeit beweisen, dass etwas lieber nicht aus La Palma kommen soll. Schön, wenn wir andere noch überraschen können.


Sonntag 18.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 11 Grad, Niederschlag: 0 mm

Polizeikräfte glänzen erneut mit höchster Aufklärungsrate

Es hat eigentlich schon Tradition, dass die Polizei auf La Palma die höchste Aufklärungsrate bei Straftaten in ganz Spanien aufweist. Unterteilt in Verbrechen und Vergehen, wobei diese Unterteilung nicht der deutschen Rechtsauslegung entspricht. In Spanien werden viel mehr Delikte bereits als Verbrechen eingestuft, als in Deutschland. Zu den Zahlen, 2003 gab es 884 angezeigte „delitos“ (Verbrechen) gegenüber 882 in Jahr 2002. Davon konnten 468 aufgeklärt werden, das sind etwas mehr als 52%. Dabei fällt auf, dass einzig bei der häuslichen Gewalt ein Anstieg der Delikte zu verzeichnen ist. Das auch nicht, weil im Jahr 2003 besonders viel Gewalt ausgeübt wurde, sondern weil viel mehr Frauen sich getraut haben, diese Zustände anzuzeigen.

Bei den „faltas“, den Vergehen sind im vergangenen Jahr 1.349 Straftaten zur Anzeige gebracht worden, das sind sogar 4% weniger als noch im Jahr 2002. In diesem Bereich liegt die Aufklärungsrate sogar bei 64,7% der angezeigten Straftaten. Bevor man nun gleich in Lobesstürme über unsere Polizei ausbricht, muss man dazu erwähnen, dass in unseren überschaubaren Strukturen kleiner Städte und ländlicher Gebiete, das Opfer den Täter bei der Anzeige oftmals gleich nennen kann. Darüber hinaus ist es viel einfacher für die Polizei in Umgebungen zu ermitteln, wo jeder jeden kennt. Wenn der Nachbar plötzlich mit einer Videokamera herumläuft, weiß das sofort der ganze Ort... Trotz dieser Einschränkung bleibt La Palma ein äußerst sicheres Pflaster und die Polizei macht sehr viel mehr als nur Strafzettel zu verteilen. &xnbsp;


Samstag 17.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 19 Grad, Niederschlag: 0 mm

Hotelpläne in Puerto de Tazacorte sind gerupft

Der Bürgermeister von Tazacorte tobt und fühlt seine Gemeinde von den übergeordneten Behörden ungerecht behandelt. Von seinen ehemaligen Plänen, 4 Hotels mit insgesamt 1.875 Betten in den Ort zu holen, bleiben gerade mal zwei kleine Bauten mit zusammen gerade 445 Übernachtungsmöglichkeiten über. Das ganz große Projekt, das 900 Betten-Hotel in „Las Hoyas“ ist endgültig vom Tisch, abgelehnt durch den neuen Flächennutzungsplan. Das zweitgrößte Vorhaben, ein Hotel mit 450 Plätzen bei „Hoyo de Verdugo“ hängt am seidenen Faden und der vermeintliche Promotor hat nun das Gelände bereits wieder zum Kauf angeboten, da eine Ablehnung sehr wahrscheinlich ist.

Die verbleibenden beiden Einrichtungen haben eher realistische Möglichkeiten verwirklicht zu werden. Das ist auch eine Größenordnung die der Ort vertragen kann und passt viel eher in den Wachstumsrhythmus der Insel als auf einen Schlag zweitausend Betten mehr. Es steht außer Frage, dass Puerto de Tazacorte zu wenig Übernachtungsmöglichkeiten aufweist. Das geht natürlich wieder alles zu Lasten von Puerto de Naos, welches einer sehr ungewissen Zukunft entgegen geht. Der ganz große Beweis, dass man mit viel mehr Betten und Einrichtungen wie Golfplätzen mehr Gäste auf die Insel lockt, bleibt offen. Wir sollten bei unseren Leisten bleiben und nicht Inseln wie Tenerife und Gran Canaria Konkurrenz machen wollen. Bislang besuchen uns viele treue Gäste gerade deshalb weil wir kaum Hotels haben. Wenn wir uns erst durch Uniformierung austauschbar gemacht haben, dann braucht uns keiner mehr. Aber das werden ganz langsame Prozesse werden und wir können alle dabei viel lernen, wenn wir aufmerksam unsere kleine Insel beobachten und was mit ihr geschieht.


Samstag 17.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 11 Grad, Niederschlag: 0 mm

Wenn El Hierro ganz nah scheint

Von der Westseite La Palmas aus, ist unsere noch kleinere Nachbarinsel bei bestimmten Wetterlagen gut zu sehen. Von unserem Standpunkt aus, El Paso sind es immerhin 130 Kilometer bis nach El Hierro, aber manchmal kann man nachts die Lichter Valverdes sehen und sogar die Scheinwerfer einzelner Autos erkennen, die dort unterwegs sind. Der Volksmund sagt hier, wenn man El Hierro sehen kann, dann regnet es bald. Wie jede Bauernregel ist diese Aussage richtig, wenn man nicht dazu sagt, wann das „Bald“ ist. Eigentlich ist genau das Gegenteil richtig.

Je kälter und damit klarer die Luft, um so weiter kann man sehen. Bei uns ist die Luft immer dann kalt, wenn ein Hochdruckgebiet länger stationär über uns steht und damit der kalten Luft aus den höheren Schichten es erlaubt, sich bis auf Meereshöhe auszubreiten. Aber genau diese kalten Luftmassen, hier „Gota Fria“ genannt, tragen kaum Feuchtigkeit. In diesen Tagen gibt es auch die kältesten Nächte, so wie heute mit gerade mal 11 Grad in der Früh, die kälteste Nacht des bisherigen Winters. Erst wenn das Hochdruckgebiet auswandert, oder in sich zusammenbricht, können wir in den Einfluss eines atlantischen Tiefdruckgebietes kommen und dann auf Regen hoffen. Diese feuchte Luft vom Westatlantik ist viel wärmer und verbirgt damit El Hierro wieder hinter einem Dunstschleier. Im Sommer sieht man die Nachbarinsel so gut wie nie, da ist die Luft über dem Meer so warm, dass durch die ständige Verdunstung des Wassers die Sicht stark eingeschränkt ist. &xnbsp;


Freitag 16.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0 mm

Santa Cruz bereitet Carneval vor

Alle Jahre wieder eines der größten Spektakel für Santa Cruz ist der Carneval. Am 20.2. geht es los und Thema des diesjährigen Festes werden die unvergesslichen 60iger Jahre sein. Standort des Festzeltes und der ganzen unverzichtbaren Buden „kioscos“ wird der große Parkplatz an der Avenida Marítima sein, welchen man durch Aufschüttung dem Meer abgetrickst hat. Wer also zwischen dem 20.2. und dem 29.2. etwas in Santa Cruz zu erledigen hat, außer Carneval zu feiern, der sollte viel Zeit für die Parkplatzsuche einplanen.

Der Höhepunkt des Carnavals in Santa Cruz wird wie alle Jahre der Montag sein, dieses Mal der 23.2. den man als „Día de los Indianos“ kennt. Im Gegensatz zu den anderen Tagen, an denen es sehr, sehr spät losgeht mit dem Feiern, ist am Dia de los Indianos bereits tagsüber die Stadt in weißes Pulver getaucht. An diesem speziellen Tag macht man sich über die reichen Onkels aus Amerika lustig, also über Palmeros die nach Amerika ausgewandert sind. Alle kleiden sich ausnahmslos in Weiß und bestreuen sich nach Leibeskräften mit „polvo“, ganz früher nahm man Mehl, heute wird Babypuder dazu benutzt. Man darf nicht zimperlich sein an diesen Tagen auf La Palma, auch wer aus Versehen in die muntere Schar leicht angetrunkener Menschen gerät, wird erbarmungslos bepudert. So ein bisschen Carneval zur kulturellen Erweiterung, das geht nicht auf La Palma. Entweder zu Hause bleiben, oder mitmachen und dann richtig!


Freitag 16.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Großer Bahnhof im Hafen

Santa Cruz de Tenerife erhält heute Besuch des größten Kreuzfahrtschiffes der Welt. Die Queen Mary 2 legt auf ihrer Jungfernfahrt zuerst in Tenerife an und morgen auch in Gran Canaria, bevor es dann über den Atlantik nach Barbados geht. Die Autoritäten des Hafens und der Stadt sind ganz aufgeregt, dass alles funktioniert. Folkloregruppen und Degustierstände erwarten die 2.620 Passagiere. Man weiß sehr wohl, dass sich etliche Presseleute und Reiseunternehmer unter dem erlauchten Publikum befinden und da sollte man natürlich eine gute Figur abgeben. Um zu verhindern, dass tausende von Schaulustigen die Mole zum Überquellen bringen, ist diese heute für Besucher gesperrt und man muss sich die Königin von der Stadtseite aus ansehen. Sie zu übersehen ist unmöglich.

Es muss ein gewaltiger Anblick sein, ein Schiff welches fast die komplette Skyline der Hauptstadt überragt. Es ist müßig alle Rekorde zu nennen, die dieses Schiff aufweist. Länge, Höhe, Breite, alles ist Rekord in purem Luxus verpackt. Mit hat nur fasziniert, dass dieses Schiff mit 800 Millionen Dollar gegenüber einem Flugzeugträger immer noch ein Schnäppchen ist. La Palma wird die Queen Mary 2 leider nicht besuchen, ist vielleicht auch besser so. Ich hätte da schon Bedenken, dass man unsere kleine Insel vom Schiff aus nicht richtig sehen kann. Es könnte ja leicht passieren, dass die Queen Mary 2 uns aus Versehen rammt und wir dann sinken...


Donnerstag 15.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Mit süßer Fracht geht es aufwärts

Es freut mich immer besonders, wenn ich mal Erfolgsmeldungen aus La Palma senden kann, die sich nicht um die Banane drehen. Honig aus La Palma ist auf einem guten Weg, ein Exportschlager zu werden. Export heißt bei uns erst mal einfach nur runter von der Insel und der meiste Honig aus La Palma wird auf Tenerife gegessen. Meines Wissens kann man Honig aus La Palma noch nicht in Deutschland kaufen, aber was noch nicht ist...

War das Jahr 2003 bereits mit 80.000 Kilo Honig besser als erhofft, peilt man für das nächste Jahr sogar die doppelte Menge an. Die „Asociación de Apicultores Benahoritas“, also die Imkervereinigung der Insel berichtet stolz von den vielen hervorragenden Ergebnissen, die Gutachter über den Honig aus La Palma erstellt haben. An die 65% des hier produzierten Honigs verlässt die Insel und man kann der Nachfrage von außerhalb nicht Herr werden. Das beflügelt nicht nur die Bienen, sondern auch die Imker, so dass diese sich mehr Völker zugelegt haben.

Entscheidend für den jetzt großen Erfolg des Honigs ist aber auch die Rückbesinnung der Imker auf die hier früher ausnahmslos vorkommende Bienenrasse „abeja negra canaria“ die von der iberischen Honigbiene, Apis mellifera iberica abstammt. Auf La Palma hat man besonders reinrassige Bienen dieser Art gefunden und nun konsequent weitergezüchtet. Auf der Suche nach mehr Ertrag hatte man mitteleuropäische Rassen auf die Insel gebracht, mit wenig Erfolg, da diese Bienen schlecht an unser Klima angepasst sind, aber dagelassen haben sie uns ihre Krankheiten.

Nun geht man wieder zurück auf die „schwarze kanarische Biene“, auch wenn diese weniger Ertrag bringt, als mitteleuropäische Hybriden. Unsere kleinen Schwarzen sind deutlich weniger anfällig für verschiedene Bienenkrankheiten und deutlich besser an unsere Vegetation angepasst. Die Inselregierung hat sogar viele, viele Königinnen dieser Rasse umsonst verteilt, um es den Imkern einfacher zu machen, wieder auf die ursprüngliche Rasse umzustellen. – (Man muss Politiker auch mal loben, die gucken sonst immer so traurig wie der Müntefering...)


Donnerstag 15.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 16 Grad, Niederschlag: 0 mm

Este año no quiere llover

Dieses Jahr will es nicht regnen, dieser Satz ist in aller Munde und es gibt kein Thema, welches im Moment häufiger und auch hitziger diskutiert wird, als der Wassermangel diesen Winter. Aus diesem Grunde fand vorgestern Abend eine Krisensitzung im Rathaus von Los Llanos statt, samt Inselpräsident und allen Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden. Da keiner von denen Schamane oder Regenmacher ist, konnte man nichts weiter tun, als die kritische Situation in politisch korrekte Worte fassen. Ein flammender Aufruf ging an die Bananenbauern Wasser zu sparen und ein etwas weniger heftige Aufruf an die Wasserverkäufer, die Preisschraube nicht noch weiter anzudrehen.

Der unterschiedliche Heftigkeit der Beschwörungen mag daher rühren, dass unser Inselpräsident zufälligerweise auch Vorsitzender des Bewässerungsrates der Insel ist. Wasser ist hier eine begehrte Handelsware und das zwischen Angebot und Nachfrage oft ein netter Gewinn versteckt ist, das brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Ein Blick auf die Wetterkarte ergibt, dass wir weiter Gefangene des Azorenhochs sind, welches die Tiefdruckgebiete um uns herumleitet. Ein bisschen beruhigen muss ich Sie noch, es gibt keine Knappheit beim Trinkwasser. Dieses wird aus scheinbar unerschöpflichen, hoch gelegenen Galerien aus der Caldera geholt und ist viel zu kostbar und teuer, es an die Bananen zu verfüttern.


Mittwoch 14.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0 mm

Makaronesische Samenbank

Da fragt sich doch jetzt wieder jeder, was das heißen soll. Es geht nicht um irgendein Nudelgericht und bei der Samenbank handelt es sich um die Samen der Pflanzen, die auf den makaronesischen Insel zu Hause sind. Die makaronesischen Inseln, das sind die Azoren, Madeira, die Kanaren und mit einer kleinen Einschränkung auch noch die Kapverden. Alle diese Insel haben einen ähnlichen Ursprung, ähnliches Klima (da kommt die Einschränkung bei den Kapverden her) und es gibt eine Vielzahl an Pflanzen, die man auf allen Inseln antreffen kann.

Ein Ziel dieser Genbank ist es, die vielen endemischen Pflanzen der Inseln auch für die Zukunft zu sichern, es gibt eine ganze Reihe an Gewächsen, die sonst für immer verschwinden würden. Ein anderes Ziel dieser internationalen Aktion ist aber auch die Weiterzucht heimischer Nutzpflanzen, um diese gegen in letzter Zeit aufgetretene Schädlinge resistent zu machen. Dazu ist internationaler Austausch notwendig und wer die gleichen Probleme hat, kann diese auch gemeinsam angehen. So kann man auf jeden Fall eine Menge Geld sparen. Warum soll es nicht in Zukunft hier eine Kartoffelsorte von den Azoren geben, wenn diese einfach besser mit unseren Bedingungen klar kommt. Was den Züchtern wohl nicht gelingen wird, ist den Kartoffeln das Trinken abzugewöhnen. Schädling hin oder her, im Moment vertrocknen die Kartoffeln bei uns auf den Feldern und in den letzten Wochen sind Meteorologen bei uns eher gefragt als Pflanzenzüchter. &xnbsp;


Mittwoch 14.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

La Palma bekommt Außenstelle des Kanarischen Astrophysikalischen Institutes

Schon lange bemüht man sich auf La Palma, nicht nur die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos zu haben, sondern auch eine Zweigstelle der Verwaltung, sozusagen auch Bodenpersonal auf der Insel zu haben. Bislang wurde alles über Tenerife verwaltet und beschlossen, das soll nun anders werden. In Breña Baja wird jetzt als erste Phase das alte Gebäude der Jugendherberge hergerichtet, dort soll dann in Zukunft die Administration der Observatorien auf dem Roque stattfinden.

Man hofft damit, La Palma als internationalen Standort der Astrophysik weiter aufwerten zu können. Es ergeben sich völlig neue Möglichkeiten mit der Außenstelle. Alleine schon wegen der Nähe zum Flughafen bietet sich diese Zweigstelle für die Zukunft auch als Kongressort an. Es wird auch eine Bibliothek dort geben und ein Rechenzentrum. Eine Werkstatt ist auch geplant, um Wartungsarbeiten an der technischen Ausrüstung der Observatorien hier auf der Insel durchführen zu können. In 12 Monaten soll das Ganze fertig sein, an die Arbeit gehen werden die Wissenschaftler allerdings erst nach der Eröffnung des Observatoriums „Grantecan“ (Siehe 10.1.). Das kann also noch ein bisschen länger dauern, aber das macht nichts, wir sind noch jung, wir können warten.


Dienstag 13.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 23 Grad, Niederschlag: 0 mm

Die Handwerker sind in der Stadt

In Santa Cruz sind die Handwerker schwer am arbeiten, es wird die erste Tiefgarage der Insel gebaut. Ein riesiges Vorhaben, welches die Innenstadt zum Teil völlig lahm legt. Erst gab es Ärger um die vielen Risse in den Gebäuden, welche durch die Erschütterungen der schweren hydraulischen Hammer entstanden sind die sich in den Boden fressen. Das ist abgehakt, Techniker haben die Standfestigkeit der Gebäude geprüft. Spötter meinten, die haben einmal mit dem Fuß dagegen getreten und wenn das Haus nicht umgefallen ist, dann gilt es als sicher.

Nun ist die Gemeinde unzufrieden mit der Ausführung der weiteren Arbeiten. Man beklagt sich darüber, dass die ausführende Firma sich nicht das verabredete Vorgehen hält und die Straßen zu oft für den gesamten Verkehr sperrt. Außerdem werden gleichzeitig andere Bauvorhaben getätigt, die eine Verzögerung im Zeitablauf beim Bau der Tiefgarage provoziert. Die Firma wehrt sich gegen die Vorwürfe und behauptet, es käme zu großen zeitlichen Verzögerungen, wenn man die Straßen immer wieder öffnen muss um den Verkehr passieren zu lassen. Absprachen hin oder her, die Leidtragenden sind sowieso die Anwohner und denen wäre es sicherlich am allerliebsten, die Arbeiten finden so schnell wie möglich ein Ende. Handwerker haben es schwer, sie sollen kräftig arbeiten und wenn es dann zu laut wird, oder zu lange dauert, dann sind sie an allem Schuld. Was bin ich froh, dass El Paso keine Tiefgarage braucht.


Dienstag 13.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Kein Bauernmarkt in Los Llanos

Nach dem großen Erfolg der Märkte in Puntagorda und Mazo gab es Stimmen, auch in der größten Stadt der Insel einen ähnlichen Markt abzuhalten. Es würde doch Sinn machen, die Produkte dahin zu bringen wo die Menschen wohnen und nicht umgekehrt. Bauern bringen den Erfolg ihrer Arbeit direkt an den Endverbraucher, ein nette Idee und warum nicht.

Der Bürgermeister sieht das anders und erklärt auch warum. In Los Llanos gibt es eine gut funktionierende Markthalle und das gäbe nur Konkurrenz für die dort seit Jahrzehnten Handel treibenden Stände. Außerdem würde man mit einem solchen Markt in Los Llanos auch die Projekte in Puntagorda und Mazo gefährden, da sicherlich die Bauern lieber nach Los Llanos kämen, weil an die 30.000 Menschen im Einzugsbereich der Stadt wohnen. So viel Zurückhaltung gegenüber anderen Gemeinden ist neu von unserem Bürgermeister, aber auch verständlich. Die Großgemeinde El Paso-Los Llanos zieht jetzt schon so viel Geschäfte und Leute an sich, dass man den Gemeinden in den schwach besiedelten Gegenden nicht auch noch diese Marktlücke nehmen kann. Für jeden lohnt sich ein Ausflug am Wochenende nach Puntagorda, oder Mazo.


Montag 12.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 24 Grad, Niederschlag: 0 mm

Frühling mitten im Winter

Der Nordostpassat weht heute nur als ganz leichte Brise, der Himmel ist blau und wolkenlos und mit den 24 Grad (im Schatten!!) haben Sie völlig richtig gelesen. Ich will Ihnen heute nicht schon wieder mit unserer Trockenheit kommen, für solche Themen ist das Wetter einfach viel zu gut. Oberhalb von El Paso sind nun die Mandelbäume schon am blühen und zaubern herrlichste Farben in die Landschaft.

Es ist früh für die Mandelbäume, aber die Wärme der letzten Zeit lässt ihnen keine andere Wahl, als das Fortpflanzungprogramm zu starten. Jetzt beginnt die Zeit, in der man ohne Kamera nicht mehr aus dem Haus sollte. Es ist nicht alleine die Farbenpracht von weißlich bis tief rosa, klar das ist schön, mich fasziniert immer wieder dieses neu entstehende Leben an diesen alten uns so krüpplig wirkenden Mandelbäumen. Wer das nicht weiß, der glaubt ab Herbst, die sind allesamt tot. Dieser Kontrast aus knorrigem, altem Holz und den frischen Blüten ist für mich jedes Mal wieder ein gewaltiges Erlebnis und erzeugt bei mir angenehme Demut vor der unvergleichlichen Vielfalt dieser Natur.

Keine Angst, ich tanze jetzt nicht barfuß, den Mandelgott preisend um die Bäume, sondern setze mich mit meinen Kindern gleich noch ein bisschen in die Sonne und freue mich einfach das alles sehen zu dürfen. Bevor es jetzt zu melancholisch wird noch ein wichtiges Datum: Das Mandelblütenfest in Puntagorda findet in diesem Jahr vom 6.2. – 8.2. statt.

Montag 12.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 16 Grad, Niederschlag: 0 mm

Weiter nur Passat und kein Regen

Wunderbare Wolkenspiele kann man jetzt beobachten, wie der Passat die schweren Wolken über die Cumbre Nueva treibt. Was für den Betrachter ein grandioses Naturschauspiel ist, bedeutet für uns, wieder keinen Regen. Der Nordostpassat lässt immer nur dort Niederschläge, wo er an den Hängen und in den Wäldern seine Feuchtigkeit in Regentropfen verwandeln kann. Die Westseite geht wieder leer aus und auch die Krisensitzung der Gemeinden des Aridanetals die morgen in Los Llanos stattfindet, wird keinen Regen zaubern können.

Das berühmte Azorenhoch hat sich leicht nach Süden verschoben, entlässt uns aber nicht aus seinem Griff. Die vielen Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa sind auch eine Folge dieser für uns alle so wetterbestimmenden Drehscheibe auf dem Atlantik. Wir bekommen die Wettersituation in Mitteleuropa nicht nur über die Wetterkarten mit, sondern merken direkt an der Anzahl der Anfragen nach Urlaubsquartieren auf La Palma, wie mies das Wetter dort sein muss. Gestern muss das Wetter in Deutschland besonders schlimm gewesen sein, es erreichte uns eine wahre Flut an Anfragen. Vom Geschäftlichen aus betrachtet ist das Azorenhoch dann doch wieder unser Verbündeter.


Sonntag 11.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 23 Grad, Niederschlag: 0 mm

Vorprojekt für neuen Wasserspeicher bei Barlovento

Passt ganz gut zu der momentanen Wasserknappheit, dass nun der Auftrag für das Vorprojekt eines neuen Wasserspeichers bei Barlovento, im Nordosten der Insel in Auftrag gegeben wurde. (siehe auch 9.1.) Das neue Becken nimmt sich mit einem Fassungsvermögen von an die 225.000 Kubikmeter nicht gerade als groß aus, liegt aber an strategisch wichtiger Stelle, im „Barranco del Salto“. Das Becken muss nicht durch Pumparbeiten gespeist werden, sondern fängt das überschüssige Wasser aus der Schlucht auf.

Unser Inselpräsident, José Luis Perestelo Rodríguez, weist ausdrücklich darauf hin, dass besonders viel Wert auf die Umweltverträglichkeit bei diesem Bauvorhaben gelegt wird. Das liest sich gut, hört sich gut an, aber auch bei größter Umsicht, ist das immer ein gewaltiger Einschnitt in eine Landschaft. Insgesamt beträgt die Fläche des Bauvorhabens, inklusive der Zufahrten und Betriebsgebäude 25.000 Quadratmeter. Das ist wohl der Preis den wir zu bezahlen haben, um eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten. Es macht ja auch keinen Sinn, Süßwasser ungenutzt ins Meer rauschen zu lassen und dafür die, zum Teil tausende von Jahren alten natürlichen Wasserreservoirs in den Bergen zu leeren.

Techniker hatten unlängst mal ausgerechnet, dass wir mit einer Vervierfachung unserer Speicherkapazität das ganze Jahr über keine Wassersorgen mehr hätten und dabei die unterirdischen Wasserreservoirs nicht mal antasten müssten. Bis dahin hat es sicher noch oft geregnet und dann neigen wir ganz schnell zur Vergesslichkeit, als hätte es die momentane Trockenheit nie gegeben. Ich erinnere mich noch an den Januar 2001, da platzten hier im Aridanetal 2 private Wasserspeicher unter dem enormen Druck des Wassers, so viel hatte es damals geregnet. Seinerzeit dachte man noch daran die vielen kleinen Speicher aufzulösen und nur noch auf das große Speicherbecken zu vertrauen. Gut, dass wir nie so schnell handeln wie wir denken...


Sonntag 11.01.04 10:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Zu wenig Mist

Als eine zukünftige tragende Säule unserer landwirtschaftlichen Produktion haben wir nun auch die biologische Methode vorgesehen und nun rechnen uns zwei Geographen vor, dass wir zu wenig Mist dafür haben. Mit Mist ist hier organischer Dünger und Kompost gemeint. Das was jetzt aus den Ställen geholt wird und mit Piniennadeln als Naturdünger auf den Feldern landet, reicht bei weitem nicht aus, so große Flächen biologisch zu bewirtschaften, wie man es vorgesehen hat.

Man muss also darüber nachdenken, woher man mehr organische Masse erhält, um diese dem Boden beizufügen. Dabei kann die geplante Kompostierungsanlage in Mazo einen Teil beitragen, die beiden Geographen meinen aber auch, dass unser Wald als „Organspender“ herhalten kann. Da schreien sofort wieder alle Naturschützer auf und es gibt eine nicht vorhergesehene Kollision von Naturschützern und Biobauern. Das Fehlen organischer Masse in unseren Böden ist nichts Neues, die Humusschicht ist noch viel zu dünn, die Insel ja auch noch ganz jung. In der industriellen Landwirtschaft wird dieses Problem mit Einsatz von Düngemitteln und modernem Pflanzenschutz angegangen, theoretisch brauchen Pflanzen keine Erde um zu leben, die Holländer haben uns das längst bewiesen. Nun sollen sich mal die Zukunftsplaner Gedanken darüber machen, woher wir ausreichend Mist bekommen. Ich dachte immer wir machen schon genug davon?

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Samstag 10.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 22 Grad, Niederschlag: 0 mm

Weiser Protest im Norden der Insel

Es geht um den Neubau der Straße zwischen Las Tricias und Llano Negro. Dort soll laut Projekt eine völlig neue Trasse entstehen welche die, zugegebenermaßen kurvige und enge Straße, ersetzen soll. Immerhin 150 Bürger aus Garafía haben nun einen Verbesserungsvorschlag eingereicht, in dem auf den Neubau einer alternativen Trasse verzichtet werden soll. Statt dessen schlägt man vor, die vorhandene Straße auszubessern und an ganz engen Stellen mit Brücken, oder Tunnels Abhilfe schaffen. 150 Leute hört sich nicht gerade viel an, aber die gesamte Gemeinde Garafía hat nun mal nur 2.000 Einwohner.

Der Hauptkritikpunkt an der neuen Trasse ist einleuchtend. Die vielen dort vorhandenen Forst und Wanderwege würden zerschnitten und man würde viel Natur zerstören, nur um ein paar Minuten eher anzukommen. Überhaupt lohne sich der Aufwand nicht, da die Gegend äußerst dünn besiedelt ist. Ich kann nur hoffen, dass dieser zarte Protest auch gehört wird und man den Willen derer respektiert, die es angeht. Seit ein paar Jahren werden die Stimmen immer mutiger, die nicht mehr jede neue Straße als Fortschritt bejubeln. Es ist erfreulich zu sehen, wie viele Leute sich auf die Seite des Fortschritts stellen, aber keineswegs um jeden Preis. Die alte palmerische Regel, dass der Bürgermeister wieder gewählt wird, der am meisten Wege asphaltiert hat, gerät ins Wanken.


Samstag 10.01.04 08.30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 17 Grad, Niederschlag: 0 mm

Grantecan braucht noch etwas länger

Hinter dem Wort Grantecan verbirgt sich eines der größten Projekte der Astrophysik und heißt ausgeschrieben „Gran Telescopio der Canarias“. Das muss man nicht übersetzen und eigentlich sollte das Observatorium bereits jetzt seine Dienste der Wissenschaft anbieten. Das Grantecan ist mit seinem etwas mehr als 10 Meter Umfang messenden Spiegel, bestehend aus 36 sechseckigen Einzelspiegeln, eines der größten Teleskope der Welt. Federführend in diesem spanischen Projekt ist das astrophysikalische kanarische Institut (IAC) unter Mithilfe zweier mexikanischer Organisationen und der Universität Florida.

Der Projektleiter Pedro Álvarez nennt nun als neuen Termin das Jahr 2006 und bleibt dabei ganz ruhig. Die Arbeiten sind zwar weit fortgeschritten, aber Verzögerungen bei den Zulieferern haben alleine schon ein Jahr gekostet. Fehlt noch ein Jahr und das erklärt er mit der permanenten Weiterentwicklung der Technik und weil Grantecan auf dem allerneuesten Stand an die Arbeit gehen soll, nimmt man lieber Verzögerungen in Kauf, als mit Technik von gestern bereits heute zu arbeiten. Das geht ja schon weit in die Philosophie hinein und irgendwann begreifen auch Naturwissenschaftler, dass jetzt bereits gestern ist. Macht nichts, für Investitionen von über 130 Millionen wollen wir wenigstens morgen etwas zu sehen bekommen.


Freitag 09.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 23 Grad, Niederschlag: 0 mm

Nicht einen, nicht zwei, nicht drei, sondern gleich vier Golfplätze

Unser sehr verehrter Träumer, der Abgeordnete für Tourismus in der Inselregierung, Jaime Sicillia ist noch nicht einmal ein Jahr im Amt und hat in dieser Zeit die gewünschte Anzahl von Golfplätzen für La Palma glatt verdoppelt. Seit er auf den Tourismusausstellungen in London und Köln war, hat er jegliche Bindung zu den Notwendigkeiten dieser Insel verloren. Noch vor kurzem hat er die Insel und seine Einwohner als Produkt betitelt, welches man für die Anforderungen des Tourismus konditionieren muss. Nun 4 Golfplätze auf dieser kleinen Insel und der Mann glaubt wirklich, dass es dafür einen Markt gibt?

Warum kann man nicht einfach mal mit einem Einzigen anfangen, dort in Fuencaliente, bei dem großen Hotel, von dem auch noch keiner weiß, ob es eine gute Idee war. Dann kann man ja sehen, ob das Wasser reicht, ob es wirklich noch Nachfrage gibt und ob wirklich Geld damit verdient werden kann auf der Insel. Große Projekte auf einer kleinen Insel, das passt nicht zusammen und vielleicht weiß das Jaime Sicillia auch, aber Politiker werden halt auch nun angehört, wenn sie besonders viel Gutes, oder auch besonders viel Mist reden.

Nun braucht keiner Angst zu haben, auf La Palma von vagabundierenden Golfbällen erschlagen zu werden, bis wirklich die ersten Leute weiße Bälle in den Atlantik schießen, wird noch sehr viel Zeit ins Land gehen. Über einen Golfplatz redet man schon seit 15 Jahren und wir lieben es zu reden. Es gab schon Pläne für einen zweiten Flughafen, Träumereien von einer Brücke über die Caldera, ich selber habe schon mal von einer U-Bahn geträumt, die von Puerto de Naos nach Santa Cruz geht.

Neulich hat mir ein Leser einen Link zu einer Webseite gesendet, wo man tatsächlich Geldgeber für ein 120 Millionen Euro Objekt auf La Palma sucht. Da wird mit einer Heilquelle geworben, die immer noch nicht gefunden ist, mit Golfplätzen geworben, die nicht vorhanden sind und ganz wichtig, Feng Shui! Das ist natürlich reichlich vorhanden und mit ein bisschen gutem Willen werden wir die Insel dann auch neu in die gewünschte Himmelsrichtung drehen. Geht nicht, gibt’s nicht. &xnbsp;


Freitag 09.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Wasserprobleme nicht nur auf der Westseite

Dass es seit dem 24.11.2003 auf der Westseite nicht mehr geregnet hat, haben wir bereits öfter erwähnt und die Situation wird langsam kritisch, wenn nicht bald ein erlösendes Tiefdruckgebiet die Inseln erreicht. Für diese Winterperiode haben wir bislang gerade mal 55mm Niederschlag im Westen gehabt, das ist ein Zehntel der Durchschnittsmenge und der halbe Winter ist fast rum.

Die sichere Regenbank, der Nordosten der Insel meldet nun zwar kein akutes Problem, aber für das vergangene Jahr 25% weniger Niederschläge als der Durchschnitt. Die natürlichen Zuflüsse des größten Staubeckens der Insel, „La Laguna de Barlovento“ gaben im vergangenen Jahr anstatt der üblichen 2,3 Millionen pipas (1 pipa = 480 Liter) nur 1,7 Millionen pipas an das Rückhaltebecken ab. Noch hält sich Bedarf und nachfließendes Wasser die Waage, aber aufgrund der geringen Niederschläge ist mit einem weiteren Absinken der Zuläufe zu rechnen.

Der Nordosten der Insel glänzt mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen von 1.400 mm pro Jahr und kennt Trockenheit nur in Ausnahmefällen. Die Statistik wiederum sagt, dass ist alles nicht schlimm, das gab es schon öfter und auch im Westen hatten wir schon Jahre mit noch weniger Niederschlägen. Mich beruhigt das ungemein und ich lege den Ausdruck der Statistik neben meine Kartoffeln, die gerade am vertrocknen sind. Sollen die sich nicht so anstellen, statistisch gesehen geht es ihnen hervorragend.


Donnerstag 08.01.04 18:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 24 Grad, Niederschlag: 0 mm

Caldera de Taburiente ist weiterhin das beliebteste Ausflugsziel

Rechtzeitig zum 50 jährigen Jubiläum als Nationalpark meldet die Parkverwaltung wieder einen neuen Besucherrekord für das vergangene Jahr. 377.000 Wanderer und Naturliebhaber haben im Jahr 2003 den größten Erosionskrater der Welt besucht. Das sind etwa 20.000 mehr, als noch im Jahr davor. Dabei machen die ausländischen Besucher den Löwenanteil aus, fast 80%. Lediglich in den Sommermonaten ist die Zahl den nationalen Besucher ähnlich hoch wie die der Gäste aus anderen Ländern. Kaum ein Besucher dieser Insel war nicht im Nationalpark, viele gleich mehrmals.

Es werden allerdings nicht nur die Leute gezählt, die wirklich in der Caldera wandern, sondern auch die nur „Gucker“ am Aussichtspunkt „La Cumbrecita“ und an den Sternwarten auf dem Roque de Los Muchachos.

Um den 50 jährigen Geburtstag des Nationalparks gerecht zu werden, hat die spanische Post eine Sondermarke mit dem Motiv der Caldera angekündigt. Für 77 Cent gibt es den wohl emblematischten Punkt dieser Insel gezackt und klebrig auf der Rückseite. Allerdings wird es nur eine Million Exemplare geben, Sammler sollten also aufmerksam sein, wenn die Briefmarke rauskommt. Im Besucherzentrum oberhalb von El Paso wird es auch neue Ausstellungen auf Grund des Geburtstages geben, Mittelpunkt wird die 50 jährige Geschichte des so beliebten Nationalparks sein.


Donnerstag 08.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Fischereihafen ohne Fischverkauf

Diese unglückliche Situation ist immer noch Alltag im einzigen Fischereihafen der Westseite in Puerto de Tazacorte. Rathaus, Fischereigenossenschaft und Provinzregierung beschuldigen sich gegenseitig der Schlamperei und Hinhaltetaktik. Seit mehr als zwei Jahren sollte eine öffentliche Verkaufsstelle bereits betrieben werden, aber davon ist man immer noch weit entfernt. Nun heißt es, Mitte 2005 wird es endlich so weit sein, dass man den Fisch auch dort kaufen kann, wo er gefangen wird.

Das Kühlhaus steht, wird aber nicht betrieben, weil man sich nicht über die laufenden Kosten einigen kann. Die Eisfabrik ist quasi fertig, aber erst wenn diese funktioniert, kann es laut der Fischereibehörde zur Projektierung einer Verkaufsstelle kommen, das sei nun mal der Dienstweg. Geduld ist die Mutter aller Projekte und Vorhaben und so kaufen wir unseren Fisch weiter bei den vielen fliegenden Händlern, die täglich laut hupend und per Megaphon ihre Ware anpreisen: „Hay Caballas, Caballas grandes, Chicharros frescos, Boga y pescado blanco“


Mittwoch 07.01.04 16:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 22 Grad, Niederschlag: 0 mm

Camel-Sharing

Jedes Jahr zur gleichen Zeit werden die Kamele knapp. In Santa Cruz mussten die Heiligen Drei Könige sogar mit dem Hubschrauber anreisen. Die Gemeinden Mazo, Breña Alta und Breña Baja mussten sich sogar Könige und Kamele teilen. Das war keine gute Idee, denn nun gerieten die ehrwürdigen Herren und ihre Tiere gewaltig in Stress, um das Mammutprogramm zu erledigen. Zwar liegen die drei Gemeinden dicht beieinander aber so ein Kamel ist nun mal kein ICE und eigentlich hatte man an einen würdevollen Einzug in die Orte gedacht und nicht an ein Kamelrennen mit kostümierten Reitern.

Bis die Könige schließlich in der letzten Station Breña Baja ankamen, war es auch schon reichlich spät und eine Menge an ungeduldiger Kinder wurde dann doch noch belohnt. Die Kamele und Reiter waren fix und fertig und konnten nur mit Heu, Wasser und Vino wieder in Normalzustand versetzt werden. Um Tierschützer nun nicht vollends gegen uns aufzuhetzen, der Vino war für die Reiter, nicht für die Kamele. Das fehlt noch dass einer morgen schreibt, vermummte Terroristen aus Arabien verführen Kamele zum Alkoholkonsum.


Mittwoch 07.01.04 10:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Ab Morgen ist wieder Alltag

Wird auch Zeit. Bei uns dauert alles immer ein bisschen länger, bis wir wieder in den Alltag zurückfinden. Das ist nicht nur an Carneval so, da feiern wir auch noch eine Woche nach dem Aschermittwoch, sondern auch zur Weihnachtszeit. Wo Mitteleuropa ab dem 2. Januar schon wieder halbwegs handlungsfähig ist, brauchen wir noch ein paar Tage länger. Der 6. Januar ist daran Schuld und verlängert somit unser weihnachtliches Handlungsvakuum auf satte zwei Wochen.

So lange Zeit „zwischen den Jahren“ hinterlässt Spuren und reichlich Nachholbedarf bei der Arbeit. Aber jetzt bloß nicht in Hektik verfallen, alle sind hintendran mit ihren Zeitplänen und jeder hat Verständnis, dass wir jetzt erst dazu kommen, dies oder das zu machen. Nun gibt es auch keine Möglichkeit sich in das Wochenende zu retten, wir haben erst Mittwoch und drei Tage verschwinden lassen, das können selbst wir nicht. Morgen geht die Schule wieder los und das macht uns dann wirklich Beine. Kann sein, dass einem bereits heute viele zerknitterte Gesichter auf La Palma begegnen, nach zwei Wochen dem Alltag wieder ins Gesicht zu sehen bringt Entzugsschmerzen mit sich. Gut nur, dass es uns allen gleich geht und eigentlich ist das Wochenende doch schon ganz nah...


Dienstag 06.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 23 Grad, Niederschlag: 0 mm

Trockenheit verdreifacht den Wasserpreis

Nun gab es seit dem 24.11. vergangenes Jahr keinen Tropfen Regen mehr im Aridanetal und auch der Hauptwasserspender im Winter, die Caldera, kann kaum noch Wasser liefern. Alles was nun zum Bewässern der Plantagen gebraucht wird, kommt aus den vielen Brunnenanlagen in den Bergen.

Diese können sich normalerweise im Winter „erholen“, also wieder auffüllen, da man genug Oberflächenwasser aus der Caldera in die Verteilertanks leiten kann. Nun werden diese natürlichen Wasserspeicher bis an das vertretbare geleert, was die Wasserqualität nicht verbessert, da der Salzgehalt sehr hoch liegt und nicht von nachlaufendem Wasser verdünnt wird. Der Preis für „Bananenwasser“ liegt im Moment bei 13Cent pro „pipa“ (480 Liter), gegenüber 4 Cent in normalen Wintern. Sollte die Trockenheit im Aridanetal noch weiter anhalten, steigt der Preis weiter.


Dienstag 06.01.04 09:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Trauriger Rekord für die Kanaren

Immer um diese Tage eines Monates gibt es die neuen Zahlen vom Arbeitsmarkt und diese lesen sich für die Kanaren wenig angenehm. Die Arbeitslosenzahl ist innerhalb des letzten Jahres um über 10% angestiegen und die Quote liegt nun bei 11,75%, gegenüber einem nationalen Mittel von 9,04%. Damit ist die Region kanarische Inseln in Spanien Spitze, was das Wachstum der Arbeitslosigkeit angeht. Während die nationalen Zahlen leicht gesunken sind, Vorjahr 9,14%, legen wir kräftig zu.

Solch traurige Rekorde braucht keiner und es ist fast müßig, die Gründe dafür aufzuzählen. Hauptursache ist primär der schwächelnde Bausektor, auf dessen Konto alleine ein Anstieg von über 7% kommt. Im industriellen Bereich ist die Arbeitslosigkeit um 3% angestiegen und lediglich der landwirtschaftliche Sektor meldet ein paar Arbeitslose weniger. Man muss aber schon gut hinsehen, um die 0,14% weniger Arbeitslose überhaupt zu entdecken, aber irgend etwas Positives muss halt in jeder Nachricht stecken. Diese Zahlen sind aber keine Überraschung, die letzten Jahre waren einfach zu fett und gerade der Bausektor boomte unter dem Druck, das Schwarzgeld loswerden zu müssen. Nun ist alles „Eitel Euro“ und bis wir wieder bauen müssen, um unser Schwarzgeld unter die Leute zu bringen, dauert es noch ein paar Jahre.

PS: Das mit den Schwarzgeld habe ich nur gehört, eigentlich weiß ich gar nichts davon.


Montag 05.01.04 14:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 19 Grad, Niederschlag: 0 mm

Letzte Einkäufe und warum scheinbar geschlossene Tankstellen den Ehefrieden retten können

Wenn es nur noch ein, oder zwei Tage hin ist, bis die Geschenke an die Kinder verteilt werden, dann muss man nicht in einer großen Stadt wohnen, um ein Verkehrschaos enormen Ausmaßes zu erleben. Wir wissen natürlich nicht erst seit gestern, dass heute Abend alles auf dem Gabentisch stehen muss aber durch die Häufung der Feiertage kommt man ja ganz durcheinander und da muss schon mal was noch in letzter Minute besorgt werden. Viele pfiffige Leute haben schon vor Wochen sich die möglichen Geschenke angesehen und ausgesucht, aber dann zurücklegen lassen um diese nicht schon vorher zuhause liegen zu haben.

Es ist nun ein übliches Bild, genervter Vater wartet mir seinem Auto in zweiter Spur vor einem einschlägigen Geschäft, aus dem alle 5 Minuten eine völlig fertige Frau rennt um sich noch mal mit dem bis dahin 20 mal angehupten Vater zu beratschlagen. Weil gegenüber auch bereits in zweiter Spur geparkt wird, bleibt nur noch eine schmale Gasse für den fließenden Verkehr in dem völlig verstörte Leute stecken, die auch so einen begehrten Parkplatz in zweiter Spur suchen. Viele bleiben dann einfach mal stehen um wenigstens von weitem einen Blick auf das anvisierte Geschäft zu erhaschen. Im Schritttempo geht es nun dreimal um den Block, immer ist noch kein Platz zum Halten in zweiter Spur, also wird die Frau einfach aus dem Auto gesetzt und Vater dreht weiter seine Runden. Es gibt also selbst im Chaos noch Privilegierte und Fußvolk.

Das geht alles ganz gut und normal, weil wir wissen, dass wir selbst ein Teil des Chaos sind. Irgendwann verlässt dann wieder so ein Privilegierter seinen Platz in zweiter Reihe, das Auto voll gepackt bis obenhin und mit dem seligen Lächeln, das Fegefeuer überstanden zu haben. Dramatisch wird die Situation nur, wenn eifrige Ordnungshüter nun versuchen, dieses notwendige Chaos anhand der Gesetzeslage aufzulösen. Ein paar lassen sich einschüchtern und verlassen schmollend ihren Platz an der Sonne um ihrerseits Runden zu drehen, bis man die Ehefrau winkend hinter einem Berg an Geschenken vor dem Laden entdeckt. Jede freigewordene Lücke wird aber sofort wieder gefüllt und führt den Polizisten nahe an die Depression. Erfahrene Gesetzeshüter, die das nicht das erste Mal erleben, ziehen sich nun in ein Cafe zurück, wohl wissend, dass jeder der versucht das Chaos zu ordnen, darin untergeht.

Irgendwie überleben es immer alle (auch die Polizei) und spätestens wenn die „Reyes Magos“ in die Städte einziehen, sind alle Geschenke und Eltern wieder zuhause. Spät, gegen 22:00 ergibt sich noch mal ein ähnliches Chaos vor den beiden Tankstellen die auch um diese Uhrzeit noch aufhaben. Nun sind alle Geschenke ausgepackt und man hat festgestellt, dass die Batterien für die sprechende Puppe zu groß, zu klein, oder überhaupt nicht vorhanden sind. Um den Schuldzuweisungen, „Ich habe dir doch letzte Woche schon gesagt, dass du Batterien kaufen sollst“ aus dem Weg zu gehen, steigt man schnell ins Auto und ab zur Tankstelle.

Ganz pfiffige Kneipenwirte rund um die Tankstellen kennen das und haben seit Wochen, diese nun begehrten Energiespender gebunkert. So ein, zwei Bier oder Wein helfen in der Not und wenn ich mit den richtigen Batterien zurückkomme, dann ist die Freude der Kinder doch größer als das mögliche Strafmaß der zurückgelassenen Ehefrau. Nicht zu lange überlegen, sonst geht es schief..

Man sollte an diesem Abend Stadtpolizisten und Verkäufer nicht unbedingt fragen, ob sie ihren Beruf lieben und auch nicht kontrollieren, ob die Tankstelle wirklich schon geschlossen war, aber morgen ist ja Feiertag und da kann man was für die Seele tun.


Montag 05.01.04 08:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Schwerer Verkehrsunfall fordert 2 Menschenleben

Bereits Samstag Nacht kollidierten im kleinen Tunnel hinter der Hauptstadt Santa Cruz Richtung Barlovento zwei Motorradfahrer. Nach Aussagen der Polizei überholte ein 40 jähriger mit seiner schweren Maschine vom Typ Honda 900 im Tunnel und übersah dabei einen entgegenkommenden 19 jährigen auf einem Moped. Der Aufprall war so heftig, dass beide Fahrer noch am Unfallort starben. Es ist der schwerste Verkehrsunfall seit langem auf La Palma, welches allgemein als sicheres Pflaster gilt.


Sonntag 04.01.04 17:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 21 Grad, Niederschlag: 0 mm

Wassermangel auf der Westseite jetzt auch offizielles Thema

Am 24. November vergangenes Jahr fiel der letzte Regen im Aridanetal und bringt nun auch die Gemeinden und Bewässerungskooperativen in Besorgnis. Die beiden großen Staubecken bei Dos Pinos und Las Manchas de Abajo sind leer und das Wasser aus dem Tunnel in die Ostseite kann zwar notdürftig die Plantagen gießen, aber die Staubecken müssen auf jeden Fall Ende des Winters wieder aufgefüllt sein um den kommenden Sommer zu überstehen.

Für den 13. Januar ist nun eine Sitzung aller Gemeindevorstände vorgesehen, die unter der Wasserknappheit leiden. Es sollen Maßnahmen beraten werden, wie das zur Verfügung stehende Wasser verteilt wird und was noch gegen die bestehende Trockenheit zu tun sei. Grund für die Regenarmut auf der Westseite sind die perfiden Spiele der Hochdruckgebiete, die abwechselnd aus Afrika, oder von den Azoren kommend, die anrauschenden Tiefdruckgebiete von der Westseite La Palmas vertrieben haben. Ein Blick auf die heutige Wetterkarte zeigt auch keine Änderung der Lage.


Sonntag 04.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Die „Pamir“ und La Palma

Oft fragt man sich, warum gerade die Deutschen so zahlreich auf La Palma vertreten sind und nicht wie auf den anderen Kanaren eine bunte Mischung aus Engländern, Skandinaviern und so weiter vorherrscht. Seien es Touristen, oder die so genannten Residenten, 80% der europäischen Ausländer auf La Palma sind Deutsche. Das mag manchen erschrecken, aber dazu muss gesagt werden, dass der Anteil der Ausländer auf La Palma deutlich geringer ist als auf den meisten der anderen Kanaren, von den Balearen ganz zu schweigen.

Die Beziehung der Deutschen zu La Palma ist lang und dabei fällt eine Geschichte besonders auf. Zu Beginn des ersten Weltkrieges, genau am 4.10.1914 legte die Viermastbark „Pamir“ mit fast einhundert Mann Besatzung im Hafen von Santa Cruz an. Auf der Flucht vor britischen U-Booten hatte der Kapitän Jurs La Palma als Refugium gegenüber Tenerife vorgezogen. Das große Schiff war auf La Palma herzlich willkommen und keiner ahnte, dass die „Pamir“ erst am 4.3.1920 La Palma wieder verlassen würde.

In diesen fast 6 Jahren lebte die Besatzung als Gast der Insel und es gab mehr als Verbrüderungen zwischen Insulanern und den Palmeros. Von mehreren Eheschließungen wird berichtet und einige der Besatzungsmitglieder verblieben für immer auf dieser so gastfreundlichen Insel. Auch wenn ein Schiff auf See sein sollte und nicht im Hafen liegen darf, muss es doch die beste Zeit für den schmucken Segler gewesen sein.

Die „Pamir“ ging 1920 als Kriegsbeute nach Italien und fast sank das Schiff beim Ablegen aus dem Hafen, als wollte sie gar nicht weg. Die „Pamir“ war nach so langer Liegezeit kaum noch seetüchtig und musste erst im Hafen von Tenerife wieder flott gemacht werden. Im Hafen von Hamburg lag das unglückliche Schiff bis 1924, die Italiener hatten kein großes Interesse an der „Pamir“. Schließlich wurde das Schiff mehrmals verkauft und fuhr die meiste Zeit Waren zwischen Neuseeland und Europa hin und her.

1951 ging die Viermastbark an einen Abwracker in Belgien, wurde aber noch einmal gerettet und fuhr 1956 unter Kapitän Deibitsch über Tenerife Richtung Buenos Aires. Auf dem Rückweg war ein Wiedersehen mit La Palma geplant, dazu kam es aber nicht. Am 21. September 1957 sank die “Pamir“ 600 Meilen südöstlich der Azoren im Hurrikan „Carrie“. 81 der 86 Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod.

Die einzig wirklich glückliche Zeit dieses Schiffes lag sie im Hafen von Santa Cruz und vielleicht wäre es besser gewesen ihn niemals wieder zu verlassen. Auf jeden Fall ist die „Pamir“ auch unser Schiff und vielleicht auch ein Stückchen Erklärung, woher die tiefen Bindungen vieler Deutscher zu La Palma kommen.


Samstag 03.01.04 17:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 18 Grad, Niederschlag: 0 mm

Altstadtsanierung ein Stück weiter in Los Llanos

An die eine Million Euro hat der Umbau der Straße und die Sanierung der Fassaden der Calle Fernández Taño gekostet. Darin beinhaltet sind auch die Ausgaben für die Erneuerung der gesamten Versorgungsleitungen unterirdisch. Neue Strom und Telefonleitungen, Wasser und ganz pfiffig, anfallendes Regenwasser und Hausabwässer haben getrennte Leitungen. So wird starken Regenfällen die Kläranlage nicht zu stark belastet wird.

Die Calle Fernández Taño ist die Verlängerung der Plaza Chica Richtung Osten und gehört zum historischen Stadtkern der heimlichen Hauptstadt unserer Insel. Eine Million, das hört sich viel an, aber das Geld scheint gut angelegt. Abgesehen von der Notwendigkeit die Versorgungsleitungen zu erneuern, hat sich wieder ein Teil von Los Llanos in ein Schmuckstück verwandelt. Es macht richtig Spaß, dort nun spazieren zu gehen und sich an den hübsch restaurierten Fassaden zu erfreuen. Ein extra Daumen nach oben für Los Llanos!


Samstag 03.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Moderne Zeiten

Es ist ja nun bereits bekannt, dass die Kinder in Spanien ihre Geschenke erst von den Heiligen Drei Königen erhalten. Diese kommen am 5.1. abends in den Orten an und verteilen dann die Geschenke. Der Einzug der Könige, die „cabalgata“ wird mit Spannung erwartet und jede Gemeinde die es sich leisten kann, heuert ein paar Kamele an, um eine möglichst authentische Morgenlandstimmung zu erreichen.

Ganz andere Wege geht unsere Hauptstadt, in Santa Cruz kommen die drei Adligen dieses Jahr mit dem Hubschrauber. Diese recht freie Interpretation der Weihnachtsgeschichte hat sich der Festbeauftragte der Stadt einfallen lassen und begründet das mit dem Zeitdruck der an diesem Tag viel beschäftigten Könige. Allerdings werden die Geschenke nicht gleich vom Hubschrauber abgeworfen, sondern nach der Landung im Hafen geht es zu Fuß weiter durch die Stadt.


Freitag 02.01.04 14:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 20 Grad, Niederschlag: 0 mm

Azorenhoch in Reinkultur
So prächtig wie auf der Wetterkarte des Nationalen Meteorologischen Institutes (INM) zeigt sich das berühmte Azorenhoch im Winter selten. Das Hoch dreht sich im Uhrzeigersinn um sein Zentrum und sorgt für nordöstliche Winde auf den kanarischen Inseln. Angereichert mit viel Feuchtigkeit auf seinem Weg über den Atlantik regnet es nun auf den hohen Inseln an den Nord und Ostseiten ab. Für die immer noch unter der extremen Trockenheit leidenden Westseite bringt das keine Niederschläge. Je nach Heftigkeit des Nordostwindes treibt es ein paar Wolken auch in die Höhenlagen der Westseite und kommt dort als Sprühregen an, der aber auch nicht für die Vegetation verwertbar ist. Die Temperaturen sinken jetzt nachts stark und auf unserer Höhe, etwa 450 Meter kann es dann schon mal nur 10 Grad warm werden, wohlgemerkt nachts, tagsüber klettert dann das Thermometer wieder an die 20 Grad. Trotzdem ist für uns wieder die Zeit der dicken Strümpfe gekommen. Sollte dieses Hoch weiter stabil sein, dann können wir in den kommenden Tagen vielleicht sogar mit Schnee ab 2.000 Meter Höhe rechnen.




Freitag 02.01.04 09:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 14 Grad, Niederschlag: 0 mm

Vegetarier bitte nicht weiterlesen

Der Inselschlachthof bei Las Moraditas, oberhalb von El Paso meldet starke Zuwächse für das vergangene Jahr. Von dort aus gelangten 21% mehr Fleisch in den Handel als noch im Jahr 2002. Seit 1997 gibt es diesen, von der Inselregierung betriebenen Schlachthof, nachdem die lokalen Schlachtereien in den einzelnen Städten nicht mehr den Anforderungen moderner Fleischbearbeitungen entsprach. Der Wirbel um BSE und die dazu notwendigen Untersuchungen unterstreichen auch die Wichtigkeit einer professionellen Schlachtung. Hausschlachtungen gibt es weiterhin, dieses Fleisch gelangt aber nicht in den öffentlichen Handel, es wird aber nicht möglich sein, jedes Schnitzel welches in irgend einem Restaurant serviert wird, daraufhin zu untersuchen.

575.260 Kilo Schweinefleisch und 287.620 Kilo Rindfleisch gingen aus dem Schlachthof in Handel und Gastronomie, alle mit einem grünen Zertifikat versehen und somit für den Endverbraucher auch als Fleisch aus La Palma zu erkennen. Insgesamt ist der Fleischverbrauch auf La Palma minimal nur gestiegen, die großen Zuwächse des Inselschlachthauses gehen somit voll und ganz zu Ungunsten des Importfleisches.

Obwohl das hiesige Fleisch etwas teurer ist, als die Importe greifen doch immer mehr Leute lieber in den kleinen Metzgereien zu, mit der Gewissheit Gutes zu bekommen, auch wenn es teurer ist. Ein weiterer Vorteil unseres Fleisches ist auch die Tatsache, dass wir nicht einfach schlachten, sondern opfern. Das Töten von Tieren für die Nahrungserzeugung nennt man hier „sacrificar“, was opfern bedeutet. Dem Tier wird es egal gewesen sein, aber uns strengen Katholiken hilft es ein bisschen über das schlechte Gewissen beim Verzehr eines saftigen Steaks hinweg. Dann spart man sich auch die Beichte nach dem Essen und kein Gebot wurde verletzt...


Donnerstag 01.01.04 16:00 El Paso - Dos Palmas Temperatur 22 Grad, Niederschlag: 0 mm

Zapatero macht Punkte auf den Kanaren

Auf seinem Besuch der kanarischen Inseln hat der Präsidentschaftskandidat der Sozialisten, José Luis Rodríguez Zapatero deutlich gepunktet. Das Interview mit ihm auf La Palma wurde erst jetzt veröffentlicht. Seinem Gegner, Jose Maria Aznar, Ministerpräsident und Mitglied der konservativen Partido Popular wirft er klare Versäumnisse in der Europapolitik vor. Er spricht sogar von einer gefährlichen Spaltung, die Spanien nur noch eine untergeordnete Europarolle zuspricht.

Das ist nicht von der Hand zu weisen und gerade die Kanaren sind auf die Zuwendungen der EU deutlich angewiesen. Aznars Haltung, sowohl im Irakkrieg und jetzt auch bei den Verhandlungen um eine europäische Verfassung haben Spanien in Brüssel isoliert und für die anstehenden Verhandlungen stark geschwächt.

Weiterhin wirft Zapatero dem Ministerpräsidenten vor, er hätte alle spanischen außenpolitischen Interessen an die USA abgegeben und damit die Einheit Europas schwer beschädigt. Auf den Kanaren hört man gerne, dass es wieder Richtung Europa gehen soll, eigentlich sind wir längst da, nur unser Ministerpräsident hat es noch nicht mitbekommen. Wir wissen, wer unsere Bananen subventioniert, die USA sicherlich nicht. Vielleicht gelingt es ja ab März, nach den Wahlen, dass wir wieder ganz zu Europa gehören und wenn man dort unsere Bananen essen würden, dann bräuchte man die kleinen Gelben von hier auch nicht subventionieren. Eigentlich ist das alles ganz einfach...


Donnerstag 01.01.04 10:30 El Paso - Dos Palmas Temperatur 15 Grad, Niederschlag: 0 mm

Alle noch an Bord?

Fast hätten wir Mitternacht versäumt, so heftig haben wir über Kulturen, Nachbarn und die Zukunft gesprochen, aber ein vernünftiger Mensch hat und noch rechtzeitig die Trauben gereicht und so haben wir alle zusammen das neue Jahr begrüßt. Eine Stunde später als Sie, aber das erscheint uns angemessen.

Was ein kleiner Snack unter Freunden werden sollte, artete in eine große Tafel aus. Essen und Trinken, als gäbe es im nächsten Jahr nichts mehr und dann reden, bis in den frühen Morgen. Keine Rücksicht auf Pflichten und in ein paar Stunden kommen schon wieder Gäste, das hat alles nicht gestört, wenn man mit den richtigen Leuten zusammen ist. Dieser Tag wird hart und der kleine Rest des Jahres kann nur einfacher werden. Keine Minute bereue ich, ich hätte was versäumt. Vielleicht liegt der Trick sich nicht zu enttäuschen auch in der Größe der Aufgaben die man sich stellt. Weiter geht´s...

Das neue Kalenderblatt ist fertig und kann HIER nachgelesen werden.





Familie Ellen & Simon Märkle

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