La Palma Aktuell
Nachrichtenarchiv Dezember 2016


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Samstag 31.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 23,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Sylvester im Pyjama
Wer nicht bis zwölf zählen und bleiben will...


Ein bisschen Bildungsauftrag wollen wir auch gerne erfüllen. - Zwölf Trauben werden verzehrt, zu jedem Glockenschlag der Kirchturmuhr eine, so wird in Spanien das Neue Jahr begrüßt. - Das soll Glück bringen, und eigentlich sollte sich jeder an die lokale Kirchenglocke halten, aber seit einem halben Jahrhundert überträgt das spanische Fernsehen die zwölf Glockenschläge der Post an der "Puerta del Sol" und wer nicht gerade auf den Kanaren lebt, der schluckt die süßen Trauben im Madrider Takt. - Hier auf den Kanaren fängt ja erst eine Stunde später das Neue Jahr an und hier werden die Uhren der Kathedralen von Las Palmas und La Laguna gezeigt. - Danach geht es, im Kleinen Schwarzen oder im dunklen Anzug mit weißem Hemd auf die Straßen, bei uns im Aridanetal bevorzugt nach Los Llanos auf die Plaza und dort wird dann im wirklich feinen Zwirn das Neue Jahr bis in die Grauen des Morgens begrüßt. - Feuerwerk hält sich in Grenzen, dennoch ist auch bei uns diese Nacht für Tiere der reinste Horror, aber überhaupt nicht zu vergleichen mit städtische, bürgerkriegsähnlichen Zuständen, wie ich das mal in Berlin erleben durfte. - Als Berlin noch gut behütet war, mit einer Mauer drum herum. - Privates Feuerwerk ist hier eh nicht erlaubt, allerdings kommt auch keiner und haut einem was auf die Finger, aber man sollte das eh lassen, sowieso weil seit Tagen die Luftfeuchte tief im Keller sitzt und ein Deutscher im Knast auf La Palma wegen Zündeleien reicht völlig aus.

Interessant bei diesem Ritual mit den zwölf Trauben ist auch, ähnlich der Verarschung mit dem Santa Claus, dass es sich dabei nicht um irgendein bäuerliches oder gar kirchliches Brauchtum handelt, sondern um eine Werbeaktion. - Hier war es allerdings nicht der Hersteller der süßen Brause, sondern ein Werbetrick der Weinbauern aus Alicante. - Die hatten im Jahr 1909 wohl eine solche Rekordernte, dass man die Trauben niemals allesamt verkaufen konnte, und so verteilte man diese als "Glückstrauben" zum Jahreswechsel. - Das verselbstständigte sich dann aber im Laufe der Zeit, und heute gibt es Weinbauern in Spanien, welche ihre gesamte Ernte an spätreifen Aledo-Trauben nur für diese eine Nacht kultivieren. - Zu jedem Glockenschlag eine, sonst verlässt einen das Glück, so schwer und gesellschaftstragend können ehemalige Werbeaktionen sein, eben wie die Geschichte vom Santa Claus. - Ganz pragmatische Zeitgenossen schütten sich übrigens die zwölf Trauben gleich kompakt als gegorene Flüssigkeit in den Rachen, allerdings ist es schon deutlich kommunikativer und einfach lustiger, zusammen mit ganz vielen anderen Menschen im Takt der Zeit Trauben zu "zuzln". - Inzwischen gibt es die Glückstrauben übrigens schon abgezählt als Konserve zu kaufen, aber man muss ja nicht immer alles mitmachen, was die Lebensmittelindustrie einem vorschlägt. - Vielleicht sollten wir hier auf La Palma aber mal auf die Idee kommen, anstatt die Weinbauern von Alicante zu unterstützen, an unsere eigenen Bananenbauern denken. - Allerdings stelle ich mir das schon ein bisschen kompliziert vor, 12 Bananen, und dann noch im Takt der Kirchturmglocken zu verputzen, aber was macht man nicht alles für seine Insel…

Ein anderer Brauch, und da weiß ich nicht, ob der auch als versteckte Werbekampagne herkommt, ist das Tragen von nagelneuer Unterwäsche zur Sylvesterfeier. - Natürlich lebt die Konfektionsbranche auch nicht schlecht mit diesem Brauchtum, man müsse sich nur mal vorstellen, wenn es Brauchtum wäre, jeder müsse sich zu Sylvester ein neues Auto kaufen. - Vielleicht macht man das ja in Abu Dhabi so, oder in Dubai, hier tut es eben, neben 12 Trauben, auch eine neue Unterhose und die bitte in Rot. - Nur das bringt Glück und warum und wieso, das weiß ich nun wirklich nicht, es ist halt so. - Man kann aber auch gelbe Unterwäsche tragen, das soll einen (neuen) Partner anlocken und da wissen wir ja, das hat nicht immer und unbedingt mit Glück zu tun. - (Wobei das mit der gelben Unterwäsche im Feinrippmilieu auch missverstanden werden kann, nagelneu sollen die Schloggies sein!) Ganz pfiffige und durchtriebene Zeitgenossen sollen auch schon mal mit gelbrotem Infit (Outfit wird doch außen getragen) erwischt worden sein, - was für ein Glück da zu erwarten ist. - Nicht überliefert ist die Geschichte, was denn die gescheckten Unterhosen mit dem so genannten "Rallye-Streifen" bringen, oder ob rote Stringtangas nun wirklich weniger Glück bringen, als gleichfarbige Boxershorts, halt einfach der Masse wegen. - Auf jeden Fall bringen Unterhosen mit mehr Stoff nicht unbedingt mehr Glück, aber sicher weniger Blasenentzündung und das ist doch auch schon was. Ebenso konnte ich nicht eruieren, ob es denn rote lange Unterhosen gibt, dann wäre auch für ganz verfrorene Zeitgenossen in kalten Wintern auf der Plaza Chancen gegeben. - Allerdings ist es dieses Jahr recht warm, also doch keine Tinder-Killer tragen, wie man die Unaussprechlichen, die Schiesser Tausendsassa lang und grau, wahlweise mit oder ohne Eingriff, in diesem Jahrtausend wohl auch nennt.

Wohl dem, der Feiern lassen kann. - Vielleicht war das, neben anderen, höchst egoistischen Gründen auch einer der Hintergedanken, welche mir Nachwuchs angedeihen ließen. - Ich muss nicht mehr weggehen, ich kann das der jüngeren Generation überlassen, und dabei sogar noch den Großzügigen markieren. - Ich erinnere mich noch an so peinliche Situationen, mit Bleigießen, Käseigeln und diese dummen Hütchen aus Pappmasche, da waren die Alternativen Besaufen oder Einschlafen, und je älter ich werde, um so häufiger kommt Zweiteres vor dem Ersteren. - Heute bin ich bekennender Sylvesterschläfer, gerne auch komplett nüchtern. - Wenn die den ganzen Scheiß eh machen, ohne mich zu fragen, also das mit Krieg, Cholera und Mehrwertsteuer, dann muss ich doch auch nicht bis Mitternacht aushalten, bloß um dem nächsten Umlauf gleich von Anfang an auf die ethylisch beschwingten Synapsen zu klopfen. - Mag sein, dass oft versucht wird, so etwas in meinem Alter mit beginnender Weisheit zu verkaufen, aber Sie sollten mich eigentlich über die Jahren so weit kennen, dass solch plumpe Abfolgen nicht mein Ding sind. - Ich nehme mir einfach das Recht heraus, nicht mehr alles mitzumachen, was gesellschaftlich eigentlich gefordert wird. - Und mal so ganz unter uns, wir sind morgen, also nächstes Jahr, sicherlich nicht knackiger als heute, allerdings kann es gut sein, dass ich morgen früh, also nächstes Jahr, ein bisschen frischer bin als Sie. - Zumindest früh morgens… Ansonsten wird es mir eine Ehre sein, morgen, also im kommenden Jahr, auch wieder an Ihrer Seite schreiben zu dürfen!








Samstag 31.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Como hoy a tu suegra ves, verás al cabo, a tu mujer

So wie du heute deine Schwiegermutter siehst, so wirst du bald deine Frau sehen. - Ich darf vorausschicken, dass es sich mit Schwiegervätern genauso verhält, ich will nicht noch am letzten Tag des Jahres die Chauvi-Kasse bedienen. - Mein Spruch ist ja immer, wenn irgendjemand zu mir sagt, die eine, oder die andere Tochter sähen mir ähnlich: Sie unverschämter Kerl, wollen Sie etwa meine Kinder beleidigen!





Bild von Wolfgang Hempel





Freitag 30.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 23,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Luxusprobleme
Irgendwie ist das doch das Wunderland


Das beste touristische Jahr aller Zeiten auf der Insel und dennoch geht das Jahr mit Kabbeleien am politischen Kamin zu Ende. - Dabei nenne ich jetzt nicht den großen, temporär endgültigen Krach im Gobierno de Canarias, wo man, wieder mal, mit gespielter Empörung einen Regierungspakt aufkündigt. - Das ist einfach nur unwürdig, wenn die gespielte Aufmerksamkeitsdauer einer Legislaturperiode nun auf anderthalb Jahre herabgesetzt wird, weil Parteiinteressen inzwischen keine vier Jahre mehr Aufbau zulassen. - Hier auf La Palma wird der große Krach durch viele kleine Rütteleien überspielt und man tut eigentlich so, als wäre im Gesamtpaket immer noch alles in Ordnung.

Was eigentlich vorauszusehen war, Air Berlin wird komplett um, bis wegstrukturiert und solche Ziele wie La Palma sind dann keine mehr, die haben hier auf der Insel dann aber doch noch zu einem, mittelgroßen Wetterleuchten geführt. - Hat natürlich auch was damit zu tun, wie man das rüberbringt und natürlich wissen die allerwenigsten hier auf der Insel, dass die Air Berlin seit vielen Jahren bereits auf Reserve und Pump fliegt, und die Umstrukturierungen eigentlich bereits länger überfällig sind. - Aber die Air Berlin war eben auch, nun seit Jahrzehnten, mit der Condor der zuverlässige Partner für Reisen nach La Palma und es gab Zeiten, da teilten sich die beiden Gesellschaften fast komplett den internationalen Flugverkehr auf unser schmuckes Inselchen. - Das waren allerdings auch die schlechtesten Zeiten hier im Tourismus überhaupt, aber die Air Berlin war da und man kann immer noch die Frage stellen, wo diese Rotweiße Versuchung heute stünde, wenn BER wie zugesagt, bereits seit Jahren dienstbar gewesen wäre. - Aber es ist leicht, diese Fragen zu stellen, eine Antwort ist nämlich nicht formulierbar, also ist es auch gleichzeitig müßig.

Die beiden wichtigsten Figuren auf politischer Seite in Sachen Tourismus auf der Insel sind die jetzige Inselrätin Alicia Vanoostende und der Vorgänger Raúl Camacho. - Sie, PSC/PSOE, also Rotsöckchen aber mit Gala, und er, Partido Popular, aber nicht von der Bargeldfront der Bárcenas-Klasse, sondern ein gestandener Geschäftsmann aus Los Llanos.- Darüber hinaus war Raúl Camacho der erste Tourismusrat der Insel La Palma der Ahnung von dem hatte, was er machte, und auch anhand seiner Arbeitsauffassung, (morgens um Nullachthundert an Bord) Maßstäbe setzte, wo es vorher keine gab. - Man könnte natürlich hinzufügen, die auszufüllenden Fußstapfen waren sehr klein, es war also leicht, ein guter Tourismusrat zu sein, aber damit alleine wird man Raúl nicht gerecht. - Um so aufregender war es nun für Alicia Vanoostende, in eben diese, nun ausgelatschten Fußstapfen zu treten. - Ein bisschen erstaunlich allerdings nun die Breitseite Raúls gegen Alicia, sie wäre mitverantwortlich dafür, dass die Air Berlin La Palma nicht mehr anfliegen würde, da sie auf Billigcarrier wie Easy Jet und Iberia Express gesetzt hätte. - Wir wissen doch alle, dass die Probleme der Air Berlin hausgemacht sind und deren Haus ist nicht La Palma und wenn Niki das nun übernehmen soll, dann bleibt das ja eh alles in einer Familie.

Auch Alicia macht ihre Arbeit gut, keine Frage, allerdings überrollen sie eben die Ereignisse und man sieht dabei hinter dem ganzen "geborgten Erfolg" die wirkliche Arbeit der jetzigen Inselrätin nicht. - Auch muss man ihr ganz enorm zugute halten, dass sie den derzeitigen Erfolg der Insel als touristisches Ziel eben nicht auf ihre Arbeit bezieht, sondern klar hervorgebracht hat, dass geopolitische Gründe hauptsächlich dafür verantwortlich sind. - Darüber hinaus profitiert sie natürlich auch noch von der Arbeit Raúls, der seine Früchte während seiner kurzen Amtszeit nicht ernten konnte. - Auch diese Frage wird zunächst offen bleiben, wie viel von den Zuwächsen der letzten anderthalb Jahre dürfen wir unserer Arbeit anrechnen, und wie viel davon stammt einzig und alleine aus dem Überschuss der anderen Inseln, welche eben seit, sagen wir mal drei Jahren bereits fast komplett ausgebucht sind.

La Palma hat also mehr als ein Luxusproblem und das mag komisch klingen, auch Luxusprobleme können zu wirklichen Problem werden. - Das geringere Luxusproblem ist, dass wir inzwischen zwei Tourismusräte verschiedener Parteien haben, welche uns gut vertreten können, wir also für einen eventuellen Regierungswechsel nach Art des Gobierno de Canarias auch gewappnet wären. - Das andere Luxusproblem kann uns deutlich mehr zusetzen und das hat was mit der erneuten Gefahr des zu schnellen Wachstums zu tun. - Hält der Erfolgsdruck der enorm gestiegenen Zahlen im internationalen Tourismus weiter so an, dann wird man hier auf der Insel darauf natürlich mit breiterer Infrastruktur reagieren, und das wären eben vor allem neue Hotels. - Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, wir leben schließlich in einem Land, in welchem Tourismus die allererste Einnahmequelle ist und müssen auch entsprechende Folgen hinnehmen. - Für La Palma allerdings könnte das Änderungen bedeuten, welche geradezu einem Paradigmenwechsel gleichen. - Wir dürfen aber auch nicht der satten Arroganz verfallen, aus unserer kleinen, heilen Nische heraus die Welt nach unserer Façon zu fordern, wenn Massentourismus auch auf La Palma funktioniert, dann bringt das mehr Menschen in Arbeit und Wohlstand, als das der ländliche, und natürlich sanftere Tourismus jemals könnte.

Allerdings fürchte ich, so wird das nicht geschehen, denn wir dürfen nicht dauerhaft damit rechnen, dass andere, und für massenhaften Pakettourismus viel besser geeignete Regionen als wir, sich dauerhaft von ein paar Deppen zurück in die karge Zeit bomben lassen. - Und wenn wir dann so weit sind, uns die Nonkonformistenuniform übergezogen haben, um endlich touristischen Standards der All-inklusive-Klasse zu genügen, dann kommen die anderen Regionen daher, und fordern ihr Klientel mit Spottpreisen wieder zurück. - Das wird nicht in den kommenden Jahren passieren, aber eigentlich sollten wir doch mal über eine Legislaturperiode hinaus planen, oder zumindest denken können. - Aber wie sähe das denn aus, wenn sich heute ein Tourismusrat der Insel vor die, immer nach dem Goldenen Kalb rufenden Leute hinstellen würde und ruft: Lasst uns ruhig bleiben, die Brocken, die man uns jetzt hinwirft sind nur geliehen, wir müssen weiter hart arbeiten, denn in ein paar Jahren ist die Fiesta wieder vorbei. - Solche Leute würde man davonjagen, und immer findet sich ganz schnell ein kompatibler Ringmuskel, welcher dehnbar genug ist für alle schnellen Versprechungen und vom Wort Luxusproblem nur den Luxus verspricht. - Es geht wieder mal zu schnell und zu einfach aufwärts, und Luxusprobleme haben langfristig dieser Insel immer mehr geschadet, als greifbare Probleme.




Das ist kein Regen, sondern Gischt, die über den Hafen von Puerto de Tazacorte fegt. - Der Südwind pfeift gewaltig auf dem Meer und in den tiefen Zonen der Westseite, in El Paso ist es windstill




Bilder von Federico,heute





Freitag 30.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 8 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Come bien, sé fuerte y no tengas miedo de la muerte

Iss gut, sei stark und habe keine Angst vorm Infarkt. - Und habe keine Angst vor dem Tod heißt das eigentlich, aber dann reimt es sich nicht. - Was Anderes kann man denn den Leuten mit auf den Weg geben? - Vielleicht noch immer zwei Fuß Wasser unterm Kiel, 200 Fuß Luft unter dem Fahrwerk, 20 Alternativen zum Fanatismus und mindestens zwei Balken Verbindung auf dem Handy...





Bild von Wolfgang Hempel





Donnerstag 29.12.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Der Jahresrückblick
So wie ich das Jahr in Erinnerung habe


Januar

Alle paar Jahre müssen viele Verträge der Gemeinden neu ausgeschrieben werden. - So auch der Betrieb des Tourismusinformationszentrum in Los Llanos und Puerto Naos. - Das betreibt seit längerem der rührige Tourismusverband CIT-Tedote, allerdings verliert der Verein die Ausschreibung gegen einen Konkurrenten, welcher den Dienst deutlich billiger anbietet. - Alle protestieren, für so wenig Geld kann man kein geeignetes Personal mit Fremdsprachen einstellen und auch nicht für so viele Stunden, um so lange wie gefordert geöffnet zu haben. - Dennoch, der Vertrag geht an die neue Firma und mit Ansage geht das schief, nach viele Mahnung seitens der Gemeinde gegenüber dem neuen Betreiber entzieht man schließlich der Firma den Kontrakt. - Jeder hat gewarnt, das ist für das gebotene Geld nicht zu machen, das geht schief, dennoch musste die Stadtverwaltung den Auftrag an die neue Firma geben, weil die Regeln für die Verteilung von Dienstleistungen an Dritte so gestaltet sind. - Der Aufreger des Januar.

Februar

Wir stellen ja nicht die Frage, wie lange dauert es, einen Flughafen zu bauen. - Wir sind bescheiden, sondern stellen die Frage, wie lange dauert es in El Paso einen Kiosk zu erstellen, damit Anwohner und Besucher auf der wunderschön gestalteten Plaza Francisca de Gazmira einen Kaffee in der Sonne trinken können. - Die Antwort lautet leider, sieben Jahre, und endlich jetzt im Februar 2016 geht der Kiosk auf der Plaza in Betrieb, nachdem man im Jahr 2009 mit den Arbeiten dafür begonnen hat. - Solche Etablissement kann man sogar fertig aus einschlägigen Katalogen kaufen und Spezialfirmen bauen so etwas dann in ein paar Tagen auf, aber wir hier in El Paso können einfach nicht nur einfach. - Mehrere Baufirmen verschlissen, genau so wie mehrere Stadtverwaltungen, finanziert aus mehreren Töpfen, weil man immer vor dem Weiterbauen zunächst den Müll der Vorgänger wegräumen musste und nun endlich steht das Ding nicht nur da, wie ein Calatrava auf Patex, sondern man kann dort wirklich Kaffee trinken. - Eigentlich müsste das Ding nicht Bar, sondern BER heißen, aber das wäre ja gelogen, denn unser Kiosk, der ist seit Februar dieses Jahres fertig und in Betrieb.





März

Und noch eine Wette halten wir gegen den BER. - Im März begann man, nach 30 Jahren Wartezeit, endlich mit dem Bau einer Jausenstation auf dem höchsten Berg unserer Insel. - Heißt natürlich Besucherzentrum, und dann müssen die interessierten Besucher die Beine nicht mehr beim Herabfahren bis unterhalb der Baumgrenze zusammenquetschen, man kann dann endlich auch dort auf die Toilette gehen. - So profan kann das auch daherkommen, und ein Fläschen Wasser kann man dann auch kaufen sowie einen Kaffee trinken. - Gehört sich irgendwie für den Besuch des größten europäischen Sternwarte und vielleicht ab kommenden Jahr sogar der größten der nördlichen Hemisphäre, seit mehr als 30 Jahren Wartezeit kommt man den vielen Besuchern endlich mit einer Infrastruktur entgegen und in diesem März war Baubeginn und ich halte auch diese Wette, man kann dort noch eher offiziell pinkeln gehen, als auf dem großen Flughafen.

April

La Palma versucht schon eine ganze Weile, sich als hervorragende Filmkulisse anzubieten. - Erscheint mir sinnig und stimmig, allerdings ist unser Portfolio noch ziemlich übersichtlich und über ein paar, im nationalen Rahmen gezeigten Filmen, ist noch nicht viel dabei herausgekommen. - Natürlich gibt es hervorragende Dokumentationen und Reisebilder über La Palma, aber man will mehr, man will nach Hollywood. - Dazu hat man extra die "La Palma Film Commission" gegründet, welche eben auch internationalen Filmproduzenten Türen auf der Insel öffnen soll. - "Berlin Station" hat nun zugeschlagen, die haben Santa Cruz als Kulisse genommen, allerdings stellt unsere, wirklich schnuckelige Hauptstadt einen Ort in Panamá dar, also kommen wir nur inkognito vor. - Hauptdarsteller sind Richard Armitage, Rhys Ifans und Michelle Forbes und es handelt sich um eine amerikanisch-deutsche Produktion und auf privaten Bezahl-Programmen konnte man das schon sehen, ins Fernsehen für Hinz, Kunz und Siebold kommt das erst später, aber noch vor BER habe ich mir sagen lassen.


Mai

Der Mai auf La Palma ist seit dem Jahr 2009 für die Transvulcania reserviert, andere Dinge gehen daneben glatt und meist blass unter. - Wieder Teilnehmerrekorde, Luis Alberto Hernando schafft sein Tripel, und eine Deutsche gewinnt das erste Mal eine Kategorie, Lea Bäuscher ist schnellste Frau im Halbmarathon vom Leuchtturm bis zum Refugio El Pilar. - Über 72 Kilometer und die meisten Vulkane der Insel, mehr als 8.500 Höhenmeter sind zu überwinden, eines der schwersten Trailrennen der Welt und man muss dem "Vater" dieses Rennens bis heute Tribut zollen, der dieses Riesenspektakel trotz einiger Widerstände auf der Insel durchgesetzt hat. - Der sonst glücklose Inselrat der Coalición Canaria, Julio Cabrera ist da zu nennen, und man muss auch beachten, dass es uns bis heute noch nicht gelungen ist, dieses Sportfestival kaputt zu machen. - Immer wieder droht politischer Kleinkrieg um Werbung und Wirkung, jeder, gerade zufällig zuständige Inselrat hat die beste, die schönste und die rentabelste Veranstaltung hingelegt, und keiner von denen merkt, dass dieses Rennen aus der Begeisterung der Bevölkerung lebt und der Zustimmung der internationalen Top-Athleten, und man bloß nicht an der Organisation drehen sollte, man kann bei solch einem erfolgreichen Event immer nur Dinge kaputt machen, meist nicht besser. - Die allerbeste Idee für La Palma seit man die Observatorien auf die Insel geholt hat, Transvulcania, der Mai hat auf der Insel einen Namen und eine Bestimmung.




Der spätere Sieger, Luis Alberto Hernando




Die Siegerin im Halbmarathon, Lea Bäuscher




Juni

Nachhaltig ist, wenn man weiter Mist macht. - Der Kopf stinkt schon, aber die Flosse gibt immer noch Gas, vielleicht muss man das so machen, wenn man wirklich weiterkommen will. - Die ersten "Braunen Tonnen" werden auf La Palma aufgestellt, und keine Angst, Lutz Bachmann ist auf Tenerife, Sie verwechseln da was. - Obwohl ich zugeben muss, es geht um organischen Müll, also so weit ab vom Schuss war Ihr Gedanke gar nicht. - Man möchte zukünftig den Bio-Müll gleich ab Haushalt separiert haben, denn das macht Sinn. - Anderswo, weil man damit Kosten spart, bei uns, damit man überhaupt was im Recycling-Center zu recyceln hat und nicht den gesamten Hausmüll weiter auf Halde legen muss. - Da hat man uns Jahrzehnte lang eine endgültige Müllverwertungsstation verkauft, um nun mitgeteilt zu bekommen, dass über 90% des gesamten Hausmülls einfach deponiert werden muss, da dieser mit organischem Müll kontaminiert sei und die Anlage das nicht aussortieren könne. - Gut, das hat vorher niemand gewusst, als die Erde noch eine Scheibe war, und nun geht El Paso mit gutem Gewissen voran und setzt eher auf die Selbstheilungskraft durch Bürgertum, als politischen Weitblick. - Wirklich schnell und umfassend wird das zwar nicht angenommen, aber man zieht das durch, und das alleine ist schon einen Chapeau mit einem braunen Deckel wert.





Juli

Was Kunst darf, diese Frage wird immer wieder gestellt und die Antwort kann einfach sein, ein bisschen weniger als Satire. - Oder man müsste die Darstellung eines Staatspräsidenten mit Ziegenfreundin derart abstrakt auf die Leinwand bringen, dass es keiner erkennen kann. - Schmähgemälde, man sollte es mal ausprobieren. - Die weit nachhaltiger diskutierte Frage ist, was darf Kunst kosten? - Natürlich bin ich alt genug nicht die Frage zu stellen, wer eigentlich bestimmt, was Kunst ist, und was davon aus den Steuergeldern bezahlt werden kann. - Wirklicher Dauerbrenner, gekoppelt mit dem, meist pseudocaritativem Argument: So lange es hier Leute gibt, die ihre Miete oder die Windeln nicht bezahlen können, so lange darf man kein Geld für Kunst "verschwenden". - Wahrscheinlich produziert unsere politische Führung deswegen alle paar Monate einen kleinen Skandal, um bloß nicht über diese Fragen Auskunft geben zu müssen. - Soziale Netzwerke als gesellschaftliche Korrektur, oder gar als Bücherverbrennungslobby? - Im Juli dieses Jahres sang Julio Iglesias (ja, er lebt noch) hier bei uns auf der Insel und die Inselregierung musste fast 100.000 Euro zuschießen. - Warum konnte dieses Schiff nicht einfach an uns vorüberfahren? Aber Julio ist irgendwie auch ein nationales Heiligtum, also Schwamm, oder besser Geld drüber und weitermachen.

August

Natürlich steht der August 2016 unter der Rauchglocke des frühen Feuers. - Aber das kommt leider alle paar Jahre vor, meist ist die Ursache fahrlässiger Umgang mit Feuer oder Feuerwerkskörpern und so war es dieses Jahr auch wieder. - Aber man hatte einen passenden Schuldigen und der sitzt bis heute in U-Haft, da eben Immigrant, ohne festen Wohnsitz auf der Insel. - Auch werde ich nicht weiter über Schuld und/oder Verantwortung sprechen, und auch nicht über den tragischen Tod unseres Francisco Santana, der beim Versuch das Feuer zu kontrollieren zu Tode gekommen ist. - Protagonisten dieses August für mich sind die vielen hundert Gutmenschen, also die wirklich Guten, die schnell und absolut ohne Hintergedanken Geld gespendet haben, um der Familie Frans das "neue Leben" irgendwie gangbarer zu machen. - Über 33.000 Euro sind eingegangen, eine unvorstellbar große Summe, besonders wenn man bedenkt, dass man damit weder Lorbeeren noch steuerlich nutzbare Spendenquittungen ernten konnte. - Beispielhaft, großartig und warum das Geld immer noch auf dem Konto der ebenfalls äußerst hilfreichen Organisation SOS La Palma liegt, das hat was mit der fast magischen Aufgabe zu tun, zwischen Steuerbehörden, Steuerfachmann und der Familie einen Modus auszuhandeln, welcher dem Fiskus zwar Recht, aber wenig von den aufgelaufenen Spenden gibt.





September

Das Ökoperium schlägt zurück. - Mindestens seit September des Jahres 2016 frage ich mich ernsthaft, ob ich denn ein stringent ökologisch orientierter Mensch bin. - Für diejenigen, die ich stringent ökologisch orientiert nenne, ist das klar, ich bin keiner. - Für die, welche stringent ökologisch orientierte Menschen abwertend Ökos nennen, ist es auch klar, ich bin einer. - Dennoch schlägt nur ein Herz in meiner Brust und das findet die astrophysikalischen Einrichtungen des IAC auf unserem höchsten Berg Klasse, und ich sehe auch eine wunderbare Welt der Synergieeffekte hinter dieser Spitzentechnologie, welche dieser Insel, aufgehängt zwischen Bananensubventionen und Pakettourismus, alternative wirtschaftliche Möglichkeiten bieten kann. - Aber wie immer haben wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht und so haut uns nun das Ökoperium die liederlichen Raumordnungspläne kräftig um die Ohren, denn eigentlich dürften dort, wo die viele neuen Observatorien hin sollen, keine solchen entstehen. - Auch die Projektierung sei falsch, man solle zunächst alle Papiere endgültig in Ordnung bringen und dann erst weiterbauen, ansonsten trage man die Stringenz vor dem Kadi aus. - Ich bin mir sicher, die Pläne sind alle nicht tauglich, wir können so was nicht, aber die Observatorien sind gut für die Insel und darum sollte es doch gehen, und nicht darum, einfach nur Recht zu haben. - Du redest jetzt schon wie einer von der Coalición Canaria, das hat mir dann den Rest des Septembers kräftig verhagelt und ich habe mich wieder in meinen, sicher nicht stringent ökologisch orientierten Elfenbeinturm zurückgezogen. - Nach Diktat verschmollt…

Oktober

Majestätsbeleidigung, Blasphemie oder sollte man noch tiefer in die Sünderkartei greifen und sagen, dass Plátanos letztendlich auch nur Bananen sind? - Im Tourismus läuft es hervorragend seit Monaten, natürlich nicht, weil man so gut gearbeitet hätte, sondern weil es so viele Deppen anderswo gibt, und wenn es der Kuh zu warm wird, dann trinkt die kaltes Bier. - So gut geht es der Touribranche, dass man dringend mehr politisches Gewicht einfordert und macht das auch anhand einer wirtschaftlichen Studie, welche nicht zwingend als Gefälligkeitsstudie zu betiteln ist, aber wohl nur einer Lobby gefällt. - Eine private Stiftung, bezahlt von einer Bank und angestiftet von der Universität Las Palmas zeigt uns auf, dass der Tourismus auf La Palma mehr Inseleinkommen generiert, als die Wappenfrucht der Insel. - Das wissen wir zwar seit vielen Jahren bereits, aber man sagt das nicht, das ist ein bisschen wie mit dem Christkind und der Zahnfee, oder warum sowohl die CSU als auch die SPD ein "S" im Namen tragen. - Nun aber ist es raus, die Zahlen sind zwar krude ermittelt, man vergleicht Äpfel mit Apfelmus, aber die Ansage ist raus, die "Plátanos" verlieren ihr Alleinstellungsmerkmal für palmerische, wirtschaftliche Glückseligkeit. - Allerdings wissen wir ja, jegliche Diskussion, wer denn nun den Längeren habe, führt zu nichts und so einigt man sich branchenübergreifend, wir haben es jetzt mal ausgesprochen, unser Beinchen gehoben und markiert, werden aber in Zukunft darüber nicht mehr sprechen. - Wirtschaftsrüden bei der Prostataprophylaxe erwischt und die Politik war dieses Mal smart genug, nicht reflexartig das Beinchen auch zu heben.




Mehr Bananen gleichzeitig produzieren, der nicht ganz ernsthaft gemeinte Vorschlag Heribertos




November

Die Schlacht ums Kalte Buffet wird jedes Wochenende wieder ausgetragen. - Aber wer das Buffet bestückt, darum bemühen sich auf der Insel seit Lidl auffällig viele Konkurrenten. - Vor Lidl schlief man hier den Spar-Schlaf, mit ein bisschen San Martín und einer, fast frechen Einzelhandelszufriedenheit, die fast schon an Konsumverweigerung heranreichte. - Warum auch nicht, die Claims waren abgesteckt und Konkurrenz ist lästig. - Heute sieht das anders aus, alle strecken sich, bemühen mit inneren und äußeren Werten zu punkten und die weiteren Ankündigungen an noch mehr Lebensmittelmärkte lassen einen glauben, es würden doch mehr Menschen auf der Insel wohnen und vor allem konsumieren als früher. - Allen voran die Gruppe Dinosol, welche aus dem angeschnarchten und angestoßenen San Martín in El Paso nun das neue Zugpferd ihrer Kette machen will, und dabei Millionen investiert, aber gleichzeitig auch den Ort in eine Art Dauerausnahmezustand bringt. - Keine Parkplätze, keine Ruhe, kein gemütliches Einkaufen, es wird gebaggert, gebohrt, gehämmert und gebaut, so wie wir das in unserer entschleunigten Manier eigentlich gar nicht kennen. - So viele Leute auf einmal auf einer Baustelle, selbst beim Flughafenausbau wimmelte es nicht so. - Aber man reagiert und setzt auf El Paso und nicht auf die Grüne Wiese, Lidl baut währenddessen ihren zweiten Markt in Los Llanos und der spanische Superdiscounter Mercadona hat auch noch sein Kommen angekündigt. - Ich kann gar nicht so viel fressen, wie es zu kaufen gibt, und El Paso schuldet dem kleinen, großen Dino enorm viel.





Dezember

Kleine Taschenlampe brennt… und stört dabei sicherlich nicht die Astrophysiker auf unseren Bergen. - Dafür gibt es hier auf der Insel auch ein Himmelsgesetz, welches vorschreibt, wie viel Licht wir nachts anmachen dürfen und wie das auszusehen hat. - Meist halten sich alle daran, oder werden freundlich von den Lichtwächtern des IAC darauf hingewiesen und bislang lief das immer alles ohne Strafen oder böse Wort ab. - Nun aber legt sich, mindestens die Gemeinde Tijarafe mit dem IAC an, denn die haben gerade die gesamte Straßenbeleuchtung neu gemacht und jetzt kommt das IAC und sagt, so geht das aber nicht, diese Laternen emittieren viel zu viel Licht. - Allerdings sieht die Gemeinde nun hinter diesem Blauen Brief finanzielle Verknüpfungen des IAC mit einem globalen Leichtmittehersteller, denn in Tijarafe würde man lokale Technik verwenden, welche mindestens OK sei und natürlich besser und billiger, als das von der globalen Konkurrenz. - Es geht um LED-Technik und das ist wunderbar energiesparend aber nicht ganz ohne, was die Lichtverschmutzung angeht, denn diese Lampen strahlen auch in Wellenbereichen, die bei herkömmlicher Technik nicht berührt werden. - Da bewerben wir uns für das größte optische Spiegelteleskop jemals, weil es auf Hawaii gesellschaftliche Diskussionen als Standort gibt, und wir klüngeln auf Gemeindeebene, welche Glühbirnen denn angeschafft werden. - Diskussionen die kein Mensch braucht, lokale Interessen gefährden inselweite Projekte, als wäre nicht bereits genug solch störender Hickhack um die Heilige Quelle im Köcher, da kommt nun noch der Glühbirnenasterix aus Tijarafe und fordert ein Imperium heraus. - Lichtgestalten wo man hinsieht und vor lauter Licht sieht man die Sterne nicht…
Und, was uns noch so den Dezember verhagelt, Leo ist immer noch verschwunden...





Donnerstag 29.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 9 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser,
Fotos von Barbara Lötzsch
Ron Aldea - Flüssiges Gold

läuft die Kehle hinab, wärmt nicht nur den Magen, sondern eröffnet eine reiche Geschmackswelt....

So klein sie auch ist, unsere Isla Bonita, fast immer gibt es etwas zu entdecken, wenn man die tägliche Routine hinter sich lässt und sich mal wieder aufmacht, um ein Stückchen dieser Insel zu erkunden. Dieses Mal ging es die wildromantische Nord-Ostseite entlang von Santa Cruz in Richtung San Andrés und Los Sauces. Immer wieder beeindruckend, diese tiefen Barrancos, diese gewundene Straße hoch über dem Meer. Und dann die Überraschung: Die "Destilerías Aldea" zwischen Charco Azul und Puerto de Espíndola erschien mir vor ein paar Jahren stillgelegt. Doch weit gefehlt, inzwischen gibt es sogar ein "Centro de interpretación de la caña de azúcar y del ron" mit regelmäßigen Führungen. Nicht nur über die Herstellung des Ron Aldea informiert das kleine Museum, es gibt auch einen Einblick in die Historie der Unternehmerfamilie José Manuel Quevedo Alemán.

Don Manuel (1872 bis 1968) wurde auf Gran Canaria geboren. Natürlich hielt er sich auf Cuba auf, um die Rumherstellung von der Pike auf zu lernen. Seine Lebensstationen waren aber auch die Antillen und Madera. Im Jahr 1936 gründete er auf La Palma die "Destilerías Aldea" im Municipio San Andrés. In der vierten Generation wird nun hier schon das flüssige Gold hergestellt. Zwischen März und Mai wird das Zuckerrohr gepresst und der daraus entstanden Saft, der Guarapo, fermentiert und direkt gebrannt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Rumherstellung wo der Rum aus der Melasse hergestellt wird. Vielleicht ist das der Schlüssel zum einmaligen Geschmack. Gebrannt wird übrigens in einer Anlage, die noch aus dem Gründungsjahr zu stammen scheint.

Das Zuckerrohr stammt übrigens direkt aus der Gegend rund um die Destillerie. Es ist nicht viel, wachsen dort doch hauptsächlich Bananen, doch es reicht für etwa 200 000 Liter im Jahr.

Das kleine Museum ist geöffnet montags bis freitags 9 bis 14 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Samstags 9 bis 14 Uhr. ( 2 €) Führungen um 10 und 12 Uhr. ( 3 €).

Und nach der Führung gibt es eine kleine köstliche Kostprobe. Doch bedenken Sie, die Straße zurück ist immer noch die mit den vielen Kurven, die Sie hergekommen sind!


















Mittwoch 28.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 23,0 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Immer weniger Palmeros
Natürlich ist auch daran die Krise Schuld und warum man nicht nur heute aufpassen sollte


Traditionen können wunderbare Angelegenheiten sein, müssen es aber nicht. Oft heißt es ja, Traditionen sind dazu da, Wandel zu widerstehen, Dingen festen Halt zu geben. - Das leuchtet mir so ganz nicht ein, da viele Dinge eben heute keinen Hintergrund mehr für manche Traditionen hergeben und gesellschaftlicher Wandel oft auch Traditionen einfach hinwegfegt, so wie Stier- und Hahnenkämpfe zum Beispiel heute robust in der öffentlichen Kritik stehen und wohl in ein, vielleicht zwei weiteren Generationen nicht mehr stattfinden werden. - Ganz schlimm, wenn man dann fragwürdige Dinge auch noch hinter religiösem Eifer versteckt, also noch obskurer als manche weltliche Abgründen, aber dieses Thema geht weit über meinen Atmen hinaus. - Heute feiert man in den meisten spanisch sprechenden Ländern den "Día de los Santos Inocentes", den Tag der Heiligen Unschuldigen, oder wie man auch daraus schließen könnte, den Tag der lieben Trottelchen. - So sagt das keiner, aber heute werden die Leute in den "Dezember geschickt", was in Mitteleuropa der 1. April ist, das ist bei uns der 28. Dezember, und früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es wirkliche Wettbewerbe, welches Medium, meist eben Zeitung, die beste "Inocentada" bereit gehalten hat.

Das hat sich grundsätzlich eigentlich nicht geändert, auch in unseren Tagen darf man die Leute noch veräppeln, aber es wird kaum noch gemacht. - Ganz wenige Zeitungen nur noch versuchen sich in dieser Tradition und auch im Alltag verschwindet dieser Brauch langsam, oder wird oft nur für ganz derbe Scherze genommen, welche weit über einen Aprilscherz hinausgehen. - Leider bringen die Zeitungen kaum noch "Inocentadas", vielleicht auch, weil der Echtheitsgrad ganz vieler anderer Nachrichten eh schon mindestens fraglich ist. - So kämpft man ja in der, immer noch nach Seriosität suchenden Branche mit echten Journalisten, schon lange gegen omnipräsenten Nachrichtenmüll aus mannigfacher Quelle, da passen solche Scherze eigentlich gar nicht mehr wirklich in die Zeit. - Gezielte Falschmeldungen, am besten noch tausendfach geteilt und mit Folgen behaftet, das ist heute der größte Feind des seriösen Journalismus, also wie sollen dann an einem solchen Tag gerade um Aufrichtigkeit bemühte Leute so etwas loslassen, und das soll dann bitte auch noch lustig sein. - Vielleicht passt das wirklich nicht mehr in die Zeit, und so habe ich heute auch nur noch ganz wenige "Inocentadas" in den Zeitungen gefunden. - Eine neue Bürgermeisterin für Santa Cruz, einen A 380 für die kleine Fluggesellschaft Canaryfly und sicher habe ich noch ein paar andere Dinge übersehen, aber keine Zeitung mehr wagt es, mit einem Scherz heute aufzumachen. - "Fake-News" sind halt heute kein Alleinstellungsmerkmal eines bestimmten Tages mehr, sondern Alltag im Netz. - Der "Scherz" passiert sogar anders herum. - Da heißt es heute, nach dem Scheitern des Regierungspaktes von CC und PSC/PSOE würden die lokalen palmerischen Räte darauf beharren, dass dieses Zerwürfnis ihren Pakt nicht gefährden würde, und man auf jeden Fall bis zum Ende der Legislaturperiode, also weitere zweieinhalb Jahre, zusammebliebe. - Das ist ein Witz, allerdings meint es der befragte Politiker ernst, und ich glaube weniger, dass das in die Kategorie Aprilscherz passt, sondern eher in die Schublade Lebenslüge. Bei mir muss man aber nicht am "Día de los Santos Inocentes" aufpassen, sondern am 1. April, denn wir richten uns in Sachen Schabernack dann doch nach mitteleuropäischen Gepflogenheiten. - Darum stimmt die Aussage, es werden immer weniger Palmeros und das nicht nur, wie man unter der Hand und auf der Straße mitteilt, sondern auch offiziell nach den Einwohnermeldeämtern. - Hier heißt das "Padrón Municipal" und die Gemeinden sind dafür verantwortlich, damit die Zahlen stimmen, und ob die stimmen, darüber reden wir ein bisschen weiter unten noch. - Aber auch die offiziellen Zahlen melden einen deutlich Rückgang der Zahl der Einwohner unserer Insel in den letzten Jahren und machen so manche Pläne, in und im Wachstum geboren, einfach unglaubwürdig. - Ich erinnere mich auch noch an Projekte, die sprachen davon, dass wir in ein paar Jahren die 100.000 Einwohnergrenze überschritten hätten, aber die Realität sieht anders aus, wir liegen inzwischen nur noch schlapp bei 81.468 gemeldeten Einwohnern.

Vor der Krise lagen wir bei guten 88.000 Bewohnern und seit 2009 geht es ständig runter mit der Zahl der Bewohnern und das hat nicht nur damit zu tun, dass inzwischen die Geburtenrate hier auf der Insel auf schwache 1,34 Kinder pro Frau gesunken ist und wir somit eine höhere Sterberate, als Zugewinn durch Geburten aufweisen. - Das war allerdings auch bereits in den Jahren vor der Krise nicht viel anders, aber vor 2009 retteten die Immigranten immer noch die Zuwachszahlen, wobei wir hier mal auch die Zuzüge vom Festland mit einbeziehen. Allerdings sank die Zahl der neu Zugezogenen nach La Palma in den Zeiten der Krise, ganz einfach, weil es eben wirtschaftlich schwieriger geworden ist, und darüber hinaus gingen eben viele Menschen auch aus dem gleichen Grund in andere Regionen, oder gar Länder, da es sich dort wohl wirtschaftliche einfacher gestaltet hat. - So darf man hoffen, dass nun der sanfte Aufschwung der letzten Jahre auch hier wieder eine Änderung anzeigt, auf jeden Fall hofft man eben darauf, dass junge Paare sich wieder eher trauen, doch Kinder in die Welt zu setzen und man die Geburtenrate damit vielleicht mindestens mal auf einen europäischen Schnitt heben kann.

An deutlichsten zeigt sich der Abmagerungsprozess in der Hauptstadt, dort meldet man nur noch 15.711 Einwohner und verliert damit im sechsten Jahr hintereinander Bewohner. - Man darf erinnern, die Hauptstadt hatte mal deutlich über 17.000 Einwohner und man strebte eigentlich für dieses Jahr den "Zwanzigtausender" an, und heute ist man froh, dass man immer noch die 15 am Anfang der Zahl halten kann. - Hier allerdings verzeichnet man schon seit vielen Jahren, auch schon vor der Krise, eine Abwanderung in den Speckgürtel, die Breñas und Mazo haben viele Jahre davon profitiert. Heute ist allerdings Breña Baja noch die einzige Gemeinde auf der Ostseite mit einem geringen Wachstum an Einwohnern, welche der Gemeinde Santa Cruz de La Palma Einwohner weggeschnappt hat, oder sollte man auch noch den kleinen Zuwachs Puntallanas auf diese Karte stecken? - Nur Garafía hat auch noch ein paar Einwohner hinzugewonnen, allerdings gilt auch dort, seit vielen Jahren sinkt die Zahl der Einwohner drastisch und man ist inzwischen froh, die 1.500 Einwohnermarke nicht unterschritten zu haben. - Alle anderen Gemeinden haben Einwohner verloren, auch offiziell, denn die Zahlen aus den Melderegistern, die geben nicht wirklich die Zahl der Menschen wieder, welche tatsächlich dauerhaft auf der Insel leben.

Das sind deutlich weniger, selbst die Politik hat das inzwischen zugegeben, und man spricht von knappen 60.000 Menschen, welche dauerhaft hier leben, konsumieren, Steuern bezahlen und öffentliche wie private Dienstleistungen nutzen. - Viele Schüler und Studenten, viele Pendler, die sich nicht abgemeldet haben, aber in Wirklichkeit eben auf einer anderen Insel, auf dem Festland oder gar im Ausland leben, den Status allerdings als temporär betrachten. - Dazu kommt auch noch, dass die allermeisten Ausländer sich nicht abmelden, wenn sie denn, aus welchen Gründen auch immer, die Insel wieder verlassen und die Gemeinden nicht wirklich jedes Jahr von Tür zu Tür gehen, ob denn Herr Schmidt aus Barsinghausen und Herr Quevedo aus Maracaibo denn immer noch auf dem Inselchen weilen. - Das passiert eher zufällig, dass man diese Leute nicht mehr antrifft, wegen eines offiziellen Schreibens, welches nicht zugestellt werden kann oder weil eine Zahlung erwartet wird, aber nicht erfolgt. - Und dann wäre man ja auch seitens der Gemeinde ziemlich blöd, solche Absenzen gleich nach Madrid zu melden, denn jeder Einwohner ist blankes Geld bei der Verteilung der Zuwendungen. Ob und wie man denn solche kritischen Zahlen zukünftig besser handhaben könnte, das wird wohl diskutiert, aber eine Vernetzung mit ausländischen Behörden steht nicht wirklich für kommendes Jahr an, und wenn, dann gäbe es vielleicht mit den europäischen Ämtern einen Austausch, aber sicherlich nicht mit Venezuela, Kuba oder anderen Lateinamerikanischen Ländern.




Versuchen Sie mal, unbeschadet einen dieser Weihnachtsmänner dort zu greifen.
Mia sagt dann Merci...





Mittwoch 28.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Cien refranes, cien verdades

Hundert Sprüche, hundert Wahrheiten. - Eigentlich braucht nach dem Spruch kein weiterer mehr folgen, da eben jeder seinen eigenen Blickwinkel, seine eigene Geschichte und damit letztendlich seine eigene Wahrheit aufstellt. - Darum weiß auch keiner, wie das nach dem Jüngsten Gericht abläuft, nach dem letzten Tag, oder wie wir rote Socken immer sagen, nach der Revolution…





Bild von Wolfgang Hempel





Dienstag 27.12.2016 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 11 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 13,1 Grad

Zwischen den Wettern
Kalter Calima und virtueller Regen


Kalter Calima klingt nicht nur wie kalter Kaffee, sondern fühlt sich auch so an. - Braucht kein Mensch, die Vegetation noch weniger und warum das Wetter eigentlich so oft gerade um die Weihnachtszeit austickt, ist eine ganz andere Frage. - Neu ist das nicht, und eben besonders nicht zu dieser Jahreszeit, erst Regen, der nicht regnen sollte, dann Staub aus Afrika, der so kalt ist, dass man Unaussprechliche unter dem Rock tragen wollte. - Schuld hat immer die Coalición Canaria, das weiß man doch und Hochdruckgebiete haben einen festen Platz einzunehmen und sich nach unseren Wünschen zu drehen und wir wissen ja, was aus dem hegemonialen Wunsch sich über ganz Europa auszudehnen immer wird: Mist. - Mistwetter für die Kanaren allemal, alle Vorhersagen rauschen mit dem virtuellen Regen den Weg des ewigen Irrtums und die Gäste aus Finnland und Island, welche kurz vor Weihnachten gekommen sind, die haben sich erst mal Heizdecken und Glühwein geben lassen, um La Palma über die Feiertage genießen zu können.

Wie es weitergeht wollen Sie wissen? - Ich auch! - Das mächtige Hoch scheint sich endgültig für Europa entschieden zu haben und zieht immer weiter ostwärts. - Ihm folgt auf unserer Höhe ein kleines Tief, welches noch nicht wirklich abzuschätzen ist, besonders eben nicht, ob wir von ihm nassgemacht werden. - Im Moment sieht das eher so aus als nicht, die kommenden Tage bis zum Jahreswechsel sowieso nicht und es wird wohl deutlich wärmer, besonders eben wenn der dämliche, völlig deplatzierte Staub endlich wieder aus der Luftverschwindet und die Sonnenstrahlen ihre wärmende Arbeit verrichten lässt. - Die kommenden Tage wandeln wir also erneut in einem Wetternichts, zwischen fliehendem Hoch und zögerndem Tief ist viel Platz für gutes Wetter, verdient hätten wir, und besonders unsere Besucher, es allemal. - Also, zwischen den Wettern auf Sylvester warten, es könnte schlimmer sein.

Leo haben wir nicht gefunden bislang, er uns genau so wenig. - Es war ohne Zweifel unsere eigene Schuld und Blödheit, wir haben ganz einfach den Käfig nicht richtig verschlossen gehabt und das Tier war noch panisch von den beiden Spritzen, also auch nicht mit guten Worten oder zarten Armen zu halten. - Heiliger Abend mit Leckerlis und Leo-rufend im Regen zwischen den Kakteen herumstreifen. - Man kann solche Tage auch anders verbringen und die Leute aus der Umgebung mussten sich auch gedacht haben, wieder irgendwelche durchgeknallten Ausländer, die Weihnachten mit ganz komischen Riten singend auf nassen Wiesen feiern. Allerdings tröstete uns der Tierarzt, ja, der mit den blauen Augen, das käme häufiger vor, dass Tiere dort vor oder nach der Behandlung ausbüchsen würden. - Allerdings sei es wahrscheinlicher, dass das Tier von selbst nach Hause finden würde, als dass wir ihn dort entdecken oder anlocken können, aber wir haben nichts unversucht gelassen. - Inzwischen kennen wir alle Katzen dort in der Umgebung, und die uns, alle Nachbarn auch, man möge uns verzeihen, wenn wir morgens um Nullsiebenhundert am Weihnachtstag dort Leo-rufend um die Häuser gezogen sind.

Politisch hat sich auch was getan, Großes sogar, aber eigentlich will schon keiner mehr davon Notiz nehmen, so uninteressant, um nicht zu sagen lächerlich, hat sich die Landespolitik bei uns bereits gemacht. - Der Regierungspakt zwischen Coalición Canaria und den Sozialisten im Gobierno de Canarias, also dem obersten Haus der Autonomen Region Kanarische Inseln ist geplatzt, und nun regiert dort die CC in Minderheit. - Schuld an dem Debakel, mit Ansage seit Monaten, das lassen wir einfach mal offen, allerdings kommt immer wieder die dummdämliche Weigerung einiger Sozifürsten ans Tageslicht, welche es als Todsünde sehen würden, mit der Partido Popular zu paktieren. - Ich komme aus einer anderen sozialistischen Schule, hier war es immer verpönt mit der CC zu paktieren, aber auch das ist inzwischen ja Geschichte, selbst im El Paso sitzen die Sozis inzwischen mit der CC an einem Tisch. - Das alles wird nun erneut in Frage gestellt, vielleicht sogar neu ausgeklüngelt, der neue Wein ist da, also viel Gelegenheit in nahen Bodegas neue Pakte mit alten Feinden, die eigentlich alte Partner waren zu bündeln, und eigentlich bleibt alles so, wie es immer schon war: Hilflos.

Als Grund für das Scheitern dieser Regierung zählt offiziell der Streit um die Verteilung der Gelder aus dem steuerlichen Rückstellungen der IGTE und hier haben eben die Mitglieder der PSC/PSOE einen, eigentlich bereits ausgehandelten Beschluss kurz vor der Unterschrift aufgekündigt. - Man hat nun Zahlenkolonnen innerhalb einer Tabelle neu verschoben, mit dem Ergebnis, dass La Palma an die 40 Millionen Euro in 10 Jahren weniger bekommt, man das aber auf den Tabellen nicht sieht, weil man einfach davon ausgeht, dass das Cabildo Insular die fehlenden 40 Millionen selbst bereitstellt. Nur damit man auf die bereits vorher ausgemachte Summe von etwas mehr als 200 Millionen in den kommenden 10 Jahren kommt. - Danke PSC/PSOE, aber mein Gott, das sind wir ja selbst! - Die einzige Inselregierung der Kanaren, auf der ein Mitglied der PSC/PSOE Präsident ist, die verlieren 20% des "IGTE - FDCAN" Füllhorns, weil genau dieser Partei der viele Glühwein auf der Weihnachtsfeier im Gobierno de Canarias irgendwie nicht bekommen ist.

Man muss sich das mal überlegen, da nimmt man unserem strammen Anselmo 20% weg, die eigene Mischpoke, welche ihn noch vor anderthalb Jahren aus der Partei geworfen hat, weil er das Gleiche machte, wie uns die Partei jetzt auf der Ebene des Gobierno de Canarias als alternativlos anpreisen will. - Rütteln, schlagen, knuddeln, manchmal weiß ich auch nicht mehr, wie man mit unseren Sozis noch umgehen soll. - Aber mein Gott, das sind wir ja selbst! - Dennoch, keine Wirren aufkommen lassen, das wissen die noch weniger als wir, die wir uns Basis nennen. - Und nur noch als Kompott, nun regiert nicht die meistgewählte Partei die Kanarischen Inseln, wie man vielleicht meinen könnte, sondern diejenige, welche nur an dritter Stelle der Stimmenanzahl nach den Wahlen zur Zusammensetzung des Gobierno de Canarias im Mai 2015 lag. - Danke Sozis! - Aber mein Gott, das sind wir ja selbst!

Ich könnte jetzt noch negativ weitermachen und über einen unHold sprechen, der nicht nur eine Fluggesellschaft gegen die Wand geflogen hat, sondern letztendlich sogar deren zwei. - Großes Jammern auf der Insel, die Air Berlin wird wohl La Palma kommendem Sommer nicht mehr anfliegen. - Man ahnte es ja, aber es liegt dieses Mal wohl nicht an uns. - Aber keine Panik, es gibt inzwischen so viele Carrier, die sich anschicken auch nach La Palma zu fliegen, dass man es wohl als normalen Wandel im Handel sehen muss. - Also warten wir ab, wer diese Lücken belegt, mehr als die Hälfte der Individualreisenden hat eh bereits die Iberia Express oder Easy Jet gewählt, wir sollten also gelassen bleiben. - Einen versöhnlichen Ausklang der Nachweihnachtsnachricht kommt so bildhaft aus Puerto de Tazacorte, ganz ab der großen Pötte, welche in Santa Cruz Tausende über die Reling und in die Geschäfte drücken. - Die niederländische "Morgenster" hat am Weihnachtstag in unserem stolzen Westhafen angelegt, und sogar an der so ungenutzten Außenmole. Ein neues Schiff nach alter Façon, wunderschön anzusehen, und es werden immer mehr Großsegler dieses Typs, welche Puerto de Tazacorte statt eines anderen kanarischen Hafens wählen.







Bilder von Federico





Dienstag 27.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1021 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Cazador absoluto, buenas piernas y pocos cartuchos

Der absolute Jäger, gute Beine, wenige Patronen. - Gut, meine Ansichten eines absoluten Jägers sehen noch einmal anders aus, aber wir betrachten doch diese Sprüche aus rein historischem und gesellschaftlichem Interesse… So galt halt immer schon, wer nur herumballert, sich aber nicht vom Fleck bewegt, also fauler und schlechter Jäger.





Bild von Wolfgang Hempel







Sonntag 25.12.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 7 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1023 hPa


Leo fehlt. - Gestern mussten wir ihn zum Arzt bringen, wegen einer Infektion im Mund. - Keine so große Sache, aber der neue Katzenkorb hat widerborstige Türen. - Nach der Behandlung entwischt uns Leo noch vor dem Auto und verschwindet panisch ins hohe Kraut und trotz mehrfacher Suche ist es uns nicht gelungen, ihn zu finden. - Rund um den Fußballplatz von El Paso, ein kleines, schlankes Tier, graugetigerte Hauskatze, männlich, oder was der Arzt nach der Sterilisation davon übrig gelassen hat. - Hinweise bitte an 922 497216 oder 649 267319













Donnerstag 22.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Wer kommt denn auf die bescheuerte Idee, hier Urlaub zu machen?
Abgesang eines, teilweise Verzweifelten. Aber immerhin, der Baumbehang schmilzt nicht.


Vor dem Abgesang über schlechtes Wetter bei uns auf dem Inselchen noch ein wichtiger Hinweis in Sachen Erzeugermarkt in Los Llanos. - Der Sonntagsmarkt wird wegen der Feiertage jeweils auf den Samstag davor verschoben, also auf den 24.12.2016 und den 31.12.2016 und das jeweils von 06:00 bis 13:30 Uhr. - Und jetzt kommt es, nicht wie gewohnt auf der Avenida Dr. Fleming, sondern auf dem Platz vor der eigentlichen Markthalle, dem Mercado Municipal!

Eigentlich ist alles wunderbar. - Die Insel ist voll, so voll wie über zwei Jahrzehnte nicht mehr, und vom Wetter her haben wir Hochdruck, also was soll sein? - Sie wissen doch, Azorenhoch, Wolken im Norden und Osten und Sonne auf der Westseite, so wie man das überall lesen kann und so wie wir das auch wollen. - Allerdings hat dieses Monstrum dort auf dem Nordatlantik nicht wirklich Ähnlichkeit mit unserem sonstigen Wetteralltag, denn dieses Hoch reicht hinein bis Mitteleuropa und setzt so die, für uns bekannten "Azorenregeln" deutlich außer Kraft. - Mir kräftiger Gewalt bläst der Wind die dunklen Regenwolken über die Cumbre Nueva auf die Westseite, als wäre es das Normalste auf der Welt. - Nicht der, fein in die Landschaft ziselierte Wolkenwasserfall, das so häufig fotografierte Motiv oberhalb El Pasos, sondern hohe Wolken vom Wind angetrieben sausen ins Tal hinein und hinterlassen zwar keinen strömenden Regen, aber selbst in unserer, eigentlich kuscheligen Wetterklause "Morro de Aguililla" messbaren Niederschlag. - Ich weigere mich ja weiterhin das Zeugs Regen zu nennen, denn Regen kommt aus dem Westen und meist horizontal, aus dem Osten fallen Betriebsunfälle des Azorenhochs, machen meist auch nicht nass, sondern nur Brillenträger blind und sorgen für gehobenen Umsatz an Wischerblättern.

Aber damit kommen wir dieses Mal nicht durch, und oben in El Paso sind die Leute wirklich nass geworden und auch noch kräftig vom Wind durchgeschüttelt. - Darüber hinaus ist es eben saukalt, wenn die Sonne uns den Pelz nicht trocknet, und wer dann in die, doch enttäuschten Gesichter der so zahlreich angereisten Gäste blickt, welche irgendwie den Aufenthalt auf den Kanarischen Inseln anders eingeplant hatten, der muss schon eine ganze Menge kognitive Stabilität mitbringen. - Aber das Wetter wird ja immer besser, erste Unterrichtsstunde Tourismus für Anfänger, und warum verbietet man uns dabei nicht den Blick auf die Wetterkarten? - Das geht nämlich noch ein paar Tage weiter so, und irgendwann wird aus positivem Zuspruch garstiger Sarkasmus, und man begrüßt die Leute mit der Frage: Wie kommen Sie denn auf die Idee, gerade jetzt hier Urlaub zu machen? - Vielleicht sollte man sich das Lehrgeld zurückgeben lassen, oder in die Landwirtschaft wechseln, aber da nervt dann wieder monatelange Trockenheit und man hängt von den Subventionen ab.

Dabei kommt durchaus immer öfter wieder die Sonne mal durch, gerade heute, gestern war das noch anders. - Aber eben nie, wenn die Urlauber gerade zur Begrüßung aus dem Auto steigen, immer dann weht gerade die robust angestachelte Brisa den nächsten Wasserschwall aus der Cumbre ins Tal. - Vielleicht sollte man das finnisch angehen, also die Leute in kurzen Hosen und T-Shirt begrüßen und überhaupt gar nicht auf das Wetter eingehen. - So erzählt der Bahnballsportbeauftragte vom Minigolf in Todoque von skandinavischen Gruppen, welche genau so bekleidet die Bälle dort gegen den peitschenden Wind schlagen und sich über ihn lustig machen, der mehrere Schichten Funktionswäsche nicht zum funktionieren bekommt. - Den Spruch kennen wir ja, wenn der Finne anfängt, sich vor Hitze zu entkleiden, dann besteht für uns wieder eine theoretische Möglichkeit des Überlebens. - Wir laufen hier teilweise rum, wie Sylter Postboten im Winter, und verkünden gleichzeitig die frohe Mär von der Wetteralternative zu Mitteleuropa. - OK, es sind immer noch fast 20 Grad dazwischen, abzüglich Glühwein, aber den gibt es bei uns ja nur ausnahmsweise und natürlich erst nach Feierabend. - Aber, die Süßigkeiten am Baum schmelzen nicht, ich muss nur immer aufpassen, dass der Baum nicht umgeweht wird, wenn wir die Tür aufmachen.

Alles halb so wild, die Sonne ist wieder für Stunden herausgekommen und hat die Temperaturen erneut in die Richtung der 20 Grad, aber bitte von oben, gerückt. - Aber es bleibt windig und durchaus gemischt und immer wenn frische Gäste bei uns auf der Westseite gerade ankommen, dann zieht ein dunkle Wolke heran, schickt Wind und Regentropfen und lässt uns Tourismusfritzen aussehen wie Rautenmutti am Aschermittwoch in Vilshofen. - Na gut, wir hätten ja auch was Anständiges lernen können, was mit Krawatte, geregelten Feierabenden und Weihnachtsgeld. - So, jetzt wieder ernsthaft, wir machen ein paar Tage schriftlich Ruhetag und erst wieder am Dienstag weiter. - Aber nicht, ohne Ihnen allen ein wunderschönes Weihnachtsfest zu wünschen und lassen Sie liebe Leute um sich sein, die einem gut tun. - Bis die Tage!




Pssst, nicht wecken...





Donnerstag 22.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1022 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Charlar y no hacer, cacarear la gallina y no poner

Quatschen ohne handeln, gackert das Huhn und legt kein Ei. - So der schlechteste Übersetzer der Welt. - Besser würde man sagen: Reden ohne zu Tun, auch ohne Ei gackert das Huhn… - Hier wird das Grundprinzip des Populismus beschrieben, oder Petry Heil auf der Suche nach dem postfaktischen Ei.





Bild von Wolfgang Hempel





Mittwoch 21.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 20,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Kreuzfahrer kommen, die Weiße Flotte geht
Mitten drin, statt Geisterstadt


Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss riechen, was übrig bleibt. - Jahrelang hat man darüber lamentiert, dass Kreuzfahrtschiffe gerade immer am "Ascherdienstag" in Santa Cruz de La Palma anlegen und so anstatt der fröhlichen und ausgelassenen Feierlichkeiten eine, weiß gepuderte, und zweifelhaft riechende Geisterstadt vorfinden. - Ich weiß nicht wirklich, ob man seitens der Inselverwaltung oder der Hafenbehörden mal mit den Reedern gesprochen hat, am Faschingsdienstag ist Santa Cruz immer unpässlich und nicht wirklich bereit, Botschafterin für die Insel La Palma und deren Reize zu sein. - Brechreize wären ansonsten im Angebot am Dienstag nach dem berühmten "Día de Los Indianos" und der findet eben immer am Montag statt, den man anderswo Rosenmontag nennt, und auch wenn in der Hauptstadt viele fleißige Hände und Wasserwagen bereits am kommenden Vormittag unterwegs sind, die Reste eines "Weißen Karnevals" in unserer Hauptstadt, die gehen nicht an einem Tag weg, manche sagen, auch erst nach neun Monaten.

Für uns besuchende Gäste via Kreuzfahrtschiff war das dann immer ein trauriger bis schockierender Anblick, nicht nur, dass am "Day after Indianos" alle Läden der Stadt geschlossen sind, stapft man eben durch und über die Reste des ausgelassensten Karnevalsfestes der Kanarischen Inseln. - OK, mancher auf Santa Cruz de Tenerife oder aus Las Palmas de Gran Canaria mag das anders sehen, allerdings werfe ich denen vor, sie waren am "Día de Los Indianos" noch nicht auf La Palma, also haben sie keine Ahnung. - Anstatt Dienstag in La Palma anlegen, den Feiertag selber kommen, und dann schnell weg, das wäre doch mal die Devise und im kommenden Karneval wird das auch endlich mal klappen, gleich drei Schiffe werden am "Día de Los Indianos" in unserer Hauptstadt vor Anker liegen und dann werden wir je sehen, ob die Reedereien, die Kapitäne, die Passagiere und besonders die arme Besatzung um Wiederholung bittet oder nicht. - Ich kann nur hoffen, dass das kein Zufall ist, allerdings kommen die Horizon (1.800 Passagiere) und die Ventura (3.200 Passagiere)immer montags zu uns auf die Insel, also könnte das dann doch ein Zufall sein, welcher sicherlich Eindruck hinterlassen wird. - Also drittes Schiff kommt auch noch die Harmony V, welche mit ihren 50 Passagieren eher als Yacht durchgeht und weniger als Kreuzfahrtschiff, aber auch diese Leute werden den 27. Februar 2017 nicht vergessen. - Letzteres Schiff könnte sogar in Puerto de Tazacorte anlegen, dort wäre man außerhalb der "Polvo-Gefahr".

Wir müssen also befürchten, dass diese, etwas mehr als 5.000 Menschen ohne vorhergehendes Training am "Día de Los Indianos" in Santa Cruz de La Palma ausgesetzt werden. Wahrscheinlich auch ohne die entsprechenden Hinweise, dass es für uns Indianer ein unbeherrschbarer Trieb ist, gerade die Leute mit Talkum-Pulver nachhaltig zu überziehen, welche gar nicht wissen um was es geht, oder noch schlimmer, das sogar ablehnen. - Ich weiß eigentlich gar nicht so genau, ob man nun an dem Tag die 5.000 Passagiere vor uns warnen muss, oder umgekehrt, allerdings werden die, wohl in vielleicht achtfacher Übermacht auftretenden Indianer sicherlich kein Pardon gegenüber den, meist bleichgesichtigen "Eroberern" kennen. - Besser kann sich La Palma gar nicht zeigen, fällt manchen Endemiten dazu ein, schließlich schlagen sich die Leute ein paar Tage vor dem Ausbruch des Talkum-Vulkans um Flug- und Fährtickets um nach La Palma zu gelangen und diese Leute werden sogar mit ihren Luxusschlafzimmern mitten in den schönsten Karneval der Welt gefahren, das kann doch nur der Himmel auf Erden sein.

Wir vergessen dabei schon mal, dass Karneval nicht für alle Zeitgenossen ein Genuss ist, und viele von den Genossen auch bereits ausgiebig in früheren Jahren genossen haben, und das heute wohl nicht mehr können. - Meist aus gesundheitlichen Gründen. - Auch wenn die Aida-Subkultur inzwischen das Durchschnittsalter der Kreuzfahrer deutlich unter die Kompostgrenze gesenkt hat, die allermeisten Passagiere sind nicht mehr in dem Alter, kubanisch anmutende Straßentänze ganzkörperrhythmisch zu begleiten, große Mengen an Ethanol in diversen bis fragwürdigen Mischungen zu sich zu nehmen und über Stunden in Talkum-Schwaden zu laufen, welche jegliches Gerät zur Feinstaubmessung nachhaltig verstopfen würde. - Nach dem dritten Glas Rum macht das alles Spaß, das garantiere ich, allerdings sollte selbst an solchen Tagen noch das Recht auf Selbstberauschung oder Nein bestehen. - Darum hat ja der Liebe Gott, das ist der, der noch keinen Messwein am siebten Tag getrunken hatte, auch den südlichen Hafenausgang unserer Hauptstadt angelegt, und wenn man die Busse bis ans Schiff fahren lässt, und dann schnell in Richtung Breñas oder Westseite verschwindet, dann könnten selbst schwere Asthmatiker den 27. Februar bei uns in guter und besonders klarer Erinnerung behalten.

Man kann natürlich auch einfach auf dem Schiff bleiben, das werden eh die Meisten machen, dann passiert auch nichts, nur eben die Talkum-Schwaden, die ziehen meist auch bis an die Mole und zurückkehrende Passagiere aus der Indianerfront werden sicherlich, ob nun freiwillig oder nicht, dafür sorgen, dass sich noch Tage nach dem Besuch der Schiffe am "Día de Los Indianos" ein feiner, weißer Staubfilm durch die Decks zieht. - Natürlich muss man das gesehen haben, zigtausend weiß gekleidete Menschen schütten sich gegenseitig Tonnen an Talkum-Pulver über die Köpfe und finden das herrlich. - Allerdings seien Sie bitte gewarnt, technische Geräte bleiben auf dem Schiff, das kleine Schwarze ebenso, genau so wie die gute Wintergarnitur, welche noch ein paar Jahre, oder sogar noch länger halten soll. - Und glauben Sie mir, es wäre viel schlimmer, Sie würden einen Tag später kommen, und ansonsten reicht eine Armlänge Abstand nicht mal postfaktisch aus, am Rosenmontag unbepudert wieder von der Insel zu kommen. - Eigentlich sollte man raten, an dem Tag die Insel weitläufig zu umfahren, und vielleicht fällt dem einen oder anderen Kapitän ja irgendeine Sturmwarnung in die Hand, welche just an dem Tag das Einlaufen in unserer Hauptstadt irgendwie vernebelt.




Warum die weiß-gekleideten Leute dort Indianer heißen, das habe ich so oft erklärt, dass ich heute keine Lust dazu habe...





Mittwoch 21.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1022 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Caudal inagotable, el cariño de una madre

Nicht endender Quell, die Zuneigung einer Mutter. - Jetzt wird es fast kitschig. Aber es naht Weihnachten und Familie und richtig ist es obendrein, also lasst und kitschig sein...





Bild von Wolfgang Hempel





Dienstag 20.12.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 18,5 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Autobahn, tiefergelegt
Und geht´s nicht oben herum, dann versuchen wir es halt unten


Keine Angst, die Autobahnpläne sind nicht wieder auf dem Tisch. - Sie sind aber auch nicht im Schredder, sondern liegen weiter irgendwo herum und die generelle Drohung ist weiter vorhanden, wenn auch nicht akut. - Aber in den letzten Jahren ist der Druck gegen einen solchen Verkehrsweg größer geworden, auch weil man mit, vielleicht ganz einfach Hausmitteln die Notwendigkeit einer solchen Infrastruktur nicht populär werden lässt. - Das Hausmittel heißt: Das beste Argument gegen eine Autobahn von Ost nach West über die Insel sind gute bereits vorhandene Verkehrswege und seit dem Jorge Gonzáles Rat für Infrastruktur im Cabildo Insular ist, wird Stück für Stück der LP3 über die Cumbre und durch die Tunnel verbessert. - Es hätte sich ja auch kaum jemand gegen einen vierspurigen Ausbau der jetzt vorhandenen Trasse von Los Llanos nach Santa Cruz gewandt, allerdings kam und kommen ja die Autobahnpläne auf einer komplett neuen Trasse daher, welche einen enormen Landverbrauch bedeuten würde und die dafür vorgesehenen und notwendigen Verkehrsanbindungen an bereits vorhandenen Straßen derart aufwendig würden, dass sich die Weltbiosphärenreservatsautobahnpläne eher wie ein lustig/grausamer Fake lesen und weniger als vernünftige Zukunftsplanung in Sachen Infrastruktur.

Wobei die Planungen für die Zukunft des Individualverkehrs ja irgendwann vielleicht auch ganz neue Ideen mit bewerten sollten, selbst in der, sonst so konservativen Autoindustrie wendet man sich ja bereits von herkömmlichen Modellen ab, und setzt auf ganz neue Prämissen. - Das sollte man vielleicht auch berücksichtigen, vielleicht sind unsere Kinder die letzte Generation an Europäern, welche noch auf Individualverkehr setzen und darum sollte man vielleicht noch vorsichtiger sein mit Planungen, welche ganze Landschaften unwiederbringlich verändern. - Eigentlich jedes halbe Jahr holt man wieder bestimmte Pläne aus der dunklen Wartekammer und bringt diese mal wieder ins mediale Licht, und der neue Star der Planung ist eben nicht mehr die Autobahn von Hafen zu Hafen, sondern die Straße von El Remo nach Las Indias und hier scheint man Finanzierung im kommenden Verkehrswegeplan der Kanaren gefunden zu haben. - Den hatte die Autobahn aber auch schon mal, zweimal sogar, dann verschwand der Ostteil und ließ nur noch das, verbal abgespeckte Teil im Westen übrig, jetzt als Umgehungsstraße El Pasos getarnt und auf den Zeichnungen tauchten nur noch drei statt deren vier Fahrspuren auf, ansonsten war es die bereits bekannte Autobahn, der Yeti als Wolpertinger oder Sasquatch.

Die Straße von El Remo, jetzt übrigens wieder mit Gastronomie, an die Südspitze der Insel ist bereits ewiger Traum, besonders der touristischen Sorte, da man so die Küstenregionen der Westseite miteinander verbinden kann. - Von Puerto Naos nach Zamora, oder zur Heiligen Quelle, sollte uns doch irgendwann mal dieser Wurf gelingen, wären es dann Strecken von Minuten und nicht über eine Stunde, welche man heute mindestens dazu benötigt, wenn man vom touristischen Zentrum des Aridanetals an die Südküste, oder umgekehrt gelangen möchte. - Es sind auch nur gut drei Kilometer, die man da bewerkstelligen müsste, allerdings ist das äußerst schwieriges Gelände, da wir über den steilen Abhang der Cumbre Vieja sprechen, welche alles andere als massives Gestein bietet. - Dann befindet sich dort auch noch seit jetzt mehr als 10 Jahren die Meeresschutzzone La Palma, also kann man die Trasse dort gar nicht wirklich als Küstenstraße planen, oder wie es auch mal gezeichnet wurde, auf Stelzen im Wasser, sondern man ist jetzt auf die grandiose und einzigartige Idee gekommen, einen Tunnel zu bauen. - Für die guten 3 Kilometer Tunnel von El Remo nach Zamora peilt man 100 Millionen Euro an, also etwa vier mal so viel, wie der Tunnel durch die Cumbre Nueva gekostet hat und sicher liegt es an den schwierigen geologischen Verhältnissen. - Ich glaube und lasse glauben, und außerdem ist Straßenbau doch dazu da, dass viele Leute mitverdienen können.

Touristisch wäre das hervorragend, sicherlich, gerade wo man nun in Wolkengefilden des geliehenen Aufschwungs steckt und sicherlich im Süden der Insel noch ein paar Hotels unauffällig zwischen den Bananen verstecken kann, ohne dass wir das irgendwie als störend empfinden würden. - Aber die Planer blicken noch weiter als wir, darum sind die ja am Drücker, und wir nur am Stift, man denkt auch daran, die Bananen aus dem intensiv bewirtschafteten Streifen Naos-Tazacorte auf diesem Weg zum Hafen nach Santa Cruz zu schaffen, dann müsste man diese abertausenden an Tonnen unserer Wappenfrucht nicht über die Berge hieven. - Hoppala, da war doch was, man muss doch von der Südspitze auch erst wieder den Berg hoch nach Los Canarios und dann wieder runter nach Santa Cruz. - Gut, keine tausend Höhenmeter, sondern nur die Hälfte, aber wenn ich an die beiden Straßen denke, welche die Südspitze auf Meereshöhe mit Los Canarios verbinden, dann müsste eine davon doch auch erst so hergerichtet werden, dass man mit den LKW diese leicht bewältigt. - Oder will man uns an eine ganz neue, oder besser uralte Idee heranführen, die Küstenstraße rund um die Südspitze?

Das würde dann plötzlich Sinn machen, auch touristisch gesehen, man könnte dann die Ghettogäste in der "Bunten Minna" gleich auf Meereshöhe vom Flughafen in die Abfüllstationen karren, so müsste man diesem erlauchten Publikum auch gar nicht erst zu viel von dem störenden Hinterland, also der Insel, zumuten. - Heidewitzka, dass wir da bislang noch nicht draufgekommen sind, endlich eine Alternative zur Autobahn, geht es nicht über den Berg, fahren wir eben "unten" herum. - Nein, jetzt nicht gleich Panik bekommen und das Haus in La Salemera verkaufen, ich sprechen von nahezu geologischen Zeitspannen, wenn wir an den übernächsten, noch nicht mal auf Servietten gekritzelten Verkehrswegeplan der Kanarischen Inseln denken. - Bis dahin ist Norbert Blüm längst zur Persona non Renta erklärt, die Enkelin von Sahra Wagenknecht wird Ehrenmitglied der FDP und ich schreibe nur noch Dreizeiler…. Aber mit vier Punkten!




Kein, für Straßenbauer einladendes Gelände





Dienstag 20.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten
Weihnachtskultur

Lichterketten und Krippen wohin das Auge blickt, fragwürdige akustische Berieselung, ob man dies nun will oder nicht, LED-geformte Sterne, Bäume und Kamele, das Weihnachtsfest rückt unaufhaltsam näher. Auch hier.

Da will die Kultur jenseits der Weihnachtsdeko nicht hintanstehen: Festliche Musik wird am Mittwoch, dem 21.12. in Los Llanos und am Freitag, dem 23.12. in El Paso geboten, jeweils um 21 Uhr und jeweils in der Kirche.

Diese sicherlich hörenswerte Initiative geht auf José Manuel Cerveró Pizarro, den rührigen musikalischen Leiter der Banda von El Paso, zurück, der es leid war, auch dieses Jahr mit seinem Orchester nur die üblichen sonoren Ergüsse vorzutragen. Ein Musikstück welches auch höheren Ansprüchen genügt sollte einstudiert und dargeboten werden.

Die Wahl fiel auf das "Oratorio de Noël, op.12" von Camille Saint-Saëns, ein gut halbstündiges, sehr eingängiges Werk für Gesangssolisten, Orgel, Orchester und vierstimmigen Chor. Mit Rosina Herrera, Sopran, Cecilia Gutiérrez, Mezzosopran, Pedro Noel Perez, Tenor und Anelio Gibrán, Bariton, konnten vier exzellente Solisten verpflichtet werden. Unterstützt werden sie von Fernando Felipe Martel an der Orgel. Klarinetten und Saxofone des Blasorchesters von El Paso übernehmen den Part der Streicher, die Chöre von Los Llanos und El Paso, vorbereitet durch Mario San Gil Plata, formen ein eindrucksvolles Vokalensemble im Hintergrund.

Der Eintritt ist selbstverständlich frei, und der Klingelbeutel geht auch nicht rum.

Mit musikalischen Grüßen
Ihr
Ödi Jonitz, MdS

(Kulturbeauftragter, der verspricht, demnächst mal wieder über anstehende Konzerte klassischer Musik zu berichten)





Montag 19.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 12,4 Grad

Vernunft und Wahrheit sind irgendwo da draußen
Wolle ma se neilosse?


Richtig blöd ist, wenn man im Paradies lebt, und das nicht merkt. - Wir sind ganz kurz davor, ich meine, es nicht zu merken. - Allerdings haben wir nicht nur nahe am Wasser und am Wald, sondern auch in der Nähe von Schilda, oder meinetwegen auch Schildau gebaut, und mitten drin passieren uns immer wieder Dinge, die man besser nicht nach außen dringen lässt. - Aber ich kann ja mit Ihrer Verschwiegenheit rechnen, und wenn ich nun alle bitte, welche nicht auf La Palma wohnen, möchten jetzt bitte zu Facebook wechseln, dann bleibt das doch alles unter uns und darüber hinaus ist das nicht so anstrengend zu lesen. - Also ab hier, For Eyes Only.

Wer auf die Idee gekommen ist, diese wunderbare, eben knapp bereits paradiesische Insel in vierzehn Gemeinden zu unterteilen, der hat sich sicher dabei was gedacht. - Landschaftliche Eigenständigkeiten, kulturelle oder gesellschaftliche Gepflogenheiten, alles höchst lobenswerte Gründe für Segregationen und früher, als alles anders war und das meiste heilig, da musste man pro Gemeinden einen Pfaffen, eine Haushälterin und ein paar Jungfrauen unterhalten. - Heute hat jede Gemeinde ihre eigene Verwaltung und es gibt darüber hinaus sogar noch einen gewaltigen Unterschied zu kommunaler Verwaltung in Deutschland, jeder unserer Gemeinde ist im Grund ein Landkreis, mit Bauamt, Rechtsabteilung, technischem Stab, Sozialstation, Sheriffs und Kataster. - Das wäre im Fall der Hauptstadt mit ihren 17.000 Einwohnern, oder eben der "Metropolis" Los Llanos mit über 20.000 Leuten tragbar, aber die Hälfte aller unserer Gemeinden hat nicht mal 5.000 Einwohner und in Garafía und Fuencaliente tummeln sich mehr Inselgäste als Aborigines und trotzdem muss man den gesamten Hofstaat aushalten, eben plus Bürgermeister und eine Anzahl von Stadträten, die dann auch noch mit Gehältern bezahlt werden, welche hoch ausgebildeten Akademikern angesichts der Lohnsituation auf den Inseln Neidesröte in die Börse treiben.

In den ganz bösen Zeiten drohte man dann aus Madrid bereits mit der Abschaffung vieler Kleinstgemeinden, verordnete Sparzwänge und beschloss eine Maximalzahl der Gemeinderäte, vergaß dabei allerdings dabei, das auch auf die Räte in Teilzeit und Nebenerwerb auszudehnen und seit dem verdienen einige Ratsherren- und Damen im Halbfreizeitparkmodus mehr, als andere in Vollzeit. - Quien hace la ley, hace la trampa. - Wer das Gesetz macht, stellt auch die Falle, so sagt man hier, und meint damit genauer, dass man eben in diese Gesetze meist die Möglichkeit der wohlfeilen Interpretation mit einbaut. - Aber lassen wir diese kleinen Spitzfindigkeiten, welche manchmal sogar leicht schrullig sind, denn es ist doch grundsätzlich fragwürdig, warum ein Konglomerat aus 84.000 Menschen 14 plus eine Verwaltung haben muss. - Die plus Eine ist das Cabildo Insular, und es wäre schön bis logisch, dieses Einrichtung als Zentrale für die 14 Gemeinden zu haben, allerdings läuft das nicht so und die Gemeinden haben zum Teil Autonomien und Rechtsgrundlagen, welche meist ziemlich eindeutig am Cabildo Insular vorbeigehen.

Man könnte das natürlich auch als groß angelegte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen betrachten und in der Tat, es gibt Gemeinden, da ist die Korporation selbst der größte lokale Arbeitgeber. - Aber der ganz große Druck ist nun weg, man hat die Schuldigen der Krise seit 2008 woanders entdeckt, und in der Tat sind die kommunalen Schulden gar nicht der schlimmste Teil im iberischen Sand, sondern die Übel sind dort, wo es am meisten stinkt und das ist meist oben, wo immer das auch ist… Aber dennoch krebsen die meisten kleinen Gemeinden gerade so vor sich hin, und Sanierung der Stadtsäckel bedeutet seit einem halben Jahrzehnt einfach das Zusammenstreichen der Posten Investitionen im Gemeindehaushalt und schon bricht beim lokalen Gewerbe der Notstand aus. - Inzwischen hat sich das erledigt, weniger Schulden und ganz geringe Zinsen verleihen den Gemeinden wieder mehr Luft und es finden auch wieder Investitionen statt, was nichts anderes als endlich wieder Arbeitsplätze im lokalen Gewerbe bedeutet.

Das einfachste Weg wäre natürlich, man lässt das Cabildo die gesamte Arbeit machen und lediglich Ämter mit Dienstleistungscharakter ziehen in die heutigen Rathäuser ein, nehmen Anträge entgegen, stellen Papiere aus und sorgen für eine örtlich nahe Kommunikation zur zentralisierten Verwaltung. - Die meisten würden dem sofort zustimmen, aber wenn man das weiterdenkt, dann sind es eben gerade die kleinen Gemeinden, welche dabei die größte Eigenständigkeit verlieren würden, da denkt man dann an die lokalen Sportvereine, an die Trachtengruppen, an die Kultur und dass plötzlich jemand Alcalde sein könnte, der aus der heute verhassten Nachbargemeinde stammt. - Und der gesamte politische Apparat ist natürlich auch gegen die Selbstverstümmlung, alleine die vierzehn Gemeinden haben knapp einhundert Politprofis auf den Gehaltslisten, die müssten ja dann irgendwie zurück in die Volkswirtschaft finden, also wieder arbeiten gehen… Also machen wir das anders, behalten den politischen Apparat, aber teilen uns die Gemeindeangestellten, denn die kosten zum Teil so viel, dass man sich kaum noch die Diäten für die Halbtagsstadträte in Vollzeitentlohnung leisten kann.

Das Traumwort hierfür lautet, "Mancomunicación", was eigentlich nichts anderes als Zusammenfassung heißt und hier natürlich für die Vereinigung von Diensten steht, welche die Gemeinden bieten. - Das würde Sinn machen, zum Beispiel die sozialen Dienste naheliegender Gemeinden so vereinen, dass man das Personal besser nutzen kann, die technischen Büros zusammenlegen, damit man echte Profis einstellen kann und die Sekretäre der Gemeinden vielleicht auch, die dafür verantwortlich sind, dass die politischen Amateure in Form von Bürgermeistern und Stadträten keinen Mist bauen. - So denken nun die Gemeinden Breña Baja, Breña Alta, Mazo und Fuencaliente darüber nach, die Lokalpolizei zusammen zu legen, dann hätte man für die punktuellen Anlässe genügen Kräfte, die man zusammenziehen könnte, aber im grauen Alltag weniger Sheriffs als bislang. - Das hört sich alles deutlich nach Vernunft an, vielleicht sind wir erhört worden, allerdings gäbe es auch eine andere Alternative. Die würde heißen, Mancomunicación der politischen Verwaltung, denn es gibt hier Gemeinden, die haben mehr Politiker auf der Gehaltsliste als Polizisten. - Und wenn man dann lesen muss, seitens eines Politikers einer dieser Gemeinden, man könne sich keine weiteren Polizisten mehr leisten, aber nicht mal daran denkt, viel teurere Stadträte zur Zusammenfassung zu schicken, auf die auch noch gut bezahlte Profis aufpassen müssen, damit die keinen Mist bauen, dann rückt die Vernunft gleich wieder zurück in den dunklen Tunnel, der vierzehn Gemeinden hier auf der Insel voneinander trennt. - Gut, dass solche Dinge nicht nach außen gelangen… Aber ich habe mir sagen lassen, dass auch anderswo die dunkle Seite der Vernunft in der Politik beginnt, dann macht das mit den zwei Dienstmotorrollern für nur einen Dorfpolizisten plötzlich auch wieder Sinn.




Die listige Sonnenblume wächst einfach über das Dach hinaus auf der Suche nach der Sonne.





Montag 19.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Michael Kröger
Ausstellung Eva Lilith Pereda in der Avenida 17 in Tazacorte

Nach einer längeren Pause aufgrund einer Fernreise gibt es jetzt wieder eine Ausstellung in der Avenida 17 in Tazacorte. Eva Lilith Pereda ist die Künstlerin, die uns diesmal mit Ihren neuen Arbeiten begeistern soll und wird. Die Ausstellung ist ihrer figurativen Malerei gewidmet, in der sie Situationen, Erlebnisse, Gefühle oder Stimmungen in Bilder umsetzt. Die Bilder basieren auf einer Kombination von Malerei als Basis und anschließend gezeichneten Linien. Eva Lilith empfindet die reine Malerei als zweidimensional und das Zeichen eher als dreidimensional. Von ihren Eltern hat sie beides gelernt und in einem Studium an der Kunsthochschule in La Laguna auf Teneriffa vervollständigt, erweitert und perfektioniert.
Nachdem sie vor gut einem Jahr abstrakte Bilder im Kunstraum La Palma gezeigt hat, sehen wir jetzt ihre aktuelle Weiterentwicklung mit figurativen, gegenständlichen und modern verfremdeten Bildern. Die Konturen der mit ihren kräftigen Farben gemalten Figuren werden gezeichnet, was den Bildern mehr Tiefe verleiht.

Die Ausstellung läuft vom 18.12 bis zum 31.12.2016 und ist täglich von 11-14 und von 18-21 Uhr geöffnet.






Sonntag 18.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad

Der Druck bleibt hoch
Weißbier und Currywurst als Leitkultur, bitte schön!


Ich bin immer noch auf der Suche des Unterschiedes zwischen Integration und Fusion. - Fiuschn meine ich, oder auch Fuschen, das moderne Wort, durch gepflegte Bärte gepresst, von Jazzern die auch Noten lesen können, nicht das aus den Achtzigern. - Integration ist, wenn Deutsche auch Paella bereiten können, Fusion, also Fiuschn, wäre Paella mit Sauerkraut. - Ich warne davor, das schmeckt grauenhaft, man muss nicht alles machen, nur weil es vorstellbar ist, oder hippe Lippen alte Ideen in neue Geldbörsen pressen. - Aber das hält den Druck nicht oben, sondern unser Verbündeter, das Azorenhoch und wie uns die Amerikaner aus richtig gut unterrichteten Kreisen mitteilen wollen, bleibt dieses Hochdruckkonstrukt über dem Nordatlantik sogar bis ins Neue Jahr hinein intakt. - Das bedeutet für uns Wessis auf La Palma keine weiteren Niederschläge dieses Jahr, zumindest nicht als Regen von oben, und meist Sonne, sollte der Wind nicht komplett einschlafen. - Allerdings auch kalte Nächte, sternenklar, und meine Frau ist inzwischen solidarisch erkältet mit mir, schnupft auch rum, wahrscheinlich aber auch nur, um endlich meinem schweren Leiden rotzenderdings etwas entgegensetzen zu können.

Aber ein kaltes Weißbier passt hervorragend zu Fisch und der neue Trend, Salchicha en salsa picante, also Currywurst, dazu kann man wohl einen Listán Prieto trinken und plötzlich gelangt sogar ein Stückchen Seligkeit in die oft, durch aufgesetzte Korrektheit, quadratisierte Welt der Integration. - Einen Deutschen, der Ramóns Mojo ohne Tränen essen konnte, dessen Kinder hier zur Schule gegangen sind und den Unterschied zwischen foliar, follar und folía kennt, den wirst du einfach nicht mehr los. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es wenig deutsches mit gesellschaftlicher Wirkung, außer natürlich dieser, oftmals mehr Angst, als respekteinflößende Marken wie Bosch, Daimler oder Deutsche Bank. - So mit das einzige Lehnwort aus der deutschen Sprache war capú und drückte das Nichtfunktionieren irgendeines Gerätes oder auch des eigenen Körpers aus. Allerdings brachte es dieses Wort niemals in die staubigen Hallen der Real Academia Española, aber da sitzen auch die phantasievollen Jungs und Mädels, welche von den Iberern fordern, güisqui anstatt Whisky zu schreiben. - Die sind also in einer Art Autointegration gefangen, oder die haben so viel Malt dabei getrunken, dass Ihnen das Wort Whisky einfach nicht mehr durch den Füller laufen wollte.

Die CSU lehrt uns aber, also die Spezialisten für Autointegration, dass Integration an sich ein ernsthaftes Thema ist. Allerdings auch erst seitdem die Extrem-FDP, also die AFD am schlammigen Rand der CSU fischt, hatte doch eigentlich Django Asül das Thema zumindest für Bayern bereits komplett abgearbeitet. - Dabei kommt so viel Gutes aus diesem Land, die Weißwurst, das Weißbier, BMW, Hofpfisterbrot, warum müssen diese geistigen Schlammspringer wie Scheuer und Söder dann immer so viel Leid unter die Kultur mischen. - Weißbier ist übrigens der absoluter Renner hier auf der Insel. - Der Importschlager überhaupt, genau so wie die Currywurst, die kommt aber, trotz aller Liebe zu meiner bayrischen Heimat, nicht aus unserem Rautenparadies, aber Weißbier und Currywurst, die rocken hier durch Kichererbsen und Teneguía, wie einst die Hunnen durch Germanien. - Meist bestellt man ein "Paulaner", weil es eben die am häufigsten vertretene weizenafine Brauerei ist, oder aber einen "Fraile", also einen Mönch, weil irgendwie auf den meisten Weißbierflaschen solch ein dicker, meist bereit wie breit grinsender Bruder in Maische prangt. - Es gibt, vielleicht auch gab, seit ein paar Jahren ja auch schon spanisches Weizenbier, von der Brauerei Damm, Weiss Damm genannt. Allerdings schmeckt das eher nach Fusion, also Fiuschn, als nach Integration, oder aber, denen ist bei dem Bemühen um ethnic correctness irgendwie das Sinnliche dieses Getränks abhanden gekommen. - Dabei ist aber auch zu beachten, dass es sich eh um ein schwindeliges Etikett gehandelt hat, "Elaborado en Alemania" heißt doch eigentlich abgefüllt in Deutschland...

Die Currywurst hat einen ähnlich einigenden Charakter bewiesen, bedient sich aber bei ihrem Sturmlauf durch kanarische Gourmetgaumen einer eher freien Interpretation. - Es ist schon nah an der Fusionsküche, die Currypampe mit rotem Mojo zu pikantisieren, und wirklich übel nehmen kann man es, wenn einem, wie kleine Finger dünne würstchenartige Teiglinge mit gehobenem Schweinefettanteil anstatt deftiger Brühwurst serviert werden. - Das gibt es hier im Supermarkt extrem billig zu kaufen, in Folie abgepackte wurstähnliche Semi-Nahrungsmittel der, frisst nicht mal die Katze-Klasse, und wenn dann einer solchen Mamsell eher die Börse brennt, als das Verlangen nach ethnic correctness in Sachen deutsche Wurstleitkultur, dann wird aus Multikulti schon mal Seelenverstimmung größeren Ausmaßes. - Man könnte jetzt natürlich kritisieren, Bier mit Alkohol und Wurst aus Schweinefleisch bieten dem gepflegten Bruder des Islam kein Integrationsleitbild, allerdings wende ich dagegen ein, Genuss und Sinnlichkeit waren immer schon die geilen Geschwister der Tugend. - Leider trennt Religion öfter als sie verbindet, da kann der Muezzin das gleiche Lied anstimmen wie der Nuntius, und selbst der gleiche Gott ist dabei nicht in der Lage, seine Alpha-Männchen ein bisschen vom Testosteron zu lassen. - Spaß und Freude, und das auch noch mit Menschen, die anders aussehen und sprechen, das ist meist nichts für klerikale Zirkel, sondern ein Heidenspaß.









Sonntag 18.12.2016 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser
Krieg am Strand von Los Cancajos?

Unfrieden auf jeden Fall. Marta geht das Ganze am - na Sie wissen schon - vorbei! Sie, eine wohlgepflegte Katzendame, nimmt eine Sonderstellung unter ihren Artgenossen ein. Sie ist Liebling aller Besucher der kleinen Bucht am Ende des Cancajosstrandes. Und das weiß sie auch. Doch die anderen haben es schwer.

Angefangen haben die Auseinandersetzungen um die Katzenpopulation mit ein paar halbverhungerten Katzenbabies und ihrer ausgemergelten Mutter. Eine Touristin machte Erika auf diese Tiere aufmerksam. Und da war sie an die Richtige geraten. Erika, eine kleine, zierliche Person, die aber notfalls mit dem Kopf durch die Wand geht, wenn es sich um schnurrende Vierbeiner handelt. "Abgesehen von der Not der Katzen, verwahrloste und verhungerte Tiere sind ja auch kein Aushängeschild für einen Touristenort wie Los Cancajos".

Der Kampf begann und ging erst mal über drei Jahre. Obwohl Katzenfütterung am Cancajos verboten ist, gibt es einige Tierfreunde und -schützer, die für Futter und Trinkwasser sorgen. Der private Tierschutzverein "UPA" - union palmera animalista - schaltete sich ein. Das Katzenvolk vermehrte sich rasch. Und auch die Ratten fanden diese Futterorte ideal. Weniger ideal fanden das die dort Ansässigen und die Strandwärter. Rattengift und Hunde kamen zum Einsatz, die Tierfreunde wurden angefeindet und angezeigt und Erika schrieb an den Bürgermeister von Breña Alta. Immer wieder. Sie entwickelte die Idee eines Katzendorfes am Hang hinter dem Restaurante "El Pulpo". Ein Dorf mit palmerischen Häusern, Marktplatz, Rathaus, Kirche, bewohnt von wohlgenährten sterilisierten Schnurrern. Diese Anlage meinte sie, könnte ein Aushängeschild und eine Touristenattraktion für den Strand von Los Cancajos werden. Nette Idee, die im Reich der Träume anzusiedeln ist.

Doch eines Tages - im September dieses Jahres - stellte das Ayuntamiento Breña Baja zwei Futterhäuschen zur Verfügung, von Tierschützern eingefangene Katzen wurden sterilisiert, die Tierarztkosten bezahlte das Ayuntamiento. Es sah aus wie ein Sieg der Tierschützer auf ganzer Linie.

Etwa drei Monate dauerte dieses Wunder, dann waren die Futterhäuschen verschwunden. Vom Ayuntamiento gibt es keine befriedigende Auskunft. Inzwischen gab es Kompetenzrangeleien in der Führung von "UPA", der Verein läuft nun unter anderem Namen und anderer Leitung, die engste Mitstreiterin von Erika zog um in den Westen. Doch Erika spricht immer noch von "wir" und von weiteren Plänen.

Eine Tierfreundin mit Blick fürs Wesentliche meint, der Ansatz wäre ja richtig gewesen, doch um das Problem der überbordenden Katzenpopulation am Strand von Los Cancajos zu lösen, müsste das Ayuntamiento nachts Mitarbeiter an den Cancajos schicken um die Tiere zu fangen und zum Tierarzt zu bringen, die Futterstellen dürften nicht den ganzen Tag gefüllt sein und überhaupt bedürfte es vieler verschiedener Leute, die alle am gleichen Strang ziehen und ihre privaten Eitelkeiten hintan stellten.

Und Marta, ja Marta hat sich inzwischen geputzt und genießt die Sonne...




Marta Sonnenköpfchen









Samstag 17.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Kleinigkeiten zum Wochenende
Was uns die Presse und der Alltag so hinwerfen


Ich habe ja gestern bereits meine Leiden kurz angerissen, ich bin erkältet. - So richtig wie ein Mann, also Leiden pur, alle 12 Minuten winselt man nach dem Gnadentod, und sie soll kein Foto für die Kinder machen, die sollen mich anders in Erinnerung behalten. - Dreiflügelige Lungenreizung mit eruptiven Massenauswürfen und Sie kennen das sicher, wenn man sich über die Farbe nicht einig wird, (Grüngelb oder Gelbgrünschildplatt) das Frühstück sich dann aber von selbst isst. - Sag doch mal was Liebes zu mir, bat ich sie dann in all meiner Malaise und darauf hin schlug sie vor, ich solle doch heute mal mit ins "Dorf" kommen, ich sähe doch schon besser aus. - Es gibt auch eine Oldtimer-Ausstellung, also fällst du nicht weiter auf. - Dermaßen angestachelt mit neuer Energie kann das doch nur ein hervorragendes Wochenende werden und damit Sie das jetzt nicht falsch verstehen, innerhalb der Zuschauer, welche sich die Oldtimer ansehen falle ich nicht weiter auf, anders kann sie das doch nicht gemeint haben. - El Paso brummt, habe ich gehört, der Weihnachtsmarkt ist wieder ein kompletter Erfolg, also nichts wie hin, vielleicht bin ich ja morgen fit genug…

Die Chinesen kommen. - Wieder mal, denn es sind ja bereits viele da, zumindest was den Sektor der Billigläden der "Hundertfünfziger" ausmacht. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es diese Läden "Todo 150". - Damit meine man Pesetas, dann wurden daraus "Todo 99 Cent" und irgendwann waren alle diese Läden in der Hand von chinesischen Händlern. - Macht ja auch irgendwie Sinn, der Kram der dort verkauft wurde kam ja immer schon aus China… - Inzwischen ist die massenhafte Vermehrung dieser Läden ausgelaufen, die gelten ja auch als Krisenanzeiger und wir wollen doch nicht mehr an der Spirale nach unten drehen, sondern anders herum. - Aber ein fester Bestandteil unseres Alltags sind sie wohl geworden, Läden wie Leute, auch nachdem man ja herausgefunden hat, dass die meisten China-Restaurants von Libanesen, Koreanern und Vietnamesen betrieben werden. - Vor einem halben Jahr allerdings durften wir auch eine andere Einmischung in die inneren Angelegenheiten der palmerischen Volkswirtschaft mit chinesischem Hintergrund erfahren, die Astrophysiker des NOAC (National Astronomy Observatory of China) haben sich Beobachtungszeit des Grantecán gekauft, sind also Wissenschaftsbros des IAC geworden. - Nun heißt es gar, man interessiere sich seitens der Söhne und Töchter des ehemaligen Reichs der Mitte für ein eigenes Observatorium auf unserem höchsten Berg. - Und zwar eines, mit einem Primärspiegeldurchmesser von 12 Metern, nach heutigem Stand wäre das dann das größte optische Spiegelteleskop der Welt. - Es ist aber noch gar nichts unterschrieben, das hat man wohl unter Wissenschaftlern mal so fallen lassen, wie anderswo einen Sack Reis.

Allerdings hoffen wir ja, dass wir bis dahin für die Chinesen nur noch das zweitgrößte Observatorium bauen dürfen, denn wir warten und bangen ja immer noch dem Zuschlag für das 30 Meter Teleskop, welches eigentlich auf Hawaii entstehen soll oder sollte. - Dort gibt es allerdings rechtliche und gesellschaftliche Widerstände gegen das Monstrum und La Palma wäre Plan B und wir würden das "Ding aus einer anderen Welt" sofort nehmen. - Wann genau klar ist, ob das TMT doch auf Hawaii gebaut wird, oder nach La Palma kommt, das weiß man nicht, oder lässt es uns noch nicht wissen. - In diese Diskussion hinein platzen nun die Schwierigkeiten um die öffentliche Beleuchtung der Gemeinden und da gibt es einen Streit zwischen lokalen Beleuchtungsfirmen und dem IAC, und man wirft dem astrophysikalischen Institut vor, Großkonzerne globalen Ausmaßes dem lokalen Gewerbe zu bevorzugen. - Man hatte die Straßenlaternen in Puntagorda und Tijarafe scharf kritisiert, die seien nicht regelkonform in Sachen Himmelsgesetz und der Gegenvorwurf seitens einer lokalen Firma lautet nun, das IAC würde einfach nur den Konzern Phillips bevorzugen, deren LED-Lampen seien aber genau so wie die hausgepfriemelten. - Natürlich stecke ich nicht in der Technik drin und kenne mich da nicht aus, aber wenn wir uns um das weltgrößte Teleskop bewerben, und um sonst noch andere mehr, aber darüber diskutieren, bei wem man die Glühlampen kauft, dann sollten wir uns vielleicht lieber für die Eichhörnchenmelkweltmeisterschaft bewerben. - Was sonst noch so auf dem höchsten Berg der Insel passieren kann und dabei keine Chinesen, sondern Österreicher beteiligt sind, das kann man in der FAZ nachlesen. - Ist zwar nicht ganz so neu die Angelegenheit, aber deutlich interessanter als die Sache mit den Glühbirnen. - Ein Leser hat uns den Link geschenkt, Danke dafür.

Auch Ärger gibt es in der Hauptstadt, um die immer noch verschwundenen 172 Strafzettel, welche niemals vom Block der Lokalpolizei bis in die Poststelle gekommen sind. - Seit mehr als einem Jahr macht man damit nun bereits rum, und längst ist das ein Politikum geworden, denn die jetzige Rathausbesatzung will diese Angelegenheit weit von sich schieben, auch in dem die immer wieder sagen, die jetzige Opposition hätte genau so Strafzettel verwinden lassen. - Wobei natürlich keiner davon wirklich davon spricht, man hätte die verschwinden lassen, das wäre ja nicht regelkonform, man geht halt immer noch davon aus, dass das so einfach passiert ist, auf den vielen Stationen, zwischen den vielen Händen, welche solch eine Unfreundlichkeit passiert, bevor man einen Strafzettel als Rechnung verschickt. - Jetzt macht die Opposition im Rathaus von Santa Cruz de La Palma Druck, man werden die Angelegenheit vor den Staatsanwalt bringen, falls man nicht endlich mit Fakten seitens der Stadtregierung herausrücken würde. - Zunächst gab es eine Untersuchungskommission, allerdings verließ die Opposition, hier die Partido Popular dieses Gremium, weil man nach deren Ansicht nicht wirklich versuchen würde, die Umstände zu klären und wer denn dahinterstecken würde, dass über 170 Strafzettel verschwunden wären. - Dabei kann ich genau sagen, wie das passiert ist, denn es passiert genau so in jeder Gemeinde und immer noch und jeden Tag. - Kannst du denn nicht mal nachgucken, da hat neulich ein übereifriger Kollege meiner Tochter einen Strafzettel verpasst und die hat das doch nicht böse gemeint. - Gut, wenn du meinst, aber du weiß, wenn wir mal wieder Post bekommen sollten, dann rechne ich auch mit deiner Hilfe. - Da jetzt einen Staatsanwalt reinschlagen lassen, kann nur einer, ziemlich hilflosen Opposition einfallen, denn die waren genau so in diese Fälle verstrickt, als sie noch Regierung waren. - Wir sind alle Sünderlein, kleine Sünderlein wenn es sich um verschwundene Strafzettel für Falschparken handelt, wo denn aber dann die Grenzen "nach oben" liegen, das kann ich auch nicht beantworten.



Samstag 17.12.2016 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von MariAnne Jaeger
El Paso - das Fenster zum Aridanetal Teil 2

El Paso liegt an einem Höhenweg, welcher einst Tazacorte und Los Llanos mit der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma verband. Übersetzt bedeutet El Paso "der Pass", welcher Namensgeber des Ortes ist.

Als größte Gemeinde La Palmas, welche um 1877 den Rang einer Kleinstadt erhielt und 1911 den Status einer Stadt bekam, umfasst sie mit einer Fläche von ca.134 Quadratkilometern den gesamten oberen Teil des Aridanetals und der Caldera de Taburiente.

El Paso grenzt an alle Insel-Gemeinden, außer an Tazacorte, ist aber die einzige ohne Zugang zur Küste. Hier gab es die meist besiedelten Gebiete der Benahoaritas.

Durch ihre industrielle und wirtschaftliche Entwicklung, präsentiert sich El Paso heute als stark wachsende Gemeinde mit tief verwurzelter Kultur und alten Traditionen.

Zugehörige Gemeinden sind: El Barrial, Las Manchas, Tacande, La Rosa, Tajuya und Paso de Abajo

Heute hat El Paso um die 7600 Einwohner.

Durch Vulkanausbrüche in den letzten Jahrhunderten entstanden die Vulkane Tacande (Quemada) und Tajuya. Einige Ausbruchsstellen stammen von der Eruption des San Juan im Jahr 1949. Diese bizarren Vulkanlandschaften sind ein großer Bestandteil El Pasos. Die Hochebene Llanos de Las Cuevas ist neben der Caldera de Taburiente ein Beispiel, wie Kräfte der Natur, schöne Landschaften formen.

Was macht El Paso für Besucher interessant ? Auf den ersten Blick rückt das Einkaufszentrum Hiperdino in den Focus.

Inzwischen wird das Angebot vergrößert und die Räumlichkeiten umgestaltet. Wir haben dort immer gern eingekauft, weil die spanische Atmosphäre dort ein wohliges Urlaubsgefühl vermittelt und der Cappuccino im Café super lecker schmeckt.

Mathias Siebold von la-palma-aktuell bringt uns auf den neuesten Stand:

In El Paso wird weiter mit aller Kraft am Umbau des San Martín gewerkelt und jeden Tag meint man ein bisschen besser zu erkennen, was denn mal aus dem Supermarkt werden soll.

Erstes Haus auf der Insel würde ich sagen, die haben da sicher mehr als 2 Millionen alleine in den Umbau gesteckt und wenn man dann noch den Kaufpreis mit einrechnet, dann hätten die locker einen komplett neuen Markt auf der "Grünen Wiese" dafür aufstellen können.

- Zum Beispiel am Callejón de la Gata, dem Industriegebiet Los Llanos, dem man ja die Industrie so ein bisschen gestutzt hat, weil die Nachbarn sich erfolgreich gegen schmutzige Industrieanlagen gewehrt haben.

Jetzt entsteht also mitten in El Paso der modernste und knackigste Supermarkt der Insel. - Das war vor 15, oder noch mehr Jahren auch schon so, als damals der San Martín aufgemacht hat, der dann allerdings den schnarchenden Traum des Schlendrians gestorben ist.

Jetzt bringt uns der lachende Dino wieder an die Einkaufspitze im Aridanetal und man kann den verbleibenden Angestellten nur wünschen, dass man denen eine Prämie zahlt, den monatelangen Umbau irgendwie überstanden zu haben.
Träum weiter Siebold!

Sicher wird man das eine oder andere Produkt vermissen, mir fehlt beim Brot die "Barra Gallega" ganz besonders, aber die haben einen anderen Lieferanten an "Pan basura" und da schmeckt das halt einfach ganz anders.

Dennoch, der Dino lächelt freundlicher als der Hase mit den roten Augen des San Martín und El Paso und seine Gewerbetreibenden müssen täglich im Abendgebet den Dino mit einschließen, denn wenn die nicht auf El Paso gesetzt hätten, sondern auf "Grüne Wiese", dann wäre es bald so ruhig in El Paso, so ruhig wie auf dem Friedhof.

Danke Mathias Siebold, da stimmen wir zu.

Im nächsten Teil treffen wir uns in der Caldera de Taburiente Wie schön es in der Caldera ist können Sie hier sehen:
www.lapalma-ahora.de




Kiefernwald




El Paso




Der große Supermarkt, noch in der Umbauphase





Freitag 16.12.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 20,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Bekommt die Pamir einen neuen Liegeplatz?
Stühlchen wechsele dich in der Geschichte


Wenn ehemalige Helden auf die Seite geräumt werden, warum auch immer ehemalig, dann wird meist Platz für neue Helden. - Als Deutscher hat man natürlich reichlich Erfahrung im Umtopfen von Denkmälern und Straßenschildern, aber immerhin, ich bin die erste Generation Deutscher, die ohne Krieg und weitere "Ent-fizierung", von was auch immer, ausgekommen ist. - Bislang, denn auch wenn ich furchtbar erkältet bin, also als Frau hätte ich einen kleinen Schnupfen, habe ich vor, noch ein paar Jahre weiter zu machen und sogar irgendwann mal Rente zu beziehen. - Man merkt also, auch Deutsche haben noch Träume und vielleicht wäre es nicht passend, irgendwelche Plätze und Straßen nach Norbert Blüm zu benennen. - Hier beginnt man gerade Erfahrung zu sammeln mit dem Stühlerücken für Denkmäler und dem, meist Rückbennen von Straßen. Die meisten "Calle Reals" hier hießen mal Generalissimo Franco, oder nach einem seiner treuen Soldaten und das ändert man hier eben auch gerade, seit dem es ein Gesetz gibt, welches alles rund um Francisco Franco aus dem Tagesbild ins Museum verfrachten will. - Dabei tut man sich nicht immer leicht, der Generalissimo hat keinen Weltkrieg verloren und auch keinen Genozid angezettelt, aber nur N24 würde es wagen, eine Schurkentabelle aufzustellen und eben Leuten wie Pol Pot, Hitler, Stalin, Seehofer aber auch Franco oder Honecker eine Leitzahl des Bösen anzuheften. - Zumal wir ja auch wissen, dass Geschichte immer von den Siegern, und niemals von den Verlierern geschrieben wird und Freiheitskämpfer aus unterschiedlichen Blickwinkeln auch Partisanen oder Terroristen sein können, also ich fühle mich wirklich nicht in der Lage, eine solche Reihenfolge abzuheften.

Das "Ley de la Memoria Histórica" aus dem Jahr 2007 versucht so auch vorsichtig vorzugehen, und einen Unterschied zwischen notwendiger Geschichtsauffassung und öffentlicher Würdigung der Leute rund um die Franco-Diktatur zu wahren, aber das ist nicht leicht. - Das Hauptargument gegen die Entfernung von Franco-Dingen lautet oft: Das war doch ein Teil unserer Geschichte, also sollte man doch den Straßennamen so lassen, oder dieses oder jenes Wappen an diesem oder jenen Ort hängen lassen. - Dagegen eben steht das Gesetz, an und in öffentlichen Gebäuden darf das nicht mehr sein, aber diese Bilder, Namen und Büsten kommen ins Museum, und nicht auf den Schuttabladeplatz. - Eigentlich diskutiert man um jedes Teil, so auch um die Büste des Blas Pérez González, Palmero aus Santa Cruz de La Palma und Minister für interne Angelegenheiten (de Gobernación, später de Interno) unter Franco, dessen Büste bis Anfang dieses Jahres auch noch den Platz vor der nördlichen Hafeneinfahrt schmückte. - Der hat aber doch viel Gutes für La Palma gemacht, so hallte es durch die Medien, aber die Büste ist weg und nun sucht dieser Platz eine neue Bestimmung und einen neuen Namen. - Loli, meine Lieblingspolitikerin, die hat mal ziemlich schlau gesagt, nie wieder sollte man eine Straße nach Menschen der Zeitgeschichte benennen, denn es ging ihr ziemlich auf den Keks, während ihrer Amtszeiten immer wieder Straßen umzubenennen. - Auf der Suche nach nun, geschichtlich unverfänglichen Personen oder Dingen, die man später nicht wieder austauschen muss, fallen mehrere Namen, darunter auch der, des deutschen Frachtseglers Pamir, welcher 1957 südöstlich der Azoren im Hurrikan "Carrie" versank.

Zwei Historiker und ein Zeitungsverleger bringen diesen Vorschlag nun unter die Leute und diese, mögliche Ehrung hat weniger mit dem Untergang des Schiffes zu tun als mit den, fast 6 Jahren Liegezeit in Santa Cruz de La Palma während und nach des Ersten Weltkriegs. - Die Viermastbark, damals unter Kapitän Max Jürgen Heinrich Jürs, wurde vom Ausbruch des Krieges mit einer Ladung Salpeter überrascht und floh aus Furcht vor britischen U-Booten auf die Kanaren. - Jürs zog La Palma schnell Tenerife vor und so lag die Pamir vom 4.10.1914 bis 4.3.1920 im Hafen unserer Hauptstadt. In diesen fast 6 Jahren lebte die Besatzung als Gast der Insel und es gab mehr als Verbrüderungen zwischen Insulanern und den Palmeros. Von mehreren Eheschließungen wird berichtet und einer oder zwei der Besatzungsmitglieder verblieben für immer auf dieser so gastfreundlichen Insel. Allerdings bereits verstorben. Auch wenn ein Schiff auf See sein sollte und nicht im Hafen liegen darf, muss es doch wohl die beste Zeit für den schmucken Segler gewesen sein. Die "Pamir" ging 1920 als Kriegsbeute nach Italien und fast sank das Schiff beim Ablegen aus dem Hafen, als wollte sie gar nicht weg. Die "Pamir" war nach so langer Liegezeit kaum noch seetüchtig und musste erst auf Tenerife wieder flott gemacht werden. Im Hafen von Hamburg lag das unglückliche Schiff bis 1924, die Italiener hatten kein großes Interesse an der "Pamir". Schließlich wurde das Schiff mehrmals verkauft und fuhr die meiste Zeit Waren zwischen Neuseeland und Europa hin und her.

Als Übersetzer für einen Filmemacher hatte ich vor etwa 10 Jahren auch das Glück, einen Nachkommen eines Besatzungsmitglieds der Pamir kennenzulernen, allerdings ist wohl aus dem Filmprojekt über die Pamir auf La Palma nichts geworden. - Bekannter, der erst von ein paar Jahren gezeigte Film über die letzte Fahrt des Schiffes, schade, dass man den Untergang lieber verfilmte als die gute Zeit der Besatzung auf der Insel. - Ob man aus den 6 Jahren Aufenthalt hier auf La Palma auch die engen Verbindungen der Insel mit Deutschen filtern darf, das muss ich mal dahingestellt lassen, aber es fällt eben auf, dass die allermeisten europäischen Ausländer, und das seit Jahrzehnten, auf der Insel Deutsche sind. - Es gibt sicher Schlimmeres, und auch die meisten unserer Landsleute wissen gar nicht um die lange Aufenthaltsdauer der Pamir auf La Palma, so könnte dort am Hafen unserer Hauptstadt der ideale Platz für eine Erinnerung an diese Geschichte sein. - Jetzt kann man nur hoffen, dass die Historiker nicht die "Falschen mit dem richtigen Vorschlag" sind, denn oft gehen Projekte in die Binsen, wenn es politische Vorbehalte gegen die Förderer gibt. - Mindestens José López Mederos, einer der Historiker mit dem Vorschlag für die Pamir, gehört halt dem sozialistischen Lager an und damit wäre zu befürchten, dass nun von anderer politischer Seite Gegenvorschläge kommen, nur weil diese kommen müssen. - Ein Denkmal für die Pamir hier auf La Palma, als Erinnerung daran, dass man auf unserer Insel meist weit weg von allem Stress und Trubel Europas ist, das wäre doch eine sehr passende Angelegenheit und mal sehen, ob das denn wahr werden könnte.

Für schlechtes Wetter habe ich hier noch die "News" von vor über 10 Jahren, als ich schon mal über dieses Schiff und deren Besatzung schreiben durfte:


Mittwoch 20.04.05 - 17:00 - El Paso - Dos Palmas
Temperatur 18 Grad, Niederschlag: 0 mm, Luftfeuchte 76 % Luftdruck 1022 hPa

Warum ist La Palma so deutsch ? Eine Frage die uns schon öfter beschäftigt hat und natürlich nicht gänzlich geklärt werden kann, und auch nicht muss, aber es ist doch schon interessant, warum die Deutschen hier den weitaus größten Anteil der europäischen Ausländer stellen. Das trifft sowohl für hier Lebende zu, als auch für die Gäste, irgendwo muss das ja herkommen. Sind die Kontakte erst mal da, dann ist das nicht verwunderlich, ich möchte mich aber nicht auf die Zeit nach 1970 beziehen, sondern auf die Zeit davor. Ein schöner Zufall ergab nun eine Möglichkeit da tiefer zu bohren und wir sind auf ganz interessante Meinungen und Menschen gestoßen.

Ein österreichisch - berlinisches Filmemacherpärchen weilt zur Zeit wieder auf der Insel und nimmt mich öfter mal auf ihre Touren, als Übersetzer und Büchsenspanner mit. - Wie die drauf gekommen sind, einen Film über La Palma zu drehen ist wieder eine andere, lange und sehr interessante Geschichte. - Beim Versuch, in dem Film auch die große deutsche Präsenz auf La Palma zu erklären, beriefen sich die Beiden auch auf die Geschichte, die ich seinerzeit über die Leute der Pamir geschrieben habe, (4.1.2004) und wollten gerne mehr darüber wissen. Endlich war es gelungen, den wahrscheinlich einzigen Nachkommen eines der Besatzungsmitglieder des stolzen Seglers aufzuspüren, der von 1914 - 1920 im Hafen von Santa Cruz de La Palma lag, um nicht in die Fänge der Engländer zu gelangen.

Was ein Glück, dass die beiden Filmemacher kein Spanisch können und so wurde mir die Ehre zuteil, diesen Mann interviewen zu dürfen. Fernando Leopold Prats heißt der, inzwischen Viertel-Deutscher und hat gerne und ausführlich über das berichtet, was er aus Erzählungen seines Vaters und der Familie weiß. Sein Großvater, Ferdinand Leopoldt aus Schleswig kam 1914 mit der Pamir nach La Palma und verliebte sich so sehr in Juana García Fernández, dass die beiden 1917 heirateten und noch im gleichen Jahr ein Sohn zur Welt kam. Freud und Leid liegen aber in jeder großen Geschichte nah beieinander, Ferdinand Leopoldt starb, wie auch zwei weitere Besatzungsmitglieder der Pamir 1919 an der Grippe und blieb für immer auf La Palma.

Offiziell soll es keine weiteren Nachkommen deutscher Seeleute der Pamir auf La Palma geben, aber ein gut gesetztes Grinsen wies jedoch wortlos auf den Unterschied zwischen offiziell und "doch möglich" hin. In diesen fast 6 Jahren Aufenthaltes auf La Palma lebte die Besatzung der Pamir mitten unter den Einwohnern der Hauptstadt und waren gern gesehene Gäste in den Familien und nahmen an allen Festen und dem öffentlichen Leben wie selbstverständlich teil. Im Gegenzug besuchte man auch das Schiff, die Seeleute luden ihrerseits zu Festen ein und viele schöne Geschichten ranken sich um diese ferne Zeit. Auch wenn es viel zu weit hergeholt scheint, Palmeros und Deutsche waren sich bereits während der Zeit des ersten Weltkrieges keine Fremden mehr und um das noch zu bestärken, erzählt Fernando wiederholt davon, wie groß der Einfluss der Besatzung der Pamir auf den Alltag der Palmeros war.

Fernando meint dazu, die Deutschen hätten es auf La Palma immer ein bisschen leichter gehabt, als andere Nationalitäten, auch als die Pamir längst wieder weg war, blieb ein positives Stück Erinnerung auf der Insel. Er selbst betrachtet sich übrigens mit Stolz als Nachkomme eines Deutschen, Beweis dafür ist auch den Name seines Sohnes, Fernando Leopold, und nun hofft er darauf, dass sein Enkel auch diesen Namen weiter trägt, wir erinnern uns, der Großvater hieß Ferdinand Leopoldt. Eine kleine Geschichte darf ich noch loswerden, bevor ich den ganzen Film verrate. Während dieser Jahre des Aufenthaltes der Pamir auf La Palma hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass ab und zu ein deutsches U-Boot die Pamir im Hafen besuchte, und Teile der kriegswichtigen Salpeterladung übernahm, und im Gegenzug die Besatzung mit Ausrüstung versorgte. Es gibt allerdings überhaupt keinen Beweis dafür, aber die Leute berichten, dass mit den Jahren das Schiff immer höher lag und man wohl kaum vermuten konnte, die Seeleute hätten den Salpeter verzehrt. Darin alleine liegt schon wieder eine neue Geschichte vergraben und wenn mir noch irgendwann jemand erzählt, auf La Palma sei es doch langweilig, dann werde ich das Grinsen von Fernando ganz arrogant imitieren. - Ich übe schon...




Hier steht sie noch die Büste Blas Pérez González, inzwischen ist sie allerdinges entfernt.






Freitag 16.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1029 hPa

Gastbeitrag von Hotel Hacienda de Abajo
Weihnachtskrippe im Hotel in Tazacorte

Am kommenden Freitag, den 16. Dezember ab 19:30 Uhr laden wir zur Einweihung unserer Weihnachtskrippe mit Weihnachtsliedern ein.
In unserer Krippe findet man u.a. handgefertigte neapolitanische Figuren, inspiriert nach Modellen des 18. Jahrhunderts, sowie verschiedene Originalteile aus den 17. und 18. Jahrhundert vor, umgeben von einer Hortensien Dekoration.

Der Eintritt (ab 16 Jahren) mit Begrüßungsdrink ist kostenfrei und um eine vorherige Reservierung unter Tel. 922-40 60 00 wird gebeten.






Donnerstag 15.12.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1026 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Let´s make El Paso great again
Der Mittelpunkt von allem und woher kommt des zweite "R" im Monterrey


El Paso kann viel bedeuten. - Der Weg, die Möglichkeit, der (Berg)Pass, der Schritt, der Durchgang und am allerhäufigsten findet man das Wort El Paso in der spanischen Öffentlichkeit mit einem Verbot versehen.- "Prohibido El Paso" sieht man auf den Schildern und das beutet, hier ist Schluss, hier darf man nicht weiterfahren oder gehen. - Warum El Paso hier auf La Palma so heißt ist auch einfach zu erklären, früher, als alles anders war, und nur manches besser, war der Reventón Pass der übliche Weg von Ost nach West und dort war halt der "Paso" also El Paso. - Der Ort selbst wuchs über die Jahrhunderte von oben nach unten und immer da, wo eben solche Pässe ihren Anfang oder auch Ende haben, je nachdem wie herum man den Weg macht oder die Dinge sieht, da entstehen natürlich auch Siedlungen und Angebote. - El Paso wurde erst im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts eine eigene Gemeinde, vorher war man Teil Los Llanos´ und es ist eine aufregende bis wirre Zeit damals, als man wirtschaftliche, religiöse und auch bürgerliche-politische Interessen zu verbinden suchte. - Wer darüber Genaueres nachlesen will, der kann das in einem ausführlichen Beitrag von Horacio Concepción García machen, welcher in der Zeitung La Voz de La Palma veröffentlicht wurde. - Wir gehen darauf jetzt nicht weiter ein, nur so viel, einer der Hauptgründe, warum man denn eigenständig werden wollte waren die Wasserrechte des Abflusses in der Caldera de Taburiente, allerdings konnte man sich diese niemals sichern, die blieben in den Händen der "El Heredamiento de las Haciendas de Argual y Tazacorte" und bleiben bis heute in interessanter Fall von Öffentlichem Gut, nämlich Wasser, in privaten Händen.

Eigene Kirchengemeinde ist gleich eigene Gemeinde, das war früher so, und auch hier gibt es viele Geschichten zu erzählen und warum sich gleich 3 Marienfiguren darum zu streiten scheinen, Patronin El Pasos zu sein. - Die Wenigsten wissen so auch, dass nicht etwa die berühmte "Virgen del Pino" die Patronin der Gemeinde El Paso ist, sondern die "Virgen de la Bonanza" und das ist in der Tat diejenige, welche auch der berühmten Ranch der Fernsehserie meiner frühesten Jugend den Namen gegeben hat. - Dorfmittelpunkt war tagsüber meist in der Bar Central, als das noch die alte Hauptstraße war und als dann die neue Schneise kam, da wurde das Hotel Monterrey gesellschaftlicher Dreh- und Angelpunkt. - Natürlich auch immer die Kirche, aber da der Friedhof dort lag, wo heute der Parkplatz des Supermarktes war, war das Hotel Monterrey schon wirklich zentral. - Die meisten Hochzeiten feierte man dort, Fasching in El Paso war in den Sechzigern und Siebzigern berühmt, und überhaupt, jedes Wochenende Tanz mit Ringelpiez und sicherlich auch Anfassen. - Heute noch schwärmen viele Paare aus dem Ort von der Zeit, als man sich auf dem Hof des Hotels oder im Theater heimlich Blicke zuwarf und später dann auch mal Händchen hielt, und ganz viele haben dort eben auch auf den Dorffesten ihren zukünftigen Ehepartner gefunden.

Es war sicher das erste Haus am Platz, vielleicht auch, weil es nach der Schließung des Hotels gegenüber der alten Kirche die einzige Möglichkeit war, in El Paso zu logieren und auch meine Familie und ich bezogen im Jahr 1978 nach den ersten Fußstapfen auf der Insel Quartier in Hotel Monterrey. - Mit Gemüse gespickte Rinderzunge war eines der bekanntesten Rezepte Matildas, eine der Monterreys, welche das Anwesen auch noch führte, als die große Zeit des Ortes und des Hotels bereits vorüber war. - Das ging irgendwie schon parallel über die Bühne, und ob es alleine die modernen Verlockungen der damals erstarkenden "Boomtown" Los Llanos waren, oder die üblichen Angelegenheiten der Erbengenerationen, müssen wir, auch aus Respekt vor den Erben, offen lassen. - Das Hotel hat sich nie wieder zu altem Glanz hochgerappelt und wartet im Grund nun seit Jahrzehnten auf den Kuss eines, bitte begüterten Prinzen. - El Paso als Ort hat sich schon wieder erholt, auch wenn der Schock der Verlagerung der Zigarettenproduktion von El Paso nach Trier kräftig in die lokale Gesellschaft geschlagen hat. - Letztendlich profitiert aber El Paso auch von der wirtschaftlichen Bedeutung Los Llanos und seiner Magnetwirkung, El Paso gehört inzwischen zum Speckgürtel des Aridanetals und die Bedeutung als Einkaufsstadt erhält nun gerade wieder durch den enorm aufwendigen Umbau des größten Supermarktes der Insel neue Nahrung.

Die kommenden Tage organisiert man ja nun das zweite Mal einen Weihnachtsmarkt in El Paso und wieder konnte man dafür die Familie Monterrey begeistern, doch den Hotelvorplatz und das Theater zu öffnen, und ich kann Ihnen das nur wärmstens empfehlen. - Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund von solchen Märkten, aber das ist gut organisiert und ausgesucht, und darüber hinaus gewinnt man eben auch einen, wenn auch kleinen Einblick in einen wichtigen Teil der bewegenden Geschichte El Pasos. - Das Theater im italienischen Stil ist alleine bereits einen Besuch wert und vielleicht gelingt es Ihnen ja auch, ein bisschen von der "Historie Monterrey" einzufangen. - Man könnte aus der Geschichte gleich mehrere Romane und Filme machen, in Richtung "Dynastie" oder zusammen mit der Vergangenheit der Seidenproduktion in El Paso und jedes Mal, wenn ich an dem, sonst eben immer geschlossenen Toren mit der Überschrift Monterrey vorbeigehe, denke ich an die vielen Geschichten, Erlebnisse aber auch liegen gelassenen Möglichkeiten rund um diesen, nur noch leise vibrierenden Ortsmittelpunkt. - Also, warum das zweite "R", wo doch eigentlich nur der Berg zum König kommt, der Monte zum Rey. - Das R am Anfang eines Wortes wird rollend-kräftig ausgesprochen, wie eben bei Rosa, Rey und Ronda. - Nun wandert aber das R des Königs ja mitten in das Wort hinein und in Monterey würde man das R nicht rollen und wenig betont, fast weich aussprechen, so wie man das auch Cara, Pera oder Cerveza kennt. - Der König hat aber mindestens ein kräftiges und rollendes R verdient und das schafft man im Kastilischen damit, in dem man das R verdoppelt. - So wie bei Perro, Cerro oder Barranco. - Also kommt da ein zweites R hinein und fertig ist der Monterrey.






Donnerstag 15.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1028 hPa

Gastbeitrag von Anja Riep
Weihnachtsmarkt im Hotel Monterrey, El Paso

Nach dem vollen Erfolg vom letzten Jahr findet auch dieses Jahr am 4. Adventswochenende wieder der Weihnachtsmarkt auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Monterrey statt.

Die Öffnungszeiten des Marktes sind wie folgt:
Freitag, 16.12. 17 bis 22 Uhr
Samstag, 17.12. 12 bis 22 Uhr
Sonntag, 18.12. 12 bis 16 Uhr

Natürlich gibt es wieder jede Menge Kunsthandwerk andere schöne Dinge zu sehen und zu kaufen, ein Geschenkeeinpack-Kurs, eine Slackline-Vorführung inkl. Kurs, eine Modenschau und vieles mehr.

Auch einige Konzerte finden statt, die Zeiten entnehmen Sie bitte dem Programm.

Am Samstag ab 17:30 Uhr werden wieder die Oldtimer-Schönheiten zu bewundern sein, es gibt Aktivitäten für die Kleinen und selbstverständlich nicht zu vergessen: Leckereien für den Gaumen.

Die Cafetería KaChoTé bietet Crêpes und Grillwurst an, ebenso wie Glühwein, Kaffee und Tee. Am Sonntag zur Mittagszeit ist dann außerdem Currywurst mit (norddeutschem) Kartoffelsalat im Angebot.
Am Tapas & Trekking-Stand gibt es jeden Tag etwas anderes, unter anderem kleine Tortillas und Paella, und natürlich Bier vom Fass an allen Tagen.

Möglicherweise gibt es auch noch die eine oder andere Überraschung.

Um das Angebot abzurunden, findet der Wochenmarkt auf der Plaza der Touristeninformation statt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Cafetería KaChoTé
Anja mit freundlicher Unterstützung von Mika






Mittwoch 14.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1027 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 13,3 Grad

Es hat nicht wirklich gebrannt, sondern gekokelt
Hätte man es doch brennen lassen und wie man Fake-News am Geruch erkennt


Wir wissen ja aus guter Erfahrung, dass es immer ein bisschen länger dauert, bis man Brände als wirklich kontrolliert betitelt. - Das aus gutem Grund, Generationen an gutgläubigen Feuerwehrleuten bis hin zu peinlich-übereifrigen Politikern haben sich schon die spitzen Lippen an vorschnellen Äußerungen verbrannt, diese oder jene Gefahr sei unter Kontrolle. - Auch diesen Sommer war man eigentlich am Abend des 3. August so weit, von Kontrolle zu sprechen, nur gut, dass wir nur Zuversicht verbreitet hatten, nicht aber das Heil, denn was danach noch kam, an das werden wir uns noch lange erinnern. - Vor ein paar Tagen nun brannte es in Los Llanos, genauer gesagt im Ortsteil El Jable und was brannte, das waren die Pflanzenabfälle von mehr als sechs Jahren fleißigen Sammelns. - Darunter natürlich auch der übliche Müllkram, den unverbesserliche Deppen einfach in die Landschaft werfen, manchmal sogar mit mehr Aufwand verbunden als es kosten würde, den Kram am "Punto Limpio", also den Wertstoffhof abzugeben. - Aber das ist eine andere Geschichte…

Praktischerweise warf man, und man sind hier auch die Mitarbeiter der Gemeinde, so natürlich viele private Helferchen, die Pflanzenabfälle in einen nicht mehr benutzten, sehr großen und sehr geduldigen Wassertank. - Da stört das Zeugs doch niemanden und die paar Plastikstühle mitten drin, die sind Kollateralschäden und prozentual eigentlich nicht erfassbar, also immer weiter drauf mit dem Baumschnitt und allem, von dem die Gemeinde nicht weiß, wohin damit. - Niemand hätte jemals daran Anstoß genommen, die Ecke dort ist nicht wirklich als Flaniermeile berühmt, zwischen Bauruinen aus der Großkotzzeit und einer neuen Schule mit Sichtbetoncharme lustwandelt es sich nicht wirklich trefflich. - Dann kommt irgendjemand daher, wer weiß man nicht, und zündelt dort, wohl mit Diesel als Brandbeschleuniger, den die Helden der Nacht aus einem nahen Raupenschlepper abgesaugt hatten. - Also kein Zufall und auch nicht die berühmte weggeworfene Kippe, aber plötzlich fängt das Zeugs an zu brennen, und das auch noch nachts, und die Feuerwehr hat alle Mühe den Brand zu löschen, zumal man nicht mal an das Feuer herankommt und zunächst ein Loch in die Tankwand schlagen muss.

Vier Tage lang schmort das nun vor sich hin, wer schon mal Pflanzenreste in größeren Mengen verbrannt hat, der weiß, wie das vor sich gehen kann und in der Tat, bis so mancher Stamm durchgeglüht ist, können Wochen vergehen und so lange säuselt es vor sich hin. - Zumal, wenn man Wasser draufgibt, also löschen muss, weil man ja den Auftrag hat, oder das Nervenkostüm flattert, weil einem das Feuer dann doch zu groß geworden ist. - Aber Wasser ist in dem Fall meist die falsche Lösung, weil man so den ganzen Kram auch noch zum Qualmen bringt und die Brandzeit um ein Vielfaches verlängert. - Zumal ja in dem abgeschlossenen Tank überhaupt keine Gefahr besteht, dass sich dieses Feuer nach irgendwo hin ausbreitet und bei den Nachttemperaturen hat ein Feuer auch keine Chance sich auszubreiten. - Der Konjunktiv und sowieso hinterher ist immer leicht, das so zu sagen, aber natürlich muss die Feuerwehr auch wider besseres Wissen löschen, denn wenn die nichts gemacht hätten, dann wäre das Feuer zwar man nächsten Mittag erledigt, die Stadtverwaltung und der Feuerwehrchef aber auch. - Hinter vorgehaltener Hand sagt man das auch, die Feuerwehr hätte noch Benzin darauf schütten sollen, damit das heißer wird und sauberer verbrennt, aber so will natürlich niemand zitiert werden.

Da scheint es keinen Platz für Vernunft zu geben, bei Feuer drehen die Leute durch, nur ganz wenige behalten dabei einen klaren Kopf und begreifen die Folgen richtig, denn nun hat man nicht nur den Ärger und die Fragen, sondern auch noch die halb angekokelten Pflanzenabfälle, die man nun per LKW nach Mazo fährt. - Die Nachbarn und eben auch die Lehrer und Schüler der nahen Schule hatten also tagelang den Qualm zu schlucken und so schickten viele Eltern ihre Brut gar nicht mehr zur Schule und Lehrer meldeten sich krank, weil sie den Qualm und Gestank nicht mehr ertrugen. - Als Lehre daraus wird man nun ziehen, dass man keine Pflanzenabfälle mehr irgendwo zwischenlagert, sondern den Kram gleich immer nach Mazo fährt, in den "Complejo Medioambiental", wo es eine Kompostierungsanlage gibt, also so, wie sich das eigentlich auch gehört.

Dann kam noch die Nachricht durch den soziale Äther, ein Motor einer ATR 72 der Canaryfly hätte auf dem Weg von Tenerife nach La Palma Feuer gefangen und die Maschine wäre dann erfolgreich nach Tenerife Nord zurückgekehrt. - Das ist doch ein Knaller, solch eine Meldung gehört auf die erste Seite, wo wir doch hier jeden Tag mit diesem Modell zwischen den Inseln hin und her fliegen. - Allerdings meldet die Fluggesellschaft selbst eine ganz andere Version, es hätte lediglich auf dem Flug in der Kabine nach verbranntem Gummi gerochen und deswegen sei man vorsichtshalber nach Tenerife zurückgekehrt. - Die Gäste seien dann mit geringer Verspätung mit einer anderen Maschine nach La Palma gebracht worden. - Was von den beiden Geschichten glauben wir denn nun, denn ein brennender Motor ist ja irgendwie ein komplett anderes Szenario, als ein fremder Geruch in der Kabine? - Ich tendiere zum Geruch, ansonsten hätte man seitens der lodernden sozialen Netzwerkdienste bereits hunderte von Fotos aus Tenerife gehabt. - Auf der anderen Seite ist auch die Erklärung der Fluggesellschaft nicht transparent, warum roch es denn nach verbranntem Gummi? - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da bekam man solche Nachrichten, wenn überhaupt, erst nach Tagen zu lesen. - Allerdings braucht man heute, obwohl man fast in Echtzeit neben dem brennenden Triebwerk sitzt, oder den Geruch von verbrannten Gummi wahrnimmt, erst Tage später darauf, welche der vielen Geschichten, die man da so schnell hört, denn irgendwie auch verlässlich sind. - Mein Tipp, ich verlasse mich meistens auf den Geruch solcher Nachrichten, und wenn es nach verbranntem Gummi riecht, dann hat meist ein Rekordbaby zu schnell am Lutscher genuckelt…




Kai sagt immer "Earl of Grey" zu ihm, ich Graue Eminenz, meine Frau nennt ihn sanfter Riese und eigentlich hört er auf den Namen Mops.





Mittwoch 14.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1026 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Eine kleine La-Palma-Galerie

Postkarten von La Palma gibt es viele - aber nur wenige zeigen die Insel bei Nacht. Das ist schade, denn die klaren, dunklen Nächte gehören ebenso zu La Palmas Schönheiten wie Caldera, Lorbeerurwälder und Vulkane.
Nach dem Motto "Platz ist an der kleinsten Wand" entstand die Idee, ein Postkarten-Set aus zwölf Nacht-Aufnahmen aufzulegen. Die Karten haben das Format 14x10cm (ca. DIN A6) und sind aus schwerem Postkartenkarton. Die Vorderseite ist für eine größere Brillanz der Fotos veredelt und die Rückseite mit Adressfeld gut beschreibbar. Die Motive sind eine Reise über die Insel: Die Leuchttürme, eine alte Mühle, die Observatorien, die Ermita bei El Paso oder Dragos. Alles bei Nacht. Die Postkarten eignen sich nicht nur zum Verschicken, sondern natürlich auch als Wandschmuck, oder als Deko für den Schreibtisch, den Kühlschrank…
Vielleicht auch ein schönes Weihnachtsgeschenk?
Das Set kann zum Preis von €9,90 inkl. Versand innerhalb Deutschlands per Email an kalender@stockrahm.de bei mir bestellt werden. Der Versand erfolgt gegen Rechnung. Größere Mengen und Versand ins Ausland auf Anfrage.

Darüber hinaus sind auch noch Kalender mit Astro-Motiven für das Jahr 2017 zu haben, (170g-Papier im Format 30 mal 20 Zentimeter )
Versand in Deutschland inklusive für 17,50 Euro oder bei Sorpresa in El Paso zu haben.





(Lieferung ohne Hintergrund und Deko)


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Dienstag 13.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Die Rechnung ohne den Himmel gemacht
Das Himmelsgesetz schlägt zu


Man kann die Rechnung nicht ohne den Wirt machen, das ist irgendwie klar, aber man sollte die Rechnung genau so wenig ohne den Gast machen. - So weit ist das rund, und wenn man hier auf der Insel "was" mit Licht machen will, dann darf man diese Rechnung auch nicht ohne die Astrophysiker vom höchsten Berg der Insel machen. - Wir erinnern uns. - La Palma wurde vor etwa 30 Jahren als Standort für diverse internationale Sternwarten auserkoren und musste dafür ein "Ley de Cielo" unterschreiben, ein "Himmelsgesetz". - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da schmunzelte man über die Formulierung "Himmelsgesetz" und dachte dabei eher an Dinge rund ums Christkind oder Fragen an die letzte Instanz. - Aber heute weiß jeder alles, also ist das mit dem "Ley de Cielo" auch kein Geheimnis mehr und da steht halt drin, unter anderem, dass sich die Insel verpflichtet, die Lichtverschmutzung so gering wie möglich zu halten und alle Institutionen, wie auch die Privatanwender sich verpflichten müssen, sich an die Weisungen der Techniker des federführenden Institutes, des IAC, (Instituto Astrofísico de Canarias) zu halten.

Oft wurde das als Papiertiger gehandelt, da passierte auch wirklich jahrelang wenig, aber bereits noch vor der Jahrtausendwende kommt es wohl öfter vor, dass Gewerbe, Privatleute und vor allem eben Gemeinden oder die Inselregierung Blaue Briefe vom IAC erhalten. - Auch laufen Techniker des Institutes über die Insel und sprechen die Leute an, meist Ladenbesitzer, deren Reklameschilder zu viel Licht absondern, nicht nur dass man was ändern muss, sondern bieten eben auch Alternativen und Lösungen an. - Warum der ganze Aufwand gemacht wird ist klar, La Palma hat sich der Astrophysik gegenüber zur Reinhaltung des Nachthimmels verpflichtet, Angelegenheit, welche heute sogar als Werbeargument in Sachen Tourismus dient und daher hier auf der Insel wohl bekannt ist. - Meist handelt es sich bei den angemahnten Verstößen um eher kleine "Vergehen", welche schnell und einfach behoben werden können und uns persönlich ist kein Fall bekannt, in dem es zu einer Strafe gekommen ist, weil sich Menschen oder Behörden geweigert hätten, sich an das Himmelsgesetz zu halten.

Jetzt aber gibt es größeren Ärger und man spricht seitens der Techniker des IAC so auch von einem schwerwiegenden Verstoß, denn gleich die gesamte öffentliche Beleuchtung Puntagordas und ein Teil derer Tijarafes entspräche nicht den Vorgaben uns müssten abgeändert werden, sonst würde die Angelegenheit an die übergeordnete Behörde der autonomen Region weitergeleitet und die könnten dann wohl auch Strafgelder einfordern. - So weit ist man natürlich nicht, aber für Puntagorda und auch Tijarafe stellt das nun schon kräftiges Kopfschütteln dar, denn man hatte doch gerade die gesamte Beleuchtung der Gemeinden energiesparend auf LED-Technik umgestellt. - Dafür gab es sogar Zuschüsse, ein großes Projekt wurde aufgelegt und Puntagorda und Tijarafe haben zusammen über 200.000 Euro für die LED-Beleuchtung ausgegeben und nun das, alles muss wieder umgestellt werden, da diese LED nicht nur generell deutlich mehr Licht in den Nachhimmel schicken sondern zusätzlich auch noch in Wellenlängen, welche die astrophysikalische Beobachtung weiter erschweren.

Pardauz, hatte ich nicht gesagt, inzwischen weiß jeder alles? - Weder der Lichttechniker hatte davon wohl eine Ahnung, ich noch weniger, auch ich höre das zum ersten Mal, habe mich aber dann mal ein bisschen umgegoogelt und in der Tat, La Palma ist nicht die einzige Region auf der Welt, wo es Zweifel für bestimmte Nutzungen der LED-Technik gibt, oder diese eben für bestimmte Nutzungen noch nicht vorgesehen sind. - Dabei gelten die LED immer noch als Wunderwaffe gegen zu hohen Stromverbrauch. - Hier sagt man übrigens nicht "L.E.D." sondern "led" zusammengesprochen, was bei Glühwarenkäufern mit Migrationsmittelpunkt durchaus schon zu Missverständnissen führen kann,- Aber lassen wir das beiseite, der Blaue Brief des IAC an die Gemeinden Puntagorda und Tijarafe bringt noch weitere Planungen hier auf der Insel durcheinander, denn bislang vernimmt man nur wunderbare Nachrichten, wie viel Geld die Gemeinden und das Cabildo denn sparen würden, wenn man zukünftig überall LED-Technik verwenden würde.

Anderes Thema. - Die drei Angeklagten als mögliche Verursacher des Waldbrandes im Südosten der Insel des Jahres 2009 sind vom Gericht in unserer Hauptstadt freigesprochen worden. - Das Urteil hatte man so auch erwartet, nachdem bereits in der mündlichen Verhandlung klar geworden war, dass kein Zeuge einen der drei Angeklagten eindeutig als Werfer eines Feuerwerkskörpers identifizieren konnte. - Es sei zwar erwiesen, dass das Feuer, welches im August 2009 den Ort Los Canarios in der Gemeinde Fuencaliente bedroht hatte, bei der Fiesta in Mazo ausgebrochen war und zwar aufgrund der Böller die dort wie üblich geworfen wurden. - Die drei, nun freigesprochenen Bürger waren die Verantwortlichen des Festkomitees für die Durchführung der lokalen Feier und man hatte dort Böller trotz des eigentlichen Verbotes für Feuerwerkskörper solche Böller gezündet. - Es war in den Tagen extrem heiß und auch windig, so dass extreme Waldbrandgefahr bestand. - Seit diesem Vorfall wird das ewige Böllern bei jeglichem Fest hier auf der Insel inzwischen breit infrage gestellt.




Hier ein Blick auf die Lichter des Aridanetals von Kai Stockrahm




Dienstag 13.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1021 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Casarse una vez no es cordura, casarse dos es locura

Einmal heiraten ist keine Vernunft, zweimal heiraten ist Wahnsinn. - Ich passe bei dem Spruch, vielleicht sollte man da Leute fragen, welche dreimal verheiratet sind oder waren.





Bild von Wolfgang Hempel





Montag 12.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

La Palmas Sozialisten, immer der Feind im eigenen Haus
Erst kommt die Partei, denn die Politik und irgendwann vielleicht die Insel


Azyklisch bewegen, das kann Avantgarde bedeuten, das kann Vorteile bringen, oder aber man ist immer der Depp. - Das droht gerade erneut der palmerischen PSC/PSOE, welche sich seit Jahren immer wieder den Forderungen aus Tenerife und Gran Canaria beugt, trotz deutlichem Widerstand. - Erst wirft man den gesamten Vorstand der palmersichen PSC/PSOE aus der Partei, weil die ein funktionierendes System in einer Art GroKo mit der Partido Popular gebildet haben, nun weht der Wind wieder von einer anderen Seite, gerade als Anselmo Pestana es erneut hinbekommen hat, selbst mit der Coalición Canaria wenigstens "in Richtung La Palma" Politik zu machen. - Unter Zähneknirschen und dem Verlust eines großen Teils der Basis hat man schließlich nach den Wahlen im Mai 2015 einen Pakt mit der Coalición Canaria in den meisten Gemeinden und auch im Cabildo Insular geschlossen, weil man ansonsten aus der Partei geflogen wäre. - Dabei ging es lediglich um ein paar Posten im Gobierno de Canarias, welche man retten wollte. Die Ausrede, es ginge um Ideologie und Ideale, und wer mit der Partido Popular ist, der sei mit dem Teufel, die ist, bei allem, inzwischen fehlenden Respekt, so saudumm, dass man sich nicht wundern muss, warum sich links von den Sozialisten so viel tummelt.

Und da mitten drin, die Sozis La Palmas, unter dem "Kreiselkompass Anselmo" auf der Suche nach Kompromissen und Möglichkeiten für die Insel und die zeigten sich eben damals nicht mit der Coalición Canaria, sondern mit fähigen und willigen Leuten der Partido Popular. - Die gibt es wirklich und haben das auch bewiesen, die anderthalb Jahre Cabildo Insular in "GroKo" mit Anselmo Pestana und Carlos Cabrera und Raúl Camacho waren die erfolgreichste Zeit einer palmerischen Inselregierung überhaupt. - Vielleicht hatte man in der Parteiführung auf Ebene der autonomen Region auch Angst vor einem Beispiel aus La Palma, und sowieso vor der Person Anselmo Pestana, wenn so einer "groß" wird, dann wird der parteiintern gefährlich, aber dagegen kann man doch was unternehmen. - Also Drohungen und Rausschmiss, falls man die Parteilinie nicht bedient, und so kam es dann auch. - Allerdings hatte Anselmo dann wieder so viel Erfolg bei den Wahlen 2015, dass man ihm doch wieder einen Platz im sozialistischen Boot frei hielt, allerdings mit der Maßgabe, erneuter Pakt mit der Coalición Canaria. - Damals dachte ich, das war ein Fehler, heute wissen es alle, aber Anselmo schluckte auch diese Kröte. - Viele sagen, nur weil er seinen Posten als Inselpräsident retten wollte. - Möglich, das kann ich nicht komplett entkräften, aber ich halte es durchaus auch für möglich, dass wenigstens er auch Inselinteressen im Sinn hatte.

Zumindest laufen die Geschäfte La Palmas nicht so verkehrt, die Kritik an der Inselregierung seit Juli 2015 hält sich in Grenzen, auch wenn ein bisschen zu viel gejubelt wird und frühere Prioritäten, wie die Aufnahmestation für Hunde und Katzen, plötzlich ganz fern sind. - Und jetzt sieht wieder alles anders aus, fast täglich wird ein neuer Termin für ein Misstrauensantrag gegen den Präsidenten des Gobierno de Canarias Fernando Clavijo gehandelt, und zwar aus Händen der streitbaren Patricia Hernández, welche den schlechtesten sozialistischen Kandidaten für die Präsidentschaft der Kanaren den es jemals gab ersetzt hat. - Ich spreche von José Miguel Pérez, der es geschafft hat, die sozialistische Präsenz im Gobierno de Canarias innerhalb einer Legislaturperiode von 26 Sitzen auf 15 zu reduzieren und dennoch nicht die Eier hatte, noch am Wahlabend zurück zu treten. - Nach unten hat der getreten und eben auch in Richtung La Palma, blieb auch Generalsekretär der Partei und ließ sich als Vizepräsident des Gobierno de Canarias unter der Coalición Canaria als endgültiges schlechtes Beispiel verewigen. - Der ist inzwischen auch Geschichte, gut bezahlte Geschichte, und auf La Palma versucht man immer noch Politik zu machen, welche der Insel weiterhilft.

Dazu gehören eben auch die, eigentlich schon versprochenen Millionen aus dem FDCAN, die jetzt auch wieder in Gefahr sind, und wieder weil die eigene Partei plötzlich andere Interessen verfolgt. - Vielleicht hat das was mit der Duldung der Regierung Rajoy in Madrid zu tun, dass es da Absprachen gab, vor der Enthaltung der meisten Abgeordneten der PSOE bei der Wiederwahl Mariano Rajoys, dass man inzwischen eben den Pakt PSC/PSOE mit der Coalición Canaria hier auf den Insel als überfällig betrachtet. - Aber was käme danach? - Ein Bündnis PSC/PSOE mit der Partido Popular, weil man plötzlich doch nicht mehr Todfeind ist, oder weil die Parteienlandschaft auch in Spanien plötzlich die großen Volksparteien nicht mehr automatisch ernährt? - Möglich wäre natürlich auch, ein Pakt PP und CC, was dann für La Palma noch schwierigere Konsequenzen hätte als ein Pakt PSC/PSOE und PP. - Man darf sich überhaupt fragen, warum denn die Sozis am Anfang der Regierungsperiode so auf die Weiterführung des Paktes mit der CC geklopft haben, es ihnen aber nun fast peinlich erscheint, beim nationalen (regionalen) populieren erwischt zu werden. - Ich meine wirklich populieren, das andere wäre zu krass.

Fast schon schäbig erscheint es da, den Pakt mit der Coalición Canaria nun an der Verteilung der Gelder des FDCAN scheitern zu lassen mit dem Hinweis, das Geld sei doch besser für die Kernbereiche sozialistischer Politik aufgehoben, nämlich in den Ressorts Bildung, Gesundheit und soziale Dienste, anstatt die Gelder als wirtschaftliche Spritze über die Inseln zu verteilen. - Theoretisch haben die Sozis damit Recht, allerdings haben die ja auch seit Monaten an der Verteilung der Gelder auf den Inseln mitgearbeitet und die plötzliche Wiederentdeckung des "S" in der Partei erscheint dabei nur vorgeschoben. - Für La Palma könnte das den Verlust von bis zu 170 Millionen an Euro in den kommenden 10 Jahren bedeuten, darüber hinaus das Aus der bisherigen Inselregierung. - Könnte, denn noch ist nichts beschlossene Sache, aber es scheint nur eine Frage der Zeit, wann denn wieder neue Posten im Gobierno de Canarias bezogen werden sollen. - Was mit La Palma dabei geschieht, das interessiert dort wohl niemanden und es sind aus Sicht der Sozis immer die eigenen Leute, welche unter dem Deckmantel der Demokratie die größten Wirrungen anzetteln. - Scheiß Demokratie, da wird man doch neidisch auf das "Königreich La Gomera". - Dort regiert der einzige republikanische König der politischen Hemisphäre, Casimiro Curbelo und das ziemlich unangefochten. - Ein Ex-Sozialist, die Faxen dicke gehabt, der handelte nach dem Motto, alle Skandale sind meine eigenen aber ich fürchte mal, La Gomera ist genau so einzigartig wie La Palma und was dort funktioniert, das ist noch lange kein Vorbild für uns, auch wenn es durchaus begehrlich erscheint.




Nach Politik gibt es als Belohnung immer Katze. - Wer meint denn hier noch, Schwarz sei keine Farbe!





Montag 12.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Crystel La Palma
Lesebühne, Freitag 23.12.2016

NOCH EINMAL, WEIL´S SO SCHÖN WAR.......
Unsere 1. Lesebühne am 11.11.2016 hat so großen Anklang gefunden, dass wir, Arminardo und ich, um eine Wiederholung gebeten wurden. Die soll jetzt mit noch größerer Besetzung am Freitag, 23.12.2016 wieder um 17 Uhr, wieder in Puerto Naos, wieder in der Villa "LoCa" stattfinden.






Sonntag 11.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Keine Weiße Weihnacht auf La Palma
Wenn das Offensichtliche offen sichtbar ist


Sie können auch meinen Lieblingsersatztitel haben, wirres und zusammenhangloses Zeug, wahlweise auch als Zeugs. - Das bedeutet immer, dass ich kein großes Hauptthema gefunden habe und mich deshalb durch die Presse treiben lasse, also durch die gedruckte, nicht nur die drückende, und meist auch am Wetter oder den Katzen hängen bleibe. - Zum Wetter darf man die Überschrift schon konkret nehmen, steht aber auch dafür, dass wir bis mindestens Weihnachten kein schlechtes Wetter mehr vor uns haben. - Wobei das mit dem schlechten Wetter natürlich auch immer wieder dem Blickwinkel entsprechend betont wird, die unterschiedlichen Definitionen von Landmann zum Hotelier sind ausreichend bekannt. - Noch ein paar Tage treibt unser Archipel in einer Art wetterfreien Zone herum, aber das dicke Tief weit nördlich auf dem Atlantik macht keine Anstalten einen Ausläufer, also mit weiter Streuung in der Metapher einen Fuß, zu uns zu schicken. - Schneller noch kommt vom Westen, bei uns kommt eigentlich jegliches Wetter aus dem Westen, selbst der Nordost-Passat, das gut bekannte stabile atlantische Hoch zurück, um seine angestammte Position über den Azoren einzunehmen. - Das schickt dann wieder den so bekannten Nordost-Passat zu uns, der natürlich aus dem Nordosten zu uns weht, aber das Hoch kam aus dem Westen und die Tiefs sowieso, welche auf ihrem Kreisel über den Atlantik schließlich nördlich von uns nach Europa ziehen.

Bis Weihnachten sehen wir also klar, keine Niederschläge und kein Unwetter, Passat mit zum Teil viel Wind, was aber für die Westseite auch wieder bedeutet, dass die Sonnenscheindauer sehr hoch sein wird. - Schlecht für den Baumbehang, ich erinnere mich da an Szenen, wo das ganze teure Lindt-Zeugs, welches wir anfänglich aus Deutschland importierten, um unseren Kindern Leitkultur zu vermitteln, binnen Minuten tropfend vom Baum glitt, weil wir den desaströsen Einfluss fremdländischer Strahlen auf heimatlich-abendländisches Weihnachtsornament nicht ausreichend kalkuliert hatten. - Aber es schmeckt halt so viel besser, und nicht die Sonne oder irgendwelche Gutmenschüberlegungen haben uns angestiftet, uns nicht mehr das sündhaft gute Zeug schicken zu lassen, sondern die aberwitzigen Methoden der kanarischen Post und des Zolls, welche dann meist Mitte Januar erst Zugriff zu den Schirmchen und bunt verpackten Schokoladenpaketen boten. - Gut, Weihnachten ist auch ohne Lindt möglich, liebe Zuckerbäcker, aber irgendwie fehlen dann ein paar Kilo. - Inzwischen sorgt ja der globale Michel mit seinen Filialen dafür, dass man Baumbehang auch hier bekommt, allerdings ist es eben dann doch nicht Lindt, schmilzt aber genau so schnell.

Hier darf ich auch noch die Auflösung einer eigenen Frage einfügen, zum Thema Wetter und warum es Lagen gibt, bei denen es nur in der Caldera regnet, und nur nicht außen herum. - Geantwortet hat uns Roger Frey, der deutlich mehr vom Wetter versteht und das auch muss, denn für ihn ist es keine Begleiterscheinung, sondern lebenswichtig, der Mann ist Gleitschirmflieger. - Hier also nun die Erklärung, welche wieder mal plausibel klingt, wie er überhaupt das Wetter der Insel auch in seinem Buch "Wetter auf der Insel La Palma" beschreibt, welches über das Netz zu beziehen ist aber auch durchaus irdisch hier auf der Insel, in der Flugschule Palmaclub in Puerto Naos und auch bei Sorpresa in El Paso. Hier nun die Antwort auf die Frage, warum es Wetterlagen gibt, bei denen es nur in der Caldera regnet:

Hallo Mathias
Das Phänomen des "Caldera-Regen" könnte sich mit Unterdruck erklären. Wenn ein Hindernis von Wind umflossen wird, sinkt dahinter der Druck. Das kann man in den Alpen schön beobachten, wenn sich hinter einem Berg eine Wolkenfahne bildet. - Wenn der Druck sinkt, dann sinkt auch das Kondensationsniveau. Da wir immer auch Salzkeime als Kondensationskeime in unserer Luft haben, regnet es auch mit einer relativ geringen Wolkendicke aus (Regen nach Langmuir).
Über El Paso bildet sich dann, bedingt durch den Nördlichen Wind, wieder ein Föhnloch. Durch die Absinkende Luftmasse wird die Wolke aufgelöst. Weiter im Süden über Jedey bildet sich dann wieder eine Wolke. Die Föhnwelle lässt die Luftmasse wieder steigen. Dort regnet es aber dann meistens nicht mehr, weil schon viel Feuchtigkeit in der Caldera abregnete.
Nun, ob meine Theorie einer wissenschaftlichen Prüfung widerstehen könnte, weiß ich nicht. Physikalisch hält sie und ich würde den Effekt zumindest so meinen Schülern erklären.
Grüsse aus El Paso
Roger


Heute sind an die 500 Fahrradfahrer von Los Cancajos nach Los Llanos gefahren und das ist für unsere Insel eine ganze Menge. - Dass man so viele Leute zusammenbekommen hat, das liegt sicherlich auch daran, dass Pedro "Perico" Delgado mit von der Partie war. - Der, in Spanien extrem beliebte zweifache Tour de France-Gewinner wurde vom Cabildo Insular eingeladen, die zweite "Safe Bike La Palma" anzuführen. - Der Name gibt es bereits her, was man damit erreichen will, nämlich für einen sicheren Radsport auf der Insel Werbung zu machen. - Dazu gehört das Verhalten der Radfahrer selbst, aber eben auch das der Autofahrer, und hier gibt es auf der Insel immer noch Nachholbedarf in Sachen Umgang mit Radfahrern auf der Straße. - Einen Mindestabstand von 1,5 Metern sollte ein Autofahrer beim Überholen von Fahrradfahrern beachten und das wird eben oft nicht eingehalten. - Aber es wird besser, langsam gewöhnen wir uns hier auf der Insel daran, dass es auch andere Verkehrsteilnehmer auf den Straßen als rußende Pickups gibt und dann wäre da immer noch die offene Frage, ob denn die LP2, also die Südumfahrung der Insel nun nach dem Ausbau wirklich einen Radweg erhält. - Das wäre ein wirklicher Gewinn, dann würde ich mich vielleicht sogar mal als, sonst eingefleischter Autofahrer, aufs Rad wuchten. -

Archäologen auf La Palma haben es nicht immer leicht. - Wenn irgendwer beim Bau seines Hauses oder seiner Bodega Reste der Ureinwohner entdeckt, dann ist die Versuchung groß, das unter den Stein fallen zu lassen, denn sollte dort eine interessante Fundstelle sein, dann muss der Bau zunächst mal warten. - In den Wäldern fehlt oft der Überblick, man sieht vor lauter Bäumen die möglichen Fundstellen nicht, sondern erst, wenn man direkt davor steht. - Dabei nutzt man jetzt im Raum Cumbre Vieja auf der Westseite den Umstand, dass es dort gebrannt hat und so viele Bereiche plötzlich deutlich mehr Überblick hergeben. - Dabei sind es weniger die Bäume die gestört haben, sondern das Unterholz und die Kiefernnadeln, welche eben den Blick auf darunter liegende Fundstellen versteckt haben. - Das ist auch keine neue Erfindung unserer Archäologen, die nutzen das überall auf der Welt, nach dem Feuer finden die einfacher eventuelle Unregelmäßigkeiten in der Bodenstruktur, welche auf mögliche Fundstellen hinweisen. - Allerdings sind in der vom Feuer betroffenen Zone längst nicht alle Regionen für die Archäologen interessant, so hat es ja auf der Cumbre Vieja mehrere Vulkanausbrüche seit der spanischen Besiedlung gegeben und dort kann man natürlich keine älteren Relikte mehr finden.






Sonntag 11.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Claudia Gehrke
"Ankommen" - (oder "Büchertransportanreiseabenteuer")

Vom Madrider Zoll kam wieder einmal ein großes Paket mit Büchern an uns zurück. Niemand kann uns wirklich erklären warum, andere erhalten Bücher per DHL. So hatte die Autorin María Gutierrez auf drei Inseln Buchpremieren ihres zweisprachigen Bands mit kanarischen "Miniaturgeschichten" - ohne Bücher. (Nur auf ihrer ersten Buchpremiere - La Palma, La Luna, irgendwann im Sommer - gab es Bücher). Condor lockte mit Günstigstangeboten - so buchte ich kurzentschlossen für nur 10 Tage (für eine so kurze Zeit war ich seit Jahren nicht mehr auf der Insel) - Hinflug via Teneriffa. Im Gepäck nichts als Bücher. In Teneriffa habe ich die Bücher abgegeben und mich mit einer Autorin getroffen. Hatte für die Weiterreise nach La Palma eine Binter-Oferta gebucht (eigentlich nehme ich die Fähre, wenn ich etwas auf Teneriffa zu tun habe). Ich gönnte mir einen Mietwagen, um von Süd nach Nord zu fahren, mit kleinen Umwegen und in traumhaft klarer Luft, die Berge bei Los Cristianos wie gemalt. In der Anfangszeit meiner Reisen nach La Palma gab es keine Direktflüge. Man musste auf Teneriffa umsteigen, fuhr mit dem Bus vom Südflughafen an den - so erinnere ich an meine damalige Wahrnehmung der Gegend neben der Autobahn - unhübsch gelblich-staubigen Bergen vorbei und stieg in Sta. Cruz in einen Bus zum Nordflughafen um. Inzwischen habe ich die schönen Seiten Teneriffas kennengelernt. Doch an den gelblichen Bergen war ich immer vorbeigefahren - diesmal fuhr ich einem Schlenker in sie hinein. Auf einer winzigen Straße, teils durch surreale Windrad- und Solaranlagenlandschaften - und stellte fest: auch die gelben Berge sind schön! Neben den Windrädern Tabaiba- und Kandelaberwälder, ich dachte an den schönen Text von Rafael Arozarena über die Miniatur-Dinosaurier, die in diesen Tabaiben wohnen (erschienen in unserem zweisprachigen Buch "Canarias-Kanarisches Lesebuch"). Noch einen Schlenker durch Sta. Cruz, vorbei an der Muelle Norte in der Dämmerung. Zauberhaft. Ich verfuhr mich, die Zeit wurde knapp, ein Taxifahrer beschrieb den Weg zur Autobahn. Die Schilder im Dunklen kaum lesbar, dann der enorme Verkehr zwischen Hauptstadt und La Laguna - Freitagabend.

Eingecheckt. Auto abgegeben. Zwei Stunden das "Delayed / Retrasado"-Schild angestarrt, bis gecancelt wurde (hatte in Ihren La Palma News vom Donnerstag, 1.12, natürlich vom Wetter gelesen, und dass ich "irgendwie über den Freitag und Samstag" kommen müsse - der Binterflug war längst gebucht und man denkt wie immer, vielleicht wird es doch nicht so schlimm). Ein freundlicher deutschsprechender Bintermitarbeiter sagte, Binter würde die Übernachtung bezahlen. Eine zunehmend weniger freundliche andere Bintermitarbeiterin wies ihn zurecht - und auch mich, das stimme nicht bei höherer Gewalt! Bzw. nur für Binter-tránsito-Reisende - mein tránsito von Condor auf Binter gelte nicht. Koffer herausholen, anstehen, Bordkarte umtauschen - Warteliste für einen Flug am Samstag. Leider habe ich mein spanisches Handy, in dem alle kanarischen Nummern gespeichert sind, in Deutschland vergessen. Ich war nicht davon ausgegangen, Nummern meiner Bekannten auf Teneriffa zu brauchen. Ich kenne La Laguna so gut wie nicht. Auf die Frage, ob sie ein günstiges Hostal wüsste, schüttelte die Bintermitarbeiterin wieder ungehalten den Kopf, dazu könne sie nichts sagen, ich müsse mich eben kümmern. Ich wurde jetzt auch unfreundlich, ging ihr wie andere Fragende nur noch auf die Nerven. Ihr geduldigerer deutschsprechender Kollege gab mir den Tipp, Taxifahrer zu fragen. Ich holte den abgegebenen Mietwagen wieder und fuhr durch die fröhlichen Gassen La Lagunas. Außer belebten Bars und Cafés und glitzernden Weihnachtsternen sah ich nichts, kein einziges Hostal- oder Hotelschild sprang mir ins Auge. Endlich fand ich einen Taxistand an einer Straße mit Straßenbahn. Der befragte Taxifahrer schickte mich einen komplizierten Weg ein paar Kilometer spiralig durch die Gassen in eine Randgegend La Lagunas, ich jedoch landete schließlich wieder an der Straße mit der Straßenbahn und kam mir langsam vor wie in einem (Alb-)traum - die Straßenbahn kannte ich bisher nur aus dem Roman "Flut" von Sabas Martín. Ein anderer Taxifahrer schickt mich weniger weit weg - und endlich fand ich eine Pension. Es war etwa Mitternacht. Muss unsere Frühjahrsvorschau - die Ankündigung der neuen Bücher, die man Buchhändlern und Rezensenten schickt - gestalten, dieses Wochenende hätte sie fertig sein müssen. Sehr nette Pension und Pensionswirtin, wirklich günstig und im Zentrum - auch wenn sie in meinem Erschöpfungszustand einen Hauch Gefängnis ausstrahlte, mit dem Blick durch eine Art Paravent, den ich in ein Gitter umdeutete, in einen zementierten großen Innenhof völlig ohne Grün. Ich kannte bisher kanarische Innenhöfe nur mit viel Grün. Ich schlief gleich ein. Nichts mit Vorschau.

Am Samstag dasselbe. Knapp zwei Stunden "retrasado", gecancelt, Koffer abgeholt, angestanden, Koffer wieder eingecheckt, Wartelistenbordkarte für den nächsten Flug erhalten und so weiter. Ein Mit- Wartender erklärte mir, dass er seinen Sohn auf La Palma angerufen habe, und der habe berichtet, dass man in La Palma davon ausgehe, dass auch die kleinen Maschinen am späteren Nachmittag wieder fliegen würden. Und dass die Fluggesellschaften bei mehr als zwei Stunden Verspätung den Fluggästen was zu essen anbieten müssten. Daher immer wieder die knapp zwei Stunden. Die Bintermitarbeiter erklärten, dass sie nichts wüssten. Und dass das Wetter auch am Sonntag noch so sein könne. Eine sehr freundliche Bintermitarbeiterin am Schalter für die Gecancelten überzeugte mich schließlich, dass ich lieber noch ein paar Stunden Teneriffa genießen solle - wegen der Wartelisten ich eventuell nicht mehr mitkäme, selbst wenn sie wieder flögen, wovon sie nicht ausgehe - und gab mir eine Karte für den ersten Flug am Sonntag … die nette Pension fand ich nicht auf Anhieb wieder, aber die Stelle mit den Taxifahren. Und so verbrachte ich eine zweite Nacht in der Pension in La Laguna. Und habe am Samstagabend die Gassen und einige Tapasbars genossen, statt die Vorschau fertig zu machen.
Als ich heute früh den Mietwagen auf La Palma abholte, sagte der freundliche Autoverleihfirma-Mitarbeiter, den ich mehrmals hatte anrufen müssen, um das Abholen zu verschieben, im Spanischen gebe es ein "dicho" (ein Sprichwort): Hay que esperar al bueno! Ein schöner Spruch zum Ankommen auf La Palma.




Gelbe Berge




La Laguna auf Tenerife





Samstag 10.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

IGTE mal FDCAN gleich Parität durch drei
Das alles in den Nicer Dicer geben und raus kommt, eine Regierungskrise


OK, das mit dem Nicer Dicer habe ich dazugeflunkert, aber seit dem es nachts keine Führerstandmitfahrten mehr gibt, guckt man halt Werbung, bis die Katzen ihren Platz gefunden haben und wieder Ruhe geben. - Alles andere stimmt, die Regierungskrise eingeschlossen und ich könnte mich kurz fassen, wenn mir eben jeder sagt, er wüsste was IGTE und FDCAN sind, und auch, warum bei uns die Parität mal doppelt und manchmal sogar dreifach daherkommt. - Wobei es natürlich grundsätzlich Zweifel an doppelter oder dreifacher Gleichheit geben kann, aber es gibt gute Erklärungen, warum hier manche gleicher sind als andere. - Aber fangen wir langsam an und erklären erst mal was IGTE ist und die daraus entstehenden FDCAN und wenn dann noch Zeit ist, dann erkläre ich Ihnen noch die Welt. - Unsere kleine Welt der kanarischen Politik meine ich natürlich, aber da aus der Sicht aller Insulaner rund um die Welt, diese sich grundsätzlich um ihr Eiland dreht, kann man Randnotizen wie Trump, Putin, oder den humorlosen Knilch vom Bosporus ruhig vergessen.

Es geht um ganz viel Geld, darauf wäre jetzt kaum einer gekommen… - Mehr Geld, als man zunächst vermutet hat, und Schuld daran sind die in den vergangenen Monaten so oft diskutierten Einnahmen aus einer bereits verschwundenen Steuer, der IGTE (Impuesto General sobre el Tráfico de Empresas). - Diese Steuer wurde vor dem Eintritt Spaniens in die EU als Vorläufer der Mehrwertsteuer von den Firmen erhoben und ging später dann in die IVA (Impuesto al Valor Agregado - auch Añadido) auf dem Festland ein, und in die IGIC (Impuesto General Indirecto de Canarias) hier auf den Kanaren. - Mehrwertsteuern sind eigentlich Angelegenheit der autonomen Regionen, aber Madrid behielt sich weiterhin den Anteil der damaligen IGTE ein, einer nationalen Steuer, aber inzwischen ist man der Meinung, dass das nicht korrekt war und ist, also zahlt man zukünftig so lange weniger Steuern an Madrid, bis dieses zu viel gezahlte Geld wieder ausgeglichen wurde. - Man spricht von insgesamt 1,6 Milliarden Euro, welche man in den kommenden 10 Jahren weniger an Steuern an Madrid zahlen muss, also an die 160 Millionen Euro im Jahr. - Und dieses wunderbare Geldgeschenk nennt man nun FDCAN (Fondo de Desarrollo de Canarias) und zeugt wieder mal von den wenig musikalischen Fähigkeiten unserer politischen Führung, aus FDCAN lässt sich kein Schlager machen und auch keine Hymne.

Aber eine wunderbare Summe, allerdings für die gesamten Kanarischen Inseln und weil wir hier auf La Palma nur an die 4% der Bevölkerung der Kanaren auf die Beine bringen, wären das rechnerisch 6,4 Millionen Euro für uns. - Natürlich zusätzlich zu den Geldern, die wir von staatlicher Seite und aus dem Gobierno de Canarias oder auch Projektbezogen von der EU erhalten. - Allerdings haben wir das Rechnen neu erfunden, denn bei uns ergeben 160 / 100 x 4 = 20. - Hier kommt nun die dreifache Gleichheit, die "triple paridad" ins Spiel und in Gedanken und Plänen gibt man bereits über 20 Millionen Euro mehr im Jahr aus und spricht bereits von Strukturwandel und einem neuen Inselprojekt. - Danach würde die Rechnung so lauten: Tenerife 22%, Gran Canaria 22%; Lanzarote, Fuerteventura und La Palma, 11%, La Gomera, 5%, und El Hierro, 4% - Die Geschichte mit der dreifachen Parität stammt aus der Zusammensetzung des Gobierno de Canarias, dort sind die Hälfte aller Abgeordneten aus den fünf kleinen Inseln und die andere Hälfte stammt aus Tenerife und Gran Canaria. - Man hat diesen Schlüssel mal erfunden, um eben den kleinen Inseln überhaupt die Möglichkeit zu geben, auch an der Politik Teil zu haben, denn beide großen Inseln stellen 1,8 Millionen Einwohner und die fünf anderen Inseln nur 300.000 Bewohner. - Würde man hier keinen trickreichen Schlüssel ansetzen, dann kämen von den kleinen Inseln niemals Leute ins Gobierno de Canarias.

So konnte es auch kommen, dass nach den letzten Wahlen zum Gobierno de Canarias die Wahlsiegerin Patricia Hernández Gutiérrez (PSC/PSOE) zwar mehr Stimmen (180.669 ) als der spätere Präsident Fernando Clavijo (Coalición Canaria 165.446) auf sich vereinen konnte, aber weniger Sitze im Parlament des Gobierno de Canarias erhielt. - Die CC erhält 18 Sitze, die PSC/PSOE nur deren 15 und so wurde die "Rote Patricia" nur Vizepräsidentin im Pakt mit der Coalición Canaria und Fernando Clavijo Präsident. - Allerdings hat er diese Präsidentschaft den kleinen Inseln zu verdanken, und vor allem La Palma, von den Zahlen her wäre die CC nur die drittstärkste Fraktion im Gobierno de Canarias, und nicht mehr weit vor Podemos, aber wir haben ja dieses Ding mit der gleicheren Gleichheit. - Natürlich zählt auch noch mit, dass viele "Granden", hier "Caziques" genannt, auch noch aus La Palma sind und so bastelte man sich einen Verteilungsschlüssel zusammen, welcher die kleinen Inseln bei der Vergabe der Fonds deutlich bevorzugt. - Gran Canarias Inselpräsident war dabei immer der einzige laute, welcher sich gegen diesen Schlüssel wendete und dabei eben auch die Rechnung aufmachte, dass bei diesem Schlüssel El Hierro pro Einwohner mehr als 1.700 Euro bekommen würde und Gran Canaria lediglich 148 Euro.

Aber, die CC und die PSC/PSOE haben ja die Mehrheit im Gobierno de Canarias, also kann man diesen Verteilungsschlüssel durchziehen. - Alle anderen Parteien gehen dabei in die Opposition und die PP aus Gran Canaria will sogar dagegen klagen, fängt sich aber dabei derbe Kritik selbst bei eigenen Parteikollegen ein, denn das würde möglicherweise Türen und Tore öffnen, dass zukünftig die Justiz das Land, oder die Region regieren würden, und nicht mehr die Parteipolitik. - Gut, man könnte glauben, das wäre besser, allerdings fällt selbst bei geringster Kenntnis der Justiz bei uns auf, dass jeder bei seinen Leisten bleiben sollte. - Jetzt geht es allerdings darum, den Haushalt für die Kanaren zu basteln und da plötzlich knickt die PSC/PSOE ein, denn man möchte nun, wie auch die Oppositionsparteien, dass der Großteil der FDCAN in die Ressorts Bildung, Gesundheit und Soziales fließen. - Damit bricht man allerdings die Koalitionsvereinbarung mit der Coalición Canaria und nun steht die gesamte Verteilung der 1,6 Milliarden genauso vor dem Scheitern wie die Regierung der autonomen Region Kanarische Inseln.

Und dabei hatte man sich bereits auf den kleinen Inseln so gefreut, und eifrig an Projekten und Plänen gebastelt, allen voran unsere Inselregierung und nun muss gerade eben unser Obergenosse Anselmo irgendwie hinnehmen, dass es wohl seinen Parteigenossen auf den großen Inseln zu verdanken ist, wenn diese ganze Fiesta mit der gleicheren Gleichheit nun kurz vor dem dreifachen Paritätserguss doch noch ins Knie geht. - Fondos interruptus könnte man dazu auch sagen und jetzt ist Krisenstimmung angesagt, man hatte doch schon ernsthaft mit dem vielen Geld gerechnet und nun ist nicht auszudenken, wie das denn weitergehen soll. - Gut, ein zerknitterter Schreiberling hat mehrfach vor früher Freude gewarnt und dass man noch nicht verteiltes Geld besser noch nicht ausgeben sollte, aber wer will schon auf Warnungen hören, wenn irgendwo bereits Sättel für den Ritt auf Goldenen Kälbern verteilt werden. - Jetzt weiß zunächst mal keiner, wie das weitergeht, Regierung angeschlagen, vielleicht vor dem Ende, und wahrscheinlich müssen wir die dreifache Parität abschreiben und uns mit deutlich weniger zufrieden geben, immer noch abzüglich der Gelder, welche wohl festgeschrieben in Gesundheit, Soziales und Bildung gehen. - Könnte bedeuten, vielleicht 4 Millionen zur "freien Verfügung" für La Palma, anstatt etwas mehr als 20 Millionen im Jahr, und da schlägt der schmerzhafte "Könntjunktiv" zu und vernebelt sämtliche Freude, die man vielleicht an den immerhin noch vielleicht 4 Millionen haben könnte. - Es glühen wieder Kabel zwischen den Inseln dieses Wochenende, mal sehen, ob die Achse La Palma Sozis und Graue Eminenzen des Imperiums doch noch die "Triple Paridad" retten können.




Nach so viel Politik brauchen wir alle eine Belohung. - Paul ist halt doch ein Blumenkind





Samstag 10.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Federico
BESUCH DER "JUAN SEBASTIAN DE ELCANO

Die Besichtigung der "J.S. DE ELCANO" war ein voller Erfolg.
Gut organisiert, damit nicht der ganze Besucherstrom das Schiff stürmte, wurden Gruppen gebildet. Es gab Handtaschenkontrolle und Rucksäcke mussten vor dem Schiff unter Bewachung deponiert werden.
Die freundliche Besatzung gab an verschiedenen Positionen rege Auskunft. Eine schiffseigene Bäckerei sorgt, dass die 250 Personen Frauen und Männer frisches Brot serviert bekommen.
Unter Maschine macht das Schiff 10 kn Fahrt. Wenn es mit 5,5 kn unterwegs ist, schafft das Schiff eine Strecke von 13 000 nm.






















Freitag 09.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 9 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Alle Wege führen nach El Paso
Manche allerdings über Barlovento, die meisten aber über Lidl


Aus dem Nähkästchen zu plaudern kann amüsant sein, es kommt natürlich darauf an, ob das Kästchen überhaupt groß genug ist, um seitenfüllende Geschichten aufzunehmen. - Es gibt auch sicher interessantere Branchen als unsere, auch würden wir niemals Namen oder definierbare Hinweise geben, dass gerade AP aus KE sich auf La Palma von SSP getrennt hat und jetzt Super-Vox ankommt, um das Tränenmeer digital so aufzubereiten, dass irgendein Schwein auch überhaupt guckt. - La Palma ist eh nicht die Insel, um sich zu präsentieren, so manch F-Promi aus dem Camp könnte hier völlig unerkannt über die Plaza laufen und würde maximal als Begleitperson auf dem Handyfoto landen, von Passanten, die eigentlich die Kirche im Hintergrund aufnehmen wollten. - Natürlich haben wir auch Promis hier, und das, genau aus dem Grund, warum wir diese nicht nennen, auf La Palma muss man nicht was sein, um jemand zu sein. - Wir sind eben die Insel der leisen Attraktionen, und das tut unendlich gut. Abgesehen davon, in meinem Leben gibt es eh nur drei VIPs, und sieben Katzen…

Von der Seite ist das Nähkästchen damit ohne Türchen, also befassen wir uns mehr mit unseren eigenen Niederträchtigkeiten und Banalitäten und manchmal ist das so, dass selbst ein Streckengänger der Bundesbahn noch mehr erlebt als wir. - Allerdings klagt man in unserer Branche seit ein paar Jahren immer mal wieder über Schrumpfwuchs, das will heißen, manche werden bei uns immer kleiner, weil sie sich die Beine in den Bauch stehen, beim Warten auf die Gäste. - Kann ja keiner was dafür, die Maschine ist verspätet, die Übergabe der Mietwagen am Flughafen hat sich verzögert, ein Unfall auf der Cumbre-Straße mit Stau, alles Gründe, warum man ohne Murren das Familientreffen versäumt, den Abend mit Freunden, oder zu spät ins Konzert, oder auf die Taubenzüchterversammlung kommt. - Allerdings sind wir ja nicht blöd, haben alle so furzmoderne Handys, die mehr können und wissen als man selbst, und sind darüber hinaus auch noch vernetzt. - Das will heißen, wir bekommen das mit, wenn die Flieger sich verspäten, es eine Schlange am Pult der Mietwagen gibt, oder ein Unfall die Strecke über den Berg aufhält.

Das hört sich an, als hätten wir alles unter Kontrolle und dann kann man ja der Familie Bescheid geben, den Freunden, den anderen Aktivitäten, hört mal Mädels und Jungs, es dauert noch ein bisschen, aber dann bin ich bei euch. - Und immer wenn man glaubt, man hätte alles unter Kontrolle, dann kurbelt einem das Leben den Mittelfinger nach oben und holt einen zurück in die Realität. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da warteten wir ab und zu mal auf verloren gegangene Gäste stundenlang. - Wie gesagt, ab und zu. Dann rief einer aus Barlovento an, glaubte sich aber in El Paso, oder war noch im Casa Goyo am Flughafen und hatte zunächst mal ausgiebig gespeist. - Kommt vor, nicht häufig, ist aber dann ärgerlich, weil man rumsteht, alle Planungen den Weg des Lächerlichen gehen und man eben nicht weiß, wann man Feierabend machen kann. - Allerdings gibt es inzwischen genaue Karten, die Beschilderung auf der Insel ist besser geworden, und wer will, der nutzt ein Navi vom Flughafen bis nach El Paso und im Schriftverkehr mit dem Gast kommt in der Bestätigung auch der Hinweis vor, man möchte doch bitte gleich nach Ankunft und dem Erhalt des Mietwagens zum Treffpunkt nach El Paso kommen.

Bis auf seltene Ausnahmen klappt das hervorragend, allerdings nur, bis Lidl seinen Laden ausgerechnet zwischen Flughafen und Feierabend bauen musste. - Niemand von uns hat etwas dagegen, wenn man sich bereits am Ankunftstag auf La Palma mit teutonafinen Lebensmitteln versorgt, wir gehen da auch alle paar Wochen selber hin. - Allerdings macht Lidl sämtliche Planungen kaputt, auf dem Weg zwischen Flughafen und El Paso gehen uns die Leute verloren und plötzlich kommen die Gäste aus späteren Maschinen früher und wir machen uns Sorgen, oder stehen uns eben die Beine in den Bauch, weil wir nicht wissen, wann die Urlauber denn nun kommen. - Vielleicht sollten wir nach Monopoly-Art den Hinweis konkretisieren: Fahren Sie direkt nach El Paso, gehen Sie nicht über Lidl, geben Sie nicht 4.000 Cent aus, aber irgendwie ist das ja doch noch ein freies Land und wir nicht die Dirigenten Ihres Einkaufes. - Abgesehen davon, man kann in El Paso bis 21:00 Uhr hervorragend einkaufen, sogar im inzwischen modernsten und größten Supermarkt der Insel, allerdings gibt es dort keinen Leberkäs und auch keine Rollmöpse.

Aber wir können uns doch alle den peinlichen Blick auf die Rücksitzbank ersparen, wo sich die Lidl-Tüten lümmeln, und es bringt auch nichts, die Tüten im Kofferraum zu verstecken, wir haben inzwischen den Lidl-Blick und wissen genau, was Sie vor 32 Minuten gemacht haben. - So lange braucht man dann nämlich von Lidl nach El Paso. - Spaß beiseite, kein Problem, wäre nur super, wir wüssten, dass Sie einen kleinen Abstecher machen und wir somit halt mit den anderen Gästen bereits weitermachen können, und erst später mit Ihnen rechnen. - Wir bringen unsere Gäste ja nach der Ankunft in El Paso ins Haus, müssen also die Fahrten einteilen und dann bringt es uns immer ein bisschen ins Schleudern, wenn manche Gäste bereits längst in El Paso angekommen sind, andere, aus der gleichen Maschine, aber noch nicht. - Einfach eine Mail, oder ein Anruf mit dem Hinweis, wir brauchen ein bisschen länger vom Flughafen nach El Paso, weil wir einkaufen gehen, dann wissen wir Bescheid und können entsprechend planen. - Und das bitte nicht erst, wenn Sie von Lidl losfahren, denn dann haben wir bereits gewartet, sondern vorher, möglichst noch vor Reiseantritt. - Das wäre nett und sehr hilfreich und macht unseren Tagesablauf ein bisschen planbarer. - Ich kann natürlich nur für unsere Firma sprechen, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch andere Vermieter hier auf der Westseite den Lidl-Faktor bereits kennen…

Und dann noch, die ganze Nacht und auch den Tag über Qualm in Los Llanos? - Was war los? - In einem, nicht mehr genutzten Gießwassertank hat sich über die Jahre viel "Sediment" angesammelt. - Das soll als zarter Sammelbegriff für Pflanzenreste, aber auch Sperrmüll dienen, und dieses Sediment ist mitten in der Nacht in Flammen aufgegangen. - Der alte Tank steht in der Zone "El Jable", also oberhalb des großen Parkplatzes nahe der Markthalle. - Die Mischung aus Müll und Pflanzenresten bewirkt auch, dass das Feuer nicht einfach abbrennt, sondern so vor sich hinkokelt und die Feuerwehr musste erst mal einen Teil der Tankmauer einreißen, damit man überhaupt löschen konnte. - Vielleicht hätte man den ganzen Kram einfach brennen lassen sollen, und nicht versuchen, zu löschen, dann hätte man das bereits hinter sich, so qualmt die meterdicke Schicht an Unrat und Pflanzenresten immer noch vor sich hin und die Feuerwehr schüttet weiterhin Unmengen an Wasser in den Tank. - Zwei Schulen hat man heute Vormittag geschlossen und die Kinder nach Hause geschickt, das ganze Tal roch je nach Stand des Windes nach Rauch und selbst jetzt kann man noch schmale Rauchzeichen dort erkennen. - Sicher wurde das Feuer gelegt, oder fahrlässig entzündet und warum sich über die Jahre so viel Müll in einem nicht mehr genutzten Tank ansammeln kann, ohne dass jemand einschreitet? - Dinge über die wir in den kommenden Tagen reden werden.




Das war 2012, damals fing das an, mit den Beinen und dem Bauch...





Freitag 09.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Monika Baranowsky und Brunhild Hoffmann-Gläser
Zweiter Weihnachtsmarkt nach deutscher Art in San José am 17.Dezember 2016 ab 15 Uhr

Aufgrund des großen Erfolges im vergangen Jahr, haben wir uns entschieden auch dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt durchzuführen.
So wird am 17. Dezember 2016, ab 15 Uhr im großen Zelt auf der Plaza de las Madres in San José unser 2.Weihnachtsmarkt stattfinden.
Was erwartet Sie?
Eine weihnachtliche Atmosphäre bei festlicher Musik.
Es werden verschiedene Künstler ihre Arbeiten ( Schmuck, Handarbeiten und Dekoratives ) anbieten. So haben Sie die Möglichkeit ihr Heim oder sich selbst mit Dekorativem zu verschönern. Ein besonderer Höhepunkt ist ein Gastbeitrag des Kirchenchors von San José mit christlichen Liedern.
Für das leibliche Wohl ist mit Crêpes ( verschiedene Varianten )
Reibekuchen ( mit Apfelmus )
Leberkäse mit Brötchen
Bratwurst mit Brötchen
Kaffee und Kuchen ( Streuselkuchen, Bienenstich, Sahnekuchen )
Gebäck ( Spritzgebäck , Kokosmakronen usw. ) und Glühwein gesorgt.

Auf unsere kleinen Gäste warten Spiele und gegen 18 Uhr " das Wichtigste"!!!
"Der Weihnachtsmann" er wird im festlich geschmückten Trike zu uns kommen. Lust auf ein Erinnerungsfoto mit Ihnen, ihren Kindern, Weihnachtsmann und seinem ungewöhnlichen Gefährt? Kein Problem. Es ist Weihnachten und Wünsche werden erfüllt! So, dies ist ein kleiner Einblick auf das, was wir geplant haben.

Aber es kann nur ein wirklich unvergessenes Erlebnis werden, durch die vielen fleißigen Hände unserer "Weihnachtswichtel". Sowie die vielseitige Unterstützung der Gemeinde Breña Baja.

Das tollste Dankeschön wäre, wenn Sie uns besuchen.
Jeder ist herzlich willkommen.
Ein kostenloser Bustransfer von Los Cancajos ( Abfahrt um 16 Uhr von der Bushaltestelle an der Apotheke. Rückfahrt gegen 18:30 Uhr) steht für Sie bereit.

Dies ist eine gemeinnützige Veranstaltung.
Der Erlös aus dem Verkauf unserer Speisen und Getränke wird, wie auch im vergangen Jahr, dem Kulturamt von San José für einen sozialen Zweck übergeben.






Donnerstag 08.12.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 26,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Die fünfte Tonne jetzt auch für Los Llanos
Braune Brüder zum Kompostieren


Wenn das mal so einfach wäre… - Wir kennen diese Tonnen ja bereits aus El Paso, steht "Orgánico" dran, ist meist überhaupt nichts drin, aber wenn sich der Müll in den anderen Containern bereits stapelt, weil Feiertag oder Sonntag war, dann wird die Braune Tonne auch mal benutzt, meist allerdings zweckentfremdet mit normalem Hausmüll. - Dabei sollte da in die Braune Tonne nur das rein, was auch draufsteht, nämlich organisches Material und heute ist, bei uns zumindest Feiertag, also werde ich die Grundsatzdiskussion auslassen, was denn nun alles organisch ist. - Bleiben wir bei der landläufigen Bezeichnung Bio-Müll, die zwar mindestens so irreführend sein kann wie organischer Müll, aber wir müssen doch im Text auch mal weiterkomme. - Dort soll also alles rein, was kompostierbar ist, Küchenabfälle, Gartenabschnitte, Kaffeesatz samt Filter aber ohne Maschine. - Wenn alles gut geht, dann macht man daraus Kompost, düngt damit die Bananen, schreibt ein Schmähgedicht an Bayer und BASF, und lässt sich dann den Pokal Grüne Rübe irgendwelcher Umweltverbände umhängen.

Alles richtig, Bio, oder organischer Müll gehört nicht in den Restmüll, das sollte eigentlich überhaupt kein Thema sein, und in vielen Ländern der Welt ist man auch bereits einige Schritte weiter als wir. - Das erkennen wir auch ohne Murren an, allerdings sind die Müllprobleme auf einer Insel andere, als auf dem flachen Land, zumal wir mit unseren, sagen wir mal 60.000 plus x Besuchern an Menschen, nicht sämtliche Recyclingformen auf der Insel erledigen können, sondern eigentlich so ziemlich alles an Wertstoffen umständlich, langsam und vor allem teuer wieder von der Insel schaffen müssen. - Dass man sich einen Großteil des ganzen Mülls mit mutigen Gesetzen überhaupt nicht auf die Insel holen müsste, das ist eine andere Geschichte, welche ich mal ausführe, wenn wieder Träumereien am Kanarischen Kamin angesagt sind. - Bis auf ganz wenige Ausnahmen, Metalle sind hier zu nennen, ist Müll bei uns überhaupt kein Geschäft, sondern teuer und lästig, also hinken wir deutlich hinter mitteleuropäischem Standards hinterher.

Eigentlich sollte ja die omletterührende Lederspeckkuh "Complejo Medioambiental de Mazo" die Lösung all unserer Müllprobleme sein, vor an die 15 Jahren erdacht, vor 10 Jahren angefangen, vor 2 Jahren mehrfach eigeweiht, dann still eröffnet und gleich danach für untauglich befunden und auch von der Justiz als dort nicht genehmigungsfähig beschrieben. - Na ja, planerischer Alltag in Sachen Restkompetenzentsorgung könnte man als erfahrener Beobachter unserer Szene sagen. - Die Methoden einer Lobbyistengruppe mit Parteiformat aus dem vergangenen Jahrtausend schwappen wie Flaschenpost ohne Pfand auch noch in diesem Jahrtausend an unsere Gestade, und irgendwie muss man ja damit umgehen. - Also Augen zu und durch, wir stellen braune Tonnen auf und hoffen auf die Mitarbeit der Bürger, obwohl man uns eigentlich dort in Mazo eine Anlage versprochen hat, welche aus Müll sogar Marzipankartoffeln machen kann. - Es gibt keinen Müll, sondern nur mehr oder weniger stinkende Wertstoffe, etwa so tönte es, und nun versucht man den Leuten langsam klar zu machen, dass die Welt komplizierter ist, als die, welche man ihnen Jahrzehnte lang verklärt hat.

Ich weiß, Sie in Mitteleuropa sind da weiter. - Sie haben das schon hinter sich, Sie wissen bereits um die Komplexität der Dinge und das es mehr gibt, als nur zwei Kabel, schön bunt, die man fingerdick unter Putz legen muss. - Aber Sie haben ja auch schon wieder den Populismus, aus dem wir uns gerade befreien, auch wenn unserer noch 1.0 ist und nicht 2X0 wie bei Ihnen, und wie lustig bis traurig das doch ist, dass plötzlich die Braunen Tonnen eine doppelte Bedeutung bekommen. - Also, wir legen den Populismus gerade ab, manch einer will sogar erfahren haben, dass der Strom aus der Steckdose vorher noch woanders war, und dazu gehört dann auch die Erkenntnis, dass organischer Müll kontaminiert. - Wie das nun, organischer Müll kontaminiert? - Ja, und zwar den Restmüll. - Also, unser Weltbiosphärenreservatsmüllverwertungskomplex stellt sich als unfähig dar, Müll wirklich zu trennen und das erste Problem dabei ist, dass organischer Müll im Restmüll das Trennen verhindert. - Das ist übrigens neu, das wusste man vor 15 Jahren genau so wenig wie bei der mehrfachen Einweihung der Anlage, dafür kann keiner was, stand nicht auf der Gebrauchsanweisung, hat uns keiner gesagt, woher sollen wir denn das wissen. - So landet also mehr als 90% des gesamten Hausmüll trotz "Complejo Medioambiental" auf der Kippe, und das stolze Vorzeigeprojekt muss heute schon neuen Stauraum suchen und verkommt dabei zu einer, eigentlich dort nicht genehmigungsfähigen Deponie.

Dennoch, es ist besser, diese Braunen Tonnen aufzustellen und versuchen, so viel wie möglich organische oder kompostierbare Abfälle vom Restmüll fernzuhalten, als nur zu jammern und gar nichts zu tun. - Insofern haben die aus dem Cabildo Insular schon Recht, auch wenn das in El Paso bislang kaum funktioniert, macht man dennoch weiter, auch weil man keinen Plan B hat und auch keine Zeit dazu. - Also, ab 12. Dezember auch in Los Llanos, Braune Tonnen und bitte benutzen! Jeder Sack Restmüll ohne organische Rückstände kann nach Wertstoffen hin untersucht und sortiert werden, muss also nicht auf die Deponie. - Auch ab 12. Dezember kann man sich im Parterre der Casa de la Cultura in Los Llanos ein "Starter-Kit" (Eimer und kompostierbare Beutel nur 12:30 - 14:30 Uhr) als mündiger Bürger in Sachen organischer Müll abholen. - Anfänglich werden die Tonnen allerdings nur in der Innenstadt aufgestellt, die Außenbezirke wie La Laguna oder Puerto Naos sind noch nicht dabei, das kommt in einer zweiten Phase, wann immer die auch eintritt. - Sicher hätte man das alles pfiffiger machen können, von Anfang an, aber auch wir lernen gerade eben erst die smarte Handhabung von politischem Humanmaterial, und das allermeiste davon kann weg, und bitte nicht recyceln. - Und auch ein Fehler ist es, die ganzen Hohlköpfe immer nach Brüssel zu schicken, sonst wird da nie was draus.

Und als positiven Abschluss in organischer Angelegenheit darf ich noch auf die nun vierte jährliche Kunstausstellung "LiberArte" in El Paso hinweisen. - Veranstalter ist das Cabildo Insular und die "Freie Kunst" sowie "befreie dich", so der Titel bringt nicht nur Ausstellung diverser Künstler mit sich, sondern immer auch Werkstätten und Dinge zum Anfassen und Zuschauen. - Und auch Musik, so spielt morgen Abend "Vrandán" ab 20:00 Uhr, nachdem man um 17:00 Uhr die Kunstmesse für dieses Jahr eröffnet hat. - Samstag dann die ersten Werkstätten, und die Geschichte geht bis Sonntagabend und auch mein Freund Carlos Camacho ist wieder dabei, mit seinen Holzskulpturen. - Ich bringe immer ein bisschen Taubenfutter mit, dann müssen sich die Tiere nicht so streiten um das eine Korn…







Lieber einen Carlos auf dem Stuhl, als eine Taube auf dem Sofa...





Donnerstag 08.12.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser
Junge kanarische Talente im Rahmen des "Ciclo Eustacio Sicilia"

Am Samstag, 10. Dezember, 20 Uhr, findet ein weiteres Konzert des "Ciclo Eustacio Sicilia" im Kleinen Kulturhaus an den Alten Salinen, Los Cancajos, statt. Die Schwestern Yurena, Cello, und Itahisa, Violine, unterstreichen mit ihrer stimmungsvollen Musik den maritimen Charakter dieses Ortes, sie übertragen die familiäre Atmosphäre auf das anwesende Publikum. Von La Gomera nach Los Cancajos. Werke von Händel, Beethoven und Gliére in bunter Tonfolge. Dieses Konzert zeigt ein weiteres Mal das Können junger kanarischer Musiker.

Schirmherr ist das Amt für Kultur und Tourismus des Ayuntamiento Breña Baja, Sponsoren sind Cereales La Palma. Optico Feliciano , Restaurante Tiuna, Farmacia de Los Cancajos Rosa Esther Pérez. Organisator und Verantwortlicher ist Seca Herrera.

Karten gibt es an der Abendkasse zu 10 €, Studenten 5€






Mittwoch 07.12.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 85 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 20,3 Grad - niedrigste Temperatur 15,3 Grad

Der tausendste Sermon in Sachen Tourismus
Im Moment geht es viel zu einfach


Wir eilen in der touristischen Branche von Rekordmonat, zu Rekordquartal und in ein paar Wochen liegen uns auch die Zahlen für das, sicherlich Rekordjahr 2016 vor . - Wunderbar, die Zahl der Arbeitslosen sinkt, man spürt geradezu die wachsende Bewegung hier auf der Insel und mein Indikator für Wirtschaftswachstum lautet ja immer: Wie viele Schachteln Zigaretten man Tag kauft der Eigentümer des Eisenwarenhandels gegenüber des Hiperdino? - Je mehr Schachteln er kauft, um so schlechter laufen die Geschäfte, weil er ja Zeit hat vor der Ladentür zu stehen und zu rauchen. - Das macht er seltener in letzter Zeit, ein wirtschaftlicher Aufschwung ist gesund, nicht nur für den sympathischen Kerl von der Ferretería, auch andere "Kader" bekommen in letzter Zeit wieder Bewegung und das ist gut so. - Auch in der Immobilienbranche wird wieder etwas mehr gelächelt, allerdings sind die Zusammenhänge zwischen dem Hoch der touristischen Branche und der neuerlichen Hochzeit für Suche nach Inselimmobilien zwar da, aber man muss ein paar Mal um die Kurve denken, bevor man die gemeinsame Synergie erkennt.

Die Gastronomie boomt, wie eigentlich nie zuvor, allerdings macht sich genau das beim genauen Hinsehen in den Statistiken der Arbeitslosenzahlen kaum bemerkbar. - Die Leute arbeiten lieber am Anschlag, eben auch, weil Gastronomie halt immer ein Stoßgeschäft ist, man bräuchte für zweimal anderthalb Stunden mehr Leute und nicht den ganzen Tag. - Allerdings sollte sich dabei so mancher Wirt vielleicht mal neue Ideen der Einteilung überlegen, alleine auf eine Arbeitsmarktreform zu warten, welche flexiblere Arbeitszeiten zulässt, gilt nicht als Passepartout für Arbeitsverweigerung . - Auch darf man die Gäste nicht zu lange warten lassen und es ist sicherlich eine Unart, das Werben um Gäste proportional mit dem Ansturm auf das Etablissement herunter zu fahren. - Wer immer voll ist, nein, ich meine jetzt nicht die Alkoholkünstler, sondern die gastronomischen Betriebe, der muss sich nicht mehr besonders anstrengen. - Landgasthauspoesie mit sarkastischen Sättigungsbeilagen, jeder lehnt das ab, dennoch macht Erfolg meistens träge, manchmal sogar überheblich, und spätestens dann muss man aufwachen, oder gerüttelt werden. - Und das gilt nicht nur für die Gastronomie, sondern lässt sich natürlich auch auf die gesamte touristische Struktur der Insel übersetzen, wobei man immer dazusagen muss, dass natürlich der Großteil der Betriebe hervorragende Arbeit abliefert.

Wohin La Palma in der Zukunft touristisch steuert, das wird wohl die kommenden paar Jahre entschieden werden. - Es gibt da Hinweise, sich doch dem schnellen und einfachen Geld zu ergeben, sprich dem konservativen Pakettourismus, und darin als einzigen Gradmesser für den Erfolg die Quantität der anreisenden Gäste zu zählen. - Das funktioniert im Land der touristischen Weltmeister hervorragend, wir dürfen nie vergessen, dass die spanischen Tourismusindustrie mehr Geld bewegt, als alle anderen Sektoren im Lande, und ein bisschen müssen wir wahrscheinlich sogar zugeben, dass es ohne diesen, stramm organisierten Sektor, keine iberische Fiesta im wirtschaftlichen Sinne geben würde. - Man müsste also mit der Hinwendung in Richtung des durchorganisierten Pauschaltourismus kein allzu großes Risiko eingehen, dass es funktioniert, ist unendlich oft bewiesen. - Dabei verringert sich allerdings das Risiko eher für die Investoren, sicher ein wichtiger Punkt, für die Insel allerdings könnte diese dann doch einseitige Ausrichtung einen dramatischen Kurswechsel bedeuten.

Die Frage, welche ungern, aber sicher zu stellen ist lautet: Wie weit muss sich diese Insel verändern, um passkonform zu werden für die Notwendigkeiten und Anforderungen eines globalisierten Tourismus. - Reicht es, ein paar Kanten und Ecken weg zu nehmen, oder müssen wir uns Passepartouts aufsetzen, um wohlfeile Clowns eines kollektiven Freizeitparks zu werden? - Jederzeit vergleichbar, austauschbar und sogar bewertbar, meist von Menschen, welchen das wohlbestückte Buffet und volle Gläser wichtiger sind, als die kulturellen Angebote der Region und die gesellschaftliche Struktur der Bewohner. - Das Problem dabei ist ja, die Regeln in diesem globalen Geschäft machen nicht die Regionen, sondern die Veranstalter, und die Vertreter der regionalen Befindlichkeiten, also die Politiker, sich meist in der Rolle der Steigbügelhalter befinden. - Nicht, weil sie etwas Schlechtes im Sinn hätten, das kommt zwar vor, aber seltener als man meint. - Keine eigenen Produkte zu entwickeln um diese dem Individual- wie auch dem Massenpublikum anzubieten, das zeugt meist von mangelnder Professionalität und fehlender Phantasie, oder noch schlimmer, von fehlendem Selbstbewusstsein.

Wer so weit sinkt, seiner Region, und hier eben Insel, nichts anderes zuzutrauen, als eine Kopie anderer Regionen zu fungieren, eben weil es anderswo funktioniert hat, der mag zählbaren Erfolg in der Zahl anreisender Gäste wohl auflisten können, zumindest so lange, wie gestörte Langbartträger ganze Weltstriche für den Tourismus blockieren. - Wächst dann die internationale Konkurrenz wieder, und das lauert bereits "um die Ecke" in Marokko, dann sind wir ja kein Ziel mehr mit Alleinstellungsmerkmalen, sondern eine Kopie anderer Regionen und müssen nun schneller, billiger oder noch glänzender werden, um weiter am Füllstutzen der globalen Tourismusindustrie gesäugt zu werden. - In einer Gesellschaft mit sehr feinem Gespür gibt es auch dafür einen Spruch und der lautet: "Pan para hoy, hambre para mañana". - Für heute das Brot, für morgen den Hunger, und sicher dürfen wir die Schärfe des Hungers aus dem Bild nehmen, aber stehen lassen, was kurzfristig nach Aufschwung und Wohlstand riecht, könnte sich hinten raus als Selbstverstümmelung erweisen. - Es ist auf die Dauer einfach mindestens ermüdend, unpassende Schuhe zu tragen und wer sich nur als Kopie sieht, der kann halt einfach ersetzt werden und im schlimmsten Fall, auch nicht mehr auf Veränderungen reagieren.




Die Kneipe, "Zum Schlafenden Wirt" ist endgültig aufgewacht...





Mittwoch 07.12.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 79 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag für (E)Biker von Max Deffner - MONTA
Akkuverleih La Palma

Hallo liebe Leser und Leserinnen!

Auf La Palma kommt bekannterweise der Naturfreund auf seine vollen Kosten, zu Fuß, auf dem Bike, mit dem Paraglider oder wie auch immer. Sein eigenes hochwertiges Sportgerät mit dem Flieger mitzubringen ist nicht nur teuer, dazu manchmal gar nicht erlaubt. Jeder Versuch mit einem Samsung Galaxy 7 an Bord zu gehen ist strafbar, nein, das gleiche gilt auch für die im Trend liegenden E-Bike-Akkus. Jeder Besitzer eines solchen Ebikes ärgert sich natürlich darüber und würde nur zu gern mit seinem eigenen Gerät strampeln - geht nicht? Von wegen... ich habe mit meinem Freund & La Palma Bikespezialist Philipp Foltz von Atlantic Cycling beim Absacker am Strand von Puerto Naos einen kleinen hilfreichen Einfall gehabt, dieser lautet:

E-bike Akkuverleih La Palma
Bringen Sie Ihr E-Bike mit und leihen Sie sich den Akku vor Ort. So können Sie auf Ihrem eignen Bike die Insel erkunden. Wir setzen hierbei auf Bosch.

Alle Infos dazu unter: www.ebikelapalma.com









Dienstag 06.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Menschen, Schiffe, Pumpstationen
So geht Bahnhof am Hafen


Das ist so, als wäre die Gorch Fock in Hamburg. - Das ist die knackige Erklärung dafür, warum das eine Segelschiff in dem einen Hafen unter Ausschluss der Medien anlegt, das andere Schiff im anderen Hafen aber Beachtung auch deutlich über die Inselgrenzen hinaus erfährt. - Ich ordne manche Sachen nicht richtig ein. - Wenn die Juan Sebastián de Elcano, das Segelschulschiff der spanischen Marine in Santa Cruz anlegt, dann ist das etwas anderes, als wenn die Alexander von Humboldt 2 in Puerto de Tazacorte festmacht. - Ok, ich habe es kapiert, und es kommt auch nicht auf die Länge an, oder die Anzahl der Masten, sondern einfach auf den Status, die Gesamtumstände und überhaupt, was will ich eigentlich? - Aufs Schiff, so wie viele andere Hundert auch und hier sind jetzt auch die Besuchszeiten, wann man denn diesen, über 113 Meter langen Schoner in unserer Hauptstadt besuchen kann. - Heute, aber das ist zu spät, morgen, Mittwoch den 7.12. von 10:00 - 13:00 und 15:00 - 17:30 und übermorgen am Donnerstag zu den gleichen Zeiten. - Und als Zugabe konnte man auch noch die "Blitz" besuchen, die "Rayo", ebenfalls ein Schiff der spanischen Marine, aber eben blitzmodern. - Ein "BAM", (Buques de Acción Marítima), welche gestern und heute ebenso im Hafen von Santa Cruz de La Palma lag. Und prächtiges Wetter und überhaupt, das Schiff vor der Kulisse unserer Hauptstadt, dagegen kann, und will natürlich niemand anstinken. - Es ist halt so, als wäre die Gorch Fock in Hamburg und gutes Wetter gleichzeitig, das ist Volksfest und Weihnachten auf den Punkt.

Natürlich gehen dabei solche Nachrichten unter, welche sich um die Abwässer der Hauptstadt kümmern, obwohl man nun endlich einen gewaltigen Schritt weiter ist. - Die neue Pumpstation ist jetzt in Betrieb, und endlich kann man die alte Anlage daher vom Kanalnetz nehmen und warum das so wichtig ist, das versuche ich in kurzen Happen zu erklären. - Santa Cruz bekommt einen Stadtstrand, künstlich, neu, teuer, aber hoffnungsvoll. - Allerdings musste man dazu die zentrale Pumpstation der Abwässer verlegen, da sonst die Arbeiten am Strand nicht abgeschlossen werden können. - Das verzögerte sich allerdings zwei Jahre, da man sich über den Standort der neuen Anlage nicht einig war. - Der zunächst geplante Ort war die Mitte des Kreisverkehrs an der Hafenausfahrt Nord, also dort, wo jeder Mensch vorbei will, der aus dem Süden der Insel, oder aus dem Hafen in die Hauptstadt will. - Und von dort kommen wohl über 95% aller Besucher und das erste Grüß Gott wäre nun also die Knödelpumpstation gewesen. - Zwar in Camouflage, aber dennoch präsent, nach Protesten der Bevölkerung und anschließend auch der Lokalpolitik entschloss man sich, diesen Standort nicht zu wählen. - Aber die Behörden pumpen langsam und es dauerte eben fast zwei Jahre, bis man nun das neue Pumpenhaus in Betrieb nehmen konnte, nicht mal einhundert Meter vom zunächst geplanten Standort entfernt, aber eben hinter einer Hafenmauer und aus dem Blick, aus dem Sinn und hoffentlich auch aus der Nase. - Also nun kann man daran gehen, die restlichen Arbeiten am Strand zu erledigen, damit der Strand endlich dem Publikum übergeben werden kann. - Das könnte also kommenden Sommer sein, und die Ehrenrettung für die Planer des Pumpenhauses mitten im "Stadttor" ist: Die Verspätung ist nicht allein ihre Schuld, denn nun hat man vergangenen Herbst auch noch entdeckt, dass der nördliche Deich verstärkt werden muss und so kann man den Verspätungspeter an die Deichbauer weitergeben. - Sommer 2017, Endlich Anschwimmen in Santa Cruz de La Palma? - Wetten werden noch angenommen.




Na ja, wenn man nicht weiß, was es ist...





Dienstag 06.12.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag: 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Rainer Fischer
Nikolaus und Santa Claus




Die Endemie, die endet nie




Und endlich, der erste Hohoho-Man





Montag 05.12.2016 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Garage auf, Matratzen rein, fertig ist die Unterkunft…
Auf der Suche nach Betten und Mietwagen


Es gibt Firmen, die bieten über den Jahreswechsel immer noch Mietwagen an und verkaufen immer noch Unterkünfte. - Ich weiß nicht, wie die das machen, aber mein Kompliment, wir, und die meisten unserer Branchenkollegen, sind allerdings längst an die Grenze des Machbaren gestoßen. - Weit muss ich zurückdenken, so weit, dass ich mich schon wieder der Nostalgie verdächtig mache, aber es könnte wohl um die Jahrtausendwende gewesen sein, als ich am Heiligen Abend ganz früh verzweifelt am Flughafen rumgerannt bin und Mietwagen für unsere Kunden gesucht habe. - Daraus lernt man, wenn man denn überhaupt was begreift und im Geschäft angekommen ist mal wohl erst, wenn man kapiert hat, dass man nicht jedes Geschäft machen muss. - Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, sondern mit Selbsteinschätzung und dem Wissen, wer nach Allem greift, der greift auch oft in die, sagen wir mal Brennnesseln.

So etwa wussten wir ja alle, was diesen Winter auf uns zukommt, und Autos muss man im Sommer kaufen, damit man die im Winter hat, und Unterkünfte besser noch eher "klar" machen, sonst tritt der Supergau der fröhlichen Vermieterei ein, nämlich Doppelbuchungen. - Was im Hotel- und Flugsektor Tagesgeschäft ist, dort nennt man das "Overbooking" und das hört sich fast so harmlos an wie "Überbacken", ist im Alltag eines Ferienhausvermieters nicht wirklich lustig. - Für die Gäste auch nicht, und wer länger im Geschäft bleiben will, der lässt so etwas schnell, oder besser grundsätzlich sein, zumal heute die virtuellen Jüngsten Gerichte im Internet sogar anonym über uns richten dürfen. - Aber das ist eine andere Baustelle, gegen "Überbacken" hilft ein stringentes bis robustes Nein, wir haben nichts mehr frei, auch wenn das zunächst an den Grundregeln der Marktwirtschaft rüttelt.

Ein bisschen so geht es eigentlich der gesamten Branche in Sachen Tourismus auf La Palma, so erfreulich das ist, mit den vielen Gästen, wir kommen ständig an die Grenzen des Machbaren und viele unserer Stammgäste, welche eben La Palma auch als die Insel der zwanghaften Entschleunigung zum Anfassen kennen, die fragen sich, ob sie auf den Tick mit Palma, La Palma und Las Palmas reingefallen sind. - Aber keine Angst, die Sangría am Strand mit den langen Strohhalmen wird einfach vom Atlantik weggewischt, außerdem sieht man das "AI-Publikum" maximal im Gettotransporter vom Flughafen zum Hotel und dann wieder zurück in den Ausnüchterungsflieger, aber manch einem Gast und uns auch klappt wirklich manchmal die Kinnlade runter, wie bunt, wie schnell und quirlig doch La Palma momentan geworden ist.

Die Frage ist offen, gewöhnen wir uns jetzt daran, oder sind wir klug genug nicht auf geborgtes Wachstum zu setzen? - Es ist ja kein wirkliches Geheimnis, dass gerade viele der neuen Destinationen, aus denen Urlauber auf die Insel anreisen, eher Lotteriemäßig nach La Palma gebracht werden. Einfach weil die anderen Kanaren voll sind, und zwar "komplett überbacken", sich die Reiseunternehmer aber nicht die Urlauber vom Brot nehmen lassen wollen und so Sonne, Strand und AI-Publikum nach La Palma schicken, obwohl wir dafür eigentlich überhaupt nicht ausgestattet sind. - Schnell, schnell weitere Hotels bauen, damit man die riesige Nachfrage bedienen kann, wir könnten leicht doppelt so viele Urlauber vermitteln, als wir Betten haben. - Stimmt, ich denke das kommt hin, aber was machen wir dann mit unseren Stammgästen? - Was machen wir dann, wenn die Reiseveranstalter wieder nach Marokko, Tunesien, Ägypten und die Türkei fliegen und die großen Kanareninseln "ihre" Gäste zurück fordern? - Und überhaupt, was machen wir, wenn La Palma die ganzen Erwartungen und Normen der Tourismusindustrie nicht erfüllen kann, unter welchen die Marke "Islas Canarias" sonst verkauft wird?

Ich bin zu alt für die Brennnesseln. - Darf man den Ritt auf dem Goldenen Kalb auslassen, nur weil man aus Erfahrung das Kalb bereits auf dem Weg zum Schlachthof sieht? - Wenn es uns nur gelingen würde, langsam genug zu wachsen, damit das alles festen Boden unter dem Geld hat und dass man die Leute, auf welche es ankommt, nämlich die Bevölkerung und die Stammgäste dabei auch mitnehmen kann, in das was man vielleicht digitalmäßig als La Palma 3.0 bezeichnen würde. - Manchmal denke, meist allerdings hoffe ich es mehr, dass unser großer Vorsitzender, Genosse Anselmo, uns besser kennt als ich. - Man muss fünf Golfplätze fordern, um dann einen zu bekommen und 33 Hotels, um 3 dann wirklich in Betrieb nehmen zu können. - Gut, eigentlich kenne ich die Selbstentschleunigungskräfte dieser Insel ganz gut, wir haben bislang noch jeden Investor zunächst zum Weinen, und dann zum Bluten gebracht, und Sie erinnern sich an den Typen, der jetzt in Nepal an den Gebetsmühlen dreht? - Der wollte auch das Glück auf die Insel bringen und hat seinen Meister gefunden und nehmen Sie es nicht persönlich, wenn es im Moment heißt, tut uns Leid, aber wir haben keine Unterkunft mehr frei und auch keinen Mietwagen mehr.

Als dazu wohl passenden Abspann, die allmonatlichen Arbeitslosenzahlen. - Ja, das passt zu dem vorhergehenden Thema, wollen wir uns gar nicht erst vorstellen, wie das aussehen würde, ohne die kräftige Mithilfe einiger Despoten auf dieser Welt, welche uns fleißig Gäste zufächern. - Je nachdem, welche Blätter man aufschlägt, mal sinkt die Zahl der Arbeitslosen, mal steigt sie, und dabei nutzt man sogar die gleichen Zahlen und den gleichen Monat als das konträr schreibende Konkurrenzblatt. - Und alle haben Recht, manche sogar Link, es kommt eben nur darauf an, ob man die Zahl der Arbeitslosen zum Vormonat vergleicht, oder am gleichen Monat des Vorjahres. - Zweiteres scheint mir ehrlicher, und dann also sinkt die Zahl der Arbeitslosen seit Oktober 2013 nun kontinuierlich, immerhin haben wir 359.475 Arbeitslose im November 2016 weniger, als noch im gleichen Monat des Vorjahres. - Allerdings sind es 24.841 mehr als im Oktober 2016 und daraus macht dann natürlich die Oppositionspresse eine Zunahme der Zahl der Arbeitslosen. - Bleibt aber anzumerken, dass sonst die Zahl der Arbeitslosen von Oktober bis November in den vergangenen Jahren leicht gesunken ist, nun aber leicht gestiegen. - Also haben alle Recht, was für ein schöner Zufall. - Auf La Palma sinken sogar beide mögliche Vergleichszahlen, die "OBECAN" meldet 8.770 Arbeitslose für den November 2016, das sind 1.197 weniger als November 2015 und immerhin noch 126 weniger, als im Oktober 2016.




Wichtig ist immer, wo der Knick ist in der Grafik




Hier die Zunahme gegenüber dem Vormonat und auch die Abnahme gegenüber dem Vergleichsmonat im vergangenen Jahr





Montag 05.12.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1015 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Casados a los setenta, no llegan a los ochenta

Mit siebzig geheiratet, kommt man nicht bis achtzig. - Hier bleibt die Frage offen, ob das eine Warnung ist, oder ein Versprechen. - Auch weiß ich nicht, meinen die, solche im Alter geschlossenen Ehen halten nicht, oder halten die Leute nicht…





Bild von Wolfgang Hempel





Sonntag 04.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Eine Brücke bis 9. Januar, mindestens
Machen wir das nach den Fiestas


Kollektive Entschleunigung, Basiskurs. - Kommende Woche sind zwei Feiertage, der 6. Und der 8. Dezember. Zunächst der Nikolaustag, allerdings dient uns dieser klerikale Bürdenträger nicht als Grund, die Kelle in der Ecke stehen zu lassen. - Es kommt auf die Verfassung an, und die ist gut, heißt es zumindest seit dem Jahr 1978, als Spanien seine bis heute geltende Verfassung bekam. - Es ist übrigens genau das Jahr, seit meinem ersten La Palma Kontakt, hat also ein paar Jahre gehalten. - Man feiert den "Día de la Constitución" nicht wirklich mit großen Volksfesten, zwar ist jeder Feiertag dem Arbeitnehmer willkommen, aber pure Begeisterung sieht anders aus. - Aber der Feiertag gibt eben oft den Namen zur Ferienbrücke, "Puente de la Constitución" ist dann angesagt, und weil am 8. Dezember gleich der nächste Feiertag ist, nennt man diese Brücke je nach Lage der Tage dann auch mal "Puente de la Imaculada". - Am 8. Dezember feiern wir den am häufigsten missverstandenen katholischen Feiertag überhaupt, den "Día de Inmaculada Concepción. - Mariä Empfängnis, oder wie es etwas erklärender inzwischen auf Katholisch heißt: "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria." - Damit will man erklären, dass man an dem Tag nicht dieses medizinische Wunder der Jungfrauengeburt feiert, sondern dass man die Maria, als Mutter Gottes, ohne diese lustige wie listige Erfindung der Erbsünde auf die Welt geschickt hat. - Aber das mit der Erbsünde, das zieht auch immer weniger als klerikales Druckmittel, dennoch reicht es bei uns immer noch für einen Feiertag.

Nun sind also Dienstag und Donnerstag bereits Feiertage, also geht klassisch arbeiten in der kommenden Woche überhaupt nicht, es sei denn, Sie arbeiten im Einzelhandel oder in sonst gering bezahlten Gewerben, denn die müssen immer ran. - Man könnte die also sogar "Brückenarbeiter" nennen, aber das dürfte zu Verwechslungen führen. - Kommende Woche geht also behördlich eher gar nichts, aber auch übernächste Woche wird schwierig, denn das ist ja bereits die Vorweihnachtswoche und da wird man doch keine Planungen, Projekte oder andere Dinge angehen, welche mehr Aufwand bedeuten, als die Bezahlung eines Strafzettels. - Selbst Termine machen wird im Geltungsbereich des Weihnachtsfestes schon schwierig, und auch der Hinweis, ich hätte gern einen Termin Ende Januar, also weit nach den Fiestas fällt nicht immer auf fruchtbaren Boden, denn wer weiß denn schon, wie das alles nach den Fiestas überhaupt aussieht. - Übernächste Woche geht natürlich nichts, das ist die Weihnachtswoche, da wird man doch nicht im Ernst ernste Dinge regeln wollen und es wäre besser, man käme Anfang Januar, den Termin für Ende Januar zu machen, weil man dann wüsste, was Ende Januar denn so los sei.

Weihnachten selbst ist bei uns erstaunlich schnell abgeabendesst, wir frühstücken eher karg, einen zweiten Weihnachtsfeiertag kennen wir nur aus der Erzählung der vielen hellhäutigen Menschen hier, die immer noch wegen eines Termins Anfang Januar nachfragen. - Die Leute aus dem Einzelhandel sind wieder angebissen, der einzige freie Tag wirklich, der 25. Dezember fällt auf einen Sonntag und dann fängt ja der Run auf das Silvesterfest statt, so dass die Woche auch komplett ausglastet ist. - Endlich Neujahr, es stehen wieder Menschen in Funktionskleidung vor dem Rathaus und wollen Rat, aber jetzt mitten in den Fiestas gibt es auch keine Termine für Anfang Januar um dann einen Termin für Ende Januar zu beantragen, man ist mit anderen Dingen momentan beschäftigt. - Ich halte ja die Bezeichnung Funktionsjacke für reichlich übertrieben, denn wirkliche Funktion würde doch bedeuten, dass jetzt ein Baseball-Schläger automatisch aus der Jacke springt und dem Nutzer zur Funktion steht. - Drum sage ich lieber Anorak, der funktioniert auch ohne Funktionsgadget, aber einen Termin gibt es auch für Anorakträger nicht.

Dann kommt die Tabu-Woche, die mit dem eigentlichen Festtag, dem 6. Januar, wenn die Heiligen Drei Könige den Kindern die Geschenke bringen und man wird doch verstehen, dass niemand in den Tagen vor diesem christlich-abendländisch-Hochfest, wenn Migranten aus dem Morgenland Deputate abliefern, noch in der Lage ist, Termine zu machen, die sich auf einen unbestimmten Zeitraum nach den Fiestas beziehen. - Frühestens ab 9. Januar finden wir zurück zu öffentlicher Ordnung, die seit Anfang Dezember ist nicht öffentlich, sondern weihnachtlich. - Am Montag aufs Rathaus gehen wegen eines Termins ist immer schlecht, der Sachbearbeiter ist noch Batterien kaufen für das Spielzeug aus dem Morgenland hinter dem Morgenland, welches Sinologen auch als China bezeichnen, und überhaupt hätte der schlechte Laune, weil es Ärger gab an "Reyes", also dem Dreikönigstag, weil der Obergeschenkekönig nicht daran gedacht hat, Batterien zu kaufen vor dem Fest. - Wahrscheinlich war der Gute so durcheinander, weil immer wieder Leute von ihm Termine wollten, also besser, man wartet noch ein paar Tage ab.

Aber nicht zu lange, sonst ist man bereits in den Vorbereitungen für Karneval, und da verstehen wir überhaupt keinen Spaß, wenn uns einer dabei stört, auch noch lustig zu sein. - Irgendwann zwischen dem Batteriekauf und Karneval, das wäre ein gelungener Zeitraum, allerdings gibt es jetzt keine Sprechstunde, sondern es ist nur Zeit für Terminvergabe Ende Januar, falls Karneval spät ist. - Irgendwann im Spätfrühling, also nach Ostern und noch vor den Sommerfeiertagen fragt mich dann der Mitarbeiter vom Rathaus, wo denn eigentlich der nervöse Mann mit dem Anorak geblieben sei, der Weihnachten so dringend einen Termin haben wollte. - Ich sagte ihm, der hätte inzwischen seinen Meister gefunden, lebt jetzt in einem Kloster in Nepal, ganz hoch in den Bergen, und dreht den ganzen Tag an Gebetsmühlen und verteilt dabei Termine. - Was der denn eigentlich von ihm gewollt hätte, fragt er mich dann noch und ich erzähle ihm, der Mann in der flotten Funktionsjacke wollte dem Gemeinderat vorschlagen, Kurse zur Entschleunigung für gestresste Gemeindemitarbeiter einzuführen. - Da kommt Regung in das jetzt wache Gesicht des guten Rats der Räte, ja, das wäre sicher eine gute Idee gewesen, bei dem ganzen Feiertagsstress. - Wie er denn nun aber seinen Meister gefunden hätte, wollte er dann von mir noch wissen, aber die Aufklärung darüber musste ich verschieben, ich hatte gerade keinen Termin mehr frei. Vielleicht im Herbst, wenn die Schule wieder angefangen hat und alles wieder in normalen Bahnen läuft, aber bitte noch rechtzeitig vor Weihnachten.




Paul wartet auf einen Termin





Samstag 04.12.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 89 % - Luftdruck 1014 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Casa sin mujer y barco sin timón, lo mismo son

Ein Haus ohne Frau und ein Schiff ohne Ruder sind das gleiche. - Für mich ist das ja immer der Unterschied zwischen einem Haus und einem Heim, aber da gehören dann auch noch Kinder und Katzen rein…





Bild von Wolfgang Hempel





Samstag 03.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 85 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 20,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Jetzt geht's los!
I declare the Weihnachtsgeschäft open


Na ja, das mit dem Wetter ist eine andere Geschichte, das haben wir immer noch nicht im Griff. - Da hatte sich Los Llanos mit der, zum Teil nagelneuen Weihnachtsbeleuchtung so richtig schick gemacht, die Krippe ist auch schon offen, und da verregnet es den erwartungsvollen Tandlern die "Weiße Nacht". - Was man nicht alles erfindet, um noch einfacher in die Börse der Leute zu gelangen. - Da ist der Schwarze Freitag, dann die Weiße Nacht und in Santa Cruz nennt man einen solchen Verkaufstag bis in die Nacht und fast die Grauen des Morgens hinein "Nacht der Sterne". - Aber mir fehlt immer noch der erste freilaufende Weihnachtsmann als .jpg. - Die ersten Mandelblüten sind durch, Weihnachtsbaum habe ich selber, aber Weihnachtsmann oder Frau, das Foto fehlt noch, und nicht aus Deutschland oder gar der Heimat des Santa Claus, sondern hier von den Straßen La Palmas.

Das mit dem Wetter, das sollte sich heute noch im Laufe des Tages erledigen, nachdem die Nacht über nicht nur wirklich Zählbares in Form von Wasser vom Himmel gekommen ist, sondern auch der befürchtete Westwind wehte. - Heute Nacht war auch bei uns der Wind sehr kräftig, im Laufe des Vormittags hat er allerdings stark nachgelassen, aber es reicht immer noch aus, am Flughafen für Probleme zu sorgen, da auch schwacher Westwind leider am Flughafen Fallwinde erzeugen kann, welcher auf der Leeseite eben viel stärker ist als bei uns im Westen. - Wir kennen das umgekehrt sonst vom Passat und nennen das im Tal "Brisa", was verniedlichend für starke Fallwinde ist. - Die meisten Inselhopper wurden storniert, die internationalen Charter landeten, zum Teil nachdem sie Ehrenrunden geflogen sind und nch später am Abend soll der Wind dann ganz abflauen. - Horizontaler Regen, davon sprechen wir immer wieder mal, wenn eben kräftig der Westwind den Regen eines Tiefausläufers in Aridanetal schmeißt, dann ist das so. - Und draußen auf dem Meer vor Puerto de Tazacorte nun der winterliche braune Schleier, die gute Erde, welche der Regen aus der Caldera wäscht und dann durch den Barranco de las Angustias vor die Küste trägt. - Das haben wir, trotz Regen bereits Anfang November in diesem Jahr noch nicht gesehen, mag daran liegen, dass es nie wirklich viel am Stück geregnet hat, und auch daran, dass der Barranco furz trocken war und man auch bei "Dos Aguas" so viel Wasser aus der Caldera gepumpt hat, dass unten kaum noch was ankam.

Auch offen ist nun der erste neue Kiosk in El Remo, die "Zigarre" brät wieder Fisch und die wird auch ihren ganz persönlichen Charme einsetzen müssen, denn aus Strandidylle im Piratenlook ist inzwischen Containerbarock geworden. - Man musste ja von der Küstenlinie weg und weitere Auflage war, die Konstruktionen müssen wieder abbaubar sein und so hat man sich in diese Richtung orientiert. - So schön das ist, dort am Wasser wieder sitzen und entspannen zu können, echte "El Remo-Nostalgiker" werden die alten Schuppen vermissen und es ist schade, und das mehr als nur ein kleines Stückchen, dass Neues nicht automatisch eine Verbesserung mit sich bringt. - Damit widersprechen wir Barney Stinson ganz deutlich, Neues ist nicht immer besser, aber oft. - Aber allein der Weg nach El Remo bei Regenwetter kann ja bereits zum Abenteuer werden, sollte es mehr als 5 Millimeter regnen, sage ich jetzt mal ganz frech, dann muss die Gemeinde einen Radlader schicken ,welcher das Geröll von der Straße räumt. - Der Preis den wir bezahlen, eine der steilsten Regionen der Welt zu sein, aber dennoch jegliche Infrastruktur überall vorhalten wollen. - Das auch als Warnung an die Techniker, welche mal eine Straße von El Remo nach La Zamora in den Süden bauen wollen. - An der Cumbre Vieja rutscht und rieselt alles, entweder baut man diese Straße auf Stelzen ins Meer und macht dadurch die Marine-Schutzzone zum Straßenkind, oder man buddelt auf der gesamten Entfernung einen Tunnel und fängt das erste Licht erst wieder im Süden der Insel ein.

In El Paso wird weiter mit aller Kraft am Umbau des San Martín gewerkelt und jeden Tag meint man ein bisschen besser zu erkennen, was denn mal aus dem Supermarkt werden soll. - Erstes Haus auf der Insel würde ich sagen, die haben da sicher mehr als 2 Millionen alleine in den Umbau gesteckt und wenn man dann noch den Kaufpreis mit einrechnet, dann hätten die locker einen komplett neuen Markt auf der "Grünen Wiese" dafür aufstellen können. - Zum Beispiel am Callejón de la Gata, dem Industriegebiet Los Llanos´, dem man ja die Industrie so ein bisschen gestutzt hat, weil die Nachbarn sich erfolgreich gegen schmutzige Industrieanlagen gewehrt haben. - Jetzt entsteht also mitten in El Paso der modernste und knackigste Supermarkt der Insel. - Das war vor 15, oder noch mehr Jahren auch schon so, als damals der San Martín aufgemacht hat, der dann allerdings den schnarchenden Traum des Schlendrians gestorben ist. - Jetzt bringt uns der lachende Dino wieder an die Einkaufspitze im Aridanetal und man kann den verbleibenden Angestellten nur wünschen, dass man denen eine Prämie zahlt, den monatelangen Umbau irgendwie überstanden zu haben. - Träum weiter Siebold! - Sicher wird man das eine oder andere Produkt vermissen, mit fehlt beim Brot die "Barra Gallega" ganz besonders, aber die haben einen anderen Lieferanten an "Pan basura" und da schmeckt das halt einfach ganz anders. - Dennoch, der Dino lächelt freundlicher als der Hase mit den roten Augen des San Martín und El Paso und seine Gewerbetreibenden müssen täglich im Abendgebet den Dino mit einschließen, denn wenn die nicht auf El Paso gesetzt hätten, sondern auf die "Grüne Wiese", dann wäre es bald so ruhig in El Paso, so ruhig wie auf dem Friedhof.

Ganz erfreulich auch, dass es wieder einen Weihnachtsmarkt in El Paso geben wird und zwar in den historischen Hallen des Hotel Monterrey, so wie bereits im vergangenen Jahr. - Die Familie hat sich als wieder bequatschen lassen, die ungenützte Immobilie wenigstens für ein paar Tage wieder "anzuwerfen" und sicher kehrt man auch wieder im Theater, damit die interessierten Leute dort einen Blick auf vergangene Epochen werfen können. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war das Hotel Monterrey und seine Festivitäten legendär. - Barney muss heute öfter herhalten, allerdings würde der sicher dafür plädieren, das ganze Gebäude platt zu machen und was Neues hinzustellen. - Vielleicht hat der in Sachen "Neubau", denn so etwas gibt es auch bei alten Häusern, schon Recht, allerdings ist da immer noch das Theater, welches eine echte Rarität ist und auf jeden Fall gerettet werden soll und muss. - Wurde früher im Ort geheiratet, dann hielte man die Essen im Monterrey ab, jedes Wochenende Tanz bis in die Grauen des Morgens und Karneval, Día Típico, Niederkünfte und sonstige klerikale Volksfeste von lokalen Jungfrauen und Heiligen, ohne das Monterrey war gesellschaftliches Leben in El Paso praktisch undenkbar. - Das ist ein bisschen so wie "Dynastie", heute sind andere Familie oder Gruppierungen präsenter, aber das Monterrey lebt halt noch in der Erinnerung und die kann seit letztem Jahr bei vielen mit dem Weihnachtsmarkt wieder ein bisschen aufgefrischt werden.






Samstag 03.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 16 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1011 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Carro que canta, a su dueño avanza

Ein Wagen der singt bringt seinen Besitzer weiter. - Das Singen kann auch das Quietschen der Räder oder Bremsen sein, auf jeden Fall steckt Bewegung drin und das bringt einen weiter. - Man muss das Ei nicht nur legen, sondern auch gackern dazu, sonst guckt wieder kein Schwein…





Bild von Wolfgang Hempel





Freitag 02.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 12 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Der Landwirt hört gar nicht mehr auf sich zu freuen…
Aber das Wetter wird immer besser


Endlich mal wieder so ein Tief, wie wir es eigentlich gewöhnt sind. - Ein Ausläufer eines schnell nach Osten ziehenden Tiefs auf dem Nordatlantik bringt uns dabei Wärme, Wasser und Wind. - Je nach Lage des Tiefs aus Südwest bis Nordwest und wenn ich mich jetzt richtig erinnere, dann ist diese Niederschlagsepisode die erste des Jahres dieses Typs. - Davor hatten wir den Besuch eines kompletten Tiefs bei uns zu verzeichnen, dann Regen trotz Hochdrucks und Passat, welchen ich immer gerne als Unfall des Azorenhochs bezeichne, aber so einen richtigen Tiefausläufer wie heute und morgen, das ist der erste dieses Winters. - Und man ist für gewisse Zeit, manchmal auch zu lange, nicht im Nebel, wie man vielleicht zunächst meinen könnte, sondern in der Wolke. - Auf der Webcam kommt das dann wie ein Komplettausfall rüber, oder wie auf den berühmten Postkarten von der Nordsee mit dem Titel "Sylt bei Nebel". - Bislang bringt der Tiefausläufer gute Niederschläge und der Wind hält sich im Rahmen. denn bei aller Liebe zu Wasser und seinem Segen, gepaart mit scharfem Wind bis Sturm können diese Tiefausläufer auch ziemlichen Schaden in der Landwirtschaft anrichten. - Also alles wunderbar mit dem Regen? - Leider nicht, denn wir haben ja immer noch die vom Feuer verwundete Landschaft an der Cumbre Vieja und trotz des, eigentlich geringen Niederschlags ist es dort auch heute schon wieder zu Erdrutschen gekommen und die LP2 auf der Westseite Höhe Santa Cecilia teilweise unterbrochen. - Da bewahrheitet sich halt auch wieder die Befürchtung, die Maßnahmen gegen die Erosion im Raum Cumbre Vieja auf der Westseite nach dem Feuer im August, die kommen viel zu spät um noch diesen Winter hilfreich zu sein. - Leider werden wir, bei aller Freude um endlich ausreichend Regen, in diesem Winter wohl immer wieder auf diesen wunden Punkt zurückkommen müssen.

Alle 10 Tage der Durchzug eines Tiefausläufers, der genügend Wasser dalässt, dass wir uns die Bananen auch noch in ein paar Jahren leisten können, und dann wieder eine längere trockene Periode, um den Inselgästen auch den kanarischen Gefallen zu tun. - So sollte ein Winter hier laufen. - Warme und feuchte Luft begleitet uns jetzt den ganzen Tag und wenn das mal länger als nur zwei Tage anhält, dann kriecht diese Feuchtigkeit auch in die Häuser und die Schränke und ich erinnere mich an "Szenen eines Ausläufers" wo verzweifelte HausmannInnen Wäsche über dem Kamin zum Trocknen aufgehängt haben, da tagelang einfach nichts mehr trocken wurde. - Wir hatten sogar mal Moos auf der Terrasse wachsen und Pilze im Garten, und das auf der Westseite im Tal, dem trockensten Fleck der ganzen Insel. - So wird das dieses Mal nicht werden, das Tief dort im Norden drängt weiter in den Osten und den "Rest Europas" zu beglücken und lässt uns dann für ein paar Tage in einem erneuten Wetternichts, aber mit sehr angenehmen Temperaturen und rundum zufriedenen Landwirten. - Und wer im Tourismus arbeitet, der lernt das doch bereits im ersten Jahr: - Das Wetter wird immer besser, andere Aussagen über das Wetter gibt es in der Branche nicht, zu üben ist nur dabei, dass einem am dritten Tag des Regens dabei das Gesicht nicht verrutscht. - Aber keine Angst, das Wetter wird besser, das Gesicht hält.

Die Alexander von Humboldt 2 ist weitergezogen und wieder komplett ohne Echo der lokalen Presse. - Aber das nächste große Segelschiff wird laut und deutlich angekündigt, und man muss auch zugeben, die Juan Sebastián de Elcano ist mit ihren 113 Meter Lägen und den vier Masten schon noch stattlicher als die Alex2, welche 65 Meter lang ist. - Darüber hinaus ist die Juan Sebastián de Elcano auch noch das Segelschulschiff der Armada, also der spanischen Marine und vielleicht liegt es auch daran, dass das Schiff in Santa Cruz de La Palma anlegen wird und nicht in Tazacorte, warum die Presse mit der Ankündigung so schwungvoll umgeht. - Also, die Juan Sebastián de Elcano kommt am Montag den 5. Dezember und wird erst am 9. Dezember weitersegeln und sicher wird man das Schiff auch besuchen können, allerdings finde ich noch keinen Hinweis, wann und zu welcher Uhrzeit. - Es ist das erste Mal seit 18 Jahren, dass die Juan Sebastián de Elcano La Palma besucht, und das Schiff ist seit August auf Schulfahrt unterwegs. - Noch ein Grund mehr, kommende Woche die Hauptstadt zu besuchen.

Einhundert Jahre Nationalparks im Land und auch bei uns hat man das gefeiert. - Unser Park, genannt Caldera de Taburiente, ist ja auch die größte touristische Attraktion und somit nicht nur vom Schutzstatus her wertvoll, sondern eben auch aus wirtschaftlicher Sicht. - Ein bisschen wird da auch daran gezerrt und in den kommenden Wochen ist es ja so weit, dann übergibt man die Verwaltung des Nationalparks an die Inselregierung, nachdem vor vielen Jahren das vor Gericht erstritten wurde. - Man darf ruhig nachfragen, ob es sinnvoll ist Nationalparks zu Regionalparks zu machen, zumindest aus verwaltungstechnischer Sicht. - So wunderbar es zunächst klingt, dieses unvergleichbare und wunderbare Stück Natur selbst verwalten zu können, so gefährlich ist das auch. - Wir wissen ja nur zu gut, dass oft kurzfristige wirtschaftliche Entscheidungen über nachhaltige Verhaltensweisen gesetzt werden und so etwas könnte man dann hier auch fürchten oder vermuten. - Aber, lassen wir uns positiv überraschen, und vielleicht entsteht ja so auch die eine oder andere Möglichkeit das außerordentliche Schutzgebiet noch besser zu nutzen, ohne den Protektionscharakter zu gefährden.

Im Lobeslied auf den Nationalpark Caldera de Taburiente nannte man auch zwei Gefahren, welche man immer noch nicht in den Griff bekommen hätte. - Zunächst das Mähnenschaf, hier "Arrui", oft fälschlicherweise als Mufflon bezeichnet, welches in den 70er Jahren aus Gründen der Freude an Großwildjagd hier ausgewildert wurde. - Meine Gedanken zu "Freude an der Jagd" lasse ich mal außen vor, das wird sonst ganz schnell beleidigend, aber diese Mähnenschafe sind nun mal da und wollen auch nicht einfach den Flieger nehmen. - Mein Spruch dazu ist immer, wartet noch 20 Jahre ab, dann kringelt sich das Horn des hier ausgesetzten Schafes ein bisschen anders als das seiner Kollegen aus dem Atlas-Gebirge, und schon haben wir ein schützenswertes endemisches Wild im Nationalpark. - Wenn das dann die Setzlinge ebenso endemischer Pflanzen frisst, dann ist die autochthone Seele dennoch zufrieden. - Anders wird es wohl mit dem Lampenputzergras ausgehen, dem "Pennisetum setaceum", welches nicht nur die Flora der Caldera bedroht, sondern bereits in einem Großteil der Insel vorzufinden ist. - Nächstes Jahr will man dem, als Zierpflanze auf die Insel gekommenen Neophyten zu Leibe rücken und das Kraut wirklich von der Insel verbannen. - Und natürlich mit der Hacke und ausreißen, Chemie soll nicht zum Einsatz kommen und bei aller Begeisterung über diese umweltschonenden Verfahren, das wird leider so nicht gelingen. - An vielen Stellen kommt man gar nicht hin, das Zeug mit den Wurzeln auszugraben und so viele Hilfskräfte wie nötig wären, den "Rabo de Gato", also hier Katzenschwingel genannte Unkraut zu eliminieren, kann keine Institution bereitstellen. - Aber warten wir mal ab, wann und wie die große Unkrautaktion im kommenden Jahr beginnt. - Und immer dran denken, das Wetter wird besser!




Heute im Regen, ein Reiher macht Rast bei uns





Freitag 02.12.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag: 3 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1014 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser und SOS La Palma
Flohmarkt in Santa Cruz
Am Sonntag, 4. Dezember auf dem Parkplatz vor der Marina






Es weihnachtet wieder - für uns Mitteleuropäer, die wir hier leben, immer wieder fast unglaublich. Für die meisten von uns ist die Vorweihnachtszeit und dieses Fest gefühlsmäßig immer noch verbunden mit Kälte, im Glücksfall Schnee und kurzen, dunklen Tagen, dafür langen, auch dunklen Nächten. Das gehört für uns einfach dazu...Und da können wir seit noch so vielen Jahren auf dieser Insel leben, das sitzt offenbar fest. Natürlich wird Weihnachten auch hier gefeiert, nur anders. Als ich das erste Mal - vor einer Ewigkeit - dieses Fest auf den Canaren miterlebte, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Canarios tanzten nach dem Weihnachtsgottesdienst vor der Kirche und die Fröhlichkeit war überschäumend. Klar, eine Geburt ist ja auch ein Anlass zur Freude, und unsere deutsche, besinnliche, manchmal fast schwermütige Art, dieses Fest zu begehen würde hier wahrscheinlich auch Erstaunen hervorrufen.

Am Sonntag, 4. Dezember, ist wieder Flohmarkt

und wir von "SOS - ayuda para los Palmeros" sind auch dabei. Auf dem Parkplatz vor der Marina in Santa Cruz bieten wir wieder Preiswertes und Rares, liebenswürdigen Kitsch und Kruscht. Sachen, die man immer schon mal haben wollte, Spiele, Spielzeug und vieles mehr. Wir freuen uns auf Euren Besuch und auf Eure Mithilfe. Wir möchten, dass auch die Bedürftigen dieser Insel das kommende Weihnachtsfest als Fest der Freude, als etwas besonderes erleben können.






Donnerstag 01.12.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Ein Kessel Einfarbiges aus dem Tourismus
Alltag und andere Insel-Aufgaben


Vorher müssen wir allerdings ein bisschen über das Wetter sprechen. - Da kommt Wuchtiges auf uns zu, aus dem Südwesten. - Die Azoren gönnen sich mal ein Tief, das sei Ihnen gestattet. - Allerdings hat das Folgen für uns, und nach der Lage des Tiefs eben aus dem Südwesten. - Und kräftig, ein Ausläufer mindestens erwischt uns, mit Niederschlägen und Wind und es kann morgen und auch übermorgen dann zu Schwierigkeiten am Flughafen kommen. - Wind aus westlichen Richtungen, auch aus Südwest, kann zu Scherwinden und unberechenbaren Böen am Flughafen führen und dann müssen die Flieger genau den richtigen Zeitpunkt abwarten, oder eben eine andere Insel bemühen, deren Flughafen weniger beeinträchtigt von Wind ist. - In der Regel sind das Tenerife Süd oder Gran Canaria. - Ab Sonntag aber wieder gutes Wetter und dann erwarten wir eine Woche lang sogar fast sommerliche Temperaturen, aber irgendwie müssen wir über den Freitag und Samstag kommen.

Herbergsvater werden, das war immer mal wieder ein Traum von mir. - Ehrlich, aber vielleicht haben mich ja kluge wie weise Hände immer davon abgehalten und bei meinen Leisten bleiben lassen. - Auch wenn ich mir die Leisten kaum leisten kann. - Jetzt erfahren wir auch außerhalb der Gerüchteküche, dass die Firma, welche die bislang drei Herbergen auf der Insel betreut hat, diese nicht mehr weiterführen kann, will oder darf, je nachdem, aus welcher Sicht man das betrachtet. - Es hat wohl nicht funktioniert, die Zahlen stimmen nicht, und wenn das so ist, dann muss man sich besondere Mühe gehen, Rücklagen anfassen, oder die Herberge ins Korn werfen. - Man hat seitens der Inselregierung viel Geld in die Renovierung dieser, meist alten Häuser gesteckt, um sie eben eines Tages ihrer neuen Bestimmung zu überführen. - Die Abteilung Umwelt verwaltet diese Immobilien, da auch das Geld für den Ausbau dieser Gebäude kam, und das alleine muss man wohl bereits als Fehler ansehen, denn was hat die Umweltbehörde mit touristischen Betrieben zu tun. - Also, man suchte Pächter, Herbergseltern ist wohl in unserer Zeit kein gemäßes Wort mehr und fand diese auch, junge Leute gründeten dafür extra eine Firma.

So richtig in den Markt eingedrungen sind die allerdings nicht, die Vermarktung dieser Herbergen in schönsten Lagen fand mindestens dezent, wenn nicht fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, denn in der Branche der Ferienvermietung nimmt man wohl wahr, was um sich geschieht und mancher, uns eingeschlossen, hätte sich sogar zu einer Zusammenarbeit hinreißen lassen. - Es sollte nicht sein und vor einem halben Jahr bereits drang das Gerücht sogar bis in die La Palma Times, eltime.es, der Firma, welche die Herbergen betreibt ginge es schlecht, und käme ihren Verpflichtungen gegenüber dem Umweltamt nicht nach, was immer diese auch gewesen seien. - Nun ist es also raus, Ende dieses Jahres ist Schluss und der Geschäftsführer der Firma macht sich nun Luft und gibt eine Teilschuld am Scheitern ans Inselumweltamt weiter, die hätten Versprechungen nicht eingehalten und man hätte sie mit Zahlen geködert, welche sich als nicht reell herausgestellt hätten. - Seitens der Firma heißt es, man hätte mit Mitteln und Infrastrukturen arbeiten müssen, welche nicht adäquat wären und auch könne man die Preise nicht frei kalkulieren, sondern diese wären festgesetzt. - Wahrheiten sind immer irgendwo da draußen, allerdings muss man auch wissen, dass es einen Wechsel an der Spitze des Umweltamtes im Cabildo Insular gab und wir uns ganz plötzlich wieder ganz tief unten in der Parteipolitik befinden. - Der Geschäftsführer der Firma soll verwandt mit der Ex-Rätin für Umwelt sein, welche der Partido Popular angehörte und der neue Rat ist Mitglied der Coalición Canaria und jeder, der ein bisschen was über unseres lokales Politikverständnis weiß, der schlägt hier bereits die Hände über dem Kopf zusammen und beginnt wegzulaufen. - Klientelpolitik bei der Vergabe, und dann Knüppel zwischen die Beine, wenn die Anderen dran sind. - So kann das nichts werden und wenn man darüber hinaus jegliche persönliche Initiative im Paragraphenschleim erstickt, dann braucht man solche Herbergen gar nicht erst aufmachen.

Ein Flugzeug namens La Palma. - Ich erinnere mich noch daran, dass die Iberia mal einen Airbus auf den Namen Los Llanos taufte, und die Maschine sogar eine Schleife über die Stadt flog. - Das ist schon lange her, damals gab es die Iberia noch als Staatsdivalinie, heute fliegt die Iberia Express den Staub aus den Talaren und hat nun einen Airbus auf den Namen La Palma getauft. - Ob unsere Inselregierung dafür Zählbares auf den Tisch legen musste, ich weiß es nicht, man tuschelt so etwas, allerdings glaube ich das nicht, weil es nämlich gar keinen Sinn machen würde und spätestens seit Raúl Camacho als Tourismusrat der vergangenen Legislaturperiode die Messlatte sin Sachen Arbeitsqualität politischer Ämter endlich wieder über Limbo-Höhe gelegt hat, geht man mit den Steuergeldern im Ressort Tourismus vorsichtiger um. - Ob immer richtig, das ist eine andere Frage und kommt wohl auch bei jedem auf den Blickwinkel an. - Auf jeden Fall passt es zu der augenblicklichen Situation, täglich verbindet inzwischen die Iberia-Express Madrid mit La Palma und das sogar mit einer erfreulichen, sagen wir mal vorsichtig, nicht wirklich Iberia-typischen Verlässlichkeit. - Ein großer Teil unserer Urlauber wählt heute die Verbindung mit der Iberia-Express über Madrid um aus Deutschland zu uns zu kommen, anstatt sich den üblichen Chartern anzuvertrauen. - Und denken wir ein paar Jahre zurück, da dachte man darüber nach, die Linie La Palma Madrid und umgekehrt als Pflichtaufgabe für die Airline zu gestalten, da man nur zwei oder dreimal die Wochen diese Linie bediente. - Alles im Grünen Bereich zwischen Iberia-Express und La Palma und nun fällt die Überleitung zum nächsten Thema leicht.

LPA, PMI, SPC. - Las Palmas de Gran Canaria, Palma de Mallorca und Santa Cruz de La Palma. - Die Auflösung für die Flughafenkürzel in der richtigen Reihenfolge. - Das kann alles ein bisschen verwirrend sein für Außenstehende, aber glauben Sie mir, es gibt viele Leute hier, die glauben an Bayern Leverkusen und Bayer München. - Man muss immer genau hingucken, was man will, sonst bekommt man es auch. (Trump zum Beispiel) - Und wer Palma will, der soll Palma haben, und dann darf die zweite, oder gar dritte Frage lauten: Wie hätten Sie es denn gerne? - Die Unterschiede sind wohl da, Las Palmas, die Hauptstadt der Insel Gran Canaria, Palma de Mallorca, die Hauptstadt Mallorcas und auch der Balearen, und La Palma, die kleine grüne Insel im Atlantik, die den Passat und manche Gäste ärgert, weil sie einfach nicht für alle Gelegenheiten kompatibel erscheint. - Wer gut hinhört, der kann die Unterschiede also wohl mitbekommen, es ist irgendwie auch ein anderer Ozean, aber nun macht die Hauptstadt der Balearen die ganze Sache wieder spannender, denn die Stadt will sich nun Palma nennen, ohne das Mallorca davor, daran, danach oder sonst wo.

So hieß die Stadt eigentlich immer schon, aber man zwängte halt dieses de Mallorca dazu, und das will man nun wieder loswerden, warum, das weiß ich nicht, aber Insulaner haben meist einen ganz eigenen Kopf. - Nun wird es also noch schwieriger, La Palma von Palma zu unterscheiden und man fürchtet hier, das könnte zu noch mehr Durcheinander bei der Auswahl der touristischen Destinationen führen. - In der Tat erleben wir es immer wieder, dass Leute einen sehr billigen Flug gebucht haben, dann eine Unterkunft wollen und es sich erst im weiteren Verlauf herausstellt, dass Palma nicht gleich La Palma ist und man sich irgendwie neu orientieren muss. - Hier reagiert man auch nicht wirklich amused über die Namensänderung, allerdings darf man doch auch die Frage stellen, ob die Verwechslung mit Palma de Mallorca, sorry, Palma, nicht eher uns dient, und der großen Stadt mit der schönen Kathedrale im Mittelmeer eher nicht. - Ich habe dazu mehrere Leute befragt, unter anderen auch meine letzte Instanz, und wir sind uns nicht einig, ob man denn ganz einfach hingehen kann und sagen, der weniger Bekannte profitiert immer vom Bekannteren bei Verwechslungen. - Wieder mehr Fragen als Antworten, dabei gebe ich mir reichlich Mühe!




Die Alexander von Humboldt 2 hat heute Morgen den Hafen von Puerto de Tazacorte verlassen und Kurs auf Santa Cruz de Tenerife genommen.







Hier noch in Sachen Bauernregeln. - Wenn El Hierro ganz nah ist, man muss einfach nur hingucken heute, dann regnet es bald. - Sagen die Leute, und ganz selten nur kann man die Nachbarinsel derart klar erkennen und nachts die Lichter der fahrenden Autos. - Drei oder vier soll es auf El Hierro ja geben...





Donnerstag 01.12.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1018 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Cargos son cargas; las menos, dulces, las más, amargas

Ämter sind Lasten, die geringeren süße, die höheren bitter. - Das beginnt mit einem Wortspiel und soll ausdrücken, dass Ämter oder Posten nicht nur Würde bedeuten, sondern auch Arbeit. - Je höher das Amt ist, um schwerer die Last es zu tragen. - Meine Frau drängelt, will an den Computer, sonst würde ich hier noch die ganzen Ausnahmen zu dem Spruch aufführen…





Bild von Wolfgang Hempel






Familie Ellen & Simon Märkle

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