La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv August 2013

Ferienhäuser La Palma La Palma Bildergalerie La Palma Aktuell La Palma Astrophysik Frische Nachrichten aus La Palma




Samstag 31.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 16,7 Grad

Brandschutzauflagen ignoriert für eine Nacht
Wenn der Teufel interessanter ist als die Jungfrau

Werbetechnisch ist das auch ganz klar, mit dem Teufel kann man mehr hermachen als mit einer Jungfrau, selbst hier bei uns auf San Miguel. - Kleines Stutzen, San Miguel? - Soll aber eben nur beweisen, dass vieles im Leben eigentlich gar nicht das zu sein scheint, um was es wirklich geht. - Diese Insel heißt gar nicht La Palma, sondern eigentlich San Miguel und führt nur als nähere Erklärung den Beinamen de La Palma. - Dann gibt es noch ein sehr berühmtes und ausschweifendes Fest auf dieser Insel, welches irrtümlich oft das Teufelsfest genannt wird. - Ätsch, das ist nicht das Teufelsfest, sondern man feiert die Schutzpatronin des Ortes Tijarafe, die Virgen de Candelaria. - :Wo eine Jungfrau ist, da vermutet der streng Gläubige natürlich immer auch den Teufel um die Ecke und in Tijarafe hat man das so weit vertieft, dass nun der Teufelstanz zum absoluten Höhepunkt der jährlichen Fiesta geraten ist. - Man hat das sogar so weit getrieben, dass der "Danza del Diablo" inzwischen als geschütztes Kulturgut angesehen wird, eine Ehre, die so mancher Jungfrau nie zuteil geworden ist. - Ohne Witz, der Teufelstanz in Tijarafe ist zum "Bien de Interés Cultural" erklärt worden, das bedeutet, dass dieser Auftritt des Teufels, so wie er in Tijarafe geschieht, eigentlich von niemand anderem kopiert werden darf. - Das ist, um es vorsichtig auszudrücken, auch nicht unbedingt empfehlenswert. - Der Teufel, in der Tijarafe-Ausführung trägt jede Menge Feuerwerkskörper in seiner Rüstung versteckt und die werden im wilden Tanz durch die Menge dann entzündet. Das führt zu reichlich Frohsinn und wenig klerikaler Einkehr, meist aber auch noch zu sehr handfesten und weltlichen Verbrennungen der Teufelsjünger und des Teufels selbst auch. - Zuallerletzt besiegt die Virgen de Candelaria den Teufel natürlich, und er geht vor ihren Augen zu Grunde, aber der eigentliche Sieger ist in dieser Nacht, oder besser in den frühen Morgenstunden, der Teufel mit all seinen Verlockungen. - In der Nacht vom 7. zum 8. September findet dieser teuflische Tanz statt, und wer sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen will, der sollte ein paar Grundregeln beachten. - Auf keinen Fall teure Kleidung anziehen, Sie werden in dieser Nacht niemanden finden, der Ihre Anzeige entgegennimmt, der böse Teufel hätte ihr sündhaft teures Kostüm angekokelt. - Die Polizei der kompletten westlichen Inselseite ist in der Nacht unterwegs, die betrunkenen Autofahrer vor den paar Stocknüchternen zu schützen. - Es ist immer wieder vorgekommen, dass ein paar nicht alkoholisierte Fahrer völlig falsch und unerwartet reagiert haben, auf die in kompletter Harmonie dahin ziehenden Karawanen am frühen Morgen nach dem Teufelsfest. - Wer nicht mitfeuert und trotzdem am 8. September in der Früh den Nordwesten der Insel besuchen will, der sollte Tijarafe sehr großzügig umfahren, am besten gleich über San Borondón. - Noch ein Tipp, es hat wenig Sinn, bereits am Abend dort hin zu fahren und zu hoffen, man könnte ein bisschen von dem wilden Fest einfangen und dann am nächsten Morgen wieder fit für eine 20 Kilometerwanderung sein. Der Teufel kommt nicht vor 2 Uhr morgens aus seiner Garage getanzt und ich glaube mich sehr gut daran zu erinnern, dass dieses Fest und der Tanz und die Verbrennungen bis in den frühen Morgen nicht ohne reichlichen Zuspruch an gewisse geistige Getränke zu überstehen sind. - Sie wissen ja, wer mit dem Teufel tanzen will…. -

Fulanito de tal dice hoy: Estar como una regadera

Wie eine Gießkanne sein - Das bedeutet auch verrückt sein, aber nicht im medizinischen Sinn, sondern aufgedreht, extravagant, übersprudelnd.





Samstag 31.08.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1016 hPa

Breña Baja Summer Fest
Des Sommers Zielgerade

Na ja, der Umgang mit fremden Sprachen ist nicht immer einfach. - Wie sonst könnte man in der Deutschen Sprache darauf kommen, dass es ein Handy geben kann. - Hier erleben wir gerade eine seltsame bis erfrischende Hinwendung zu Fremdsprachen, zumindest werden die Titel der anberaumten Fiestas immer skurriler. - Vorgestern durfte ich darüber berichten, dass ein Trommlertreffen Batucadafest genannt wird, und nun toppt Breña Baja, mit Mazo sicherlich die konservativste Gemeinde der Insel das Ganze noch, und bringt und mit dem "Breña Baja Summer Fest" gleich drei Sprachen in einem Satz. - Rockig geht das zu das ganze Wochenende dort, der Star scheint Ray Castellano zu sein, der auch vor ein paar Wochen bereits auf der fiktiven Einweihung der Strandpromenade Puerto Naos´ die Massen befeuert hat, und da dieses Wochenende irgendwie Fiesta-Pflicht hier auf der Insel herrscht, muss man eben auch noch was aufs Parkett schmeißen. - Was ein "Summer Fest" ist, das kann man sich denken und wer drei Sprachen in vier Wörter packen kann, der muss progressiv und modern sein, anders kann man doch diese Wortwahl gar nicht werten. - Ansonsten gibt man sich alle Mühe, fremde Wörter sofort zu hispanisieren, aus Computer wird computadora, aus Whiskey wird güisqui und aus teenager wird tenajer, und mein absoluter Favorit bleibt immer noch das bistec de cerdo, also das Beefsteak vom Schwein. - Aber nicht übermütig werden, auch in Deutschland hat man jahrelang Rucksäcke progressiv als bodybags verkauft, es ist nicht immer ganz einfach, den Schick und den Sinn zu vereinen. - Welch´ große Ehre nun der Deutschen Sprache hier widerfährt, und Schuld daran trägt nur das Oktoberfest, welches zwei Schlingel aus dem Süden Tenerifes im vergangenen Jahr in Los Llanos aufgezogen haben, oder vielleicht weil Bayern München inzwischen der Mittelpunkt der fußballerischen Welt ist, das Wort "Fest" schleicht sich positiv in den Sprachgebrauch hier auf der Insel, und endlich kann man der Germanisierung La Palmas etwas Positives abgewinnen. - Vielleicht dachten die aber in Breña Baja auch, dass "Fest" ein englisches Wort ist, oder umgekehrt, dass "Summer" deutsch sei, so weit entfernt ist das Ganze ja auch gar nicht und man könnte ja auch hinkommen und sagen, dass "Fest" nur die Abkürzung von "Festival" sei, wir sind doch hier nicht auf der Schule, sondern schon in der Welt der Erwachsenen. - Ich finde es herrlich, dass inzwischen das Wort "Fest" die Deutsche Sprache hier repräsentiert und nicht mehr "Blitzkrieg" oder "Endlösung", ein bisschen weitergekommen sind wir also schon. - Genießen Sie das letzte Sommerwochenende, wo immer Sie auch sind, in jeder palmerischen Gemeinde findet dazu ein "Fest" statt und man muss halt nur zusehen, dass man locker bleibt bei all den Festen.





Freitag 30.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Puerto Naos
Irgendwie nicht meins

Ganz ohne Umschweife, der Umbau der Promenade wird ein Gewinn sein für den Badeort, wenn man denn nun mal endlich fertig wäre. - Ich wundere mich eigentlich, wie still es geworden ist um die Kritik an den vielen Verzögerungen, vor 3 Monaten hat man laut gemeckert, und nun ist es immer noch nicht fertig, aber keiner sagt mehr was. - Liegt vielleicht auch daran, dass man inzwischen die Promenade nutzen kann, auch wenn zwischendurch immer wieder Teile abgesperrt sind, mit Bändern, oder gar mit Drahtzäunen, aber die Restaurants und Cafés sind offen und laden ein, und der größte Zugewinn glaube ich, der ist dadurch entstanden, dass man die Straße hat verschwinden lassen. - Es gibt zwar noch eine, durch mondäne Edelstahlpfähle angedeutete Zufahrt, denn einige Häuser haben Tiefgaragen, und Lieferanten müssen da auch noch lang aber eigentlich ist nun die Promenade viel breiter geworden und Raumgewinn ist in Siedlungen immer auch ein genereller Gewinn. - Schade ist, dass man die Holztreppe immer noch nicht nutzen kann, bleibt weiterhin abgesperrt, vielleicht hat man ja Angst, das Holz könnte gleich wieder kaputt gehen… Da schließt sich dann meine Angst an, hoffentlich wird das nun auch alles gut gepflegt, sonst ist der Traum aus Edelstahl und Holz bald ein Alptraum. - Einige Pergolen werden gerade noch aufgestellt, dann fehlt noch die Beleuchtung, es wird also immer noch gearbeitet, aber man muss auf alle Fälle niemand mehr warnen, nach Puerto Naos zu kommen, es wird nicht mehr gebuddelt und Krach gemacht, sondern nur noch an Details geschliffen und vielleicht ist das wirklich Mitte September alles fertig, so dass man sogar mehr als die doppelte Bauzeit gebraucht hat, als angegeben war. - Ich musste mal wieder runter, hatte was zu erledigen, aber ich fühle mich auch mit der neuen Promenade dort nicht wirklich heimisch, denn als Hinterwäldler aus El Paso, ist man ein anderes La Palma gewohnt, als in Puerto Naos. - Manche sagen auch Puerto Chaos dazu, während der größten Umbauphase war das vielleicht auch zutreffend, aber jetzt kann man hoffen, dass der Badeort wieder etwas mehr Zuspruch erhält. - Seit Jahren verliert Puerto Naos Gäste an Puerto de Tazacorte, und einzig, dass es dort kaum Fremdenbetten gibt ist wahrscheinlich zu verdanken, dass Puerto Naos weiterhin als Badeort funktioniert. - Der Ort ist nicht gewachsen, sondern hingeworfen, die Straßen viel zu eng, die Architektur der meisten Gebäude aus dem Schnellbaukasten und lediglich am kleinen Strand, dort findet man so ein Eckchen, wo man ahnen könnte, wie es denn früher einmal war, als Puerto Naos noch ein Fischerort mit Sommerhäuschen war. - Das war die Zeit, als noch Manolo dort seinen grünen Kiosk hatte und der die Rechnungen an großen Tischen geschätzt hat, weil er entweder nicht richtig rechnen konnte oder es nicht aufgeschrieben hatte, oder vielleicht beides, aber öfter hieß es, "mas o menos 2.500 Pesetas" und dann stimmte das schon. - Nein, damals war es nicht sauberer oder hygienischer, sicher nicht, und damals gab es Wellblechhütten und magere Hunde, die sich um die Fischabfälle der Buden stritten, und es sah schon ein bisschen nach Favela aus, aber alles war nachvollziehbar gewachsen. - Eigentlich halte ich mich nicht für einen Nostalgiker, denn es gab viel schlechtere Zeiten als jetzt, aber ins Puerto Naos vor 30 Jahren bin ich gerne gefahren, und heute kostet mich das regelrecht Überwindung. - Sicher liegt es an mir, und nicht an Puerto Naos, die Leute aus den Bergen sind schon komisch...

Fulanito de tal dice hoy: Estar como una cabra

Wie eine Ziege sein - Verrückt sein, durchgedreht, durchgeknallt, aufgedreht.










Na, wer erinnert sich noch, der grüne Kiosk von Manolo...




Freitag 30.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1015 hPa

Der Feiertag und der Sommer
Día de la Virgen

Feiertag ist heute nur in El Paso, wir gedenken in einer, viel zu viele Wochen dauernden Fiesta unserer Schutzpatronin der Virgen del Pino. - Inflationär viele Konzerte und Veranstaltungen gab es in den letzten Wochen, und da die Gemeinden sich im Sommer gegenseitig mit Fiestas und Programmen bombardieren, bleibt für alle immer nur ein Stückchen kleben. - Es ist bewundernswert, wie viele Veranstaltungen und Konzerte die kleine Gemeinde El Paso aus dem Boden stampft, mit viel Hingabe des Gemeinderates und allen die freiwillig damit zu tun haben, allein es fehlt das Publikum, welches den angebotenen Veranstaltungen Recht verleiht. - Wir werden das Gefühl nicht los, es sind einfach zu viele Konzerte und Aktionen im Sommer, keiner kann das alles wahrnehmen und vielleicht wäre etwas mehr Brot und etwas weniger Spiele auch mal eine gute Abwechslung. - Das Hauptgericht, also wie wir hier sagen, "el plato fuerte" kommt ja dann erst am Sonntag den 1. September, da findet das Bergfest statt. - Alle drei Jahre kommt die Jungfrau in den Ort, und dazwischen kommt der Ort zur Jungfrau. - Die Familien planen bereits seit Tagen, was denn alles gekocht werden soll, wer den Wein besorgt, welche Tische, Decken und Gerät mit müssen, um dann am Sonntag früh mit dem Pickup zur Wallfahrtskirche zu fahren, um dann den ganzen Tag und die halbe Nacht dort oben im Wald zu campieren und religiöse Gründe vorschieben, um sich einen wunderbaren Lenz mit Freunden, Bekannten und einfach der ganzen Gemeinde zu machen. - Wie viele tausend Menschen dort am Sonntag in den Wald ziehen, wir haben es nie gezählt, aber dieses Bergfest zählt, anderes eben als die vielen Konzerte, zu den ganz großen Rennern im Feiertagskalender und wird eher mehr, als weniger besucht in den vergangenen Jahren. - Es ist auch so ein bisschen der Abschied vom Sommer, ein paar Tage danach beginnt wieder der Schulalltag und damit wieder ein bisschen so etwas wie Normalität, denn den Sommer über, der aus Juli und August besteht, da funktionieren wir nur gerade mal eben so. - Auf der einen Seite nervt das, weil eben nichts voran geht, auf der anderen Seite hilft das klar gegen Zivilisationskrankheiten, wenn man dann kapiert hat, dass man selbst auch das Recht auf Nichtfunktionieren hat, dann macht der Sommer hier wirklich Spaß und wenn man sich geschickt den Arbeitsball in der Firma oder eben der Partnerschaft hin und her wirft, dann kommt man prächtig erholt über den Sommer. - Nicht müssen ist die große Aufgabe, sondern können und dürfen, und man sollte dem Ganzen eben die Schärfe nehmen, dann flutscht das gerade eben so hin und in diesem Sommer sind wir besonders gut drauf, da es eben kein Feuer gab bislang. - Auch waren die Temperaturen deutlich angenehmer als im August des vergangenen Jahres, in dem wir eine Rekordhitze zu vermelden hatten. - Es wird die kommenden Tage aber wieder wärmer, nachdem wir nun vier Tage nur Frühlingswetter hatten und sogar ein bisschen Regen, kommt der Sommer zumindest beim Wetter wieder zurück. - Keine Hitze mehr, aber wieder deutlich wärmer als die letzten Tage, aber der Sommer endet, zumindest bei uns in El Paso, am kommenden Sonntag, nach dem Bergfest ist wieder Alltag, ob wir wollen, oder nicht. - Bislang war das ein guter Sommer, wenn es keine großen Nachrichten gibt, ist auch nichts Großes passiert, und das ist gut so. - Syrien ist weiter weg als Madrid, also geht uns das nichts an, ein bisschen blind schützt auch vor Magenschmerzen.



Donnerstag 29.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Trommel dich frei
und andere Kurzgeschichten

Es ist nicht wirklich so, dass sich viele deutsche Wörter in den spanischen Alltag gedrängt hätten. - El Kinder für den Kindergarten, das gibt es auch in anderen Sprachen und dann versteht jeder noch "capú" und das soll kaputt bedeuten. - Also von wirklichem Befruchten kann da keine Rede sein, aber nun findet ein neues Wort zumindest den Weg nach La Palma, wobei der spanischen Ausdruck für die selbe Angelegenheit in Deutschland auch sehr gebräuchlich ist. - Es geht um die "fiesta" und jeder weiß doch was das bedeutet, und nun kommt der Reimport, denn ein Trommelfest, welches in Los Llanos arrangiert wird, soll nun das "I Batucadafest" werden. - Das haben die sich abgeschaut, von dem ziemlich schrägen Oktoberfest, welches man im vergangenen Jahr in Los Llanos veranstaltet hatte, und nun will man besonders mondän oder international sein und veranstaltet also wieder ein …..fest. - Da haben wir nichts dagegen, und eine "Batucada" ist eine Trommelgruppe und von denen gibt es viele hier auf der Insel und einige davon, die heizen ganz gewaltig ein. - Am 13. und 14. September auf der Plaza in Los Llanos wird das stattfinden, und man kann ganz getrost sagen, wer seine, ich wiederhole, seine Ruhe haben will, der sollte an den beiden Tagen diese wunderschöne Stadt meiden. - Wer aber Rhythmus und Feuer im Blut und Körper hat und den meist sambaähnlichen Trommelstücken lauschen will, der bekommt reichlich ab an diesen beiden Tagen. - Bislang haben sich wohl bereits zwölf Trommelgruppen angemeldet, von allen Kanareninseln heißt es, und der Höhepunkt wird ein Straßenumzug sein, an dem alle Gruppen teilnehmen und uns die Ohren frei trommeln. - Es heißt auch, es soll eine Webseite geben, allerdings scheint die noch nicht zu funktionieren, denn unter www.batucadafestlapalma.com kommt noch eine Fehlermeldung.

Binter Canarias baut ihre Flugzielangebote weiter aus, ab dem 14. Oktober wird man dann auch nach Dakar fliegen können, der Hauptstadt des Senegals. - Jeden Montag aus Gran Canaria wird eine Bombardier CRJ-200 dorthin fliegen, um dann nach etwas mehr als zwei Stunden dort zu landen. - 50 Passagiere gehen in den Flieger und noch hat man die Abflugzeit nicht aber man verspricht, dass man so aus Gran Canaria abfliegen würde, dass man von den anderen Inseln auch noch einen Anschlussflug erwischen kann. - Je nach Angebot kostet das zwischen 150 und 200 Euro, eine Strecke, und man muss dabei beachten, dass eben bei internationalen Flügen kein Residentenrabatt gibt. - Binter Canarias macht damit weiter im Ausbau von internationalen Strecken, nachdem man früher sich ganz auf den interinsularen Luftverkehr beschränkt hat. - Inzwischen kann man, meist von Gran Canaria aus nach Lissabon, nach Madeira, Marrakesch und El Aiun fliegen, ebenso wie nach Casablanca, Agadir, auf die Kapverden und nach Banjul in Gambia. - Man zeigt also deutliches Interesse am Afrikanischen Kontinent und hält so auch mit der Vorgabe mit, man möchte die Kanarischen Inseln als Drehscheibe für Handel, Kultur und Wissen zwischen Europa, Afrika und Südamerika fit machen. - Die Binter Canarias lässt allerdings fliegen, auf den Flugzeugen steht weiterhin Binter Canarias, die Abwicklung der Flüge wird aber von der "Naysa" der "Canarias Airlines" und der "Air Nostrum" abgewickelt. Es steht also nur noch Binter drauf, und die verkaufen die Tickets und organisieren alles, aber den operativen Dienst, den versehen andere Gesellschaften.

Das mit den 720.000 Kubikmeter Sand und den dafür notwendigen an die 60.000 LKW Ladungen hat mich und viele andere nicht in Ruhe gelassen. - Wie man das dreht und wendet, steht man da auf einer kleinen Insel, die über wenige Ressourcen verfügt, vor einer eigentlich unlösbaren Aufgabe. - Das würde Jahre dauern den Sand anzukarren, eine riesige Summe verschlingen und auch unsere Straßen in den Norden hin vor große Belastungen stellen. - Also wird das sicherlich nicht so gemacht werden, sondern man wird wohl den Seeweg für den Sand wählen, denn es sind ja auch nur ein paar Seemeilen von Santa Cruz nach San Andrés, und dann müsste man auch den ganzen Sand nicht erst ein paar hundert Höhenmeter auf die Hauptstraße bis nach Los Sauces hieven, sondern könnte alles auf Meereshöhe lassen. - Wie die das dann genau machen werden, das weiß ich nicht, konnte noch nichts darüber finden, aber 60.000 LKW Fahrten, das geht einfach gar nicht. - Ich nehme nun an, die packen den Sand dort auf große Lastkähne und pumpen dann hier vor Ort den Sand auf die vorbereitete Fläche, welche dann mal als Strand genutzt werden kann.

Fulanito de tal dice hoy: Estar como un tren

Wie ein Zug sein - Das sagt man über eine Person, die sehr attraktiv ist. - Da musste ich auch erst nachdenken, wie man denn auf so etwas kommt. - Gefunden habe ich die Erklärung, dass ein Zug etwas Gewaltiges ist, was einen begeistern und mitreißen kann.



Donnerstag 29.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa

720.000 Kubikmeter Sand
Einen halben Kilometer Strand für Santa Cruz

Die Arbeiten am Stadtstrand von Santa Cruz gehen mit einer normalen Verspätung weiter, im Sommer nächsten Jahres hofft man, das Prestige-Teil dann einweihen zu können. - Die Verspätung um ein Jahr hat man den Rangeleien um die notwendigen sanitären Versorgungsleitungen zu verdanken, welche zunächst von der Regionalregierung hätten finanziert werden sollen, aber da die sich geweigert haben das zu machen, musste Madrid einspringen. - Das haben die im Gobierno de Canarias geschickt ausgenutzt, denen war völlig klar, dass Madrid, und eben damit die Partido Popular es auf keinen Fall wagen werden, den Prestige-Bau weiter zu gefährden, und so schließlich doch die Finanzierung der Kanalisation zu übernehmen. - So pokert man sich eben durch die Krise, und da waren die Jungs und Mädels von der Coalición Canaria immer ganz geschickt, die haben es aber auch einfacher als die anderen, denn schließlich steht denen keine richtungsweisende Ideologie im Weg. - Es läuft also alles weiter in Santa Cruz, aber man weiß noch nicht so ganz genau, ob denn das neue Bild der Stadt denn dann auch ankommt. - Touristisch will und muss man wohl auch werden, allerdings hat man nur ein paar kleine Pensionen und Hotels, da muss noch nachgebessert werden und die Hauptfrage bleibt ja immer noch, was man sich denn überlegen will mit der Durchgangsstraße, der Avenida Marítima, welche ja den Strand von der Stadt trennt. - Da fehlt noch eine schlüssige Bindung und auch die Erklärungen, wie man sich das denn zukünftig denkt. - Der Strand wird 550 Meter lang werden, und bei Ebbe 110 Meter breit und bei höchster Flut immerhin noch 30 Meter breit. - Die Techniker versprechen, dass der anzukarrende Sand auch dort bleibt wo er hingebracht wird, man habe die Hauptrichtungen der anlandenden Wellen gut berechnet und die Deiche entsprechend angepasst und auch soll ja auch unterseeischer Deich an der Kopfseite der Konstruktion dafür sorgen, dass der Sand nicht von den Wellen abgetragen werden kann. - Gut, wir wissen das nicht, das wird man abwarten müssen, wobei sehr viele Beobachter der sehr viel kritischer sehen als die Techniker. - Es liegen aber noch große Anstrengungen vor dem Ende der Bauarbeiten und das können wir an einem Zahlenspiel noch feststellen.- "La Palma Ahora" nennt die Menge von 720.000 Kubikmeter Sand, welche den Strand bilden sollen und die werden aus dem Meer in der Gemeinde San Andrés y Sauces geholt, und wenn wir davon ausgehen, dass ein LKW 12 Kubikmeter Sand transportieren kann, dann sind 60.000 Fahrten mit LKW von der Küste San Andrés notwendig, um die geforderte Menge an Sand anzuliefern. - Dazu sind extreme logistische Aufgaben zu erfüllen und wie viele LKW können eigentlich an einem Tag dort Sand abladen und wie viele können in San Andrés am Tag beladen werden? - Da reiben sich jetzt schon die Transportunternehmen der Insel die Hände, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass eine solch Aufgabe auch Speditionen von außerhalb anlocken könnte. - Angesichts dieser ganzen monumentalen Aufgaben und Ausmaße verwundert es einen eigentlich, dass bislang noch kein Gebrüll entstanden ist, dass der Kostenvoranschlag von 25 Millionen Euro nicht ausreichen würde. - Das fürchtet man am allermeisten, dass kurz vor dem Strandglück plötzlich das Geld ausgeht und man nur die Baustelle hat, aber keinen Strand. - Wir drücken die Daumen, dass das alles gut geht, und mir kommt das mit den 60.000 LKW-Fahrten immer noch irgendwie gruselig vor. - Aber stimmt doch, 720.000 geteilt durch 12 ergeben nun mal 60.000!






Mittwoch 28.08.2013 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Wirklich das letzte Mal?
Bald ist wieder Schule

Es sind für uns noch genau zwei Wochen Ferien, dann geht die Schule wieder los. - Die jüngeren Jahrgänge sind ein paar Tage früher dran, aber die Abiturklassen erst am 11. September. - Dennoch schickt der Schulbeginn schon seine, ein bisschen dunklen Wolken voraus. - Es geht doch auch darum, dass nun wieder die Schulbücher gekauft werden müssen und das ganze Material, und ich weiß gar nicht mehr, wie viele Scheren, Lineale und Taschenrechner in den vielen Jahren Schule meiner Kinder ich bereits gekauft habe. - In El Paso hat man nun in den drei Schreibwarenläden auch Sammelkisten aufgestellt, in die man eben solche Artikel legen kann, um sich solidarisch zu zeigen mit den Familien, denen es richtig schwer fällt, den ganzen Schulkram zu kaufen. - Viel war noch nicht in der Kiste drin, aber es geht ja auch erst los. - Wir kamen in diesem Jahr ziemlich billig zurecht, da die jüngere Tochter (kleinere kann ich ja nicht sagen, denn die ist größer als die Ältere) ja in dem Jahrgang ist, in dem die meisten Bücher wiederverwendet werden, nur Chemie und Biologie mussten wir kaufen. - Bei der große Tochter war das noch anders, die musste immer alles neu kaufen und da waren das dann mal schnell an die dreihundert Euro, nur für Bücher, nicht mal Hefte und Schreibwerkzeug waren dabei, das kam noch oben drauf. - Die Buchhändler fürchten aber auch noch andere Konkurrenz, manche Schulen, aber auch Elternbeiräte gehen direkt an die Schulbuchverlage heran, und die werden dann auch schwach und verkaufen denen die Bücher dann eben billiger als über den Handel. - Das empört die Buchhändler und Schreibwarenläden natürlich und hier auf der Insel habe ich noch nicht davon gehört, dass man vom Verlag direkt kaufen würde, aber viele geben die nicht mehr gebrauchten Bücher eben weiter. - Das Klagelied des Buchhandels ist hiermit auch gesungen und ich habe heute das letzte Mal Schulbücher gekauft, denn die jüngere Tochter, die tritt nun, wenn alles gut geht, das letzte Schuljahr an. - Sollte nicht alles gut gehen, dann muss ich ja trotzdem keine neuen Bücher kaufen, die jetzt besorgten halten auch für ein eventuelle Ehrenrunde, aber daran wollen wir jetzt noch nicht denken. - Der Buchhändler musste lachen als ich ihm sagte, das ist das letzte Mal, dass ich Schulbücher kaufe, und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu, dass man auch als Opa Schulbücher kaufen könne und er würde mich also noch nicht so ganz verloren geben. -- Daran will ich aber im Moment auch nicht denken, hinfort mit solchem Gedankengut, irgendwie fühlt sich das immer noch so an, als wäre ich eben gerade Vater geworden, da bin ich für solche Aufgaben noch nicht gerüstet. - Wenn das wirklich das letzte Schuljahr ist für unsere Familie, dann schließen wir einen ziemlich entscheidenden Abschnitt unseres Daseins ab, und eigentlich sollte ich mir das jeden Tag auf die Augen und die Gedanken drücken, und mit Freude früh, viel zu früh aufstehen und meine letzte noch hier verbleibende Brut in die Schule fahren. - Als ich vorhin mit meiner Frau darüber gesprochen habe, von wegen letztes Mal Schulbücher kaufen und in nicht mal einem Jahr ist die zweite Tochter auch weg, da sind ihr so ein bisschen die Gesichtszüge entglitten und ich bin bis jetzt noch nicht dahintergekommen, ob das war, als die den Verlust der Präsenz der Kinder gespürt hat, oder sie sich der Tatsache klar geworden ist, dass sie dann den ganzen Tag mit mir alleine verbringen muss. - Ich werde nicht nachfragen, aus Selbstschutz, man soll Frauen sowieso nicht zu viel fragen, das geht meistens nicht gut. - Die ältere Tochter, die kommt nach ihrem Berlin-Urlaub noch ein paar Tage zu uns, und fliegt dann am 6. September wieder zurück nach Las Palmas, um dann ihr Studium wieder aufzunehmen. - Die haben gestern Turbo-Sightseeing gemacht, Dom, Mauermuseum, Madame Tussaud, Reichstag, Dungeon, Brandenburger Tor, alles an einem Tag, mir tun alleine vom Aufzählen bereits die Füße weh. - Aber die beiden sind extrem aktiv und wollen in einer Woche so viel sehen wie möglich, also bitte schön. - Und wenn wir schon vom letzten Mal sprechen, da habe ich noch einen auf Lager, in drei Tagen vor zwei Jahren habe ich meine letzte Zigarette geraucht, und manchmal benehme ich mich schon wie ein Nichtraucher und weiß nicht einmal mehr, was denn so eine Schachtel Zigaretten kostet.

Fulanito de tal dice hoy: Estar como un fideo

Wie eine Suppennudel sein - Wenn jemand ganz dünn ist, dann sagen wir hier, der ist wie eine Suppennudel. - Und was ist, wenn man Buchstabennudeln in die Suppe packt?




Das ist bei Madame Tussaud, nicht im Reichstag




Mittwoch 28.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1017 hPa

Das Sommerloch frisst seine Kinder
Zwei Pressemeldungen demonstrieren den momentanen Zustand unserer Lokalpolitik

Trockener Rasen und Minderwertigkeitskomplexe. - Gut, dass nur zwei Parteien eine Presseerklärung in der Grauzone der Aktualität abgegeben haben, und der Gewinner ist, die PSC/PSOE, weil die keinen gefunden haben, der irgendeinen Text parat gehabt hat, oder weil allen noch am Strand waren. - Die beiden anderen Parteien haben sich zu extrem interessanten Themen geäußert und alle gravierenden Probleme dieser Insel gelöst. - Die Arbeitslosigkeit wird abgeschafft, die Tourismuskrise für beendet erklärt, Landflucht gibt es nicht, Bananen sind alle Bio und Tierschutz ein Menschenrecht. - So hat man dann Zeit sich um die wirklichen Befindlichkeiten der Parteien zu kümmern und fangen wir mit den gekränkten Seelen im Gemeinderat von Breña Baja an, denn die beklagen sich, dass man während der Kunsthandwerksmesse und der anschließenden Kunstmesse nicht die gebührende Aufmerksamkeit der Inselregierung gehabt hätte. - Schließlich sei man Gastgeber der beiden Ereignisse gewesen, aber die Inselregierung habe in mehreren Gelegenheiten sich nicht mit der Gemeinde abgesprochen, oder auf deren Ratschläge gehört, und man fühle sich übergangen und sowieso klagt der Bürgermeister von Breña Baja die Inselregierung habe ihn ignoriert. - Das ist nun genau das, was uns wichtig ist, ob der Bürgermeister von Breña Baja sich zu wenig beachtet fühlt von der Inselregierung, weil die eine inselweite Kunsthandwerksausstellung in seiner Gemeinde abhalten, ohne ihn zu hofieren. - Diese Ausstellung wird von der Inselregierung veranstaltet und auch finanziert, und findet jedes Jahr in einer anderen Gemeinde statt. - Die nachfolgende Kunstausstellung ist neu, und auch ist wieder das Cabildo Insular Veranstalter und man hat das praktischerweise auch wieder in Breña Baja, genauer gesagt in Los Cancajos veranstaltet, weil man eben das große Zelt einfach eine Woche länger stehen ließ und somit Mehrkosten verhinderte. - Die Gemeinde Breña Baja hat nichts mit diesen beiden Ausstellungen zu tun, außer dass man, so wie alle anderen Gemeinden dieser Insel, den Platz stellt, die Versorgungsleitungen, und die Lokalpolizei anweist, doch den Verkehr dort besonders im Auge zu halten. - Dass man dabei den Bürgermeister der Gemeinde, welche in diesem Jahr die Ehre hat Schauplatz einer inselweiten Messe zu sein, besonders hofieren muss, das ist neu und wird wohl nur damit zu erklären sein, dass man ein dringendes Aufmerksamkeitsdefizit zu bekämpfen hat. - Wir empfehlen, eine Selbsthilfegruppe für zu unrecht missachtete Bürgermeister, von denen gibt es gleich deren zwölf auf der Insel, denn nur in zwei Gemeinden regiert die Coalición Canaria, die nun alleine, aber nicht einsam das Cabildo Insular regiert. - Die nächste Bombe platzt in Los Llanos, dort beklagt die Opposition, die Gemeindeverwaltung würde den Rasen am Friedhof von Las Manchas vertrocknen lassen und führt als Beweisfoto an, den Rasen, gleich nach dem etwas zu tiefen Schneiden und nach einer Hitzeperiode. - Außerdem sei Unkraut gesichtet worden, angesichts von mehr als 10.000 Arbeitslosen auf der Insel so ziemlich das Schlimmste, was überhaupt passieren kann, warum beschäftigt man sich eigentlich mit Syrien, wo doch am Friedhof von Las Manchas Unkraut gesichtet worden ist. - Das Sommerloch frisst nicht nur seine Kinder, sondern auch noch die Eltern und die Großeltern mit, und weil wieder kein Huhn in Tijarafe überfahren wurde, bringen die hiesigen Zeitungen diese ganzen Ausdünstungen auch noch. - Und ich auch…



Dienstag 27.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,2 Grad

Die Waldbrandgefahr tendiert gegen Null
Regen im August auf der Westseite

Das gab es zuletzt vor ein paar Jahren und ist wirklich nicht die Regel, sondern überraschend, aber auch willkommen. - Denn jetzt können wir wirklich sagen, für ein paar Tage ist die Waldbrandgefahr nicht mehr gegeben. - Gut, vier Millimeter sind nicht viel, aber zum nass werden hat es allemal gereicht und so mache HausmannInn hat noch fluchend versucht, ihre Wäsche in Sicherheit zu bekommen. - Wir sind im Sommer es einfach nicht gewohnt, dass es regnen könnte, zumindest wir auf der Westseite, so dass man Zement ohne Aufsicht lagert, die ganzen Arbeitsgeräte draußen stehen lässt und so hat es heute am frühen Nachmittag einigen den Frust herbeigeregnet. - Man hätte es aber ahnen können bereits gegen Mittag, so dunkel zogen die Wolken vom Norden heran, aber das ist dann eben wieder die ewige Geschichte, im Sommer regnet es nicht auf der Westseite, das kann doch gar nicht sein. - Im Jahr 2005 war es zuletzt, dass wir Regen im August auf der Westseite hatten, auch nur ein paar Millimeter, allerdings kamen damals auf Gran Canaria und Tenerife zu heftigen Regenfällen und Gewittern, die in kürzester Zeit bis zu 50 Millimeter Niederschlag dort hinterließen. - Es hat natürlich jetzt auch richtig abgekühlt und die kommenden drei Tage wohl bleibt es auch weiterhin so unsommerlich hier auf der Westseite. - Ob weiter mit Niederschlägen zu rechnen ist, ich glaube nicht, und wenn, dann nur sehr moderat. - Also haben wir das auch mal erlebt, Regen im August auf der Westseite und alle Feuerwehrleute dürfen sich die kommenden Tage zurücklehnen.

Kommenden Sonntag, dann ist bereits der erste September, beendet man ein paar Tage Fiesta in Mazo, welche der Schutzpatronin des Ortes gewidmet sind, der Virgen de los Dolores. - Als Abschluss gibt es jedes Jahr ein Rahmenprogramm, welches jedes Jahr erneut für Aufregung und auch für Spektakel sorgt, und inzwischen auch bereits bekannter geworden ist, als die eigentliche Fiesta, und das ist der feuriger Auftritt des "Borrachito Fogatero de Lodero" - Lodero ist ein Ortsteil Mazos, etwas unterhalb der eigentlichen Ortsmitte. Dort findet Sonntagnacht, ober genauer gesagt, Montag ganz früh gegen 00:30 Uhr, der Auftritt dieser Figur statt, welcher man den Namen "betrunkener Feuerwerker" gegeben hat. - Diese Figur ist auf einem Weinfass vertäut, in welchem ein Mensch steckt, der sehr gut zu Fuß sein muss. - Denn das Fass samt Figur wiegt wohl an die vierzig Kilo und um die zwanzig Minuten lang muss sich der Tänzer zur Musik bewegen. - Die Figur selbst ist eigentlich eine Abschusseinrichtung für Feuerwerkskörper, nur eben mit Gesicht und Armen, und wenn dann der "betrunkene Feuerwerker" über die Plaza tanzt, dann speit es nur so Flammen und laute Böller sausen durch die Luft. - Mutige, oder bereits Betrunkene wagen sich dann nahe an die tanzende Figur heran, und so manch einer holt sich auch eine angesengte Augenbraue oder ein Brandfleck auf dem Hemd. - Man denkt dabei natürlich sofort auch an den Teufelstanz in Tijarafe, das deutlich berühmtere Spektakel mit einer feuerspeienden Puppe hier auf der Insel, allerdings darf man nicht behaupten, die in Mazo hätten von Tijarafe abgeguckt. - Das hat wohl eine völlig eigenständige Geschichte und geht darauf zurück, dass eben zum Abschluss der Fiesta für die Virgen de Dolores ein Feuerwerker immer große Feuerräder abgebrannt hat. - Aber beide Feste haben natürlich so einiges gemeinsam, und eben auch, dass beide eigentlich nach modernen Feuerschutzbestimmungen wohl gar nicht so aufgeführt werden dürften. - Aber da fragen nur die Wenigsten nach, und auch in Mazo, obwohl man doch im letzten Sommer und im August 2009 Schauplatz heftiger Feuer war, werden sicherlich wieder Tausende Menschen den "Borrachito Fogatero de Lodero" feiern und hoch leben lassen. - Aber bei dem Wetter wird nichts passieren, da sollten wir uns keine Sorgen machen.

Fulanito de tal dice hoy: Estar como el pez en el agua

Wie der Fisch im Wasser sein - Das sieht José genau so wie der Hans.



Dienstag 27.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1014 hPa

Gute Miene zum bösen Strand
Playa de Nogales im Blickpunkt

Wir sprechen wohl vom landschaftlichen schönsten Strand der Insel. - Aber eben auch vom gefährlichsten, und darüber, ob man denn den Zugang dorthin verbieten muss, oder es den Menschen selbst überlassen soll, sich in Gefahr zu begeben oder nicht. - Die Presse hat im Sommerloch gierig nach den Aussagen einiger Surfer gegriffen, welche verlautet haben, sie hätten an einem Wochenende sieben Personen vor dem Ertrinken gerettet und forderten von der Gemeinde Puntallana nun, dass man dort Rettungspersonal stationieren soll, so wie das auch in früheren Sommern bereits der Fall war. - Zunächst reagierte man darauf nicht, aber in den Zeiten der relativ offenen Presse und den starken Reaktionen von lokalen Radio- und Fernsehprogrammen auf das Thema kommt nun der Bürgermeister der Nordostgemeinde auf das Thema zu sprechen und macht einen nicht gerade geradlinigen Vorschlag. - Im jetzt kommenden September will er dort Rettungskräfte stationieren, und den Strand danach komplett sperren. - Wie die Sperrung aussehen soll, das sagt er uns in der Presseerklärung noch nicht, aber er weist darauf hin, dass die Gemeinde eigentlich gar kein Geld hätte diese Rettungskräfte den ganzen Sommer über bereit zu stellen und es ginge ja auch nicht nur darum, dass die Strömungen dort so gefährlich seien, sondern gäbe es auch noch das Problem des Steinschlages und auch der Zugang zum Strand ist andauernd von abrutschendem Gestein bedroht. - Die Rettungsschwimmer können auch nichts ausrichten, wenn einem ein Stein auf den Kopf fällt, komplette Sicherheit gibt es nicht, besonders nicht auf einer solch jungen und steilen Insel, deren Konturen permanent noch in Veränderungen begriffen sind. - Die grundsätzliche Frage bleibt nun, wie groß ist die Verantwortung der Gemeinden für gefährliche Umgebung, und wie weit geht die Eigenverantwortung der Nutzer. - Dort am Strand wehen Rote Fahnen, nein, keine politisch motivierten, sondern das soll ausdrücken, dass dort baden verboten ist, aber niemand kontrolliert das und wenn draußen die Surfer ihre Runden ziehen, dann gaukelt das auch ein bisschen Sicherheit vor und lockt eben auch die Besucher ins Wasser. - In den vergangenen Jahren sind mehrere Schwimmer dort verunglückt, und wenn die Roten Fahnen alleine nichts nutzen, dann muss man wohl bereits den Zugang zum Strand sperren, damit keine weiteren Unglücke passieren. - Oder soll man durch Aufklärung, also Hinweistafeln die Leute auf die Gefahren aufmerksam machen, aber sie selbst entscheiden lassen, ob man denn die Gefahr eingeht oder nicht? - Wenn dann aber was passiert, dann macht man ja der Gemeinde doch wieder die Vorwürfe, den Strand nicht gesperrt zu haben. - Die können sich wohl nicht wirklich aus der Verantwortung stehlen, und so wird denen wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Strand komplett zu sperren, da man ja nicht einmal für einen sicheren Zugang zum Strand garantieren kann. - Die Diskussion um die Playa de Nogales wird weitergehen, und sich nicht alleine auf diesen Strand beschränken, denn es gibt ja auf der Insel viele Stellen, die sehr gefährlich sind, aber eben von höchstem touristischen Reiz. - Da wird es nicht immer möglich sein, die Balance zwischen Sicherheit und Neugier verantwortungsvoll zu halten, und der Drang einiger Menschen, die Gefahren auch noch zu suchen, erhöht die Schwierigkeit einer Lösung für dieses äußerst komplexe Thema.




Im Wasser die Strömung, an Land der Steinschlag. - Und wem gehören eigentlich die Sandalen...




Montag 26.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,9 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 28,2 - Temp. Min 14,1 - Feuchte 20 - 72 % Niederschlag 0 mm

Wirres und zusammenhangloses Zeugs
Berlin scheint eine Reise wert

Große Tochter meldet Vollzug. - Seit vorgestern Abend ist sie mit einer Freundin in Berlin und heute tun ihr die Füße weh, und die Hände haben rote Striemen. - Die Füße schmerzen vom Bummeln, und die Hände vom Tragen der Einkaufstüten, und stündlich erwarte ich den Hilfeanruf, ich solle mich um ein ausgeglichenes Konto bemühen. - Aber tröstende Worte kommen auch, die Freundin hätte noch viel mehr eingekauft, da bin ich aber beruhigt. - Ich werde eine neue Familienregel aufstellen, für alle weiblichen Familienangehörige, man darf nur noch verreisen, wenn man mit komplett vollem Koffer losfliegt. - Ich stelle viele Regeln auf, aber niemand interessiert sich dafür. - Heute haben wir den 26. August, und vorgestern von einem Jahr war Baubeginn an der Promenade von Puerto Naos. - Am 23. Februar sollte alles fertig sein, so zumindest das Bauschild, und jede Woche schickt man nun seitens der Inselregierung eine Presseerklärung los, wie prächtig es doch mit den Bauarbeiten in Puerto Naos vorangeht, und dass man nun in den letzten Zügen läge. - Sicher, man kann die Promenade größtenteils bereits nutzen, aber für mich grenzt es an eine Frechheit, per Presseerklärung die Leistung zu loben, anstatt den Skandal herauszuarbeiten, dass man sechs Monate, und bald deren sieben, in Verzug ist. - Wir sind doch schließlich nicht in Ber… - Santi Evangelista heißt der Koch, welche den ersten Preis im fünften Kochwettbewerb der kanarischen Köche in Los Llanos gewonnen hat. - Aus Tenerife kommt der und die Gewinner-Tapa die er zauberte heißt: Knackiger Thunfischrücke auf Biskuit von gekochtem Mojo und Chutney aus Tomaten und Feigen und Serrano-Glas. - (Was cristal de serrano ist, das weiß ich nicht) - Dieser Kochwettbewerb findet immer im Rahmenprogramm der "Ruta del Gallo" statt, welche jeden Sommer hier im Aridanetal abgehalten wird. - Da gibt es in vielen Kneipen und Restaurants Tapas und ein Getränk für zwofuffzich, und wenn man genug getrunken und gegessen hat, kann man sogar noch Preise gewinnen. - Noch vier Tage läuft die Chose, man muss sich also ranhalten, wer noch durch die Kneipen ziehen will. - Piloten einiger Verkehrsmaschinen aber auch Menschen haben gestern Nacht wohl rund um 22:40 einen möglichen Meteor beobachtet. - Zwischen den Kanaren und Madeira soll der Himmel für Minuten taghell gewesen sein und eben auch Menschen auf den Inseln haben im Norden der Kanaren ein Lichtphänomen gesehen, welches Spezialisten als Meteor einstufen. - Man nimmt an, dass der in der Atmosphäre komplett verglüht ist, aber die Wissenschaftler der Sternwarten auf La Palma und Tenerife haben keine Beobachtung gemacht, sagen aber, dass es ein völlig normaler Vorgang sei und jedes Jahr mehrere Meteore entdeckt werden. - Ich habe wieder gar nichts gesehen, so etwas findet irgendwie immer ohne mich statt. - Einen traurigen Vorfall haben wir noch zu melden. - Ein einundfünfzigjähriger Mann erlitt gestern Morgen beim Fußballspielen im Stadion von El Paso einen Herzinfarkt. - Obwohl seine Mitspieler sofort Hilfe leisteten und auch der Notarzt schnell kam, war ihm nicht mehr zu helfen. - Der Mann war kolumbianischen Ursprungs, lebte aber bereits eine ganze Weile auf der Insel, zunächst in El Paso und später dann in Los Llanos. - Unser Mitgefühl gilt der Familie und seinen Freuden, die einen großen Verlust erfahren haben.

Fulanito de tal dice hoy: Estar en la luna

Auf dem Mond sein - Wer völlig durcheinander ist, oder auch verträumt, der befindet sich nach unserer Ansicht auf dem Mond.






Montag 26.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1015 hPa

In der Traditionsfalle
Wenn der Rock ein kleines bisschen zu kurz ist

Ich glaube ja, es handelt sich um ein Missverständnis. - Eine junge Künstlerin zeigt ihre Version eines traditionellen Gewandes der Insel, mit ein paar modernen Änderungen, und sieht sich nun einem shitstorm von Empörten gegenüber, welche ein "traje típico" also ein "typisches Kleid" als unveränderliche Tatsache begreifen und deuten wollen. - Auch das kann ich verstehen, man kann die Vergangenheit nicht ändern und Zeitmaschinen bleiben ein traditioneller Irrtum, und warum geht man überhaupt daran, Traditionen verändern zu wollen. - Eigentlich nennt man das Evolution, irgendwie hatte ich das so verstanden, dass wir weiterkommen wollen und müssen, und dabei müssen sich doch zwangsweise auch die Traditionen verändern. - Müssen sie nicht, denn man zelebriert ja in diesem Moment der Feier nicht die Gegenwart, sondern die Vergangenheit, so heißt es aus der anderen Ecke, die für mich genau so weit entfernt ist wie die (r)evolutionäre. - Die Frage ist aber auch, welche Tradition, oder noch einfacher, welche Epoche erkläre ich denn zur Tradition, denn das, was wir heute "traje típico" nennen, also typische Tracht, das war sie vor 700 Jahren nicht und schon gar nicht vor 2.000 Jahren und auch nicht vor 40 Jahren, sondern zu einem ganz bestimmten Zeitraum, den man sich in einem nicht nachzuvollziehenden Gemeinschaftsakt ausgesucht hat. - So war es, so ist es, und so wird es immer bleiben, auch wenn man dabei nur ein kleines Fenster der Vergangenheit und der Traditionen aufstößt, so schreibt man das heute fest und achtet peinlich genau darauf, dass man an diesen Regeln nicht herumdoktert. Das fällt auf, als Beispiel dient ja nicht nur die stark kritisierte Idee einer Designerin, eine modernere Version der typischen Tracht zu zeigen, man geht ja auch akribisch daran, Fiestas und Veranstaltungen noch traditionsbewusster mit einem Regelwerk zu überziehen, auf dass diese Geschichten keiner Wandlung mehr zu unterziehen sind. - Natürlich dient das die Untergrabung von Traditionen und Bräuchen zu verhindern, aber auf der anderen Seite verhindert das doch auch ein Weiterkommen, denn man kann doch nicht über Jahrtausende immer hingehen und sagen, das ist eine typische Tracht, wenn diese doch nur in einem ganz bestimmten Zeitraum getragen wurde. - Ein bisschen vermute ich hinter diesem strengen Festhalten an ganz bestimmten Formen und Figuren auch immer unsere andauernde Suche nach Identität, denn ein Teil unserer Geschichte ist ja erst 500 Jahre alt und ein großer Teil unserer Geschichte hat überhaupt nicht auf der Insel stattgefunden, sondern auf der Iberischen Halbinsel oder den Antillen und Südamerika. - Dann kommt noch dieser Wunsch hinzu, sich mit der Hingabe an die Ureinwohner dieser Insel von Madrid abzugrenzen, oder allem was nach Kolonialisierung riecht, aber wenn man diesen Stremel nachzeichnen wollte, dann wäre ein "traje típico" aus Ziegenfell und nicht aus Leinen und Seide. - Diese Diskussion ist nicht neu, auch liefen niemals alle Bayerinnen in den letzten 2.000 Jahren immer im Dirndl rum, aber wenn die "Wiesn" ruft, dann geht nur das, und wehe, da möchte jemand eine Mini-Version draus machen. - Die Designerin wollte ja auch nur ihre Version einer typischen Tracht vorstellen und keine Weisung erteilen, wie das denn zukünftig auszusehen habe, denn was Tracht ist, das bestimmt ja nicht eine Person, sondern ein nur schwer zu definierender soziologischer Körper, dem wohl immer nur "die Anderen" angehören. - Bilder zu der Geschichte findet man in den Nachrichten vom 24.8. um 18.00.



Sonntag 25.08.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 27,1 Grad - niedrigste Temperatur 22,1 Grad

Kein großen Themen
Fiestas, Politik hat Pause, rette sich wer kann und so weiter

In Santa Cruz hat man Samstagnacht in zwei Diskotheken, eine davon unter Freiem Himmel, Razzien gemacht. - Man suchte nicht nach bestimmten Personen, sondern eben nach Jugendlichen unter 18 Jahren, denen es eben verboten ist, sich dort aufzuhalten. - Man erwischte reichlich, aber nicht alle, und nun griff man zu einem interessanten Erziehungsvorschlag. - Alle Jugendlichen unter 18 Jahren mussten von ihren Eltern abgeholt werden, und zwar noch in der Nacht, und damit erhofft man sich, dass die Diskussion auch mal in der Familie abgehalten wird, was denn Jugendschutz eigentlich ausmacht. - In der Politik passiert im Moment so gut wie gar nichts, man hat allerdings endlich einen inselweiten Plan für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auf den Weg gebracht. - Von der Inselregierung kommen 750.000 Euro und von Arbeitsamt 375.000 Euro und so will man 125 Arbeitslosen einen Job für ein halbes Jahr besorgen. - Diese Maßnahmen sind einerseits beliebt bei denen, die davon profitieren, auf der anderen Seite ist das nur ein Verstecken der Arbeitslosen. - Die Hauptkritik wendet sich dagegen, dass man nur Arbeitslose einstellt, welche noch Arbeitslosengeld kassieren, wer schon gar nicht mehr dem Arbeitsamt auf der Börse hockt, der bekommt keine dieser Stellen. - Ein Diskussion geht um, warum es denn an der Playa Nogales nicht mal jetzt im Sommer Rettungsschwimmer gibt. - Aufgekommen ist die Diskussion, weil sich Surfer beschwert haben, sie müssten andauernd Schwimmer dort retten und sie wollten doch nur in Ruhe surfen. - Ich will das gar nicht kommentieren, was da ein, oder mehrere Surfer gesagt haben sollen, mir fielen dazu unangenehme Kommentare ein. - Was aber zu beachten ist, dass dieser Strand in der Nordost-Gemeinde Puntallana zwar wunderschön gelegen ist, und immer auch mit wenig Publikum, weil es ein beschwerlicher Weg ist dort hin zu gelangen, aber dieser Strand ist extrem gefährlich. - Die Strömungen sind so stark, dass selbst geübte Schwimmer ermatten können und so hängt dort immer die Rote Fahne, welche allerdings auch oft ignoriert wird. - Es gibt zwar in der Mitte des Strandes Möglichkeiten, wo weniger Strömung ist, aber auch von dort wird man an die Seiten getrieben, wenn man nicht jeden Moment aufpasst. - Aber nicht nur die Strömungen sind das Problem, sondern auch der Steinschlag, den es dort immer wieder von den hohen Klippen gibt. - Meine Empfehlung, kurz mal hingehen, ein paar Fotos machen, umdrehen und wieder gehen. - Auf keinen Fall baden, das ist blitzgefährlich und außerdem könnten Sie damit zu einer Last für die Surfer werden… Warum keine Rettungsschwimmer dort sind, das ist ganz klar, die Finanzen der Gemeinde lassen das nicht zu. - Wer baden gehen will, der soll woanders hingehen, es wird uns niemals gelingen, diese Insel an jedem Stück Strand hier zu überwachen. Dann habe ich noch das Fundstück der Woche, einen Skolopender mit blauen Beinen. - Die Hundertfüßer, die tauchen vermehrt bei Hitze auf, und es war ja heiß die letzten Tage. - Nun serviert mir meine Frau ein ganz besonderes Exemplar, einen bereits toten mit blauen Beinen. - Nein, wir haben keine neue Subspezies entdeckt, sondern meine Frau hat die Jeansjacke der Tochter gewaschen, und irgendwie war der unglückliche Gliederfüßer mit in die Waschmaschine gelangt. - Die Jeansjacke ist jetzt wieder sauber und der Skolopender ist auf seiner letzten Reise ganz blau geworden.

Fulanito de tal dice hoy: Estar como un cencerro

Wie eine Kuhglocke sein - Verrückt sein. - Mehr gibt es da nicht zu sagen.




Der hat den Waschmaschinenblues




Sonntag 25.08.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1016 hPa

Dies und das
Nebenschauplätze

Ich war eben auf der Ostseite, Auto waschen. - Waschen lassen, denn als wir heute früh zum ersten Flieger auf die Ostseite fuhren, regnete es. - Das ist oben am alten Tunnel nichts ungewöhnliches, aber es regnete bis unten und dichte Wolken verhießen dann sogar, dass der Flughafen wohl nicht anzufliegen sei. - Aber wir hatten Glück, zehn Minuten bevor die Maschine landen sollte, klarte es so weit auf, dass dann die Binter ohne Probleme landen konnte. - Unsere große Tochter ist nun schon auf Gran Canaria und wird am Nachmittag dann mit einer Freundin nach Berlin fliegen, eine Woche Museen und Kirchen besuchen, das Schloss Sanssouci und den Spreewald, also genau das, was zwei knackige Teens so am liebsten in einer Großstadt machen… - Nächsten Sonntag haben wir sie dann wieder für ein paar Tage im Haus, aber nur bis zum 6. September, dann geht sie wieder zurück nach Las Palmas, denn bald fängt auch das neue Studienjahr an. - Es hat aber auch bei uns auf der Westseite deutlich abgekühlt und es wird noch frischer werden sogar, was den sehr positiven Nebeneffekt besitzt, dass die Waldbrandgefahr nun wieder deutlich sinkt. - Der Flughafen leer und monströs wie immer, wenn von 22 Schaltern gerade mal 2 in Betrieb sind, dann fällt es schon nicht ganz leicht, die ersten feinen Zeichen einer dahingehauchten wirtschaftlichen Wiederbelegung aufzunehmen. - Aber der Tourismus in Spanien brummt, außer auf La Gomera, El Hierro und La Palma, denn wir taugen eben nicht als Ausweichquartier für Ägypten oder Tunesien und den vielen sonnenhungrigen Russen, die besonders reichlich in diesem Jahr die großen Inseln unseres Archipels besuchen, die würden sich angesichts der geringen Infrastruktur in Sachen Geschäfte und Strand doch ziemlich ärgern bei uns. - Ist vielleicht auch gut so, man muss nicht jedes Geschäft machen. - Aber es kann gut sein, dass dieses touristische Rekordjahr Spanien gut bekommt und die Vorzeichen sehen nicht schlecht aus, dass die Arbeitslosigkeit weiter sinken könnte. - Wird ja auch dringend Zeit, und wenn wir selbst nicht direkt am touristischen Aufschwung mitverdienen, so gereicht uns doch ein allgemeiner Impuls des möglichen Endes des spanischen Rezession auch zu mehr Zuversicht. - Die Krise findet doch auch im Kopf statt, denn es ist ja nicht so, dass überhaupt kein Geld unterwegs wäre, aber es wagt im Moment halt niemand zu investieren und so kommt dann auch keine Spur an Wachstum daher. - Traurig, aber es ist einfach so, der arabische Frühling sorgt für einen spanischen Sommer und könnte uns aus unserer Agonie schleudern. - Hochstimmung sieht anders aus, aber es könnte sein, das dieses Mal das Licht dort vorne im Tunnel kein entgegenkommender LKW ist.



Samstag 24.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 30,4 Grad - niedrigste Temperatur 25,8 Grad

Drei Kurzgeschichten
Dublin, für die Landwirte bleibt nur Sodepal und kurze Röcke gegen Traditionalisten

Mit viel Freude haben unsere beiden Rückkehrerinnen von Dublin berichtet, das hat denen richtig gut gefallen. - Auch muss die Stadt touristisch sehr fit sein, alles war einfach greifbar, wurde erklärt und war zu finden. - Man ist aber auch so professionell dann wieder im Tourismus, dass auch alles, was irgendwie von Interesse sein könnte, sofort Eintritt kostet. - Sogar die Kirchen und die Bibliotheken, und sogar zwischen sechs und zwölf Euro, und dass man das dort als völlig normal ansieht. - Ich bin nun noch nicht davon überzeugt, dass wir hier diesen Beispielen folgen sollen, sowieso da ich es für sehr fragwürdig halte, für den Besuch einer Kirche ein Eintrittsgeld zu fordern. - Aber vielleicht geht das auf die Dauer auch gar nicht anders, wir dürfen uns ja daran erinnern, dass Irland mal eine noch schlechtere Zeit hatte als wir hier in Spanien, und wir hier im Moment eben kaum Gelder auftreiben können, mit denen wir unsere Sehenswürdigkeiten auch langfristig sehenswert halten können. - Schlecht ist, was im Moment geschieht, dass eine Gemeinde, nämlich Fuencaliente inselwiete Attraktionen für sich versilbert, im Rest der Insel aber alle anderen zu besuchenden Plätze ohne Eintritt zu finden sind. - Sicher wird die Diskussion weiter aufflammen hier, wie man denn an Gelder für den Unterhalt der Sehenswürdigkeiten kommt, und so ganz freue ich mich darauf nicht, weil da wieder große Spannungen zwischen den Gemeinden und Institutionen aufbrechen werden.

Ein Landwirt mit Grünem Daumen, der ist ganz wichtig. - Ich möchte aber auch anfügen, dass es mindestens genau so wichtig ist, dass die wohlschaffend und unter Mühen und Entbehrung gezogenen Früchte auch ertragreich vermarktet werden. - Und genau da liegt unser Problem, immer schon, und ich fürchte, das wird uns auch noch eine Weile begleiten. - Wir müssen das auch nicht nur auf die Landwirtschaft reduzieren, aber heute geht es darum. - Um den Landwirten zu helfen, ihre Produkte auf dem Markt platzieren zu können, haben die öffentlichen Institutionen Hilfsplattformen geschafften. - Zunächst trat hier 1994 die "Merco Canarias" auf, eine Firma der Öffentlichen Hand, welche sich oberhalb des alten Flughafens installierte, dort überließ die Inselregierung der Firma des Gobierno de Canarias Land und bereits vorhandene Einrichtungen wie Kühlräume und Lagerhallen. - Das lief ganz gut zunächst, die Beziehungen der "Merco Canarias" brachten Obst und Gemüse aus La Palma auch auf die anderen Kanareninseln, aber irgendwann geriet da der Wurm rein, und ohne ins Detail gehen zu wollen, waren die Probleme hausgemacht und nicht wirklich rein geschäftlicher Natur. - Lassen wir es dabei bewenden, aber die Inselregierung wollte unbedingt selbst die Dinge in die Hand nehmen, wir glauben ja immer noch, dass wir sogar die Spaghetti besser herstellen können, als die Italiener. - Können wir vielleicht sogar, allerdings könnten wir die niemals erfolgreich vermarkten, das neue Problem bleibt das Alte. - Das Cabildo Insular installiere nun eine eigene Vermarktungsfirma auf dem gleichen Gelände, und seit dem arbeiten nun Sodepal (Sociedad de Desarrollo de La Palma), und die inzwischen in "GMR" (Gestión de Medio Rural) umbenannte Firma des Gobierno de Canarias. - Nun geben die auf, die Umsätze sind stark gesunken, die letzten sechs Angestellten haben kaum noch genug zu tun und nun hat man sich endlich, aber wohl noch nicht endgültig darauf geeinigt, dass die "GMR" sich aus dem Geschäft aus La Palma zurückzieht und nur noch die "Sodepal" als einziger und inseleigener Vermarkter übrig bleibt. - Nun feilscht man noch um die sechs Angestellten, die wohl von der Sodepal übernommen werden sollen, und um die ganzen Maschinen, welche dort in der "Central Hortofrutícola" am alten Flughafen installiert wurden. - "GMR" sagt, die werden auf andere Inseln gebracht, unser Landwirtschaftsrat sagt, die bleiben hier, und so endet, für manche Landwirte traurig, die lange Tätigkeit der "GMR" hier sogar noch im behördlichen Streit.

Die Röcke sollen kürzer werden. - Eine junge palmerische Designerin will alte Röcke abschneiden und wagt es doch tatsächlich, die "trajes típicos" zwar nicht neu zu erfinden, aber denen einen neuen Schnitt zu verpassen. - Das ist gewagt, sehr gewagt sogar, Traditionalisten drehen sich am Tresen um, oder in der Kirche, das mit dem im Grab, das halte ich für ein Gerücht, denn bislang hat man es noch nicht gewagt, an diesem Stück Kernidentität herumzuschnippeln. - Heilfroh bin ich, dass das nicht irgendeine durchgeknallte Hippiefrau aus den nordischen Ländern Europas vorgeschlagen hat, die irgendwo im Norden der Insel barfuß links herum um eine Aloe Vera tanzt, sondern dass es von der Jungend der Insel stammt. - Der schwarze Überrock geht dann nicht mehr bis zum Boden, sondern wird auf den Seiten auch noch hoch ausgeschnitten und gibt viel mehr Blick auf den weißen Unterrock frei. - Der aber ist auch kürzer als vorher, so dass man nun eine Blick auf die darunter zu tragenden Stickereien hat, und auch auf die Schuhe. - Oben verändert sich wenig, außer dass man eben moderner schneidet und das Ganze eben nicht mehr nach schwerer Landarbeit aussieht, sondern drei schicke Farben, auch die von immer, Schwarz, Weiß und Rot, jetzt deutlich leichter daherkommen. - Aber es ist eben nicht mehr das, was man immer als traditionelles Gewand getragen hat, und so wird man sich nur sehr schwer vorstellen können, dass sich so etwas durchsetzt. - Interessant dabei ist, dass in der Diskussion besonders junge Menschen von hier das gar nicht gut finden, dass an Traditionen herumgeschnippelt wird. - Ich bin heilfroh, dass wir hier nicht über hiesige Trachten richten müssen.




So war das immer, die schwarzen Röcke reichen bis zum Boden. HIER der Link auf ein Bild in Diariodeavisos, wo Sie den neuen Vorschlag begutachten können.



Fulanito de tal dice hoy: Esperar la cigüeña

Auf den Storch warten - Endlich der Beweis, dass die Spanier genau so unkundig in Biologie sind, wie die aus dem deutschen Sprachraum. - Die Spanier zweifeln an uns ja immer so, weil bei uns die Hasen die Eier legen. (Zumindest Ostern). - Und auch der Beweis, dass der Buchstabe "ü" auch bitte auf spanischen Tastaturen vorhanden sein sollte.


Samstag 24.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1016 hPa

Doppelter Fleischbeschau, dazwischen Heiligs Blechle und ein paar Mariachi
Morgens die Rinder, abends die Kinder

Das Haus ist dank der Rückkehr der Hausdamen wieder zu einem Heim geworden, und ich bekam den Kaffee ans Bett. - Das Leben ist wieder lebenswert, Wetter besser und es erwartet uns ein Wochenende mit vielen Fiestas und Unternehmungen. - Ich konzentriere mich heute auf El Paso, liegt irgendwie eh auf der Hand und hier feiert man ja sowieso im August jeden Tag, und immer muss die "Virgen del Pino" dafür herhalten, damit man einen Grund vorschieben kann, warum man das denn macht. - Einer der früheren Höhepunkte findet bereits jetzt um diese Uhrzeit statt, der Viehmarkt am Cruz de Canales, bei den Eukalyptusbäumen welche unterhalb der Wallfahrtskirche stehen. - Sie fahren am Besucherzentrum des Nationalparks in Richtung Cumbrecita und müssten die erste Straße links rein. - Dort ist aber abgesperrt, also ein paar Meter weiterfahren und einen Parkplatz suchen und dann hört man schon, wo der Trubel ist. - Dort hat man früher wirklich verkauft, heute sind das reine Leistungsshows, die Landwirte karren ihre Rinder der "Raza Palmera" an, und bekommen dafür von der Gemeinde und dem Landwirtschaftsrat der Inselregierung Geld, damit man das überhaupt machen kann. - Allerdings lohnt sich das für die Landwirte kaum noch und es werden so immer weniger, die sich der Aufzucht und auch den Besuchen auf den Viehmärkten noch stellen. - In letzter Zeit gab es auch kräftige Diskussionen zwischen den Landwirten und der Verkehrspolizei, denn die Ordnungshüter waren so ganz und gar nicht einverstanden mit dem Transport so einiger Rinder. - Es gibt hier nicht wirklich regelrechte Viehtransporter und so hat man sich sogar Muldenkipper dafür ausgesucht, die Tiere zu transportieren, die man dann rückwärts an dafür extra aufgeschüttete Erdwälle fährt, und von dort können die Tiere dann bequem ein- und aussteigen. - Zunächst werden die Tiere dort nur aufgestellt, dann schreitet eine Jury die Tiere ab und verleiht Preise. - Und zum Schluss gibt dieses Jahr wieder einen sportlichen Höhepunkt, aus Sicht der Tierzüchter, nämlich den "Arrastre". - Dabei müssen die Rinder, aufgeteilt nach Geschlecht und Alter, mit Gewichten beschwerte Schlitten über einen Parcours ziehen, und wer das am schnellsten macht, der hat gewonnen. - Bei den Jungkühen sieht das noch ziemlich gequält aus, die tun einem richtig Leid die Tiere, bei den ausgewachsenen Bullen allerdings gibt es kein Problem mit dem Gewicht, sondern der Tierführer muss dabei aufpassen, dass der Bulle nicht zu schnell wird und sich an den Parcours hält. - Eine deftige Gaudi, die reine Lehre des Tierschutzes muss da ausgeschaltet bleiben, wobei die Tiere sich wenig beeindruckt zeigen, aber als Fotomotiv für palmerische, ländliche Traditionen sicherlich genau das Richtige. - Der Fotoapparat bleibt auch am Mann etwas später, denn ab 17:00 Uhr werden dann auf der Hauptstraße in El Paso die Oldtimer, ich meine hierbei die Autos ausgestellt, und wer es noch nicht weiß, der Oldtimerclub in El Paso hat wahre Perlen der Zunft dort zum Vorzeigen, das lohnt sich allemal, so was trauen uns die wenigsten zu. - Spät abends dann, kommt die nächste Fleischbeschau, da werden dann die Miss und Mister "Isla Bonita" gewählt, und hierbei handelt es sich nicht mehr um Zuchtbullen und Jungkühe, wobei manchmal der Vergleich absolut auf den Fingerkuppen liegt. - Nein, nun werden die schönsten Mädels und Jungs der Insel gewählt, auch in El Paso, aber 22:00 Uhr gegenüber dem Rathaus. - Zwischendrin spielen auch noch Mariachi ihre Musik, und wer heute zu Hause bleibt in El Paso, der ist selber Schuld, oder Vegetarier, oder militanter Fußgänger, Musikmuffel oder peinlich berührt, wenn halbnackte Jungs und Mädels über den Laufsteg schweben. - Es ist August in El Paso, zu Hause bleiben verboten.





Freitag 23.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 31 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 0 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 33,0 Grad - niedrigste Temperatur 26,1 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 34,4 - Temp. Min 25,7 - Feuchte 20 - 32 % Niederschlag 0 mm

Das bisschen Haushalt
Drachenrückflugtag macht Beine

Die beiden Europareisenden sind bereits wieder auf Tenerife angekommen. - Jetzt müssen sie wieder von Süd nach Nord, und dann kommen sie heute Abend mit der letzten Maschine aus Tenerife zu uns. Man muss da immer ein bisschen Karenz einplanen lassen, der Transferbus fährt nicht so oft und das Taxi kostet dann schnell mal 80 Euro glaube ich, damit kann man lecker und locker zu viert in der Perla Negra schlemmen gehen und so verbringe ich doch einen Abend lieber, als mit dem Taxi. - Es gibt aber auch noch eine andere, pfiffige Methode um den lästigen Transfer von Süd (internationl) nach Nord (national) zu stemmen. - Man mietet sich ein Auto, und bei einigen Gesellschaften geht das für einen Tag und die lassen auch zu, dass man an einem Flughafen das Auto übernimmt, um das am anderen wieder stehen zu lassen. - Herr Gugel hilft da gerne. - Gut, kommt für die Damen nicht in Betracht, die haben keinen Führerschein, aber für andere Gäste, welche eben nicht anders zu uns kommen können, als über eine andere Insel ist das vielleicht ein gute Hinweis. - (Danke Herr Kultur- und Transferbeauftragter für den Tipp) Das mit dem letzten Flieger ist vielleicht auch sehr gut, denn bei genauerem Hinsehen gibt es hier noch einiges zu tun, weil die Abmachung ist ganz klar, meine Frau kommt in ein Haus zurück, welches sich im gleichen Zustand befindet, in dem sie es verlassen hat. - Die miese Brut, die hat Fotos gemacht, von einer sauberen Küche, einem gepflegten Wohnzimmer, da gibt es keinen Spielraum für Missverständnisse, ich glaube ich muss da noch wirklich eingreifen. - Zuerst mal die Spinnweben vom Kühlschrank wegmachen, die Tür ist kaum mehr aufgegangen, aber das Licht geht immer noch, jetzt weiß ich auch endlich wieder, wo ich das Portemonnaie hingetan habe, und ich schlage halt vor, dass wir gleich noch Essen gehen. - Ist vielleicht auch besser so, wenn ich nicht noch schnell einen Presslufthammer besorgen kann, sonst bekomme ich die Raviolireste nämlich nicht mehr von den Tellern. - Da war ich schon mal besser dring, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da aß man die Ravioli direkt aus der Dose, da wurden die Teller gar nicht schmutzig. - Aber ich bin auch schon über dreißig, da will man es halt ein bisschen stilvoll haben. - Saubere Gläser habe ich in Massen, das Bier und den Tetra-Pack-Wein, den genießt man ja direkt aus dem Originalgefäß, denn das Dekantieren, das ist ja viel zu gefährlich, nicht nur, dass man was verschütten könnte, alleine die Verdunstung bei der Hitze ist ja bereits eine große Gefahr. - Ein bisschen schwierig wird das Unterfangen Wäsche, ich habe mir jeden Tag zwei neue T-Shirts gekauft ein paar Hosen, Socken, Unterwäsche, und komme nun nicht mehr an die Waschmaschine heran, weil so viel schmutzige Wäsche davor liegt. - Da muss ein totaler Systemfehler vorliegen, deswegen bin ich mir auch sicher, dass meine Frau mir das verzeihen wird, ich kann ja schließlich nichts dafür, wenn ich die Waschmaschine nicht einmal mehr finden kann unter der ganzen Wäsche. - Die Terrasse habe ich gefegt, vorletzte Woche, auch nicht meine Schuld, dass wieder so viel Wind war und außerdem habe ich den Besen verlegt, oder vielleicht auch gefressen, ich erinnere mich da so ganz wage daran, dass ich mit einem Nachbarn noch eine Wette zu laufen hatte. - Und das Leergut muss noch weg, oder ich räume es hinter die große Bougainvillea, das hat letztes Jahr auch geklappt, zumindest zwei Tage lang und dann kann ich ja wieder meinen unschuldigen Bayrischen Wald-Blick auflegen, ups, das hatte ich ganz übersehen. - Das bisschen Haushalt, das stört mich nicht. - Hauptsache die Katzen haben was zu essen, und auch saubere Schälchen, da sind die anderen Dinge doch nebensächlich und überhaupt, wer hängt sich denn an solchen Nebensächlichkeiten auf, Wäsche, Geschirr, Müllsäcke, das ist doch alles gar nicht so wichtig im Leben, das sind alles nur ganz oberflächliche Geschichten und ich dachte immer, dass Frauen sich Männer mit Tiefgang wünschen. - So, jetzt muss ich aufhören, ein paar Dinge muss ich nämlich wirklich noch erledigen und mir läuft die Zeit davon…



Fulanito de tal dice hoy: Éramos pocos y parió la abuela

Wir waren wenige, da gebar die Großmutter ein Kind - Das sind die Murphyschen Gesetze auf Spanisch. - Wenn etwas schief gehen kann, dann geht das auch schief, oder wenn eh schon die Kacke am Dampfen ist, dann kommt es bestimmt noch schlimmer.




Man kann sie in Echtzeit fliegen sehen, Drachen im Anflug





Freitag 23.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 0 % - Luftdruck 1013 hPa

Niemand will die Autobahn
Aber noch haben wir nichts schriftlich

Angeblich hat man ja die öffentliche Bekanntmachung des Projektes der "autovía" wieder zurückgezogen, allerdings wissen wir das nur aus Zweiter Hand. - Nun wendet sich die Bürgermeisterin aus El Paso mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit, um eben genau das zu fordern, denn, "die Worte nimmt der Wind fort" (las palabras se las lleva el viento) und man will erreichen, dass man nun endlich seitens des zuständigen Rats für öffentliche Bauten und auch der Inselregierung eine schriftliche Erklärung dazu bekommt. - Gut, wir sind im August, dem Monat der Agonie, den Monat den man behördlich eigentlich ganz abschaffen könnte, aber uns brennt das Thema Autobahn natürlich auf der Haut. - Interessant ist, dass es offiziell keine Führsprecher mehr gibt, selbst die Coalición Canaria, hat sich unter dem Motto, welches aber nicht offiziell ist, dass man momentan andere Probleme und Aufgaben hätte von dem Projekt entfernt, und nun hat man auch ein Plenum im Rathaus von El Paso abgeschlossen, in dem man einstimmig, welche Ausnahme, beschlossen hat, eben die Rücknahme der öffentlichen Ausstellung zu fordern. - Dabei müssen wir aber auf eine Feinheit achten, die einstimmige Entscheidung fiel, weil man den Rat für öffentliche Bauten darauf hinweist, dass das vorgezeigte Projekt einer Autobahn nicht mit dem übereinstimmt, welches die gleiche Behörde erst vor kurzem im Flächennutzungsplan der Gemeinde vorgesehen hat. - Dort verzeichnet man eine zweispurige Umgehungsstraße des Ortskerns El Pasos, welche sich dann oberhalb der Tankstelle wieder mit der aktuellen Straße vereint. - Dieser Trasse hatte man zähneknirschend zugestimmt, nachdem man eben die Autobahn abgelehnt hatte. - Der Rat für öffentliche Bauten sandte dann vier neue Projektvorschläge an die Gemeinde El Paso mit dem Hinweis, man müsse eines dieser Projekte akzeptieren, sonst würde man zurück zur ursprünglichen Version der Autobahn greifen. - So wählte man das geringste Übel, um das Fortkommen des lokalen Flächennutzungsplanes nicht zu gefährden, auch mit der Hoffnung, dass man eh keine Finanzierung für solche Projekte finden könne. - Wir sind ja nicht mal mit einer Umgehungsstraße El Pasos einverstanden, aus dem einfachen Grund, weil dann die Gewerbetreibenden im Ort ihre Einkommensquelle verlieren würden und El Paso dann eben nicht mehr der Ort wäre, durch den alle hindurch müssen, also El Paso, der Weg wäre, sondern an dem man vorbei fährt. - Ich glaube nicht, dass man ernsthaft die Notwendigkeit einer vierspurigen Autobahn von El Paso auf die Ostseite diskutieren kann, ein bedächtiger Ausbau der vorhandenen Trasse wird auch langfristig völlig ausreichen, den Verkehr weiterhin so staufrei und angenehm wie jetzt aufzunehmen. - Das mit der Umgehungsstraße, das ist kräftiger in der Diskussion, aber ich zweifle daran, dass die Gemeinde El Paso daran gewinnen kann, dass man dann nur noch an ihr vorbei fährt. - Mal sehen, ob nun eine deutliche Reaktion, und vor allem auch schriftlich auf die Ablehnung der Autobahn seitens des Rats für öffentliche Bauten und auch der Inselregierung kommt. - Die Worte, die nimmt der Wind, wie recht Loly, unsere Bürgermeisterin doch hat, schriftlich wollen wir es haben, dass man den Blödsinn Autobahn durchs Weltbiosphärenreservat zumindest erst mal wieder aufschiebt.



Donnerstag 22.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 31 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 32,7 Grad - niedrigste Temperatur 23,5 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 32,1 - Temp. Min 23,5 - Feuchte 20 - 40 % Niederschlag 0 mm

Viel Bäume, viel Feuer
Und kein Wald kann nicht brennen

Wir stecken noch mitten in der Waldbrandsaison, da finde ich einen interessanten Artikel im Diario de Mallorca und da schildert uns der Chef des Forstamtes, dass es einen direkten Zusammenhang gibt mit dem Anstieg der Waldmasse und der Heftigkeit der Waldbrände. - Es werde immer schrecklichere Brände geben, weil es immer mehr Wald gibt, das ist mal so ganz kurz der plattgetretene Inhalt des Artikels und auch wenn das zunächst ein bisschen einfach klingt und die Kanaren nicht die Balearen sind, so trifft das auch auf uns zu. - Es ist auch hier auf den Kanaren zu, dass die Waldmasse angewachsen ist, zum Teil aus Gründen, welche dem Naturschutz dienen, und auch zu Teil deshalb, weil es keine Holzindustrie mehr gibt, welche den Baumbestand regulieren würde. - Auch haben wir hier feststellen müssen, dass es eine tragische Linie gibt, und hier meine ich die Lagen, an denen der Kieferwald und die menschlichen Siedlungen zusammentreffen, denn Feuer im Wald alleine ist unschön, aber dort wo Häuser oder Landwirtschaft zerstört werden, da entsteht dann wirklich großer Schaden. - Man muss wieder Holzwirtschaft zulassen sagt somit der Oberförster der Balearen und fordert eine Verdopplung der zu schlagenden Menge für Mallorca. - Hier dürfen Kiefern sowieso nur mit spezieller Genehmigung geschlagen werden, die man aber schon bekommt. - Das kann auch geschehen, wenn man Platz für Landwirtschaft braucht, aber noch mehr, wenn man Brandschutz anführen kann und wir haben ja plastisch erlebt in Mazo und in Tacande bei El Paso, wie schwierig das Zusammenleben von Menschen und dem Wald ist, wenn Feuer sich da breitmacht. - Ich weiß nun nicht, ob man die Lang der Dinge in Mallorca so einfach auf La Palma übertragen kann, aber die Diskussion darüber brach hier auch schon nach dem schlimmen Feuer in Fuencaliente auf, als der Bürgermeister forderte, man solle doch die Kiefern, welche direkt in den Ort hineinwachsen, entfernen dürfen. - Damals haben ihn viele als Frevler bezeichnet, aber es gab auch viele die damals schon gesagt haben, man muss den Wald und die Siedlungen der Menschen trennen, und das war früher auch meist so. - Früher, als alles anders und nur manches besser war, da gab es aber auch noch sehr viel mehr intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche, welche heute entweder verunkrautet ist, oder bereits bewaldet, weil die kanarische Kiefer nicht nur ein supertoller Baum mit hervorragenden Fähigkeiten ist, sondern auch invasiv auftritt. - Und mit seiner Feuerresistenz schafft er sich ja Konkurrenz vom Hals, die verbrennt, aber die Kiefer treibt wieder aus. - Nun muss man natürlich diesen Baum nicht verdammen, schließlich ist der Kiefernwald auch wichtig für den Wasserhaushalt der Insel, denn er bringt durch die Kondensierung der Passatwolken mehr Wasser, als er selbst für sein Wachstum braucht, aber eine besser Planung im Sinn von Brandschutz sollten wir uns vielleicht auch überlegen, denn die letzten Jahre haben auch bei uns gezeigt, dass uns der Wald ein bisschen zu nah an die Pelle gerückt ist. - Unschuldig sind wir natürlich auch nicht, es ist schon fraglich, ob man denn in bewaldeten Zonen überhaupt das Bauen von Häusern zulassen sollte, aber auf der anderen Seite tragen doch viele Menschen auch diesen Wunsch an die Behörden heran, von Kiefernwald umgeben zu leben hat doch sicherlich auch seinen Reiz. - Am allerbesten wäre natürlich, es gibt gar kein Feuer, dann ist Ruhe, aber auf der anderen Seite wissen wir auch, dass Feuer eben sogar der Verbündete der Kanarischen Kiefer ist und dass man ruhig mal darüber nachdenken dürfen sollte, wie man denn den wunderbaren Wald erhält, die Gefahren die aber von ihm ausgehen, für Menschen deutlich minimiert.

Fulanito de tal dice hoy: Entrar por vereda

Auf den Pfad gehen - Jemanden auf den rechten Weg bringen.



Ein wahrer Wunderbaum unsere Kiefer, die bekommt man nicht so schnell klein





Donnerstag 22.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1014 hPa

Guada merkelt
Politik ist lustig

Da ich nicht weiß, was Sie wissen, muss ich ab und zu von vorne anfangen. - Guadalupe Gonzáles Taño ist Inselpräsidentin unserer geliebten Insel, gleichzeitig Parteichefin der Coalición Canaria und regiert mit dem Segen der PSC/PSOE auch nach der letzten Kommunalwahl das Cabildo Insular. - Das nennt man Koalition der Verlierer, so wie man das immer auf den Kanaren macht, die beiden kleineren Parteien paktieren gegen den Wahlgewinner, und das war die Partido Popular im Jahr 2011. - Das gleiche geschieht auf dem Niveau des Gobierno de Canarias, wo der absolute Verlierer aller Zeiten, José Miguel Pérez, anstatt noch in der Wahlnacht wegzulaufen und sich vor Scham zu verstecken, nachdem er die Zahl der Abgeordneten der PSC/PSOE von 26 auf 15 fast halbiert hat, einen Pakt mit der Coalición Canaria eingeht. - Nur um nicht arbeitslos zu werden, so sieht man das hier, aber in den Gemeinden auf La Palma hat man diese Nachricht nicht aufnehmen wollen und in 10 von 14 Gemeinden auf der Insel gibt es Pakte der PSC/PSOE mit der Partido Popular, und diese Pakte wurden geschlossen, noch bevor im Cabildo Insular oder im Gobierno de Canarias der unsägliche Pakt der Verlierer vereinbart wurde. - Dass die Basis der Partei PSC/PSOE nicht wirklich gefügig ist bereitet von Anbeginn schlimmes Unbehagen in den Reihen der Coalición Canaria, denn man musste so viele kommunale Posten hier auf der Insel aufgeben, und über diesen Gram hinweg schmiss man nun vor ein paar Wochen die Koalition im Inselparlament hin, und entließ die Abgeordneten der PSC/PSOE und regiert im Moment das Cabildo Insular in Minderheit. - Die neue Opposition PP und PSC/PSOE hat mit jeweils sechs Abgeordneten gegenüber den neun der Coalición Canaria eine Mehrheit und Spatzen, Kanarienvögel wie auch Waldohreulen pfeifen es seit Wochen von den Dächern, die Mehrheit der Wähler von PP und PSC/PSOE fordert klar, dass diese beiden Parteien sich zusammentun und eine gemeinsame Regierung im Cabildo Insular bilden, so wie das in den meisten Gemeinden der Insel bereits hervorragend funktioniert. - Aber man traut sich seitens der palmerischen PSC/PSOE nicht wirklich, denn die Drohung besteht, dass mit einem Machtverlust der Coalición Canaria auf La Palma dann klar wäre, dass man im Gobierno de Canarias dann den Pakt mit den Sozialisten aufkündigen würde. - Besseres könnte gar nicht geschehen, meiner Meinung nach, aber die zählt ja nur am Rande, und das ist gut so. - Bleibt über das Schicksal unserer Inselpräsidentin nachzudenken, denn die muss ja nun das Kunststück angehen, in Minderheit das Inselparlament zu führen. - Geht nicht, sagt man zunächst, die machen die fertig, La Palma wird unregierbar und ein Minderheitenkabinett ist zur absoluten Untätigkeit verdammt. - Das kann so kommen, weil eben die Sozialisten nicht wirklich den Mut haben, sich mit den Konservativen der PP zu vereinen. - Nun aber kommen ganz interessante Angebote seitens Guadalupe González Taño ans Licht, denn die Dame spielt nun die Schmusekarte, einem flotten Dreier wäre sich nicht abgeneigt und könnte sich gut vorstellen, die restliche Legislaturperiode auch in Minderheit und dem täglichen Konsensgespräch zu überstehen. - Das wäre eigentlich Demokratie pur, alle Entscheidungen werden nicht durch Parteiinteressen gefällt, sondern die tägliche Suche nach Mehrheiten soll die bestmögliche Alternative als Ergebnis habe. - Darum streckt nun Guadalupe Taño die Hand aus, lässt keine Peinlichkeit unversucht, um bloß irgendwie diese Situation zu überstehen und wie es im ersten Moment scheint, machen die Anderen dabei sogar mit. - Es geht nicht um La Palma, es geht einfach nur um Macherhaltung, und mit Aussitzen, manchmal sogar mit Ausschwitzen, kommt man nicht nur in Deutschland weiter.



Mittwoch 21.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 29,0 Grad - niedrigste Temperatur 25,4 Grad

Kurze Splitter
ITV in Mirca, es wird noch mal heiß und Tiere suchen und finden auf La Palma

Vor einer Weile gab es mal ein Gerücht, dass die technische Untersuchung für Kraftfahrzeuge, hier "Inspección Técnico de Vehículos" und kurz ITV genannt, eine zweite Station auf La Palma erhält. Das ist kein Gerücht mehr, sondern Tatsache und zwar wird die im Industriegebiet von Mirca entstehen, oberhalb der Hauptstadt Santa Cruz. - Bislang mussten alle Halter der an die 50.000 Fahrzeuge auf der Insel immer nach El Paso, denn dort ist die bislang immer noch einzige Stelle, wo man die fälligen Untersuchungen machen kann. - Das bedeutet für alle, die aus dem Osten, oder noch weiter Nordosten der Insel kommen, immer auf die andere Inselseite müssen, um sich dann dort in die wartende Schlange einzureihen. - Aber es bleiben zwei Fragen offen, zunächst wann die neue Station in Mirca aufmacht, das kann man nämlich der Pressemeldung der Stadt Santa Cruz nicht entnehmen, sondern nur den stolzen Ausruf, dass man nun endlich dem Monopol El Pasos entkommen könnte. - Die zweite Frage ist, wenn dann nur noch die Hälfte der Autos nach El Paso kommt, dann werden die doch sicherlich die Belegschaft auch entsprechend verkleinern, oder kommen dann himmlische Zeiten auf uns zu, und wir müssen nicht mehr warten? - Termin machen um zur ITV zu kommen ist sowieso notwendig, aber das kann man auch bequem über das Netz machen, HIER kommt man dabei weiter, der Link geht gleich durch bis auf die Station von La Palma, Sie müssen nur noch auf Cita previa klicken und können dann Ihre Namen und Daten eingeben.

Das Azorenhoch streckt seinen Bauch wieder so weit nach Osten aus, dass nun wieder der Zufluss kühler Atlantikluft abgeschnürt wird, mit dem wir doch eigentlich bereits gerechnet hatten. - Das ging nur 2 Tage gut, jetzt sitzen wir wieder in der heißen Brühe der Luftschichten, die sich bereits über dem Mittelmeer und Afrika ausgelaugt haben und schwitzen. - Es ist nicht so heiß wie noch am vergangenen Wochenende, aber schwül und eben wieder viel unangenehmer als noch am Sonntag und am Montag. - Die kommenden Tage wird es wieder heiß, bis Samstag/Sonntag, und dann hoffen wir, dass dann der Passat endlich wieder aus dem Nordatlantik zu uns kommen kann, die dampfige Brühe die wir jetzt haben, die ist nicht wirklich prickelnd. - Es gab heute Nacht sogar ein paar Tropfen Regen, wenn man das denn Regen nennen kann. - In den dicken, aber raren Tropfen war viel Sand als Fracht mit dabei, die Autoscheiben sind ganz schmutzig, und wer weiße Wäsche die Nacht über draußen auf der Wäscheleine hatte, der durfte heute gleich eine Extrarunde die Waschmaschine anschmeißen. - Es regnet Erde, sagt man bei uns dann, und so ganz falsch ist das nicht.

En el feisbu hay de todo. - Im Facebook gibt es alles. Ja, hier darf man die Dinge schreiben wie man spricht, und besonders englische Wörter sind dem absoluten Kannibalismus freigegeben, manchmal glaube ich, die haben Trafalgar nie verwunden… Heute habe ich was wirklich interessantes bei Facebook gefunden, nämlich eine Seite, auf der man verlorene und auch gefundene Haustiere melden kann, hier auf La Palma, und das könnte wirklich eine gute Geschichte werden, wenn man diese Seite kräftig nutzt und somit auch durch eine breite Verteilung erfolgreich wird. Animales perdidos o encontrados en la Isla de La Palma heißt die Seite und dort kann man auch bereits die ersten verlorenen aber auch gefundenen Kandidaten sehen. - Gute Sache, so taugen Soziale Netzwerke doch ideal, Chapeau!

Fulanito de tal dice hoy: Entre pitos y flautas

Zwischen Pfiffen und Flöten - Kleinvieh macht auch Mist. - Ich erkläre das mal mit Beispielen. - Wir haben nur so dagesessen, und geredet, und zwischen Pfiffen und Flöten war es plötzlich schon 23:00 Uhr. - Ich war gestern kurz in der Stadt, ein paar Sachen besorgen, und zwischen pitos y flautas habe ich einhundert Euro ausgegeben.






Mittwoch 21.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1015 hPa

Tapafestival in Los Llanos
Sechs Spitzenköche von den Kanaren zeigen ihre Kunst

Es ist bereits die fünfte Ausgabe des "Encuentro Regional de Cocineros Canarios" (Regionaltreffen kanarischer Köche) und das hält man hier immer ab, in der Zeit, in der auch die "Ruta del Gallo" im Aridanetal die Aufmerksamkeit der Gastronomie auf das fast nichts einer Tapa lenkt. - Ich muss Ihnen doch nicht erklären, was eine Tapa ist, das weiß man inzwischen und diese sechs Köche werden am kommenden Samstag ab 11:00 Uhr auf der Plaza von Los Llanos jeweils zwei verschiedene Tapas zaubern. - Hohe Kochkunst in kompakter Form, zwei, vielleicht drei Bissen, dann ist solch eine Kreation verzehrt und man kann ohne weiteres dann noch weitere Leckereien in sich aufnehmen. - Das ist vielleicht auch der Erfolg dieser "Ruta del Gallo", die auch in diesem Jahr wieder beliebt bei den Besuchern durchs Aridanetal fegt, die Wirte geben sich wirklich allergrößte Mühe, ganz besonderes Kleinigkeiten aufzutischen und die Neugier der Gäste will eben auch befriedigt werden. Die sechs Köche, welche am Samstag die Plaza in eine Schauküche verwandeln werden sind: Jorge Bosch Barrera, Santiago García Galván, Juany Sánchez Toledo, Bruno Rosa Cabrera, Fabián Mora und Francisco González und kommen aus Tenerife, Lanzarote, El Hierro. La Gomera und auch aus La Palma. - Die Besucher dürfen natürlich auch kosten, was die Köche da so fabrizieren und schließlich wird auch noch eine Jury die besten Tapas küren, das macht man so auf solchen Treffen. - Die Jury besteht aus Küchenchefs und Hoteliers der Insel, man darf also hoffen, dass die sachkundig entscheiden werden. - Die "Mutterveranstaltung", also die Ruta del Gallo, die geht noch bis zum 31. August und wir sind mal gespannt, ob es in diesem Jahr wieder mehr Beteiligung gibt als im letzten Jahr, wo die Begeisterung etwas gesunken war. - Was wir so gesehen haben in den letzten Wochen spricht eher dafür, dass wieder mehr Menschen unterwegs waren als noch im vergangenen August. - Bei den Wirten wird diese Geschichte nicht nur positiv aufgenommen, man kann an einer Tapa und einem Getränk für Euro 2,50 nichts verdienen, es ist eine reine Werbemaßnahme und wenn sich dann die "Gallos" mit dem normalen Abendpublikum mischen, dann muss das Personal heftig rennen und arbeiten, das ohne Stau zu erledigen. - Aber wer sich zeigen will, für den ist es eine gute Möglichkeit Gäste in seinen Laden zu bekommen, welche sonst nicht auf die Idee kämen, dorthin zu gehen. - Wettkochen am Samstag auf der Plaza von Los Llanos, da geht man hin.



Dienstag 20.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 29,5 Grad - niedrigste Temperatur 21,5 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 28,7 - Temp. Min 22,5 - Feuchte 20 - 48 % Niederschlag 0 mm

Nur Indianer aus Santa Cruz sind gute Indianer
Jetzt auch schriftlich mit Brief und Siegel

Und alles nur, weil man sich vertan hatte und glaubte Indien gefunden zu haben. - Die Liste der geschichtlichen Irrtümer ist lang, und manchmal eben behält man das einfach bei, weil ein Irrtum irgendwann zur Tradition wird und Traditionen sind etwas Gutes. - Sagt man so, wobei ich ja eher der Meinung bin, dass Traditionen auch schlecht sein können, und mir fallen da sogar richtig viele Beispiele ein. - So, wie kommen wir denn nun an Indianer und das ist eigentlich ziemlich einfach zu erklären, denn so nennt man hier die Wiederkehrer, die Reimmigranten aus Kuba vornehmlich, aber auch von den anderen Antilleninseln und Südamerika. - La Palma erlebte Höhen und Tiefen in seiner nun gut 500 Jahre spanischer Entwicklung, und immer wieder mussten Menschen emigrieren, weil das was wir heute erleben ein Krischen ist zu dem, was früher in bestimmten Epochen über diese so interessante Insel hereingebrochen war. - Viele, nicht alle, machten ihr Glück in der nun plötzliche "Neuen", und nicht mehr Indien genannten Welt, und manche brachten später Reichtümer mit zurück auf die Insel, manche Wissen und Macht, und viele aber auch komische Krankheiten und wieder Andere kehrten nie zurück. - Wer aber wieder nach La Palma kam, und das waren ja meistens diejenigen, welche eben zu Wohlstand gekommen sind auf Kuba, die nannte man hier neidisch "Indianos" und ertrug es nicht wirklich gut, dass die nun besser dastanden als unsereiner. - Daraus hat man ein Schauspiel gemacht, man feiert einmal im Jahr die Ankunft der Indianer in der Hauptstadt Santa Cruz und bewirft diese dabei mit Babypulver, weil "echar polvo" neben vielen anderen Bedeutungen auch eine sexuelle Note hat, welche man in Süddeutschland und vor allem Österreich auch unter dem Namen "pudern" kennt. - Auseinander gehen die Meinungen, woher das mit dem Babypulver kommt, und manche sagen, man hat früher Mehl genommen, aber mit Lebensmittel soll man nicht spielen, und wieder andere sagen, das ist nur der Ersatz für Läusepuder, den man wohl in früheren Zeiten ankommenden Reisenden aufs Haupt gestreut habe, weil nach den langen Schiffsreisen eben nicht nur Indianer an Land gingen, sondern auch eine ganze Schar an Ungeziefer. - Ich war damals nicht dabei, kann also kein Zeugnis darüber abgeben, woher das letztendlich stammt, aber seit langer Zeit ist es eben Talkumpulver mit ein bisschen Parfum versetzt und das wird am "Día de los Indianos" in groben Massen robust über jeden Anwesenden geschüttet. - Das ist immer der Rosenmontag, und in Santa Cruz kann man es überhaupt nicht leiden, wenn andere das nachmachen. - Das ist von hier, nur von hier und soll auch hier bleiben heißt es, wobei ich ja die Dinge eher so sehe, dass ein Export dieses Kulturgutes ja eher eine Werbung für uns wäre. - Die Angst, die man hat, ist aber auch verständlich, feiert man so anderswo erfolgreich und vielleicht sogar noch größer, dann kann es dazu führen, dass es irgendwann nicht mehr die Indianos aus Santa Cruz de La Palma sind, sondern zum Beispiel die Indianos aus Las Palmas. - Dabei kann man das Werfen mit Pulver natürlich nicht unter Markenschutz stellen, das will man auch gar nicht, sondern es geht eben um den kompletten Ausdruck "Los Indianos Santa Cruz de La Palma" und das dafür entworfene Logo. - Das ist nun auch geschützt worden, so hießt es zumindest aus der Gemeinde und die haben einen richtigen Schutzzwang, denn den Zwerg, den hat man sich ja auch schon patentieren lassen, damit niemand außer wir an den Zwergen und nun auch Indianern verdienen kann. - Auch will man zukünftig genauer darauf achten, dass beim Feiern auch bloß alles nach der richtigen Tradition abläuft. - So bittet man die Feiernden in weißer Kleidung zu erscheinen, in den Lokalen darf an dem Tag nur kubanische Musik gespielt werden und auch sind die Trommelgruppen nicht mehr willkommen, denn das sei keine Tradition gewesen. - Das Logo hat mir persönlich nicht gefallen, das ist mir zu abstrakt. - Der rote Kreis soll der Kussmund der "Negra Tomasa" sein, einer dunkelhäutigen Dienerin, welche den Sonnenschirm über eine Indianerin bei der Ankunft darstellen soll und die grünen Striche die Bändchen in ihren Haaren. - Aber dazu kann jeder seine eigene Meinung haben.

Fulanito de tal dice hoy: Enseñar las uñas

Die Krallen zeigen - Wie auf Deutsch, jemandem drohen, sich wehrhaft zeigen.






Dienstag 20.08.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa

Erst das Handwerk, dann die Kunst
Los Cancajos kann beides

Die jährliche Kunsthandwerksmesse ist abgefrühstückt und wie es heißt, mit deutlich besserem Besucherandrang als noch in den vergangenen Jahren. - Die Veranstalter melden 22.000 Besucher in den vier Tage Öffnung und auch von den Ausstellern hört man positive Nachrichten, man ist wohl zufrieden, zumindest gegenüber den Veranstaltungen der anderen Jahre. - Los Cancajos ist eben der touristische Hauptort auf der Ostseite und die dort vorhandenen Gäste waren sicherlich auch froh über die Abwechslung, die solch eine Veranstaltung mit sich bringt. - Es gab ja auch Konzerte und Rahmenveranstaltungen, solche Dinge locken an und man ist ja immer so stolz auf den breiten Sektor des Kunsthandwerkes. - Was nun Kunst ist, Handwerk oder Kunsthandwerk, aus der Diskussion halten sich schlaue Leute einfach heraus, das ist fast so fettnäpfchenträchtig wie eine Ideologiediskussion auf einem Empfang der FDP, oder der Coalición Canaria, man sollte es einfach lassen. - Die Inselregierung hat mit großem Aufwand nun diese Kunsthandwerksmesse auf die Beine gestellt, so wie jedes Jahr, und nun schiebt man eine Kunstausstellung noch hinterher. - Warum auch nicht, die Genretrennung habe ja auch nicht ich erfunden, das ist frei definierbar und jeder wählt sein eigens Betätigungsfeld. - Der Name ist Klasse gewählt, "Liber-Arte" heißt die Ausstellung, "dich befreien" heißt das übersetzt und das ist ein schönes Wortspiel mit dem Namen Arte. - An die dreißig Künstler aus La Palma stellen dort nun aus, es geht los am Donnerstag den 22. August, abends um 18:30 Uhr ist die Einweihung, und dann zeigt man bis zum Sonntag den 25. August täglich von 11:00 bis 21:00 Uhr seine Werke. - Der Platz ist der gleiche, dort wo auch die Kunsthandwerksmesse war, der Parkplatz oberhalb des Strandes in Los Cancajos. - Der Eintritt ist natürlich frei und man erhofft sich viele Besucher und wenn die Kunsthandwerksmesse schon ein Publikumserfolg war, dann darf doch die Kunst auch auf großen Andrang hoffen.






Montag 19.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 26,8 Grad - niedrigste Temperatur 21,2 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 27,9 - Temp. Min 22,9 - Feuchte 22 - 27 % Niederschlag 0 mm

Weniger wird mehr, mehr wird weniger
Hundert Euro weniger auf den Kanarischen Inseln

Wenn im spanischen Fernsehen, oder im Radio die Uhrzeit angesagt wird, dann heißt es zum Beispiel, son las tres de la tarde, una hora menos en Canarias. - Es ist drei Uhr Nachmittags, eine Stunde weniger auf den Kanarischen Inseln. - Der gemalten Witz von heute lautet nun, Angestellter geht zum Chef, der gibt ihm einen Umschlag mit dem Lohn. - In der Tüte sind aber statt tausend Euro nur deren 900 und der Chef gibt zurück, es sind neunhundert, hundert weniger auf den Kanarischen Inseln, wirst dich schon daran gewöhnen, wie bei der Uhrzeit auch. - Es haben nicht wirklich viele über den Witz gelacht, sondern eher zustimmend gestöhnt, denn guckt man sich die Löhne und Gehälter hier auf den Inseln an, dann sind die wirklich gegenüber den Zahlungen anderer Regionen auf dem Festland deutlich niedriger. - Das Finanzamt hat nun wieder Daten über die Einkommensstrukturen veröffentlich, leider aus dem Jahr 2011, also nicht ganz frisch, und daraus geht hervor, dass fast als die Hälfte der steuerzahlenden Canarios weniger als 1.000 Euro im Monat verdienen. - Genau sind es 44,2 der Steuerzahler, nämlich 387.500 der insgesamt 775.000 welche auf den Kanaren gemeldet sind. - Im Jahr 2008 waren es "nur" 31%, das Jahr eben, welches als Beginn der "crisis" bezeichnet wird. - Es geht aber sogar noch schlimmer. - Menschen, die steuerpflichtig sind, aber keine Einkünfte haben, meist "autónomos" gab es im Jahr 2011 deren 11.448, im Jahr 2008 waren es aber "nur" 6.028, das gibt einen Aufschlag von 90% in vier Jahren. - Es gibt aber noch mehr Kleinverdiener, und auch hier werden Zahlen genannt, 46.900 Menschen verdienten weniger als 1.500 Euro im Jahr steuerpflichtig, hier nennt man uns einen Anstieg von 45% gegenüber 2008. - Jahreseinkünfte die von 1.500 - 6.000 Euro melden stiegen um 6% gegenüber 2008 an und die Zahl liegt bei 107.600 - Und die Zahl derer, welche 6.000 - 12.000 Euro im Jahr verdienen, genau dort, wo die "mileuristas" also die "Tausendeuroer" tummeln, gibt es 13% mehr als noch im Jahr 2008 und die Anzahl der Menschen in dieser Einkommensgruppe wird mit 171.000 angegeben. - Es gibt aber auch Leute die können sich Flaschenbier leisten und nicht zum Discounter müssen und Paletten mit Büchsenbier horten und auch da erfahren wir Zahlen. - Die Einkommensgruppe derer, die zwischen 12.000 und 21.000 Euro verdienen im Jahr, die sind weniger geworden, und zwar um 4 Prozent gegenüber 2008. - Einkommen zwischen 21.000 und 30.000 Euro sind aber wieder gestiegen, allerdings nur um 2% und die Besserverdiener, also Einkommen zwischen 60.000 und 150.000 im Jahr, die gibt es auch, nämlich 98.223 und im Jahr 2008 waren es noch 100.347 - Jetzt erreichen wir schwindelnde Höhen, jetzt geht es ans Eingemachte, denn immer noch 1.930 Personen auf den Kanaren verdienen zwischen 150.000 und 600.000 Euro, allerdings 17% weniger, als noch vor vier Jahren. - Und bei den Spitzenverdienern, da wird es ganz schlimm, gab es 2008 noch 161 Menschen, die mehr als 601.000 Euro versteuert haben, so sind es im Jahr 2001 nur noch 89 und damit fast 45% weniger. - Weniger wird also mehr, und mehr weniger, und man kann also schon ahnen, dass wir in den letzten vier Jahren deutlich an Kaufkraft hier verloren haben. - Aber die Kanaren sind nur gutes unteres Drittel bei den Einkommen, es geht noch düsterer. - Wie am Anfang bereits erwähnt, verdienen 44,2% der Canarios unter 1.000 Euro im Monat, in Extremadura sind es aber deren 53% in Andalusien 46% in Murcia 45% und in Galizien auch 45%. - Es geht aber auch anders, denn in Kantabrien verdienen nur 36% unter 1.000 Euro im Monat, in Asturien ebenso, in Katalonien sind es 32% und Spitzenreiter ist, wie nicht anders erwartet, Madrid mit 28%. - Interessant ist, dass der Internationale Währungsfonds Spanien empfiehlt, die Löhne und Gehälter um 10% zu senken. - Ich weiß nicht, wem man das erklären soll.

Fulanito de tal dice hoy: Entre al espada y la pared

Zwischen Schwert und Wand - Scheiß Situation würde ich sagen, etwa so, wie sich die meisten fühlen, die unter 1.000 Euro im Monat verdienen, und damit eine Familie versorgen sollen.




Wenig gehört von der Familie in Irland heute, kein Wunder, wenn man immer erst ein Netz suchen muss...




Montag 19.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1014 hPa

Der Sommer schon durch?
Die Hitze ist durch, aber nicht der Sommer

Besser kann das Wetter überhaupt nicht sein als jetzt. - Sonnenschein, aber kühlender Wind, man muss eben nur aufpassen, dass man sich keinen Sonnenbrand einfängt, weil man durch die frische Luft nicht immer merkt, wie heftig die Sonne sich bemerkbar macht. - Die Hitze ist erst mal überstanden, und gestern Abend, als wir von El Paso nach Hause fuhren, bekamen wir zunächst einen Schreck, weil sich im Süden der Insel eine Wolkenbank aufgetürmt hatte, die zunächst vermuten ließ, dass es sich um Rauch handelt. - War es aber nicht, nur bekommt man halt schnell einen Schreck, wenn nach so vielen Tagen komplett ohne Wolken dort welche sind, wo im vergangenen Jahr der Qualm der Brände für Aufmerksamkeit gesorgt hat. - Die nächtliche Abkühlung ist nun wieder ein Segen, ich wollte gestern Abend gar nicht einschlafen, vor lauter Glück, wie die frische Luft durch das Zimmer geströmt ist. - Die Katzen fanden das ebenso angenehm und waren auch nicht auf Schlaf aus, heute Morgen bezahlen wir etwas dafür, aber während sich die Katzen nach ihrem Frühstück bereits wieder in der Schlafrolle befinden, wartet auf mich ein kompletter Arbeitstag und wieder einmal möchte ich betonen, ich bewundere unsere Katzen und oft, nicht nur manchmal, bin ich sogar neidisch auf die. - Die kommenden Tage wird das Wetter keine heftigen Kapriolen aufführen, Das Azorenhoch kämpft so ein bisschen um seinen Standort, der Kerndruck ist nicht berauschend und so lässt es sich doch immer wieder mal beeindrucken. - Für uns relevant ist eben dabei, woher saugt man die Luft an, welche dann zu uns kommt, und das wird in den kommenden Tagen der Nordatlantik sein, und nicht wie in den vergangenen Tagen Afrika. - Die große Hitze ist vorbei, auch in den oberen Luftschichten kann man das gut ablesen, wenn die in Puntagorda auf 1.260 Meter es kühler haben im Sommer als wir hier unten, dann wird es frischer die kommenden Tage. - Aber auch nicht kalt, die Sonne heizt uns tagsüber kräftig ein, wer wandern geht der muss sich gut schützen gegen die Sonne, aber abends wird es angenehm frisch und wer gut lüftet zu Hause, der hat die paar Tage afrikanisches Wetter schnell wieder aus dem Gemäuer geblasen. - Kein Feuer, das ist die nächste gute Nachricht, die Feuerwehren haben funktioniert und nun sinkt die Waldbrandgefahr wieder rasch, ist allerdings immer noch sehr hoch. - Also weiter Vorsicht beim Umgang mit Feuer und Augen auf, der Sommer ist noch nicht vorbei.



Sonntag 18.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 32,3 Grad - niedrigste Temperatur 24,6 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 27,8 - Temp. Min 22,5 - Feuchte 17 - 34 % Niederschlag 0 mm

Führe uns nicht in Versuchung
Eine Raumordnungskommission für La Palma auf La Palma?

Eigentlich wäre das Klasse, dann können wir selbst bestimmen, wie denn unsere Zukunft aussehen kann und nicht irgendein Gremium auf Tenerife, welches auch nicht immer unsere Notwendigkeiten kennt und unsere Fähigkeiten auch nicht. - Allerdings ist mir auch nicht wirklich ganz wohl dabei, ob wir damit nicht den Bock zum Gärtner machen, denn wenn uns kein Großer Bruder da auf Vorschriften und Notwendigkeiten hinweist, dann könnten solch Planungspapiere, die ja dann doch einen sehr hohen Stellenwert für die zukünftige Entwicklung besitzen, von den regierenden Kräften und deren Lobbyisten zum Selbstbedienungsladen gemacht werden. - Aber auch muss man die Frage stellen, haben wir denn überhaupt solche Spezialisten hier auf der Insel, die das können? - Es gilt ja auch zu beachten, dass Entwicklung immer Rechtssicherheit braucht und nicht nur einmal mussten wir erfahren, dass in vielen Gemeinden hier die Justiz Projekte gestoppt hat, welche von lokalen Gremien durchgewunken worden waren. - Das wäre auch eine Gefahr, wenn man sich dann solche Pläne bastelt, nach Hausmannsart, und die dann eben an jeder Ecke und Kante gegen übergeordnete gesetzlichen Regeln verstoßen, dann sind solche Pläne nicht nur unsinnig, im Gegenteil, sie verhindern damit sogar jegliche Entwicklung. - Mir ist also bei dem Gedanken nicht so ganz wohl, allerdings ist die jetzige Raumordnungskommission, die so genannte "COTMAC" (Comisión de Ordenación del Territorio de Canarias) ja auch von Interessenträgern belegt und meist verhalten die sich sehr betonlastig und winken auch Flächennutzungspläne durch, welche auf brachiales Wachstum ausgelegt sind, das aber gar nicht stattfindet und auch gar nicht stattfinden kann. - So kommt natürlich auch wieder die Aussage, dort arbeiten auch keine wirklichen Kenner der Materie, sondern Statthalter für die Interessen der besonders geförderten Gewerbetreibenden auf den Kanaren, und wenn schon so gespielt wird, dann können wir das doch für uns hier viel besser und einfacher machen. - Allerdings werden sich dann sicherlich alle anderen Inseln auch dieser Verlockung nicht entziehen können und werden so etwas auch fordern. - Aber wir entscheiden das auch gar nicht, das müsste schon das Gobierno de Canarias machen. - Was wir hier machen können ist, es einfach nur fordern und dazu muss zunächst das Cabildo Insular de La Palma den Beschluss fassen, solch eine Reglung ins Parlament als Vorschlag einzubringen. - Und damit gehen die Parteien jetzt hausieren, zunächst schlug der Chef der Sozialisten das vor, und nun kommt gleich noch die Coalición Canaria nach und sagt, das war eigentlich unser Vorschlag, wir sind die wirklichen Erfinder dieser Story. - Mag ja sein, und bis vor Kurzem war man ja auch noch gemeinsam an der Regierung im Cabildo Insular, und in der Zeit soll dieser Gedanke also gereift sein. - Nun sind die Sozialisten im Cabildo Insular Opposition, und die machen doch eigentlich immer genau das Gegenteil der Regierung, aber in diesem Fall scheint sich das anders zu entwickeln. - Das ist sehr interessant, denn es gab noch keine Sitzung im Cabildo Insular nach dem Rausschmiss der Sozialisten durch die Coalición Canaria, in der man nun hätte feststellen können, wie sich denn nun die sozialistische Opposition verhält und ob die zusammen mit der ebenso Opposition der Partido Popular dagegenhält. - Das könnte ein Hinweis sein, dass man eben nicht auf Konfrontation mit der Coalición Canaria geht, sondern auf jeden Fall diesem Antrag noch zustimmen wird. - Ob sich dann aber das Gobierno de Canarias die Stellschraube oberste Raumordnungskommission nehmen lassen will, und an die Inseln abgibt, das ist dann die nächste Frage. - Allerdings haben im Gobierno de Canarias eben gerade die Koalitionspartner der CC und der PSOE das Sagen, und wenn der Vorschlag eben von genau dieses Gruppierungen kommt, wer weiß dann schon noch ob Vernunft siegt oder ganz einfache Interessenlagen.

Fulanito de tal dice hoy: Entrar por el aro

Über den Ring eintreten - Wenn man Regeln akzeptiert, welche nicht die eigenen sind, dann tritt man durch Ring ein.




In Irland herrscht beste Raumordnung





Sonntag 18.08.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1015 hPa

Hitze und Wind sind weg
Glück gehabt oder gute Feuerwehrleute

Es ist immer noch warm, aber die drückende Hitze ist weg, fast noch ein bisschen schneller, als wir das erwartet haben. - Noch in der Nacht flaute der Wind ab und es erscheint eine ganz andere Luft zu sein als noch gestern Abend, wo wir nahe der 40 Grad Marke standen. - Dabei ist die Großwetterlage kaum anders, nur eben dass jetzt wieder Atlantikluft zu uns strömen kann, welche nicht über der Iberischen Halbinsel und dann auch noch Nordafrika vorgeheizt wurde. - Wir scheinen die schlimmste Bedrohung durch das Wetter also abgeritten zu haben, denn wir erwarten eine weitere Abkühlung der Temperaturen in den kommenden Stunden. - Was uns noch beschäftigt sind die vier Brände gestern Nachmittag und Abend, denn alle vier ziehen sich wie an einer Schnur über die Landkarte gezogen. - Zunächst Dos Palmas in Tayuja, also ganz nahe bei uns, dann einen Kilometer weiter Richtung Los Llanos, dann wieder eine Stunde später im Camino Cumplido oberhalb von La Laguna und dann noch etwas später in Jedey. - Alle diese Feuer wurden sehr schnell von der Feuerwehr und Löschwagen des Innenministeriums bekämpft und kontrolliert, und es mussten nicht einmal Hubschrauber deswegen eingreifen, man konnte alle Brandherde vom Boden aus gut erreichen. - Das gibt natürlich auch wieder jeden Raum für Spekulationen, und wenn man die Richtung und die Uhrzeiten der Feuer verfolgt, dann ist das eine Richtung und könnte so auf einen Pyromanen hindeuten, der Feuer legt, dann abwartet bis die Feuerwehr kommt und dann weiterzieht und den nächsten Brandherd legt. - Viel Mühe gegeben hat sich aber der Pyromane nicht, alle Brände waren direkt an der Straße und konnten so von den schnell angerückten Feuerwehren kontrolliert werden. - Ob das denn nun wirklich alles Brandstiftung war, oder ob weggeworfene Zigaretten, oder ein Gartengrill die Ursachen waren, wir wissen es nicht mit Bestimmtheit, allerdings deutet alles darauf hin, dass da gestern Nachmittag ein ziemlich gestörter Zeitgenosse durch das Aridanetal gezogen ist. - Gut, dass wir hervorragend funktionierende Professionelle haben, welche solche Aufgaben schnell und komplett erledigen, und nun stimmt das Wetter auch wieder, so dass wir die große Hoffnung haben, dass wir diesen Sommer ohne großes Feuer überstehen. - Die Brände auf La Gomera und Gran Canaria sind auch kontrolliert, die Kanarischen Inseln ohne Feuer, und wir hoffen, das bleibt auch so. - Aber bitte weiterhin größte Vorsicht, auch wenn das Wetter nun wieder angenehmer wird, es bleibt deutlich erhöhte Waldbrandgefahr.



Samstag 17.08.2013 19:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 38 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 0 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 38,5 Grad - niedrigste Temperatur 29,6 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 35,8 - Temp. Min 25,3 - Feuchte 12 - 18 % Niederschlag 0 mm

Kneipensterben auf den Kanaren
Was das Rauchverbot nicht geschafft hat, das schafft die Krise locker

Die Zahlen sind gewaltig. - In den letzten fünf Jahren haben auf den Kanarischen Inseln 2.869 Bars und Cafeterías geschlossen, und die Gesamtzahl sank auf allen Inseln von 17.159 auf 14.290. - Die Zahlen hat die wirtschaftlich orientierte La Caixa Stiftung ermittelt. - Die Gründe für dieses "Kneipensterben" will man mit der hohen Arbeitslosigkeit erklären, die hier auf den Inseln knapp über 30 % beträgt. - Es ist also wenig Geld unterwegs, und das berühmte Feierabendbier fällt eben dann aus, wenn man klamm ist, oder man hält sich eine Stunde an einem Bier fest. - Ich will ja diese genannten Zahlen nicht in Frage stellen, die werden schon richtig sein, aber in El Paso hat kein Kneipenstreben stattgefunden, obwohl man bei uns natürlich auch die Krise spürt. - Im Gegenteil, es sind sogar mehr Kneipen und Restaurants bei uns in El Paso als noch vor fünf Jahren, und wie die das machen, das müssen wir uns auch noch ansehen. - Die meisten Kneipen sind eh Familienbetriebe und wo eben früher noch ein, zwei Kellner mitgeholfen haben, da steht jetzt der Betreiber selbst hinter dem Tresen, und man versucht die Kosten so niedrig zu halten, wie es geht. - Einige haben sogar das Lokal gewechselt, und sind in eigene Immobilien gegangen, denn die Ladenmieten sind immer noch unverständlich hoch. - Der Trick ist eben an der Geschichte, sinkt der Umsatz, dann müssen die Kosten auch sinken, sonst geht das schief. - Es gab ja auch noch die Steuererhöhung der kanarischen Mehrwertsteuer, der IGIC (Impuesto General Indirecto Canario) von fünf auf sieben Prozent, und nun mögen Sie sagen, das ist doch wenig, allerdings ist das eine Steuererhöhung von 40%. - Und auch wenn das eigentlich eine Steuer ist, welche vom Gast bezahlt wird, in vielen Kneipen hat man bislang die IGIC eigentlich immer schon inklusive gehabt und wenn man jetzt am Tresen ein Bier oder einen Kaffee ordert, dann bezahlt man auch nicht 1,20 plus 7% sondern weiter nur 1,20 Euro. - Und viele Kneipenwirte bezahlen eh eine Pauschalabgabe, und die hat sich eben nach der letzten Steuererhöhung deutlich erhöht. - Kneipensterben auf den Kanaren, aber in El Paso nicht, das ist doch irgendwie eine Geschichte, die aufmerksam macht auch unseren Ort. - Gut, in den meisten ist nicht wirklich viel los, da guckt ein Wirt mürrisch fern, und manchmal kommt man dann in eine solche Kneipe rein, und der Gastwirt erschreckt sich, das ist dann auch so ein Moment, wo man sagen möchte, das kann sich doch eigentlich gar nicht mehr lohnen, aber aus Gewohnheit, oder weil man einfach nichts anderes kann, macht man weiter. - In den letzten Tagen hat aber die Gemeinde auch mit einigen abendlichen Konzerten die Leute auf die Straße gelockt und dann läuft ja auch noch die "Ruta del Gallo", diese kulinarische Tour durch die Kneipen der drei Aridanetalgemeinden, und obwohl schon oft tot gesagt, brummt dieses Ereignis jedes Jahr wieder und die Kneipen, in denen man eben für 2,50 eine Tapa und ein Bier anbietet, die sind dann abends voll. - Man muss eben auch immer etwas machen, dann kommt auch was bei rüber. - Und die Abuela, die macht auch bald wieder auf, vielleicht noch am Wochenende. - Und Kiko, der nun nicht mehr die Abuela betreibt, sondern nach La Laguna gegangen ist, und dort eben das Casa Kiko übrigens sehr erfolgreich betreibt, der hat nun auch sein Problem mit dem Geräuschpegel hinbekommen, eine falsche Decke mit Schall schluckendem Material hat man eingezogen, und schon hallt es dort nicht mehr. - Das ist gelungen, wir sind ihm äußerst dankbar. - Auf den ganzen Kanaren schließen viele Kneipen, außer in El Paso, ich glaub ich bin hier richtig.

Der Wind ist weiter heftig und macht Sorgen, und es gab auch ein paar kleine Feuer, auch zwei bei uns in El Paso, die aber schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden konnte. - Feuer, die direkt an den Straßen entstehen, die kann man ja schnell und effektiv bekämpfen, weil man direkt mit dem Pumpenwagen hinfahren kann. - Heute ist es aber auch noch mal richtig heiß geworden, 38,5 Grad bei uns auf 540 Meter Höhe, das bedeutet, dass es oberhalb von El Paso die 40 Grad Marke überschritten hat. - Leider müssen wir auch noch eine traurige Geschichte melden, eine dreiundvierzigjährige Frau ist heute Nachmittag in der Caldera de Taburiente an einem Hitzschlag gestorben. - Seien Sie alle bitte sehr vorsichtig bei dem Wetter, morgen wird die Hitze allerdings schon nachlassen, aber die Waldbrandgefahr ist weiterhin außerordentlich hoch.

Fulanito de tal dice hoy: Entre gallos y medianoches

Zwischen Hahn und Mitternacht. - Wenn etwas zwischen Mitternacht und dem Hahnengeschrei passiert, dann ist das zwischen gallos y medianoches und damit meint man, dass jemand etwas im Verborgenen macht, wenn andere wegschauen oder ganz mit sich selbst beschäftigt sind oder einfach schlafen.




Den ganzen Tag rumliegen und jammern. - So machen das die Katzen bei der Hitze





Samstag 17.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1016 hPa

Windig
Keine falsche Bewegung

Vorausgesagt war es ja, der heiße Wind ist da. - Am Nachmittag gab es die ersten Warnungen, da schickten kleine Böen eben mal vertrocknete Blätter über die Straße, aber eben nur hingehaucht, und noch nicht drängend. - Später am Abend konnte man dann spüren, wie plötzlich die abendliche Abkühlung vom anlandigen Wind fortgeblasen wurde, durch kräftigen Wind aus dem Osten, der die ganze Nacht hindurch nun in unangenehmen Böen durch das Aridanetal pfeift. - Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, morgen Abend soll es wieder frisch werden, das System Azorenhoch wieder greifen, und wir wieder kühle und feuchte Luft aus dem Nordatlantik erhaschen, aber so lange müssen wir eben noch aushalten und darauf hoffen, dass niemand Mist baut in den Bergen. - Die Gärten sehen nun gerupft aus, jedes Blatt ohne festen Halt fliegt fort und der Wind sammelt dann seine Arbeit in bestimmten Ecken und surreal erscheint das fleißige Ansinnen vieler bemühter Hausgeister, mit Besen und Kehrschaufel gegen diese Macht angehen zu wollen. - Es ist das unangenehmste Wetter welches es geben kann auf der Insel, und froh können wir uns schätzen, dass wir in diesem Sommer nur diese beiden Tage in dem heißen Wind überstehen müssen, die letzten Sommer waren da viel heißer, auch wenn man das im Moment einfach nicht glauben will. - Anfänglich hatten wir ja noch gehofft, dass die Hitze nur bis El Paso geht, und nicht weiter runter, aber die erhoffte Wetterscheide Fußballplatz hat dieses Mal nicht gehalten, auch bei uns beißt der heiße Wind kräftig zu und es war nicht ganz einfach heute Nacht, die Ohren immer kräftig auf das Kissen zu pressen. - Es wird schon gut gehen ist die Losung, die Abkühlung ist nah, er macht nur so furchtbar wuschig dieser Wind und verdeutlicht uns wieder einmal ohne große Höflichkeit, dass wir zwar europäisch denken mögen, die Inseln aber Nachbarn der Sahara sind.




So sieht das Global Forecast System die kommende Entwicklung der Temperaturen auf der Insel, es ist bald überstanden





Freitag 16.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 32 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 34,2 Grad - niedrigste Temperatur 21,2 Grad

Kurzgedöns
Flagge zeigen, Extremsport in Garafía und ganz vorsichtig jetzt im Wald

Die Vexillologen haben gesprochen. - Nein, kein Schweinskram, so etwas machen wir hier nicht, die Vexillologie ist die Flaggenkunde, das weiß ich aber erst seit dem Sheldon Cooper mir das verraten hat. Wie man das schreibt, das musste ich nachgucken… Und diese Leute brauchte man in der Gemeinde San Andrés y Sauces, weil die bislang keine Flagge hatten aber doch so gerne ihre in den Wind gehalten hätten. - Nun hat man eine Flagge, und wie ich meine, liegt Jamaika nun im Nordosten der Insel La Palma, denn dieses neue Stück Repräsentationstuch, das erinnert mich doch stark an "no woman no cry". Nun erklärt man uns auch, warum die Flagge so aussieht wie sie aussieht, denn man hat gleich mehrere Andreaskreuze dort eingebaut, eben für San Andrés und das Grün kommt von den "Sauces" also die Weiden, die es weiter oben geben soll. - In Ordnung, wo das Gelb herkommt und wo das Rot, das erklärt man uns nicht, aber dass die heraldische Kommission der autonomen Region der Kanarischen Inseln die Flagge für gut und offiziell befunden hat, und das man nun das Tuch in der Gemeinde hissen darf. - Was es nicht alles gibt.

Sportveranstaltungen organisieren, das ist die größte Freude hier. - Überall werden Läufe ausgetragen, die ganze Insel scheint zu trainieren oder ist mindestens gut zu Fuß und das alles haben wir der Transvulcania zu verdanken, dem Ultramarathon über die Vulkane der Insel und nach 83 Kilometer dann nach Los Llanos. - Da hat man uns mit einem Virus beschossen, der sich nicht mehr unterdrücken lässt, und ich glaube, die Sportartikelläden sind so ziemlich die einzigen Geschäfte hier auf der Insel, die nicht den Krisenblues so mächtig anstimmen wie die anderen Läden. - Jede Gemeinde richtet inzwischen Volksläufe aus, die dann auch noch kernige Namen tragen, wie zum Beispiel "Cabra Trail" oder "Mazucator" und meistens geht es dabei rauf und runter die Berge, weil man auf einer solch steilen Insel, wie das La Palma nun mal ist, nicht wirklich Kilometer geradeaus laufen kann. - Man sagt ja auch, dass die Leute, die auf La Palma geboren werden, immer ein längeres und ein kürzeres Bein haben, wegen der Hanglage, aber ich meine, man soll nicht immer alles glauben… In Garafía kommt nun "Lo natural extremo" - das extrem natürliche, heißt das wörtlich übersetzt, aber vielleicht sollte man einfach sagen, extreme Natur. - Die begnügen sich nicht mit einfachen Laufen, also einen Fuß vor den anderen, sondern die bauen Hindernisse auf den Weg, und Hindernisse der fiesen Art. - Ein Trainingsparcours muss überwunden werden, und dabei muss man robben, kriechen, auf Seilen balancieren und dabei ordentlich dreckig werden, denn die Veranstalter die Sorgen für allerlei Matsch und Pampe und die Zuschauer werden dabei sicherlich ihre allergrößte Freude haben. - Nur für die allerstärksten sei dieser Lauf zu schaffen, heißt es und das Ganze findet am 24. August um 18:00 Uhr in Santo Domingo statt. - Starkeier können sich auf der Webseite www.garafiaventura.com anmelden, und sagen Sie nicht, es hätte Sie keiner gewarnt.

Nach dem gestrigen Schreck in den Abendstunden erfahren wir jetzt erst, dass es auch im Nationalpark Calder de Taburiente zu einem Vorfall mit Feuer gekommen ist. - Nahe des Campingplatzes geriet eine Kiefer in Brand, und zufällig vorbeikommende Polizisten der Guardia Civil-Seprona konnten mit Übernachtungsgästen des Campingplatzes verhindern, dass aus dem Brand dieses einzigen Baumes eine Katastrophe entstanden ist. - Wie es dazu kam, dass der Baum brannte, das weiß man nicht oder erzählt uns nicht, aber das war ganz knapp. - Für die kommenden Tage erwartet man nun ein deutliches Auffrischen des Windes, man spricht von 20 Knoten, aber wegen unserer abrupten Orographie entstehen immer Böen und Fallwinde, welche dann ein mehrfaches der mittleren Windgeschwindigkeit entstehen lassen. - Bis es kühl wird, dauert es aber noch bis Montag, die beiden kommenden Tage werden also die Tage mit der höchsten Waldbrandgefahr in diesem Sommer bislang sein. - Man muss nun extrem vorsichtig sein, vielleicht verzichtet man einfach ganz darauf, jetzt die Wälder aufzusuchen. - Und wer jetzt Pflanzenabfälle verbrennt, der muss sich untersuchen lassen, und dann immer noch die Geschichte mit den Zigarettenkippen aus dem fahrenden Auto. - Man möchte doch eigentlich glauben, das kann nicht sein, so deppert ist doch niemand, aber fragen Sie mal die entsprechenden Behörden, das ist der Hauptgrund für Feuer hier auf den Inseln.

Fulanito de tal dice hoy: En agua de borrajas

Im Borretschwasser. - Borraja heißt Borretsch, und hier sagt man, wenn irgendetwas als Lappalie endet, besonders wenn es groß angefangen hat, dann wird daraus das Gurkenkrautwasser.




Die Flagge der Gemeinde San Andrés y Sauces




Freitag 16.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1014 hPa

Schreck am Abend
Feuer oberhalb Tijarafes kontrolliert

Da haben wir einen wunderbaren Abend genossen, meine große Tochter und ich, trefflich und großartig in der Perla Negra gegessen, um dann weiter bei Tapas y Trekking einem Konzert zu lauschen. - Da saßen wir dann, reichlich belebt der Platz vor der alten Kirche und dann verbreitete sich die Nachricht, dass bei Tijarafe ein Feuer gemeldet werde. - Feuer im Sommer ist unser Trauma, aber Gerüchte verbreiten sich meist noch schneller als Waldbrände und so war man zunächst unsicher, was denn an der Geschichte dran war. - Andere wussten von einem Feuer auf La Gomera, bei Vallehermoso, dann sagte einer sogar, er habe was von einem Feuer bei Mazo gehört und so konnte das Konzert, eine Elektrogeige gegen ein, was ich mal vorsichtig elektronisches Tasteninstrument nenne, nicht wirklich die Stimmung übernehmen, denn so lange es Feuer gibt hier auf der Insel, so lange sind wir alle ein bisschen neben der Spur. - Das waren aber die Nachbarn und Feuerwehrleute in Tijarafe wohl nicht, denn die haben das Feuer ziemlich schnell unter Kontrolle gebracht, und so eine große Gefahr einfach nur zu einem Schreck degradiert. - Die Dinge standen aber auch für die Menschen dort, man konnte an den Brandherd gelangen und es gab keinen Wind und auch kühlte es abends bereits ab, so dass die meteorologischen Bedingungen, trotz der Hitze der letzten Woche, nicht wirklich kritisch waren. - Jetzt ließt man von 1.500 Quadratmetern verbranntem Wald, gleich oberhalb der letzten Häuser Tijarafes und das ist nun wirklich nicht viel, wenn es denn stimmt, was uns da serviert wird. - Gestern Abend hat auch noch jemand mit einem heißen Draht eine kompetente Information einholen können, und da hieß es auch bereits, das Feuer sei kein Problem mehr und so löste sich die Anspannung dann noch. - Blicken wir auf die Wetterkarte, dann bleiben noch zwei Tage mit Hitze, und dann kommt endlich wieder deutlich kühlere Luft auch tagsüber zu uns und senkt damit die Waldbrandgefahr deutlich. - Man darf aber jetzt schon sagen, auch wenn der Sommer noch nicht wirklich vorbei ist, dieser Sommer war von den Temperaturen her deutlich angenehmer als der im vergangenen Jahr. - Zwei Tage also noch mit Hitze und der weiteren Angst vor Waldbränden und dann geht der Sommer in seine nächste Runde, und wir sind alle dabei.



Donnerstag 15.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 31 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 31,5 Grad - niedrigste Temperatur 22,0 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 35,2 - Temp. Min 25,4 - Feuchte 15 - 20 % Niederschlag 0 mm

Post aus Dublin
Regensachen sind gefragt

Wundert mich eigentlich, dass die in Irland heute nicht auch Feiertag haben, sagt man denen doch nach, dass die so katholisch seien. - Ich hatte den Regen in Dublin ja schon kommen sehen, aber Regen schreckt unsere Damen eigentlich nicht wirklich ab, und man hat dann ja auch immer noch die Eventualität, die Möglichkeit des Einkaufens in eine Notwendigkeit zu verwandeln. - Regensachen braucht das Kind, und inzwischen gibt es ja diesen wunderbaren und immer funktionierenden Dienst, mit dem man sich Fotos und kleine Videos zuschickt und so bin ich immer bestens informiert, wohin das Familienvermögen sich gerade hin verdrückt. - Das Frühstück wird fotografiert, der Ausflug, das Kind von oben, von unten und alles landet bei mir auf dem Handy, welches ich ohne Brille nicht mal richtig anstellen kann. - Geschweige denn bedienen, aber für unterwegs nehme ich doch nie eine Brille mit, da ich doch was weit genug weg ist immer gut erkennen kann, nur wenn mir das auf die Pelle rückt, dann fange ich an verlegen zu werden. - Ich finde es gut, bestens über den Urlaubszustand der Damen informiert zu sein, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da ging dann meine Frau einmal am Tag in eine Telefonzelle, rief hier an, ich schilderte meine Sorgen und Qualen, also alles ganz normal, dann frug ich noch was sie gegessen hätte und ob es immer noch regnet, und schon war genügend kommuniziert. - Gibt es eigentlich noch Telefonzellen? - Das war schlecht für die NSA, drum hat man diese weitern Möglichkeiten unter das Volk gebracht und ich bin schier baff, dass man in anderen Ländern wissen will, was meine Frau zum Frühstück verzehrt hat. - Wobei ich ja zugeben muss, die andauernde Erreichbarkeit kann auch zu ziemlichem Stress führen, neulich habe ich mein Phone, welches deutlich smarter ist als ich, denn das kann mehr als meine Wenigkeit, sogar mal mit auf den Topf genommen, weil ich eben darauf wartete, die nächsten Bilder von einem Familienessen meiner Damen serviert zu bekommen. - Alleine aufs Klo gehen, das kann mein Handy noch nicht, aber ich wohl auch schon nicht mehr, so sehr will man permanent erreichbar sein und wohl auch senden. - Ich bin ja mit dem "guasap" also dem WhatsApp gar nicht so bewandert, ich kann gerade mal eine, mehr oder weniger flüssige Konversation mit einer Person hinbekommen, aber meine Kinder, die schreiben sich mit mehreren Menschen gleichzeitig, und auch ganzen Gruppen, und das Handy lässt jeden Moment eben die verräterischen Geräusche los, die einen auffordern, doch wieder auf den Bildschirm zu blicken, da will wieder jemand wissen, was man gerade macht. - " Estoy guasapeando" - ich bin eine WhatsApp Meldung schreibend, um mal die Verlaufsform zu nutzen, wie man das hier so gerne macht, und eigentlich müsste dann ja auch noch gefragt werden, mit wem man sich eigentlich schreibt und die Antwort würde dann eigentlich "mit dir" lauten und schon haben wir eine weit höhere Kommunikationsvariante erreicht, die uns ohne solche wunderbare Technik verwehrt geblieben wäre. - Man muss nur auf den Straßen inzwischen aufpassen, man wird gewarnt vor guasap-Zombies, denn es blickt ja niemand mehr auf die Straße, auch beim Laufen nicht, sondern jeder tippt inzwischen hektisch auf das Phone oder Tablet ein, und da kann es schnell zum Zusammenstoß kommen. - Das gibt dann neue Frage auf, wer hat Vorfahrt, Tablet oder Smartphone und darf man die Busspur nehmen wenn man sowohl Tablet wie auch Smartphone hat, und mit beiden Geräten ganze Gruppen von weiteren Touch-Zombies beglückt? - Im Winter soll ja dann WhatsApp in 3D kommen, also das geht so. - Man ruft sich an, verabredet sich in das Café oder eine Kneipe, man setzt sich hin, bestellt sich was und in der Luxusausführung Smart-Talk 2.0 werden dann automatisch alle Tablets, Smartphones und Blue bis Blackberris im Umkreis von 25 Meter ausgeschaltet und man kann sich dann in ganz normaler Lautstärke unterhalten. - Schade eigentlich, dass es das jetzt noch nicht gibt…

Fulanito de tal dice hoy: Echar una cana al aire

Eine graue Haarsträhne in die Luft werfen. - Wenn sich reifere Menschen mit Dingen beschäftigen, die eigentlich eher der Jugend vorbehalten sind, dann sagt man hier, der wirft sein graues Haar in die Luft. Also wenn ich mit dem Smartphone da in der Kneipe sitze und so tue, als würde ich mich fließend mit mehreren Personen gleichzeitig "guasapen" dann würde ich eine graue Strähne in die Luft halte. - Allerdings habe ich keine Haarsträhne, mangels Masse geht der Spruch bei mir nicht, aber meine kleine Tochter hat etwas ähnliches für mich entwickelt und meint: Papa, nur weil dir kalt ist, bist du noch lange nicht cool.




Technisch immer auf dem neuesten Stand, eiPhone und eiPott Modell Taburiente





Donnerstag 15.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1012 hPa

Brücken basteln sich nicht mehr so einfach
Himmelfahrt ohne Kommando

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da bastelte man sich hier aus jedem nur erdenklichen Feiertag gleich eine "Brücke". - Also ein verlängertes Wochenende, um dann für ein paar Tage ohne Ferienzeit zu verschwenden einen Mini-Urlaub anzugehen. - Diese Tradition hat man ein bisschen verloren, die Zahl der Reisenden ist stark zurückgegangen, gerade was den interinsularen Verkehr angeht. - Wir müssen nicht lange nach den Ursachen fragen, das Geld ist knapp und wer nicht bei der krüppligen Verwandtschaft auf dem Lehnstuhl übernachten will, der muss halt wirklich Geld in die Hand nehmen. - "Asunción de nuestra señora" nennt sich bei uns Mariä Himmelfahrt, und so richtig viele Reisende sind nicht unterwegs. - Zuhause bleiben ist das große Motto aber auch bereits aus dem vergangenen Jahr, die Inselregierung fördert das sogar mit Radiospots, man möchte so dem lokalen Tourismussektor helfen und in der Tat, viele Palmeros finden es schick, ein Wochenende im Hotel im Süden zu verbringen, als Jahreshöhepunkt in Sachen Ferien, Urlaub, Entspannung, der Rest der Freizeit geht im Garten drauf oder mal abends in der Kneipe, die Zeiten sind einfach nicht nach Verreisen und Halligalli. - Wobei auf den großen Inseln ja der Tourismus in den vergangenen Monaten alle bisherigen Rekorde bricht, die erneute unsichere Lage in Nordafrika schustert uns jede Menge neuer Gäste zu und die Hoteliers aus Gran Canaria, Tenerife, Fuerteventura und Lanzarote machen aus dem arabischen Frühling einen kanarischen Sommer, so laufen die Dinge nun mal. - So haben wir auch schon wieder einige Leute von der Insel verloren, die eben der Arbeit nach auf die großen Inseln ziehen, die ganz normale Wanderung, die Metropolen saugen die ländlichen Gebiete leer und wenn man hier eben vor ein paar Jahren noch aus Garafía nach Los Llanos pendelte, so geht es heute eben für viele Menschen gleich auf eine andere Insel oder gar noch weiter weg. - Noch weiter weg kann natürlich auch das Ausland sein, noch nie sind so viele junge Menschen, teilweise mit bester Bildung ins Ausland gegangen, aber die meisten bleiben dort nicht mal ein Jahr, da mangelnde Sprachkenntnisse eben verhindern, dass diese Leute einen ihrer Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz erhalten. - Da hinein platzt die Klage eines Lehrers der offiziellen Sprachschule in Santa Cruz, dass man wegen der Sparzwänge inzwischen nur noch die Hälfte der Lehrer auf der Schule hat als noch im Jahr 2007 und so die Anfrage von Schülern welche dort ihre Sprachkenntnisse verbessern wollen, oder überhaupt erst beginnen, gar nicht mehr bedienen können. - Feiertag, eine Brücke ist möglich, aber wir bleiben einfach sitzen, und tun so, als sei das alles ganz normal. - Ist es ja auch, wir gewöhnen uns an alles, und das genau kann auch unser Problem sein, weil dieser Konformismus uns träge macht.



Mittwoch 14.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 31 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 31,6 Grad - niedrigste Temperatur 21,5 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 33,5 - Temp. Min 25,3 - Feuchte 15 - 20 % Niederschlag 0 mm

Kurzgeschichten
Weinernte beginnt, und Puerto Naos fünfsechstel fertig

Dieses Wochenende beginnt bereits hier bei uns auf der Insel die Weinlese, und die wird sich dann fast drei Monate hinziehen. - Das liegt nicht so sehr daran, dass wir so entschleunigt die Weinbeeren ernten würden, sondern an den Lagen, in denen bei uns Wein gezogen wird. - In Mazo praktisch auf Meereshöhe und im Norden der Insel hinauf bis in Höhen von 1.500 Meter. - Und genau in Mazo beginnt man jetzt am Wochenende mit der Weinernte, das war immer so, die sind die ersten, und Ende Oktober zupft man dann die Beeren aus den hohen Lagen des Nordens und dann ab in die Fässer. - Es soll mehr Wein geben dieses Jahr als noch in 2012, da hatte man 750.000 Kilo geerntet, das zumindest ist die Menge, welche die Bodegas mit der Denominación de Origen verarbeitet haben. - Es gibt ja daneben auch noch andere Betriebe, welche Wein keltern, aber die eben dann nicht als DO-Weine verkauft werden können, sondern nur als Tafelwein. - Die Million Kilo an Trauben sollten wir schon erreichen, denn manche Bodegas sind mit dem 2012er Wein sogar schon knapp. - Das Jahr verlief bislang ohne große Probleme im Weinbau, kein Unwetter, keine großen Plagen, aber es war zu kühl und feucht im Mai und Juni, und da hat man dann mit Pilzkrankheiten zu tun bekommen. - Die letzte warmen Wochen waren dann wieder wunderbar und so können wir uns auf einen mindestens ordentlichen Jahrgang 2013 freuen.

So im Großen und Ganzen scheint ja die Promenade in Puerto Naos nun ja fertig zu sein, nachdem man die ja auch bereits eingeweiht hat, mit einer großen Fiesta und Musikern vom Festland. - Allerdings liegt das Teufelchen ja bekanntermaßen im Detail, und es wird immer noch gewerkelt dort. - Nein, nicht so, dass man nun die Promenade nicht nutzen könnte, und schön ist sie auch geworden, keine Frage, aber eigentlich war der Termin für die Fertigstellung im Februar, und nun heißt es aus dem Cabildo Insular, im September wäre man dann mit allen Arbeiten fertig. - Jetzt kann man aber die Promenade wenigstens bereits nutzen, aber für die Anwohner, die Gäste und auch die Gewerbebetriebe war das eine schlimme Zeit, als man dort gewerkelt hatte und einfach so gar nicht weiterkommen wollte. - Es ist für mich auch etwas unverständlich, wie die Gemeinde und die Inselregierung das auch so hinnehmen wollen, wenn die beauftragte Firma statt Februar erst im September fertig wird. - Ich erinnere mich sogar noch, dass man der beauftragten Firma noch gedankt hat, dass man in den vereinbarten Zeiträumen die Arbeiten erledigt hätte, und das war dann doch deutlich zu dick aufgetragen. - Aber haken wir das nun endgültig ab, Puerto Naos hat nun ein Schmuckstück als Promenade, und dass da noch ein bisschen gewerkelt wird, das soll uns nur beruhigen, ganz nach dem Motto, es ist doch schön, dass sich was rührt.

Fulanito de tal dice hoy: Echar un jarro de agua fría

Einen Krug kaltes Wasser schütten. - Wenn man jemandem seiner Träume beraubt, dann trifft ihn das wie ein Krug kaltes Wasser über den Kopf.




Passend zum Wein, am Wochenende beginnt in der Südgemeinde Fuencaliente auch das Weinerntefest. Klicken Sie auf das Bild und Sie kommen auf das Programm dazu.





Mittwoch 14.08.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1012 hPa

Katzenfutter ist alle
Die Lage wird ernst, aber noch nicht hoffnungslos

Es ist so weit, ich werde wohl einkaufen gehen müssen. - Nicht wegen mir, ich überstehe Wochen ohne feste Nahrung zu mir zu nehmen, das habe ich in vielen Drachenflugtagen bereits geübt. - Aber die Katzen haben nichts mehr zu fressen, wir haben heute morgen bereits gemeinsam Eidechsen gejagt, diese dann filetiert, mit Nahrungsergänzungsmitteln versetzt, dann kurz in eine Dose gepackt, denn unsere Katzen fressen nur Supermarktware. - Noch nicht einmal eine Woche ist vorbei, seit dem die Damen den Drachenflugtag angerissen haben, und schon bricht hier eine mittlere Katastrophe aus. - Die Versorgungslage wird kritisch, Schnappschildkröten beißen Kinder, die Engländer bestehen auf ihren Felsen und Mariano Rajoy behauptet, er hätte noch nie etwas von einem Land, was Spanien heißen soll gehört. - Nein, ich nehme keine Drogen, noch nie, aber seit dem ich vor fast zwei Jahren mit dem Rauchen (Winston, nicht Churchill) aufgehört habe, misstraue ich meiner eigenen guten Laune deutlich. - Heute ist also der Gang in den Supermarkt angesagt, ich muss mich nun dem Alltag stellen und vielleicht wäre es sogar gut, eine Einkaufsliste zu erstellen. - Ich könnte ja auch mal etwas essen oder trinken, also notiere ich Speck, Weißwein und Toastbrot, daraus lassen sich doch zusammen mit Katzenfutter wirklich nette Geschichten spannen. - Jetzt muss ich nur noch herausbekommen, wo die Geldbörse liegt, der Autoschlüssel und meine Schuhe, ich bin halt nicht wirklich gut organisiert ohne meine Frau. Die fliegt heute aus Hamburg nach Dublin und ich kann nur hoffen, dass der Pilot seine Schuhe gefunden hat, weil der Wetterbericht für Dublin heute und morgen noch deftigen Regen ansagt. - Den haben wir hier nicht, ganz im Gegenteil, und bei einem mittleren Bedarf von zwei T-Shirts täglich werde ich wohl die kommenden Tage auch noch die Herausforderung Waschmaschine angehen müssen. - Es ist auch an der Zeit wohl Voltaire zu zitieren, der natürlich nur Recht haben kann wenn er skandiert, dies sei die beste aller Welten, und so muss man die Aufgabe auch wohl angehen. - Bleibt immer noch das Problem mit den Schuhen und dem Geldbeutel, den Autoschlüssel habe ich Kühlschrank gefunden, aber vielleicht lassen sich ja die Kassiererinnen im Supermarkt auch von einem Schuldschein beeindrucken, oder ich erzähle denen einfach, dass meine Frau in Urlaub ist, und dann lassen die mich auch ohne zu bezahlen weiterlaufen, Hauptsache ich bin dann wieder weg. - So machen es die von der FDP doch auch, aber das geht nach hinten los, neulich habe ich jemanden gesprochen der sagt, er würde die FDP wählen, weil er will, dass Angela Merkel weiter Bundeskanzlerin bleibt, aber er die CDU nicht wählen könne. - Ich habe ihn einen Feigling genannt, einen krüppeligen Buckelwahl, wobei ich darauf bestehe, dass da das "h" wohl hineingehört, denn ich meine doch gar nicht das majestätische Tier. - Ich muss jetzt los, sonst ist das Katzenfutter bereits ausverkauft, und außerdem habe ich furchtbare Angst ins Sommerloch zu fallen, ohne Schuhe und Geldbörse ist das besonders ekelhaft, also müssen wir jetzt alle ganz tapfer sein, Manfred Dietz ganz besonders, denn der ist erst im Oktober wieder auf der Insel, muss also den ganzen Sommer lang noch in der Diaspora schmoren.



Dienstag 13.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 30,4 Grad - niedrigste Temperatur 23,0 Grad

SOS La Palma, warum?
Ausländer sammeln Geld für Inländer

Vor eine Weile habe ich schon mal darüber berichten dürfen, dass sich nun ein Verein, meist ausländischer Mitbürger gegründet hat, welcher es sich zur Aufgabe macht, Spenden für den bedürftigen Teil der einheimischen Bevölkerung zu sammeln und diese dann an Hilfsorganisationen oder die Sozialdienste zu übergeben. - Ich füge nun ein Zitat aus der Webseite der Organisation SOS La Palma ein, ganz einfach, weil es das Fragezeichen der Überschrift schön erklären kann:
"Deshalb gründeten hier lebende Ausländer, die auf La Palma bereits eine zweite Heimat gefunden haben, sowie engagierte Palmeros, SOS La Palma, um Dankbarkeit für freundliche Aufnahme an diesem schönen Ort auszudrücken oder einfach, weil die derzeitige Situation besondere Handlungsalternativen erforderlich machen!"
Das kann ich nur voll und ganz unterstützen, ich kenne die Leute auch, die das vorantreiben, und die haben wirklich dieses eine Ziel im Auge und engagieren sich gewaltig. - Der Verein ist inzwischen auch nach Recht und Gesetz gegründet, kann also auch offiziell tätig werden und es sind auch schon schöne Geldspenden eingetroffen, so dass man auch gleich loslegen konnte. - Allerdings ist Helfen nicht immer ganz einfach, man muss auch den zu helfenden Menschen genügend Raum lassen sich freiwillig helfen zu lassen und da ist es dann am besten, man wendet sich an die Profis, und das sind zunächst die Sozialstationen der Gemeinden, und eben auch die Hilfsorganisationen der Kirchen. - So sind die beiden ersten Spendenaktionen mit monatlichen festen Beträgen auch an die Baptistengemeinde in Los Llanos sowie die Caritas im gleichen Ort gegangen, die erhalten nun einen festen Betrag jeden Monat und setzen dieses Geld dafür ein, Nahrungsmittel zu kaufen und an die Bedürftigen zu verteilen. - Man will natürlich noch mehr machen und braucht dazu natürlich auch noch mehr Geld und da sind wir nun gefragt und unsere Spenden werden dann von SOS La Palma an die Hilfsorganisationen gegeben und wir berichten dann darüber. - Auch will man Mitglieder werben, die natürlich auch mit Spenden ihren Beitrag leisten sollen, aber man kann auch einfach spenden, ohne Mitglied zu werden. - Auf der Webseite wird auch ein Formular angeboten, wo man sich als Mitglied outen kann, und natürlich die Kontonummern genannt, wohin man das Geld schicken soll. - Auch wird dort der Vorstand des Vereins gezeigt, eine dänisch/deutsche/schweizer/palmerische Mischung, also durchaus bunt, und man schreibt auch über die Beweggründe, solch eine Hilfsorganisation zu gründen und ich finde das gut und richtig und kann das auch nur deutlich unterstützen. - Es wäre also sehr schön, wenn viele von Ihnen da auch mitmachen, natürlich nur wer überhaupt etwas übrig hat, aber damit können wir uns ja auch solidarisch mit denen zeigen denen, denen es im Moment einfach nicht so gut geht. - Irgendwie auch eine Sache der Ehre, und die Leute hier können doch nichts dafür, dass die politische Spitze, die Banken und Großfirmen dieses Land so schäbig bestohlen haben und das auch immer noch tun. - Mal nicht gegen Asphalt oder Autobahn, sondern für etwas, für unsere palmerischen Freunde, von denen eben einige auf dem drastischen Sparkurs hinten heruntergefallen sind, und nun auf Hilfe angewiesen sind. HIER geht es auf die Webseite von SOS La Palma. - Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass man wegen einer Spende in den Himmel kommt, aber ein gutes Gefühl ist es allemal.

Fulanito de tal dice hoy: Entrar con el pie derecho

Mit dem rechten Fuß eintreten. - Wenn man etwas gut angefangen hat, also erfolgreich begonnen, dann ist man mit dem rechten Fuß reingegangen.






Dienstag 13.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1013 hPa

Ich glaub mich laust der Hund
Das Sommerloch lastet schwer über der Vernunft

Im August meint man manchmal, vielleicht wäre es besser, wir sperren einen Monat zu, drehen diese Insel auf Links und machen dann im September wieder weiter. - Geht natürlich nicht, wir nehmen uns weiter ernst, auch wenn eigentlich nichts passiert außer Fiestas und komischer Pressemeldungen, die man hinnimmt, aber nicht aufnimmt. - Los Llanos schafft ein Register für Haustiere, und nimmt dafür 5.258 Euro in die Hand, so die Entscheidung des Gemeinderats, jeder der ein Haustier hat, also Hund, Katze, Känguru oder Säbelzahntiger muss dieses bei der Gemeinde oder einem Tierarzt anmelden. - So weit, so gut, das ist doch eigentlich völlig normal, das schreiben sogar nationale Gesetze vor, dass alle Haustiere in den Gemeindeverwaltungen gemeldet werden müssen und einen Tierpass zu führen haben. - Warum die Gemeinde Los Llanos damit jetzt herauskommt ist fragwürdig, denn das Gesetz stammt aus dem Jahr 1995 (decreto 117/1995, de 11 de mayo) und bereits im Jahr 2009 hat die alte Gemeinderegierung auch bereits angeordnet, dass alle Haustiere in der Gemeinde zu registrieren sind. - Dreifach gemoppelt also, das Gesetz schreibt es vor, dann die erste Gemeindeverordnung darüber im Jahr 2009 und jetzt heißt es erneut, Haustiere seien in der Gemeinde anzumelden. - Solch ein Register wäre der erste Schritt zu einem vernünftigen Umgang mit Haustieren bei uns, damit könnte man nämlich Verantwortung an die Eigentümer der Hunde und Katzen übergeben und irgendwann auch schließlich Hunde- oder meinetwegen auch Katzensteuer verlangen. - Bevor ich mich jetzt komplett unbeliebt mache, diese Hunde- oder auch Kleintiersteuer soll dann dazu dienen, ein, oder auch zwei Tierauffangstationen auf der Insel zu haben, in denen eben die Tiere einen Unterschlupf finden, die keinem verantwortlichem Eigner zuzuordnen sind. - Tausendfach hat man das bereits besprochen, aber eben niemals wirklich durchgesetzt, und wenn der nächste Gemeinderat in Los Llanos erneut eine Verordnung erlässt, dann hat das auch wieder keine Wirkung, weil niemand auch nur annähernd die Ausführung dieses Gebotes überprüft. - In unserer Straße gibt es fünf Nachbarn, aber an die 14 Hunde. - Kein einziger dieser Hunde ist registriert, obwohl in El Paso auch eine solche Verordnung existiert und das Gesetz aus dem Jahr 1995 stammt und niemals wird jemand kommen und das kontrollieren, weil sich niemand den Ärger mit den Nachbarn einhandeln will. - Ohne wirksame Kontrolle machen sich alle lächerlich, die solche Listen fordern, erneut fordern muss man ja im Falle Los Llanos´ sogar sagen, denn es geht doch gar nicht um die Tiere, welche behütet Herrchen oder Frauchen haben und mit Rinderhack in den Schlaf gesungen werden, sondern um die Fellmonster, um die sich niemand kümmert, und die natürlich auch niemand anmeldet. - Ohne dichte Kontrollen wird man das Problem niemals in den Griff bekommen, da kann man so viele Gemeindeverordnungen loslassen wie man will und eigentlich ist es nur noch peinlich, dass der Gemeinderat aus Los Llanos das sogar noch als Presseerklärung loslässt, und nicht mal darauf achtet, dass in der gleichen Zeitung im Jahr 2009 von der Vorgängerregierung bereits die gleiche Gemeindeverordnung auch per Pressemeldung angekündigt wurde.



Montag 12.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 30,0 Grad - niedrigste Temperatur 22,1 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 35,4 - Temp. Min 24,8 - Feuchte 15 - 20 % Niederschlag 0 mm

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Ravioli sind alle

Meine Frau ist erst ein paar Tage weg, aber schon nichts mehr zu Essen im Haus. - Die Büchse Ravioli ist schon lange leer, und die Geschichte mit dem Kühlschrank ist auch ganz einfach, wenn man da nichts reinstellt, sondern immer nur rausholt, dann kommt der momentane Zustand dieses kolossalen Küchenmöbels schnell zustande. - Ich hasse es aber einkaufen zu gehen und so lange noch Katzenfutter da ist und Nescafe, kann ich das noch ein bisschen vor mir herschieben. - Jetzt hängen die Damen noch in Hamburg herum, Familienbesuche und Einkaufen steht auf dem Programm und am Mittwoch geht es weiter nach Dublin. - Meine Frau ruft täglich an, kontrolliert, ob ich auch die Arbeit gemacht habe, lässt die Katzen kurz durchzählen und gibt mir dann auch noch praktische Ratschläge nach dem Motto, ich habe dir das doch mit der Waschmaschine mehr als einmal erklärt. - Wäsche waschen ist noch schlimmer als einkaufen und ich habe so viele T-Shirts im Schrank, da muss Ken, unser Waschboy von Bosch, noch eine ganze Weile auf meine Aufmerksamkeit verzichten. - Das Wetter ist auch nicht ganz so heiß wie angekündigt, auf unserer Höhe knabbern wir dauernd von unten an die dreißig Grad Marke heran, oder Punktlandung wie heute, aber nicht drüber. - Auf Tenerife und Gran Canaria soll es aber deutlich heißer sein, zumindest lässt uns das die Presse wissen. - Es bleibt also dabei, in diesem Sommer war es in Deutschland heißer als hier, denn noch kann ich keine weitere Hitzewelle entdecken. - Es bleibt die kommenden Tage wohl eher so und den Rest des Monats zeichnet sich auch keine weitere Hitze mehr an. - Und dann ist schon wieder September, Kinder wie die Zeit vergeht, der Sommer hat doch gerade erst angefangen. - In Ermangelung an Schnappschildkröten hat man vor ein paar Tagen Orcas vor unserer Küste entdeckt, aus einem der Ausflugsboote heraus, und die haben wohl junge Schnabelwale vertilgt und nun wird diskutiert, ob denn Orcas vor unserer Küste normal sind, oder ob die sich "verschwommen" haben und ob die Amerikaner daran Schuld sind, oder Bárcenas oder die Nordkoreaner. - Ich weiß es nicht, bin nicht verwandt mit Schnabelwalen, oder nur sehr entfernt, oft sind Fischstäbchen der kleinste gemeinsame Nenner zwischen meiner Person und dem Meer, ich fühle mich nämlich an Land deutlich wohler, man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass ich mich an Land so wohl fühle wie ein Fisch im Wasser. - Gewagte Bilder, aber sonst macht es keinen Spaß. - Die Jäger auf der Insel haben ziemlich verwachst. - Nachdem die eine Sternfahrt gemacht haben, mit dicken Autos und Gehupe, um zu protestieren, dass sie sich nun an das normale Gesetz halten sollen, und nicht mehr an eine Ausnahmereglung, welche man mal vor ein paar Jahren erfunden hat. - Die Kommentare in den Zeitungen zu dem Thema stellen die Jäger in ein sehr unschönes Licht, allerdings haben die sich selbst da reingestellt, und bekommen nun den Zorn der Nichtjäger deutlich zu spüren. - Die werden sich zukünftig überlegen, die Presse für ihre Belange zu suchen, denn an Sympathie hat die Gruppe der Jäger in den vergangenen Tagen ziemlich verloren. - Aber man ist noch weit davon entfernt in den Beliebtheitsbereich von Politikern oder Banker zu gelangen, dazu müssten die schon ein rosarotes trächtiges Einhorn erlegen. - Es geht immer noch ein bisschen schlimmer, so kommt man natürlich auch durchs Leben

Fulanito de tal dice hoy: Echar leña al fuego

Brennholz ins Feuer geben. - Auf Deutsch nimmt man dazu Benzin und gießt dieses ins Feuer, also wenn jemand etwas Schlimmes noch schlimmer macht, dann gibt es hier Brennholz ins Feuer.






Montag 12.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1012 hPa

Keine Schulden mehr in Los Llanos?
Eigenlob hinkt

Die Vermutungen über die Verschuldung der Gemeinde Los Llanos war immer wieder ein beliebter Spielball der Presse und ganz offiziell hat man die Schulden mal auf 7 Millionen festgesetzt. - Aber das ist nur die Zahl, die man an offenen Rechnungen an Dienstleister und Lieferanten zu bezahlen hat, mit den Krediten auf den Banken kommt man dann locker auf weit über zehn Millionen Euro an Verbindlichkeiten. - Jetzt heißt es aber, in den guten zwei Jahren der Regierung PP/PSOE hätte man alle alten Rechnungen beglichen die vor dem 31. Mai dieses Jahres ausgestellt wurden, und nur noch die große Summe von 3 Millionen Euro, welche man wegen der Wasserlieferungen vom Consejo Insular de Aguas schuldet sei noch offen. - Diese würde man aber in Raten von 150.000 Euro jährlich begleichen, so lautet ein Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Consejo Insular de Aguas, also sei man praktisch auf dem Laufenden mit den Verbindlichkeiten, eine Aussage, die man in Los Llanos seit über 20 Jahren nicht mehr annähernd gewagt hat in den Mund zu nehmen. - Gut, alle Forderungen die vor dem 31. Mai ausgestellt wurden hätte man bezahlt, das ist bereits fast zweieinhalb Monate her, also liegen da sicher schon wieder fette Rechnungen herum und man sollte vielleicht ein bisschen bescheidener auftreten, wenn man denn wirklich darauf bestehen will, dass die "Neue Politik" in Los Llanos deutliche Früchte trägt. - Auf der anderen Seite kann man auch ganz gut verstehen, wenn heute der Rat für Finanzen der Stadt Mariano Hernández Zapata von der Partido Popular sich hinstellt und stolz verkündet, die Zeiten, als man noch fürchten musste, dass der Strom und das Wasser abgestellt würden seien endgültig vorbei, denn es gab unter der alten Stadtregierung wirklich Monate, in denen man fürchten musste, man kappt der Stadt die Grundversorgung an elektrischer Energie und auch beim Wasser, weil man einfach die Rechnungen nicht mehr bezahlt hatte. - Es geht voran in Los Llanos, so wie in den meisten Gemeinden der Insel, die Haushalte schrumpfen sich auf ein erträgliches Maß zurück, was aber auf der anderen Seite auch wieder bedeutet, dass die Gemeinden keine Investitionen oder öffentliche Bauten mehr vergeben, also die Aufgabe als Arbeitsplatzbeschaffer nicht mehr wirklich erfüllen. Da sind wir wieder beim alten Thema, Sparen ist gar nicht so schwer, man gibt einfach kein Geld mehr aus, aber die direkten Folgen davon, die enorm hohe Arbeitslosigkeit schafft noch mehr Probleme, als die hohe Verschuldung. Sparen wir uns gesund, oder sparen wir uns krank, so ganz haben wir das noch nicht durchgekaut, alles wird hier von der Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen abhängen und ob wir in diesem Jahr endlich wieder eine positive Entwicklung erhoffen können. - Ein Chapeau geht nach Los Llanos, auch wenn Eigenlob meistens hinkt, und alles immer verbesserungswürdig ist, in Sachen Finanzen spürt man wieder Boden unter den Füßen und das ist doch schon mal ein guter Anfang.



Sonntag 11.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 29,4 Grad - niedrigste Temperatur 21,6 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 34,7 - Temp. Min 23,2 - Feuchte 15 - 27 % Niederschlag 0 mm

Lokale Egoismen verhindern interessante Projekte
Heilige Quelle ein Spielball der Interessen

Die allermeisten Probleme sind hausgemacht. - Überall, auch hier, das muss man sich einfach eingestehen und auch die Fragmentierung der kleinen Insel in vierzehn Gemeinden trägt nicht immer dazu bei, dass wir vernünftige Entscheidungen treffen. - Beispiele für lokale Egoismen gibt es reichlich, und Fuencaliente tut sich da besonders hervor, weil man eben Ausflugspunkte als lokale Einkommensmöglichkeit betrachtet und damit inseleigene Ressourcen belegt. - Ich finde es nicht richtig, dass man den Leuten Geld abnimmt, dafür dass sie den Krater des San Antonio sehen wollen, da man nicht wirklich informiert, für was man eigentlich das Geld bezahlen soll. (Parkplatz und das Interpretationszentrum) - Ich kann auf der einen Seite den Wunsch der Gemeinde verstehen, sich Geld aus Sehenswürdigkeiten holen zu wollen, aber die Vulkane sind kein Gemeindebesitz, sondern sind eine touristische Ressource der ganzen Insel und sollten in einem Gesamtkonzept geführt werden, wenn wir denn mal irgendwann überhaupt in der Lage sind, ein tragbares touristisches Konzept zu finden, welches auf die Notwendigkeiten der Insel und deren Bevölkerung Rücksicht nimmt, und nicht nur die Vorlieben der Investoren oder einflussreichen Cliquen im Blick hat. - El Paso könnte ja so auch auf die Idee kommen, ein Eintrittsgeld für die Caldera zu nehmen, denn die gehört fast gänzlich in deren Gemeindegebiet. - In der Tat wird das diskutiert, aber bislang sagt die Gemeinde Nein dazu, aber wir wissen natürlich nicht, was mal in ein paar Jahren sein wird. - Ganz ängstlich werden wir ja auch, wenn wir über die "Fuente Santa" sprechen, eine heiße Thermalquelle, die nach Aussagen von Fachleuten hervorragend für kurative Zwecke genutzt werden könnte. - Diese Quelle kennt man aus der Geschichte, die wurde dann allerdings vom Ausbruch des San Antonio verschüttet und erst vor ein paar Jahren, nach aufwendiger Suche, wieder entdeckt. - Seit Jahren nun zankt man sich um diese Quelle, zu viele Institutionen zerren an der Ressource, und gemacht hat man bislang noch nichts, wobei man sich eigentlich einig ist wo das hinführen soll, nämlich zu einer Badeanstalt nach Vorlage der berühmten europäischen Bäder. - Wellness und Thalasso sind doch absolut "in" und ein "Bad La Palma" wäre doch eine Klasse Geschichte und würde auch ohne Probleme zum Charakter des Weltbiosphärenreservats passen, ganz anders eben als die Golfplätze. - Aber bislang hat man Investoren vergrault, weil eben Inselregierung, Gemeinde, Wasseramt, Küstenbehörde und auch das Gobierno de Canarias an der Fuente Santa irgendwas zu sagen haben und es keinen wirklichen Einklang der Behörden gibt. - Die Gemeinde Fuencaliente hat sich nun über alle anderen Institutionen hinweggesetzt, und baut den Stollen der zur Heiligen Quelle führt zu einem kleinen Besucherzentrum aus, und will natürlich dafür von den Besuchern Eintrittsgelder haben. - Wenn das aber ein Besucherzentrum ist, dann verschreckt man so erneut eventuelle Investoren, denn die wollen ja die Quelle für den Badebetrieb nutzen, und nicht als Sehenswürdigkeit einfach nur darstellen. - Das Geld für den Ausbau des Stollens, immerhin 400.000 Euro kommt vom Gobierno de Canarias, aus dem Topf für konkurrenzfähige touristische Projekte, aber den Nutzen soll dann eben nur die Gemeinde Fuencaliente haben, aber nicht die gesamte Insel. - Wir haben halt keinen César Manrique, der gemeindeübergreifend Vernunft anregen kann, sondern alle vierzehn Gemeinden schmurucheln freundlich bis gequält vor sich hin, und manchmal fragt man sich, wie das denn alles irgendwie zusammenpasst.

Fulanito de tal dice hoy: Echar un cable

Ein Kabel geben. - Jemandem helfen, eine Hand reichen, jemanden fördern.




Auch eine lokale Ressource Fuencalientes, Gustavo, das Kamel. - Im Hintergrund "Los Canarios" der Hauptort der Gemeinde Fuencaliente




Sonntag 11.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1012 hPa

Vier Katzen für ein Halleluja
Drachenflugtagsnebenwirkungen

Es ist einfach zu warm, um die Fenster geschlossen zu halten. - Obwohl es längst noch nicht so warm ist wie man vorhergesagt hat, denn noch überschritten die Werte tagsüber auf unserer Höhe nicht die dreißig Grad Marke. - Im Süden Gran Canarias war es aber gestern bereits 38 Grad, und heute soll es bei uns auch noch wärmer werden. - Die Fenster bleiben also offen und lassen somit natürlich auch den Katzen jeden Weg, sich an der einzig verbliebenen Humanquelle der Unterhaltung zu laben. - Die haben das ja nun mitbekommen, dass wir wieder auf Reisestatus fahren, die Damen sind weg, und man ist mit mir hier alleine unterwegs und konzentriert somit alle Aufmerksamkeit auf mich. - Lucky legt sich ziemlich unspektakulär neben die Füße, man bekommt sie eigentlich nur mit, wenn man sich mal zu schnell umdreht im Kampf um den Schlaf, und dann eben die Füße auf sie wirft. - Lucky ist kein Problem. - Mops auch nicht wirklich, allerdings bleibt der nicht liegen, der marschiert auf dem Bette mehrmals auf und ab, jammert dabei wie Ulli Hoeneß und zieht schließlich wieder beleidigt ab, weil eben aus einem fast schlafenden Mensch nicht andauernd Leckerlis oder frische Hühnerbrust quellen. - Die wirklichen Problemkandidaten sind Paul und Mia, denn die körpern dann doch ganz gewaltig. - Paul ist eine feuchte Bedrohung, denn der kommt mitten in der Nacht an, setzt sich neben einen und fängt an das Gesicht mit seiner rauen Zunge abzuschlecken. - Zunächst meist die Haare, wobei ich glaube, da verwechselt er mich mit einer Kurzhaarkatze, aber dann geht es auch über die Augen und den Mund und spätestens dann ist Schluss mit Schlafen. - Nicht nur, dass es unangenehm ist, es tut auch irgendwann weh, wenn Paul das zehnte Mal mit seinem äußerst kratzbürstigem Schleckorgan die gleiche Stelle im Gesicht bestreicht, dann meint man schon, gleich löst sich die Haut und Blut fängt an zu spritzen, also versucht man sich dem schleckenden Monster irgendwie zu entziehen. - Unter die Bettdecke rutschen ist eine Möglichkeit, allerdings taugt das nur im Winter, im Sommer ist das einfach keine Lösung, auch weil Paul längst gelernt hat, wo Bettdecken einen Eingang besitzen. - Meist muss man dann einfach ein Körperteil dem Paul als Beute überlassen, wenn man Glück hat, dann genügt ihm ein Arm zum Abschlecken und wenn die Müdigkeit ausreicht, dann übermannt einen doch noch der Schlaf, auch wenn eine spätpubertierende Katze ihre nicht gelösten Kindheitstraumata im Ellenbogen schmatzend abreagiert. - Für Paul machen wir eben alles, aber noch schlimmer ist die "Bitch aus Los Llanos" drauf, die kecke und zickige Mia, die zwar nur halb so groß ist wie eine normale Hauskatze, aber dafür dreimal so frech. - Die kommt dann auch noch angesprungen, fängt aber nicht an zu jammern oder zu schlecken, sondern legt sich komplett ohne jegliche Hemmungen einem mitten ins Gesicht. - Das Schnurren macht es gerade irgendwie erträglich, zumindest 15 Sekunden lang, dann braucht man mehr Sauerstoff und schüttelt das schwarze Monster ab, wobei man aufpassen muss, dass man dabei nicht den eingeschlafenen Paul weckt, der dann natürlich sofort wieder mit seinen Schleckattacken beginnt. - Lucky ist nun auch wieder dabei wach geworden und sucht nun erneut eine gute Schlafstelle an den Füßen und Mops kommt schnürend über das Bett gelaufen weil er bei der ganzen Aufregung angenommen hat, dass der zappelnde Mensch dort unter der Bettdecke jetzt gerade mit Rinderfilet um sich wirft. - Gegen Morgen, also so um die 05:30 herum gibt es die Möglichkeit, die vier Monster loszuwerden. - Ich gehe in die Küche, öffne vier Portionen parfümiertes Tierkadaver und wenn die vier Katzen dann so richtig am Schmatzen sind, dann flüchte ich zurück in mein Zimmer, ziehe die Tür hinter mir zu und schlafe dann noch bis acht Uhr im felinen Frieden. Um die Uhrzeit ist das Zimmer dann bereits so weit abgekühlt, dass man nicht mehr erstickt, und ein paar Stunden Schlaf sind allerbeste Belohnung und Halleluja für eine Nacht mit vier Katzen, die einfach Langeweile haben und deren Spielwiese halt im Moment nur auf eine Person konzentriert ist. - Jetzt schlafen die Vier friedlich in irgendwelchen Ecken, die können sich das ja leisten und denken sich sicherlich gerade, wie anstrengend doch die Nacht war, um den Zweifüßer doch irgendwie bei Laune zu halten. - Alleine mit vier Katzen, aber ich gebe es zu, es gibt schlimmere Geschichten.




Bekannter und gefürchteter Felinsoziopath, Leckerschmecker Paul





Samstag 10.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 28,9 Grad - niedrigste Temperatur 20,7 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 34,7 - Temp. Min 24,1 - Feuchte 11 - 20 % Niederschlag 0 mm

Kurzarbeit
Jägerlatinum, Kunsthandwerksmesse und El Paso macht den Rest des Monats auf Fiesta

Töten aus Spaß an der Freude, oder als Sport zu bezeichnen, da hört bei mir das Verständnis auf, und so kann ich mich auch nur sehr schwer immer wieder damit auseinandersetzen, dass auch ein paar sehr gute Freunde von mir Jäger sind. - Man jagt hier vornehmlich mit Hunden, und nun geht es um die Anzahl der Hunde, welche bei einer Jagdgesellschaft mit dabei sein dürfen. - Das Gesetz schreibt vor, mindestens drei Jäger in einer Gruppe, mit maximal 15 Hunden. - Allerdings gab es auf La Palma schon lange Zeit eine Ausnahmereglung, dass auch ein Jäger mit 15 Hunden unterwegs sein durfte, und so hat man das auch meistens gehandhabt. - Nun soll diese Ausnahmereglung wieder das werden was sie war, eine Ausnahme, und das ursprüngliche Gesetz gelten. - Darüber sind die Jäger aber jetzt stinkig, denn die haben natürlich mehr als fünf Hunde im Zwinger und wollen mit allen Hunden jagen gehen. - Man droht nun, die "überzähligen" Hunde auszusetzen, oder gar zu töten, weil man ja nicht mehr mit ihnen jagen kann. - Diese Drohung ist zwar als leer zu betiteln, zeigt aber doch, mit welcher Geisteshaltung man an die Sache rangeht und das, wie immer wieder behauptet wird, allerwichtigste eines Jägers, eben die Hunde, dann doch wieder nur eine Sache und ein Druckmittel sind. - Heute sind dann an die 100 Jäger mit ihren Autos in einer Sternfahrt nach Santa Cruz gekommen, um dann hupend die Stadt mit ihren Pickups vollzustinken und dann noch ein Protestschreiben an die Dirección Insular de la Administración General del Estado abzugeben. - Die Tradition der Jagd hier auf La Palma sei in Gefahr, die könnte sogar verschwinden mit dem neuen (alten) Gesetz, und das wäre doch schrecklich. - An mir soll es nicht liegen…

Kunsthandwerk ist Kunst, die man auch noch für etwas brauchen kann. - Gut, ich habe auch schon noch rüdere Ausdrücke dafür gefunden, aber lassen wir das einfach mal so stehen, denn nicht nur jeder Künstler definiert sich anders, sondern auch jeder Kunsthandwerker. - Und davon gibt es viele hier auf der Insel, Kunsthandwerk hat hier große Tradition, allerdings ist es schwierig geworden mit dem Verkauf von Kunsthandwerk, denn im Alltag nutzt man heute doch meist moderne Geräte und seit dem wir hier wie ausgelassener Speck in der Pfanne der Krise schrumpeln, lassen sich viele Artefakte auch nicht mehr so einfach an die Frau bringen. - Jedes Jahr gibt es eine inselweite Kunsthandwerksmesse, jedes Jahr in einem anderen Ort, und dieses Jahr findet die in Los Cancajos statt. - Oberhalb des Strandes ist ein großer Parkplatz, dort wird man das riesige Zelt aufstellen und fast 170 Kunsthandwerker werden dort ihre Stände aufbauen und eben hoffen, dass zahlreiches Publikum dann die Messe besuchen will und eben auch einkauft. - Auch schon traditionell nehmen an diesen Messen ebenso lokale Hersteller von Lebensmitteln teil, es gibt also auch Wein, Schnaps, Mojos, Süßigkeiten jeglicher Couleur. - Am 14. August geht es los, gegen 17:00 Uhr und dann ist die Messe täglich von 11:00 bis 22:00 Uhr geöffnet und schließt am 18. August. - Das lohnt sich wohl sich das anzusehen, wir haben immer noch irgendetwas gefunden, mal Kunst, mal Kitsch mal Handwerk und auch mal nur eine Flasche Wein.

El Paso und seine Virgen del Pino. - Alle drei Jahre gibt es die große Niederkunft, da besucht die Dame aus der Wallfahrtskirche den Ort und wird in der längsten und auch lustigsten Romiería der Insel dann in den Ort begleitet. - Aber auch zwischen den "Bajadas de la Virgen" wird im Sommer immer die zweite Schutzpatronin des Ortes gefeiert, denn bei aller Begeisterung um die Virgen del Pino, die eigentliche Patronin der Gemeinde El Paso ist die "Virgen de la Bonanza" und so heißt auch die Kirche. - Aber lassen wir himmlische Hierarchien und freuen uns auf wochenlange Fiesta in El Paso, die dann gipfelt mit dem Bergfest, am ersten September. - Das ist immer ein äußerst schönes, aber auch anstrengendes Fest, weil einfach alle Leute aus El Paso an diesem Tag bereits früh losziehen, mit mächtigen Kochtöpfen, Tellern, Pfannen, Geschirr und noch mächtigeren Weinfässern, die man dann oberhalb der Wallfahrtskapelle schleppt, um dann einen ganzen Tag lang im Schatten der Pinien dort essend und trinken und natürlich auch tanzend zu verbringen. - Menschen mit Platzangst sollten an dem Tag den Wald dort meiden, man sieht dann vor lauter Pasenses den Wald nämlich nicht mehr. - Wer aber fröhlich, staubfest und vor allem auch trinkfest ist, der kann sich das wunderbar antun wie da aussieht, wenn eine Stadt seine "bessere Hälfte" besuchen geht. - Acht Seiten lang ist das Programm mit den ganzen Rahmenveranstaltungen und wenn Sie sich das ansehen wollen, dann kommen Sie HIER weiter.

Fulanito de tal dice hoy: Echar a cara o cruz

Auf Kopf oder Kreuz. - Das bezieht sich auf den Münzwurf, hier eben mit Gesicht und Kreuz, weil eben früher, als nicht alles besser, aber alles anders war, hier auf der Rückseite der Münzen Kreuze fand. - Der Spruch meint, wenn man ein Entscheidung trifft, die nicht nach Logik oder nach reiflicher Überlegung getan wird, sondern einfach so, dann macht man das nach dem Motto: Kopf oder Zahl.






Samstag 10.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1013 hPa

Die andere Seite der Asphaltstory
Endlich arbeitslos

42 Angestellte hat die ehemalige Erfolgsfirma Ruiz Romero, aber seit September letzten Jahres arbeitet niemand mehr von denen im Tiefbau. - Die Firma, welche auch das polemische Asphaltwerk im Industriegebiet von Los Llanos betreiben will, hat schon lange kaum noch Aufträge, weil eben die augenblickliche Situation den Kommunen aber auch den Regionen kein Geld mehr in die Hand gibt, Tiefbaumaßnahmen im größeren Rahmen durchzuführen. - Dabei ist allerdings eine Schlussfolgerung völlig absurd welche behaupten will, mit dem Asphaltwerk hätten die 42 Angestellten noch Arbeit, denn nicht mal mehr das einzig im Moment auf La Palma funktionierende Asphaltwerk der Firma Lopesan hat feste Angestellte, sondern das wird mit Pendlern nach Bedarf aus Gran Canaria bedient. - Nur, dass wir uns nicht missverstehen, es geht nicht darum, ob denn die 42 Angestellten auch noch einen Job hätten, wenn denn das Asphaltwerk im Callejón de la Gata laufen würde. - Sicherlich nicht, denn die ganzen großen Infrastrukturmaßnahmen, welche man für die kommenden Jahre auf der Insel geplant hatte, sind ja dem Rotstift in die Quere gekommen und Asphalt ist im Augenblick auf der Insel nicht wirklich eine häufige Handelsware. - Dabei wäre es durchaus notwendig, denn viele Streckenabschnitte unseres Straßennetzes hätten es durchaus verdient, eine neue Asphaltdecke zu erhalten. - Im September vergangenen Jahres wurden die Angestellten der ehemaligen Vorzeigefirma Ruiz Romero in einen zeitweiligen Ruhestand geschickt, den man hier mit "ERE" (Expediente de Regulación de Empleo) bezeichnet. - Ohne auf die Komplexität dieser Maßnahme einzugehen, Firmen, welche finanzielle Schwierigkeiten haben, können ihre Belegschaft, oder Teile dieser für einen gewissen Zeitraum freisetzen und bekommen so einen Anteil des Lohns vom Staat bezahlt. - Meist nach sechs Monaten müssen dann die Mitarbeiter wieder beschäftigt werden, oder entlassen, dann aber eben mit entsprechenden Abfindungen, die der Gesetzgeber hier mit 22 Tagen pro beschäftigtem Jahr vorgibt. - Im März dieses Jahres hätten also die 42 Mitarbeiter entweder wieder arbeiten müssen, oder entlassen werden, aber es geschah gar nichts, außer dass der Arbeitgeber angeboten hatte, sie könnten wohl wieder für ihn arbeiten, dann aber in einer neuen Firma. - Aber das würde bedeuten, dass sie damit auch alle Ansprüche aus der oft extrem langen Beschäftigungszeit verzichten würden und so hat auch keiner, von den durchaus gut organisierten Arbeitern der Firma, unterschrieben. - Seit März diesen Jahres erhalten allerdings nun diese Leute keinen Cent Geld mehr, denn ohne Entlassungspapiere können die nicht einmal Arbeitslosengeld erhalten und bei vielen der, man muss ja nun ehemaligen Mitarbeitern sagen, wird das richtig knapp, fünf Monate ohne Einkommen können die wenigsten Familien überstehen. - Alle Verhandlungen brachten nichts, die Gerichte sind inzwischen eingeschaltet und immerhin hat nun eine Richterin entschieden, dass nun die Angestellten entlassen werden müssen, zumal auch die Firma Ruiz Romero seit letztem Jahr in einem Konkursverfahren steht. - Jetzt ist zumindest der Weg frei, damit die 42 Mitarbeiter ans Arbeitslosengeld kommen, aber denen stehen ja auch noch fünf Monate Gehalt zu, mit anteilig Weihnachts- und Urlaubsgeld, und dann noch die gesetzlichen Abfindungen bei einseitiger Entlassung. - Summiert man die Gesamtforderung der Angestellten, und man muss wissen, die meisten der ehemaligen Mitarbeiter waren mehr als 20 Jahre in dem Betrieb beschäftigt, dann kommt man auf etwa 2 Millionen Euro, welche die Firma ihren Angestellten noch bezahlen soll. Es ist aber nicht anzunehmen, dass diese Firma im Konkursverfahren über solche Mittel verfügt, und so überlegen nun die Anwälte der Angestellten, ob denn nicht auch das private Vermögen des Betreibers dafür herhalten muss. - Eigentlich schützen sich Unternehmer ja durch eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung vor solchen Fällen, aber man sieht durchaus schuldhaftes Verhalten des Unternehmers. - So hat er ja noch eine andere Firma an die Arbeit geschickt, zwar auf den Namen seiner Frau zugelassen, aber mit Maschinen und Material der bereits in Konkurs befindlichen Firma, und das ist dem Gericht inzwischen bekannt und kann durchaus sehr negativ bewertet werden. - Zwei meiner Nachbarn sind Angestellte der Firma nun seit 28 bzw. 30 Jahren und durchleben seit Monaten grausame Wechselbäder der Gefühle, weil man eben keinen klaren Durchblick in der Geschichte gewinnen kann. - Nun erhalten sie wenigstens Arbeitslosengeld, für zwei Jahre taugt das, dann kann man noch die Grundsicherung von 300 Euro monatlich beantragen, aber da die beiden Grundbesitz haben, also in Eigentum wohnen, ist es auch gar nicht sicher, ob die diesen Betrag erhalten. - Ein Paradebeispiel der augenblicklichen Lage in unserem Land, Wachstum auf Pump hat sich überhitzt und plötzlich kann man sich das, was man vor ein paar Jahren noch Fortschritt genannt hat, aber nichts anderes als künstlicher Geldfluss war, nicht mehr leisten, und nicht die Banken, und auch nicht die Unternehmer fallen hinten runter, sondern ganz normale Angestellte müssen Anwälte bemühen und Monate lang warten, damit ihr verbrieftes Recht zum Tragen kommt. - Und wenn nun der Unternehmer kein Geld mehr hat, dann nutzt den Angestellten nicht mal mehr ihr Recht. - Für die Monate ausstehender Arbeitslohn, da sieht es gut aus, dafür gibt es staatliche Fonds, also der Steuerzahler steht dann dafür gerade, wie es mit den Abfindungen aussieht, das ist dann eine ganz andere Frage. - Und dann gibt es auch noch Sonnenbrandköpfchen, welche eine Autobahn bauen wollen…



Freitag 09.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 28,4 Grad - niedrigste Temperatur 22,2 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 35,3 - Temp. Min 23,6 - Feuchte 15 - 20 % Niederschlag 0 mm

Lepanto liegt vor La Palmas Nordküste
Ali Pascha und der Ösel-Hans

Die Seeschlacht von Lepanto, manchem noch dunkel aus dem Geschichtsunterricht in Erinnerung, wird alle drei Jahre in der Nordostgemeinde Barlovento mit Enthusiasmus nachgespielt. - Am Sonntag ist es wieder so weit, Laienschauspieler, die allesamt aus Barlovento stammen sollen, führten das Spektakel laut und bunt im Ort auf und retteten so immer wieder das Abendland, gegen die immer aufmüpfig auftretenden muslimischen Heerscharen. - Man fragt sich natürlich, ob man in Zeiten des Karikaturenstreits und Absetzung von Filmbeiträgen, die religiöse Praktiken kritisieren, solche Aufführungen überhaupt noch wagt, aber La Palma ist so weit weg von irgendwelchen Religionsstreitereien und so uninteressant für Eiferer, dass man hier ohne jegliche Angst diesen Sieg der "Heiligen Liga" nachspielen kann. - Wir sehen das ja auch aus der Geschichtsschreibung der christlichen Seite und mussten ja oft genug bereits erfahren, dass auch da in den Büchern oft radiert und phantasievoll ausgekleidet wird und eigentlich immer nur die Geschichte der Sieger übrig bleibt. - Hier auf La Palma nennt man die Nachstellung der Lepanto-Schlacht ein wenig despektierlich "Moros y Cristianos" und man darf sich die Frage stellen, warum man das Schauspiel gerade in Barlovento zelebriert, wo doch diese Gemeinde nicht wirklich einen seefahrerischen Hintergrund hat, oder gar mal in muslimischer Hand gewesen ist.

Die Antwort ist einfach, wenn vielleicht auch nicht für jeden befriedigend: Papst Pius V bestimmte die "Virgen de Rosario" als abkommandierte Schutzpatronin für das enorm christliche Vorhaben den Osmanen bei Lepanto kräftig eins auf die Mütze zu geben. Die "Virgen de Rosario" ist aber gleichzeitig auch die Schutzpatronin des Ortes Barlovento, schon hat man den Zusammenhang. Wir müssen auch nicht jedes nachgespielte Detail auf die feine Waage der Geschichte stellen, so wie die "Moros y Cristianos" in Barlovento dargestellt werden, so machen das eben nur wir. - Anfang des 19. Jahrhunderts soll man dort in Barlovento auf die Idee gekommen sein, auf diese Art und Weise der Schutzpatronin einen besonderen Gefallen zu tun. - So oder so ähnlich kann das entstanden sein, weil wir oft nicht wirklich wissen, wie es zu einigen unserer Feste mit zum Teil skurrilen Hintergrund gekommen ist. - Es gibt also keinen zeitlichen Zusammenhang mit der Schlacht von Lepanto, die im Jahr 1571 stattgefunden hat. - Damals waren die "Zeiten" auch nicht einfacher als heute, aber eben einfacher strukturiert, so dass man damals noch keine amerikanischen Filme brauchte um zu erkennen, wer gut und wer der Böse ist. - Juan de Austria, ein Verwandter des Spanischen Königshauses wurde beauftragt, das Osmanische Reich in seine Grenzen zu weisen und schipperte so mit den extra aufgestellten Truppen der "Heiligen Liga" bis ins östliche Mittelmeer und konnte dort den Admiral "Ali Pascha" stellen und in der besagten Schlacht besiegen. - Mein Kulturtipp für den Sonntag, einen Ausflug nach Barlovento, um 19:00 Uhr wird dort das Abendland gerettet und die spielen das wirklich aufwendig und sehr detailversessen, es lohnt sich dieses Spektakel zu erkunden.

Fulanito de tal dice hoy: Échame tres peos an la alforja que me voy de viaje

Pack mir drei Fürze in die Tasche, denn ich werde verreisen. - Einer meiner Lieblingssprüche, und den nutzt man, wenn man etwas total verrücktes oder beklopptes beschreiben will. - Man kann sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren und Buttermilch durchgießen, dieser Spruch hat etwa die gleiche Sinnesdichte wie das mit den Fürzen.




Bilder von dem Spektakel aus dem Jahr 2005 können Sie HIER sehen





Freitag 09.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1015 hPa

Die heißesten Tage des Jahres
Drachenweltreise nach Hamburg

Bislang war es noch nicht so richtig heiß bei uns, aber das kommt jetzt doch noch. - Das nordatlantische Hoch ist nun so weit nach Osten verlegt, dass wir keine frische Atlantikluft mehr schnuppern können, sondern die Luftmassen kommen aus dem Bereich der Iberischen Halbinsel und dann über Afrika als trockene und leicht staubige Angelegenheit zu uns. - Bis zum 15. des Monats wird das anhalten und das bringt uns Tagestemperaturen von über dreißig Grad, aber die vierzig Grad Marke werden wir wohl nicht ganz erreichen, also keine neuen Rekorde. - Bislang war ja auch der Sommer eher frisch, vergleichen wir das mit den vergangenen Jahren und nur an ganz wenigen Tagen bislang erreichten wir die dreißig Grad Marke. So schuldet uns die Statistik noch ein paar heiße Tage und die sollen eben nun kommen. - Der Wind bleibt aber moderat, weiter aus Nordosten, denn aus dem Hochdruckeinfluss sind wir ja nicht raus, nur eben dass wir keine frische Luft aus dem Nordatlantik mehr zapfen können. - Das mit dem Wind ist in sofern interessant, dass wir ja mit der jetzt kommenden Hitzewelle natürlich erneut allerhöchste Waldbrandgefahr haben und heilfroh sind, wenn wenigstens der Wind nicht so kräftig bläst. - Bei uns auf den Kanaren war ja bislang der Sommer ohne großes Ereignis was Waldbrände angeht, was natürlich auch mit dem bislang eher milden Wetter zusammenhängt. - Aber es gab auch schon einige Vorfälle, nicht nur bei uns auf La Palma, aber jedes mal konnten die Feuerwehren eine eventuelle Ausbreitung der Feuer verhindern. - Die kommenden Tage müssen wir aber extrem aufmerksam und vorsichtig sein, die heißesten Tage des Jahres stehen ins Haus.

Heute morgen am Flughafen hat es sogar ein bisschen genieselt auf der Ostseite, da drückte der Passat noch feuchte Wolken ans Land. - Die Damen sitzen nun bereits in der Maschine nach Tenerife Nord und mussten so früh los, weil sie ja zunächst auch noch von Tenerife Norte nach Tenerife Sur müssen, denn dort fliegt dann die Condor nach Hamburg ab. - Die sind also heute um 05:30 aufgestanden um dann heute Nacht gegen 23:00 Uhr in Hamburg zu sein, denn da genau müssen die hin und da aus La Palma der Norden Deutschlands im Sommer irgendwie verbotene Zone zu sein scheint, muss man dann solche Touren auf sich nehmen. - Der Transfer von Los Rodeos in den Süden der Insel ist das Problem, wenn man kein Taxi nehmen will, sondern den Transferbus, dann kann es schon sein, dass man anderthalb Stunden darauf warten muss. - Die Verbindungen mit der Binter aus La Palma, die landen halt allesamt im Norden der Insel, eben wegen der Nähe zu Santa Cruz, La Laguna und Puerto de la Cruz, dort wo die überwiegende Mehrheit der Bewohner Tenerifes lebt. - Der Süden der Insel ist viel weniger dicht besiedelt, aber dort findet der Großteil des Tourismus der Insel statt und dort befindet sich eben auch der "neue Flughafen" Tenerifes, der nach der Königin Sofía benannt wurde. - Die meisten internationalen Verbindungen werden von diesem Flughafen aus bedient und wer eben von einer anderen Insel aus dahin will, der muss dann den Umweg über den Nordflughafen nehmen. - Die haben dicke Stullen dabei, einen iPod voller Filme und Bücher, die schaffen das schon irgendwie bis nach Hamburg, und man fragt sich immer wieder, wie groß denn eigentlich Europa ist, dass man mehr als einen ganzen Tag braucht, um von La Palma nach Hamburg zu kommen. - Im Winter wäre das einfacher, da gibt es auch wieder eine direkte Verbindung, aber jetzt im Sommer muss man gestehen, dass der Norden Deutschlands sehr weit ab vom Schuss liegt…



Donnerstag 08.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 30,4 Grad - niedrigste Temperatur 20,6 Grad

Passagierzahlen wie von 15 Jahren
Fahren die jetzt alle mit dem Schiff?

Gegenüber dem Juli vergangenen Jahres sank das Passagieraufkommen am Flughafen La Palma um knapp über 20%. - Dabei fällt auf, dass die Passagiere aus Tenerife und Madrid für das größte Minus verantwortlich sind. - Waren es im Juli 2012 noch 24.717 Fluggäste, welche aus Los Rodeos (Tenerife Nord) zu uns gekommen sind, so waren es im Juli 2013 nur noch deren 20.299, und aus Madrid waren es im Juli 2012 5.571 und in diesem Juli nur noch 3.446 Passagiere. - Auch gehen die Zahlen der internationalen Gäste zurück, aber da wissen wir ja woher das kommt, die Fluggesellschaften schicken einfach weniger Maschinen nach La Palma und schon haben wir den Salat. - Und hier haben die Leute weniger Geld in der Börse, oder Angst, es könnte ihnen auch bald die Arbeitslosigkeit drohen, und so wird weniger verreist, oder auch die Familie besucht. - Dazu kommt ja auch noch der Faktor, dass auf den Strecken nach La Palma die Binter konkurrenzlos fliegt, und somit nicht wirklich dazu neigt, mit Sonderpreisen um sich zu werfen. - Warum denn auch, Binter-Canarias will Geld verdienen und man hat sogar die Frequenzen zwischen La Palma und Tenerife zusammengestrichen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da konnte man, zwischen Binter-Canarias und der Islas Airways mit bis zu 18 Verbindungen täglich aus Tenerife rechnen, heute hingegen sind es, je nach Wochentag, nur noch deren 10. - Islas Airways scheint Pleite zu sein, zunächst hieß es, sie zögen sich nur momentan aus dem Flugbetrieb zurück, bis man interne Probleme gelöst hätte, dann wurde zweimal noch angekündigt, bald würde man wieder fliegen, aber nichts geschah. - Islas Airways hat auch ein Verfahren am Hals, wegen möglichem Betrugs bei den Zuzahlungen wegen der Residentenrabatte, aber wie in dem Verfahren die Sachen stehen, das bekommen wir nicht erzählt. - So sind die Tickets also mit der Binter von und nach Tenerife teurer geworden, und die Leute haben weniger Geld, also wird weniger geflogen, das erscheint logisch. - Aber viele weichen auch auf die Fähren aus, welche nicht mal den halben Preis kosten, zumindest die konservativen Schiffe der Reederei Armas, denn der riesige Trimaran der Reederei Olsen, der ist teurer, aber eben noch nicht so teuer wie das Flugzeug. - Und auf dem Schiff kann man auch sein Auto mitnehmen, das geht halt mit der Binter auch nicht. - Die Zeiten sind mit den Fähren allerdings doof, man muss bereits um 06:00 Uhr morgens von hier los, also um 04:00 aufstehen, und von Tenerife nach La Palma, da geht es nur spät abends, man kommt dann, wenn keine Verspätung herrscht, dann gegen 22:30 Uhr auf der Insel an. - Von den Reedereien bekommen wir keine Zahlen frei Haus, so wie das der staatliche Flughafenbetreiber "AENA" macht, also können wir es nicht belegen, dass viele Passagiere nun vom Flugzeug zurück auf die Fähre gegangen sind. - Hoffnung auf eine Konkurrenz für die Binter Canarias müssen wir also wohl nicht bei der Islas Airways suchen, sondern vielleicht eher bei der gerade im Entstehen befindliche "Islas Afortunadas Air", die bereits die ersten Stellen vergeben hat. - Die haben Großes vor, wollen mit vielen geleasten Fliegern der Binter das Fürchten lehren, aber noch haben die keinen einzigen Flug bestritten, und ob die denn schon Flugzeuge haben, das glaube ich auch noch nicht. - Im Moment existieren die nach außen nur über ein Facebook-Account, auf dem sich schon einiges bewegt, meist aber immer mit der Aussage, dass man noch keine Zeit gefunden hätte, alle Stellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. - Meine Frage dazu ist, ob man denn, in einen sinkenden Markt unbedingt eine neue Fluggesellschaft implantieren kann, und wenn ich das richtig mitbekommen habe, auch ohne großen Eigenanteil, denn die Firmengründer sollen selbst Piloten sein. - Wenn man sich 10 oder 15 Flugzeuge "zusammenpumpen" muss, dann ist das eine Mammutaufgabe, und wenn man dann ständig mit billigen Angeboten gegen die Zinsen anfliegen muss, und man nicht wirklich auf Wachstum setzen kann, dann muss ich meinen Hut vor dem Mut dieser Leute ziehen. - Mal sehen, ob die wirklich zum Fliegen kommen, der Binter endlich Konkurrenz machen können und auch ganz interessant wird es dann werden, wie sich der Platzhirsch Binter dann verhält.

Fulanito de tal dice hoy: Dormir la mona

Den Rausch ausschlafen. - Kein Kommentar



Donnerstag 08.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1013 hPa

Vorzeitiger Observatoriumerguss
EST statt E-ELT?

Das "IAC", also das Instituto Astrofísico de Canarias hat einen neuen Direktor und der macht auch gleich auf progressiv und wirft der Presse nette Häppchen hin, die man natürlich in der Sommerflaute auch gerne aufgreift. - Der neue Direktor heißt Rafael Rebolo und ist schon seit ganz langer Zeit als Wissenschaftler beim "IAC", der sollte also wissen wie es funktioniert. - Was wir nicht erfahren ist, ob denn der scheidende Direktor Francisco Sánchez freiwillig seinen Platz räumt, also einfach auf Rente geht, was wahrscheinlich ist, denn der ist ja bereits reichlich über siebzig Jahre alt, aber in der Presse erfahren wir nichts über den Verbleib des Mitgründers des "IAC". - Der Direktor geht, es lebe der Direktor und was der uns so freudig vor die hungrigen Füße wirft ist ja auch nicht ohne. - Das E-ELT (European Extremely Large Telescope), also das Monsterteleskop, welches die "ESO" die European Southern Oberservatory bauen will, das geht nicht nach La Palma, obwohl wir uns darum so bemüht haben. - Nach Chile geht der Auftrag, obwohl inzwischen einige bereits Zweifel hegen, ob dieses 42 Meter Teleskop jemals gebaut wird, da die Finanzierung mehr als fraglich ist. - Soll aber nun nicht mehr unser Problem sein, die doppelte Verneinung kann uns nicht schrecken, ein Teleskop, welches vielleicht gar nicht gebaut wird, das fehlt uns nicht. - Rafael Rebolo macht uns nun aber einen anderen Gedanken schmackhaft, wenn wir schon nicht das Monsterteleskop "E-ELT" zu uns auf die Insel bekommen, dann könnte doch das "EST" bei uns stationiert werden, das European Solar Telescope, welches einen Primärspeigel von mehr als vier Meter haben soll und somit die Sonnenbeobachtung geradezu revolutionieren soll. - Allerdings ist dieses Teleskop gerade mal in der Phase der zarten Planung, das Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik zeigt erste Studien des Teleskops, aber ob das Ding überhaupt finanziert werden kann, das ist noch gar nicht raus. - Hierfür wäre der CORDIS RP7-Dienst verantwortlich. - Hat man doch auch erst auf Tenerife das Gregor-Sonnenteleskop in Betrieb genommen, auch vom Kiepenheuer-Institut errichtet, da mutet es schon ein bisschen sehr optimistisch an, dass man gleich danach ein noch viel größeres Teleskop auf der Nachbarinsel errichten will. - Keine Frage, das Ding wäre uns sehr willkommen, La Palma kann nur davon profitieren, dass hier Hochtechnologie in der Astrophysik betrieben wird, und wenn man die ganze Angelegenheit auch noch ein bisschen besser "zum Anfassen" für den interessierten Laien betreiben würde, dann wäre das auch wünschenswert, wir meinen damit das seit fast dreißig Jahren versprochene Interpretationszentrum auf unserem höchsten Berg, welches uns die Arbeit der Wissenschaftler dort einfach noch ein bisschen näher bringe würde. - Rafael Rebolo gibt sich in dem Interview vorsichtig genug und spricht von der Möglichkeit und einer Wahrscheinlichkeit, dass dieses Sonnenteleskop zu uns nach La Palma kommen kann, aber in einer ersten Reaktion auf dieses Interview lässt nun unsere Inselpräsidentin gleich verlauten, dass es eine gute Nachricht sei, dass das Sonnenteleskop bei uns auf der Insel installiert würde. - Gute Dame, das hat niemand gesagt, sondern Rafael Rebolo sprach davon, dass es möglich ist und auf der anderen Seite hat er auch davon gesprochen, dass er es als seine Aufgabe betrachtet, die Arbeit dort an den Observatorien fortzusetzen, denn bei den Streichungen die es in den vergangenen Jahre in Sachen Forschung in unserem Land und auch anderen europäische Staaten gegeben hat, kommt man im "IAC" gerade mal so über die Runden und hofft jedes Jahr, dass man nicht einen Teil der Einrichtungen sogar schließen muss. - Aber sicher weiß unsere Inselpräsidentin mehr als wir, das ist doch ihre Aufgabe, und der Konjunktiv ist kein probates Mittel der Politik, allerdings kennt die Medizin wohl Fachausdrück dafür, wenn man zu früh kommt.



Mittwoch 07.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 28,4 Grad - niedrigste Temperatur 22,1 Grad

Zum Geier mit der Playa Nueva
Tremendo chiringuito

Ich komme nicht wirklich oft ans Meer. - Ich bin eher der Bergtyp, von Geburt aus schon, im Bayrischen Wald gibt es kein Meer, aber sehr viele Berge. - Ich sehe das Meer aber jeden Tag, auf einer Insel wie La Palma sogar unvermeidlich, man muss schon ganz extravagant auf unserer Insel wohnen, dass man nicht das Meer sehen kann. - Gestern aber war es mal wieder so weit, wir machten einen abendlichen Ausflug ans Meer, denn wir haben ja Besuch bei uns. - Wenn schon, dann zieht es mich zu meinen Freunden Carlos und Grecia, die haben an der Playa Nueva von der Gemeinde Tazacorte den Kiosk dort gepachtet und servieren dort leckeres Essen und kalte Getränke an die Badegäste, aber eben auch an die Besucher, die einen netten Abend dort direkt am Wasser verbringen wollen. - Zunächst mal fällt dabei aber dem Beobachter auf, wohin man denn eigentlich fährt, wenn man zu Carlos geht? - Ist das nun die Playa Nueva, oder die Playa de Los Guirres, wie auch viele sagen, also der Strand der Geier? - Zum Geier habe ich auch keine richtige Erklärung, beides kann man sagen, das Straßenschild weist aber ganz klar Los Guirres aus. - Aber es ist wohl so wie bei vielen Dingen, sagt man, wir fahren an die Playa Nueva wird man verbessert: Ihr meint wohl die Playa de Los Guirres und wenn man sagt: Wir gehen an die Playa de Los Guirres, dann kommt sicherlich der Satz: Ihr meint wohl… Das geht mir auch immer so, wenn ich in einem Restaurant bezahlen will. - Wenn ich sage, "la cuenta por favor", dann kommt sicher vom Kellner zurück, "la nota, en seguida" aber wenn ich die "nota" bestelle, dann sagt der Kellner mit allergrößer Sicherheit, "la cuenta, ahora mismo". - Ich habe noch immer bezahlt, eine "cuenta" ist auch nicht teurer als eine "nota", was soll also der Quatsch, nur wenn der Wein warm serviert wird, dann wird es ärgerlich. - Bei Carlos und Grecia wird der Wein im Kübel eisgekühlt, da passiert so etwas nicht und der angepriesene frische "Albacora" (ein ganz weißfleischiger Thun) war extrem frisch und lecker. - Wir knabbern immer gerne herum, haben also mehrere Teller auf dem Tisch und futtern uns durch alle Gerichte, und so war der Tisch bald überfüllt von frischen Krabben, den kleinen Paprika aus Padrón, Sardinen, Papas arrugadas und dem Thun und den unverzichtbaren Mojos. Das ist so etwa die Grundausstattung welche wir da unten an der Playa de los Dingenskirchen immer ordern. - Wir kämen irgendwie nicht auf die Idee, dort Fleisch zu essen, aber das wird dort auch angeboten, aber ich bin kein Zeuge davon, wir haben bislang dort immer Fisch gegessen und wunderbare Stunden dort verbracht. - Wenn es Nacht wird, dann sieht man in der Ferne die Lichter des Hafens von Tazacorte und ein paar Fischerboote stellen sich noch gegen die untergehende Sonne, und glücklich durch den Zufall, dass ein anderer fahren musste den Abend, konnte ich mich immer wieder davon überzeugen, dass der Weißwein den ganzen Abend gut gekühlt war. - Die Ecke dort unten lädt zur Muße ein, nicht zum Müssen, da haben sich Carlos und Grecia wohl die richtige Bude ausgesucht, und das hat sich auch schon herumgesprochen. - Allerdings war gestern Abend nicht wirklich viel los, es sind ja auch nicht so viele Gäste zur Zeit auf der Insel. - Zu tun war trotzdem, aber eben kein Stoßgeschäft, so waren alle ganz entspannt und nicht mal der freundliche Kellner hat mich korrigiert, als ich die Rechnung bestellt habe. - So kann man angenehme Abende verbringen, an der Playa ist mir doch egal, und wenn man nur lange genug aufs Meer geblickt, und von den wunderbaren Meeresfrüchten genascht hat, dann werde ich auch für einen Abend zum Strandfreund.

Fulanito de tal dice hoy: Dorar la píldora

Die Pille vergolden. - Wenn man jemandem auf nette Art und Weise etwas Unangenehmes schmackhaft machen will. Aber auch, wenn man jemanden raffiniert hereinlegen will, etwa einem alten Auto einen neuen Anstrich geben, damit man es einfacher verkauft.









Mittwoch 07.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1014 hPa

Das kleine Theater
und die großen Probleme

Das "Teatro Chico", also das "Kleine Theater" ist eine witzige bis skurrile Kulturinfrastruktur in unserer Hauptstadt. - Großen italienischen Opernhäusern nachempfunden diente es viele Jahrzehnte für Theateraufführungen und jegliche Art von Veranstaltungen, seit dem Jahr 1866, aber leider musste dieses Haus immer wieder geschlossen werden, wegen andauernder Sanierungsarbeiten. - Irgendwie war da immer der Wurm drin und seit dem man den größeren "Circo de Marte" wieder in Betrieb genommen hat, fanden kaum noch Veranstaltungen im "Teatro Chico" statt. - Das Theater ist nun bereits wieder seit über einem Jahr geschlossen, der Holzwurm hat sich über die Bestuhlung hergemacht, und die Stadt weiß einfach noch nicht, wie man denn den veranschlagten Kosten von 60.000 Euro für eine neue Bestuhlung begegnen könnte. - Jetzt kommt der Vorschlag von einigen Unternehmern, man könnte doch aus dem "Teatro Chico" ein Kino machen, denn in der Hauptstadt schloss das letzte Kino vor ein paar Jahren und nur noch in Los Llanos können die Insulaner jetzt die große Leinwand betrachten, und wie man hört, läuft das ganz gut dort im "Millenium". - Die Gemeinde Santa Cruz ist von der Idee natürlich angetan, einmal möchte man natürlich wieder ein Kino haben, und auf der anderen Seite wäre man gerne die Verantwortung für dieses Gebäude los, welches in den letzten Jahrzehnten einfach nur immer Kosten verursacht hat, aber nicht wirklich einen Nutzen. - Aber Vorsicht, ein eventueller Pächter wird sicherlich keine Holzwurmbude mieten wollen, und dann muss man mal sehen, welche Investitionen der Pächter einbringen will, denn es gibt keine Klimaanlage, keine Notausgänge und wie man hört, sind sogar die Toiletten nicht mehr zu benutzen, man müsste da also die ganz große Hand anlegen, um dieses Gebäude wieder fit zu machen. - Und dann eben noch die Technik für ein Kino einbauen und wenn ich dann diese ganzen Kosten mal im Kopf so zusammenzähle, dann wird daraus kein wirklich machbares und schlüssiges Konzept, sondern eher eine der vielen Flausen, die einem jeden Tag irgendwelche Alleinunterhalter der verbalen Möglichkeitsfraktion anbieten. - Aber wer weiß, vielleicht kommt ja doch ein Unternehmer daher, der genau so viel Geld hat wie Visionen, und macht aus dem kleinen Theater großes Kino. - Sie wissen ja, jeden Tag läuft ein Visionär (man kann auch andere Bezeichnungen einfügen) über die Plaza, man muss ihn eben nur erwischen. - Der Hauptstadt wäre es zu wünschen, hat man doch sonst schon lange alle Attribute einer mondänen Metropole, wie keine Parkplätze, kein Geld, aber viel vor, und wenn dann auch noch der große Investor kommt, und aus verwurmter öffentlicher Infrastruktur zum Nulltarif florierende Unternehmen bastelt, dann werden aus potemkinschen Landschaften sehr schnell blühenden Landschaften, oder eben auch umgekehrt.



Dienstag 06.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 29,9 Grad - niedrigste Temperatur 23,3 Grad

Kurzgeschichten
Autobahnnochfragezeichen, Jungfrauendieb und extreme Waldbrandgefahr

Gestern durften wir ja aus der Presse erfahren, dass auch das Gobierno de Canarias die Autobahnpläne vorerst wieder zurückziehen will. - Gemunkelt hatte man so etwas bereits, schließlich äußerte sich auch unsere Inselpräsidentin, sie hätte bereits beim zuständigen Rat für öffentliche Arbeiten im Gobierno de Canarias den Antrag gestellt, aber offiziell ist es noch nicht raus. - So bekommt der Sekretär der Coalición Canaria in El Paso auch Ärger von seinen eigenen Leuten, denn er hätte das nicht verlauten sollen, so etwas macht die Inselpräsidentin oder der Rat Domigo Berriel selbst. - Da darf man nun auch die Gegenfrage stellen, warum machen sie es denn dann nicht, oder noch nicht, es sind doch sehr viele Leute sehr gespannt darauf. - Die Bürgermeisterin aus El Paso meint auch, das geht klar, die ziehen das Autobahnprojekt aus dem öffentlichen Aushang und packen das vorerst wieder zurück in den Schrank, aber man will das nun schriftlich haben und die Aufforderung, das auf einem Blatt Papier festzuhalten, dass der öffentliche Aushang ohne Ergebnis beendet wird und im Falle eines erneuten Aufleben der Idee Weltbiosphärenreservatsautobahn auch ein neuer öffentlicher Aushang zu geschehen hat. - Erst wenn dieses Papier, von dem richtigen Mann unterschrieben, (Domingo Berriel) unterschrieben vorliegt, erst dann feiern wir, den Mist zumindest aufgeschoben zu haben. - Klammheimlich aber freue ich mich jetzt schon, und in ein paar Jahren, wer weiß schon wie viele, geht dann der ganze Mist wieder von vorne los.

Es gibt Diebe, über die ärgert man sich, und dann gibt es noch welche, die kommen wegen 200 Euro in die Zeitung. - Was ich auch nicht wusste, die Wallfahrtkirche "Virgen de las Nieves" die ist bereits mit Videokameras bestückt, zu viele wertvolle Kunstgegenstände sind dort untergebracht. - Und eben auch Opferstöcke und ein neunundvierzigjähriger Mann wusste auch nichts von den Kameras und so ließ er sich dabei filmen, wie er gleich mehrere Opferstöcke aufgebrochen hat und das Geld entnommen hatte. - Bei der Auswertung der Video-Aufnahmen kam man sehr schnell dahinter, um wen es sich denn handelt, und nun bekommt der Kerl, der die Jungfrau beklaut hat auch Ärger in weltlicher Form. - Der Mann ist bereits einschlägig bekannt, und ob der noch in den Himmel kommt, das müssten wir die Jungfrau befragen. - Aber immerhin, wer aus einer Kirche klaut, der kommt noch in die Presse, auch wegen 200 Euro.

Heute Nacht wurde es plötzlich ziemlich windig, Böen aus Nord und sogar Nordwest pfiffen durch das Tal und erinnerten uns daran, dass wir im Moment sogar die allerhöchste Waldbrandstufe haben. - Die Meteorologen von der Agencia Estatal de Meteorología weisen und erneut darauf hin, dass man jetzt bitte überhaupt keinen Blödsinn in Sachen Feuer unternehmen sollte. - Der Wind ist allerdings am Vormittag bereits wieder eingeschlafen und hier bei uns stieg das Thermometer auch knapp nicht über die 30 Grad Marke, aber in den Bergen ist es deutlich heißer. - Nicht so heiß, wie noch vor einem Jahr, aber die Luftfeuchte ist nun auch nicht mehr messbar, es knistert also bereits draußen wieder. - Wie gerne würden wir mal einen Sommer ohne ein großes Feuer hinter uns bringen, aber die kommenden Wochen müssen noch überstanden werden und am Wochenende soll es noch heißer werden. - Also Vorsicht die kommenden Tage, jetzt kommt es darauf an, dass alle vernünftig sind.

Fulanito de tal dice hoy: Dormirse en los Laureles

Im Lorbeer schlafen. - Auf Deutsch heißt das, sich auf den Lorbeeren ausruhen, und es bedeutet genau das gleiche.




Alarmstufe Rot





Dienstag 06.08.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1014 hPa

Kultur noch vor dem Aufstehen
El Paso wunderbar

Jorge Pais und Carlos Cecilio Rodríguez sind so ziemlich die besten Kenner der Umgebung El Pasos. - Der eine muss das auch schon vom Beruf her, schließlich ist er der Chef der Archäologie der Insel und auch des archäologischen Museums, und Carlos Cecilio ist der allererste "Trapper" unserer Gemeinde, keiner kennt die Berge und Wege rund um El Paso besser als er, ein wahrlich gutes Paar also, um uns die Gemeinde wirklich zu erklären. - Was für ein Glück, dass genau die beiden nun Touren anbieten im August, so wie im vergangenen Jahr auch schon, und diese Touren waren auch wirklich gut organisiert und wer nicht nur laufen will, sondern auch noch etwas lernen, über Archäologie und Topografie, der ist sicherlich bestens aufgehoben in Begleitung der beiden Kenner. - Samstag den 10. August geht es vom Roque de los Muchachos hinab nach El Paso, eine Wanderung von mindestens 7 Stunden, und wenn die Führer noch viel zu erklären haben sogar noch mehr. - Am 15. August dann geht es vom Refugio El Pilar parallel zur Vulkantour bis nach Las Manchas, wobei hier der archäologische Aspekt des Ausflugs überwiegt. - Dann gibt es am 21. August eine Vollmondwanderung, "der Mond und der Vulkan" heißt die, und auch wenn das nicht weiter spezifiziert ist nehmen wir doch mal an, dass man einen Teil der Vulkantour unter die Knie nehmen wird. - Am 24. August steigt man von der Cumbrecita auf den Bejenado hoch, immer am Caldera-Rand entlang und am 29. dieses Monats führt Jorge Pais Schritt für Schritt durch die ortsnahen Schluchten wie El Verde, Peña del Diablo, Galería la Hiedra und wieder zurück in den Ort. - Und schließlich am ersten September, die letzte der geführten Touren der beiden Lokalisten, vom Refugio El Pilar über La Hilera zur Wallfahrtskirche Pino de la Virgen. - Alles herrliche Wanderungen, und man muss ein paar Euro mitbringen um den Anteil für den Bustransport zu bezahlen, und auf jeden Fall sollte man sich vorher anmelden, in der Tourismusinformation mitten in El Paso. - Eine wunderbare Geschichte ist das, und wenn die dann mal zu Uhrzeiten loslaufen würden, die es auch normalen Menschen erlauben bereits im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte sind, dann könnten die beiden sich nicht mehr wehren gegen so viel Publikum, welches diese wirklich interessanten Wanderungen mitmachen würde. - 05:00 Uhr morgens, Jorge, Carlos, por Dios!






Montag 05.08.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 27,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Drachenflugtag nimmt Form an
Man könnte glatt meinen, die wollen gar nicht in den Urlaub fahren

Die wollen sicher nicht auf meine Gegenwart verzichten, die tun sich richtig schwer von mir zu lassen… Das wäre sicherlich die allerletzte Erklärung, warum die Damen sich dieses Jahr doch irgendwie schwer tun, den fälligen Urlaub zu planen. - Da kommt hier noch Besuch, dort muss man noch auf ein Datum Rücksicht nehmen und auch an den Zielorten geht man nicht völlig ohne Verpflichtungen vorbei, da kann es dann schon mal vorkommen, dass einem die Termine bröckelig werden. - Aber immerhin, der Rahmen ist gesteckt, am kommenden Freitag geht es über Tenerife Süd nach Hamburg, weil man von La Palma aus ja nicht mehr in den Norden Deutschlands kommt im Sommer. - Wie das dann aus Hamburg weitergeht, das haben die noch nicht wirklich auf der Matte, aber aus den Google-Anzeigen weiß ich mit Sicherheit, dass Dublin irgendwie immer noch auf dem Weg liegt. - In Hamburg müssen die zunächst noch Familienbesuch machen, das steht jedes Jahr auf dem Programm, aber an Hamburg haben die sich eh schon gewöhnt und ihre festen Wege und Belohnungsstationen sind da auch vorhanden. - Meine jünger Tochter zitiert nun bereits täglich, was sie am ersten Abend in Hamburg alles machen, und da steht vor allem der Genuss von Ofenkartoffeln ins Hotelzimmer geschmuggelt, jedem eben das seine. - Gerade mal zwei Wochen machen die sich auf den Weg, sie sind gnädig zu mir in diesem Jahr, und außerdem bin ich ja eigentlich gar nicht alleine, denn die große Tochter, die bewohnt nun eines unserer Ferienhäuser und hat Besuch von einer sehr guten Freundin aus Gran Canaria bekommen. - Die sehe ich also auch nur zu einigen Kernzeiten und zur rituellen Geldübergabe, gewisse Dinge ändern sich nie, trotz Kreditkarte und Volljährigkeit, aber so kann ich sicher gehen, dass ich sie überhaupt noch zu sehen bekommen. - Mit der Freundin fliegt sie dann auch eine Woche nach Berlin, so dass ich es wirklich schaffe, ein paar Tage komplett alleine hier zu sein, und mal ganz unter uns, ein paar Tage ist das auch völlig in Ordnung. - Sie wissen schon, Ravioli, kalt aus der Dose vor der Glotze, das muss einmal im Jahr sein, die Geschmacksknospen im meinem Mund müssen auch mal wieder Chemieurlaub bekommen, nachdem wir hier inzwischen uns so gesund ernähren, dass die Rentenversicherung bereits überlegt hat, ob man nicht zwangsweise Cholesterinhäppchen verabreichen soll, damit die ganze Bagage nicht neunzig Jahre alt wird. - So, nun kommen die Koffer wieder aus dem Schuppen, das macht man ein paar Tage vor dem Drachenflugtag so und dann wird ostentativ gepackt. Ich muss mir so fast jedes stück Wäsche oder Buch mit angucken, immer nach dem Motto, guck mal wie pfiffig wir das machen. - Dass die mit einem monstergroßen Koffer reisen, der aber fast leer ist, davon will man mich nur ablenken, denn die brauchen doch den Platz im Koffer, wenn man dann in Deutschland Shoppen geht, das kennen wir doch alles schon. - Aber wenn ich nachdenke, und das nicht mal angestrengt, dann haben die sich das verdient, und ich mir die Ravioli.

Fulanito de tal dice hoy: De rechupete

Zum abnuckeln. - Der "chupete" ist der Schnuller, der Nucki, und wenn etwas de rechupete ist, dann schleckt man sich die Finger danach, so lecker ist das.




Oft das erste Medium um in die Große Weite Welt zu gelangen, die brummenden ATR72 der Binter Canarias





Montag 05.08.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1013 hPa

War das so einfach?
Autobahn schon wieder in der Schublade?

Nicht aus erster Hand erfahren wir von dem angeblichen Einlenken des Rates für Öffentliche Bauten im Gobierno de Canarias, Domingo Berriel, dass er den Prozess um den öffentlichen Aushang der Autobahnpläne rund um El Paso zurückzieht, und wieder in die Schublade der Zukunft versenkt. - Wir erfahren das aus dem Mund von Sergio Rodríguez, dem Sekretär der Coalición Canaria in El Paso, der gegenüber der Zeitschrift "El Día" eben genau diese Version verlauten lässt. - Wir müssen das also noch mit der nötigen Vorsicht betrachten, allerdings hege ich nicht allzu große Zweifel daran, dass diese Nachricht nicht der Wahrheit entsprechen könnte. - Sicher aber zieht sich so Sergio Rodríguez den Ärger unserer Inselpräsidentin zu, und auch die des Domingo Berriel, denn sicher wären die beiden lieber damit zunächst an die Presse gegangen, denn man würde diesen Schritt der öffentlichen Vernunft doch gerne für sich in Anspruch nehmen. - Die Version welche uns Sergio Rodríguez anbietet, ist die bereits von Guadalupe Taño gehörte, dass man die Autobahn zunächst wieder von der Prioritätsliste streichen will, so lange bis die drei anderen Verkehrsvorhaben, welche angefangen wurden, aber noch nicht beendet sind hier auf der Insel, dann irgendwann fertiggestellt werden. - Ein bisschen geht man damit auf unsere Forderungen auch ein, aber eben nur so weit, in dem man den anderen Infrastrukturmaßnahmen Priorität einräumt und den Autobahnplänen aber nicht. - Wir müssen uns nun natürlich auch noch aus erster Hand über die Folgen des möglichen Rückzugs des öffentlichen Aushangs erkundigen und welche Folgen, oder welche Tricks es in diesem Zusammenhang geben kann, die wir uns noch gar nicht vorstellen können. - Interessant ist aber zu beobachten, wie keck man seitens der Coalición Canaria die Vernunft für sich pachtet, und in keinem einzigen Satz erwähnt, dass bereits an die 3.000 Bürger per Eingabe die Rücknahme des öffentlichen Aushangs gefordert haben. - Wir sind uns ganz sicher, hätte es diesen öffentlichen Protest und auch die vielen Eingaben nicht gegeben, man hätte das Projekt ohne weiteres Aufhebens durchgewunken, ist doch egal, wie viele Jahre das dann noch auf irgendwelchen Tischen herumgeschoben wird, bis endlich das Geld dafür vorhanden ist. - So ganz wage ich noch nicht den Triumpf zu verkünden, zu oft hat man uns schon mit irgendwelchen Tricks oder Taktiken hingehalten und es erscheint einem dann doch auch viel zu einfach und viel zu schnell gegangen, dieses wahnsinnigen Autobahnpläne zumindest auf die Lange Bank zu schieben. - Aber es sieht gut aus und lässt hoffen, dass dieses Mal die Vernunft siegen könnte.



Sonntag 04.08.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 27,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Sternstunden
Sterneschnitzeljagd, professionelle Astrofotografie und ein neuer Chef im IAC.

Sternentourismus, das ist seit ein paar Jahren hier auch so ein Zauberwort in Sachen Tourismuswerbung geworden, und in der Tat versucht man sich auf diesem Gebiet mit immer mehr Schwung. - So findet nun im August auch wieder ein Wettbewerb nach Art "Geo-Catching" statt, in dem die Teilnehmer an der "Cazadores de Erstrellas MMXIII" auf dem Hauptwanderweg der Insel, dem GR 131 zwischen dem Refugio El Pilar und dem Roque de los Muchachos versteckte Keramiksterne finden müssen. - Im Netz werden dazu an drei Tagen (heute bereits) im August Hinweise gegeben, und dann muss man, mindestens zu zweit ab in die Natur, und die Sterne suchen. - Je schneller man die findet und das dann auch an die Webseitenbetreiber meldet, um so größer ist die Chance, neben dem Keramikstern auch noch einen der weiteren Preise zu ergattern, welche da Hotelaufenthalte und Restaurantgutscheine sind. - Es ist nicht ganz unkompliziert dieses Spiel, und gut zu Fuß muss man auch sein, aber wer an solchen Schnitzeljagden Freude hat, der wird sicher auf sein Kosten kommen.

Ein ganz interessanter Zweig der Sternenbeobachtung ist ja auch die Astrofotografie und es ist nicht so wirklich furchtbar einfach, den Sternenhimmel gekonnt mit der Kamera einzufangen. - Da hat sich eine richtige eigene Liga entwickelt mit der Astrofotografie, da zieht man nachts los, mit Stativ und einer riesigen Thermokanne, und wir Sonnenfotografen sehen dann meist blass aus, denn nachts geht das mit dem Fotografieren einfach ein bisschen anders. - Zwei echte Cracks der Szene, nämlich Christoph Malin und Babak Tafreshi, der Schöpfer der Bewegung "TWAT" (The World At Night) geben vom 26. - 30. September dieses Jahres einen Kursus in Astrofotografie hier bei uns auf der Insel. - Ein ganz dichtes Programm wird da geboten, nicht mal eben zum "Knipsen" geht man dort, sondern vier Nachtausflüge macht man und eine Besichtigung der Observatorien auf dem höchsten Berg der Insel. - Das ist sicherlich ein Schmankerl für Leute, die besser werden wollen in ihrem Hobby Astrofotografie, und sicher finden sich keine besseren, als diese beiden Tutoren, welche man für diesen anspruchsvollen Workshop gefunden hat. - Mitorganisator ist auch wieder der rührige Trupp von Astropalma.com, die sich auch darum bemühen, den Sternentourismus auf La Palma weiter voran zu treiben.

Zu guter Letzt gibt es noch Neuigkeiten vom "IAC", dem Instituto Astrofísico de Canarias, welches als Dachverband alle Observatorien auf Tenerife und La Palma betreut. - Der Direktor des Institutes, Francisco Sánchez gibt nach wohl 30 Jahren den Vorstand ab, und neuer Direktor wird nun Rafael Rebolo López. - Seit 1984 arbeitet Rafale Rebolo bereits für das IAC als Wissenschaftler und ist seit 2001 auch Mitglied des Max Planck Institutes für Astronomie und hat schon viele internationale Preise erhalten und auch bereits vier Bücher geschrieben. - In einem ersten Interview nach der Wahl zum Direktor verrät er nicht wirklich, warum Francisco Sánchez nicht mehr weitermachen will oder darf, und dass es eben in den kommenden Jahren für das IAC darum gehen wird, sich mit den sinkenden Zuwendungen von staatlicher Seite aus über die Runden zu bringen. - Forschung ist in Krisenzeiten nicht unbedingt ein Lieblingskind der Regierungen, und es kommen harte Sparmaßnahmen auf das Institut zu. - Rafael Rebolo meint sogar, man müsse private Investoren finden, welche sich an dem Betrieb der Observatorien beteiligen können, in anderen Bereichen wäre das ja auch bereits so.

Fulanito de tal dice hoy: De buenas a primeras

Von gut zum besten. - Urplötzlich, wenn etwas aus heiterem Himmel geschieht, dass passiert das hier von buenas a primeras.









Sonntag 04.08.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa

La Palma, unregierbar
und keiner weiß, wie es weitergeht

Eigentlich haben wir andere Probleme und bräuchten so dringend eine funktionierende Inselregierung, aber Parteiinteressen verhindern wieder einmal eine vernünftige Lösung. - Und es liegt eben nicht immer alles nur an der Coalición Canaria, auch die Sozilisten haben ihren Teil dazu beigetragen, dass sowohl die Kanaren, wie eben auch La Palma, keine starke und funktionierende Regierung haben. - Welch unseliger Gedanke José Miguel Pérez, den Chef der kanarischen Sozialisten nach den Kommunalwahlen im Mai 2011 bewogen hat, doch eine Koalition mit der Coalición Canaria einzugehen, das wissen wir bis heute nicht, aber wir vermuten einfach mal, dass man ihm das bessere Jobangebot gemacht hat, als die andere mögliche Union, eben die mit der Partido Popular. - Dabei wünschte sich die gesamte Basis der Sozialisten doch einen Pakt mit den Bürgerlichen, aus einem einzigen Grund, doch endlich mit der Klientelpolitik der Coalición Canaria fertig zu werden. - Im Cabildo Insular ist dieser Pakt ja inzwischen von der Coalición Canaria aufgekündigt worden, man hat es einfach nicht verwunden, dass in den Gemeinden auf La Palma die Coalición Canaria zur marginalen Kraft degradiert worden ist, weil man, dort wo die Bases noch Einfluss auf die Politik hatte, ganz klar durchsetzen konnte, dass man die Coalición Canaria endlich in die Opposition schicken muss. - Jetzt regiert die CC in Minderheit das Cabildo Insular, man hat neun Sitze, und die PP und die PSC/PSOE jeweils deren sechs, jederzeit also können die beiden Oppositionsparteien jegliche Entscheidung des Cabildo Insular kippen. - Und man hat auch bereits angekündigt, schon das erste Plenum zu nutzen, um eben Opposition zu zeigen, denn die Coalición Canaria möchte neue Posten einführen, und zwar Direktoren für Ressorts, welche den Räten dann zur Seite stehen sollen. - Man könnte das sogar gut heißen, wenn man sicher sein könnte, dass diese Direktoren dann vom Fach sind, aber das wäre eine absolute Neuheit, dass die Coalición Canaria Fachleute einsetzt, wo es doch reihenweise arbeitslose Ex-Politiker aus den Gemeinden gibt. - So hat man gleich als allererstes zwei Arbeitslose Parteibuchträger als Vertrauensleute ins Cabildo Insular geholt, der Ex-Stadtrat aus E Paso Pedro Afonso und den Ex-Bürgermeister aus Tijarafe, Juan Manuel González Luis sollen nun die Minderheitsregierung unterstützen, aber immerhin hat es Guadalupe Taño dann doch nicht gewagt, Juan Ramón Marín mit ins Cabildo zu holen, denn das ist ja die tragische bis traurige Galionsfigur der arbeitslosen Politikergarde der Coalición Canaria, welche nach den Kommunalwahlen im Mai 2011 plötzlich auf der Straße standen. - Das wäre zu auffällig gewesen, und außerdem hängt dem doch noch die Geschichte an, aus dem Einjahresvertrag als Amtstierarzt für die "Gestión de Medio Rural" den Posten, den er wohl unrechtmäßig bekleidet hat, zumindest wenn man den Anschuldigungen der Medien Glauben schenken will. - Man richtet sich im Cabildo also zunächst als Minderheitsregierung ein, aber die beiden Oppositionsparteien lassen nicht ganz klar werden, wohin das denn gehen soll. - Man könnte ganz einfach auch eine neue Regierung schmieden, Misstrauensantrag her, PP und PSOE verabreden sich auf einen neuen Kandidaten als Inselpräsident, und schon fliegt die Coalición Canaria aus dem Cabildo Insular und wäre somit politisch nur noch in Mazo und Fuencaliente auf der Insel vertreten. - Aber da hat die PSC/PSOE wohl doch zu viel Angst, geht es doch auch noch darum, das Bündnis auf der Ebene des Gobierno de Canarias zu retten, denn wir müssen keine Magier sein um vorherzusagen, wenn man die CC aus dem Cabildo Insular de La Palma putscht, dann kündigt die CC die Regierung im Gobierno de Canarias mit der PSC/PSOE auf und dann verliert José Miguel Pérez seinen Job. - Scheiß drauf, das fällt mir dazu ein, aber leider scheint unseren inseleigenen Sozialisten der Schneid, oder wie man hier sagt, das Skrotum zu fehlen, auch mal was die für die Insel und deren Bewohner zu machen und die Parteiinteressen endlich dahin zu packen wo sie hingehören, nämlich in die zweite Reihe. - Es bleibt spannend, aber nicht wirklich erfüllend, La Palma bleibt politisch ungefähr, und das tut uns gar nicht gut.



Samstag 03.08.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 26,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Eine Insel, zwei Schutzpatrone
Konkurrenz oder Luxusproblem?

Auf La Palma ist vieles eigentlich. - Denn eigentlich heißt diese Insel San Miguel de La Palma und das La Palma war und ist eigentlich nur der Hinweis auf die Herkunft der Eroberer der Insel und deren balearische Ansprüche. - Aber irgendwann beschloss man, das San Miguel wegzulassen und La Palma alleine gelten zu lassen. - Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung war, und manchmal denke ich mir auch, man sollte vielleicht unter dem Namen San Miguel noch einmal ganz von vorne anfangen. - Aber das geht ja eh nicht, aber der historische Name gibt uns eben auch schon den besten Hinweis auf unseren Schutzpatron, der Erzengel Michael ist das, der streitbare Heilige mit Lanze und Schwert. - Am 29. September feiert man den San Miguel Arcángel und da ist dann auch immer großer Bahnhof, allerdings nur noch in Tazacorte, nachdem früher, als alles anders, und nur manches besser war, auf der ganzen Insel Feiertag war. - Was ist geschehen mit unserem Schutzpatron, haben wir den nicht mehr lieb und nötig, wo wir doch alle möglichen Heilige immer feiern was der Weihrauch so hergibt? - Nein, der Michael wird schon noch verehrt, allerdings hat der Konkurrenz bekommen auf dem Posten des Schutzpatrons, und zwar von der Virgen de Las Nieves, die früher, eben anders als der streitbare Micheal, zunächst nur lokale Aufgaben als Schutzpatronin der Hauptstadt inne hatte, aber nun für die ganze Insel zuständig ist. - Die hat sich über das große Fest und wohl auch die Herzen der Insulaner so weit über die Insel ausgebreitet, und es ist witzig, wie äußerst interessant, wie es wirklich eine Verschiebung der Heiligenwertigkeit bei uns auf der Insel gibt, der Michael wird zurück zu lokaler Größe gestutzt, also nach Tazacorte, und die Jungfrau vom Schnee bekommt nun inselweite Aufgaben. - Von der Papierform her sind beide ganz offizielle Schutzpatrone der Insel, keine Frage, aber der Jungfrau vom Schnee gehört inzwischen deutlich die größere Aufmerksamkeit und auch macht man viel mehr Werbung mit ihr, auch wenn das Fest rund um den Marienkult dort nur alle fünf Jahre stattfindet. - Der Michaelstag findet aber jedes Jahr statt und ist hier so ein bisschen wie der Politische Aschermittwoch, denn am 29. September finden sich regelmäßig alle Inselpolitiker dann in der Kirche von Puerto de Tazacorte ein und bitten den Heiligen Michael um Hilfe. - Liebe Leute, das ist kein Witz, da stehen dann wirklich die Inselgrößen und bitten um Rat, Hilfe und Weisheit, mir kommt das gerade immer so vor, als würden die an dem einen Tag mal nicht lügen, sondern klipp und klar sagen, wir haben von Tuten, Blasen und Politik keine Ahnung, und müssen uns deswegen an einen Heiligen wenden, sonst fährt diese Insel gegen einen Felsen. - Ist natürlich ein bisschen krumm das Bild, aber noch krummer ist es doch, auf himmlischen Beistand in der Lokalpolitik zu hoffen, weil man selbst unfähig scheint. - Die Virgen de Las Nieves, die würde man niemals mit solchen, geradezu blasphemischen Problemen belegen, die ehrwürdige Dame vom Schnee ist eher für persönliche Probleme zuständig, so wie jeder Pilger der da mit ihre alle fünf Jahre unterwegs ist, seine ganz eigenen Wünsche an die Virgen den Las Nieves schnürt. - Auch ist inzwischen der "Día de la Virgen", also der fünfte August inselweiter Feiertag, und auch hier kann man eben abschätzen, wie die Verschiebung in der Schutzpatronenhierarchie bereits stattgefunden hat. - Downgrading von San Miguel Arcángel, vom Inselretter zur lokalen Größe und Politikspezialist, und Upgrading von lokaler Schutzpatronin von der Virgen de Las Nieves zur ersten Dame der Insel und meistgenannten Heiligenfigur unter unserem Himmel. - Aber es muss keiner nervös werden, auch nicht die am Montag anreisenden Gäste, viele Supermärkte haben dennoch offen, zwei Tage hintereinander geschlossene Lebensmittelläden, das würde man bei uns nur finden, wenn Karfreitag gleich einen Tag nach Weihnachten wäre, und das weiß der Kalender doch bestens zu verhindern.

Fulanito de tal dice hoy: Del tiempo de María Castaña

Aus der Zeit Maria Castañas. - Wenn etwas weit zurück liegt, viel zu weit als dass es noch Zeitzeugen oder genaue Erinnerungen gibt, dann nimmt man dazu María Castaña her. - Die gute Dame erhob sich 1386 gegen den Bischof von Lugo, weil der mit zu hohen Steuern die Landwirte belegte. - Eine frühe Revoluzzerin gegen die Kirche eben, und heute wird die Dame eben noch oft zitiert, wenn etwas furchtbar lange zurückliegt. - Ich glaube auf Deutsch sagt man auch, das war doch zu Siegfrieds Zeiten.




Ist doch ein knackiger Junge, unser San Miguel




Samstag 03.08.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1015 hPa

Reiner Zufall Tazacorte
Kuhhandel mit Sozialstunden

Warum eigentlich Kuhhandel? - In Tazacorte bemüht man sich um Schadensbegrenzung und macht klar, dass die folgenden Geschichte überall spielen könnte und die Hauptbeteiligte ursprünglich auch gar nicht aus Tazacorte stammt. - Warum man so peinlich darauf bedacht ist, das allgemein zu halten, rührt wohl aus dem Umstand, dass Tazacorte sowieso als Skandalnudel unter unseren Gemeinden gilt, und wenn immer auch etwas Fragwürdiges passiert, man zunächst sich erkundigt, war das in Tazacorte? - Schwer wird man solche Bürden los, und wo es genau herkommt, dass Tazacorte immer am Ende des ausgestreckten Zeigefingers der Gutbürger anderer Gemeinden liegt, können wir nur ahnen, aber nicht wirklich wissen. - Kleine Gauner und Diebe bestraft man hier selten mit Gefängnisstrafe, sondern bürdet ihnen Sozialstunden auf, in denen sie, Unkraut zupfend, Alte pflegend oder Verletzte bergend ihren Dienst an der Allgemeinheit verrichten. - Hört sich eigentlich gut an, aber wer ein paar Kröten übrig hatte, der konnte sich in Tazacorte diesen Sozialstunden ganz einfach entziehen, denn eine Verantwortliche der "Protección Civil" also des Zivilschutzes, stellte gegen ordentliche Bezahlung unordentliche Zertifikate aus, dass der oder die Verurteilten bereits ihre Sozialstunden abgeleistet hätten. - Ein Mitarbeiter der Gemeinde kam hinter die Geschichte und zeigte das bei der Lokalpolizei an, allerdings war es nicht wirklich einfach, das gesamte Komplott aufzudecken, denn man brauchte ja schließlich auch die Aussagen derjenigen, welche sich durch Zahlung der Ableistung der Sozialstunden entzogen haben. - Schließlich schloss man auch noch die Guardia Civil in die Ermittlungen ein und denen ist es schließlich gelungen, gleich mehrere Zeugenaussagen zu erhalten, aus denen nun zweifelsfrei hervorgeht, dass diese Frau beim Zivilschutz gegen Zahlungen von mindestens 500 und in anderen Fällen sogar von über 1.000 Euro falsche Zertifikate ausgestellt hat, aus denen hervorgeht, dass man bereits die vom Gericht angeordneten Sozialstunden beim Zivilschutz abgeleistet hätte. - Die Frau ist inzwischen festgenommen, aber was man noch nicht so ganz klar auf der Backe hat ist, wie verfährt man denn jetzt mit denen, welche da Zahlungen geleistet haben? - Die sind ja nun Täter und Opfer gleichermaßen und wie weit will man jetzt zurückblicken, denn jetzt sind ja alle abgeleisteten Sozialstunden beim Zivilschutz in Tazacorte fragwürdig und damit das gesamte System der Arbeit statt Strafe. - Und ausgerechnet Tazacorte fällt uns dazu wieder ein, obwohl ich nicht ganz davon überzeugt bin, dass diese, nun aufgedeckte Praxis, einzig und alleine dieser Gemeinde zuzuordnen ist. - Auf jeden Fall muss man der Gemeinde, der Lokalpolizei und auch der Guardia Civil Lob zollen, denn die Ermittlungen waren wohl höchst kompliziert, denn eigentlich wollte keiner der Beteiligten auch nur das Geringste von sich geben.



Freitag 02.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Halbvoll oder halbleer
Fünf Monate am Stück sinkt die Zahl der Arbeitslosen

In der Regierung in Madrid kann man sich aber gar nicht so riesig darüber freuen, zu sehr ist man immer noch in der Sache "Bárcenas" unterwegs, und die Glaubwürdigkeit unseres Regierungspräsidenten hat einen neuen Tiefststand erreicht. - Der Ex-Schatzmeister der Partido Popular, der inzwischen im Knast sitzenden Luis Bárcenas behauptet, er hätte Mariano Rajoy und anderen Parteispitzen der Partido Popular jahrelang Zuweisungen aus einer "Kasse B" ausgezahlt. - Das sei Schwarzgeld, von anonymen oder auch nicht ganz so anonymen Spendern, die nicht bekannt werden wollten, weil man sonst zu einfach erkennen könnte, dass es sich nicht wirklich um Spenden handelte, sondern eher um Schmiergelder. - Die Spitze der Partido Popular bezeichnet aber weiterhin alles als Humbug, das dächte sich der Herr Bárcenas einfach nur aus, er könne es nicht ertragen, alleine im Knast zu sitzen, also beschuldige er einfach auch andere Personen. - Von allen Spaniern, also auch den Anhängern der Partido Popular, glauben lediglich noch 18% (Mittelwert aus diversen Umfragen) den Beschwichtigungen des Chefs der bürgerlichen Partei, und alle Oppositionsparteien haben längst den Regierungspräsidenten aufgefordert, doch sein Amt zur Verfügung zu stellen. - Es ist in der Tat nicht wirklich verständlich, was Mariano Rajoy dort treibt, denn im Moment braucht Spanien eine glaubhafte und starke Regierung, und nicht einen Haufen aufgeschreckter Hühner, welcher sich andauernd vor neuen Beschuldigungen von einem Knastbruder wegduckt. - Er hätte sich getäuscht, gibt Rajoy zumindest zu, er hätte eben einem Mann vertraut, dem man nicht hätte vertrauen sollen, so titeln heute viele Blätter, und die häufigste Reaktion darauf hin kommt schnell und klar: Auch wir haben uns getäuscht, sagen die Wähler und haben den falschen Leuten vertraut. - Ich weiß nicht, ob die Anderen es besser gemacht hätten, so ehrlich muss man sein, aber Mariano Rajoy ist einfach nicht mehr tragbar in einem Land, welches inzwischen sich selbst für eines der schlimmsten Länder in Sachen politischer Korruption auf der Welt hält. - Ich glaube das aber gar nicht, sondern die Presse ist freier geworden und es kommt viel mehr ans Licht als noch früher, und immer wenn man und von außen so etwas vorwirft, denn nur wir selbst dürfen uns kritisieren, dann sagen wir ganz einfach Berlusconi oder Griechenland, und ducken uns darunter weg. - Schade, denn eigentlich könnte man auf der Entwicklung der letzten Monate ganz gut aufbauen, denn unser Hauptproblem, die hohe Arbeitslosigkeit, nicht wie uns viele wahrhaben wollen, unsere Verschuldung, die lässt vorsichtige Anzeichen einer Besserung zu. - Aber bitte mit großer Vorsicht zu behandeln, denn man macht uns auf der einen Seite vor, dass seit fünf Monaten die Zahl der Arbeitslosen sinkt, aber das ist eben nur so, wenn man es Monat für Monat betrachtet, nicht wenn man die Vergleichszahlen des Vorjahresmonats nimmt. - Der absolute Höchststand der Zahl der Arbeitslosen, den haben wir im Februar dieses Jahres erreicht, mit 5.040.222 Menschen ohne Arbeit. - Seit dem sinkt die Zahl der Arbeitslosen bis jetzt Ende Juli noch 4.698.814 Arbeitslose in ganz Spanien gemeldet sind. - 340.000 Menschen mehr in Arbeit als noch im Februar, hört sich gut an und es bleibt auch immer noch saisonbereinigt eine ermutigende Zahl übrig, denn im vergangenen Jahr half uns die Sommersaison lediglich dazu, die Zahl der Arbeitslosen um 120.000 zu senken. - Da also steckt die Hoffnung versteckt, wie Sie sehen, klammern wir uns inzwischen nicht an das Prinzip Hoffnung, sondern alleine an das Prinzip, dass ein halbleeres Glas auch ein halbvolles sein kann. - Es geht noch nicht wirklich aufwärts, aber nur noch ganz langsam abwärts, stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli vergangenen Jahres gegenüber 2011 noch zweistellig an, so ist es im Verglich 2012/2013 im Juli nur noch 2,4 Prozent. - Das kommt Ihnen Spanisch vor, dass wir uns über einen Anstieg von 2,4 Prozent der Arbeitslosen freuen? - Dazu kann ich nur sagen: Ole, nach dem Trip steil nach unten, kommt uns diese kleine Schräge schon fast wie ein Aufschwung vor, und wenn uns schon keine Regierung diese kleine Lüge ins Ohr bläst, weil die gerade mit Luis beschäftigt sind, gaukeln wir uns das halt selbst vor! - Auf den Kanaren verhält sich die Geschichte ähnlich, die Zahl der Arbeitslosen gesamt sinkt, aber im Vergleich zu den Vorjahreszahlen kommt auch hier wieder das "System Halbvoll" zum Tragen.

Fulanito de tal dice hoy: Dar rienda suelta

Die Zügel hängen lassen. - Spanien trottet derzeit "rienda suelta" vor sich hin, denn in der Regierung geht man derzeit nach dem Motto: Wenn Lügner Lügner Lügner nennen vor, und hat keine Zeit, das Land zu retten, sondern kümmert sich um seine eigenen, oder Parteiangelegenheiten.




Gießen Sie sich selbst ein Glas ein, halbvoll, oder halbleer
Aus dem Monatsbericht des Ministerium für Arbeit





Freitag 02.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1013 hPa

Sommerabend
Außer Dienst

Croquetten mit Chorizo, Salat mit Camembert und Räucherlachs, gereifter und bereits bröckliger Ziegenkäse und dazu eine Flasche weißen Tamanca. - Das könnte der Tätigkeitsbericht unserer Firma gestern Abend gewesen sein, und so war es dann auch, ein bisschen beschwipst von der komischen Nachricht, dass nun auch die Inselpräsidentin die Autobahn nicht mehr will, und unserem Wunsch, mal ein paar Stunden außer Dienst zu sein. - Das klappte dann auch hervorragend, bei Marita und Carmen, also der Tasca "Tapas y Trekking" an der alten Kirche mitten in El Paso, wobei die Tapas nunmehr bereits über ein Jahr dort sind, aber das Trekking noch nicht wirklich, aber wie man uns glaubhaft versichert, arbeitet man weiter daran. - Gut, ich bräuchte das eh nicht, ich habe da meine eigenen Wege, allerdings ist das "Chillpotential" (gibt es dieses Wort denn immer noch nicht?) der kleinen Stadt El Paso im Sommer enorm groß. - Wenn dann die drei Heiligen nach dem Gottesdienst auch nach Hause streben, die laufen eben direkt dort vorbei, wo die fröhlichen Sünder bereits einen Heidenspaß haben, spätestens dann ist alles losgelöst vom Müssen und man ist dem Gastgewerbe unendlich dankbar, dass die den Pakt eingegangen sind dann zu arbeiten, wenn andere ihre farbige Stunde haben, die sicher nicht Blau sein muss. - Später gesellten sich dann noch die Kinder zu uns, die von Strand kamen, die unseren kleinen Betriebsausflug als Basisstation nutzen, kurz auftanken, physisch, psychisch und finanziell, um sich dann ins lautere Nachtleben zu stürzen, welches man wohl in der bunten Metropole Los Llanos finden kann. - Das brauchen wir nicht, lange nicht mehr, uns genügt die selbsttragende Ruhe El Pasos, die gerade im Sommer einen wirklichen Zauber über die Menschen ausschüttet, man muss sich einfach nur ein bisschen darauf einlassen. - Besser kann es einem nicht gehen, als ein bisschen außer Dienst, und seien es auch nur ein paar Stunden, mitten im Sommer in El Paso.




Technisch nicht ganz perfekt die Aufnahme? - Korrekt, das ist da, wo außer Dienst anfängt und Perfektion einfach nur störend wäre




Donnerstag 01.08.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Spontanvernunft, einen Tag zu spät
Inselpräsidentin ist nun auch gegen die Autobahn

Wie nett, dass ich immer noch zu überraschen bin. - Unsere Inselpräsidentin Guadalupe Gonzáles Taño, welche in den letzten Tagen eigentlich nur noch in Sachen Umgruppierung der höchsten Inselkorporation unterwegs war, lässt nun durch eine Presseerklärung verlauten, dass sie das Projekt der Autobahn durch das Aridanetal doch lieber zurückziehen will und hat den entsprechenden Rat im Gobierno de Canarias, Domingo Berriel gebeten, das doch zu tun. - Es sei nicht an der Zeit, solche Projekte nun abzusegnen, wo doch die drei großen Infrastrukturmaßnahmen, die auf der Insel im Moment laufen, entweder still gelegt sind, oder an denen nur im finanziellen Schneckentempo gebaut wird. - Zunächst müsse der tatsächliche Bedarf und vor allem auch die Finanzierung stehen, und das werde wohl erst mittelfristig so weit sein. - Damit trifft sie in gewissen Punkten genau unsere Aussage, dass es einfach ein Aberwitz ist, jetzt und bei dem Bedarf diesen neuen Verkehrsweg zu projektieren. - Allerdings geht natürlich ihre Forderung nicht so weit wie unsere, denn wir sehen nicht mal mittelfristig einen Bedarf für diese Autobahn und wenn wir von langfristig reden, dann muss sich diese Insel und diese Welt sowieso bereits ein anderes Verkehrskonzept überlegt haben. - Auch bleibt unsere Forderung davon unangetastet, den Verlauf der bisherigen Straße nicht zu ändern, um El Paso das Schicksal anderer Orte zu ersparen, welche durch eine Umgehungsstraße in die geschäftliche Agonie gestoßen wurden. - Sei dem wie es sei, jetzt haben sich alle drei Parteien gegen dieses Autobahnprojekt gewandt, zunächst die Sozialisten durch die Bürgermeisterin El Pasos, dann Carlos Cabrera von der Partido Popular, und nun, genau zwei Tage nach Ablauf der Einspruchsfrist kommt die Inselpräsidentin von der Coalición Canaria daher, und fordert auch, man möge doch das Projekt zurück in den Schrank legen. - Aber bitte, das heißt noch lange nicht, dass man seitens des Gobierno de Canarias diesem Wunsch auf Folge leisten wird, das müssen wir abwarten. - Sollte man wirklich das Projekt wieder zurück auf die Lange Bank schieben, dann soll uns das vollkommen Recht sein, auch wenn dann die Coalición Canaria für sich in Anspruch nehmen würde, sie hätten der Insel dieses abdominale Ding erspart, und besonders zu diesem Zeitraum. - Allerdings wissen wir auch ganz genau, dass die wohl wussten, wie stark und besonders wie spitz der Protest gegen diesen unsinnigen Verkehrsweg sein wird und wie groß die Möglichkeiten sind, dagegen in höheren Instanzen vorzugehen. - Ein Chapeau gibt es nicht, einfach schon deswegen nicht, dass sie das nicht bereits früher gesagt hat, also man noch Eingaben dagegen starten konnte, und wenn die so drauf ist, dass die einen Monate braucht, um zu begreifen, dass dort in dem Projekt Schlimmes mit der Insel geschieht, dann lupfe ich deswegen nicht meinen Hut. - Interessant ist es aber nun, dass jetzt unser Protest postum sogar noch einen regierungsfreundlichen Hintergrund hat, und ein bisschen könnte man sich deswegen ja sogar klammheimlich schämen. - Nein, das machen wir natürlich nicht, wenn die Coalición Canaria auch ein Stück der Vernunft erhaschen will, dann ist das gut so und wenn man das Projekt ohne Streit versenken kann, dann ist das doch besser, als ein großer, langer und Kraft raubender Kampf. - Aber wir werden sehr aufmerksam sein, sollte da auch nur einer erneut an dem Projekt rütteln, dann sind wir wieder da. - Aber langsam, erst muss man auch seitens des Gobierno de Canarias mitmachen bei dem Versuch, Vernunft und Coalición Canaria gehen den selben Weg.

Ein kleiner Schreck noch am Donnerstagmittag. - Oberhalb des Besucherzentrums des Nationalparks bei El Paso, brach ein Feuer auf dem "Llano de las Cuevas" aus keine dreihundert Meter von der unteren Tunnelröhre entfernt. - Wie es heißt hat der Eigentümer des dortigen Geländes Pflanzenreste verbrennen wollen und der Versuch ist wohl außer Kontrolle geraten. - Nicht aber für die Feuerwehren der Umweltbehörde, welche ihr Büro und den Fuhrpark gleich "um die Ecke" hatten. - Die löschten das Feuer dort sehr schnell, ohne dass der Brand sich weiter ausbreiten konnte. - Sollte sich der Vorwurf erhärten, dass man dort, mitten im Sommer Pflanzenreste verbrannt hat, bitte eine saftige Strafe, das geht doch einfach nicht.

Fulanito de tal dice hoy: Deberle a cada santo una vela

Jedem Heiligen eine Kerze schulden. - Wenn man total verschuldet ist, immer mehr Kredite braucht, um alte abzulösen. - Oder wenn man versucht, sich mit nicht mehr einhaltbaren Versprechungen Schuldner vom Leib zu halten, dann schuldet man bereits jedem Heiligen eine Kerze.



Donnerstag 01.08.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1013 hPa

Autobahn und ein Konzert
Wie viele Alegaciones waren es denn nun?

Ganz genau wissen wir das natürlich nicht, denn was per Post kommt, das können wir nicht zählen aber wie viel über die Rathäuser direkt abgegeben wurden, das werden wir wohl noch rausbekommen können. - Was wir wissen ist, dass gute 2.000 Eingaben durch unsere Hände gegangen sind und durch die der vielen freiwilligen Helfer, welcher sich nach und nach eingefunden haben. - Insgesamt schätze ich die Gesamtzahl auf etwas mehr als 3.000 Eingaben und bin damit etwas optimistischer als die "Centinela" selbst, da ich eben von sehr vielen Eingaben über den Postweg weiß. - Wie muss man denn jetzt diese Zahl einschätzen? - Es ist auf jeden Fall ein sehr großer Erfolg, welcher auf der Arbeit der zunächst wenigen Helfern basiert, wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die lokale Presse so gut wie überhaupt nicht auf den Protest gegen die Autobahnpläne eingestiegen ist und die meisten Bürger hier gar nicht, oder nur sehr vage darüber informiert waren. - Man muss es ehrlich sagen, die ausländischen Mitbürger, vor allem welche aus dem deutschen Sprachraum kommen, die waren deutlich besser informiert als die Einheimischen. - Allerdings ist es, wenn auch spät gelungen, da noch eine sehr effektive Kräfte zu gewinnen, welche dann in der letzten Woche noch kräftig mitgearbeitet haben, unter anderem Leute, die noch niemals in ihrem Leben auch nur annährend einen öffentlichen Protest mitgetragen haben. - Wir dürfen auch nicht vergessen, dass ein Monat ein knapper Zeitraum ist, und jetzt im Sommer die Leute andere Dinge im Kopf haben, als eine dusselige Autobahn. - Darüber hinaus ist die Stimmung sowieso nicht wirklich für aktive Bürger, denn die Politik, sei sie nun lokal, national, oder sogar international ist wirklich im Moment eher dafür geeignet, den Leuten jegliche Energie zu rauben. - Viele wollten gar nichts davon hören, das übliche, enttäuschte Abwinken, wie wir es zu oft in den vergangenen Monaten bei fast allen Themen erlebt haben, da man uns nun schon eine geraume Weile von einem Fegefeuer der Enttäuschungen in die nächste Wartehalle des Frustes schickt. - In diese Situation hinein und ohne Presseunterstützung muss man also diese Zahlen an Eingaben wohl als großen Erfolg der "Bewegung" betrachten. - Es gibt allerdings keine Zahl, wie viele Eingaben man denn schaffen müsste und damit wäre die Schlange durch das Aridanetal aus dem Sinn, aber wir haben ein großes Ausrufezeichen gesetzt, und niemand kann später mal sagen, es wäre doch ohne Proteste durchgewunken worden. - Ich nehmen nicht an, dass man nun aufgrund unserer Eingaben das Projekt wirklich stoppt, die ticken einfach anders, es geht ja nicht um das Wohl der Insel und ihrer Bewohner, sondern darum, dass man Gelder heranschafft, um ganz gewisse Partner in die Möglichkeit versetzt, weiter an Steuergelder zu verdienen. - Man wird jetzt aber an die Finanzierung gehen und dort dann gleich mit Brüssel Kontakt aufnehmen, denn wenn kein Geld kommt, dann kann dieser Blödsinn auch nicht gebaut werden. - Es besteht nämlich durchaus die Gefahr, dass man mit einer entsprechenden Finanzierung aus den Infrastrukturtöpfen der Europäischen Union die Arbeit der Autobahn vorziehen könnte, selbst wenn die anderen drei großen Infrastrukturarbeiten, die gerade auf der Insel angegangen werden, zum Teil still stehen, oder eben im Notbetrieb weitergebaut werden. - Auch wenn wir die Gefahr nicht als sehr groß betrachten, sie ist da, und dem sollte man auch einen Riegel vorschieben. - In den vielen Gesprächen, die wir in der Zeit geführt haben, hat sich, auch unter den diversen Umweltgruppen die Meinung gebildet, dass die einzige sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen, welche man noch auf der Insel bauen könnte, die Brücke über den Barranco de las Angustias wäre, weil man damit wirklich den Nordwesten der Insel deutlich besser an das Aridantal anbinden würde. - Da darf man ruhig darüber diskutieren, der Landschaftsverbrauch einer Brücke ist sehr gering, und wenn man das Ding auch noch ästhetisch über die Schlucht zieht, und unter der Fahrbahn einen Fußweg einführt, auf dem dann Besucher in mehreren hundert Metern Höhe über dem Barranco laufen können, dann kann man sich doch fast schon darüber begeistern. - Aber langsam, denn wenn man mal weiter diskutiert, dann kommen auch noch andere Argumente. - Auf solch einer schnelleren Verbindung in den Nordwesten, kommen dann die Leute aus Puntagorda und Tijarafe auch viel schneller ins Tal und man müsste damit rechnen, dass dann dort "oben" noch weniger Service und Dienstleistungen angeboten werden, weil man ja in 20 Minuten auch in Los Llanos einkaufen, oder zur Schule gehen kann. - Ich weiß also nicht so Recht, aber sinnvoller, als eine Autobahn durch Weltbiosphärenreservat, wäre das allemal.

Und hier noch das Konzert, organisiert von den "Asociación de Amigos de la Música del Valle de Aridane" und hier hat man mit dem palmerischen Eigengewächs Gregorio Díaz einen hervorragenden Tenor gefunden, dazu Reiner Holthaus als Bariton und am Klavier begleitet die Beiden Eduard Asimont. …. "und meine Seele breitet ihre Flügel aus" heißt das Konzert, in dem man Werke von Schumann, Brahms, Mahler, Strauss, Schubert und Chausson interpretiert.






Familie Ellen & Simon Märkle

Kontaktinformationen