La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den März 2006



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Wetter:

Ein feiner März, mit nur 24 Millimeter Niederschlag auch ein sehr trockener Monat. Höchsttemperatur betrug 27,4 Grad und die tiefste gemessene 9,7 Grad am 3. März. Bis auf den ersten Märztag und zwei Tage mitten im Monat waren wir durchgehend von Hochdruck bestimmt, aber in zwei verschiedenen Darreichungsformen. Die ersten zwei Märzwochen waren von klarem und eindeutigem Nordostpassat geprägt, unserem wichtigsten Wetterphänomen, ein Geschenk des oft sehr stabilen nordatlantischen Hochs, auch Azorenhoch genannt. Das ist der große Wettermotor, der auch das mitteleuropäische Wetter regiert, nicht immer im Sinne der dortigen Bewohner, treibt er doch die nordatlantischen Tiefdruckgebiete in eindrucksvoller Manier zielstrebig von West nach Ost. Die Kanaren bleiben dabei meist außen vor, ist das Azorenhoch kräftig genug, dann ziehen diese Tiefs nördlich an uns vorbei.

Nur wenn das Azorenhoch nicht kräftig auf seinem Platz weilt, dann können, meist nur die Ausläufer eines Tiefs, bis in unsere Breiten gelangen und Regen auf die Westseite bringen. So geschehen Mitte dieses Monats, da streiften uns zwei kleine "Finger" eines Tiefs, allerdings mit mehr Wind als Regen. Die Ausbeute waren lächerliche 19 Millimeter, durch die Folgen des Windes musste aber der Flughafen für anderthalb Tage gesperrt werden. - Da treffen wir wieder auf eine der vielen Eigenheiten beim Wetter auf La Palma, das Landschaftsrelief sorgt für zusätzliche Aufregung. Das schroffe Profil der Insel stellt sich dem Wind entgegen, staut sich auf der dem Wind zugewandten Seite, steigt nach oben und saust dann wie ein befreiter Sektkorken auf der Wind abgewandten Seite wieder zu Boden. Dabei entstehen die berühmten und auch berüchtigten Fallwinde. Bei Westwind kann eine leichte Brise auf der Ostseite bereits zu Sturmböen führen. Es gibt keine genau festgelegten Windkanäle, die variieren je nach Windrichtung, ein paar Grad weiter Nord oder Süd lassen dann woanders die Böen entstehen. Der berühmteste und häufigste Fallwind auf La Palma kommt aber aus der anderen Richtung, bei stetem Nordostpassat sausen die Winde von der Cumbre Nueva ins Aridanetal. Das nennt man dann "Brisa" und oft kann man dabei auch den Wolkenwasserfall bewundern, wie die sich auflösenden Passatwolken über den Sattel der Cumbre Nueva stürzen. El Paso hat diesen Wolken sogar ein Drittel seiner Stadtflagge gewidmet, das Weiß steht für die Passatwolken.

Zweite Märzhälfte, mit noch besserem Wetter aus touristischer Sicht, verdanken wir einer mittelgroßen Koalition zwischen einem sehr schwachen nordatlantischen Hoch, welches zeitweise gemeinsame Sache mit dem Hoch über Nordafrika machte. Mal erreichte uns frische und feuchte Atlantikluft, mal aber auch schon vorgewärmte Luft in den unteren Schichten, welche bereits über dem afrikanischen Kontinent an Feuchtigkeit verloren hatte. Bis Ende des Monats konnte sich kein weiterer Passat ausbilden und trockene und feuchte Luft kamen im Wechsel zu uns. So eine Liaison der beiden Hochdruckgebiete verhindert meist auch ein Vorrücken der Tiefs bis auf unsere Breiten, kann aber auch für Überraschungen sorgen und uns plötzlich den Sand der Sahara auf die Terrasse kippen.



Tourismus:

Ein März wie die Tourismusbranche ihn liebt, volle Häuser, man kann sich auf den mitteleuropäischen Winter verlassen, die Schnee und Kälteflüchtlinge bevölkern wieder unsere Insel. Nach den sehr erschreckenden und schwachen Zahlen dieses Winter bislang, lässt das Jammern der Beteiligten nach, La Palma steht doch noch hoch im Kurs. Das Wetter hat den Tourismus im März auch in allen Belangen positiv begleitet, auf einer Insel die Aktivurlauber anspricht, ein sehr wichtiger Faktor.

Der März zeigte noch mal deutlich, wie wichtig ein dezentralisierter Tourismus für La Palma ist. Trotz Vollbelegung in vielen Bereichen gibt es keine Urlauberstaus und Ghettos, das ist auch einer der vielen Gründe, warum der Tourismus auf La Palma bislang nur minimalen Einfluss auf die kulturelle und gesellschaftliche Struktur der Insel hat. Die touristische Infrastruktur bedient sich fast immer den selben Wegen und Einrichtungen, die auch fürs "Volk" vorhanden sind, kaum ein Restaurant welches sich ausschließlich am Tourismus orientiert, aber dennoch auch profitiert. - Ich weiß, es gibt Ausnahmen, aber es sind eben Ausnahmen und nicht die Regel.

Da ist einiges gewachsen über die Jahre und gerade die Form des Tourismus die auf La Palma (noch) vorherrscht, hat nicht nur die speziellen Hotspots (Los Cancajos und Puerto de Naos) mit Leben gefüllt, sondern auch dem gesamten Hinterland wirtschaftliche Chancen zugespielt. Im besonderen Maßen ist da natürlich auch der ländliche, hier "rurale" Tourismus zu nennen, keine Methode des Fremdenverkehrs ist effizienter für die Region, lässt man die Gäste auch noch bei denen wohnen, um deren Region es geht. Ganz viele kleine Gewerbebetriebe profitieren ganz besonders von diesen Individualtouristen, die nicht bereits vorher schon Leistungen im Ursprungsland bezahlt haben, sondern ihre Urlaubskasse direkt über den regionalen und lokalen Anbietern ausschütten. Wer Halbpension und Ausflüge bereits in Mitteleuropa gebucht und bezahlt hat, der wird hier nicht die Restaurants bemühen oder Lebensmittelgeschäfte, um sich zu versorgen. Wer Transfers hat und Busausflüge, der braucht keinen Mietwagen und auch dieses Geld geht so zum großen Teil an der Region und damit an der Bevölkerung vorbei.

Natürlich hat auch der Pakettourismus seine Richtigkeit, rundum Sorglospakete stehen dem individuell Reisenden nicht zur Verfügung, der muss sich Seine Reise selber "erarbeiten" und dazu benötigt man aktive Gäste. Das sind aber dann auch zumeist jene, die am meisten Interesse an dem Land haben welches sie besuchen und sich Gedanken dazu machen, nach Kultur fragen, die hiesigen Lebensverhältnisse kennen lernen wollen und sich unter den Einheimischen bewegen wollen. Vielleicht liegt da auch der entscheidende Unterschied zwischen Tourist und Gast und die Tatsache, dass der Fremdenverkehr, (noch so ein komisches Wort) hier auf La Palma bislang kaum negative Einflüsse hinterlassen hat. - Ja, auch da gibt es Ausnahmen und manch kühner Tourismusplaner hat von sanftem Tourismus noch nie was gehört und davon, dass es in diesem Geschäft nicht nur darum geht, die Leute so angenehm wie möglich von A nach B und wieder nach A zu befördern, sondern dass die besuchte Region auch was davon haben sollte.

Ganz interessant die Bewegungen der einzelnen Passagieraufkommen nach Herkunftsflughäfen. Ich werde diese Statistiktabellen fortführen, dann sieht man auch später wieder im Jahr den Wechsel zum internationalen Tourismus. Ein ganz strittiger Punkt ist immer, wie viele der Passagiere in den innerkanarischen Flügen sind "Touristen" und wie viele sind notwendige Flüge weil man auf einer anderen Insel etwas zu erledigen hat. Die Inselregierung gibt an, dass 30% aller Reisenden in den Maschinen Touristen sind. Diese Zahl ist, außer vielleicht in den beiden traditionellen Urlaubsmonaten Juli und August viel zu hoch angesetzt. Ich gehe nach meiner Erfahrung davon aus, dass in den anderen Monaten nicht mal 10% der Reisenden echte Touristen sind.



Innerkanarische Flüge

Abflughafen Jan 2005 Jan 2006 Saldo Feb 2005 Feb 2006 Saldo
Tenerife Nord 39.078 42.246 + 3.168 36.976 38.934 + 1.958
Gran Canaria 5.337 6.775 + 1.438 5.765 6.897 + 1.132
Lanzarote 312 812 + 500 82 427 + 345
El Hierro 255 298 + 43 202 266 + 64
Tenerife Süd 259 760 + 501 847 694 - 153
Fuerteventura 632 473 - 159 734 844 + 110
Summen 45.873 51.364 + 5.491 44.606 48.062 + 3.456

Der interinsulare Flugverkehr wächst weiter, aber nicht mehr so schnell.


Flüge vom spanischen Festland

Abflughafen Jan 2005 Jan 2006 Saldo Feb 2005 Feb 2006 Saldo
Madrid Barajas 5.212 5.523 + 311 3.251 3.682 + 431
Barcelona 107 0 - 107 0 0 0
Summen 5.319 5.523 + 204 3.251 3.682 + 431



Flüge aus Mitteleuropa

Abflughafen Jan 2005 Jan 2006 Saldo Feb 2005 Feb 2006 Saldo
München 4.485 5.649 + 1.164 4.689 5.468 + 779
Amsterdam 5.608 5.124 - 484 6.312 5.325 - 987
Stuttgart 2.203 3.174 + 971 2.361 2.302 - 60
Frankfurt 2.548 2.852 + 304 2.229 2.503 + 274
Nürnberg 2.554 2.324 - 230 2.313 2.583 + 270
Hamburg 1.685 1.193 - 492 1.811 1.615 - 196
Düsseldorf 2.853 1.174 - 1.697 1.463 1.261 - 202
Berlin 982 1.063 + 81 912 960 + 48
Brüssel 1.111 1.047 - 64 1.005 1.018 + 13
Bremen 385 505 + 120 513 446 - 67
Friedrichshafen 296 171 -125 385 222 - 163
Mailand 464 154 - 310 495 0 - 495
Hannover 361 140 - 221 627 124 - 503
Verona 0 68 + 68 0 0 0
Faro 0 64 + 64 0 0 0
Zürich 462 0 - 462 356 0 - 356
London 1.643 0 - 1.643 1.751 0 - 1.751
Summen 27.640 24.702 -2.938 27.222 23.827 - 3.395

Allerdings müssen wir hier noch die Passagiere zweier Charter hinzuzählen die aus Wettergründen mit der Fähre kommen mussten. Bringt aber dennoch keinen Aufschwung, auch der Februar enttäuscht mit einem Minus über 10%.

Alle Gäste von Gabelflügen werden dem deutschen Flughafen zugeordnet von dem aus es endgültig nach La Palma geht. Wer also von Münster über Nürnberg zu uns fliegt, wird eben mal zum Franken mutiert.

Jede Statistik hat ihre Fehlerquote, die Zahlen stammen jedoch von der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft "AENA".




Familie Ellen & Simon Märkle

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