La Palma Musikfestival

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La Palma Festival de Música (V)

Mit diversen Paukenschlägen hat das ersehnte Festival nun endlich begonnen, wurde wirklich Zeit. Die Vorbereitungen waren spannend und währten lange.

Am Freitag um 12 Uhr waren zuerst einmal die Jüngsten dran. Fernando Palacios, ein wahres Kultur-Chamäleon, aus Spaniens Feuilletons nicht wegzudenken, begeisterte über 200 Grund- und Hauptschüler der Insel mit seinem musikalischen Märchen "Las Islas Misteriosas". Das Festivalorchester unter der Leitung von Thomas J. Mandl unterstützte ihn dabei. Die Hebriden-Ouvertüre von Mendelssohn, die Ouvertüre zu Don Giovanni von Mozart sowie der Schlusssatz aus Beethovens VII. Sinfonie brachten unserem Nachwuchs den Zauber der klassischen Musik näher. Dies stellt eine Aufgabe von ungeheurer Wichtigkeit dar, der wir uns mit viel Freude und Optimismus widmen.

Bis auf wenige Plätze war das Teatro Municipal Circo de Marte dann am Abend ausverkauft, als Don Giovanni mit seinem Gefolge die Bühne betrat. Ein nicht unerheblicher Teil des Publikums war von auswärts angereist. Gut, die Besetzung versprach ja auch ein sehr, sehr hohes Niveau. Und dieses wurde präsentiert, nicht nur stimmlich. Die auf kleinem Raum, vor dem Orchester durchgeführte Inszenierung mit nur minimal eingesetzter Requisite war höchst eindrucksvoll. Das Fehlen von Bühnendekoration und Maske machte sich so gut wie nicht bemerkbar. Spontaner Applaus während der Aufführung sowie "standing ovations" am Schluss, "Bravo"-Rufe, das Publikum war total begeistert!

Gleich am nächsten Tag erwartete uns das renommierte Cuarteto Quiroga, zu diesem Anlass durch den Shootingstar unter den Pianisten Spaniens, Javier Perianes, zum Quintett erweitert. Im Vorfeld zu diesem Ereignis hörte ich manchmal die Meinung: "Na ja, einheimisches Streichquartett mit spanischem Pianisten, den keiner wirklich kennt, das wird dann eher so eine Art Lückenfüller". Gut, einverstanden. Wenn das also der Lückenfüller war und der Rest darauf aufbaut...das wird dann aber kaum mehr vorstellbar! Sowohl das Quartett als auch Javier Perianes, der übrigens den neuen großen CFX-Flügel von Yamaha (toll!) einweihen durfte, erfüllten allerhöchste Erwartungen, und die beim ausländischen Teil des Publikums eher unbekannteren Werke von Joaquín Turina und Enrique Granados lösten Begeisterungsstürme aus. Nach der Pause Schumann, als Zugabe Schostakowitsch, Bravo!!!

Womit wir bei einem Thema wären, welches mich schon seit Tagen beschäftigt.

Ja, auch meine Begeisterung ist groß, sehr groß sogar. Aber manchmal habe ich Bedenken, dass die werte Leserschaft nun so langsam zu dem Schluss kommt: "Der Ödi schon wieder, der selbsternannte Kulturbeauftragte, der muss das Festival von ACAPO ja loben, der macht da ja selber mit". Wie steht es um meine Glaubwürdigkeit? Um diese Zweifel eventuell etwas zerstreuen zu können würde ich mich über ein paar Rückmeldungen von Menschen freuen, die bei den Veranstaltungen waren. Schreiben sie mir (musicasa@web.de), muss ja nicht gleich ein ganzer Aufsatz werden, möglicherweise waren sie bei den Veranstaltungen ja genau so hingerissen wie ich, oder möchten gerne konstruktive Kritik äußern. Mit ihrem Einverständnis würde ich das dann auch hier veröffentlichen, selbstverständlich ohne Namensnennung, es sei denn, sie würde gewünscht. Herzlichen Dank im voraus.

Am Montag erwartet uns mal keine Musik, sondern Musikgeschichte. Marc Balcells, Direktor der "Isaac Newton Group of Telescopes" wird uns einen Vortrag über eine hochinteressante Figur des 18. Jahrhunderts halten. Diese machte unter dem Namen Wilhelm Herschel in Hannover zunächst als Musiker und Komponist von sich reden. Nach dem Umzug nach London und der entsprechenden Namensänderung in William mutierte Herschel dann zu einem der wichtigsten Astronomen seiner Zeit. Eines der Teleskope auf dem Roque de Los Muchachos trägt seinen Namen, womit der Bogen zu dem Vortrag geschlossen und der Bezug zu La Palma hergestellt wäre. Wo? Im Ausstellungsraum der Caja Canarias in Santa Cruz, Calle Real/O'Daly, der Eingang befindet sich auf der Rückseite, in der Calle Trasera. Wann? 20.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Mit der Sinfonie Nr. 17 von William Herschel beginnt am Dienstag um 20.30 Uhr dann das erste Sinfoniekonzert des Festivals. Wenig gespielt möchten wir diese Perle von Komposition vor der Vergessenheit bewahren. Lucas Macías Navarro, einer der aktuell weltbesten Oboisten, wird anschließend Mozarts Konzert für Oboe und Orchester vortragen. Nach der Pause freuen wir uns auf den zweiten Inselbesuch von Rebekka Hartmann. Sie und ihre Stradivari hatten im Herbst 2014 bereits einen ausgezeichneten Eindruck auf uns hinterlassen. Nun präsentiert sie uns eine der eindrucksvollsten Kompositionen für ihr Instrument überhaupt, das Konzert für Violine und Orchester von Felix Mendelssohn. Thomas J. Mandl dirigiert das ausgezeichnete Festivalorchester. Circo de Marte, 20.30 Uhr, Karten zu € 30 und 15, € 10 für Kinder und Jugendliche. Es wird Karten an der Abendkasse geben, ab 19 Uhr. Wir würden uns aber wirklich freuen, wenn der Saal so voll wie möglich wird. Nicht nur wir Organisatoren, vor allem auch die Künstler haben das verdient! Und nur so kann aus dem "La Palma Festival de Música" eine bleibende Einrichtung mit Ausstrahlung nach ganz Europa werden. Also: Runter vom Sofa, ab ins Theater! Sie werden begeistert sein, wie schon viele vor Ihnen!

Mit musikalischen Grüßen

Ihr

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)









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