Kalifornischer Goldmohn

Eschscholzia californica.Hier nennt man die Blume "amapola de california" oder "amapola amarilla". Ein weiterer deutscher Name lautet Schlafmützchen.

Beim lateinischen Namen gibt es viel Verwirrung, manche schreiben "escholtzia" oder "escholzia". Auf jeden Fall gehört diese einjährige Blume zur Familie der "papaveraceae", auf gut deutsch Mohngewächse. Oft wird der Goldmohn auch mit Islandmohn verwechselt, er hat aber ganz andere Blätter die eher an Farne erinnern als an Mohn.

Die Pflanze stammt ursprünglich, wie der Name sagt aus Kalifornien und gilt dort als "Wappenpflanze" des Staates Kalifornien. Nach Europa kam die Pflanze 1815 mit Adalbert von Chamisso, der die Pflanze nach seinem Freund und Botaniker Johnann von Eschscholtz benannt hat. Wann die Pflanze auch nach La Palma kam, das weiß keiner so genau, es ist aber noch nicht sehr lange her, die alten Leute erinnern sich nicht, dass es bereits früher Goldmohn auf La Palma gab.

Überhaupt ist der Goldmohn auf La Palma nicht stark verbreitet und ich selber kenne nur die Zone El Paso-Tacande-La Rosa als Verbreitungsgebiet dieser auffallend schön blühenden Blume. Dabei entsteht ein unglaublicher Farbkontrast zu dem eher kargen Bewuchs dieser Region. Sicherlich gibt es auch noch in anderen Gegenden der Insel Goldmohn, aber hier im Aridanetal gedeiht die Blume nur in den besprochenen Gebieten. Die Eschscholzia zeigt sich bei uns nur im Frühjahr, nach den ersten Regenfällen und steigenden Temperaturen. Dann allerdings gibt es leuchtend gelbe Teppiche in einer Farbenpracht die ihresgleichen sucht. Nach der Blüte entwickeln sich Samenbehälter die spitz zulaufen und mit etwas Phantasie einer Schlafmütze gleichen. Daher kommt wohl der deutsche Beiname Schlafmützchen. Nach dem die Samen verteilt sind, geht die Pflanze ein und erst im kommenden Frühjahr zeigen sich dann die Nachkommen.

Die Vermehrung geschieht ausschließlich durch Samen. Kaum ein Mohn verträgt das Umpflanzen, die tiefen Wurzeln sind sehr fragil und schon bei der geringsten Verletzung geht die Pflanze ein. Der kalifornische Goldmohn ist in der natürlichen Medizin sehr bekannt und liefert Beruhigungsmittel und wird gerne gegen Schlafstörungen angewandt. Auch sagt man ihm krampflindernde Eigenschaften nach. Allerdings gilt der Goldmohn in bestimmten Kreisen als auch legale Droge, getrocknet und im Tee oder geraucht berichten die, die es wissen müssen von schönen natürlichen Stunden. Ich kann das nicht bestätigen, ich erfreue mich an der Farbenpracht des Goldmohnes und berausche mich höchstens an gegorener Gerste. In der Pflanze finden sich Alkaloide, wie Eschscholzin, Ionidin, ß-Allocryptopin (Homochelidonin), Protopin, Sanguinarin, Chelerythrin und Crypropin (Cryptocarin).

Neben diesen pharmazeutischen Eigenschaften glänzt, im wahrsten Sinne des Wortes der Goldmohn mit einer Farbbrillanz, die ich so in der Natur nicht wieder gesehen habe. Das gelborange ist so intensiv, dass es fast schmerzt diese wunderschöne Blume intensiv und von der Nähe zu betrachten. Der Goldmohn öffnet seine vier Blütenblätter nur bei Sonnenschein. Nachts oder wenn es bewölkt ist, schmollt die Blume und schließt ihre Blüten. Man hat allerdings wenig Freude an der Blume wenn man diese pflückt und nach Hause tragen will, in kürzester Zeit fallen die Blütenblätter ab und mahnen so, den Goldmohn dort stehen zu lassen wo er sein zuhause gefunden hat.